Christen in aller Welt feiern an Weihnachten die Geburt Jesu. Nach christlichem Glauben wird Gott in Jesus von Nazareth Mensch, um die Welt zu erlösen und den Menschen das Heil zu bringen. Weihnachten - die heilige, geweihte Nacht - gilt daher auch als das «Fest der Liebe».
In der Rubrik «Thema» auf ekkw.de haben wir Ihnen Meldungen und Hintergrundinformationen rund um das Weihnachtsfest zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Festtage.
Ihr medio!-Team aus Kassel
Christen in aller Welt feiern Weihnachten

Christen in aller Welt feiern an Weihnachten die Geburt Jesu. Nach christlichem Glauben wird Gott in Jesus von Nazareth Mensch, um die Welt zu erlösen und den Menschen das Heil zu bringen. Weihnachten - die heilige, geweihte Nacht - gilt daher auch als das «Fest der Liebe».
In der Rubrik «Thema» auf ekkw.de haben wir Ihnen Meldungen und Hintergrundinformationen rund um das Weihnachtsfest zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Festtage.
Ihr medio!-Team aus Kassel
Die Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas (Lk 2,1 - 20):
«Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.»
(Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)
Die Weihnachtsgeschichte
Die Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas (Lk 2,1 - 20):
«Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.»
(Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)
radio Internetradio:
Der Opernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich erzählte medio die Geschichte von den Heiligen drei Königen, die dem Stern nach Bethlehem folgen:
radio Internetradio:
Was ist das eigentlich das Schönste am Heiligen Abend? Unsere medio-Reporter haben die Hessen befragt:
Allensbach (epd). Fast alle Deutschen (88 Prozent) kennen einer repräsentativen Umfrage zufolge die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Andere biblische Erzählungen seien dagegen eher bei den Älteren bekannt, teilte das Allensbacher Institut für Demoskopie mit. Der Kenntnisstand der 16- bis 29-Jährigen bleibe dabei weit unter dem Durchschnitt der Bevölkerung.
Weiter hat die Umfrage unter mehr als 700 Frauen und Männern über 16 Jahren ergeben, dass nur noch vier Prozent «häufig» in der Bibel lesen, neun Prozent «hin und wieder», allerdings 62 Prozent «nie». Nach Ansicht der Meinungsforscher bedeutet dies, dass sich derzeit in der Bevölkerung der «Auflösungsprozess eines bedeutsamen Kulturguts» vollzieht. (07.12.2005)
Umfrage: Weihnachtsgeschichte kennen jung und alt
Allensbach (epd). Fast alle Deutschen (88 Prozent) kennen einer repräsentativen Umfrage zufolge die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Andere biblische Erzählungen seien dagegen eher bei den Älteren bekannt, teilte das Allensbacher Institut für Demoskopie mit. Der Kenntnisstand der 16- bis 29-Jährigen bleibe dabei weit unter dem Durchschnitt der Bevölkerung.
Weiter hat die Umfrage unter mehr als 700 Frauen und Männern über 16 Jahren ergeben, dass nur noch vier Prozent «häufig» in der Bibel lesen, neun Prozent «hin und wieder», allerdings 62 Prozent «nie». Nach Ansicht der Meinungsforscher bedeutet dies, dass sich derzeit in der Bevölkerung der «Auflösungsprozess eines bedeutsamen Kulturguts» vollzieht. (07.12.2005)
radio Internetradio:
Kennen Jugendliche aus Nordhessen die Weihnachtsgeschichte? Hören Sie hier eine Umfrage von Torsten Scheuermann in Kassel:
Frankfurt a.M. (epd). Neun von zehn Menschen wollen einer Umfrage zufolge den Heiligen Abend 2012 gemeinsam mit Freunden und Familie verbringen. Nicht nur Christen (94 Prozent), sondern auch Konfessionslose (87 Prozent) wollten Weihnachten mit ihren Lieben feiern, heißt es in einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts. Emnid befragte Anfang November bundesweit 1.007 deutschsprachige Personen über 14 Jahren.
Knapp jeder Achte in Deutschland verbringe den Heiligen Abend allein, davon die Hälfte nicht freiwillig, hieß es weiter. Unter allen Umständen allein bleiben wollen den Angaben zufolge am Heiligen Abend nur weniger als vier Prozent der Deutschen - wenn sie Weihnachten nicht gleich ausfallen lassen. Die weitaus meisten dieser Gruppe (80 Prozent) lebten in den Großstädten. (11.12.2012)
Weihnachten feiert kaum einer gern allein
Frankfurt a.M. (epd). Neun von zehn Menschen wollen einer Umfrage zufolge den Heiligen Abend 2012 gemeinsam mit Freunden und Familie verbringen. Nicht nur Christen (94 Prozent), sondern auch Konfessionslose (87 Prozent) wollten Weihnachten mit ihren Lieben feiern, heißt es in einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts. Emnid befragte Anfang November bundesweit 1.007 deutschsprachige Personen über 14 Jahren.
Knapp jeder Achte in Deutschland verbringe den Heiligen Abend allein, davon die Hälfte nicht freiwillig, hieß es weiter. Unter allen Umständen allein bleiben wollen den Angaben zufolge am Heiligen Abend nur weniger als vier Prozent der Deutschen - wenn sie Weihnachten nicht gleich ausfallen lassen. Die weitaus meisten dieser Gruppe (80 Prozent) lebten in den Großstädten. (11.12.2012)
radio Internetradio:
Weihnachten nicht mit der Familie feiern? Für Seeleute ist das Realität. Was sie in diesen Tagen empfinden, weiß Markus Schildhauer von der Deutschen Seemannsmission in Alexandria in Ägypten. Medienhausleiter Pfarrer Christian Fischer sprach mit ihm:
Kassel (medio). Wenn Weihnachten naht, wünschen sich viele Menschen, dass die Festtage besinnlich und harmonisch verlaufen. Doch häufig tritt das Gegenteil ein. «Man sieht sich im Jahr vielleicht nur ein oder zwei Mal, weil viele Familien ja nicht am selben Fleck leben, und dann soll alles auf den Punkt besonders schön sein. Und das ist eine Schwierigkeit», sagt Ute Zöllner , Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle in Kassel. Die Folge - es kommt zum Clinch, und viele Familienmitglieder ziehen sich zurück, nörgeln herum oder denken eigentlich nur noch an die Heimfahrt, so Zöllner.
Ein großes Problem sei die Tatsache, dass Weihnachten immer mehr als eine Art Veranstaltung gesehen werde. «Für mich ist Weihnachten ein Fest, kein Event. Wenn man ein Event daraus macht, hat man sehr hohe Erwartungen und idealisiert es. Und das führt zu Situationen, in denen man anfängt sich zu streiten», sagte Zöllner gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio». Zum Vermeiden solcher Konflikte empfiehlt die Psychologin, nicht den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben, sondern auch mal vor die Tür zu gehen. «Beim Gehen redet man ganz anders mit einander als unter dem Weihnachtsbaum», so Zöllner.
Wenn man es geschafft hat, die Festtage entspannt und zufrieden anzugehen, kann die Weihnachtsstimmung übrigens auch noch weiter wirken. «Wenn wir an Weihnachten merken, wie wichtig die Familie ist und wir viel Geborgenheit und Ruhe spüren, dann nehmen wir das als Vergewisserung mit in den Alltag.» (21.12.2010)
Stressfrei Weihnachten feiern
Psychologin Ute Zöllner über familiäre Spannungen an den Festtagen

Die Weihnachtsmärkte sind abgebaut, die Familien auf sich allein gestellt - Eine besondere Herausforderung. (Foto: medio.tv/Simmen)
Kassel (medio). Wenn Weihnachten naht, wünschen sich viele Menschen, dass die Festtage besinnlich und harmonisch verlaufen. Doch häufig tritt das Gegenteil ein. «Man sieht sich im Jahr vielleicht nur ein oder zwei Mal, weil viele Familien ja nicht am selben Fleck leben, und dann soll alles auf den Punkt besonders schön sein. Und das ist eine Schwierigkeit», sagt Ute Zöllner , Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle in Kassel. Die Folge - es kommt zum Clinch, und viele Familienmitglieder ziehen sich zurück, nörgeln herum oder denken eigentlich nur noch an die Heimfahrt, so Zöllner.
Ein großes Problem sei die Tatsache, dass Weihnachten immer mehr als eine Art Veranstaltung gesehen werde. «Für mich ist Weihnachten ein Fest, kein Event. Wenn man ein Event daraus macht, hat man sehr hohe Erwartungen und idealisiert es. Und das führt zu Situationen, in denen man anfängt sich zu streiten», sagte Zöllner gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio». Zum Vermeiden solcher Konflikte empfiehlt die Psychologin, nicht den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben, sondern auch mal vor die Tür zu gehen. «Beim Gehen redet man ganz anders mit einander als unter dem Weihnachtsbaum», so Zöllner.
Wenn man es geschafft hat, die Festtage entspannt und zufrieden anzugehen, kann die Weihnachtsstimmung übrigens auch noch weiter wirken. «Wenn wir an Weihnachten merken, wie wichtig die Familie ist und wir viel Geborgenheit und Ruhe spüren, dann nehmen wir das als Vergewisserung mit in den Alltag.» (21.12.2010)
radio Internetradio:
Hören Sie hier einen Beitrag zum Thema von medio!-Reporter Christian Fischer:
Von Lothar Simmank (epd)
Frankfurt a. M. (epd). Dunkel muss es sein, dazu im Hintergrund ein warmer Lichtschein über weißem Schnee - mit diesem Szenario lässt sich am Heiligabend der Übergang aufs Weihnachtsfest stimmungsvoll inszenieren: Es beginnt die Heilige Nacht. Der Kontrast von Nachtschwärze und Taghelle gehört zum Fest wie Tannenbaum und Kerzen. Das gilt auch für die Nachmittags- und Abendgottesdienste: Zumindest dämmern sollte es beim Kirchgang, sonst stellen sich die Weihnachtsgefühle nicht ein.
Alles nur künstlich-kitschige Stimmungsmache? Nein, die Nacht hat in der christlichen Tradition eine besondere Bedeutung, die an vielen Stellen der Bibel zum Ausdruck gebracht wird. Gott offenbart sich den Menschen häufig in der Nacht: Schon in der Schöpfungsgeschichte trennt Gott mit den Worten: «Es werde Licht!» die nächtliche Finsternis vom hellen Tag. Meist begegnet der Gott Israels den Menschen in der Nacht - wie etwa Jakob im Traum auf der Himmelsleiter. Im Alten Testament zeigt er dem kinderlosen Abraham den Sternenhimmel und verspricht ihm Nachkommen, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Und im Neuen Testament wird nicht nur Jesus in der Nacht im Stall von Bethlehem geboren. Er wird später auch nach durchwachter Nacht von Judas verraten und stirbt unter nachtschwarzem Himmel. In der Osternacht wird seine Auferstehung gefeiert.
Die Gegensätzlichkeit von Tag und Nacht ist in der weihnachtlich-theologischen Deutung offenkundig. Schon die Adventskerzen kündigen symbolisch an: «Finsternis». Die Heiligen Drei Könige folgen dem hellen Stern am nächtlichen Himmel, der sie zur Krippe im Stall leitet. Dort hüten «die Hirten auf dem Felde des Nachts ihre Herde», wie der Evangelist Lukas erzählt.
Meist erscheint die Nacht nach christlich-jüdischer Deutung nicht negativ und bedrohlich, sondern geheimnisvoll und spannend: «Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt», dichtete Jochen Klepper 1938 in dem adventlichen Gesangbuchlied «Die Nacht ist vorgedrungen» (EG 16) über die ambivalente Zeitspanne zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen.
Natürlich war die Nacht für die Menschen auch immer schon gefahrvoll und angsteinflößend. Gleichzeitig aber strahlt ein Licht in der Dunkelheit besondere Geborgenheit aus. Das ist Teil der Weihnachtsbotschaft: «Ich bin das Licht der Welt», sagt der Messias von sich selbst im Johannesevangelium: «Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Johannes, 8,12).
Es ist also kein Zufall, dass das beliebteste christliche Fest nachts oder zumindest am frühen Abend zelebriert wird. Die Nacht ist lang, ans frühe Zubettgehen denkt niemand. Jörg Zink erklärt in seinem 2009 erschienenen Meditations-Klassiker «Zwölf Nächte» in Bezug auf die Zeit zwischen Weihnachten und 6. Januar: «Die Zeit um Weihnachten war seit alters her von Nächten bestimmt, und alles Große und Wichtige geschah in der Nacht. Das war immer so. An der dunkelsten Stelle des Jahres gehen wir durch zwölf besondere Nächte und nehmen auf, was da zu uns kommen will an Trost und Kraft.»
Der katholische Liturgiewissenschaftler Guido Fuchs von der Uni Würzburg hat die Bräuche rund um den 25. Dezember erforscht, der auch das alte Datum der Wintersonnenwende war. Es war der Tag, so Fuchs, an dem man in Rom die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes gefeiert hat. Daraus habe sich in christlicher Zeit dann möglicherweise Weihnachten entwickelt: Als Fest zur Geburt der «wahren Sonne», Jesus Christus.
Dabei ist das traditionelle deutsche Weihnachtsfest am Abend des 24. Dezembers eine recht neue Entwicklung. Sie beruht auf der im jüdisch-christlichen Kulturkreis überlieferten Idee, dass ein Festtag bereits am Vorabend mit Einbruch der Dunkelheit beginnt. Bis zum 18. Jahrhundert fand der Weihnachtsgottesdienst am ersten Weihnachtstag frühmorgens statt, oft sogar schon zwischen drei und fünf Uhr. Die Bescherung gab es dann noch vor dem ersten Hahnenschrei in der Dunkelheit. Erst die Verlagerung des Gottesdienstes auf Mitternacht und schließlich - vor allem im protestantischen Bereich - auf den Nachmittag und Abend, verschob auch die Bescherung auf den Heiligen Abend. (19.12.2013)
Zwischen Licht und Dunkel: Das Geheimnis der Heiligen Nacht
Von Lothar Simmank (epd)
Frankfurt a. M. (epd). Dunkel muss es sein, dazu im Hintergrund ein warmer Lichtschein über weißem Schnee - mit diesem Szenario lässt sich am Heiligabend der Übergang aufs Weihnachtsfest stimmungsvoll inszenieren: Es beginnt die Heilige Nacht. Der Kontrast von Nachtschwärze und Taghelle gehört zum Fest wie Tannenbaum und Kerzen. Das gilt auch für die Nachmittags- und Abendgottesdienste: Zumindest dämmern sollte es beim Kirchgang, sonst stellen sich die Weihnachtsgefühle nicht ein.
Alles nur künstlich-kitschige Stimmungsmache? Nein, die Nacht hat in der christlichen Tradition eine besondere Bedeutung, die an vielen Stellen der Bibel zum Ausdruck gebracht wird. Gott offenbart sich den Menschen häufig in der Nacht: Schon in der Schöpfungsgeschichte trennt Gott mit den Worten: «Es werde Licht!» die nächtliche Finsternis vom hellen Tag. Meist begegnet der Gott Israels den Menschen in der Nacht - wie etwa Jakob im Traum auf der Himmelsleiter. Im Alten Testament zeigt er dem kinderlosen Abraham den Sternenhimmel und verspricht ihm Nachkommen, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Und im Neuen Testament wird nicht nur Jesus in der Nacht im Stall von Bethlehem geboren. Er wird später auch nach durchwachter Nacht von Judas verraten und stirbt unter nachtschwarzem Himmel. In der Osternacht wird seine Auferstehung gefeiert.
Die Gegensätzlichkeit von Tag und Nacht ist in der weihnachtlich-theologischen Deutung offenkundig. Schon die Adventskerzen kündigen symbolisch an: «Finsternis». Die Heiligen Drei Könige folgen dem hellen Stern am nächtlichen Himmel, der sie zur Krippe im Stall leitet. Dort hüten «die Hirten auf dem Felde des Nachts ihre Herde», wie der Evangelist Lukas erzählt.
Meist erscheint die Nacht nach christlich-jüdischer Deutung nicht negativ und bedrohlich, sondern geheimnisvoll und spannend: «Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt», dichtete Jochen Klepper 1938 in dem adventlichen Gesangbuchlied «Die Nacht ist vorgedrungen» (EG 16) über die ambivalente Zeitspanne zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen.
Natürlich war die Nacht für die Menschen auch immer schon gefahrvoll und angsteinflößend. Gleichzeitig aber strahlt ein Licht in der Dunkelheit besondere Geborgenheit aus. Das ist Teil der Weihnachtsbotschaft: «Ich bin das Licht der Welt», sagt der Messias von sich selbst im Johannesevangelium: «Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Johannes, 8,12).
Es ist also kein Zufall, dass das beliebteste christliche Fest nachts oder zumindest am frühen Abend zelebriert wird. Die Nacht ist lang, ans frühe Zubettgehen denkt niemand. Jörg Zink erklärt in seinem 2009 erschienenen Meditations-Klassiker «Zwölf Nächte» in Bezug auf die Zeit zwischen Weihnachten und 6. Januar: «Die Zeit um Weihnachten war seit alters her von Nächten bestimmt, und alles Große und Wichtige geschah in der Nacht. Das war immer so. An der dunkelsten Stelle des Jahres gehen wir durch zwölf besondere Nächte und nehmen auf, was da zu uns kommen will an Trost und Kraft.»
Der katholische Liturgiewissenschaftler Guido Fuchs von der Uni Würzburg hat die Bräuche rund um den 25. Dezember erforscht, der auch das alte Datum der Wintersonnenwende war. Es war der Tag, so Fuchs, an dem man in Rom die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes gefeiert hat. Daraus habe sich in christlicher Zeit dann möglicherweise Weihnachten entwickelt: Als Fest zur Geburt der «wahren Sonne», Jesus Christus.
Dabei ist das traditionelle deutsche Weihnachtsfest am Abend des 24. Dezembers eine recht neue Entwicklung. Sie beruht auf der im jüdisch-christlichen Kulturkreis überlieferten Idee, dass ein Festtag bereits am Vorabend mit Einbruch der Dunkelheit beginnt. Bis zum 18. Jahrhundert fand der Weihnachtsgottesdienst am ersten Weihnachtstag frühmorgens statt, oft sogar schon zwischen drei und fünf Uhr. Die Bescherung gab es dann noch vor dem ersten Hahnenschrei in der Dunkelheit. Erst die Verlagerung des Gottesdienstes auf Mitternacht und schließlich - vor allem im protestantischen Bereich - auf den Nachmittag und Abend, verschob auch die Bescherung auf den Heiligen Abend. (19.12.2013)
Von Christian Prüfer (epd)
Korbach (epd). Seit nunmehr gut 65 Jahren steigt Hermann Küthe Jahr für Jahr am Heiligen Abend die 243 Stufen des Turms der Korbacher Kilianskirche hinauf. «Nur ein oder zweimal habe ich krankheitsbedingt gefehlt», sagt er stolz. Ansonsten aber stimmt er dort oben bei Wind und Wetter mit vielen anderen um 20 Uhr das Lied «Dies ist der Tag, den Gott gemacht» an. Viermal wird es gesungen, in alle vier Himmelsrichtungen. Dazu werden Laternen geschwenkt. Dann ist das «Christkindwiegen», wie diese alte Tradition heißt, auch schon vorbei.
Küthe ist Sprecher der «Weihnachtsfreunde Korbach», wie sich die Hüter der alten Tradition nennen. Waren es zu den Zeiten, als er mit dem Wiegen anfing, nur etwa 20 Männer, die alljährlich den Turm bestiegen, sei deren Zahl mittlerweile auf bis zu hundert angewachsen, erzählt er. Über die Entstehung des Brauchs, der bis ins Mittelalter zurückreichen soll, sind unterschiedliche Legenden in Umlauf.
Nach der Legende in Korbach hat im 16. Jahrhundert die Pest gewütet, erklärt Küthe. Die Kirche war zu einer Art Lazarett umfunktioniert, voll mit Kranken. Ein geordneter Gottesdienst war unter diesen Umständen nicht möglich. Deshalb wichen einige junge Männer auf den Turm aus und sangen von oben Weihnachtslieder.
Ähnlich gestrickt ist auch die Entstehungsgeschichte für das Christkindwiegen im benachbarten Bad Wildungen. Hier allerdings heißt es, dass die vielen Kranken nicht zur Kirche kommen konnten und man ihnen die frohe Botschaft deshalb vom Turm verkünden wollte. Beide Legenden mögen zwar zur Erklärung der «Turmmusik» taugen, was es mit dem «Wiegen des Christkindes» auf sich hat, erklären sie aber nicht.
Zu einer in sich schlüssigen Erklärung des Brauchs, der in ähnlicher Form noch in Alsfeld, Lauterbach und Edertal-Affoldern praktiziert wird, kam bereits Ende der 1960er Jahre der Kirchenmusiker Ludwig Prautzsch. 1969 veröffentlichte er in einem weitgehend vergessenen Aufsatz das Ergebnis seiner umfangreichen Nachforschungen. Demnach sei im Mittelalter zwischen 1450 und 1460 ein «hessisches Weihnachtsspiel» entstanden, dessen wesentlicher Bestandteil eine volkstümliche Wiegenfeier, verbunden mit Gesang und Tanz, gewesen sei. Diese sei zu Weihnachten in den - damals noch katholischen - Kirchen gefeiert worden.
Die Reformation, so Prautzsch, habe diesem Brauch freilich nichts abgewinnen können. Von Martin Luther als «Affenspiel» verunglimpft, sei er in den evangelisch gewordenen Gebieten bald verschwunden. Überlebt habe jedoch die Bezeichnung «Christkindwiegen», mit dem zugleich auch die bei der Aufführung verwendeten Lieder bezeichnet wurden. Damit lebte das «Christkindwiegen» in der Musik und ohne das Spiel weiter. «In dieser Form, losgelöst von seiner dramatischen Grundlage, konnte das Kindelwiegen seine Fortsetzung auch auf lutherischem Boden finden», folgert Prautzsch.
Die als «Christkindwiegen» bezeichneten Musikstücke hätten sich dann mit den Turmmusiken verbunden, die sich im Laufe des 17. Jahrhunderts entwickelten. Diese wiederum gehen auf den Brauch zurück, an Festtagen Musik von den Kirchtürmen erschallen zu lassen.
Die «Weihnachtsfreunde Korbach» - der Tradition nach dürfen es nur Männer sein - singen dabei nicht nur am Heiligen Abend, sondern auch am 1. Weihnachtstag um 7 Uhr in der Frühe. Mittlerweile sei der Andrang der Menschen, die das Christkindwiegen sehen wollten, so groß, dass sogar eine Straße gesperrt werden müsse, sagt Küthe.
«Da kommen immer viele Menschen zusammen, manche bringen auch Glühwein mit», weiß auch Pfarrerin Andrea Hose-Opfer aus Bad Wildungen zu berichten, wo der Brauch um 21 Uhr startet. Hier gibt es allerdings keinen Gesang, sondern Bläsermusik zu hören. In die anschließende Christmette eine halbe Stunde später kämen leider nur wenige Besucher des Christkindwiegens, bedauert sie. Die meisten halten es da offenbar eher mit dem Schlusswort des Josephs aus der ersten Fassung des alten hessischen Weihnachtsspiels: «Mir woln geen zu dem guden bier». (20.12.2011)
Brauchtum in Korbach und anderen hessischen Städten
«Christkindwiegen» zu Heiligabend
Von Christian Prüfer (epd)
Korbach (epd). Seit nunmehr gut 65 Jahren steigt Hermann Küthe Jahr für Jahr am Heiligen Abend die 243 Stufen des Turms der Korbacher Kilianskirche hinauf. «Nur ein oder zweimal habe ich krankheitsbedingt gefehlt», sagt er stolz. Ansonsten aber stimmt er dort oben bei Wind und Wetter mit vielen anderen um 20 Uhr das Lied «Dies ist der Tag, den Gott gemacht» an. Viermal wird es gesungen, in alle vier Himmelsrichtungen. Dazu werden Laternen geschwenkt. Dann ist das «Christkindwiegen», wie diese alte Tradition heißt, auch schon vorbei.
Küthe ist Sprecher der «Weihnachtsfreunde Korbach», wie sich die Hüter der alten Tradition nennen. Waren es zu den Zeiten, als er mit dem Wiegen anfing, nur etwa 20 Männer, die alljährlich den Turm bestiegen, sei deren Zahl mittlerweile auf bis zu hundert angewachsen, erzählt er. Über die Entstehung des Brauchs, der bis ins Mittelalter zurückreichen soll, sind unterschiedliche Legenden in Umlauf.
Nach der Legende in Korbach hat im 16. Jahrhundert die Pest gewütet, erklärt Küthe. Die Kirche war zu einer Art Lazarett umfunktioniert, voll mit Kranken. Ein geordneter Gottesdienst war unter diesen Umständen nicht möglich. Deshalb wichen einige junge Männer auf den Turm aus und sangen von oben Weihnachtslieder.
Ähnlich gestrickt ist auch die Entstehungsgeschichte für das Christkindwiegen im benachbarten Bad Wildungen. Hier allerdings heißt es, dass die vielen Kranken nicht zur Kirche kommen konnten und man ihnen die frohe Botschaft deshalb vom Turm verkünden wollte. Beide Legenden mögen zwar zur Erklärung der «Turmmusik» taugen, was es mit dem «Wiegen des Christkindes» auf sich hat, erklären sie aber nicht.
Zu einer in sich schlüssigen Erklärung des Brauchs, der in ähnlicher Form noch in Alsfeld, Lauterbach und Edertal-Affoldern praktiziert wird, kam bereits Ende der 1960er Jahre der Kirchenmusiker Ludwig Prautzsch. 1969 veröffentlichte er in einem weitgehend vergessenen Aufsatz das Ergebnis seiner umfangreichen Nachforschungen. Demnach sei im Mittelalter zwischen 1450 und 1460 ein «hessisches Weihnachtsspiel» entstanden, dessen wesentlicher Bestandteil eine volkstümliche Wiegenfeier, verbunden mit Gesang und Tanz, gewesen sei. Diese sei zu Weihnachten in den - damals noch katholischen - Kirchen gefeiert worden.
Die Reformation, so Prautzsch, habe diesem Brauch freilich nichts abgewinnen können. Von Martin Luther als «Affenspiel» verunglimpft, sei er in den evangelisch gewordenen Gebieten bald verschwunden. Überlebt habe jedoch die Bezeichnung «Christkindwiegen», mit dem zugleich auch die bei der Aufführung verwendeten Lieder bezeichnet wurden. Damit lebte das «Christkindwiegen» in der Musik und ohne das Spiel weiter. «In dieser Form, losgelöst von seiner dramatischen Grundlage, konnte das Kindelwiegen seine Fortsetzung auch auf lutherischem Boden finden», folgert Prautzsch.
Die als «Christkindwiegen» bezeichneten Musikstücke hätten sich dann mit den Turmmusiken verbunden, die sich im Laufe des 17. Jahrhunderts entwickelten. Diese wiederum gehen auf den Brauch zurück, an Festtagen Musik von den Kirchtürmen erschallen zu lassen.
Die «Weihnachtsfreunde Korbach» - der Tradition nach dürfen es nur Männer sein - singen dabei nicht nur am Heiligen Abend, sondern auch am 1. Weihnachtstag um 7 Uhr in der Frühe. Mittlerweile sei der Andrang der Menschen, die das Christkindwiegen sehen wollten, so groß, dass sogar eine Straße gesperrt werden müsse, sagt Küthe.
«Da kommen immer viele Menschen zusammen, manche bringen auch Glühwein mit», weiß auch Pfarrerin Andrea Hose-Opfer aus Bad Wildungen zu berichten, wo der Brauch um 21 Uhr startet. Hier gibt es allerdings keinen Gesang, sondern Bläsermusik zu hören. In die anschließende Christmette eine halbe Stunde später kämen leider nur wenige Besucher des Christkindwiegens, bedauert sie. Die meisten halten es da offenbar eher mit dem Schlusswort des Josephs aus der ersten Fassung des alten hessischen Weihnachtsspiels: «Mir woln geen zu dem guden bier». (20.12.2011)
radio Internetradio:
Krippen spielen zum Weihnachtsfest in den Familien eine große Rolle. In Großenlüder (Rhön) werden besondere Krippen sogar auf einem Krippenweg in Haus- und Schaufenstern ausgestellt - dabei haben einige Exponate eine ganz besondere Geschichte. Ein Beitrag von medio!-Reporter Christian Fischer:
radio Internetradio:
medio-Reporter Torsten Scheuermann war mit dem Mikro beim «Christkindwiegen» in Korbach mit dabei:
radio Umfrage:
Der Weihnachtsbaum gehört nach einer Onlinebefragung für die meisten Menschen zum Fest mit dazu. Doch was ist den Hessen zum Fest der Liebe sonst noch wichtig? Hören Sie hier eine Umfrage der medio-Reporter:
Willingen (medio). Bäckermeister Wolfgang von der Heide hat für seine Christstollen einen ungewöhnlichen Ort zum Reifen ausgewählt. Mindestens vier Wochen lagern die Stollen in dem stillgelegten Schieferbergwerk «Christine» am Rande von Willingen. Gerade kurz vor der Weihnachtszeit warten dort drei bis vier Tonnen des köstlichen Weihnachtsgebäcks auf den Verzehr.
Die Stollen werden in Lebensmittelkunststoffkisten gepackt und übereinander gestapelt. Um sie vor Tropfwasser in der Hohle zu schützen, deckt von der Heide die Stollen mit Stofftüchern ab. Gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind die idealen Bbedingungen für den Stollen, aber für den perfekten Geschmack sind noch andere Dinge wichtig : «Das Bergwerk allein reicht nicht, das Grundprodukt und die Auswahl der Rohstoffe spielen natürlich auch eine wichtige Rolle», so von der Heide.
Der handwerklich hergestellte Christstollen ist das Weihnachtsgebäck mit der wahrscheinlich längsten Tradition in Deutschland. Früher wurde es beim katholischen Adventsfasten gegessen – erst später kamen Früchte wie Sultaninen dazu. Die Form des Stollens hat einen christlichen Ursprung. «Es soll symbolisch das Jesuskind, das Wickelkind, darstellen, deswegen hat es so eine Form. Das ist auch eine Huldigung an Jesus Christus, ganz klar» , sagt von der Heide. (21.12.2010)
Christstollen aus dem Bergwerk
Willingen (medio). Bäckermeister Wolfgang von der Heide hat für seine Christstollen einen ungewöhnlichen Ort zum Reifen ausgewählt. Mindestens vier Wochen lagern die Stollen in dem stillgelegten Schieferbergwerk «Christine» am Rande von Willingen. Gerade kurz vor der Weihnachtszeit warten dort drei bis vier Tonnen des köstlichen Weihnachtsgebäcks auf den Verzehr.
Die Stollen werden in Lebensmittelkunststoffkisten gepackt und übereinander gestapelt. Um sie vor Tropfwasser in der Hohle zu schützen, deckt von der Heide die Stollen mit Stofftüchern ab. Gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind die idealen Bbedingungen für den Stollen, aber für den perfekten Geschmack sind noch andere Dinge wichtig : «Das Bergwerk allein reicht nicht, das Grundprodukt und die Auswahl der Rohstoffe spielen natürlich auch eine wichtige Rolle», so von der Heide.
Der handwerklich hergestellte Christstollen ist das Weihnachtsgebäck mit der wahrscheinlich längsten Tradition in Deutschland. Früher wurde es beim katholischen Adventsfasten gegessen – erst später kamen Früchte wie Sultaninen dazu. Die Form des Stollens hat einen christlichen Ursprung. «Es soll symbolisch das Jesuskind, das Wickelkind, darstellen, deswegen hat es so eine Form. Das ist auch eine Huldigung an Jesus Christus, ganz klar» , sagt von der Heide. (21.12.2010)
radio Internetradio:
Hören Sie hier einen Beitrag zum Thema von medio!-Reporter Torsten Scheuermann:
Hamburg (epd / Klaus Merhof). Der Stern von Bethlehem fasziniert die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Zahlreich sind seine Darstellungen in der Kunst, im Brauchtum und bei Krippenspielen. Häufig erscheint er als Komet oder als hell strahlender Stern. Für Astronomen ist eine besondere Planeten-Konstellation am wahrscheinlichsten. Eine andere Variante dieser Interpretation hat Hans-Ulrich Keller, Direktor des Stuttgarter Planetariums, beigesteuert. Das Himmelsereignis war seiner Meinung nach überhaupt nicht spektakulär: «Niemand hat es bemerkt - nur die Sterndeuter aus Babylon.»
In der Bibel wird im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums berichtet, dass Magier aus dem Osten einen Stern «im Aufgang» gesehen hätten und ihm gefolgt seien. Neutestamentliche Theologen raten zur Vorsicht und rechnen den mythologischen Text den Legenden zu, die frühestens 80 Jahre nach Jesu Geburt entstanden sind. Astronomie-Professor Keller betrachtet den Text aber als «nützliche Quelle mit einem historischen Kern».
Schon der deutsche Astronom Johannes Kepler (1571-1630) fand heraus, dass im Jahr 7 v. Chr. die beiden Planeten Jupiter und Saturn in besonderer Weise am Himmel standen. Doch nur die Magier aus Babylon hätten dem eine spezielle Bedeutung beigemessen, schreibt Keller im neuen «Kosmos-Himmelsjahr 2006»: In Jupiter sahen sie ihre höchste Gottheit, die sie «Marduk» nannten. Saturn hieß bei ihnen «Kewan» und war der Herrscher über Israel. Und beide Planeten standen im Sternbild der Fische, was Palästina symbolisierte.
Eine dreifache Begegnung der beiden Planeten sei für die Magier das Zeichen gewesen, dass in Israel der lang erwartete neue König geboren worden sei, erklärt Keller. Darum seien sie aufgebrochen. In Israel selber habe niemand eine auffällige Himmelserscheinung bemerkt - dafür standen die Planeten zu weit auseinander. Daher habe auch König Herodes die Magier «heimlich» nach dem Stern gefragt (Matthäus 2, Vers 7). Keller: «Himmelsunkundigen Menschen ist das Ereignis völlig entgangen.»
Astronomen und Theologen uneins über Erscheinung des Sterns von Bethlehem

Die drei Weisen aus dem Morgenland hielten Ausschau nach dem Stern, der sie nach Bethlehem zum Jesus-Kind geführt haben soll. (Foto: Ben White/Unsplash)
Hamburg (epd / Klaus Merhof). Der Stern von Bethlehem fasziniert die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Zahlreich sind seine Darstellungen in der Kunst, im Brauchtum und bei Krippenspielen. Häufig erscheint er als Komet oder als hell strahlender Stern. Für Astronomen ist eine besondere Planeten-Konstellation am wahrscheinlichsten. Eine andere Variante dieser Interpretation hat Hans-Ulrich Keller, Direktor des Stuttgarter Planetariums, beigesteuert. Das Himmelsereignis war seiner Meinung nach überhaupt nicht spektakulär: «Niemand hat es bemerkt - nur die Sterndeuter aus Babylon.»
In der Bibel wird im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums berichtet, dass Magier aus dem Osten einen Stern «im Aufgang» gesehen hätten und ihm gefolgt seien. Neutestamentliche Theologen raten zur Vorsicht und rechnen den mythologischen Text den Legenden zu, die frühestens 80 Jahre nach Jesu Geburt entstanden sind. Astronomie-Professor Keller betrachtet den Text aber als «nützliche Quelle mit einem historischen Kern».
Schon der deutsche Astronom Johannes Kepler (1571-1630) fand heraus, dass im Jahr 7 v. Chr. die beiden Planeten Jupiter und Saturn in besonderer Weise am Himmel standen. Doch nur die Magier aus Babylon hätten dem eine spezielle Bedeutung beigemessen, schreibt Keller im neuen «Kosmos-Himmelsjahr 2006»: In Jupiter sahen sie ihre höchste Gottheit, die sie «Marduk» nannten. Saturn hieß bei ihnen «Kewan» und war der Herrscher über Israel. Und beide Planeten standen im Sternbild der Fische, was Palästina symbolisierte.
Eine dreifache Begegnung der beiden Planeten sei für die Magier das Zeichen gewesen, dass in Israel der lang erwartete neue König geboren worden sei, erklärt Keller. Darum seien sie aufgebrochen. In Israel selber habe niemand eine auffällige Himmelserscheinung bemerkt - dafür standen die Planeten zu weit auseinander. Daher habe auch König Herodes die Magier «heimlich» nach dem Stern gefragt (Matthäus 2, Vers 7). Keller: «Himmelsunkundigen Menschen ist das Ereignis völlig entgangen.»

Besonders beliebt als beleuchteter Advents- oder Weihnachtsstern ist der Herrnhuter Stern, der in einer bestimmten geometrischen Bauart den Stern von Betlehem symbolisiert. Namensgeber und traditioneller Hersteller ist die Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz. (Foto: medio.tv/Schauderna)
Auch für Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums in Hamburg, ist die Jupiter-Saturn-Konstellation «die populärste Erklärung» für den Weihnachtsstern. Dennoch gebe es «eine Menge anderer Varianten». Höchst unklar sei zudem, in welchem Jahr und in welchem Monat Jesus wirklich geboren wurde. So sei der Weihnachtstermin erst im vierten Jahrhundert festgelegt worden - wegen seiner Nähe zur Wintersonnenwende am 22. Dezember und dem damals populären römischen «Fest der unbesiegbaren Sonne» am 25. Dezember. Für Kraupe ist es zudem fraglich, ob sich Kirche und Theologie darauf einlassen sollten, sich den «Stern von Bethlehem» ausgerechnet von babylonischen Sterndeutern erklären zu lassen.
Die Berichte über den Weihnachtsstern seien in einer Gegend entstanden, die noch heute «Kreuzungs- und Brennpunkt der Weltreligionen» sei. Vermutlich würde sich seine Bedeutung daher nicht als astronomisches oder gar astrologisches Ereignis dingfest machen lassen, sagt Kraupe. Er sieht den «Stern von Bethlehem» vor allem als «ein Symbol des Lichtes und der Hoffnung auf eine bessere Welt».
Literaturhinweis: Hans-Ulrich Keller: Kosmos-Himmelsjahr 2006, Verlag Franckh-Kosmos, 14,95 Euro. (07.12.2005)
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Hören Sie hier einen Beitrag zum Thema von medio!-Reporter Siegfried Krückeberg: