Nachrichten-Archiv: Januar-März 2000

 

Missionsleiter: Afrikanische Sekten gehen auf dubiose Hilfsorganisationen zurück

Großalmerode (epd). Die rasante Vermehrung christlicher Sekten in Afrika hat ihren Ursprung unter anderem in den Hilfsaktionen der Industrieländer, sagte Missionsleiter Wolfgang Heiner (Großalmerode bei Kassel) vor dem Hintergrund des Massenselbstmords in Uganda. In Uganda, wo Heiner seit den 70er Jahren missionarische und humanitäre Hilfe leistet, gebe es 700 Kirchen mit meist selbt ernannten Priestern oder Bischöfen. Mit hohen Geldbeträgen seien diese "Reischristen" von Sekten und Freikirchen in Amerika und Europa gewonnen worden, so der Diakon.
Die Sekten, die von den Afrikanern wegen des lebhaften Gesangs "laute Kirchen" genannt werden, könne man anhand der Zusatzlehren erkennen, die nicht von der Bibel her begründet sind, sagt Heiner. (23.03.2000)

   

"Tag des Wassers": Kirchengemeinden haben Sparmaßnahmen getroffen

Kassel (epd). Im Rahmen des Wassersparprojektes der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind rund 150 Einrichtungen und Kirchengemeinden in den letzten Monaten besucht und beraten worden. Das teilten die kirchlichen Umweltbeauftragten Pfarrer Stefan Weiß und Dr. Martin Reinhold (beide Kaufungen) mit. (23.03.2000)

   

Gelnhausen: Notfallseelsorge einsatzbereit !

Gelnhausen (epd). Die Notfallseelsorge des evangelischen Kirchenkreises Gelnhausen hat ihren Bereitschaftsdienst aufgenommen. Über die Rettungsleitstelle des Main-Kinzig-Kreises in Hanau ist jetzt ein Pfarrer oder eine Pfarrerin in Notfallsituationen rund um die Uhr erreichbar. Insgesamt beteiligen sich 21 Seelsorger aus dem Kirchenkreis. In ihrem Notfallkoffer gibt es neben Spielsachen für Kinder auch eine Bibel, Gesangbuch, Zigaretten, Taschentücher Adresslisten, Ortspläne sowie alles, was für ein Abendmahl notwendig ist. Auch eine gut erkennbare Schutzjacke gehört zur Ausrüstung. (23.03.2000)

   

Diskussionsreihe zu Gewalt: Lehrerausbildung verändern

Kassel (epd). In der Lehrerausbildung muss das Thema "Gewaltvermeidung" eine größere Rolle spielen. Dies war eine der Forderungen am Ende der Veranstaltungsreihe "Frieden für unsere Stadt" in Kassel, bei der Fachleute und Laien nach Strategien zur Überwindung von Gewalt suchten. Die vier Diskussionsabende beim Evangelischen Forum sollten gleichzeitig Gelegenheit geben, Vertreter unterschiedlicher, mit gesellschaftlicher Gewalt konfrontierter Institutionen im Gespräch zusammenzuführen. (23.03.2000)

   

Witzenhäuser Dekan leitet ökumenischen Christenrat.

Kassel/Witzenhausen (epd). Der Dekan des evangelischen Kirchenkreises Witzenhausen (Werra-Meißner-Kreis), Hans-Dieter Credé, wurde am Donnerstag in Kassel zum neuen Vorsitzenden des Rates Christlicher Kirchen in Nordhessen (RCKiN) gewählt. Im Rat arbeiten die katholischen Diözesen, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie eine Reihe von orthodoxen und Freikirchen in der Region zusammen. Der 53-jährige Credé übernimmt das Amt von Dekan i.R. Traugott Linz (Melsungen), der den Vorsitz seit 1994 innehatte. Er ist seit 1987 Mitglied im RCKiN und gehört seit 1992 zum Kontaktausschuss der Diözese Fulda und der evangelischen Landeskirche.
Bei der Sitzung in Kassel wählten die Delegierten den katholischen Pfarrer Albert Köchling aus Marburg zum Stellvertretenden Vorsitzenden. Als zweiter Stellvertreter wurde der Kasseler Baptistenpastor Erhard Ilchmann im Amt bestätigt. (23.03.2000)

   

Orthodoxie-Experte warnt vor Rückkehr zu Staatskirchen im Osten

Fulda (epd). Die Religionsfreiheit ist die ureigenste Aufgabe der Kirche, und das Christentum in einem Land sollte mit verschiedenen Kirchen und Konfessionen präsent sein. Mit dieser These wies Dr. Reinhard Thöle in Fulda Bestrebungen in osteuropäischen Ländern zurück, mit starken Religionsgesetzen eine einzelne Konfession zu schützen. Die kirchlichen Identität müsse der nationalen übergeordnet und vorgeordnet bleiben, argumentierte der Orthodoxie-Experte des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim. "Eine Rückkehr zum Modell einer Staatskirche scheint mir nicht angezeigt", sagte er wörtlich. (12.03.2000)

   

Menschenhandel: Hilfe für Frauen in der Zwangsprostitution nötig

Hanau (epd). Für ausländische Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind, ist Hilfe dringend nötig. Wie Susanne Lipka von der Evangelischen Frauenarbeit Deutschland (efd) in Hanau berichtete, wird die Zahl der Prostituierten in Deutschland auf 400.000 geschätzt, von denen 95 Prozent Ausländerinnen, vorwiegend aus Osteuropa, sind.
Für die Errichtung einer Beratungsstelle für diese Frauen plädierte die Menschenrechtsbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Barbara Dierichs (Kassel). Das Projekt werde bereits von engagierten Frauen unterstützt. (15.03.2000)

   

Russischer Journalist erhält Preis für "Mut zur Wahrhaftigkeit"

Fulda (epd). Für eine Reportage über die Lage armenischer Flüchtlinge in Moskau wurde der russische Zeitungskorrespondent Alexej Dubatow (56) in Fulda mit dem diesjährigen "Journalistenpreis Osteuropa" ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigten die evangelische Hilfsaktion "Hoffnung für Osteuropa" und die Universität Dortmund Dubatows "Mut zur Wahrhaftigkeit", der für Ost und West vorbildlich sei, sagte der Dortmunder Journalistikprofessor Ulrich Pätzold. (12.03.2000)

   

Evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" eröffnet

Fulda (epd). Unter dem Motto "Zukunft gemeinsam gestalten" wurde in Fulda die siebte evangelische Hilfsaktion "Hoffnung für Osteuropa" bundesweit eröffnet. Die Aktion wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den evangelischen Freikirchen, dem Diakonischen Werk und drei Diaspora-Hilfswerken getragen, die sich für protestantische Minderheiten im Ausland engagieren. Der Präsident des Diakonischen Werkes, Jürgen Gohde (Stuttgart), forderte die Deutschen bei der Eröffnungsfeier zu einem Perspektivenwechsel auf. "Wir müssen den Menschen in Mittel- und Osteuropa nahe kommen und ihre Tränen und Sorgenwalten wahrnehmen", meinte er. Das Problem der Entwicklung Osteuropas dürfe man nicht auf die Ausdehnung und Geltung der Europäische Union reduzieren. (12.03.2000)

   

Verkehrssicherheit - Goldmedaille für Kircheninitiative zur Schulwegsicherung

Kassel (epd). Für ihre gemeiname Aktion "Schulweghelfer gesucht" wurden am Mittwoch in Kassel die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern und die katholische Erzdiözese München und Freising mit dem Verkehrssicherheitspreis in Gold der Akademie Bruderhilfe-Familienfürsorge ausgezeichnet. Die bislang einmalige Initiative hatte mit Flugblättern in fast 2.300 Kirchengemeinden zur ehrenamtlichen Hilfe aufgerufen, damit in Bayern nicht nur an jeder zweiten Schule ein Schulwegdienst für Sicherheit an Straßenübergängen und Schulbushaltestellen sorgt. (15.03.2000)

   

Neue Bach-Orgel in Leipzig wird am 11. Juni geweiht.

Leipzig/Marburg (epd). Die neue Bach-Orgel in der Leipziger Thomaskirche, die in einer Marburger Werkstatt gefertigt wurde, soll in einem Festgottesdienst am 11. Juni geweiht und zum ersten Mal öffentlich gespielt werden. In den nächsten vier Monaten müssten etwa 5.000 Pfeifen auf die vorgesehene Tonhöhe gebracht werden, sagte der Marburger Orgelbauer Gerald Woehl am Montag in Leipzig. Mit 61 Registern werde das viermanualige und etwa zwei Millionen Mark teure Instrument nach barockem Vorbild eines der größten seiner Art sein. (15.03.2000)

   

Kreissynode Hanau-Land: 1000 Unterschriften für arbeitsfreien Sonntag

Bruchköbel (medio/ccn). Der Dekan des Kirchenkreises Hanau-Land Peter Gbiorczyk stellte in seinem Bericht vor der Kreissynode in Bruchköbel die "Initiative für den arbeitsfreien Sonntag" in den Mittelpunkt.
In vielen Gemeinden hätten Unterschriftenlisten ausgelegen. Insgesamt sind etwa 1000 Unterschriften eingegangen. Für das Frühjahr ist eine öffentliche Podiumsdiskussion zu diesem Thema mit Abgeordneten der politischen Parteien geplant, so Gbiorczyk.
Im Mittelpunkt der Frühjahrsynode stand die kirchlich verantwortete Jugendarbeit in den Kirchengemeinden und auf Kirchenkreisebene. Pfarrer Andreas Rohnke erläuterte den 99 Seiten starken Rahmenplan für die "Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis". Wegen zu kurzer Vorbereitungszeit und mangelnder Rücksprache mit den Kirchenvorständen, sahen sich die Synodalen jedoch außerstande über die Vorlage abzustimmen. Der Tagesordnungspunkt wurde daher auf eine Sondersynode am 14. Juni 2000 verlegt.
Gleichwohl stellte die Synode den Antrag beim Landeskirchenamt auf Einrichtung einer halben Kreisjugendpfarrstelle, da die Arbeit des Kreisjungendpfarrers derzeit nur im Nebenamt wahrgenommen werde. (10.03.2000)

   

Runder Tisch nimmt Arbeit auf: Kirche konnte 53 "Paten" für jugendliche Arbeitslose gewinnen.

Gelnhausen (epd). Jugendliche im Main-Kinzig-Kreis, die auf Grund ihrer familiären Situation und des sozialen Umfeldes Schwierigkeiten bei der Ausbildungsplatzsuche haben, sollen in Zukunft von ehrenamtlich tätigen Paten begleitet und unterstützt erden. Das erste konkrete Projekt vom "Runden Tisch für Arbeit im Main-Kinzig-Kreis", der auf Anregung der evangelischen Kirchenkreise Gelnhausen, Hanau-Stadt und Hanau-Land gegründet wurde, stellte in Gelnhausen der Propst des Sprengels Hanau, Gerhard Pauli, der Öffentlichkeit vor. "Zum Auftrag der Kirche gehört es, sich den Schwachen und Benachteiligten zuzuwenden", begründete der Propst die Grundidee für das Patenschaftsprojekt. "Der Runde Tische setzt sich aus Vertretern von Kirche, Wirtschaft, Industrie, Handwerk, Gewerkschaft, Schule und Arbeitsamt zusammen.", so Pauli. Bisher konnten 53 Paten gewonnen werden, die besonders in der Übergangszeit von Schule zu Ausbildung und Berufstätigkeit den Jugendlichen zu Seite stehen. (08.03.2000)

   

Marburger Theologen wollen Kompetenz und Attraktivität steigern

Marburg (epd). Der Fachbereich Evangelische Theologie in Marburg will sich ein neues, deutliches Profil geben. Mit diesem Ziel fand in Marburg eine "Zukunftskonferenz" statt, an der 64 Personen aus acht verschiedenen Interessengruppen teilnahmen. "Die Konferenz zeigt, dass wir von innen heraus veränderungsfähig und innovationsbereit sind", so Dr. Dietrich Korsch, Professor für Systematische Theologie, in einer Pressemitteilung. "Das gelingt uns dann, wenn wir uns auf die eigene, religiöse Kompetenz konzentrieren und sie in Forschung und Lehre in den Mittelpunkt stellen.", so Korsch weiter. Die Marburger Theologen haben als erster Fachbereich der Philipps-Universität und als erste theologische Fakultät in Deutschland ein solches Projekt zur Organisationsentwicklung begonnen. (08.03.2000)

   

Marienkirche Gelnhausen: 2000. Besucher der Konzertreihe "KlangReise" erwartet

Hanau/Gelnhausen (medio!). Die Konzertreihe "KlangReise" erwartet zur siebten Aufführung in Gelnhausen am 12. März den zweitausendsten Besucher. Im Mittelpunkt in der Marienkirche um 19 Uhr steht die Markuspassion von Johann Sebastian Bach in der Fassung von Diethard Hellmann.
Das Konzert ist die siebte Station der "Klangreise", die am Totensonntag 1999 in Hanau begann und an Pfingsten 2000 in Tann/Rhön endet.
Gleichzeitig kündigte Propst Gerhard Pauli (Hanau) ein Gewinnspiel zur KlangReise an. Bei richtiger Lösung und mit etwas Glück winkt ein Klostebuffet für zwei Personen am 22. August im ehemaligen Bendiktinerkloster in Schlüchtern.
Die Frage: Welches Osterlied erklingt bei jeder Veranstaltung der KlangReise? Teilnahmekarten werden in den Konzerten der KlangReise verteilt und können frankiert an folgende Adresse geschickt werden:
Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Im Kloster 2, in 36381 Schlüchtern. Einsendeschluß ist der 4 Juni.
Infos: Unter http://www.ekkw.de/christus2000/klangreise/ (08.03.2000)

 
Klangreise

Erstes Kasseler Hospiz wird Anfang Mai eröffnet

Kassel (epd). Das erste stationäre Hospiz in Kassel wird voraussichtlich am 5. Mai eröffnet. Das gab der Trägerverein, die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen in Hofgeismar, bekannt, als der Mietvertrag mit dem Gesamtverband Evangelischer Kirchengemeinden in Kassel unterzeichnet wurde. Das Hospiz mit sechs Plätzen für schwerkranke Menschen in der letzten Lebensphause entsteht in einem ehemaligen Gemeindehaus der Kirchengemeinde Kassel-Wilhelmshöhe; die Umbaukosten betragen rund eine Million Mark. Für den Vermieter zeigte sich Geschäftsführer Stephan Heinisch erfreut über die neue, diakonische Nutzung des Hauses. (02.03.2000)

   

Kasseler Martinskirche: Land Hessen gibt 100.000 Mark für Sanierung

Kassel (epd). Für die Sanierung der Martinskirche in Kassel stellt das Land Hessen 100.000 Mark als "Anschubfinanzierung" zur Verfügung. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid überreichte Kunstministerin Ruth Wagner (FDP). Sie betonte die Bedeutung der gotischen Altstadtkirche als Grablege der hessischen Landgrafen und als Sitz des Bischofs von Kurhessen-Waldeck. Von den 15 Millionen Mark, die in diesem Jahr vom Land für die Denkmalpflege ausgegeben werden, sollen viele Kirchen profitieren, die als gemeinsames kulturelles Erbe der Kirchen und der Bürger gelten, meinte die Ministerin.
In seinem Dankeswort erinnerte Vizepräsident Friedrich Ristow daran, dass die Evangelische Landeskirche für ihre Kirchenbauten fast 30 Millionen Mark im Jahr aufwendet, die zu 90 Prozent im Sinne der Denkmalpflege eingesetzt werden. Mit einem Sonderprogramm hätte die Landessynode Ende 1999 eine Million Mark bewilligt für die Martinskirche und für die Stadtkirche Homberg/Efze, wo die Reformation in Hessen eingeführt wurde. (02.03.2000)

   

Sonntag ist Urlaub im Kleinen: Nach Pfarrerprotest stellte Möbelhaus Sonntagsservice ein

Wächtersbach (epd). Eher unauffällig hat das Einrichtungshaus "Möbel Walther" in Gründau (Main-Kinzig-Kreis) Mitte Februar die Sonntagsauslieferung eingestellt, nachdem es noch zu Jahresbeginn medienwirksam seinen "24 Stunden 7 Tage die Woche"-Service publik gemacht hatte. Darüber freut sich jetzt Christoph Schilling, evangelischer Pfarrer im nahen Wächtersbach, dessen öffentliches Engagement für den Sonntagsschutz mit zur Rücknahme des "Serviceangebots für Berufstätige und Singlehaushalte" beigetragen hat.
Schilling wandte sich bereits am 19. Januar an die Gründauer Unternehmensleitung mit einem offenen Brief, der in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurde. Der Vorwurf: Das Unternehmen übernehme eine fatale Vorreiter-Rolle und lebe Hektik an allen Tagen vor. (02.03.2000)

   

CVJM: Christliche Gruppen dürfen zu Sexualmissbrauch nicht schweigen

Kassel (epd). In christlichen Familien werden Kinder vermutlich ebenso häufig sexuell missbraucht wie in anderen Familien. Aus diesem Grund wird Deutschlands großter christlicher Jugendverband, der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM), die Prävention sexueller Gewalt in der Ausbildung der Jugendreferenten und der ehrenamtlichen Mitarbeiter aufnehmen, teilte der CVJM-Gesamtverband in Kassel mit. Gerade die Freizeitorganisationen für Jugendliche sind ein beliebtes Feld für Sexualtäter, betonte der frühere Zentralsekretär des CVJM in der Schweiz, Urs Hofmann (Zürich), der jetzt ein Präventionsprojekt dort leitet.
Der CVJM nannte zwei Anlaufstellen, die professionell helfen können: das CVJM-Seelsorgezentrum "Haus Maranatha" in Königswinter sowie die Beratungsstelle des Vereins "Weißes Kreuz" in Ahnatal bei Kassel. Eine Schulungsreihe zum Thema sei auch bereits in der Planung. (22.02.2000)

   

75 Jahre Konvent Evangelischer Theologinnen: Zugang zu kirchlichen Leitungsämtern für Frauen noch erschwert

Marburg (epd). Mit einem Festakt am Ort seiner Gründung, der Philipps-Universität Marburg, feierte der Konvent Evangelischer Theologinnen in Deutschland sein 75-jähriges Bestehen. In den evangelischen Landeskirchen wurde die Frauenordination ab 1960 eingeführt, heute sind rund ein Viertel aller Pfarrstellen von Frauen besetzt und etwa 50 Prozent der Theologiestudierenden sind weiblich. Trotz der beiden lutherischen Bischöfinnen spiegele sich dieses Verhältnis bei weitem nicht in der Besetzung der kirchlichen Leitungsämter oder an den theologischen Fakultäten, bemängelt Konventsvorsitzende Pfarrerin i.R. Christel Hildebrand (Stuttgart): "Wir bemühen uns vergeblich darum, dass Lehrstühle mit Frauen besetzt werden und feministische Theologie angeboten wird." Bei der Feierstunde in Marburg rief die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen den Theologinnenkonvent dazu auf, der evangelischen Kirche weiterhin ein "kritisches, starkes und selbstbewusstes Gegenüber" zu sein. Seit den 70er Jahren stehe nicht der Kampf um die Frauenordination, sondern das Aufzeigen neuer theologischer Fragestellungen im Mittelpunkt der Arbeit. (22.02.2000)

   

Ökumenische Kunstausstellung wandert durch Homberger Kirchen

Homberg (epd). Unter dem Titel "Christus 2000" stellen fünf Künstler und zwei Künstlerinnen aus dem Schwalm-Eder-Kreis Bilder, Skulpturen und Installationen in der evangelischen Stadtkirche Homberg/Efze aus. Die künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitenwende geht auf eine Initiative des Kunstkreises Homberg zurück und wird vom Ökumenischen Arbeitskreis in der Stadt veranstaltet. Mit einer Ausnahme wurden die Werke zum Thema Jesus, Kirche oder Schöpfung extra für das Projekt geschaffen und zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung, die als Anstoß zum Nachdenken über die Rolle des Christentums im dritten Jahrtausend verstanden werden soll, wurde durch eine Reihe von Sponsoren aus der Wirtschaft, vom Landkreis und der Stadt gefördert. Einmalig in Hessen ist die Zusammenarbeit der evangelischen, katholischen und selbstständig lutherischen Kirchengemeinden bei dem Kunstprojekt. So wird die Schau vom 19. Februar bis zum 5. März in der Stadtkirche St. Marien und dann vom 11. bis 26. März in der katholischen Kirche täglich außer montags von 10-12 und von 15-17 (donnerstags 17-20) Uhr zu sehen sein. An den ersten drei April-Samstagen und -Sonntagen werden ausgewählte Werke auch in der evangelischen Kirche Homberg-Holzhausen und der Petruskirche der SELK von 10-12 und von 15-17 Uhr zugänglich sein. (22.02.2000)

   

Marburger Theologen: Kompetenz und Attraktivität durch neues Profil steigern

Marburg (epd). Der Fachbereich Evangelische Theologie in Marburg will sich ein neues, deutliches Profil geben. Mit diesem Ziel fand eine "Zukunftskonferenz" statt, an der 64 Personen aus acht verschiedenen Interessengruppen teilnahmen. "Die Konferenz zeigt, dass wir von innen heraus veränderungsfähig und innovationsbereit sind", so Dr. Dietrich Korsch, Professor für Systematische Theologie. So werden Möglichkeiten gesehen, die neugotische "Alte Universität", in der die Theologie untergebracht ist, durch äußerliche Veränderungen und attraktive Veranstaltungen wieder zu einem einladenden, öffentlichen Raum zu machen. Durch die Konzentration der theologischen Ausbildung und Forschung soll die religiöse Kompetenz der Studierenden gesteigert werden. Die Marburger Theologen haben als erster Fachbereich der Philipps-Universität und als erste theologische Fakultät in Deutschland ein solches Projekt zur Organisationsentwicklung begonnen. (15.02.2000)

   

Spendenaktion: »Blätter der Hoffnung« für die Menschen in Osteuropa

Fulda (epd). Das Diakonische Werk hat die evangelischen Kirchengemeinden in Kurhessen-Waldeck dazu aufgefordert, "Blätter der Hoffnung" für Osteuropa zu gestalten. Die "Blätter" mit Wünschen, Gebeten und Beispielen aus der aktiven Arbeit der Gemeinden für Osteuropa werden am 12. März einen so genannten "Hoffnungsbaum" in der Fuldaer Christuskirche schmücken, wo die bundesweite Eröffnungsfeier der Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" erstmalig in der kurhessischen Landeskirche stattfindet. Diese jährliche Kampagne der evangelischen Kirchen wird zum siebten Mal organisiert; sie wurde 1994 als Antwort auf den politischen und gesellschaftlichen Wandel in den Ländern Mittel- und Osteuropas ins Leben gerufen, um den Menschen dort bei den Veränderungen unterstützend zur Seite zu stehen.
Die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" fördert den Aufbau diakonischer Strukturen und christlicher Gemeinden und trägt damit zum Entstehen von Arbeitsplätzen im sozialen Bereich bei. Weitere Informationen zu Aktion und Programm der Eröffnung "Hoffnung für Osteuropa" unter http://www.ekkw.de/diakonie/hfo.html (08.02.2000)

 
Hoffnung für Osteuropa

Diakonisches Werk: Über 100.000 Mark Spenden für die »Gesegnete Mahlzeit«

Kassel (epd). Im Jahr 1999 hat das Diakonische Werk mehr als 30.000 "gesegnete Mahlzeiten" an Bedürftige in Kassel ausgegeben. Für diesen subventionierte Mittagstisch, der täglich an vier verschiedenen Stellen in der Stadt serviert wird, liegt der Abgabepreis mit 2,50 Mark bewußt unter den Zubereitungskosten. Die Aktion wurde dadurch ermöglicht, dass mehr als 100.000 Mark von Kirchengemeinden und Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen für diesen Zweck gespendet wurden, berichtet das Diakonische Werk Kassel-Stadt, -Land und Kaufungen in seinem neuen Informationsdienst. In dieser Summe enthalten ist der Ertrag der Diakoniesammlung 1998, die auch für "Gesegnete Mahizeit" bestimmt war.
Ulrike Sander, die zuständige Abteilungsleiterin im Diakonischen Werk, dankt sowohl den Spendern als auch den Helferinnen und Helfern, die die Gäste der "Gesegneten Mahizeit" oft ehrenamtlich bewirten. (15.02.2000)

   

Geriatrische Kliniken in Hessen und Thüringen: Engere Zusammenarbeit

Hofgeismar (epd). Vertreter von mehr als 20 geriatrischen Krankenhäusern und Tageskliniken in Hessen und Thüringen haben im nordhessischen Hofgeismar eine Länderarbeitsgemeinschaft (LAG) gegründet, um ihren Erfahrungsaustausch zu pflegen und die Interessen erkrankter alter Menschen gegenüber Ministerien, Krankenkassen und Spitzenverbänden besser vertreten zu können. Das Treffen fand auf Einladung des Evangelischen Krankenhauses Gesundbrunnen statt, Deutschlands älteste Spezialklinik für Altersleiden. Die neue LAG innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft Klinisch-Geriatrischer Einrichtungen will eine Qualitätssicherung erreichen, unter anderem mit Hilfe eines einheitlichen, vergleichbaren Dokumentationsverfahrens. Angestrebt sei außerdem eine Vernetzung der Fachkliniken, der geriatrischen Krankenhausabteilungen, der Tageskliniken und der ambulanten Dienste, sagte Dr. Vogel, Ärztlicher Direktor und Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft.
Nach Auskunft Vogels gibt es in Hessen 24 klinisch-geriatrische Einrichtungen mit 1050 Betten und 150 Plätzen in Tageskliniken. Die vier Einrichtungen in Thüringen arbeiten nach dem 1994 vom Land erstellten Geriatrieplan, der praktisch ohne Änderungen vom hessischen Konzept übernommen wurde. Hauptmerkmal sei das Ziel, Patienten nach einer "einstufigen Behandlung" nach Hause entlassen zu können, ohne ihnen eine zusätzliche Rehabilitationsphase zuzumuten. (03.02.2000)

   

Dr. Jürgen Frank: Neuer Oberkirchenrat in Hannover kommt aus Kassel

Kassel/Hannover (epd). Der Kasseler Pfarrer Dr. Jürgen Frank ist vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum neuen Bildungsreferenten berufen worden. Wie der 53-jährige Theologe am Dienstag mitteilte, wird er ab dem 1. April als Oberkirchenrat die Bildungsabteilung beim Kirchenamt der EKD in Hannover leiten. Dort vertritt er die EKD in Kultur-, Bildungs- und Erziehungsfragen, hält Kontakte auf nationaler und internationaler Ebene und ist für evangelische Schulen zuständig. Frank, der 1993 in Praktischer Theologie promovierte, leitet seit 1991 das Pädagogisch-Theologische Institut (PTI) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kassel, das Beratung, Aus- und Fortbildung für den Religions- und Konfirmandenunterricht anbietet. (02.02.2000)

   

Kirchensteuer: Ergebnis 1999 noch günstiger als erwartet

Kassel (epd). Die Kirchensteuereinnahmen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind im Jahr 1999 gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent gestiegen. Das teilte das Kasseler Landeskirchenamt auf Anfrage mit. Das positive Ergebnis geht fast ausschließlich auf das Auslaufen steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen in den neuen Bundesländern zurück, hieß es, und werde sich deshalb kaum in den nächsten Jahren wiederholen. Aufgrund von staatlichen Steuerentlastungen rechnet die Landeskirche für das Jahr 2000 mit einem sechsprozentigen Rückgang der Einnahmen.
Noch im vergangenen November hatte Vizepräsident Friedrich Ristow in seinem Finanzbericht vor der Landessynode ein Steueraufkommen von etwa 275 Millionen Mark für das Jahr 1999 vorausgesagt und damit die erste Steigerung nach fünf Jahren rückläufiger Einnahmen. Das endgültige Ergebnis liegt etwa acht Millionen Mark höher als Ristows Prognose. Von den Mehreinnahmen stehen nach dem seit 1999 gültigen Finanzzuweisungsgesetz 48 Prozent den Kirchengemeinden und -kreisen zu. (01.02.2000)

 
Finanzbericht

Neuer Bibelbeauftragter: Auf Heilige Schrift neugierig machen

Kassel/Fulda (epd). Michael Becker möchte die evangelischen Gemeinden in Kurhessen-Waldeck ermutigen, die Texte der Bibel auf fantasievolle Art bekannt zu machen. Der 51-jährige Pfarrer, der seit einigen Monaten in Kassel die gemeinsame Arbeitsstelle der drei Bibelgesellschaften in der Landeskirche leitet, wurde am Sonntag (30.01.2000) in Fulda in sein neues Amt offiziell eingeführt: "Ich bin fest überzeugt, dass die Sehnsucht nach einem Wort, das wirklich trägt, viel größer ist, als wir meinen", sagte Becker.
Der neue Bibelbeauftragte will dem Vorurteil entgegenwirken, die Bibel sei antiquiert und verstaubt. Als Ganzes ist die Bibel sicherlich schwer zu verstehen, gibt Becker zu, aber die Kerntexte könne man einem breiten Publikum zugänglich machen. Überhaupt sollte die Begegnung mit biblischen Geschichten und Texten erleichtert werden. Dazu müsse man Kirchenräume unter der Woche öffnen, dort Kurzandachten mit Musik, Spielszenen oder Bildern anbieten und den biblischen Hintergrund von christlichen Feiertagen erläutern, meint Becker. Zusammen mit dem Amt für kirchliche Dienste will er neue Formen für die traditionelle "Bibelstunde" entwickeln. Informationen über Bibelausgaben, Computer- und Kinderbibeln sowie weitere Hilfsmaterialien gibt es bei der Arbeitsstelle der Bibelgesellschaften im Martin-Bucer-Haus, Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34121 Kassel, Tel. (0561) 9307-151. (01.02.2000)

   

Evangelische Kreditgenossenschaft: Wachstumsrate konnte gesteigert werden

Kassel (epd). Die Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel (EKK) konnte im Jahr 1999 ihre Bilanzsumme um über 540 Millionen DM auf 6,7 Milliarden DM steigern. Die Wachstumsrate von knapp neun Prozent entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von acht Prozent, teilte Vorstandsvorsitzender Bernd Jacob anhand der vorläufigen Zahlen mit. Die EKK ist Deutschlands zweitgrößtes Spezialinstitut für Kunden aus Kirche und Diakonie und unterhält Filialen in Eisenach, Frankfurt/Main, Hannover, Karlsruhe, Speyer, Stuttgart und Wien. Eine umfassende Information der Mitglieder erfolgt auf der Generalversammlung am 5. Juni in Kassel. (27.01.2000)

   

Kirchen: Neue Regelung in Hessen bringt mehr verkaufsoffene Sonntage

Wiesbaden (epd). Die Evangelischen Kirchen in Hessen kritisieren den Beschluss der Landesregierung, die Zuständigkeit für die Genehmigung von verkaufsoffenen Sonntagen auf die Kommunen zu übertragen. Das hat Kirchenrat Jörn Dulige, der die Kirchen bei der Landesregierung in Wiesbaden vertritt, in einem Gespräch im Hessischen Sozialministerium bekräftigt. Die Kirchen sehen in der neuen Regelung die Gefahr, dass immer mehr verkaufsoffene Sonntage genehmigt werden, sagte Dulige. Aus Konkurrenzgründen könnten einzelne Kommunen in Zukunft eher geneigt sein, die Läden bis zu viermal im Jahr am Sonntag öffnen zu lassen. Der Sonntag sollte nach Ansicht der Kirchen ein für alle verbindlich freier Tag in der Woche bleiben. Gemeinsam mit den Katholischen Bistümern wolle man den Sonntag als Ruhetag, als Schutz der Arbeitenden und als Tag des christlichen Gottesdienstes erhalten.
Dulige schlug vor, die neue Praxis nach zwei Jahren kritisch zu überprüfan und gegebenenfalls, wie nach einigen Jahren bereits in Rheinland-Pfalz geschehen, zu verändern. (27.01.2000)

   

Neu auf ekkw.de: Gemeindebriefseiten über Internet

Kassel (medio). Ab sofort warten die Internetseiten der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck mit weiteren Neuerungen auf: In einem weiteren Bereich ihre Web-Site bieten die Umweltbeauftragten fertig gestaltete Seiten für Gemeindebriefe inklusive Grafiken und Bildern mit Themen aus dem Bereich "Bewahrung der Schöpfung" an. Diese können per Mausklick auf den eigenen PC geladen und mit der Textverarbeitung geöffnet werden. Den Anfang machen zwei Beiträge zu den Themen: Fairer Handel mit Kaffee und Orangensaft sowie zum Wassersparprojekt. Als nächste Themen sind "gelb oder grün/Empfehlungen zum Stromkauf" und "Gentechnikfreies Kirchenland" geplant. Wer an aktuellen Informationen interessiert ist, muß nun nicht mehr längst bekannte Seiten durchsuchen. Die Umweltbeauftragten bieten allen, die daran interessiert sind, einen Info-Service über die nennenswerten Neuigkeiten auf ihren Seiten an. Den Gemeindebriefbereich und wie der Info-Service abonniert werden kann, finden sie unter www.ekkw.de/umwelt/ . (20.01.2000)

 
Bewahrung der Schöpfung

Kurhessischer Medienpreis 1999: Kasseler Hörfunkpreise gingen nach Hannover und Frankfurt

Kassel (epd). Ein Hörfunk-Kurzbeitrag zum Thema Homosexualität wurde am Dienstagabend (18.01.) in Kassel mit dem Kurhessischen Medienpreis 1999 im Wert von 3.000,- DM ausgezeichnet. In einer Toncollage hatte Preisträgerin Jutta Przygoda vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (Hannover) die Äußerungen eines Mannes gesendet, dessen Sohn sich als Schwuler "geoutet" hatte. Der Beitrag für die Sendung "ffn-Spezial" sei zugleich anrührend und unterhaltsam, so die Begründung der Jury. Przygodas Redaktionskollege Hans-Gerd Mertens erhielt den dritten Preis (1.000,- DM) für den Sketch "Dalai Lama auf der Lüneburger Heide" aus der Comedy-Reihe "Küster Karl-Heinz". Den zweiten Platz (2.000,- DM) belegte Ralf Schroeter, Redaktionsleiter der Privatfunkagentur der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Frankfurt). Insgesamt wurden rund 50 Beiträge aus allen Teilen Deutschlands für den Wettbewerb eingereicht, sagte Dekan Lothar Grigat (Homberg/Efze), Vorsitzender des Presseverbandes, bei der Veranstaltung im Studio des Offenen Kanals im Kasseler Kulturbahnhof. Die Vielfalt der Themen und Formen habe gezeigt, dass kirchliche Beiträge die Zielgruppe der Privatsender, Hörer zwischen 14 und 49 Jahren, gut erreichen können. Der Medienpreis wurde vom Verein Evangelischer Presseverband Kurhessen-Waldeck für Beiträge ausgeschrieben, die im Format der kommerziellen Radiosender soziale, ethische oder christliche Themen in höchstens zweieinhalb Minuten behandelten. (20.01.2000)

   

Bischof ernennt Bürgermeister Lückhoff und Berufsschulpfarrer Rink zu Kirchenräten

Kassel (epd). In Anerkennung seines vielfältigen ehrenamtlichen Dienstes in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wurde Dr. Albrecht Lückhoff, ehemaliger Bürgermeister von Bad Wildungen, durch Bischof Christian Zippert mit dem Ehrentitel "Kirchenrat" ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde in Kassel verlieh Zippert diesen persönlichen Titel auch an den langjährigen Berufsschulpfarrer in Fritzlar, Waldemar Rink, der sich besonders bei der Ausbildung von Religionslehrern eingesetzt hat. (20.01.2000)

   

»Resurrexit«: Auch der Komponist hört sein Werk langsam wachsen

Schlüchtern (epd). Das ungewöhnliche Musikprojekt "Resurrexit" des Kirchenmusikers Gunther Martin Göttsche aus Schlüchtern wird am kommenden Sonntag (22.01.2000) in einem Kurzbeitrag für den bundesweiten Sender Klassik Radio vorgestellt. Die "Uraufführung" des Werkes, das auf 13 Tönen des Kirchenliedes "Christ ist erstanden" basiert, erfolgt abschnittweise an den 13 Abenden der "Klangreise", einer Konzertreihe im evangelischen Sprengel Hanau und wird erst beim letzten Konzert am 11. Juni 2000 in der Stadtkirche Tann/Rhön komplett erklingen. Bisher kennt auch Göttsche sein eigenes Werk nur in den Elektro-Klängen aus dem Kompositionscomputer. Für die Sendung "Die Sonntagskantate", sonntags von 8.00 bis 9.00 Uhr im Hamburger Sender Klassik Radio, sprach die Frankfurter Hörfunkredaktion von "medio", Medienagentur der kurhessischen Landeskirche, mit Komponist Göttsche. Klassik Radio ist bundesweit per Kabel und Satellit und in Hessen über Antenne in den Sendegebieten Bad Hersfeld, Butzbach, Frankfurt, Fulda und Limburg zu empfangen. (18.01.2000)

   

Über 1.100 Orte in Europa: Rekordbeteiligung für »ProChrist 2000«

Kassel/Bremen (epd). Mit der Übertragung in mehr als 1.100 Orte wird die Satelliten-Evangelisation "ProChrist 2000" vom 19. bis 25. März wohl die größte christliche Veranstaltung dieses Jahres in Europa sein, meinte am Freitag Frieder Trommer, Geschäftsführer der Zentrale in Kassel. Bei der letzten Aktion im Jahr 1997 waren 664 Orte im deutschsprachigen Raum direkt angeschlossen. Allein in Deutschland werden in diesem Jahr 850 örtliche Gemeinden oder Gruppen die Abendvorträge von Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), Generalsekretär des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM), live auf Großleinwand empfangen. ProChrist ist eine missionarische Initiative evangelischer Christen aus Freikirchen, Landeskirchen und weiteren Gruppierungen. (18.01.2000)

   

Umweltpfarrer: Beim Stromkauf auf Umwelt und Arbeitsplätze achten

Kassel (epd). Beim Einkauf von Strom sollten Kirchengemeinden und -mitglieder neben dem Preis auch die sozialen und ökologischen Aspekte bedenken. Das empfehlen die Umweltbeauftragten der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck in einem Faltblatt, das in diesen Tagen an alle Kirchenvorstände verschickt wird. Anlass ist der durch den freien Wettbewerb auf dem Strommarkt schwer überschaubar gewordene Marktsituation. Trotz sinkender Strompreise hat das Energiesparen weiterhin höchste Priorität, betont Umweltpfarrer Stefan Weiß (Kaufungen). Der Stromverbrauch sollte im Zusammenhang mit Klimaschutz und Atomausstieg gesehen werden, die durch die Evangelische Kirche in Deutschland unterstüzt werden. Langfristig lohne sich das Energiesparen ohnehin, so Weiß, denn nach der "Marktbereinigung" müsse man wieder mit steigenden Strompreisen rechnen. Dazu komme die Mehrbelastung durch die jährlich steigende Energiesteuer.
Ausführliche Informationen sind auf den landeskirchlichen Internetseiten unter www.ekkw.de/umwelt/energie nachzulesen. (18.01.2000)

 
Energie-Info

Medienpreis: Auszeichnung christlicher Kurzbeiträge des Privatfunks

Kassel (epd). Drei Hörfunkjournalisten werden am 18. Januar in Kassel mit dem Kurhessischen Medienpreis 1999 ausgezeichnet, der vom Evangelischen Presseverband Kurhessen-Waldeck verliehen wird. Gewinner sind Jutta Przygoda (Hannover), Ralf Schroeter (Frankfurt) und Hans-Gerd Mertens (Hannover), die jeweils einen Kurzbeitrag zu einem sozialen, ethischen oder christlichen Thema eingereicht hatten. Die Beiträge von höchstens 150 Sekunden wurden in den Privatsendern Radio ffn, Hitradio FFH und Hitradio Antenne Niedersachsen ausgestrahlt. Der Kurhessische Medienpreis mit einem Gesamtwert von 6.000,- DM wird in den Räumen des "Offenen Kanals" im Kulturbahnhof Kassel durch den Vorsitzenden des Presseverbandes, Dekan Lothar Grigat (Homberg/Efze), überreicht. Im Rahmen der Preisverleihung wird Hans-Dieter Hillmoth, Programmdirektor von Hitradio FFH, einen Vortrag halten zum Thema "Kirche im privaten Hörfunk - was erwartet der Sender, was erwarten die Hörer?". (18.01.2000)

   

Hephata: Klaus Dieter Horchem wird Wirtschaftsvorstand

Schwalmstadt (epd). Der Vorstand des Diakoniezentrums Hephata (Schwalmstadt-Treysa) wird voraussichtlich ab März 2000 komplett sein. Wie der Aufsichtsrat mitteilte, soll der 44-jährige Klaus Dieter Horchem als Wirtschaftsmann die Nachfolge von Direktor Hans-Friedrich Hofacker antreten, der im Oktober in die von Bodelschwinghschen Anstalten (Bielefeld-Bethel) wechselte. Zum Vorstand gehören außerdem der pädagogische Direktor Pfarrer Peter Göbel-Braun und Pfarrerin Barbara Eschen als theologische Direktorin. (05.01.00)

   

Sprengel Hanau: Mehr als tausend Besucher bei Millenniums-Klangreise

Frankfurt/Hanau (epd/medio). Bereits beim dritten Konzert der 13-teiligen Reihe "Klangreise", die von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Jahrtausendwechsel veranstaltet wird, konnte der tausendste Besucher begrüßt werden. Zu Beginn des festlichen Weihnachstkonzertes in der Katholischen Kirche St. Nikolaus in Bergen-Enkheim überreichte der Hanauer Propst Gerhard Pauli dem Jubiläumsgast, Wilhelm Kimpel, einen Blumenstrauß sowie zwei Karten für das nächste Konzert am 9. Januar in Langenselbold. Bergen-Enkheim, das kommunal zu Frankfurt am Main, aber kirchlich zum Kreis Hanau-Stadt gehört, war der westlichste Punkt der "KlangReise", die am Pfingstsonntag in Tann/Rhön zu Ende geht.
Zum Auftakt des Bachjahrs 2000 werden am 9. Januar ab 18.00 Uhr in der Evangelischen Kirche Langenselbold nach den ersten 20 Takten von "Resurrexit" nur Werke von Johann Sebastian Bach erklingen. medio! - die landeskirchliche Medienagentur begleitet die Konzertreihe mit einer Berichterstattung im Internet. Mehr Informationen und Berichte finden Sie unter www.ekkw.de/christus2000/klangreise/ . (05.01.00)

 
Klangreise

Evangelische Kirche in Kassel: Finanzlage weiter »bedenklich«

Kassel (epd). Die ständig rückläufige Zahl der evangelischen Christen in Kassel und die steigenden Personalkosten führen nach Angaben von Dekan Ernst Wittekindt zu einer "bedenklichen" Finanzlage für die Evangelische Kirche in der Stadt. Mit erheblichen Sparmaßnahmen konnte man das Defizit im Haushalt des Jahres 2000 von 1,3 Millionen auf "nur" 400.000 DM reduzieren, berichtete Wittekindt vor der Presse. Im kommenden Jahr werde man keine kirchlichen Angebote aufgeben müssen, so Wittekind. Die von der Bundesregierung geplanten Entlastungen bei der Lohn- und Einkommensteuer würden jedoch dasKirchensteueraufkommen reduzieren, betonte er weiter. Der Haushalt 2000 liegt mit einem Volumen von 29,2 Millionen DM etwas unter dem Vorjahresetat. Aus Kirchensteuermitteln werden die kirchliche Jugendarbeit mit zwei Millionen, die Kindertagesstätten mit 1,8Millionen und das Diakonische Werk mit 1,7 Millionen DM bezuschusst, sagte Verwaltungsdirektor Stephan Heinisch. Die Diakoniestationen und die ambulante Hospizarbeit erhalten fast 500.000 DM an Unterstützung. (05.01.00)

   

Kirchenrat Dulige und Dekan Dr. Hein kandidieren für Bischofsamt

Kassel (epd). Kirchenrat Jörn Dulige (Wiesbaden) und Dekan Dr. Martin Hein (Kassel) sind für die Wahl zum neuen Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck als Kandidaten vorgeschlagen worden. Das gab das Landeskirchenamt bekannt. Dulige ist seit Juni 1993 Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung; Hein amtiert seit Januar 1995 als Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mitte und Pfarrer an der Kirche St. Martin.

Bei einer nichtöffentlichen Sitzung wird die Landessynode voraussichtlich am 8. Mai 2000 den Nachfolger von Bischof Christian Zippert wählen, der am 31. August in den Ruhestand geht. Die beiden Kandidaten wurden durch einen Nominierungsausschuss vorgeschlagen, der unter dem Vorsitz von Synodalpräses Ute Heinemann (Fuldatal) tagte. Die Kandidaten habe man jetzt, mehr als vier Monate vor dem Wahltermin, bekanntgegeben, da Spekulationen in den Medien und der kirchlichen Öffentlichkeit für die betroffenen Personen schädlich seien, sagte sie.

Jörn Dulige (42) stammt aus Bielefeld. Er studierte Theologie und Publizistik dort und in Münster. Er absolvierte das Vikariat in Münster und beim Evangelischen Pressedienst Westfalen-Lippe und wurde 1984 zum Pfarrer der kurhessischen Landeskirche ordiniert. Ab 1985 teilte er sich eine Pfarrstelle in Rodenbach bei Hanau mit seiner Ehefrau Marie-Luise. Von 1989 bis 1993 war er im Kasseler Landeskirchenamt tätig in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Begleitung von Theologiestudierenden während der Ausbildung und im Nebenamt Rundfunksprecher. In Wiesbaden vertritt er die drei evangelischen Landeskirchen in Hessen - Kurhessen-Waldeck, Hessen-Nassau und die rheinische Kirche - gegenüber Parlament, Landesregierung, Vereinen und Verbänden und versteht sich gleichzeitig als Seelsorger für die Landtagsabgeordnete. Dulige ist Mitglied im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks und in der Theologischen Kammer der Landeskirche. Seine Ehefrau arbeitet als Klinikpfarrerin in Wiesbaden.

Martin Hein (45) wurde in Wuppertal geboren und ist in Hanau aufgewachsen. Er studierte Jura, Philosophie und Theologie an den Universitäten Frankfurt, Marburg und Erlangen, wo er von 1979 bis 1982 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Nach der Promotion im Fach Kirchengeschichte absolvierte er das Vikariat in Kassel-Oberzwehren und wurde 1984 zum Pfarrer ordiniert. Seine erste Pfarrstelle hatte Dr. Hein in Grebenstein (Landkreis Kassel). Von 1989 bis 1994 war er am Predigerseminar der Landeskirche in Hofgeismar für die praktische Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren zuständig. Als Vorsitzender der Theologischen Kammer der Landeskirche seit 1989 war Hein an der Herausgabe kirchlicher Stellungnahmen zu den Themen Gentechnologie, Schwangerschaftskonflikte und familiäre Lebensformen maßgeblich beteiligt. Als Historiker gab er eine Sammlung der Rundschreiben der Bekennenden Kirchen in Kurhessen-Waldeck heraus. Er gehört zu den Rundfunksprechern der Landeskirche. Der Kasseler Dekan ist verheiratet; das Ehepaar hat zwei Töchter. (02.01.00)