Kirchliche Trauung

Ja, mit Gottes Segen

Die Entscheidung zu heiraten ist ein wichtiger Schritt im Leben eines Paares, zu dem wir schon jetzt Gottes Segen für den besonderen Tag und den gemeinsamen Lebensweg wünschen. Als Kirche stehen wir gerne zur Seite und begleiten Paare auf ihrem Weg zur Trauung und darüber hinaus in der Ehe.

Überblick

Kirchlich heiraten? Ja klar! - Im Video erzählt ein Paar, wie die kirchliche Trauung war.

Sich kirchlich trauen lassen – Warum eigentlich?

Die Ehe ist als gute Gabe Gottes wie ein Raum, im dem sich Liebe, Treue und gegenseitiges Verantwortungsgefühl entfalten können. Im Traugottesdienst wird die Liebe des Paares gefeiert – und es wird daran erinnert, dass die Liebe sich nicht selbst, sondern Gott verdankt. Auch werden Gefährdungen in den Blick genommen, denen die Ehe ausgesetzt sein kann.

Während der Trauung stellt sich das Paar in eine Beziehung zu Gott, in einen Segensraum. In ihm wächst das Vertrauen, dass es immer wieder möglich sein wird, einander zu vergeben. In ihm wohnt die Kraft, Konflikte in der Ehe so zu gestalten, dass sie in eine Erneuerung des Miteinanders führen. In ihm kann sich die Erfahrung entwickeln: Gemeinsam sind wir mehr als allein. Wenn wir füreinander glauben, wachsen auch Kraft und Hoffnung für den gemeinsamen Weg und für die Geborgenheit der Kindern, die auf diesem Weg vielleicht dazu kommen werden.

Auch die Grenze des Lebens und der Liebe kommt im Traugottesdienst zur Sprache. Das Leben des Partners, der Partnerin kann niemand sichern: es ist nicht möglich, es so herzustellen, wie es der oder die andere will. Der Segen sagt: Das Leben dieser beiden Menschen steht in Gottes Hand. Sie empfangen es von ihm und legen es irgendwann in seine Hand zurück.

S-E-G-E-N

«Lisa und Paul wollen kirchlich heiraten. Wir sitzen zusammen beim Traugespräch. 'Warum ist euch der Segen wichtig?', frage ich die beiden. Paul antwortet: 'Ehrlich gesagt: Ich bin nicht so kirchlich. Ich habe der Trauung zugestimmt, weil sie Lisa so wichtig ist.' Lisa sagt: 'Wir sind ja schon einige Jahre zusammen. Aber durch die Trauung wird unsere Beziehung für mich verbindlicher. Und mir ist es wichtig, dazu um Gottes Segen zu bitten.' Paul fragt mich: 'Kannst du mir mal erklären, worum es beim Segen überhaupt geht?' ... »

Ein Beitrag von Pfarrerin Claudia Rudolff aus den Rundfunksendungen der Kirche im Hessischen Rundfunk.

Fragen & Antworten

Wie ein Traugottesdienst konkret gestaltet und gefeiert werden kann, können Paare vor Ort mit unseren Pfarrerinnen und Pfarrern in den Gemeinden besprechen. Die folgenden Fragen und Antworten sollen eine erste Orientierung sein. 

Gibt es Voraussetzungen für eine kirchliche Trauung?

Einer kirchlichen Trauung geht immer die standesamtliche Eheschließung voraus. Sobald sich ein Paar für eine kirchliche Trauung entschieden hat, kann es mit einer unserer Pfarrerinnen oder Pfarrer nach Terminen suchen und den weiteren Ablauf planen. Dazu kann das Paar das Familienstammbuch mit der Heiratsurkunde vom Standesamt mitbringen. 

Wer wird unser Traupfarrer oder unsere Traupfarrerin sein?

In der Regel nimmt die Pfarrerin oder der Pfarrer der Wohnortgemeinde die Trauung vor, in der das Paar lebt. Es ist aber auch möglich, sich von einer anderen Pfarrerin oder einem anderen Pfarrer trauen lassen.

Können wir uns den Ort und Zeitpunkt aussuchen?

Ja, das ist möglich. Paare, die ihre Hochzeit feiern möchten, sind in jeder unserer evangelischen Kirche willkommen. In der Regel findet die Trauung in einer Kirche statt. Sie sind besondere Orte der Nähe zu Gott und bieten einen festlichen Rahmen. Es ist aber auch möglich, sich an einem anderen Ort trauen zu lassen.

Tag und Uhrzeit der Trauung werden mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer abgestimmt. Lediglich in der Karwoche vor Ostern, am Ewigkeitssonntag im Herbst und in der Woche des Buß- und Bettags im November können keine Trauungen stattfinden.

Kostet die kirchliche Trauung etwas?

Die kirchliche Trauung ist für jedes Mitglied der evangelischen Kirche kostenlos. Lediglich die Auslagen für Orgel- oder Küsterdienste werden in manchen Gemeinden erhoben. Höhere Kosten können anfallen, wenn es besondere Wünsche etwa für die musikalische Gestaltung oder einen besonderen Ort der Trauung gibt.

Was ist, wenn einer von uns nicht evangelisch ist?

Eine evangelische Trauung ist auch dann möglich, wenn nur einer Mitglied der evangelischen Kirche ist. 

Wenn ein Partner evangelisch und der andere katholisch ist, kann der Gottesdienst entweder in einer evangelischen Kirche unter Beteiligung eines katholischen Priesters oder in einer katholischen Kirche unter Beteiligung eines evangelischen Pfarrers bzw. einer Pfarrerin gefeiert werden. Umgangssprachlich wird dies «ökumenisch» genannt. Wird ein evangelischer Traugottesdienst gefeiert, braucht der katholische Partner/ die katholische Partnerin zuvor von der katholischen Wohnortgemeinde eine Genehmigung («Dispens»).

Und auch, wenn einer einer anderen Religion angehört, z.B. Muslima oder Moslem ist, ist eine evangelische Trauung möglich. Im Traugespräch muss nur geklärt werden, ob und wie sich der nicht-christliche Partner oder die nicht-christliche Partnerin eine Teilnahme an einem christlichen Gottesdienst vorstellen kann.

Müssen wir als gleichgeschlechtliches Paar etwas beachten?

Nein. Das Traugesetz gilt in Kurhessen-Waldeck auch für gleichgeschlechtliche Paare. Die Landessynode unserer Kirche hat 2018 eine Änderung unseres Traugesetzes verabschiedet, die auf die zuvor in Kraft getretene staatliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare bei der Trauung folgt. Als Voraussetzung für einen «kirchlichen Segnungsgottesdienst anlässlich einer Eheschließung» - was bei uns die Trauung im formalen Sinn ist - gilt weiterhin eine Eheschließung des Paares auf dem Standesamt. 

Bereits im Jahr 2011 hatte unsere Kirche Paaren, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, die Möglichkeit eröffnet, in einem öffentlichen Gottesdienst gesegnet zu werden und dafür liturgisches Material erarbeitet. Das kann auch für die Gestaltung des Traugottesdienstes genutzt werden. Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer beantworten gerne Detailfragen.

Was passiert im Traugespräch?

In diesem Gespräch lernen sich Paar und Pfarrer oder Pfarrerin besser kennen. Sie sprechen über den Inhalt und die Gestaltung der Feier, den Ablauf, den Einzug, die Musik (gemeinsame Lieder, Liedvorträge, die «Hochzeitssängerin») und ob Familien und Freunde sich beteiligen möchten. Zudem erfahren Sie etwas über die Absprachen vom Blumenschmuck bis hin zum Fotografieren und Filmen des Gottesdienstes. Zu gegebener Zeit geben Sie das Familienstammbuch bzw. die Heiratsurkunde vom Standesamt im Pfarramt ab, damit die Trauung in das Kirchenbuch und ggf. in das Familienstammbuch eingetragen werden kann. 

Wie verläuft der Traugottesdienst?

Wie in jedem Gottesdienst so wird auch in einem Traugottesdienst gebetet, gesungen und aus der Bibel gelesen. Das Ehepaar gibt sich vor der Gemeinde das Trauversprechen und empfängt den Trausegen. Die Pfarrerin wird vermutlich über Ihren Trauspruch verwoben mit Ihrer Lebens- und Liebesgeschichte predigen. Dazu können sich die Paare selber einen Trauspruch aus der Bibel aussuchen. Angehörige oder Freunde können auch mitwirken. Das macht das Fest meist besonders schön. Sie können zum Beispiel Lesungen oder Gebete übernehmen oder Musikalisches beitragen. Der Ablauf des Gottesdienstes wird zuvor im Traugespräch ausführlich geplant.  

Brauchen wir Trauzeugen?

Für die kirchliche Trauung sind keine Trauzeugen erforderlich. Aber das Paar kann Verwandte oder Freunde bitten, es in besonderer Weise zu begleiten. Wie sich das dann im Gottesdienst ausdrückt, kann zuvor mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin abgesprochen werden.

Können wir gleichzeitig unser Kind taufen lassen?

Ja, das ist möglich. Es haben sich inzwischen eigene Formen für einen Gottesdienst mit Trauung und Taufe entwickelt. Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer besprechen hier gerne alle Details. 

Unsere Gemeinden

Zu welcher Kirchengemeinde gehöre ich? Die Antwort gibt es in unserem Gemeindeverzeichnis. Dort sind die Kontaktmöglichkeiten zu unseren Pfarrämtern zu finden. 

Wo die Liebe beginnt und Gott darin wirken kann? Dieser Frage geht das Paar in der Vorbereitung auf die Trauung nach.
Eheringe auf einer aufgeschlagenen Bibel.
Glaube - Liebe - Hoffnung
Ausgewählte Bibelsprüche für die Trauung

Der Trauspruch ist ein Satz oder ein Abschnitt aus der Bibel, der dem Glauben und den Hoffnungen des Paares entsprechen soll und oft der Trauansprache der Pfarrerin oder des Pfarrers im Traugottesdienst zugrunde gelegt wird.

Ökumenische Hochzeit
Ein Beispiel, auch mit Taufe
Der Traugottesdienst - Ja, mit Gottes Segen

Sich trauen lassen in einer der schönen Kirchen und Kapellen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck - Jahr für Jahr entscheiden sich viele Paare für diesen gemeinsamen Schritt und erbitten Gottes segen. Doch wie soll der Gottesdienst gestaltet werden? 

Ein Paar während der Trauung in einer Kirche.
«Ja, ich will»
Ideen für Trauversprechen oder Traufragen

«Ja, ich will» – Paare können sich für das Trauversprechen im Gottesdienst eigene Worte überlegen. Pfarrerinnen und Pfarrer können auch Traufragen formulieren und unterstützen. Wir geben Beispiele und stellen Gebete und Fürbitten vor.

Tipps & Anregungen

Eine Hochzeit soll ganz besonders und unvergesslich sein. Wir verraten, wo man den passenden Trauspruch, die schönste Kirche und stimmungsvolle Lieder für die kirchliche Trauung findet.

Den richtigen Trauspruch finden

Seit vielen Jahren gibt es die Plattform taufspruch.de - ein Angebot von evangelisch.de und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Viele Tausend Menschen finden dort jedes Jahr den Taufspruch, der zu ihnen und ihrem Täufling passt. Einfach inspirieren lassen!

Lieder für die Trauung

Welche Musik eignet sich für den kirchlichen Traugottesdienst? Hier gibt es beliebte Kirchenlieder, Hochzeitssongs und klassische Musikstücke zur Inspiration.

Broschüre & Checkliste

«Die Trauung - Ein Ratgeber» mit Checkliste, herausgegeben vom Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Projekt «leben. feiern.» in Hanau

Auch außerhalb der Kirchengemeinde kann man sich über die Taufe, die Konfirmation, die Trauung oder Bestattung informieren. Der Evangelische Kirchenkreis Hanau erprobt das zum Beispiel in dem Projekt «leben. feiern.»