EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: «VISION | AUDITION»

Die Begleitausstellung «Vision | Audition» der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zur documenta 12 war vom 17. Juni bis zum 23. September 2007 in Kassel zu sehen. Für die Ausstellung gelang es Kurator Andreas Mertin, fünf namhafte Künstler zu gewinnen. In der Kasseler Martinskirche waren Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz zu sehen. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hatte eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt.

2018-05-17 3729


«VISION | AUDITION»

 
Eine Ausstellung - zwei Orte: Die Martinskirche und die Karlskirche in Kassel zeigten bis 23. September die kirchliche Kunstausstellung Vision|Audition. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Die Begleitausstellung «Vision | Audition» der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zur documenta 12 war vom 17. Juni bis zum 23. September 2007 in Kassel zu sehen. Für die Ausstellung gelang es Kurator Andreas Mertin, fünf namhafte Künstler zu gewinnen. In der Kasseler Martinskirche waren Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz zu sehen. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hatte eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt.


arrow_forward Übersicht:

Hier gelangen Sie wieder zurück zur vorherigen Übersicht:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Kirchliche Kunstausstellung zur documenta mit Rekordbesuch

Kassel (medio/epd). Mit rund 40.000 Besuchern hat die Kasseler Kunstschau Vision | Audition, die Begleitausstellung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zur documenta 12, einen Rekord verzeichnet. Wie das Pressebüro der Ausstellung in Kassel bekannt gab, wurde damit die Besucherzahl aus dem Jahr 2002 um rund 12.000 übertroffen. Die Schau wurde parallel zur documenta 12 in der Martins- und Karlskirche in Kassel präsentiert.

Die Ausstellung mit namhaften internationalen Künstlern habe gezeigt, dass die Landeskirche bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Präsentation von Kunst in Kirchen habe, sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein. «Die Kirche braucht die Begegnung mit allen Bereichen des Lebens, deshalb muss sie sich auch der Kunst öffnen», so der Bischof. «Auch zur documenta 13 wird es wieder eine Kunstausstellung der evangelischen Kirche geben», kündigte er an.

So erfolgreich wie die Ausstellung selbst sei auch das Rahmenprogramm mit Konzerten, Künstlergesprächen, Gottesdiensten und Vorträgen gewesen. Allein die Konzertreihe «Musik und Identität», bei der renommierte Ensembles zeitgenössische Kompositionen präsentierten, habe rund 1.200 Menschen angezogen. «Die Resonanz war ausgezeichnet», freute sich Eckhard Manz, Kantor an St. Martin und Organisator des musikalischen Programms. Auch zur documenta 13 im Jahr 2012 werde er deshalb wieder eine Reihe mit Neuer Musik organisieren, sagte Manz.

Die Begleitausstellung «Vision | Audition» der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zur documenta 12 war vom 17. Juni bis zum 23. September 2007 täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Für die Ausstellung gelang es Kurator Andreas Mertin, fünf namhafte Künstler zu gewinnen. In der Kasseler Martinskirche waren Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz zu sehen. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hatte eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt. Projekt A zeigte er parallel dazu auf der diesjährigen Biennale in Venedig.

Die Gottesdienstreihe unter dem Motto «Hören | Sehen» gehörte zur Konzeption der Ausstellung. Hören und Sehen werden in der Bibel als elementare Lebensäußerungen beschrieben, so das Journalistenbüro. Bei den Bibeltexten, die den Predigten der Gottesdienstreihe zugrunde lagen, ging es um das Verhältnis des Menschen in seiner Beziehung zu Gott. Für die Gottesdienste waren Gastpredigerinnen und Gastprediger aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland eingeladen, sich in besonderer Weise mit dem Dialog zwischen bildender Kunst und Musik auf der einen sowie Theologie und Kirche auf der anderen Seite zu befassen. (27.09.2007)

2007-09-27 3731

«Vision | Audition»
Kirchliche Kunstausstellung zur documenta mit Rekordbesuch

 

Kassel (medio/epd). Mit rund 40.000 Besuchern hat die Kasseler Kunstschau Vision | Audition, die Begleitausstellung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zur documenta 12, einen Rekord verzeichnet. Wie das Pressebüro der Ausstellung in Kassel bekannt gab, wurde damit die Besucherzahl aus dem Jahr 2002 um rund 12.000 übertroffen. Die Schau wurde parallel zur documenta 12 in der Martins- und Karlskirche in Kassel präsentiert.

Die Ausstellung mit namhaften internationalen Künstlern habe gezeigt, dass die Landeskirche bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Präsentation von Kunst in Kirchen habe, sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein. «Die Kirche braucht die Begegnung mit allen Bereichen des Lebens, deshalb muss sie sich auch der Kunst öffnen», so der Bischof. «Auch zur documenta 13 wird es wieder eine Kunstausstellung der evangelischen Kirche geben», kündigte er an.

So erfolgreich wie die Ausstellung selbst sei auch das Rahmenprogramm mit Konzerten, Künstlergesprächen, Gottesdiensten und Vorträgen gewesen. Allein die Konzertreihe «Musik und Identität», bei der renommierte Ensembles zeitgenössische Kompositionen präsentierten, habe rund 1.200 Menschen angezogen. «Die Resonanz war ausgezeichnet», freute sich Eckhard Manz, Kantor an St. Martin und Organisator des musikalischen Programms. Auch zur documenta 13 im Jahr 2012 werde er deshalb wieder eine Reihe mit Neuer Musik organisieren, sagte Manz.

Die Begleitausstellung «Vision | Audition» der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zur documenta 12 war vom 17. Juni bis zum 23. September 2007 täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Für die Ausstellung gelang es Kurator Andreas Mertin, fünf namhafte Künstler zu gewinnen. In der Kasseler Martinskirche waren Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz zu sehen. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hatte eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt. Projekt A zeigte er parallel dazu auf der diesjährigen Biennale in Venedig.

Die Gottesdienstreihe unter dem Motto «Hören | Sehen» gehörte zur Konzeption der Ausstellung. Hören und Sehen werden in der Bibel als elementare Lebensäußerungen beschrieben, so das Journalistenbüro. Bei den Bibeltexten, die den Predigten der Gottesdienstreihe zugrunde lagen, ging es um das Verhältnis des Menschen in seiner Beziehung zu Gott. Für die Gottesdienste waren Gastpredigerinnen und Gastprediger aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland eingeladen, sich in besonderer Weise mit dem Dialog zwischen bildender Kunst und Musik auf der einen sowie Theologie und Kirche auf der anderen Seite zu befassen. (27.09.2007)


arrow_forward Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Kunstschau in Kasseler Kirchen stößt auf bundesweites Medieninteresse

Kassel (medio). Die Kunstschau VISION | AUDITION in Kassel erweist sich als Besuchermagnet: Nach der Hälfte der Laufzeit haben bereits mehr als 15.000 Menschen die Begleitausstellung der evangelischen Kirche zur documenta 12 gesehen. Damit zeichnet sich ein Rekord ab: Seit einem Vierteljahrhundert präsentiert die evangelische Kirche parallel zur Weltkunstschau documenta eine eigenständige Ausstellung, mit der sie auf aktuelle Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst reagiert. Vor fünf Jahren wurden dabei insgesamt 28.000 Besucher gezählt, 1997 waren es 23.000.

Für den Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, ist der große Andrang ein Beleg für die hohe Qualität von VISION | AUDITION: «Was in der Kasseler Martinskirche und der Karlskirche zu sehen und zu hören ist, kommt mir teilweise geradezu genial vor», sagte der Bischof gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!». «Das ist auf einem Niveau, das den Vergleich mit der documenta nicht scheuen muss.»

Das beweist auch das Medieninteresse: Die Begegnung zwischen Kunst und Religion hat bundesweit die Aufmerksamkeit von Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern geweckt.  «Die Martinskirche wird zum Klangraum. Die Töne bringen den ganzen Körper zum Vibrieren – bis in die Fingerspitzen», berichtete Deutschlandradio Kultur über die Installation «Music for Autosonic Gongs XI» von Jay Schwartz in der Martinskirche und bilanzierte: «Neuen Klang- und Bilderwelten begegnet der Besucher in allen Arbeiten der kirchlichen Begleitausstellung VISION | AUDITION.»

2007-08-09 3576

Schon 15.000 Besucher bei VISION | AUDITION
Kunstschau in Kasseler Kirchen stößt auf bundesweites Medieninteresse

 

Kassel (medio). Die Kunstschau VISION | AUDITION in Kassel erweist sich als Besuchermagnet: Nach der Hälfte der Laufzeit haben bereits mehr als 15.000 Menschen die Begleitausstellung der evangelischen Kirche zur documenta 12 gesehen. Damit zeichnet sich ein Rekord ab: Seit einem Vierteljahrhundert präsentiert die evangelische Kirche parallel zur Weltkunstschau documenta eine eigenständige Ausstellung, mit der sie auf aktuelle Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst reagiert. Vor fünf Jahren wurden dabei insgesamt 28.000 Besucher gezählt, 1997 waren es 23.000.

Für den Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, ist der große Andrang ein Beleg für die hohe Qualität von VISION | AUDITION: «Was in der Kasseler Martinskirche und der Karlskirche zu sehen und zu hören ist, kommt mir teilweise geradezu genial vor», sagte der Bischof gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!». «Das ist auf einem Niveau, das den Vergleich mit der documenta nicht scheuen muss.»

Das beweist auch das Medieninteresse: Die Begegnung zwischen Kunst und Religion hat bundesweit die Aufmerksamkeit von Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern geweckt.  «Die Martinskirche wird zum Klangraum. Die Töne bringen den ganzen Körper zum Vibrieren – bis in die Fingerspitzen», berichtete Deutschlandradio Kultur über die Installation «Music for Autosonic Gongs XI» von Jay Schwartz in der Martinskirche und bilanzierte: «Neuen Klang- und Bilderwelten begegnet der Besucher in allen Arbeiten der kirchlichen Begleitausstellung VISION | AUDITION.»

Die Hessische Allgemeine (HNA) lobte den «außerordentlichen Mut, vertraute Kirchenräume solchen Fremdkörpern zu öffnen, irritierende Sinneserfahrungen zu ermöglichen.» Und die Frankfurter Rundschau empfahl documenta-Gästen den Besuch von VISION | AUDITION, «um vielleicht anderswo zu finden, was man auf der Weltkunstschau vermisst hat. Prominente Namen etwa.» Das ZDF will die Ausstellung am 12. August in seiner Sendung «sonntags» vorstellen.

V.l.: Die Künstlerinnen und Künstler Patrycja German, Julia Oschatz, Bernd Schurer und Yves Netzhammer mit Kurator Andreas Mertin und Bischof Martin Hein vor der Karlskirche in Kassel (alle Fotos: medio.tv/Schauderna)
V.l.: Die Künstlerinnen und Künstler Patrycja German, Julia Oschatz, Bernd Schurer und Yves Netzhammer mit Kurator Andreas Mertin und Bischof Martin Hein vor der Karlskirche in Kassel (alle Fotos: medio.tv/Schauderna)

VISION | AUDITION ist die Begleitausstellung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zur documenta 12.

Für die Ausstellung gelang es Kurator Andreas Mertin, fünf namhafte Künstler zu gewinnen. In der Kasseler Martinskirche sind Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz zu sehen. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hat eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt. Projekt A zeigt er parallel dazu auf der diesjährigen Biennale in Venedig.

Die Ausstellung ist vom 17. Juni bis 23. September 2007 täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Jeden Sonntag um 11.15 Uhr beginnen an beiden Kirchen öffentliche Führungen durch die Ausstellung (Kosten: 3 Euro pro Person). Gruppenführungen können beim Landeskirchenamt (Telefon: 0561/9378-0, E-Mail: kunst2007@ekkw.de) bestellt werden (Kosten: 40 Euro pro Führung). (09.08.2007)


radio Internetradio:

Radiobericht zur Kunstaustellung von Christian Fischer:

arrow_forward Linktipp:

Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Bischof Huber lobt Konzept der documenta 12

Der Ratsvorsitzende wurde vom künstlerischen Leiter der documenta 12, Roger M. Buergel, begrüßt, der das Konzept der Ausstellung erläuterte. Das Bildungsethos sei in den Mittelpunkt der Ausstellung gerückt, lobte Huber Buergels Ansatz. Insbesondere die Möglichkeit des Dialogs, der durch sogenannte «Palmenhaine» in den Ausstellungsräumen ermöglicht wird, beeindruckte Huber. Die Palmenhaine bestehen aus Stuhlgruppen des chinesischen Künstlers Ai Weiwei, der 1001 Stühle aus der Qing-Dynastie zur documenta brachte.

2007-08-09 3497


Bischof Huber lobt Konzept der documenta 12

 
Kassel (epd). Das Verhältnis von Kunst und Kirche befindet sich nach den Worten des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, derzeit in einer ungemein spannenden Phase. «Das Thema Glaube und Kunst war eines der wichtigsten Themen der EKD in den vergangenen zehn Jahren», sagte der Berliner Bischof bei einem Besuch der Weltkunstausstellung documenta 12 am Dienstag in Kassel. Huber verwies dabei auf die 2002 erschienene EKD-Denkschrift «Räume der Begegnung».

Der Ratsvorsitzende wurde vom künstlerischen Leiter der documenta 12, Roger M. Buergel, begrüßt, der das Konzept der Ausstellung erläuterte. Das Bildungsethos sei in den Mittelpunkt der Ausstellung gerückt, lobte Huber Buergels Ansatz. Insbesondere die Möglichkeit des Dialogs, der durch sogenannte «Palmenhaine» in den Ausstellungsräumen ermöglicht wird, beeindruckte Huber. Die Palmenhaine bestehen aus Stuhlgruppen des chinesischen Künstlers Ai Weiwei, der 1001 Stühle aus der Qing-Dynastie zur documenta brachte.

Vor dem documenta-Besuch hatte Huber an einer Kollegiumssitzung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) teilgenommen und anschließend die kirchliche Begleitausstellung «Vision/Audition» zur documenta besichtigt. Huber würdigte das Engagement der EKKW, Kirchengebäude zu einer Begegnungsstätte von Kunst und Glaube zu machen. Die Zeiten, in denen Kunst und evangelische Kirche sich feindlich gegenüberstanden, lägen weit zurück, sagte Huber. (11.07.2007)


arrow_forward Linktipp:

Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Kirchliche Ausstellung «Vision | Audition» in Kassel eröffnet

Kassel (medio/epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat am Sonntagnachmittag (17.6.) in der Kasseler Karlskirche die kirchliche Begleitausstellung «Vision | Audition» zur documenta 12 eröffnet. «Die Werke reflektieren den Kirchenraum, reagieren auf ihn und greifen in ihn ein», sagte Hein. Die Landeskirche könne mit dieser Ausstellung auf eine Tradition von 25 Jahren kirchliche Begleitausstellungen zurückblicken.

2007-08-09 3575

Bischof Hein: Kunstwerke reflektieren den Kirchenraum
Kirchliche Ausstellung «Vision | Audition» in Kassel eröffnet

 

Kassel (medio/epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat am Sonntagnachmittag (17.6.) in der Kasseler Karlskirche die kirchliche Begleitausstellung «Vision | Audition» zur documenta 12 eröffnet. «Die Werke reflektieren den Kirchenraum, reagieren auf ihn und greifen in ihn ein», sagte Hein. Die Landeskirche könne mit dieser Ausstellung auf eine Tradition von 25 Jahren kirchliche Begleitausstellungen zurückblicken.

Zuvor hatte Hein in seiner Predigt im Auftaktgottesdienst zur Begleitausstellung in der Kasseler Martinskirche betont, dass Kunst und Glaube die Gabe hätten, den Menschen zu verändern. Hein räumte ein, dass es Kunst und Glaube in der gegenwärtigen Zeit angesichts der Macht permanenter Sinneseindrücke gleichermaßen schwer hätten. Ein eigenständiges Verhalten und die Mühe, das Entscheidende herauszuhören, sei deshalb notwendig. So könne das Hören selbst zur Kunst werden und die Kunst ihrerseits über sich hinausführen.

EKD würdigt Engagement der Landeskirche

Der Kurator der Ausstellung, Andreas Mertin, wies darauf hin, dass die Sprache der Musik und die Sprache des Bildes eine Sprache seien, die nicht in Worte überführt werden könne. Bild und Klang dürften nicht nur Ausdruck des «religiös Zertifizierten» sein. Dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck die Begegnung zwischen Kunst und Religion suche, sei ein wichtiges Signal in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Auch die Kulturbeauftragte der EKD, Petra Bahr, betonte, es sei der mutigen Unterstützung durch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck zu verdanken, dass es zu den «Proberäumen» in der Karlskirche und in der Martinskirche gekommen sei. «Kunst in solchen besonders geprägten Räumen ist immer ein Risiko.» In einer Kirche der Freiheit müsse die Kunst nicht erlösen, müsse aber auch selbst nicht erlöst werden.

Namhafte Künstlerinnen und Künstler

V.l.: Die Künstlerinnen und Künstler Patrycja German, Julia Oschatz, Bernd Schurer und Yves Netzhammer mit Kurator Andreas Mertin und Bischof Martin Hein vor der Karlskirche in Kassel (alle Fotos: medio.tv/Schauderna)
V.l.: Die Künstlerinnen und Künstler Patrycja German, Julia Oschatz, Bernd Schurer und Yves Netzhammer mit Kurator Andreas Mertin und Bischof Martin Hein vor der Karlskirche in Kassel (alle Fotos: medio.tv/Schauderna)

Die Ausstellung «Vision | Audition» in der Martinskirche und der Karlskirche in Kassel zeigt Klanginstallation, Videos und Performances.

Zu sehen sind Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hat eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt. Projekt A zeigt er parallel dazu auf der diesjährigen Biennale in Venedig.

Die Schau ist bis 23. September täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden Sonntag findet im Anschluss an den Gottesdienst eine Führung statt.

Gottesdienstreihe «Hören | Sehen» mit prominenten Gastpredigern

Zur Konzeption der Ausstellung gehört auch eine Gottesdienstreihe unter dem Motto «Hören | Sehen». Für die Gottesdienste sind Gastpredigerinnen und Gastprediger aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland eingeladen, die sich in besonderer Weise mit dem Dialog zwischen bildender Kunst und Musik auf der einen und Theologie und Kirche auf der anderen Seite befassen. Die Gottesdienste der Reihe finden bis zum 23. September jeden Sonntag um 10 Uhr in der Martinskirche statt. Zudem bieten das Evangelische Forum in Kassel sowie die Evangelische Akademie Hofgeismar Begleitveranstaltungen zu «Vision | Audition» und zur documenta 12 an. In der Martinskirche ist unter dem Motto «Musik und Identität» eine Konzertreihen zu hören; jeweils am späten Freitagabend finden «Nachtpausen» mit Text und Musik in der Karlskirche statt. (18.06.2007)


arrow_forward Linktipp:

Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

file_download Predigt:

Predigt von Bischof Prof. Dr. Martin Hein im Gottesdienst am 17.06.2007 in St. Martin zu Kassel anlässlich der Eröffnung der Gottes-dienstreihe «Hören | Sehen» im Rahmen der Ausstellung «Vision | Audition» unter dem Thema «...wer Ohren hat zu hören, der höre»:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Evangelische Kirche führt zur documenta Dialog mit der Kunst

Kassel (medio/epd). Am 17. Juni eröffneten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelische Stadtkirchenkreis Kassel ihre Ausstellung VISION | AUDITION. Parallel zur Weltkunstschau documenta 12 initiiert die Kirche in der Martinskirche und der Karlskirche eine spannende Begegnung zwischen Kunst und Religion.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, wies bei der Vorstellung des Projekts vor Journalisten in der Kasseler Martinskirche auf die enge Verbindung von Kunst und Kirche hin. Die Kirche sei historisch gesehen der «Kunstmäzen schlechthin». Heute sei die Kunst ein wichtiger Seismograph für gesellschaftliche Veränderungen. Sie gebe Aufschlüsse über das, was die Menschen bewege. Dies mit der christlichen Botschaft in Bezug zu setzen, sei für die Kirche von höchster Bedeutung.

2007-08-09 3374

Bischof Hein: Kunst ist Seismograph für gesellschaftliche Veränderungen
Evangelische Kirche führt zur documenta Dialog mit der Kunst

 

Kassel (medio/epd). Am 17. Juni eröffneten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelische Stadtkirchenkreis Kassel ihre Ausstellung VISION | AUDITION. Parallel zur Weltkunstschau documenta 12 initiiert die Kirche in der Martinskirche und der Karlskirche eine spannende Begegnung zwischen Kunst und Religion.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, wies bei der Vorstellung des Projekts vor Journalisten in der Kasseler Martinskirche auf die enge Verbindung von Kunst und Kirche hin. Die Kirche sei historisch gesehen der «Kunstmäzen schlechthin». Heute sei die Kunst ein wichtiger Seismograph für gesellschaftliche Veränderungen. Sie gebe Aufschlüsse über das, was die Menschen bewege. Dies mit der christlichen Botschaft in Bezug zu setzen, sei für die Kirche von höchster Bedeutung.

Ausstellungs-Kurator Andreas Mertin.
Ausstellungs-Kurator Andreas Mertin.

Kurator Andreas Mertin unterstrich, dass die Ausstellung der Frage nachgehe, welche Bedeutung die Sinne für die Religion haben. In zwei Kasseler Kirchen würden dazu Video- und Klanginstallationen platziert, erläuterte Mertin. Mit der Schau inszeniere die evangelische Kirche bereits zum sechsten Mal eine Begleitausstellung zur zeitgleich stattfindenden Weltkunstschau documenta.

Vision und Audition seien eigentlich prophetische Begriffe, erläuterte Mertin weiter. Was früher prophetische Gabe gewesen sei, sei in Kunst und Musik übergegangen. Für die Ausstellung vom 17. Juni bis 23. September 2007 konnten fünf namhafte Künstler gewonnen werden. Zu sehen sind Arbeiten der israelischen documenta-Künstlerin Sigalit Landau, des US-amerikanischen Tonkünstlers Jay Schwartz, der polnischen Video- und Performance-Künstlerin Patrycja German sowie eine Gemälde- und Videoinstallation der Berliner Künstlerin Julia Oschatz. Der schweizerische Medienkünstler Yves Netzhammer hat eigens für die Karlskirche seine Arbeit «Die Subjektivierung der Wiederholung Projekt B» entwickelt. Projekt A zeigt er parallel dazu auf der diesjährigen Biennale in Venedig.

Die Exponate sollten in die sonntäglichen Gottesdienste mit einbezogen werden, ergänzte Eckhard Manz, Kantor an Sankt Martin. Als Beispiel nannte er die acht Gongs des Künstlers Jay Schwartz, die über elektro-akustische Signale zum Schwingen gebracht werden. Die Klänge übernähmen dabei die Funktion des Orgelvor- und nachspiels.

Parallel zur Ausstellung werde ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten, erläuterte Susanne Jakubczyk vom Evangelischen Forum. In einer Predigtreihe werden sich Gastpredigerinnen und Gastprediger aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland dem Thema «Hören und Sehen» nähern. Dazu werden unter anderem Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Kirchenpräsident Prof. Dr. Peter Steinacker von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erwartet. Daneben werde es Künstlergespräche, Akademietagungen, «Nachtpausen» sowie Konzerte und Uraufführungen besonderer Auftragskompositionen geben.

Die Ausstellung Vision/Audition ist vom 17. Juni bis 23. September täglich von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Jeden Sonntag findet in den Kirchen im Anschluss an den Gottesdienst eine Führung statt. Der Eintritt ist frei. (17.06.2007)


arrow_forward Linktipp:

Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:

file_download Predigt:

Predigt von Bischof Prof. Dr. Martin Hein im Gottesdienst am 17.06.2007 in St. Martin zu Kassel anlässlich der Eröffnung der Gottes-dienstreihe «Hören | Sehen» im Rahmen der Ausstellung «Vision | Audition» unter dem Thema «...wer Ohren hat zu hören, der höre»:

EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Bischof Hein im medio-Interview zur Kunstausstellung «Vision | Audition»

Fischer: Herr Bischof, passen moderne Kunst und Kirche überhaupt zusammen?

Bischof Hein: Ja. Ein uneingeschränktes, ja. Kirche war immer modern und hat auch immer versucht, mit moderner Kunst in Korrespondenz zu treten. Das ist manchmal gelungen, manchmal auch nicht, manchmal sind auch die Versuche, moderne Kunst zu adaptieren eher ins Kitschige geraten. Mir geht es weniger um die Frage «Kirche und moderne Kunst», sondern «Kirche und autonome Kunst», d. h. Kunst, die ursprünglich nicht für den Kirchenraum konzipiert worden ist, betritt den Kirchenraum. Was macht das mit dem Raum? Was macht das mit den Menschen, die diese Kunst erleben und was macht das möglicherweise mit der Kunst, die dort dargestellt wird.

Fischer: Was ist Ihr erster Eindruck von der Ausstellung «Vision Audition»?

Bischof Hein: Wir wagen wieder etwas. Es wird für manche vielleicht nicht zuträglich sein, aber ohne dieses Wagnis können wir uns im Grunde auch kaum in den Kontext der documenta hineinstellen. Ich finde, es darf in dieser Zeit etwas erlaubt sein, und dazu gehören auch die Töne, die die einzelnen Gongs hier in der Martinskirche erzeugen und die manchen vielleicht wie ein kaum erträglicher Lärm vorkommen werden.

Fischer: Wen wollen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Stadtkirchenkreis Kassel mit dieser Ausstellung erreichen?

Bischof Hein: Wir wollen die Menschen erreichen, die hierher kommen, um Kunst zu erleben, und wir wollen ihnen zeigen, der Kirchenraum als solcher ist dazu in der Lage, eine besondere Begegnung mit Kunst zu ermöglichen. Letztlich wollen wir sie auch darauf hinweisen, dass Kunst und Religion möglicherweise im Tiefsten etwas Gemeinsames verbindet.

Fischer: Welche persönlichen Empfindungen haben Sie, wenn Sie moderne Kunst sehen? Was verbindet Sie mit moderner Kunst?

Bischof Hein: Ich setze mich ungemein gern moderner Kunst aus. Es darf auch unkonventionell sein. Im Grunde glaube ich, dass sich in moderner Kunst so etwas findet wie Seismographen des gegenwärtigen Lebensgefühls. Und das ist höchst unterschiedlich. Bei der Documenta 12 finde ich es wichtig, dass wir nicht eurozentrisch aus dem Blickwinkel der Nordhalbkugel blicken, sondern auch asiatische, chinesische Kunst hierher kommt. Die Wahrnehmung verbreitert sich und das führt dazu, dass man auch liebgewonnene Blickwinkel verändern muss. Dafür soll Raum sein.

Fischer: Und mit welcher Geisteshaltung würden Sie Christen empfehlen, dieser Kunst zu begegnen?

Bischof Hein: Mit Neugier, denn Neugier ist durchaus eine Tugend.

Fischer: Herr Bischof, vielen Dank für dieses kurze Gespräch.

Das Interview führte Pfarrer Christian Fischer, Redaktionsleiter der landeskirchlichen Medienagentur «medio!» in Kassel am 4. Juni 2007.

2007-08-09 3577


Bischof Hein im medio-Interview zur Kunstausstellung «Vision | Audition»

 

Fischer: Herr Bischof, passen moderne Kunst und Kirche überhaupt zusammen?

Bischof Hein: Ja. Ein uneingeschränktes, ja. Kirche war immer modern und hat auch immer versucht, mit moderner Kunst in Korrespondenz zu treten. Das ist manchmal gelungen, manchmal auch nicht, manchmal sind auch die Versuche, moderne Kunst zu adaptieren eher ins Kitschige geraten. Mir geht es weniger um die Frage «Kirche und moderne Kunst», sondern «Kirche und autonome Kunst», d. h. Kunst, die ursprünglich nicht für den Kirchenraum konzipiert worden ist, betritt den Kirchenraum. Was macht das mit dem Raum? Was macht das mit den Menschen, die diese Kunst erleben und was macht das möglicherweise mit der Kunst, die dort dargestellt wird.

Fischer: Was ist Ihr erster Eindruck von der Ausstellung «Vision Audition»?

Bischof Hein: Wir wagen wieder etwas. Es wird für manche vielleicht nicht zuträglich sein, aber ohne dieses Wagnis können wir uns im Grunde auch kaum in den Kontext der documenta hineinstellen. Ich finde, es darf in dieser Zeit etwas erlaubt sein, und dazu gehören auch die Töne, die die einzelnen Gongs hier in der Martinskirche erzeugen und die manchen vielleicht wie ein kaum erträglicher Lärm vorkommen werden.

Fischer: Wen wollen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Stadtkirchenkreis Kassel mit dieser Ausstellung erreichen?

Bischof Hein: Wir wollen die Menschen erreichen, die hierher kommen, um Kunst zu erleben, und wir wollen ihnen zeigen, der Kirchenraum als solcher ist dazu in der Lage, eine besondere Begegnung mit Kunst zu ermöglichen. Letztlich wollen wir sie auch darauf hinweisen, dass Kunst und Religion möglicherweise im Tiefsten etwas Gemeinsames verbindet.

Fischer: Welche persönlichen Empfindungen haben Sie, wenn Sie moderne Kunst sehen? Was verbindet Sie mit moderner Kunst?

Bischof Hein: Ich setze mich ungemein gern moderner Kunst aus. Es darf auch unkonventionell sein. Im Grunde glaube ich, dass sich in moderner Kunst so etwas findet wie Seismographen des gegenwärtigen Lebensgefühls. Und das ist höchst unterschiedlich. Bei der Documenta 12 finde ich es wichtig, dass wir nicht eurozentrisch aus dem Blickwinkel der Nordhalbkugel blicken, sondern auch asiatische, chinesische Kunst hierher kommt. Die Wahrnehmung verbreitert sich und das führt dazu, dass man auch liebgewonnene Blickwinkel verändern muss. Dafür soll Raum sein.

Fischer: Und mit welcher Geisteshaltung würden Sie Christen empfehlen, dieser Kunst zu begegnen?

Bischof Hein: Mit Neugier, denn Neugier ist durchaus eine Tugend.

Fischer: Herr Bischof, vielen Dank für dieses kurze Gespräch.

Das Interview führte Pfarrer Christian Fischer, Redaktionsleiter der landeskirchlichen Medienagentur «medio!» in Kassel am 4. Juni 2007.


EKKW Aktuell 070924 Thema Vision/Audition: Impressionen von der Eröffnung der Kunstausstellung 2007-08-09 3578

«Vision | Audition»
Impressionen von der Eröffnung der Kunstausstellung