Kooperation: Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Alsfeld (medio). In einem feierlichen Akt haben am 12. Dezember 2012 die höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Diakonischen Werke beider Kirchen in Alsfeld-Eudorf (Vogelsbergkreis) zwei Verträge geschlossen. Die Verträge waren Ende November von den Synoden beider Kirchen beschlossen worden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein (Kassel), und der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung (Darmstadt), unterzeichneten einen Kooperationsvertrag über die verbindliche Zusammenarbeit der EKKW und der EKHN in verschiedenen Arbeitsbereichen, zu denen die Förderung des Religionsunterrichts und die weltweite Ökumene gehören.

2018-05-23 24838


Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

 

Alsfeld (medio). In einem feierlichen Akt haben am 12. Dezember 2012 die höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Diakonischen Werke beider Kirchen in Alsfeld-Eudorf (Vogelsbergkreis) zwei Verträge geschlossen. Die Verträge waren Ende November von den Synoden beider Kirchen beschlossen worden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein (Kassel), und der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung (Darmstadt), unterzeichneten einen Kooperationsvertrag über die verbindliche Zusammenarbeit der EKKW und der EKHN in verschiedenen Arbeitsbereichen, zu denen die Förderung des Religionsunterrichts und die weltweite Ökumene gehören.

Ein historischer Moment: Bischof Hein (r.) und Kirchenpräsident Jung nach der Vertragsunterzeichnung. (Fotos: Timo Rieg)
Ein historischer Moment: Bischof Hein (r.) und Kirchenpräsident Jung nach der Vertragsunterzeichnung. (Fotos: Timo Rieg)

Anlässlich des Vertragsabschlusses sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein: «Der Kooperationsvertrag gibt der engen historischen Verbindung zwischen unseren Schwesterkirchen einen starken Impuls. Die Kirchen behalten ihre Selbständigkeit und gleichzeitig bündeln wir Kräfte. Zukünftige Herausforderungen werden wir gemeinsam besser bewältigen. Heute ist ein historischer Moment!»

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung sagte: «Zusammen haben unsere Stimmen in der Öffentlichkeit mehr Gewicht. Die langen Diskussionen auf dem Weg bis zum Abschluss dieses Vertrags haben uns näher gebracht. Das wird sich auch auf andere kirchliche Arbeitsgebiete positiv auswirken. Der Kooperationsvertrag ist eine gutes Signal für die Zukunft.» Zur Begleitung der Zusammenarbeit werden beide Kirchen einen Kooperationsrat bilden.

Mission und Ökumene, Religionspädagogik, Akademien und Theologische Ausbildung

In dem Kooperationsvertrag vereinbaren die EKKW und die EKHN eine verbindliche Zusammenarbeit in den Bereichen Mission und Ökumene, Religionspädagogik, Akademiearbeit und Theologische Aus- und Fortbildung. Demnach wird für das Arbeitsfeld Mission und Ökumene ein gemeinsames Zentrum mit Sitz in Frankfurt am Main und einer Geschäftsstelle in Kassel errichtet. Es soll ökumenische Partnerschaften weiter entwickeln und den interreligiösen Dialog pflegen. Träger dieses Zentrums wird die EKHN sein.

Erste Reihe: Kirchenpräsident Jung (l.) und Bischof Hein; hinten v.l.: Leitender Oberkirchenrat Heinz Thomas Striegler (Leiter der EKHN-Kirchenverwaltung), Kirchenrat Jörn Dulige (Beauftragter der Kirchen am Sitz der Hessischen Landesregierung), Dr. Wolfgang Gern (Vorstandsvorsitzender des DWHN), Dr. Ulrich Oelschläger (Präses der Kirchensynode der EKHN), Cordelia Kopsch (Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der EKHN), Dr. Volker Knöppel (Vizepräsident der EKKW), Kirchenrat Rudolf Schulze (Präses der Landessynode der EKKW), Landeskirchenrat Horst Rühl (Vorstandsvorsitzender des DWKW).
Erste Reihe: Kirchenpräsident Jung (l.) und Bischof Hein; hinten v.l.: Leitender Oberkirchenrat Heinz Thomas Striegler (Leiter der EKHN-Kirchenverwaltung), Kirchenrat Jörn Dulige (Beauftragter der Kirchen am Sitz der Hessischen Landesregierung), Dr. Wolfgang Gern (Vorstandsvorsitzender des DWHN), Dr. Ulrich Oelschläger (Präses der Kirchensynode der EKHN), Cordelia Kopsch (Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der EKHN), Dr. Volker Knöppel (Vizepräsident der EKKW), Kirchenrat Rudolf Schulze (Präses der Landessynode der EKKW), Landeskirchenrat Horst Rühl (Vorstandsvorsitzender des DWKW).

Für die religionspädagogische Arbeit wird in Trägerschaft der EKKW ein gemeinsames Zentrum mit Sitz in Marburg aufgebaut. Es wird für den evangelischen Religionsunterricht in allen Schulformen sowie für den Konfirmandenunterricht Begleitprogramme entwickeln und zum Beispiel Fragen der Schulseelsorge bearbeiten.

Die Akademien der beiden Kirchen werden ihre Programme aufeinander abstimmen und Rahmenbedingungen für eine gemeinsame Evangelische Akademie entwickeln. Für die Theologische Aus- und Fortbildung entwickeln beide Kirchen gemeinsame Prüfungsordnungen. Zudem werden sie künftig gemeinsam um Nachwuchs für den Pfarrberuf werben.

Fusion der Diakonischen Werke zur «Diakonie Hessen»

Unterzeichnet wurde zudem ein Vertrag über die Fusion des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau (DWHN) und des Diakonischen Werks von Kurhessen-Waldeck (DWKW) zur «Diakonie Hessen - Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V.» – im alltäglichen Sprachgebrauch nur «Diakonie Hessen».

Pfarrer Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender des DWKW, sagte über die Chancen eines gemeinsamen Diakonischen Werks: «Wir werden künftig ein stärkeres sozialpolitisches und geistliches Gewicht bei der Ausgestaltung des Sozial- und des Gesundheitswesens haben.» Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender des DWHN, betonte den geistlichen Auftrag der Diakonie Hessen: «Aus unserem Glauben ergibt sich der Auftrag, für das Wohl der Menschen und der Gesellschaft einzutreten. Diesen Auftrag und damit den diakonischen Grundgedanken kann die Diakonie Hessen künftig aktiver und klarer erfüllen. Sie kann und muss Sozialrechte und Menschenrechte aktiver einklagen.»

Mit der Verschmelzung zur Diakonie Hessen als gemeinsames Diakonisches Werk soll die sozialpolitische Wirkung der Diakonie gestärkt und Synergieeffekte geschaffen werden sowie Ressourcen für innovatives Handeln frei werden, heißt es in der Presseerklärung. Ein gemeinsames Werk verringere den Abstimmungsaufwand bei der Vertretung der Diakonie in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, gegenüber der Landesregierung sowie gegenüber den Kostenträgern bei den Sozialversicherungen, die die diakonische Arbeit zum großen Teil refinanzieren. Das neue Werk wird seinen Hauptsitz in Frankfurt und eine Zweigstelle in Kassel haben. Die Fusion soll im Lauf des Jahres 2013 vollzogen werden. (13.12.2012)


file_download Kooperationsvertrag:

Kirchengesetz zu dem Kooperationsvertrag zwischen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vom 29. November 2012. Der Download enthält auch den Kooperationsvertrag: