Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Mär 2017

Kassel (epd). Ein Kultur- und Reiseführer mit dem Titel «Hessen - Pionierland der Reformation» ist am Donnerstag (16.3.) in Kassel vorgestellt worden. Nordhessen sei unter dem Gesichtspunkt der Reformation bisher viel zu wenig wahrgenommen worden, sagte Holger Schach, Geschäftsführer des Regionalmanagements Nordhessen, das das Buch herausgibt. Der Journalist und Autor Klaus Brill habe die Fakten und Sachverhalte in dem Buch in verständlicher und knapper Form mit zahlreichen Bildern aufbereitet.

Bischof Martin Hein, der in dem Buch mit einem Geleitwort vertreten ist, hob drei für die Reformation entscheidende, in Nordhessen spielende Ereignisse, hervor. Dies sei 1526 die erste evangelische Synode überhaupt in Homberg gewesen, in deren Folge Landgraf Philipp als zweiter Fürst nach Friedrich dem Weisen in seinem Territorium die Reformation einführte. Die 1527 erfolgte Gründung der ersten evangelischen Universität von Marburg war unter anderem für die Ausbildung der Pfarrer höchst bedeutsam. 1539 wurde schließlich im Rahmen der «Ziegenhainer Zuchtordnung» die Praxis der Konfirmation in Hessen eingeführt. «Die Konfirmation ist heute in aller Welt bekannt», sagte Hein.

Autor Klaus Brill hob hervor, dass Nord- und Mittelhessen ein «Gravitationszentrum» der Reformation gewesen sei. Landgraf Philipp sei bei der Einführung der Reformation gründlicher, mutiger und radikaler als alle anderen Fürsten vorgegangen. So habe er beispielsweise schon 1527 alle Klöster im Lande aufgehoben. «Philipp war einer der wichtigsten Führer der Reformation und Gegenspieler von Karl V.», sagte er.

Das Buch «Hessen - Pionierland der Reformation» von Klaus Brill, wird herausgegeben vom Regionalmanagement Nordhessen und ist im Verlag Evangelischer Medienverband Kassel erschienen. Es umfasst 94 Seiten und kostet 12,95 Euro. (16.03.2017)