Nachrichten-Archiv: Juli-September 2000

 

»Handreichung Flüchtlingsarbeit«: Neue Ausgabe erschienen

Kassel (epd). Die vierte Auflage der "Handreichung für die Arbeit mit Flüchtlingen und Asylsuchenden in der Kirchengemeinde" ist jetzt erschienen und wurde in einem Pressegespräch in Kassel vorgestellt. Das Heft, das vom Diakonischen Werk und der kurhessischen Landeskirche gemeinsam herausgegeben wird und theologische, rechtliche und praktische Informationen enthält, wurde weitgehend überarbeitet und beschreibt unter anderem die aktuellen Bestimmungen des Asylrechts und den genauen Ablauf eines Asylverfahrens. Neben der Beschreibung von Einzelschicksalen und bestehenden Initiativen in Kirchengemeinden findet der Leser Möglichkeiten der praktischen Hilfe und wichtige Anschriften. "Nach den jüngsten Fällen von Fremdenfeindlichkeit haben wir den Zeitpunkt der Veröffentlichung sehr bewusst gewählt", meinte Pfarrer Wilhelm Philippi (Kassel), der die landeskirchliche Arbeit unter Asylsuchenden leitet, und wies auf die theologische Grundlage hin: "Die Bibel ist in weiten Passagen ein Buch von Flüchtlingen für Flüchtlinge", sagte er wörtlich.
Exemplare der Handreichung wurden an alle Kirchenkreise verschickt. Jeder Interessierte kann sie kostenlos anfordern bei der landeskirchlichen Arbeitsstelle für den Dienst an Asylsuchenden (Lessingstraße 13, 34119 Kassel) oder beim Flüchtlingsreferat des Diakonischen Werkes (Kölnische Straße 136, 34119 Kassel). (28.09.2000)

   

Diakonie an Landesregierung: Hilfen für Kosovo-Rückkehrer weiterzahlen

Kassel (epd). Die finanzielle Hilfe für Kosovo-Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückkehren, ist praktisch das einzige Wiederaufbauprogramm für das vom Krieg gezeichnete Land. Das erklärte in Kassel der Flüchtlingsreferent des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck, Eugen Deterding. Das Werk hat vor kurzem an den Hessischen Innenminister Volker Bouffier appelliert, die Landeszuschüsse für die Rückkehrer auch über das Jahresende 2000 hinaus zu gewähren und gleichzeitig die Städte und Kommunen aufzufordern, ihre eigenen Mittel zu diesem Zweck weiterzuzahlen oder aufzustocken. Nur so könne man den Opfern des Kosovo-Krieges einen Neubeginn in Menschlichkeit und Würde ermöglichen, sagte Deterding vor der Presse. Für die Rückkehrer im Kosovo gebe es nach Auskunft von Diakonie, Caritas und dem UN-Flüchtlingswerk keine Hilfsmöglichkeiten, keine Sozialhilfe und ein katastrophales Gesundheitssystem. Das Diakonische Werk setzt sich auch dafür ein, dass Menschen, die durch den Bosnien- oder dem Kosovo-Krieg traumatisiert wurden, nicht zur Rückkehr gezwungen werden. Begrüßt wird eine Aktion von 230 Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen, die ein humanitäres Bleiberecht für die Traumatisierten und für die Angehörigen ethnischer Minderheiten im Kosovo unterstützt. Die Diakonie und die Landeskirche lehnen hingegen eine Gesetzesinitiative der Hessischen Landesregierung entschieden ab, die eine Verlängerung der Absenkung der Leistungen für Asylbewerber von drei auf fünf Jahre vorsieht. (28.09.2000)

   

Umweltpfarrer: Kirche soll in Energiesparmaßnahmen investieren

Hofgeismar (epd). Einen Teil der Baumittel in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck soll ausschließlich für Energiesparmaßnahmen vorgesehen werden, meinten die Umweltbeauftragten der 28 Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck bei ihrer jüngsten Konferenz in Hofgeismar. Wie Umweltpfarrer Stefan Weiß (Kaufungen) mitteilte, fordern sie Landeskirche, Kirchenkreise und -gemeinden dazu auf, "auch im Sinne des Klimaschutzes" mit deutlichen Einsparbemühungen auf die stark gestiegenen Heizöl- und Erdgaspreise zu reagieren. Die Umweltbeauftragten wollen zu den einzelnen Maßnahmen Informationen und Beratungen anbieten. Angeregt wird eine Prüfung des Energieverbrauchs in allen kirchlichen Gebäuden. Bei überdurchschnittlich hohem Verbrauch sei eine kurzfristige Teilsanierung notwendig, sonst könne mit Wärmedämmung und einer Optimierung der Heizungsregelung den am stärksten betroffenen Gemeinden und Einrichtungen auf lange Sicht geholfen werden. "Nicht die vage Hoffnung auf einen Rückgang der Preise, sondern entschlossenes Handeln ist jetzt angesagt", meinen die Umweltpfarrer. (26.09.2000)

   

Feministische Theologinnen: Neue religiöse Strömungen der Frauen öffentlich sichtbar machen

Gelnhausen (epd). Feministische Theologie, die sich ursprünglich aus der Basis in Gemeinden und Frauengruppen entwickelte hat, ist heute überwiegend in universitären Einrichtungen und Instituten zu finden. Die Suche nach einem neuen Standort war deshalb die übergreifende Fragestellung bei der sechsten nationalen Tagung der deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) in Gelnhausen. In der feministischen Forschung gibt es nach Ansicht von Dr. Ilona Nord (Frankfurt/Main) relevante wissenschaftliche Inhalte, es fehlten jedoch die gelungene Präsentation und systematische Kommunikation. Ihrer Ansicht nach sollte Religion aus dem intimeren Bereich der Selbsterfahrung herausgeholt und in Deutschland wieder öffentliches Thema werden. Aufgabe der feministischen Theologie sei es dabei, die religiösen Anliegen der Frauen zu erforschen und darzustellen.
Der im vergangenen Jahr gegründete bundesdeutsche Verein ESWTR/BRD zählt insgesamt rund 250 Mitglieder. Im Frauenstudien- und -bildungszentrum der EKD in Gelnhausen wählten die rund 50 anwesenden Theologinnen am Sonntag Dr. Elisabeth Hartlieb (Marburg) zur neuen Stellvertreterin der Vorsitzenden, Prof. Luise Schottroff (Kassel), und Nachfolgerin von Dr. Gerlinde Baumann (Marburg), die auf eigenen Wunsch ihren Posten abgegeben hatte. Die Mitglieder votierten außerdem dafür, dass bei der internationalen Tagung des ESWTR im August 2001 in Salzburg das Thema Rechtsradikalismus und die damit verbundene Unterdrückung von Frauen zusätzlich ins Programm aufgenommen werden soll. (26.09.2000)

   

Kasseler Musiktage: Christentum ein Wurzel amerikanischer Musik

Kassel (epd). Auf die besondere Bedeutung des Christentums für die Musiktradition in den Vereinigten Staaten hat der künstlerische Leiter der Kasseler Musiktage, Dr. Leo Karl Gerhartz, in Kassel hingewiesen. "In den USA sind 85 Prozent der Bewohner überzeugte Christen, das gibt es in sonst keinem Land der Welt", sagte er vor der Presse. Aus der Verbindung des Christentums mit den musikalischen Traditionen der Einwanderer aus Asien und Afrika seien besondere Formen entstanden, zum Beispiel die Spirituals. Auch das Orgelkonzert in der Kasseler Martinskirche erinnere daran, dass dieses "christliche" Instrument eine wichtige Rolle in Amerika spiele, so Gerhartz. Die Musiktage mit dem Motto "Vibrations from America" wurden am Donnerstag Abend (21.9.) eröffnet und dauerten bis Sonntag. (26.09.2000)

   

Kurhessen-Waldeck: Nach Jahrzehnten gibt es wieder Pfarrermangel

Kassel (epd). Zum ersten Mal seit 15 Jahren gibt es in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mehr vakante Pfarrstellen als Bewerber. Wie Prälat Rudolf Schmidt (Kassel) vor den Mitgliedern des landeskirchlichen Pfarrvereins berichtete, werden schon bei der nächsten Ordination Ende Oktober in Hanau sechs junge Männer und eine Frau aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für den Dienst in der kurhessischen Kirche eingeführt. In der südhessischen Schwesterkirche herrscht ein großer Überhang an Pfarramtskandidaten, so Schmidt, dort werden zurzeit jährlich nur fünf Kandidaten übernommen.
Auch in der restlichen EKD reichen die Pfarrstellen in vielen Fällen nicht aus. In den letzten Jahrzehnten war es der kurhessischen Landeskirche als einziger in Deutschland gelungen, praktisch alle geeigneten Bewerber/innen für das Pfarramt aus Kurhessen-Waldeck einzustellen. Zu diesem Zweck wurde eine Reihe von Beschränkungen beschlossen; in den ersten Dienstjahren mussten Theologen-Ehepaare beispielsweise eine Pfarrstelle gemeinsam versorgen. Diese Maßnahmen werden ab sofort aufgehoben, sagte Prälat Schmidt. So ist es unter anderem bald möglich, das ein Ehepaar zwei volle Theologenstellen besetzen darf.
Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch eine überraschende Welle von Frühpensionierungen, erklärte Prälat Schmidt. Das Predigerseminar in Hofgeismar, das Ausbildungsplätze für jährlich 30 Vikarinnen und Vikare anbietet, ist für die kommenden Jahre nicht ausgelastet. Hier sucht man für die zweijährige praktische Ausbildungsphase nach dem Ersten Theologischen Examen ebenfalls Bewerber aus anderen Landeskirchen. Die Zahl der Theologiestudierenden aus Kurhessen-Waldeck ist zurzeit zu gering, um den voraussichtlichen Bedarf an Nachwuchs zu decken, sagte Schmidt und bat seine Zuhörer, für den Beruf des Pfarrers zu werben. (21.09.2000)

 

Kaiserswerther Verband: Größere Anerkennung für Diakonissen nötig

Bad Kreuznach/Kassel (epd). Der Kaiserswerther Verband Deutscher Diakonissen-Mutterhäuser (Kassel) will sich für eine größere gesellschaftliche Akzeptanz der Diakonissen einsetzen. Weit verbreitete Unkenntnis über die Schwesternschaft als verbindlicher Gemeinschaft seien die Gründe für mangelnde Anerkennung und geringes Verständnis, sagte die Verbandsvorsitzende, Oberin Erna Karle bei der Jahrestagung in Bad Kreuznach. Diakonissen seien aus der Arbeit der Kindertagesstätten, Kirchengemeinden und der Verkündigung weitgehend verschwunden, bedauerte die Verbandsvorsitzende. Die Möglichkeiten zur Begegnung seien gering geworden. Ihre Blütezeit hätten die Schwesternschaften in kriegsbedingten Zeiten, wirtschaftlicher Nöte und gesellschaftlicher Umbrüche erlebt.
Heute müsse der Verband mehr als bisher für seine Schwesternschaften werben, sagte die Oberin weiter. Dabei müssten die christlichen Werte und sozial-diakonische Arbeit betont werden. Bei der Aufgabe, den Glauben zu leben und in engagiertes Handeln umzusetzen, wollten die Schwesternschaften in verbindlicher Gemeinschaft Individualität entfalten, ohne sich fortschreitendem Individualismus preiszugeben.
Dem 1916 gegründeten Kaiserswerther Verband Deutscher Diakonissen-Mutterhäuser gehören heute etwa 10.000 Schwestern in 74 Mutterhäusern an. Allein an ihren Fachschulen werden jährlich 5.000 Fachkräfte im Erziehungswesen und in der Krankenpflege sowie mehrere hundert Kräfte in der Altenpflege ausgebildet. (21.09.2000)

   

Präsident des Diakonischen Werkes der EKD: Kirchliche Jugendarbeit muss auch rechtsextreme Sympathisanten erreichen

Kassel (epd). Die kirchliche Jugendarbeit muss nach Ansicht des Präsidenten des Diakonischen Werkes der EKD, Jürgen Gohde (Berlin), neue Zielgruppen erreichen und die Trennungslinie zur Sozialarbeit und Erziehungshilfe überschreiten. Neben den traditionellen Jugendgruppen, Freizeiten und Festen sollte man beispielsweise mobile Jugendarbeit und "Streetwork" anbieten, sagte Gohde am vergangenen Freitag in einem Vortrag zum 125-jährigen Bestehen des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in Kassel. Als neue Zielgruppen nannte er beispielhaft Jugendliche, die zum Sympathisantenkreis rechtsextremer Gewalttäter zu rechnen seien. Außerdem regte er eine stärkere Zusammenarbeit mit den Schulen und der kommunalen Jugendhilfe an. Die evangelische Jugendarbeit sollte zur Persönlichkeitsentfaltung beitragen, die Interessen Jugendlicher vertreten und ihnen die christliche Botschaft vermitteln, betonte Gohde.
Der CVJM Kassel ist der größte Ortsverein in Hessen mit rund 800 aktive Jugendliche. In einem Grußwort für die Landeskirche wies Bischof Martin Hein darauf hin, dass im CVJM die Ganzheit des Menschen in Leib, Seele und Geist betont werde. Beispielhaft sei im CVJM auch die Gemeinschaft der Konfessionen und der Nationalitäten sowie die Betonung des Laien-Engagements gegenüber einer Kirche, "die viel zu oft auf ihre Geistlichen fixiert war". An vergangenen Wochenende feiert der Kasseler CVJM sein Jubiläum mit Sportturnieren, einem "Tag der Offenen Tür" und einem Festgottesdienst. (19.09.2000)

   

Bischof Hein: Kirchen müssen Alternativen zur Alltagskultur zeigen

Marburg (epd). Die Kirche sollte auf die sozialen Probleme in den Städten mit einer Ausweitung ihrer diakonischen Arbeit reagieren - ihre entscheidende Aufgabe ist aber religiös, meinte in Marburg der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel): "Als Kirche schulden wir den Menschen eine überzeugende Alternative zu den herrschenden Kulturen des Alltags", sagte er; wenn die Kirche sich ausschließlich über ihre soziale Tätigkeit definiere, sei sie letztlich durch andere Institutionen ersetzbar.
Die soziale Krise der Stadt äußere sich hauptsächlich in der Ausgrenzung benachteiligter Einzelpersonen und Haushalte, so Hein in einem Vortrag anlässlich des 60. Geburtstages der Marburger Dekanin Helga Bundesmann-Lotz. In der regelmäßigen Feier des Gottesdienstes könne man die Gemeinde Jesu Christi sichtbar machen, in der die Schranken sozialer Benachteiligung fallen. "Wo unsere Gottesdienste sozial exklusiv wirken, ist das eine grundlegende Anfrage an die Art und Weise, was wir aus ihnen gemacht haben", unterstrich der Bischof.
Elementar notwendig ist nach Heins Meinung die Bildungsarbeit der Kirchen in den Städten. In Kinder-, Jugend- und Familienarbeit gehe es nicht nur um die Vermittlung von Wissen oder Können, sondern darum, "den Menschen Möglichkeiten gelingenden Lebens zu zeigen". Die christliche Botschaft sollte in einer aktuellen Sprache weitergegeben werden: "Wir werden uns mehr als bisher auf das, was gerade 'Kult' ist, einstellen müssen, um die zu erreichen, die aus eher kirchenfremden Milieu kommen", sagte Hein wörtlich. (21.09.2000)

 

Evangelische Akademie: Moderne Technologien und Menschenbild Prioritäten für Programm

Hofgeismar (epd). Die Themen Gen- und Informationstechnologie und deren Konsequenzen für das Menschenbild sollen in nächster Zeit Schwerpunkte des Programms der Evangelischen Akademie Hofgeismar bilden. Das berichtete der Vorsitzende des Kuratoriums, Kulturredakteur Dirk Schwarze (Kassel), nach der ersten Sitzung des neu berufenen Gremiums. Schwarze, der die Kulturredaktion der "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA) leitet, wurde für weitere drei Jahre im Amt des Vorsitzenden bestätigt, das er seit 1997 innehat. Stellvertreterin wurde Renate Fricke vom Förderkreis "Pro Nordhessen".
Das Kuratorium wurde für die kommenden sechs Jahre vom Bischof der Landeskirche fast komplett neu besetzt. Ihm gehören namhafte Persönlichkeiten an, die auch für die Programmsparten Jura, Medizin, Kunst, Medien, Pädagogik und Theologie repräsentativ sind. Zu den 16 Mitgliedern gehören der Kanzler der Kasseler Universität, Dr. Hans Gädeke, der Präsident des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes Dr. Bernhard Heitsch, der Intendant des Kasseler Staatstheaters, Professor Christoph Nix und der Direktor der Landesanstalt für privaten Rundfunk, Wolfgang Thaenert.
Die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck wolle sich weiterhin "den Luxus dieses dritten Ortes" leisten, an dem sich Menschen verschiedener Institutionen und Meinungen zum Gespräch treffen können, sagte Bischof Martin Hein (Kassel) bei der Begrüßung des neuen Kuratoriums. Das Profil der Kirche würde ohne das anspruchsvolle Programm der fünf Studienleitern verarmen, betonte er. (19.09.2000)

   

Bischofswahl in Lübeck: Zwei von drei kommen aus Hessen

Lübeck/Hofgeismar (epd). Martin Schindehütte (50), Leitender Pfarrer der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen im nordhessischen Hofgeismar, ist am kommenden Sonntag (24. September) einziger männlicher Kandidat für das Amt des lutherischen Bischofs im Sprengel Holstein-Lübeck. Erstmals in der deutschen Kirchengeschichte treten bei einer Bischofswahl zwei Frauen gegeneinander an: Pastorin Bärbel Wartenberg-Potter (56), Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Frankfurt/Main, und Heide Emse (54), Pröpstin im Kirchenkreis Stormarn. Amtsinhaber Bischof Karl Ludwig Kohlwage (67) will Ende März 2001 in den Ruhestand treten.

Aufgewachsen ist Schindehütte als Bauernsohn in einem Dorf bei Kassel und nach dem Studium wurde er in Nordhessen Pfarrer in evangelisch-reformierten Gemeinden. Für die kirchliche Friedensarbeit engagiert er sich seit Jahren. Nach einem Zwischenspiel an der Evangelischen Akademie Hofgeismar ging er 1992 für vier Jahre ins EKD-Kirchenamt nach Hannover. Heute ist er als Leiter der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen mit rund 1.500 Mitarbeitern in 30 Einrichtungen ebenso wie Kohlwage Fachmann für eine moderne Diakonie. Trotz seines jetzigen Chefpostens sieht sich Schindehütte nicht als Diakonie-Manager: "Ich war die längste Zeit klassischer Gemeindepfarrer". Den Gottesdienst möchte er stärker in die Gemeindearbeit einbinden. Ihm selbst gibt die Liturgie Kraft für den Alltag. Seine Stärken sieht er in der Fähigkeit, in Konflikten zu vermitteln, und in einer "fröhlichen Grundstimmung".

Pastorin Bärbel Wartenberg-Potter garniert ihren süddeutschen Dialekt mit englischen Fachausdrücken und macht damit ihren beruflichen Werdegang deutlich: Von 1980 bis 1985 war sie Direktorin für Frauenfragen beim Weltkirchenrat in Genf. Nach der Heirat mit Generalsekretär Philipp Potter zog sie in seine karibische Heimat, um an der Theologischen Hochschule in Kingston/Jamaika Theologie-Vorlesungen über Luther zu halten. Danach war sie sechs Jahre lang Gemeindepastorin in einem Stuttgarter Vorort, um dann Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Frankfurt/Main zu werden. Durch ihre vielfältigen Auslandskontakte hat sie Erfahrungen sammeln können, kirchliche Strukturen zu erneuern. Besonders liegt ihr jedoch eine zeitgemäße Spiritualität mit lebendigen Gottesdiensten am Herzen: "Ich möchte Gottesdienste halten, in die ich auch selbst gerne gehe", so die Ökumene-Expertin. (19.8.2000)

   

Gottesdienstaktion am Weltkindertag: Tageseinrichtungen machen sich stark für die Rechte von Kindern

Kassel (medio). "Lasst uns Kinder Kinder sein" - so lautet das Motto der Gottesdienstaktion der "Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V." am 20. September 2000, aus Anlass des Weltkindertages und im Rahmen der EXPO 2000. Auch in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind 209 evangelische Kindertageseinrichtungen mit insgesamt 12.872 Kindern, 1.254 ErzieherInnen und 209 Pfarrerinnen / Pfarrer eingeladen, zeitgleich in den Kirchen aller Kinder zu gedenken, zu singen und für sie zu beten, vor allem für jene Kinder, deren Recht, Kind zu sein, eingeschränkt oder sogar mit Füßen getreten wird.
Um 11.30 Uhr läuten die Glocken der Christuskirche in der EXPO-Stadt Hannover und in ganz Deutschland sind evangelische Tageseinrichtungen eingeladen, mit Andachten und Gottesdiensten an der Aktion teilzunehmen. Damit will die Bundesvereinigung und der Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in Kurhessen-Waldeck auf die Bedeutung und den Stellenwert der evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder hinweisen und zu einer glaubwürdigen Politik alle Verantwortlichen in Staat, Kirche und Gesellschaft auffordern, wo es um die Rechte und Zukunft von Kindern geht, so die Geschäftsführerin Waltraud Kirchmeier, Kassel.
"Gerade die pädagogische Arbeit in Tageseinrichtungen für Kinder hat einen präventiven Charakter und kann Benachteiligungen meiden oder abbauen", so Kirchmeier und fordert dazu auf: "Lassen wir unsere Kinder Kinder sein und überfrachten sie nicht mit unseren Vorstellungen von Glück, Zeitmanagement, mit eingeschränkten Spiel-, Bildungs- und Lebensmöglichkeiten". (14.09.2000)

   

Schwungvoller Hahn wirbt für Kirchenwahlen in Kurhessen-Waldeck

Kassel (epd). Mit dem Slogan "Zeichen setzen! in Ihrer Gemeinde" und einem stilisierten Turmhahn als Logo wirbt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck in den nächsten zwölf Monaten für die Kirchenvorstandswahlen, die am 23. September 2001 in allen Gemeinden stattfinden. Bei der Präsentation des neuen Plakats in Kassel erklärte Bischof Martin Hein, die Kirche lebe von ehrenamtlichem Engagement und räume den Kirchenvorständen ein hohes Maß an verantwortlicher Mitbestimmung ein. Der Hahn symbolisiere sowohl Wachsamkeit als auch Menschen, die "mitten im Wind stehen und Bewegungen aufspüren". Das violette Hahn-Logo auf lindgrünem Hintergrund wurde von Anne-Ulrike Thursch entworfen, Studentin im Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Die Figur mit den überdimensionierten Schwanzfedern sollte Schwung, Lebensfreude und Selbstbewusstsein verkörpern, erklärte sie.
Alle sechs Jahre werden in den 971 Kirchengemeinden in Kurhessen-Waldeck mehr als 8.000 Kirchenvorsteher/innen zwischen 18 und 70 Jahren gewählt. Sie sind zusammen mit den Pfarrerinnen und Pfarrern für die Verwaltung und das geistliche Leben verantwortlich. Im Jahr 1995 wurden im Durchschnitt fast 52 Prozent Frauen in die Kirchenvorstände gewählt. Auf der Suche nach Kandidaten wolle man berufstätige Männer motivieren, sichzur Wahl zu stellen, sagte Bischof Hein. Er wünsche sich auch eine Steigerung der Wahlbeteiligung; zuletzt machten weniger als 24 Prozent der rund 900.000 evangelischen Christen über 16 Jahre von ihrem Wahlrecht Gebrauch. (14.09.2000)

   

Bischof Hein: Gemeinsamkeiten suchen trotz vatikanischer »Bremse«

Kassel/Fulda (epd). Trotz der katholischen Erklärung "Dominus Iesus", in der die römische Kirche als "einzige Kirche Christi" bezeichnet wird, sollen evangelische Christen nicht nachlassen in den Bemühungen um ein besseres Verständnis zwischen den Konfessionen und in der gemeinsamen Suche nach Wegen des christlichen Zeugnisses in der Welt. Das schreibt der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein (Kassel), in einem Beitrag für die "Fuldaer Zeitung" am Mittwoch (13. September).
Seit Jahrzehnten gebe es ökumenische Verständigung auf allen Ebenen, betont Hein, nicht zuletzt in der vor einem Jahr unterzeichneten "Gemeinsamen Erklärung" zur Rechtfertigungslehre. Um so ärgerlicher sei die Veröffentlichung einer Verlautbarung, "die so tut, als habe es dies alles nicht gegeben", schreibt er. Nach seinem Eindruck will die vatikanische Glaubenskongregation die vielfältigen ökumenischen Entwicklungen, "die uns in Deutschland Hoffnung machen", bremsen. Bei unmittelbaren Begegnungen "käme kein Vertreter der katholischen Kirche auf die Idee, uns nicht als Kirche zu betrachten", meint Hein und führt als Beispiel seinen eigenen Einführungsgottesdienst in Kassel auf, an dem zahlreiche katholische Bischöfe teilgenommen hatten.
Am Vortag hatte der Fuldaer Weihbischof Ludwig Schick klargestellt, dass "Dominus Iesus" aus Anlass des interreligiösen Dialogs, nicht der innerchristlichen Ökumene geschrieben wurde. Die Trennung der Konfessionen sei ein großes Hindernis für die Mission unter den Nichtgetauften, betonte er. (14.09.2000) Den Wortlaut des Beitrags finden Sie hier.

 

Beitrag

Rechtsradikalismus Thema im »Bischofschat«

Kassel (medio), 6.9.2000. Rechtsradikalismus war das beherrschende Thema beim ersten online-Chat mit Bischof Dr. Martin Hein am Dienstagabend auf der landeskirchlichen Website "ekkw.de". In dem zweistündigen Chat wurde von den Teilnehmern ein kirchliches Netzwerk gegen rechte Gewalt und Aktionen gegen Ausländerfeindlichkeit in den Kirchengemeinden angeregt. Mehrere Teilnehmer forderten zudem verstärktes Engagement der Kirche im Bildungsbereich und der Jugendarbeit. Ziel müsse es sein, vorbeugend gegen Fremdenfeindlichkeit zu wirken. "Aktionen beginnen in den Gemeinden", sagte Bischof Dr. Hein im Chat. "Wer persönlich mit Ausländern Kontakt hat, wird sich anders auf Menschen einstellen können, die vielleicht nicht so sind wie wir", so Hein. Er forderte dazu auf, eindeutig Position zu beziehen und nach den Ursachen der rechten Gewalt zu forschen.
Großes Interesse zeigten die "Chatter" auch am bischöflichen Privatleben: Fragen nach seinen Lieblingsurlaubsorten ("am liebsten in der Nähe von Städten, z.B. New York, Rom oder Stockholm") beantwortete Hein ebenso bereitwillig wie zu seinen sportlichen Interessen ("ich mag die Frankfurter Eintracht seit 1964, damals war ich gegen Stuttgart zum ersten Mal im Waldstadion").
Über 150 Chatter beteiligten sich an der Chatpremiere, darunter auch eine 80-jährige Dame aus Kassel, die am Computer mit ihrem Enkel Platz genommen hatte, um sich an der regen Diskussion zu beteiligen. Hein zeigte sich erfreut, über die große Resonanz: "Ich finde es einfach klasse, daß immer mehr Leute dieses neue Medium nutzen, auch in der Unbefangenheit, auch in der Unverbindlichkeit, mit der das zunächst geschieht, und trotzdem begeben sich viele Leute rein." (06.09.2000)

   

Diakonisches Werk: Kostendruck gefährdet Pflegedienste und Kindertagesstätten

Bad Arolsen (epd). Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck hat scharfe Kritik an der Sozialpolitik in Hessen geübt. Der steigende Kostendruck führe dazu, dass Menschen von Hilfeangeboten ausgeschlossen werden, weil sie selbst nicht zu ihrer Finanzierung beitragen können, berichtete der Landespfarrer für Diakonie, Martin Slenczka (Kassel), vor der Mitgliederversammlung in Bad Arolsen. Das würde den Gedanken des Sozialstaates auf den Kopf stellen, meinte Slenczka.
In der ambulanten Pflege reichen die Vergütungen der Kranken- und Pflegekassen zur Bezahlung der Mitarbeiterinnen der Diakoniestationen nicht aus, sagte der Landespfarrer. "Die Pflegekassen wollen leistungsgerechte Vergütungen gar nicht verhandeln", berichtete er: "Sie versuchen ausschließlich, einseitige politische Preise festzulegen." Für Direktor Reinhard Löwer, Slenczkas Kollege in der Geschäftsführung des Diakonischen Werkes, ist das Verhalten der Kassen schlicht ein "Skandal". Vor der Presse sagte er, sie wollten offensichtlich den Stundensatz für die Pflege alter Menschen, der zurzeit bei 51 Mark liegt, sogar unter die 50-Mark-Grenze drücken, "obwohl jede Autowerkstatt und jeder Handwerksbetrieb zwischen 70 und 90 Mark die Stunde berechnet." Durch ökonomische Zwänge der öffentlichen Haushalte gerieten auch die Tageseinrichtungen für Kinder unter enormen Druck. "Es gilt allen Verantwortlichen deutlich zu machen, dass für Bildungsarbeit investiert werden muss, kurzfristige Einsparungen greifen zu kurz", sagte Slenczka. Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck zählt 184 Mitgliederorganisationen, die in fast 600 Einrichtungen rund 12.000 Personen haupt- und nebenamtlich beschäftigen. (12.09.2000)

   

»Hello & Good-Bye Bischof« - Die Website zum Bischofswechsel mit Infos, Forum und vielem mehr

Kassel (medio). Pünklich zum Bischofswechsel präsentiert medio! die Website "Hello & Good-Bye Bischof" im Internet. Ab sofort sind dort Informationen, Grußworte und Bildimpressionen von der Einführung abrufbar. In einem Forum können dem scheidenden und dem neuen Bischof Wünsche und Grüße übermittelt werden. (07.09.2000)

 

Hello & Good-Bye Bischof

Bischof Dr. Hein verärgert über katholische Erklärung »Dominus Jesus«

Kassel (medio), 6.9.2000. In einem Interview mit dem hessischen Privatsender "Hit Radio FFH" hat sich der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein (Kassel) am Mittwoch zu der von der Kongregation für die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche veröffentlichten Erklärung "Dominus Jesus" geäußert: "Ausgerechnet jetzt, wo sich eigentlich durch die Verlautbarung auch zur Rechtfertigungslehre etwas bewegen sollte, signalisiert die katholische Kirche in ihrer Amtslehre Stillstand", so Hein. "Das ärgert nicht nur mich, sondern das ärgert, denke ich, alle evangelischen Kirchen. Es ärgert alle, die nicht katholisch sind und denen auf diese Weise wieder einmal, nicht zum ersten Mal, das eigentliche ‚Kirche sein' abgesprochen wird", sagte der Bischof wörtlich. (06.09.2000)

   

»Hello & Good-Bye Bischof« - Die Website zum Bischofswechsel mit Infos, Forum und vielem mehr

Kassel (medio). Pünklich zum Bischofswechsel präsentiert medio! die Website "Hello & Good-Bye Bischof" im Internet. Ab sofort sind dort Informationen, Grußworte und Bildimpressionen von der Einführung abrufbar. In einem Forum können dem scheidenden und dem neuen Bischof Wünsche und Grüße übermittelt werden.

Kaum im Amt, steht der Bischof der Evangelischen Landeskirche, Dr. Martin Hein, erstmals im Internet Rede und Antwort. Im "Bischofs-Chat", wird er am Dienstag, den 5. 9., von 20 bis 22 Uhr für alle Interessierten über die Website der Landeskirche unter www.ekkw.de erreichbar sein. Über eine Webcam kann der Chat auch im Bild verfolgt werden. Hein, bereits seit längerer Zeit engagierter "Chatter", freut sich auf die neue Gesprächsmöglichkeit im Internet.

Der Chat wird von der landeskirchlichen Medienagentur "medio!" organisiert und findet in deren Räumen im Evangelischen Medienzentrum, Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34131 Kassel, statt. (29.08.2000)

 

Hello & Good-Bye Bischof


Bischofs-Chat

Behindertenhilfe: Prälat Erhard Giesler erhält Großes Bundesverdienstkreuz

Hofgeismar (epd). Für seine Verdienste um den Auf- und Ausbau der Behindertenhilfe in Nordhessen ist der Vorsitzende des Vereins "Baunataler Werkstätten", Prälat i.R. Erhard Giesler (Vellmar), mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Die Hessische Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn (CDU) überreichte ihm den Orden beim Jahresfest des Vereins in Hofgeismar. "Sie sind Triebfeder und Vorbild für soziales Engagement", sagte die Ministerin dem 70-jährigen Theologen, der seit 33 Jahren den Vorsitz des Vereins führt.
Prälat Giesler, früher theologischer Stellvertreter des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, ist seit Jahrzehnten auch ehrenamtlicher Vorsitzender der "Diakonie-Wohnstätten Kassel". Für seine Initiative bei der Gründung und Förderung beider Behindertenwerke wurde ihm bereits 1982 das Bundesverdienstkreuz erste Klasse verliehen. Seither hat er sich weiterhin für die Arbeit der Vereine eingesetzt. Er war 1990 nach der Grenzöffnung maßgeblich an der Gründung des "Diakoniewerks Schmalkalden" in Thüringen beteiligt und gehört seit 1995 dem Vorstand der Diakonischen Behindertenhilfe Bad Salzungen/Schmalkalden an. Seit 1995 ist Giesler ehrenamtlicher Vorsitzender des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck. (27.8.2000)

   

Gerhard Jost: Medienpionier der Landeskirche in Ruhestand verabschiedet

Kassel (epd). Kirchenrat Gerhard Jost, der seit 35 Jahren die Medienarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit prägte, wurde Ende August durch Bischof Christian Zippert in den Ruhestand verabschiedet. Der 63-jährige Diakon und Sozialpädagoge, der seit 1979 die Evangelischen Medienzentrale in Kassel leitet, hat als Autor und Fotograf zahlreiche Bücher und Bilderreihen produziert. Er war langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Medienzentralen in Deutschland. Als Pionier auf dem Gebiet der Computer-Nutzung in der Kirche hat er schon frühzeitig Programme für den Medienkatalog und -verleih entwickelt und die neue Agende (Gottesdienstordnung) der kurhessischen Landeskirche für den PC umgesetzt. Nach der Ausbildung zum Diakon war Gerhard Jost ab 1960 in der Jugendarbeit der Kasseler Innenstadtgemeinden tätig. Er wechselte 1966 zur damaligen "Ton- und Bildstelle" des Evangelischen Presseverbandes, wo er sowohl bei der technischen Beratung der Gemeinden als auch bei der Produktion von Licht- und Tonbildreihen arbeitete. Nach der Ausbildung zum Sozialpädagogen wirkte er ab den 70er Jahren verstärkt mediendidaktisch, zum Beispiel bei der Ausbildung der Vikare im Predigerseminar, und setzte sich als Leiter der Evangelischen Medienzentrale für die Nutzung audiovisueller Medien in Gemeinde und Gottesdienst ein. Seit 1995 ist er landeskirchlicher Berater für den "PC im Pfarramt". Ihm verlieh Bischof Zippert Anfang 1999 den Ehrentitel "Kirchenrat". (25.8.2000)

 

Bischofseinführung: Hochrangige Gäste aus Kirche und Politik

Kassel (epd). Bei einem öffentlichen Gottesdienst am 31. August um 14.00 Uhr in der Kasseler Martinskirche wird der Wechsel im Amt des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vollzogen. Der seit 1992 amtierende Bischof Christian Zippert (63) wird in den Ruhestand verabschiedet, und sein Nachfolger, der Kasseler Dekan Dr. Martin Hein (46), feierlich eingeführt. Wie das Landeskirchenamt in Kassel am Dienstag mitteilte, werden zahlreiche prominente Gäste aus Kirche und Politik zum Festakt erwartet, an der Spitze der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock (Düsseldorf), sowie die Ministerpräsidenten Hessens und Thüringens, Roland Koch und Bernhard Vogel. Nach dem Gottesdienst, der auch im Rundfunk (HR1 Plus) übertragen wird, lädt die Landeskirche zu einem Fest der Begegnung mit Essen, Trinken und Musikbeiträgen auf dem Martinsplatz ein.
Die Segenshandlung mit Handauflegung, die als Höhepunkt der Bischofseinführung gilt, leitet Präses Kock. Ihm assistieren dabei Bischof Zippert, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann als Vertreterin der Nachbarkirchen, Synodalpräses Ute Heinemann (Fuldatal) als Vertreterin der kurhessischen Landeskirche und der estnische Erzbischof Jaan Kiivit (Tallinn) für die ausländischen Partnerkirchen. Von der katholischen Kirche kommen hochrangige Gäste aus den vier Diözesen in Hessen: Bischof Karl Lehmann (Mainz), Bischof Franz Kamphaus (Limburg) und die Weihbischöfe Johannes Kapp, Ludwig Schick (beide Fulda) und Hans-Josef Becker (Paderborn).
Ihr Kommen haben auch der russisch-orthodoxe Erzbischof Longin (Düsseldorf), der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos und der alt-katholische Bischof Joachim Vobbe (beide Bonn) zugesagt. (22.08.2000)

   

Neues Krematorium in Kassel erfüllt strenge Emissionsvorschriften

Kassel (epd). Das neugebaute Krematorium am Hauptfriedhof in Kassel, die einzige Anlage dieser Art zwischen Göttingen und Gießen, wurde am 10. August offiziell eingeweiht. Die sechs Millionen Mark teure Investition war unumgänglich, nachdem die Bundesregierung im Jahr 1997 mit einer Verordnung erstmalig Grenzwerte für Staub- und Schadstoffemissionen bei der Feuerbestattung festgelegt hatte, erklärte der Leiter der Kasseler Friedhofsverwaltung, Jürgen Rehs, vor der Presse. Ein Umbau des 1926 in Kassel errichteten und zuletzt 1991 umgerüsteten Krematoriums war aus bau- und denkmaltechnischen Gründen nicht möglich, erläuterte Rehs.
In der freundlich gestalteten Eingangshalle des Neubaus können die Hinterbliebenen jetzt auf Wunsch bei der Einäscherung ihrer Angehörigen anwesend sein. Das Krematorium wurde von einem Kasseler Architektenbüro entworfen.
Kassel ist die einzige Großstadt in Deutschland, in der die Friedhofsverwaltung von der evangelischen Kirche getragen wird. Das neue Krematorium wurde ausschließlich über Darlehen finanziert, so die Vorsitzende des Friedhofsausschusses, die evangelische Dekanin Barbara Heinrich. Es gab keine Zuschüsse von kommunaler Seite. Die Gebühren der Friedhofsverwaltung für eine Feuerbestattung bleiben laut Rehs voraussichtlich auch im kommenden Jahr mit 640 Mark auf dem Niveau des Jahres 1997. (15.8.2000)

   

CVJM-Tour: Fahrräder sollen in einer Woche eine Million Kilometer fahren

Kassel (epd). Mit nur 500 Fahrrädern will der Christliche Verein Junger Menschen in Deutschland (CVJM) in der letzten Augustwoche eine Million Kilometer zurücklegen. Auf 18 verschiedenen Routen führt die "CVJM-Tour der Hoffnung" quer durch Deutschland und endet am 2. September in der ARD-Samstagabendsendung "Guinness - Die Show der Rekorde". Dort wird anhand der 500 verplombten Tachos festgestellt, ob der Weltrekord gilt.
Ziel der Tour ist es, die Aktivitäten des CVJM im "Pavillon der Hoffnung" auf der Expo in Hannover zu unterstützen. Die Teilnehmer suchen Spender, die für jeden gefahrenen Kilometer eine Mark geben. Das "Kilometergeld" wird unter anderem für die Darstellung von "Hoffnungsprojekten" im Wal-Pavillon eingesetzt, dem Wahrzeichen der Weltausstellung.
Von insgesamt 30.000 Radfahrern, die für die Rekordaktion nötig sind, fehlen noch gut 6.000, sagte Jutta Knabe vom CVJM-Gesamtverband in Kassel. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Sie sollen in Zwei-Stunden-Schichten rund um die Uhr jeweils etwa 30 Kilometer zurücklegen. Die 18 Routen mit 1.200 Wechselstationen, eine Anmeldemöglichkeit und weitere Informationen sind im Internet unter www.cvjm-tour.de zu finden. (15.8.2000)

 

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Pfarrer Joachim Bertelmann an der Spitze des Diakonischen Werkes in Kassel

Kassel (epd). Zum ersten Mal hat ein Pfarrer die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Kassel-Stadt, -Land und Kaufungen übernommen. Joachim Bertelmann (44), bisher Stadtjugendpfarrer in Kassel, leitet seit 1. August das Diakonische Werk mit ca. 100 Mitarbeitern und einem Jahresetat von rund acht Millionen Mark. Die neun Abteilungen leisten unter anderem Beratung und Hilfe für Familien, Suchtkranke, Wohnungslose und Menschen in anderen schwierigen Lebenslagen. Zu den bekanntesten Einrichtungen gehören die Bahnhofsmission in Kassel-Wilhelmshöhe, der Secondhand-Laden "Sprungbrett" und der Mittagstisch "Gesegnete Mahlzeit". Der neue Diakoniepfarrer, der am kommenden Sonntag (13. August) um 10.00 Uhr in der Neuen Brüderkiche ins Amt eingeführt wird, ist mit einer Sozialpädagogin verheiratet. Das Ehepaar mit seinen vier Kindern wohnt in Niedenstein. Die Zentrale des Diakonischen Werkes Kassel-Stadt, -Land und Kaufungen ist in der Hermannstraße 6, 34117 Kassel, Telefon (0561) 712880. (8.8.2000)

   

Wildeck/Raßdorf: Erstmalig in Hessen baut politische Gemeinde eine Kirche

Wildeck (epd). Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit vollzogt der Kasseler Bischof Christian Zippert am 6. August eine bisher einmalige Amtshandlung: die Einweihung einer evangelischen Kirche, die von der politischen Gemeinde gebaut wurde. Für die 240 Einwohner des Wildecker Ortsteils Raßdorf (Kreis Hersfeld-Rotenburg) ging damit ein jahrhundertealter Traum in Erfüllung. Statt über die thüringische Grenze nach Großensee oder zu ihrem zuständigen Pfarrer Winfried Schiel in Bosserode zu pilgern, können sie Gottesdienste in der eigenen kleinen Kirche im Ort feiern. Ursprünglich war geplant, in Raßdorf nur einen Glockenturm zu bauen. Vor gut zwei Jahren konnte aber der Wildecker Bürgermeister Willi Müller (SPD) den Kasseler Bischof mit der Nachricht überraschen, die Kommune wolle den von einem Architektenehepaar präsentierten Plan für einen zeitlosen Kirchenneubau verwirklichen. Für dieses rund 500.000 Mark teure Vorhaben stellte der Gemeinderat mit 370.000 Mark den bei weitem größten Anteil zur Verfügung. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck steuert für ihr neues Gotteshaus 90.000 Mark bei, der Rest stammt aus Spenden und Eigenleistungen. (8.8.2000)

   

Klangstein-Skulptur: Erinnerung an Bach-Besuch in Kassel

Kassel (epd). Im 250. Jahr nach dem Tod von Johann Sebastian Bach wurde in der Kasseler Martinskirche zur Erinnerung an den Besuch des Thomaskantors in Kassel am 28. September 1732 eine Klangstein-Skulptur aufgestellt. Die Skulptur des Schweizer Künstlers Arthur Schneiter besteht aus 14 kleinen und sieben großen Klangstäben aus Serpentin, einem dunkelgrün-glänzenden Stein. Besucher der Kirche können in Zukunft das Instrument selbst bedienen, das durch Reiben oder Anschlagen der Stäbe Klänge erzeugt. Während eines Gottesdienstes am 6. August wurde das klingende Kunstwerk, das von der Kasseler Wintershall AG gestiftet wurde, der Öffentlichkeit präsentiert.
Johann Sebastian Bach wurde 1732 nach Kassel eingeladen, um die Orgel in der Martinskirche zu prüfen und anschließend im Gottesdienst mit seinem Spiel einzuweihen. Die mächtige Barockorgel wurde im Jahr 1943 bei einem Bombenangriff auf die Kasseler Innenstadt völlig zerstört. (8.8.2000)

   

Pädagogisch-Theologische Institut (PTI): »Atlas religionspädagogischer Lernorte« erschienen

Kassel (epd). Schüler- und Konfirmandengruppen im Raum Kassel sollen in Zukunft den Religionsunterricht häufiger außerhalb der Klassen- oder Gemeinderäume erleben. Mit dieser Anregung hat das Pädagogisch-Theologische Institut (PTI) in Kassel zum neuen Schuljahr erstmals einen "Atlas religionspädagogischer Lernorte" herausgegeben, der 46 Ziele in Kassel und Umgebung beschreibt. Ethische und religiöse Erfahrungen kann man nicht nur in Gotteshäusern, in Behinderten- oder Altenheimen machen, so die Autoren.
Der "Atlas" wurde in einer Auflage von 2.000 Exemplaren herausgegeben und ist kostenlos im PTI, Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34131 Kassel, Telefon (0561) 9307-137 erhältlich. (8.8.2000)

   

Kasseler Kirchen gestalten eine "Kirchenmeile" in der Innenstadt

Kassel (epd). Kassels Kirchen und kirchliche Gemeinschaften wollen sich am Samstag, dem 2. September, von 9 bis 16 Uhr auf dem Friedrichsplatz in der Innenstadt gemeinsam der Öffentlichkeit präsentieren. Die "Kirchenmeile" ist das nächste Projekt der ökumenischen Aktion "Gemeinsam in Kassel - Christen 2000", die von katholischen, evangelischen und orthodoxen Gemeinden getragen wird. Den Besuchern dieser "Meile" wolle man zeigen, was Kirche bedeutet und für die Menschen der Stadt leistet, so die Organisatoren, der evangelische Sozialpädagoge Willi Stiel und der katholische Regionalassistent Christof Moldenhauer.
Kirchengemeinden und -gruppen können sich an Ständen fantasievoll darstellen. Auf der Hauptbühne werden Chöre und Bands ein musikalisches Programm gestalten, eine weitere Kleinkunstbühne ist für Solisten, Duos und Kleingruppen mit Musik, Texte oder Pantomime vorgesehen. Kinderspiele und -gottesdienst, Flohmarkt, Informationsstand und ein "Zelt der Stille" sind auch geplant. Mittags können die Besucher eine Suppe von der "Gesegneten Mahlzeit" des Diakonischen Werkes oder ein Reisgericht vom "Laurentiusorden/Kasseler Kochclub" zu sich nehmen. (25.7.2000)

 

Re-Design von ekkw.de in der Sommerflaute

Kassel (medio). Mit den Sommerferien ist auch auf unserem Server die große Nachrichtenflaute eingetreten. Nur wenige Meldungen aus unserer Landeskirche erreichen uns zur Zeit, natürlich reichen wir sie gleich an Sie weiter.
Aber wir sind nicht untätig. Zur Zeit bereiten wir eine grafische und inhaltliche Überarbeitung unseres Servers vor: "ekkw.de" soll übersichtlicher, die Navigation strukturierter und die Angebote erweitert werden. Mit dem neuen Auftritt im Herbst 2000 wird unter anderem eine eigene Bischofs-Site eingerichtet werden, chats inclusive. Haben Sie weitere Idee und Verbesserungsvorschläge. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung an:

   

Pfarrer im Gen-Labor: Predigerseminar und Universität kooperieren

Kassel (epd). Bei einem gemeinsamen Projekt des Predigerseminars der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (Hofgeismar) mit dem Fachgebiet Genetik der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) werden Theologen und kirchliche Umweltbeauftragte vom 24. bis 28. Juli Methoden, Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik kennen lernen. Die 14 Teilnehmenden, darunter elf Pfarrerinnen und Pfarrer, werden dabei selbst am Labortisch stehen und beispielsweise die Entstehung von Mutanten auf natürliche und gentechnische Weise vergleichen, einen genetischen "Fingerabdruck" herstellen und in Datenbanken Einblick in die Genome von Mensch, Wurm und Fliege gewinnen. Unter der Leitung von Pfarrer Reinhard Brand, Studienleiter am Predigerseminar, und Professor Wolfgang Nellen, Fachgebietsleiter der Kasseler Genetik, findet anschließend eine Diskussion über Ethik und Naturwissenschaft statt. (19.7.2000)

   

Bach total am Todestag: Konzerttag in Marburger Pfarrkirche

Marburg (epd). Vom Frühstück bis kurz vor Mitternacht, allerdings mit einer Mittagspause, feiert die Lutherische Pfarrkirche in Marburg den 250. Todestag von Johann Sebastian Bach am 28. Juli. Unter dem Motto "Bach im (Über)Fluss" beginnt die Reihe von Orgel-, Bläser- und Chorkonzerten um 9.00 Uhr in der Kirche. Um 20.00 Uhr findet im benachbarten Philipp-Melanchthon-Haus eine szenische Lesung der Komödie "Mögliche Begegnung der Herren Bach und Händel im Jahr 1747" von Paul Barz statt. Der Bachtag unter der Gesamtleitung von Landeskirchenmusikdirektor Martin Bartsch schließt um 22.00 Uhr mit "Bach für Schlaflose": Uwe Droszella spielt die Goldberg-Variationen auf dem Cembalo. (25.7.2000)

   

Kurhessische Landeskirche: Von Dybas Tod betroffen

Kassel (epd). In einer Pressemitteilung hat die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck ihre Betroffenheit vom plötzlichen Tod des Fuldaer Erzbischofs Johannes Dyba zum Ausdruck gebracht. Die Landeskirche habe Erzbischof Dyba als einen "ebenso profilierten wie exponierten Vertreter der katholischen Kirche erlebt, der sowohl Zustimmung und auch Widerspruch fand", so der Sprecher der Landeskirche, Pfarrer Karl Waldeck. Der Kasseler Bischof Christian Zippert, der auf einer Auslandsreise unterwegs ist, hat in einem Kondolenztelegramm an das bischöfliche Ordinariat des Bistums Fulda seine Anteilnahme ausgedrückt.
Die Landeskirche habe seit 1983 mit Erzbischof Dyba auf verschiedenen Ebenen zusammen gearbeitet, auch bei unterschiedlichen Positionen und Einschätzungen in Sachfragen, so die Pressemitteilung. Dies gelte für unmittelbare Kontakte zwischen Landeskirche und Bistum, der Hessischen Kirchenleitungskonferenz und im Dialog zwischen Staat und Kirche. (25.7.2000)

   

Stey erste Oberlandeskirchenrätin

Kassel (medio). Zur ersten Oberlandeskirchenrätin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wurde zum 1. Juli 2000 Ute Stey (46) ernannt. Ute Stey ist seit 1.1.1993 im Landeskirchenamt als Juristin tätig.
Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Zur ihren Aufgabenbereichen gehören die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern, Grundstücksangelegenheiten sowie die Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche. (26.07.2000)

   

Michael Hederich 80 Jahre: Pionier der evangelischen Medienarbeit

Ahnatal (epd). Seinen 80. Geburtstag feierte am 14. Juli 2000 Pfarrer i.R. Michael Hederich (Ahnatal), ein Pionier der evangelischen Medienarbeit in Kurhessen-Waldeck und Verfasser zahlreicher kirchengeschichtlicher Arbeiten. Hederich wurde 1958 Leiter der "Ton- und Bildstelle" der Landeskirche, war jahrzehntelang regelmäßiger Autor und Sprecher kirchlicher Verkündigungssendungen im Hessischen Rundfunk and in den 70er Jahren Mitbegründer und Leiter des Evangelischen Informationszentrums (heute: Medienzentrum) in Kassel. Von 1979 bis zum Ruhestand 1988 war Hederich Gemeindepfarrer in Hohegeiß/Harz und Vorsitzender der Kammer für Öffentlichkeitsarbeit der braunschweigischen Landeskirche. (19.7.2000)

   

Erstmalig eine Professorin für evangelische Theologie in Marburg

Marburg (epd). An der Philipps-Universität Marburg, die 1527 als erste protestantische Universität der Welt gegründet wurde, wird ab dem Wintersemester 2000/01 erstmalig eine evangelische Theologieprofessorin lehren und forschen. Den Ruf des Fachbereichs Evangelische Theologie auf den Lehrstuhl C4 für Neues Testament hat die 36-jährige Dr. Angela Standhartinger (Frankfurt am Main) angenommen. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehörten bisher die Paulus-Forschung, das hellenistische Judentum und feministisch-theologische Bibelauslegung.
Standhartinger gehörte der EKD-Kommission zur Integration theologischer Frauenforschung an. Sie war zuletzt Vikarin an der Kirche St. Katharinen in Frankfurt und verbrachte in der ersten Hälfte dieses Jahres als Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Forschungsaufenthalt in New York. (17.7.2000)

 

Landwirtschaftlichen Familienberatung: Neues Ausbildungsangebot

Schwalmstadt-Treysa (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sucht Menschen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung (LFB) ausbilden lassen. Im Herbst beginnt der dritte, von erfahrenen Fachkräften geleitete Kurs, die 15 Wochenenden in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren umfasst. Die LFB versteht sich als fachkundige Krisenbegleitung für die Angehörigen von landwirtschaftlichen Betrieben, die zum Beispiel durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in scheinbar ausweglose Situationen und familiäre Probleme geraten sind. Zur Mitarbeit besonders angesprochen sind Bewerber/innen aus der Landwirtschaft sowie aus dem südhessischen Raum, da die LFB seit 1998 auch die Beratung im Bereich der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau übernommen hat.
Der erste Ausbildungsblock zum kennen Lernen und zur Entscheidungsfindung findet am 29./30. September 2000 in Schwalmstadt-Treysa statt. Weitere Informationen und Anmeldung bei: Landwirtschaftliche Familienberatung, Elisabeth-Seitz-Straße 16, 34613 Schwalmstadt, Telefon (06691) 23008. (17.7.2000)

   

Kirchenvorstandswahlen: Erntedankfest 2001 wird vorverlegt

Kassel (epd). Im kommenden Jahr werden viele evangelische Kirchengemeinden in Kurhessen-Waldeck das Erntedankfest eine Woche früher feiern als üblich. Dieses wird jedenfalls vom Landeskirchenamt empfohlen, das jetzt den Termin der Kirchenvorstandswahlen auf Sonntag, den 23. September 2001, festgesetzt hat. Ursprünglich sollten die Wahlen eine Woche später, am traditionellen Erntedanksonntag, stattfinden, welcher jedoch am Anfang der Schulferien liegt. Um eine möglichst große Wahlbeteiligung zu erreichen, schlägt das Landeskirchenamt die Verknüpfung mit dem Erntedankfest am neuen Termin vor.
In der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck werden alle sechs Jahre mehr als 800.000 evangelische Christen über 16 Jahre aufgerufen, die Vorstände von 971 Kirchengemeinden zu wählen. Die Kirchenvorsteher/innen leiten die Gemeinde in gemeinsamer Verantwortung mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin. (17.7.2000)

   

Hephata: Neues Haus für geistig und mehrfach behinderte Kinder

Schwalmstadt (epd). Ab Frühjahr 2001 sollen 18 Kinder und Jugendliche mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in einem Neubau des Hessischen Diakoniezentrums Hephata in Schwalmstadt gemeinsam leben, betreut und gefördert werden. Beim Richtfest wurde das integrative Konzept der neuen Einrichtung vorgestellt: Dazu gehört eine große, vielfältig strukturierte Außenanlage mit Nutzgarten, Kleintieren und Wasserläufen, in dem die Kinder und Jugendlichen sinnliche Erfahrungen machen, ihre Wahrnehmung schulen und verantwortliches Handeln erlernen können.
Die Baukosten des Hauses am Rande des Ortsteils Treysa sind mit 4,15 Millionen Mark veranschlagt. Für die Finanzierung habe Hephata einen sehr hohen Eigenanteil erbringen müssen, sagte Direktor Peter Göbel-Braun Trotzdem sei es in vielen fachlichen Gesprächen gelungen, doch noch Unterstützung vom Hessischen Sozialministerium und vom Landeswohlfahrtsverband Hessen zu erhalten. Nach Aussagen des Direktors kommen weitere Zuwendungen vom Diakonischen Werk und der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck sowie von der "Aktion Mensch". (17.7.2000)

 

Kasseler Karlskirche: Sammlung von Privatspenden für Entschädigungsfonds

Kassel (epd). Die evangelische Gemeinde der Karlskirche in Kassel will für die Entschädigung der ehemaligen NS-Zwangsarbeiter sammeln. Nach einem Beschluss des Kirchenvorstandes wird in den Gottesdiensten des Monats Juli eine entsprechende Kollekte erhoben, teilte Pfarrer Burkhard Meyer mit. Die eingesammelten Gelder sollen an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zur Aufstockung ihres Beitrages für die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" überwiesen werden. EKD und Diakonisches Werk hatten letzte Woche beschlossen, zehn Millionen Mark dem Entschädigungsfonds beizusteuern. Weitere Spender, die die Initiative der Karlskirche unterstützen wollen, können auf das Konto 54991 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) unter dem Stichwort "Entschädigung" einzahlen. (19.7.2000)

   

Woche für das Leben 2000: »Leben als Gottes Bild«

Freiburg (medio). Die offizielle Eröffnung der diesjährigen "Woche für das Leben" findet am 30. Juni 2000 um 15.00 Uhr in der Katholischen Akademie in Freiburg statt. Zu dieser Eröffnung hat auch Bundespräsident Johannes Rau sein Erscheinen zugesagt. Unter anderem wird Frau Dr. Renate Köcher zu dem Thema sprechen: "Menschenwürde - Leitbild der modernen Gesellschaft". Am Samstag, 1. Juli, findet ab 9.00 Uhr eine Akademietagung zu dem Thema "Das christliche Menschenbild als grundlegende ethische Ressource" statt. Der ökumenische Gottesdienst beginnt um 14.30 Uhr im Freiburger Münster, um 16.00 Uhr schließt sich das Fest der Begegnung auf dem Freiburger Münsterplatz an. Weitere Informationen zur Woche für das Leben finden Sie hier. (1.7.2000)

   

Zeitungsartikel für evangelischen Medienpreis gesucht

Kassel/Homberg (epd). Der Kurhessische Medienpreis 2000 wird für Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften vergeben, die sich mit Kultur und Lebenswelt, mit sozialen Fragen, Randgruppen und Minderheiten oder mit ehrenamtlichem Engagement beschäftigen. Der mit insgesamt 6.000 Mark dotierten Preis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vom Evangelischen Presseverband Kurhessen-Waldeck e.V. ausgeschrieben. Journalisten können sich mit höchstens zwei Beiträgen beteiligen, die "nicht unbedingt unmittelbaren Bezug zur evangelischen Kirche, jedoch zumindest Bedeutung für sie haben", so der Vorsitzende des Presseverbandes, Dekan Lothar Grigat (Homberg/Efze).
Die Beiträge mit einer maximalen Länge von jeweils 8.000 Zeichen sollen bis zum 15. September an Dekan Grigat verschickt werden: Pfarrstraße 12, 34576 Homberg. (1.7.2000)

   

Frauengottesdienste sollen am Sonntag gefeiert werden

Kassel (epd). Auch nach dem offizellen Ende der weltweiten Dekade "Solidarität der Kirchen mit den Frauen" wollen Frauen in Kurhessen-Waldeck regelmäßig mit der Feier eines Gottesdienstes auf ihren Beitrag in Kirchen und Gemeinden aufmerksam machen. Zusammen mit der Erwachsenenbildung im Amt für kirchliche Dienste hat die Leiterin der landeskirchlichen Frauenarbeit, Pfarrerin Dorothea Gertig (Kassel) einen Gottesdienstentwurf herausgebracht, in dessen Mittelpunkt die alttestamentliche Geschichte der "Totenbeschwörerin" von En-Dor steht, die oft als "Hexe" bezeichnet wird. Zum Heft mit der Liturgie gehört auch umfangreiches Material zur Entstehung und Geschichte der Hexenverfolgung in der Kirche.
Bei dem diesjährigen "Frauengottesdienst" wird die Kollekte für Frauen erbeten, die als Opfer des Menschenhandels zur Prostitution in Deutschland gezwungen wurden. Der im Frühjahr in Kassel gegründete Verein "Franka" will in der Landeskirche Hilfsangebote für die meist aus Osteuropa stammenden Frauen organisieren. (1.7.2000)

   

Landeskirche: »Corpus Christi« verletzt massiv religiöse Gefühle

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sieht in zentralen Passagen des umstrittenen Theaterstücks "Corpus Christi" eine massive Verletzung religiöser Gefühle. Wie das Landeskirchenamt in Kassel erklärte, überschreite man mit dieser Aufführung die Grenze der Freiheit der Kunst, welche "ein hohes Gut in unserer Gesellschaft" sei. Die Landeskirche wolle trotzdem der Einladung des Intendanten des Staatstheaters Kassel, Professor Christoph Nix, zur Teilnahme an einer Podiumsdiskussion nach der Aufführung folgen, um "über Ästhetik und Freiheit der Kunst zu streiten und die Frage nach dem Menschen- und Gottesbild zu stellen". Am 26.6. gastierte das Theater Heilbronn im Staatstheater Kassel mit "Corpus Christi", in dem der Autor Terrence McNally Jesus und seine Jünger als Homosexuelle in einer modernen amerikanischen Stadt darstellt. Die evangelische Landeskirche kritisiert als "unannehmbar" McNallys Darstellung des Abendmahls als Gelage. "Die über weite Strecken vulgäre Sprache des Stückes legt es zudem nahe, das Leben und Wirken Jesu und seiner Jünger als verunglimpft anzusehen", so die Landeskirche. Sie teilt die Einschätzung des Kasseler Intendanten, "Corpus Christi" sei "rein dramaturgisch und dramatisch kein gelungenes Stück" und bedauert, dass mit dem Gastspiel in Kassel "einem offenbar misslungenen ... Werk unangemessen hohe Aufmerksamkeit eingeräumt wird". In der Woche zuvor wurde nach Bombendrohungen eine für den 2. Juli in Pforzheim geplante Aufführung von "Corpus Christi" vom Oberbürgermeister wegen des unverhältnismäßig hohen Sicherheitsaufwands abgesetzt. (1.7.2000)