Mit einer Ausstellung, Projekttagen für Schulklassen und einem Begleitprogramm unter dem Thema «Klima der Gerechtigkeit» hat die Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und für Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert.
Im Thema auf ekkw.de haben wir Ihnen in Zusammenarbeit mit der Redaktion der Mitarbeiterzeitschrift «blick in die kirche» einige Artikel zusammengestellt, in denen Sie sich über das Thema «Klima» informieren können.
«Klima der Gerechtigkeit»

Mit einer Ausstellung, Projekttagen für Schulklassen und einem Begleitprogramm unter dem Thema «Klima der Gerechtigkeit» hat die Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und für Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert.
Im Thema auf ekkw.de haben wir Ihnen in Zusammenarbeit mit der Redaktion der Mitarbeiterzeitschrift «blick in die kirche» einige Artikel zusammengestellt, in denen Sie sich über das Thema «Klima» informieren können.
Kassel (medio). Mit dem Projekt «KLIMABoot 2009» will die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) Jugendliche in Nordhessen für mehr Klimaschutz sensibilisieren. Das Pilotprojekt für Schulen, das von der Landeskirche gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern ins Leben gerufen wurde, will Schülerinnen und Schüler auf Fragen des Klimaschutzes aufmerksam machen und klimabewusstes Verhalten in der Schulgemeinschaft gestalten, teilte Wolfram Dawin vom Referat Weltmission und Partnerschaft im Landeskirchenamt in Kassel mit.
«Besonders kommende Generationen müssen mit Kompetenzen ausgestattet werden, um für dieses globale Problem Lösungsideen zu entwickeln», sagte Dawin. Verschiedene Partner seien bereits mit Einzelangeboten an Schulen vertreten gewesen, doch durch das konzentrierte Angebot von «KLIMABoot 2009» und die Gesamtschau der Aspekte solle die nachhaltige Wirkung des Projektes verstärkt werden, so Dawin weiter. Zu den Projektpartnern der Landeskirche gehören u.a. der Landesbetrieb Hessen-Forst und das Jugendbildungswerk des Landkreises Kassel.
In fünf Schulen konnte das Projekt bereits eingeführt und damit jeweils ein ganzer Jahrgang mit insgesamt rund 600 Schülerinnen und Schülern für das Thema «Klimawandel» sensibilisiert werden, freut sich Dawin über den erfolgreichen Start. Hervorgegangen sei die Projektidee aus der Ausstellung «Klima der Gerechtigkeit», die in diesem Jahr im Kasseler Haus der Kirche zu sehen war. Das Projekt soll laut Dawin auch 2010 fortgesetzt werden. (09.10.2009)
«KLIMABoot 2009» - Landeskirche startet Pilotprojekt für Schulen
Kassel (medio). Mit dem Projekt «KLIMABoot 2009» will die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) Jugendliche in Nordhessen für mehr Klimaschutz sensibilisieren. Das Pilotprojekt für Schulen, das von der Landeskirche gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern ins Leben gerufen wurde, will Schülerinnen und Schüler auf Fragen des Klimaschutzes aufmerksam machen und klimabewusstes Verhalten in der Schulgemeinschaft gestalten, teilte Wolfram Dawin vom Referat Weltmission und Partnerschaft im Landeskirchenamt in Kassel mit.
«Besonders kommende Generationen müssen mit Kompetenzen ausgestattet werden, um für dieses globale Problem Lösungsideen zu entwickeln», sagte Dawin. Verschiedene Partner seien bereits mit Einzelangeboten an Schulen vertreten gewesen, doch durch das konzentrierte Angebot von «KLIMABoot 2009» und die Gesamtschau der Aspekte solle die nachhaltige Wirkung des Projektes verstärkt werden, so Dawin weiter. Zu den Projektpartnern der Landeskirche gehören u.a. der Landesbetrieb Hessen-Forst und das Jugendbildungswerk des Landkreises Kassel.
In fünf Schulen konnte das Projekt bereits eingeführt und damit jeweils ein ganzer Jahrgang mit insgesamt rund 600 Schülerinnen und Schülern für das Thema «Klimawandel» sensibilisiert werden, freut sich Dawin über den erfolgreichen Start. Hervorgegangen sei die Projektidee aus der Ausstellung «Klima der Gerechtigkeit», die in diesem Jahr im Kasseler Haus der Kirche zu sehen war. Das Projekt soll laut Dawin auch 2010 fortgesetzt werden. (09.10.2009)
Kassel (medio). Mit einer Ausstellung, Projekttagen für Schulklassen und einem Begleitprogramm unter dem Thema «Klima der Gerechtigkeit» hat die Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und für Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert.
Klima-Ausstellung im Haus der Kirche in Kassel
Vom 1. bis 26. September 2008 war im Kasseler Haus der Kirche eine Ausstellung zu sehen, die die Auswirkungen des Klimawandels für die Länder des Südens veranschaulichte. Konkrete Beispiele zeigten, wie das veränderte Klima den Alltag von Menschen in Entwicklungsländern beeinträchtigt. Gleichzeitig konnte der Besucher erfahren, welche Schritte gegangen werden können, um weitere katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.
Vizepräsident Knöppel: Aus Anliegen der Ausstellung Konsequenzen ziehen
Eröffnet wurde die Ausstellung am Montag (1.9.08) vom Vizepräsidenten der Landeskirche, Dr. Volker Knöppel, und Ökumenedezernent Oberlandeskirchenrat Dr. Wilhelm Richebächer. Knöppel appellierte, aus dem Anliegen der Ausstellung konkrete Folgen zu ziehen. Es sei zu erkennen, dass Europa inzwischen auf den Klimawandel reagiere, auch wenn manche Maßnahmen noch verbesserungsfähig seien.
In der Landeskirche werde beispielsweise in der Kirchengemeinde Jesberg Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kirche durch ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk und durch eine Photovoltaikanlage mit Energie versorgt. Besorgniserregend seien die kurz- und mittelfristigen Klimafolgen durch die wirtschaftlich erstarkenden Länder Asiens, bei denen Umweltschutz keine Rolle spiele.
Landeskirche will für Klimaschutz sensibilisieren
Kassel (medio). Mit einer Ausstellung, Projekttagen für Schulklassen und einem Begleitprogramm unter dem Thema «Klima der Gerechtigkeit» hat die Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und für Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert.
Klima-Ausstellung im Haus der Kirche in Kassel
Vom 1. bis 26. September 2008 war im Kasseler Haus der Kirche eine Ausstellung zu sehen, die die Auswirkungen des Klimawandels für die Länder des Südens veranschaulichte. Konkrete Beispiele zeigten, wie das veränderte Klima den Alltag von Menschen in Entwicklungsländern beeinträchtigt. Gleichzeitig konnte der Besucher erfahren, welche Schritte gegangen werden können, um weitere katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.
Vizepräsident Knöppel: Aus Anliegen der Ausstellung Konsequenzen ziehen
Eröffnet wurde die Ausstellung am Montag (1.9.08) vom Vizepräsidenten der Landeskirche, Dr. Volker Knöppel, und Ökumenedezernent Oberlandeskirchenrat Dr. Wilhelm Richebächer. Knöppel appellierte, aus dem Anliegen der Ausstellung konkrete Folgen zu ziehen. Es sei zu erkennen, dass Europa inzwischen auf den Klimawandel reagiere, auch wenn manche Maßnahmen noch verbesserungsfähig seien.
In der Landeskirche werde beispielsweise in der Kirchengemeinde Jesberg Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kirche durch ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk und durch eine Photovoltaikanlage mit Energie versorgt. Besorgniserregend seien die kurz- und mittelfristigen Klimafolgen durch die wirtschaftlich erstarkenden Länder Asiens, bei denen Umweltschutz keine Rolle spiele.
Richebächer forderte intensivere Aufklärung über den Zusammenhang von menschlichem Handeln auf die Klimaveränderung. Dabei müsse jeder Einzelne Verantwortung in seinem Bereich übernehmen. In den kirchlichen Partnerschaften zu den Ländern der südlichen Hemisphäre könne der Zusammenhang von Gerechtigkeit und Schöpfungsbewahrung in konkreten Projekten Niederschlag finden: in Bildungsprojekten, aber auch etwa in dezentralere Stromerzeugung durch Solaranlagen. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck unterhält Partnerschaften unter anderem zu Kirchen in Indien, Namibia und Südafrika.

V.l.: Vizepräsident Dr. Knöppel, Pfarrer Weiß (Ökumenische Werkstatt), Pfarrer Müller (Landeskirchenamt), Ökumenedezernent Dr. Richebächer beim ersten Rundgang durch die Ausstellung.

Viele Besucherinnen und Besucher kamen am Montag ins Haus der Kirche in Kassel, um die Klima-Ausstellung zu besichtigen.
(Fotos: medio.tv/Schauderna)
Die aus 20 gestalteten Tafeln bestehende Ausstellung wurde von der Vereinten Evangelischen Mission entwickelt. Veranstalter der Ausstellung in Kassel waren das Dezernat Ökumene, Weltmission und Entwicklungsfragen im Landeskirchenamt, das Referat Weltmission & Partnerschaft, die Ökumenische Werkstatt und der Kirchliche Entwicklungsdienst.
Projekttage für Schülerinnen und Schüler
Begleitend zur Klima-Ausstellung hatte das Pädagogisch-theologische Institut (PTI) in Kassel in Zusammenarbeit mit der Firma Re-CON gGmbH Kassel, die Lehrmittel zur Demonstration von erneuerbaren Energien produziert, Projekttage für Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 8 im Haus der Kirche in Kassel angeboten.
An Lernstationen konnten die Jugendlichen verschiedene Gesichter des Klimawandels kennen lernen und praktisch tätig werden: So wurde gezeigt, wie klimafreundliche Mobilität in Zukunft aussehen kann und wie die persönliche CO2-Bilanz aussieht. Außerdem waren die Schülerinnen und Schüler eingeladen, Kriterien für den «klimafreundlicheren» Einkauf zu erarbeiten oder den eigenen Stromverbrauch zu erkunden und Sparpotenzial zu ermitteln. Die Ergebnisse der Projekttage wurden zur Finissage der Ausstellung am 26. September 2008 vorgestellt. Außerdem waren Führungen für Konfirmanden- und Jugendgruppen mit einem Klima-Parcours und dem documenta-Solar-Boot möglich. Internet: http://www.schueleraktionstag.de/ (30.09.2008)
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Das Klima verändert sich und die Rohstoffe werden knapp. In unserer aktuellen Umfrage fragen wir Sie: Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Situation?
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Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Ausstellung, den Sie sich hier herunter laden können:
file_download Im Wortlaut:
Lesen Sie hier die Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung «Klima der Gerechtigkeit» von Ökumenedezernent Dr. Wilhelm Richebächer im Wortlaut:
Kassel (epd). Bei dem Versuch, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, wird es nach den Worten des Umweltexperten Hans Diefenbacher «keine schöne, klare und eindeutige Lösung» geben. «Wir werden es schwer haben, moralisch unanfechtbare Positionen zu formulieren», sagte der Beauftragte für Umweltfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland am Montagabend im Haus der Kirche in Kassel.
Diefenbacher wies auf die unbequeme Aufgabe hin zu überlegen, was eine bis zum Jahr 2050 notwendige Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes um rund 80 Prozent für den Einzelnen bedeute. Die Breite der kirchlichen Einrichtungen müsse den Klimawandel als eigenes Thema begreifen.
EKD-Umweltbeauftragter: Keine eindeutige Lösung zur Begrenzung des Klimawandels

Podiumsdiskussion zur Begrenzung des Klimawandels: EKD-Umweltbeauftragter Prof. Dr. Hans Diefenbacher, Umweltbeauftragter der EKKW Stefan Weiß, Bischof der EKKW Prof. Dr. Martin Hein (vlnr).
Kassel (epd). Bei dem Versuch, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, wird es nach den Worten des Umweltexperten Hans Diefenbacher «keine schöne, klare und eindeutige Lösung» geben. «Wir werden es schwer haben, moralisch unanfechtbare Positionen zu formulieren», sagte der Beauftragte für Umweltfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland am Montagabend im Haus der Kirche in Kassel.
Diefenbacher wies auf die unbequeme Aufgabe hin zu überlegen, was eine bis zum Jahr 2050 notwendige Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes um rund 80 Prozent für den Einzelnen bedeute. Die Breite der kirchlichen Einrichtungen müsse den Klimawandel als eigenes Thema begreifen.
Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Martin Hein, räumte ein, dass die Kirche in der Klimafrage zu lange untätig gewesen sei. In den Gemeinden der EKKW gebe es allerdings eine hohe Motivation, dies zu ändern. Zu Beginn der Diskussion hatte Hein das vergleichsweise geringe Interesse an der Veranstaltung, die im Rahmen einer Klimaausstellung stattfand, bedauert: es hatten sich lediglich rund 25 Personen eingefunden. (9.9.2008)
Hanau/Kassel (medio). Die „Klimazeugen“ Nafisa Goga D’Souza aus Indien und Aisake Casimira von den Fidschi-Inseln waren in der Hohen Landesschule in Hanau zu Gast und haben den Schülern über die drastischen Veränderungen berichtet, die durch die Klimaveränderung ausgelöst wurden. So erzählten sie, Fischer in Indien hätten kein Trinkwasser mehr, da die Brunnen durch den gestiegenen Meeresspiegel versalzen. Den Menschen auf den Fidschi-Inseln drohe die Umsiedlung, da ihr Land langsam im Meer versinkt. Sie fürchten nun den Verlust ihres Grundeigentums aber auch den ihrer Kultur und Traditionen. Dabei treffe es vor allem die Armen.
Die Schüler in Hanau waren über diese Informationen aus erster Hand sehr beeindruckt. Auch in Kassel sprach Frau Nafisa Goga D’Souza eindringlich über die Folgen des Klimawandels und rief dazu auf Energie einzusparen und verstärkt auf alternative Energien zu setzen. Sie forderte die Menschen und auch die Kirchen auf, sich die ethischen Aspekte des Klimawandels deutlich vor Augen zu halten und sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen.
Das Projekt „Klimazeugen“ wurde vom WWF Deutschland und der Klimaallianz ins Leben gerufen, um dem Klimawandel auch hier ein Gesicht zu geben.
Klimazeugen sind Menschen aus allen Teilen der Welt, deren Leben sich durch den Klimawandel verändert haben und die darüber Bericht erstatten. (19.9.2008)
Internationale Klimazeugen in Kurhessen-Waldeck
Hanau/Kassel (medio). Die „Klimazeugen“ Nafisa Goga D’Souza aus Indien und Aisake Casimira von den Fidschi-Inseln waren in der Hohen Landesschule in Hanau zu Gast und haben den Schülern über die drastischen Veränderungen berichtet, die durch die Klimaveränderung ausgelöst wurden. So erzählten sie, Fischer in Indien hätten kein Trinkwasser mehr, da die Brunnen durch den gestiegenen Meeresspiegel versalzen. Den Menschen auf den Fidschi-Inseln drohe die Umsiedlung, da ihr Land langsam im Meer versinkt. Sie fürchten nun den Verlust ihres Grundeigentums aber auch den ihrer Kultur und Traditionen. Dabei treffe es vor allem die Armen.
Die Schüler in Hanau waren über diese Informationen aus erster Hand sehr beeindruckt. Auch in Kassel sprach Frau Nafisa Goga D’Souza eindringlich über die Folgen des Klimawandels und rief dazu auf Energie einzusparen und verstärkt auf alternative Energien zu setzen. Sie forderte die Menschen und auch die Kirchen auf, sich die ethischen Aspekte des Klimawandels deutlich vor Augen zu halten und sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen.
Das Projekt „Klimazeugen“ wurde vom WWF Deutschland und der Klimaallianz ins Leben gerufen, um dem Klimawandel auch hier ein Gesicht zu geben.
Klimazeugen sind Menschen aus allen Teilen der Welt, deren Leben sich durch den Klimawandel verändert haben und die darüber Bericht erstatten. (19.9.2008)
Kassel (medio). Das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hält für Interessierte eine Broschüre zur Vorbereitung eines Themengottesdienstes zum Klimawandel bereit. Wie das Referat Erwachsenenbildung mitteilte, enthält das Heft mit dem Titel «So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte» einen Gottesdienstentwurf, der im Rahmen der Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt gefeiert werden kann und weitere Texte und Materialien zum Thema «Klima», die bei der Vorbereitung helfen sollen.
Der Gottesdienst steht bewusst im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt und soll aufzeigen, in welchem Maße das Thema «Klimawandel» mit Fragen von Gewalt und Gerechtigkeit verbunden ist, schreibt die Leiterin des Referats Erwachsenenbildung, Pfarrerin Martina S. Gnadt, im Vorwort der Broschüre. Dabei geht es u.a. um Gewalt gegenüber der Natur und den Menschen, die unter den Folgen besonders zu leiden haben oder Gewalt, die direkt durch den Verschleiß von Ressourcen, durch Abgase oder durch eine sorglose Verbrauchs- und Wegwerfmentalität ausgeübt wird, so Gnadt weiter.
Die Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001 - 2010) ist eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen und ruft dazu auf, sich gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung auf lokaler, regionaler und weltweiter Ebene einzusetzen. Die Broschüre mit dem Dekadegottesdienst «Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte» kann für 3 Euro beim Referat Erwachsenenbildung - Frauenarbeit im Landeskirchenamt bestellt werden. Tel.: (0561) 9378-283 (07.08.2008)
Broschüre zur Gottesdienstvorbereitung zum Thema «Klimawandel»
Kassel (medio). Das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hält für Interessierte eine Broschüre zur Vorbereitung eines Themengottesdienstes zum Klimawandel bereit. Wie das Referat Erwachsenenbildung mitteilte, enthält das Heft mit dem Titel «So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte» einen Gottesdienstentwurf, der im Rahmen der Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt gefeiert werden kann und weitere Texte und Materialien zum Thema «Klima», die bei der Vorbereitung helfen sollen.
Der Gottesdienst steht bewusst im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt und soll aufzeigen, in welchem Maße das Thema «Klimawandel» mit Fragen von Gewalt und Gerechtigkeit verbunden ist, schreibt die Leiterin des Referats Erwachsenenbildung, Pfarrerin Martina S. Gnadt, im Vorwort der Broschüre. Dabei geht es u.a. um Gewalt gegenüber der Natur und den Menschen, die unter den Folgen besonders zu leiden haben oder Gewalt, die direkt durch den Verschleiß von Ressourcen, durch Abgase oder durch eine sorglose Verbrauchs- und Wegwerfmentalität ausgeübt wird, so Gnadt weiter.
Die Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001 - 2010) ist eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen und ruft dazu auf, sich gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung auf lokaler, regionaler und weltweiter Ebene einzusetzen. Die Broschüre mit dem Dekadegottesdienst «Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte» kann für 3 Euro beim Referat Erwachsenenbildung - Frauenarbeit im Landeskirchenamt bestellt werden. Tel.: (0561) 9378-283 (07.08.2008)
(von Pfarrer Stefan Weiß, Ökumenische Werkstatt Main-Kinzig)
Alle reden vom Wetter. Wie das Wetter wird, wissen wir nicht. Der Frühling 2008 war in Mallorca so regnerisch wie noch nie. Hier in Hanau war es im Mai schön warm. Oder viel zu heiß? Ach, gut, dass wir das nicht beeinflussen können! Alle reden vom Klima. Das hat auch etwas mit dem Wetter zu tun. Das Klima ist eigentlich nur Statistik. Die taucht auch manchmal im Wetterbericht auf, interessiert uns aber im täglichen Leben nicht wirklich. Statistik ist etwas für Wissenschaftler. Die warnen seit circa 30 Jahren vor einer bisher einmalig schnellen Klimaveränderung.
Wären doch nur alle so gut wie wir
Klimaveränderungen hat es immer gegeben. Aber noch nie gab es einen solchen Temperaturanstieg in so kurzer Zeit. Das kann man kaum glauben, ist aber so. Und inzwischen ist unstrittig: Der Mensch ist schuld. Wir verheizen die fossilen Brennstoffe: Kohle, Öl und Gas. Die Abgase reichern sich in der Atmosphäre an. Das ergibt den Treibhauseffekt. Seit 1992 ist das ein Thema der UNO. Es hat viele Konferenzen gegeben. Und die Deutschen sind die Besten. Wir haben die Klimakanzlerin und die erneuerbaren Energien erfunden. Wären doch nur alle so gut wie wir. Dann könnten wir das Problem lösen. Aber leider: Es gibt auch noch die Amerikaner! Und die Chinesen erst mal! Was die an Kohle verheizen. Dagegen ist alles, was wir machen doch nichts! So ähnlich lautet die Mehrheitsmeinung in Deutschland.
Warnung: Es droht eine Klima-Apartheid
Wie lautet die Meinung aus vielen Staaten des Südens? Vertreter der Entwicklungsländer warnen: Es droht eine Klima-Apartheid. Das ist eine Festschreibung von Ungerechtigkeit durch den Klimaschutz. Die funktioniert so: Alle Länder der Erde haben einen Ausstoß an Klimagasen. Der lässt sich ermitteln und auf die Einwohnerzahl umrechen. Daher wissen wir: Ein Amerikaner ist im Durchschnitt für 20 Tonnen CO2, ein Deutscher für 11, ein Chinese für drei und ein Inder für 1,5 verantwortlich. Im weltweiten Durchschnitt sind es 4 Tonnen. Nun heißt es bei den Konferenzen: Alle müssen mit dazu beitragen, dass der Klimawandel gebremst wird. Der Betrag muss auf durchschnittlich 2 Tonnen runter. Jeder muss mitmachen, sonst wird es zu warm. Die Atmosphäre gehört allen. Darin ist man sich einig. Also lasst uns doch alle um 50 Prozent reduzieren, schlägt der amerikanische Präsident vor. Jeder kann sich vorstellen, dass sich fast alle gegen diese Option wehren.
Ein Mensch - eine CO2-Emission
Daher wurde schon vor Jahren vorgeschlagen: «1 man - 1 CO2 emission». Es muss grundsätzlich pro Kopf gerechnet werden. Jeder hat das gleiche Recht. Manche leben in wärmeren, manche in kälteren Ländern, das wird natürlich berücksichtigt. Aber was nach der Einberechnung solcher Faktoren an Ungleichheit übrig bleibt, das muss beseitigt werden. Die in den letzten Jahrhunderten gewachsene Ungleichheit muss durch Ausgleichszahlungen kompensiert werden. Die Folgen dieses Ansatzes sind absolut radikal. Die Industrieländer müssen so schnell wie möglich von dem hohen Verbrauch runter. Sonst müssen sie Unsummen zahlen. Sie brauchen eine andere Wirtschaft: andere Autos, optimal wärmegedämmte Wohnungen, einen völlig veränderten Umgang mit Strom. Die Konsequenzen sind härter als alles, was bisher zumutbar erscheint.
Das ist ernst, aber es kommt noch etwas hinzu: Wir in Europa, in den USA oder in Japan können uns schützen gegen die Folgen, die auch bei uns eintreten werden. Unsere Häuser fliegen bei einem Orkan nicht weg. Die Deiche an der Nordseeküste können einiges aushalten. Leidtragende der Klima-Extreme sind zuerst die Armen, die sich nicht gegen die Folgen schützen können. In Ostafrika betteln Kinder mit leeren Plastikflaschen an der Straße um Wasser. Sie, völlig unschuldig an der Klimaveränderung, sind schon heute die ersten Opfer. Eine globale Perspektive für die Welt muss auf dem Prinzip beruhen: Solidarität, nicht Konkurrenz ist das Leitmotiv der Völker der Erde.
Bei uns daheim Klimaziele erfüllen
Diese Perspektive über den Tellerrand zeichnet uns Christen aus. Wir glauben, dass Gott seinen Bund nicht mit uns allein, sondern mit der ganzen Schöpfung geschlossen hat. Er hat verheißen: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht (1. Mose 8,22). Nun haben wir selbst dieses Prinzip aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Glaube an Gott schließt ein, verantwortlich für die Zukunft zu handeln. Das geht so: Wir nehmen uns für uns selbst vor, Klimaziele zu erfüllen: 40 Prozent Reduzierung vom angenommenen Basisjahr 1990 bis 2020, das heißt jährlich ein bis zwei Prozent einsparen. Das müsste doch machbar sein, bei mir daheim, in meiner Kirchengemeinde, in der Kommune, in Hessen.
Ach ja, da sind ja noch die Anpassungsleistungen an die Menschen im Süden. Im Kleinen können wir auch damit beginnen. Der Kirchenkreis Schlüchtern unterstützt seinen Partnerkirchenkreis in Tansania mit einer Solaranlage für das Krankenhaus in Manemorango. Dort gibt es keinen Strom. Es fehlt Geld für Diesel, mit dem der 60 Jahre alte Generator angetrieben wurde. In Zukunft können Patienten dort auch behandelt werden, wenn es dunkel ist. In Batterien gespeicherte Energie von der Sonne macht es möglich. Das ist ein Beitrag zum «Klima der Gerechtigkeit».
«Klima der Gerechtigkeit»

Eine globale Perspektive für die Welt muss auf dem Prinzip der Solidarität beruhen und Konkurrenz darf nicht zum Leitmotiv der Völker der Erde werden, schreibt Stefan Weiß. (Foto: Cornelia Barth)
(von Pfarrer Stefan Weiß, Ökumenische Werkstatt Main-Kinzig)
Alle reden vom Wetter. Wie das Wetter wird, wissen wir nicht. Der Frühling 2008 war in Mallorca so regnerisch wie noch nie. Hier in Hanau war es im Mai schön warm. Oder viel zu heiß? Ach, gut, dass wir das nicht beeinflussen können! Alle reden vom Klima. Das hat auch etwas mit dem Wetter zu tun. Das Klima ist eigentlich nur Statistik. Die taucht auch manchmal im Wetterbericht auf, interessiert uns aber im täglichen Leben nicht wirklich. Statistik ist etwas für Wissenschaftler. Die warnen seit circa 30 Jahren vor einer bisher einmalig schnellen Klimaveränderung.
Wären doch nur alle so gut wie wir
Klimaveränderungen hat es immer gegeben. Aber noch nie gab es einen solchen Temperaturanstieg in so kurzer Zeit. Das kann man kaum glauben, ist aber so. Und inzwischen ist unstrittig: Der Mensch ist schuld. Wir verheizen die fossilen Brennstoffe: Kohle, Öl und Gas. Die Abgase reichern sich in der Atmosphäre an. Das ergibt den Treibhauseffekt. Seit 1992 ist das ein Thema der UNO. Es hat viele Konferenzen gegeben. Und die Deutschen sind die Besten. Wir haben die Klimakanzlerin und die erneuerbaren Energien erfunden. Wären doch nur alle so gut wie wir. Dann könnten wir das Problem lösen. Aber leider: Es gibt auch noch die Amerikaner! Und die Chinesen erst mal! Was die an Kohle verheizen. Dagegen ist alles, was wir machen doch nichts! So ähnlich lautet die Mehrheitsmeinung in Deutschland.
Warnung: Es droht eine Klima-Apartheid
Wie lautet die Meinung aus vielen Staaten des Südens? Vertreter der Entwicklungsländer warnen: Es droht eine Klima-Apartheid. Das ist eine Festschreibung von Ungerechtigkeit durch den Klimaschutz. Die funktioniert so: Alle Länder der Erde haben einen Ausstoß an Klimagasen. Der lässt sich ermitteln und auf die Einwohnerzahl umrechen. Daher wissen wir: Ein Amerikaner ist im Durchschnitt für 20 Tonnen CO2, ein Deutscher für 11, ein Chinese für drei und ein Inder für 1,5 verantwortlich. Im weltweiten Durchschnitt sind es 4 Tonnen. Nun heißt es bei den Konferenzen: Alle müssen mit dazu beitragen, dass der Klimawandel gebremst wird. Der Betrag muss auf durchschnittlich 2 Tonnen runter. Jeder muss mitmachen, sonst wird es zu warm. Die Atmosphäre gehört allen. Darin ist man sich einig. Also lasst uns doch alle um 50 Prozent reduzieren, schlägt der amerikanische Präsident vor. Jeder kann sich vorstellen, dass sich fast alle gegen diese Option wehren.
Ein Mensch - eine CO2-Emission
Daher wurde schon vor Jahren vorgeschlagen: «1 man - 1 CO2 emission». Es muss grundsätzlich pro Kopf gerechnet werden. Jeder hat das gleiche Recht. Manche leben in wärmeren, manche in kälteren Ländern, das wird natürlich berücksichtigt. Aber was nach der Einberechnung solcher Faktoren an Ungleichheit übrig bleibt, das muss beseitigt werden. Die in den letzten Jahrhunderten gewachsene Ungleichheit muss durch Ausgleichszahlungen kompensiert werden. Die Folgen dieses Ansatzes sind absolut radikal. Die Industrieländer müssen so schnell wie möglich von dem hohen Verbrauch runter. Sonst müssen sie Unsummen zahlen. Sie brauchen eine andere Wirtschaft: andere Autos, optimal wärmegedämmte Wohnungen, einen völlig veränderten Umgang mit Strom. Die Konsequenzen sind härter als alles, was bisher zumutbar erscheint.
Das ist ernst, aber es kommt noch etwas hinzu: Wir in Europa, in den USA oder in Japan können uns schützen gegen die Folgen, die auch bei uns eintreten werden. Unsere Häuser fliegen bei einem Orkan nicht weg. Die Deiche an der Nordseeküste können einiges aushalten. Leidtragende der Klima-Extreme sind zuerst die Armen, die sich nicht gegen die Folgen schützen können. In Ostafrika betteln Kinder mit leeren Plastikflaschen an der Straße um Wasser. Sie, völlig unschuldig an der Klimaveränderung, sind schon heute die ersten Opfer. Eine globale Perspektive für die Welt muss auf dem Prinzip beruhen: Solidarität, nicht Konkurrenz ist das Leitmotiv der Völker der Erde.
Bei uns daheim Klimaziele erfüllen
Diese Perspektive über den Tellerrand zeichnet uns Christen aus. Wir glauben, dass Gott seinen Bund nicht mit uns allein, sondern mit der ganzen Schöpfung geschlossen hat. Er hat verheißen: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht (1. Mose 8,22). Nun haben wir selbst dieses Prinzip aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Glaube an Gott schließt ein, verantwortlich für die Zukunft zu handeln. Das geht so: Wir nehmen uns für uns selbst vor, Klimaziele zu erfüllen: 40 Prozent Reduzierung vom angenommenen Basisjahr 1990 bis 2020, das heißt jährlich ein bis zwei Prozent einsparen. Das müsste doch machbar sein, bei mir daheim, in meiner Kirchengemeinde, in der Kommune, in Hessen.
Ach ja, da sind ja noch die Anpassungsleistungen an die Menschen im Süden. Im Kleinen können wir auch damit beginnen. Der Kirchenkreis Schlüchtern unterstützt seinen Partnerkirchenkreis in Tansania mit einer Solaranlage für das Krankenhaus in Manemorango. Dort gibt es keinen Strom. Es fehlt Geld für Diesel, mit dem der 60 Jahre alte Generator angetrieben wurde. In Zukunft können Patienten dort auch behandelt werden, wenn es dunkel ist. In Batterien gespeicherte Energie von der Sonne macht es möglich. Das ist ein Beitrag zum «Klima der Gerechtigkeit».
(Interview mit Pfarrer Uwe Hesse, Umweltbeauftragter der Landeskirche)
blick in die kirche: «Zwischen Altar und Ackerpflug» - so könnte man Ihr Leben in Rengershausen plakativ beschreiben. Werden sich für den neuen Umweltpfarrer Uwe Hesse die Gewichte in Richtung «Ackerpflug» verschieben?
Uwe Hesse: Sicherlich nicht, denn die Umweltbeauftragung bezieht sich ja nicht vornehmlich auf die Landwirtschaft, sondern auf das ganze Spektrum kirchlicher Umweltaktivitäten. Um der neuen Aufgabe - vom Umfang ist die Umweltbeauftragung immerhin eine halbe Pfarrstelle - gerecht zu werden, müssen bisherige Gewichtungen meines Dienstes natürlich verschoben werden, so dass eine Synthese von Gemeindepfarramt und Umweltbeauftragung gelingt.
blick in die kirche: Sie setzten sich bisher als umweltengagierter Pfarrer besonders für die Biodiversität in der Landwirtschaft ein; in der Gemeindearbeit liegen Ihnen Mission, Ökumene und Weltverantwortung besonders am Herzen. Sehen Sie Berührungspunkte zwischen lokal und global?
Uwe Hesse: Natürlich gibt es hier Berührungspunkte. Teils gibt es fließende Übergänge. Man kann im Rahmen einer weltweiten Kirche nicht losgelöst von sozialer Gerechtigkeit sprechen, ohne den Klimawandel mitzubedenken und die Folgen, die global schon jetzt absehbar sind. Deshalb gilt in unserem ökumenisch sehr aufgeschlossenen Kirchspiel Rengershausen schon immer die Devise, global wahrzunehmen und global zu denken und gleichzeitig lokal oder regional verantwortlich zu handeln.
Weltverantwortung umfasst dann auch beides: Einerseits unsere sozialen Projekte in Südindien, was Ausbildung von Jugendlichen aus marginalisierten Bevölkerungsschichten angeht, den Kontakt zu einem Suchtprojekt in Kamagasaki bei Osaka durch den Japankreis der braunschweigischen Landeskirche sowie Partnerschaft mit Südafrika. Und andererseits die Wahrnehmung von Umweltverantwortung vor Ort.
blick in die kirche: In unserer Landeskirche gibt es eine Vielfalt von Umweltaktivitäten - Energie- und Umweltfonds, Umweltpreis, Wasserspar- und Photovoltaikprojekte, Gebäudemanagement, Schutz für kirchenbewohnende Tiere. Was halten Sie für besonders wichtig?
Uwe Hesse: Wichtig und zukunftsweisend sind alle diese Aktivitäten. Eine Vielzahl von Kirchenmitgliedern zeigt dafür hohen Einsatz, der aus der Erkenntnis erwächst, dass wir unseren eigenen Beitrag als Christen leisten müssen und leisten wollen und damit insgesamt Schöpfungsverantwortung wahrnehmen. Wir sollten mit großer Sensibilität beobachten, was geschieht, und reagieren, wo unser Engagement gefragt ist. Vor Ort können Kirchenvorstände, Gemeindegruppen usw. der Umwelt helfen, indem sie mehr auf ihr Heizverhalten in den kirchlichen Gebäuden achten; wobei das in vielen Gemeinden schon längst geschieht. Davon profitieren Kirchenkassen und Umwelt gleichermaßen.
Ich selbst komme von der Landwirtschaft her und bringe entsprechende Erfahrungen mit, speziell eben in Fragen der Aufrechterhaltung von Biodiversität in der Landwirtschaft und des Artenschutzes. Für sehr wichtig halte ich Umweltpädagogik jeglicher Art; kirchliche Bildungsarbeit in diesem Bereich, Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen im Kindergottesdienst und in der Jugendarbeit für alles, was lebt, für Artenschutz, für den hohen Wert des Lebens.
blick in die kirche: Was möchten Sie als Umweltpfarrer der Landeskirche gern realisieren?
Uwe Hesse: Ich stehe ja gerade erst am Anfang und möchte mich den Aufgaben stellen, die in den nächsten Monaten und Jahren auf mich zukommen. Ich hoffe, dass meine Arbeit dazu beiträgt, dass die Pluralität von Umweltaktivitäten im kirchlichen Bereich aufrechterhalten wird und auf wachsendes Interesse und weiteres Engagement stößt. Dabei hoffe ich auch auf die Unterstützung aus den Kirchenkreisen. Und ich würde mich freuen, wenn jeder Kirchenkreis sich in der Umweltarbeit der Landeskirche engagiert und personell vertreten wäre und sich im Wettbewerb um den jährlichen Umweltpreis mit verschiedenartigen Innovationen einbringen könnte.
Beginnen möchte ich mit einer Detail-Angelegenheit, die mein Vorgänger Stefan Weiß in seiner Abschlussrede angesprochen hat. Das betrifft die Verwendung von Umweltpapier für gängige Druckerzeugnisse (Liedblätter, Gemeindebriefe usw.) in den Kirchenkreisämtern und in den Gemeinden. In Zeiten wachsender Rohstoffknappheit sollte man doch verstärkt auch im kirchlichen Bereich darüber ins Gespräch kommen, ob Plantagenpapier aus Südamerika nicht durch hochwertiges Altpapier ersetzt werden könnte!
(Die Fragen stellte Cornelia Barth vom «blick in die kirche».)
Umweltbeauftragter: «Sensibilisieren für alles, was lebt»

Pfarrer Uwe Hesse aus Franken-
berg ist seit 2008 Umweltbeauf-
tragter der Landeskirche. (Foto: Fotostudio Bär/ Kassel)
(Interview mit Pfarrer Uwe Hesse, Umweltbeauftragter der Landeskirche)
blick in die kirche: «Zwischen Altar und Ackerpflug» - so könnte man Ihr Leben in Rengershausen plakativ beschreiben. Werden sich für den neuen Umweltpfarrer Uwe Hesse die Gewichte in Richtung «Ackerpflug» verschieben?
Uwe Hesse: Sicherlich nicht, denn die Umweltbeauftragung bezieht sich ja nicht vornehmlich auf die Landwirtschaft, sondern auf das ganze Spektrum kirchlicher Umweltaktivitäten. Um der neuen Aufgabe - vom Umfang ist die Umweltbeauftragung immerhin eine halbe Pfarrstelle - gerecht zu werden, müssen bisherige Gewichtungen meines Dienstes natürlich verschoben werden, so dass eine Synthese von Gemeindepfarramt und Umweltbeauftragung gelingt.
blick in die kirche: Sie setzten sich bisher als umweltengagierter Pfarrer besonders für die Biodiversität in der Landwirtschaft ein; in der Gemeindearbeit liegen Ihnen Mission, Ökumene und Weltverantwortung besonders am Herzen. Sehen Sie Berührungspunkte zwischen lokal und global?
Uwe Hesse: Natürlich gibt es hier Berührungspunkte. Teils gibt es fließende Übergänge. Man kann im Rahmen einer weltweiten Kirche nicht losgelöst von sozialer Gerechtigkeit sprechen, ohne den Klimawandel mitzubedenken und die Folgen, die global schon jetzt absehbar sind. Deshalb gilt in unserem ökumenisch sehr aufgeschlossenen Kirchspiel Rengershausen schon immer die Devise, global wahrzunehmen und global zu denken und gleichzeitig lokal oder regional verantwortlich zu handeln.
Weltverantwortung umfasst dann auch beides: Einerseits unsere sozialen Projekte in Südindien, was Ausbildung von Jugendlichen aus marginalisierten Bevölkerungsschichten angeht, den Kontakt zu einem Suchtprojekt in Kamagasaki bei Osaka durch den Japankreis der braunschweigischen Landeskirche sowie Partnerschaft mit Südafrika. Und andererseits die Wahrnehmung von Umweltverantwortung vor Ort.
blick in die kirche: In unserer Landeskirche gibt es eine Vielfalt von Umweltaktivitäten - Energie- und Umweltfonds, Umweltpreis, Wasserspar- und Photovoltaikprojekte, Gebäudemanagement, Schutz für kirchenbewohnende Tiere. Was halten Sie für besonders wichtig?
Uwe Hesse: Wichtig und zukunftsweisend sind alle diese Aktivitäten. Eine Vielzahl von Kirchenmitgliedern zeigt dafür hohen Einsatz, der aus der Erkenntnis erwächst, dass wir unseren eigenen Beitrag als Christen leisten müssen und leisten wollen und damit insgesamt Schöpfungsverantwortung wahrnehmen. Wir sollten mit großer Sensibilität beobachten, was geschieht, und reagieren, wo unser Engagement gefragt ist. Vor Ort können Kirchenvorstände, Gemeindegruppen usw. der Umwelt helfen, indem sie mehr auf ihr Heizverhalten in den kirchlichen Gebäuden achten; wobei das in vielen Gemeinden schon längst geschieht. Davon profitieren Kirchenkassen und Umwelt gleichermaßen.
Ich selbst komme von der Landwirtschaft her und bringe entsprechende Erfahrungen mit, speziell eben in Fragen der Aufrechterhaltung von Biodiversität in der Landwirtschaft und des Artenschutzes. Für sehr wichtig halte ich Umweltpädagogik jeglicher Art; kirchliche Bildungsarbeit in diesem Bereich, Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen im Kindergottesdienst und in der Jugendarbeit für alles, was lebt, für Artenschutz, für den hohen Wert des Lebens.
blick in die kirche: Was möchten Sie als Umweltpfarrer der Landeskirche gern realisieren?
Uwe Hesse: Ich stehe ja gerade erst am Anfang und möchte mich den Aufgaben stellen, die in den nächsten Monaten und Jahren auf mich zukommen. Ich hoffe, dass meine Arbeit dazu beiträgt, dass die Pluralität von Umweltaktivitäten im kirchlichen Bereich aufrechterhalten wird und auf wachsendes Interesse und weiteres Engagement stößt. Dabei hoffe ich auch auf die Unterstützung aus den Kirchenkreisen. Und ich würde mich freuen, wenn jeder Kirchenkreis sich in der Umweltarbeit der Landeskirche engagiert und personell vertreten wäre und sich im Wettbewerb um den jährlichen Umweltpreis mit verschiedenartigen Innovationen einbringen könnte.
Beginnen möchte ich mit einer Detail-Angelegenheit, die mein Vorgänger Stefan Weiß in seiner Abschlussrede angesprochen hat. Das betrifft die Verwendung von Umweltpapier für gängige Druckerzeugnisse (Liedblätter, Gemeindebriefe usw.) in den Kirchenkreisämtern und in den Gemeinden. In Zeiten wachsender Rohstoffknappheit sollte man doch verstärkt auch im kirchlichen Bereich darüber ins Gespräch kommen, ob Plantagenpapier aus Südamerika nicht durch hochwertiges Altpapier ersetzt werden könnte!
(Die Fragen stellte Cornelia Barth vom «blick in die kirche».)
(von Ute Göpel, Dienst auf dem Lande)
Wer im Frühjahr mit offenen Augen unterwegs war, der konnte sich wieder daran erfreuen: gelbe Farbtupfer inmitten von Grün, blühende Landschaften, manchmal bis zum Horizont. Rapsfelder waren es, die dort im Mai ihre Blütenfülle erstrahlen ließen. Und wer den Eindruck hat, es werde jedes Jahr mehr mit den gelben Feldern, dem geben die Statistiken recht. Tatsächlich haben sich die Anbauflächen für Raps in Deutschland von 2000 bis 2007 um rund 50 Prozent erhöht.
«Energie vom Acker»
(von Ute Göpel, Dienst auf dem Lande)
Wer im Frühjahr mit offenen Augen unterwegs war, der konnte sich wieder daran erfreuen: gelbe Farbtupfer inmitten von Grün, blühende Landschaften, manchmal bis zum Horizont. Rapsfelder waren es, die dort im Mai ihre Blütenfülle erstrahlen ließen. Und wer den Eindruck hat, es werde jedes Jahr mehr mit den gelben Feldern, dem geben die Statistiken recht. Tatsächlich haben sich die Anbauflächen für Raps in Deutschland von 2000 bis 2007 um rund 50 Prozent erhöht.

Die Anbauflächen für Raps in Deutschland haben sich von 2000 bis 2007 um rund 50 Prozent erhöht. (Foto: Cornelia Barth)
Wie kommt das? Ein wesentlicher Grund dafür liegt, wie so oft, in der EU-Agrarpolitik. Viele Jahre durften Landwirte zehn Prozent ihrer Flächen nicht bewirtschaften, keine Lebensmittel und auch kein Futter anbauen. Eine «Zwangsstilllegung», um Überproduktion zu verhindern und Preise stabil zu halten. Mit steigenden Erdölpreisen und der Wahrnehmung des dramatisch fortschreitenden Klimawandels rückt der vielseitige Raps verstärkt ins Blickfeld von Politik und Landwirtschaft.
Ein neuer Absatzmarkt für die Früchte des Feldes tut sich auf: Agrartreibstoffe. Auf den vormals stillgelegten Flächen wird der Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung erlaubt. Mit dem Pressen und dem Einsatz von Rapsöl als Treibstoff in der Landwirtschaft entsteht hier und da eine Autonomie, die an frühere Zeiten erinnert. Zeiten, in denen Bauern auf einem guten Teil ihrer Flächen Hafer anbauten, um ihn an ihre Arbeitspferde zu verfüttern und für die Zugpferde in die Stadt zu verkaufen - dezentral und die Wertschöpfung in der Region und der Landwirtschaft belassend.
Biogasanlagen und die Produktion von Biodiesel boomt. Mit dem neuen Bild des Landwirts als Energiewirt verbinden sich für viele Landwirte auch wirtschaftliche Hoffnungen. Ein Lichtblick in wirtschaftlich schweren Zeiten, in denen die Entsorgung einer Tonne Müll dreimal so viel kostet wie der Verkauf einer Tonne Getreide einbringt. Und auch das Image der Landwirtschaft steigt mit der Perspektive, durch Produktion auf heimischen Feldern eine gewisse Unabhängigkeit von steigenden Erdölpreisen zu erlangen.
So stellte sich die Situation für viele Landwirte und Verbraucher bis vor gut einem Jahr dar. Doch die Thematik ist komplex. Seit 2007 muss Diesel und Benzin eine bestimmte Menge Biosprit beigemischt werden. Bis 2020 sollen es innerhalb der EU zehn Prozent sein. Biokraftstoffe sind, rechnet man nur die Verbrennung im Auto, günstig für die CO2-Bilanz - das macht sie politisch attraktiv.
Um die angestrebte Beimischungsquote zu erfüllen werden in ständig wachsendem Umfang Biokraftstoffe importiert, und zwar zum überwiegenden Teil aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Was hier beigemischt wird, ist größtenteils auf Flächen gewachsen, die entweder der Ernährungssicherung vor Ort dienen müssten oder auf Wald- und Sumpfflächen, die in Ackerland umgewandelt wurden. All das ist verbunden mit gravierenden ökologischen und sozialen Folgen.
Mittlerweile hungern mehr als 850 Millionen Menschen. Die Gründe für den Hunger in der Welt sind vielfältig. Der Energiehunger der reichen Länder tut nun ein Übriges und führt zu einer Konkurrenz von Tank und Teller. Bezieht man in die Klima- und Umweltbilanzen von Biokraftstoffen, den Anbau der Pflanzen und die aufwendige Umwandlung in Biodiesel und Bioethanol ein, sind sie überwiegend negativ. «Brot für die Welt» und «Misereor» sprechen sich aus diesen Gründen für die Abschaffung des Beimischungszwangs für Biokraftstoffe aus.
Wir alle leben in den Verflechtungen einer globalisierten Welt. Die Rohstoffmärkte für Lebensmittel und Energie wachsen immer mehr zusammen. Der Preis für Öl bestimmt mittlerweile den Preis für Nahrungsmittel. Spekulatives Großkapital steigt zunehmend in den weltweiten Agrarsektor ein und bewirkt Strukturverschiebungen zuungunsten der Bauern. Nicht nur in den Ländern des Südens, sondern auch bei uns. Die Betreiber heimischer Ölmühlen zum Beispiel, die sich vor Ort mit viel Engagement und Pioniergeist der Verarbeitung von Raps verschrieben hatten, bangen um ihre Existenz. Ebenso viele Bäuerinnen und Bauern. Für sie ist die Forderung «Wachsen oder Weichen» mittlerweile zum immerwährenden Anspruch geworden. Es ist ihr tradiertes Selbstverständnis, Lebensmittel zu erzeugen.
Aber auch Energie dient als «Mittel zum Leben» und kann durchaus eine sinnvolle Ergänzung agrarischer Produktions- und Dienstleistungsfunktionen sein. Ökologische Nachhaltigkeit, regio-nale Wirtschafts- und dezentrale Energiekreisläufe sind hierbei wichtig. Es wäre bedauerlich, wenn nach einem politisch forcierten Bioenergieboom, nun dessen völlige Ablehnung folgte. Bioenergie birgt Chancen. Das heißt konkret beispielsweise die Verwertung von Mist, Gülle und organischen Abfällen in Biogasanlagen. Oder die Verbrennung von Stroh oder Restholz, am besten in Blockheizkraftwerken. Auch der Anbau von Raps zur Energienutzung kann unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sein. Nämlich dann, wenn er als Öl direkt Schlepper oder auch PKWs antreibt und seine Pressrückstände als hochwertiges Futter für Rinder und Schweine eingesetzt werden. Dann können wir uns auch künftig an blühenden Rapsfeldern freuen.
Es braucht die kontroverse Diskussion über Vor- und Nachteile nachwachsender Rohstoffe von Menschen unterschiedlicher Disziplinen: aus Landwirtschaft, (Entwicklungs-) Politik, Wissenschaft, Technik, Kirchen ... . Und es braucht eine intakte nachhaltige Landwirtschaft weltweit, damit allen Menschen ausreichend «Energie zum Leben» zur Verfügung steht. Es ist genug für alle da.
Kassel (epd/blick in die kirche). Palmen säumen Bayerns Straßen, italienische Urlauber bevölkern massenhaft Nord- und Ostseestrände, und Ski fahren ist nur noch auf Alpengletschern möglich - so sieht die Zukunft aus, die der ehemalige ZDF-Wetterexperte Uwe Wesp für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert. Der ägyptischen Hafenstadt Alexandria drohe infolge des Klimawandels der Untergang im Mittelmeer. Durch den stetigen Temperaturanstieg und das Abschmelzen des Eises in der Arktis und Antarktis sei bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg des Wasserspiegels im Mittelmeer um einen halben Meter zu rechnen, sagte der 66-jährige Diplom-Meteorologe Anfang Juni auf der Generalversammlung der Evangelischen Kreditgenossenschaft e. G. in Kassel.
Die Durchschnittstemperatur in Deutschland sei in den vergangenen 100 Jahren um 0,9 Grad Celsius angestiegen, erklärte der frühere Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes. Trotz aller politischen Beteuerungen sei aber der Ausstoß von Kohlendioxid bis heute nicht zurückgefahren worden, kritisierte er. «Der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre steigt konstant.» Dadurch sei bis zum Jahr 2100 mit einem weiteren Temperaturanstieg zwischen 2,5 und vier Grad zu rechnen. Dies gelte selbst dann, wenn der Schadstoffausstoß reduziert werde. 65 Prozent der Erderwärmung sei menschengemacht, sagte Wesp.
«Das ewige Eis am Nordpol ist schon längst Vergangenheit», so der Mann mit der Fliege, der 32 Jahre lang im ZDF den Wetterbericht präsentierte. Langfristig werde in Nordeuropa der Unterschied zwischen Winter und Sommer immer schwächer, sagte Wesp voraus. Im Süden Europas müsse hingegen mit noch heißeren Sommern als bisher gerechnet werden. Im Jahre 2100 werde es in den Alpen 90 Prozent weniger Schnee geben, Wintersport sei dann nur noch ab 2.500 Metern Höhe möglich. Auch extreme Wettersituationen wie Waldbrände, Tornados, tropische Stürme und Ähnliches träten vermehrt auf. (31.07.2008)
Meteorologe Uwe Wesp: Ewiges Eis ist Vergangenheit

Meteorologe Uwe Wesp präsentierte 32 Jahre lang im ZDF den Wetterbericht. (Foto: ZDF/Carmen Sauerbrei)
Kassel (epd/blick in die kirche). Palmen säumen Bayerns Straßen, italienische Urlauber bevölkern massenhaft Nord- und Ostseestrände, und Ski fahren ist nur noch auf Alpengletschern möglich - so sieht die Zukunft aus, die der ehemalige ZDF-Wetterexperte Uwe Wesp für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert. Der ägyptischen Hafenstadt Alexandria drohe infolge des Klimawandels der Untergang im Mittelmeer. Durch den stetigen Temperaturanstieg und das Abschmelzen des Eises in der Arktis und Antarktis sei bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg des Wasserspiegels im Mittelmeer um einen halben Meter zu rechnen, sagte der 66-jährige Diplom-Meteorologe Anfang Juni auf der Generalversammlung der Evangelischen Kreditgenossenschaft e. G. in Kassel.
Die Durchschnittstemperatur in Deutschland sei in den vergangenen 100 Jahren um 0,9 Grad Celsius angestiegen, erklärte der frühere Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes. Trotz aller politischen Beteuerungen sei aber der Ausstoß von Kohlendioxid bis heute nicht zurückgefahren worden, kritisierte er. «Der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre steigt konstant.» Dadurch sei bis zum Jahr 2100 mit einem weiteren Temperaturanstieg zwischen 2,5 und vier Grad zu rechnen. Dies gelte selbst dann, wenn der Schadstoffausstoß reduziert werde. 65 Prozent der Erderwärmung sei menschengemacht, sagte Wesp.
«Das ewige Eis am Nordpol ist schon längst Vergangenheit», so der Mann mit der Fliege, der 32 Jahre lang im ZDF den Wetterbericht präsentierte. Langfristig werde in Nordeuropa der Unterschied zwischen Winter und Sommer immer schwächer, sagte Wesp voraus. Im Süden Europas müsse hingegen mit noch heißeren Sommern als bisher gerechnet werden. Im Jahre 2100 werde es in den Alpen 90 Prozent weniger Schnee geben, Wintersport sei dann nur noch ab 2.500 Metern Höhe möglich. Auch extreme Wettersituationen wie Waldbrände, Tornados, tropische Stürme und Ähnliches träten vermehrt auf. (31.07.2008)