Nachrichten-Archiv: Oktober-Dezember 2001

 

Weihnachtsgruß von Bischof Hein im Radio

   

Kassel (medio). Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, wendete sich am zweiten Weihnachtsfeiertag um 8.40 Uhr in der Sendung "HIT RADIO FFH Kreuz und Quer" mit einer Weihnachtsbotschaft an alle Hessen. Hören Sie hier den Radiobeitrag des Bischofs. (26.12.2001)

  Radiobeitrag

Bischof Hein in Weihnachtspredigt:
Frieden folgt aus Glauben an Gottes Macht und Liebe

   

Kassel (epd). Zum Glauben an Gottes Macht und Liebe ruft der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, in seiner Weihnachtspredigt auf. In der Christvesper in der Kasseler Martinskirche erklärt der Bischof am Heiligen Abend, "der Friede, der unser persönliches wie unser gesellschaftliches Leben bestimmt, folgt aus dem Glauben an Gottes Macht und Leben." Umgekehrt sei der Unfriede Folge des Unglaubens und Misstrauens gegenüber Gott sowie der Anmaßung, ihn aus der Welt beseitigen zu wollen.

Die Terroranschläge vom 11. September, die Kriegsschauplätze in Afghanistan, in Israel und Palästina hätten eine neue Nachdenklichkeit erzeugt, gepaart mit Gefühlen von Angst und Unsicherheit, so der Bischof. Mit einem Mal sei deutlich geworden, wozu Menschen fähig sind, wenn sie von Hass und Verblendung geleitet sind. Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, was es noch bedeuten könne, wenn die Engel in der Heiligen Nacht vom "Frieden auf Erden" singen. "Nur wer von Gott redet, kann wirklich vom Frieden reden," so Hein.

Überall, wo der entscheidende Unterschied zwischen Gott und den Menschen aufgehoben zu werden drohe, gerate die Welt aus den Fugen und beginne der Unfrieden. Zugleich warnte der Bischof vor dem Missbrauch des Namen Gottes für eigennützige Ziele: Mit der Berufung auf Gottes Ehre und Herrlichkeit Kriege gegen Andersdenkende und Andersgläubige zu entfesseln, sei nicht anderes als Gotteslästerung.

Angesichts der Vielzahl der Krisenherde der Welt könne das Zeugnis des Friedens aussichtslos erscheinen. Demgegenüber sei festzuhalten: "Gott hat in Jesu Geburt auch sehr klein angefangen." Von der Heiligen Nacht sei jedoch eine Friedensbewegung ausgegangen, die immer wieder Menschen erfasst und zu Friedensboten gemacht habe. Der Friede, den Gott gebe, mache zugleich erfinderisch. Er weite den Blick über einen begrenzten Horizont hinaus und lasse mit Gottes Möglichkeit rechnen, so Hein: "Versöhnung wird möglich. Das ist die entscheidende Hoffnung für unsere Welt." (24.12.2001)

 

Nordhessische Pfarrerin als Seelsorgerin
bei den Paralympics in Salt Lake City

   

Felsberg (epd). Pfarrerin Claudia Rudolff (39) aus Felsberg fährt im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland Ende Februar nächsten Jahres als Seelsorgerin zu der Winterolympiade des Behindertensports nach Salt Lake City. Die Spiele beginnen direkt im Anschluss an die Olympischen Winterspiele. (20.12.2001)

   

Stiftung zahlt erstmals Gelder
zur Kirchenerhaltung aus

   

Kassel (epd). Mit 1,659 Millionen Mark werden insgesamt elf Bauvorhaben an und in Kirchengebäuden von der "Stiftung Kirchenerhaltungsfonds" der EKKW gefördert. Die Bewilligungsbescheide wurden am 19. Dezember im Landeskirchenamt in Kassel vom Vorsitzenden der Stiftung, Hans Lapp, an Vertreter der Gemeinden übergeben. Der Fonds wurde im Jahr 2000 von der Landessynode beschlossen und ist mit einem Stiftungskapital von derzeit 30 Millionen Mark ausgestattet. Die Erträge daraus sollen zur Pflege und zum Unterhalt denkmalgeschützter Kirchengebäude verwandt werden.

Wie der Vizepräsident der Landeskirche, Friedrich Ristow, betonte, handelt es sich bei diesen Mitteln um zusätzliche Zuweisungen an die Kirchengemeinden. Die bisherigen Zuwendungen in Höhe von jährlich und 24 Millionen Mark blieben erhalten. Außerdem würden den Gemeinden im Rahmen eines Nothilfeprogramms in den kommenden zwei Jahren nochmals 24 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Im Bereich der Landeskirche gebe es über eintausend Kirchen, die erhalten werden müssten. Eine solche Dichte sei in anderen EKD-Gliedkirchen nicht zu finden. (20.12.2001)

   

Medienpreis 2001 an Simmershausen, Spangenberg und Niedergrenzebach

   

Kassel (medio). Die kreativsten Aktionen zur Werbung von Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Kirchenvorstand oder zur Beteiligung an der Kirchenvorstandswahl hat der Ev. Medienverband in Kassel jetzt mit seinem Medienpreis ausgezeichnet.
Der erste Preis in Höhe von 1500 EUR geht an die Ev. Kirchengemeinde Simmershausen (Kirchenkreis Kassel-Land), deren Pfarrer Peter-Michael Leppin mit selbstgedichteten Texten auf bekannte Melodien mit einem Leierkasten durch den Ort zog, um auf die Wahl aufmerksam zu machen.
Den zweiten, mit 1000 EUR dotierten Preis erhält die Ev. Kirchengemeinde Spangenberg (Kirchenkreis Melsungen). Dort hatte der Kirchenvorstand im Rahmen der örtlichen Kirmes einen Motivwagen zur Kirchenvorstandswahl geschmückt und unter dem Motto „Feuer und Flamme für die Kirche“ im Festzug Streichholzbriefchen verteilt.
Die Kirchengemeinde Niedergrenzebach (Kirchenkreis Ziegenhain) kann sich über den dritten Preis und 500 EUR freuen. Hier hatten mehrere Gemeindebriefe das Wahlverfahren selbst, die Kandidatinnen und Kandidaten und schließlich das Wahlergebnis vorgestellt, mit Erfolg: Die Wahlbeteiligung stieg um 50 Prozent.

Bischof Dr. Martin Hein wird die Preise am 29. Januar 2002 in Simmershausen im Rahmen eines kleinen Festes an die Preisträger überreichen. (18.12.2001)

   

Neu: Gastronomie in Kasseler Alte Brüderkirche

   

Kassel (epd). Kulturelle Events, stilvolle Feiern und gesellschaftliche Anlässe können in Kassel demnächst auch hinter historischen Kirchenmauern stattfinden. Kassels ältestes Gebäude, die Alte Brüderkirche, soll spätestens bis zum Beginn der Documenta 11 im Juni nächsten Jahres für private Veranstaltungen buchbar sein, so Stephan Heinisch, Verwaltungsdirektor des Gesamtverbands Evangelischer Kirchengemeinden in Kassel.

Um das leerstehende Gotteshaus gastronomisch nutzen zu können, wird eine mobile Servicestation in das Seitenschiff eingebaut. Außerdem werden Toilettenanlagen installiert, die Empore aus den 50er Jahren soll entfernt werden, und die Kirche erhält eine neue Heizung. Nach Angaben von Kirchenbaudirektor Michael Frede (Kassel), sieht das neue Konzept für die seit 1970 nicht mehr von der Gemeinde genutzte Kirche einen Multifunktionsraum vor. Die von einem Kasseler Bootsbauer gefertigten hölzernen Einbauten fügten sich "wie skulpturale Möbelstücke" in den sakralen Raum ein. Nach wie vor soll die Kirche auch für gottesdienstliche Zwecke zur Verfügung stehen, so Frede. Bei Vermietungen müsse eine "würdige" Nutzung gewährleistet sein. (17.12.2001)

   

Stellungnahmen der EKKW und des Diakonischen Werkes
in Kurhessen-Waldeck e.V.
:

Pflege in der Krise

   

Kassel (medio). Pflege ist entscheidend mehr als die Summe kalkulierbarer Handgriffe, und sie ist mehr als die bloße Anwendung von medizinisch-therapeutischen Möglichkeiten, das hat die Herbstsynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in einem Votum unterstrichen. Zur Pflege gehören demnach Zuwendung und sensible Begleitung. Darum müsse es ein Standard professioneller Pflege bleiben, dass Pflegemitarbeiter sich Zeit zum Zuhören nehmen können, so die Landessynode.

In der Reihe "Schriften und Dokumentationen" auf ekkw.de werden unter dem Titel "Pflege in der Krise" verschiedene Stellungnahmen der EKKW und des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck e.V. zu diesem Thema dokumentiert. (14.12.2001)

  Pflege in der Krise

Advent auf ekkw.de:
Jeden Tag ein adventlicher Klick
im Adventskalender

   

Kassel (medio). Seit dem ersten Dezember kann auf ekkw.de täglich ein Türchen im Adventskalender geöffnet werden. Der Kalender zeigt Motive der Advents- und Weihnachtszeit aus verschiedenen Kirchen der EKKW.

Herausgeber ist das Amt für Kirchliche Dienste (Kassel), bei dem der Adventskalender auch als Printausgabe erhältlich ist. Der Erlös vom Verkauf ist für den Verein "Ausbildungshilfe für junge Christen in Afrika und Asien" in Kassel bestimmt. Dieses Hilfswerk der EKKW unterstützt die Ausbildung von ca. 1500 jungen Menschen in den Partnerkirchen in sechs Ländern Afrikas, in Indien und Indonesien. Erstmalig gibt es in diesem Jahr auch ein Weihnachtsgeschichten-Telefon. Unter der Rufnummer (0561) 9378-278 können sich Interessierte Weihnachtsgeschichten vorlesen lassen. Die Geschichten sind in vier Teilen vom 1.12. - 31.12.2001 zu hören. (03.12.2001)

 

Bistum Fulda und Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck:
Leitungstreffen in vertrauensvoller Atmosphäre

   

Hofgeismar (medio). Der Bischof der Diözese Fulda, Heinz-Josef Algermissen, und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, haben eine positive Bilanz des Treffens beider Kirchenleitungen Montag (10.12.01) gezogen. Die Gespräche seien von einer ebenso offenen wie vertrauensvollen Atmosphäre gekennzeichnet gewesen, erklärten beide leitenden Geistlichen übereinstimmend nach Abschluss der Beratungen in Hofgeismar.

Im Mittelpunkt des jährlich stattfinden Gesprächs beider gesamten Kirchenleitungen stand unter anderem die Studie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck "Das Amt des Pfarrers und der Pfarrerin in der modernen Gesellschaft". Bischof Algermissen ermutigte in diesem Zusammenhang, das Gespräch über diese Frage über die Grenzen der Konfessionen hinweg auf allen Ebenen zu führen: Ohne die Unterschiede zwischen katholischen und protestantischem Amtsverständnis zu leugnen, solle vorrangig seine gemeinsame Grundlage in den Blick genommen werden. Dabei gelte es, das Pfarramt weniger allein von seiner Funktion her, sondern vielmehr als Ruf und Beauftragung wahrzunehmen.

Beide Bischöfe erklärten zugleich die Absicht, mögliche Differenzen über die Verwendung von Bibelübersetzungen im Gottesdienst auszuräumen. Hierbei geht es um die Frage, ob in ökumenischen Gottesdiensten grundsätzlich die sogenannte "Einheitsübersetzung", die vorab in der katholischen Kirche in Gebrauch ist, oder auch die in den evangelischen Kirchen übliche Lutherübersetzung der Bibel verwandt werden soll. Dies hatte unlängst die Evangelische Kirche in Deutschland gefordert. Als gemeinsames Projekt haben das Bistum Fulda und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Planungen für die Gestaltung der bundesweiten ökumenischen "Woche für das Leben" aufgenommen; zugleich ist eine enge Zusammenarbeit mit Blick auf das "Jahr mit der Bibel" 2003 geplant. (11.12.2001)

 

Studie: Pfarrerbild

Kasseler Martinskirche:
100.000 Mark vom Land Hessen für Sanierung

   

Kassel/Wiesbaden (epd). Die Sanierung der Martinskirche in Kassel wird das Land Hessen im kommenden Jahr mit weiteren 100.000 Mark aus dem Etat des Landesamtes für Denkmalpflege fördern. Dies teilte Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, in Wiesbaden mit. Die ehemalige gotische Stiftskirche, die zu den bedeutenden Kulturdenkmälern Hessens gehöre, solle durch die Sanierung erhalten werden, so die Ministerin.

Baumaßnahmen seien notwendig, um erhebliche Verwitterungsschäden an den Sandsteinfassaden zu beheben. Mit der nun anstehenden Restaurierung des Südwestturms der Martinskirche sollen die im Jahr 2000 begonnenen Arbeiten fortgesetzt werden. Diesen zweiten Bauabschnitt, für den insgesamt Kosten von über 760.000 Mark veranschlagt seien, fördere das Land mit 100.000 Mark. Die übrigen Kosten trage die Kirchengemeinde und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. Bereits abgeschlossen seien die Sanierungsarbeiten am Nordwestturm, die das Land im Jahr 2000 mit ebenfalls 100.000 Mark unterstützt habe. Das Restaurierungsprojekt werde vom Institut für Steinkonservierung in Mainz begleitet, sagte die Ministerin. (11.12.2001)

   

Medienkritik beim Adventsempfang der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

   

Kassel (epd). Die neue Medienwelt der Berliner Republik wird nach Ansicht der Journalistin Tissy Bruns (Berlin) immer schneller, schriller und uninformierter. Auf dem Adventsempfang des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, ging es am Freitagabend in Anwesenheit von rund 200 Gästen aus Kirche, Kultur, Wirtschaft und Presse um die Auswirkungen einer veränderten Berichterstattung auf die Politik.

In ihrer Analyse kritisierte Referentin Tissy Bruns, dass in der politischen Kommunikation das oberflächliche Fernsehbild unwiderruflich über das aufklärende Wort dominiere. "Berlin hat das befördert", so die Redakteurin der Zeitung "Die Welt" und Vorsitzende der Bundespressekonferenz, der rund 900 deutsche Journalisten angehören, die als Korrespondenten über die Bundespolitik berichten.

Um ernst genommen zu werden, müssten die Medien dem "prozessualen, langsamen Charakter" von Politik Rechnung tragen, forderte die Zeitungsredakteurin. Nach dem 11. September sei eine neue Ernsthaftigkeit bei den Berliner Medienleuten festzustellen. Die letzte Monate hätten gezeigt, dass öffentliche Angelegenheit differenziert behandelt werden könnten, sagte die Referentin. (10.12.2001)

  Vortrag "Schneller, schriller, uninformierter - die neue Medienwelt der Berliner Republik" von Tissy Bruns

Bischof Hein zum Zeichen des Friedens in Kasseler Stadtmoschee

   

Kassel (epd). Anlässlich des Ramadan, dem traditionellen Fastenmonat der Muslime, stattete der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, der Kasseler Stadtmoschee am Samstag einen Besuch ab. Im Anschluss an das Mittagsgebet der islamischen Gläubigen betonte Hein, dass sein vierter Besuch in der Moschee "in einer schwierigen aber auch für beide Religionen sehr wichtigen Zeit", nämlich der christlichen Adventszeit und dem heiligen Monat Ramadan, stattfinde. Gegenüber den Muslimen bekräftigte der Bischof: "Sie sind selbstverständlich ein Teil unserer Gesellschaft in Deutschland".

Seit den Attentaten des 11. September gebe es eine neue Aufmerksamkeit im Blick auf den Islam als Religion, erklärte Hein. In der deutschen Gesellschaft hatte es nach den Worten des Bischofs den Anschein, "als sei die Religion in den Hintergrund getreten". Die Auseinandersetzung zwischen Christentum und Islam sei aber "kein Kampf der Kulturen", unterstrich Hein. Er rief zur Begegnung von Christen und Muslimen auf, um miteinander und nicht übereinander zu reden.

In seiner Begrüßungsansprache betonte Imam Meviät Yildirim, dass die Ereignisse des 11. September die Menschen unterschiedlicher Herkunft in Deutschland zwängen, "sich ganz entschieden zusammen zu tun und einander noch näher zu rücken". Die Terroranschläge in den USA könnten genauso wenig dem Islam angelastet werden, wie der Kampf der ETA in Spanien oder der IRA in Nordirland dem Christentum zugeschrieben werden könne. Den Besuch des Bischofs begrüßte der Imam als "ein Zeichen des Friedens". (10.12.2001)

   

Tag der Menschenrechte:
Aktionsbündnis gegen Abschiebungen
am Frankfurter Flughafen

   

Hanau (epd). Zu einer Demonstration auf dem Frankfurter Flughafen rief das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main (Hanau) für den vergangenen Samstag auf. Die Initiatoren kündigten in einer Pressemitteilung an, sich für die Auflösung des "Internierungslagers" für Asylsuchende sowie den Stopp aller Abschiebungen einzusetzen.

Im Mai dieses Jahres hatte der Flughafenbetreiber Fraport eine Protestaktion im Terminal 1 zunächst untersagt, schließlich jedoch dulden müssen und sogar für einen Tag die Anbringung einer Gedenktafel "für die Opfer der Abschiebungen" genehmigt.

"Die Fraport lässt es zu, dass auf ihrem Areal Menschenrechte verletzt werden", erklärte der Sprecher des Aktionsbündnisses, Hagen Kopp. Am Tag der Menschenrechte (10. Dezember) wolle man auch gegen den bereits begonnenen Bau eines neuen Lagers auf dem Flughafengelände und auf die Planung der rot-grünen Bundesregierung für ein Abschiebegefängnis protestieren, so das Aktionsbündnis. (10.12.2001)

   

Bischof kritisiert Mehrheitsvotum des Nationalen Ethikrates:
Abgeordnete sollen vor Bundestagsbeschluss gewissenhaft Meinung bilden

   

Kassel (epd). Der Bischof der EKKW, Martin Hein, hat in einer Pressemitteilung das Mehrheitsvotum des Nationalen Ethikrates kritisiert, wonach der Import embryonaler Stammzellen zugelassen werden soll. Auch wenn die Einfuhr an strenge Bedingungen geknüpft werden sollte, bleibe der Grundeinwand bestehen: Embryonen würden verbraucht und instrumentalisiert, so Hein. Er wünsche sich statt dessen, dass verstärkt Versuche unternommen und gefördert werden, mit adulten Stammzellen zu Forschungsfortschritten zu kommen. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse seien hier außerordentlich ermutigend.

Mit Blick auf die Anfang kommenden Jahres anstehende Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Forschung an embryonalen Stammzellen sagte der Bischof, die Abgeordenten seien jetzt gefordert, sich gewissenhaft eine Meinung zu bilden. Der Bischof erinnerte daran, dass die Bundestags-Enquetekommission "Recht und Ethik in der Medizin" Mitte November mit deutlicher Mehrheit den Import und die Forschung an embryonalen Stammzellen abgelehnt habe. (03.12.2001)

   

Kampf gegen Aids ist Herausforderung für Entwicklungsarbeit

   

Marburg (epd). Der Kampf gegen Aids ist nach Ansicht der Direktorin des evangelischen Hilfswerkes «Brot für die Welt», Cornelia Füllkrug-Weitzel, zur größten Herausforderung für die Entwicklungsarbeit geworden. Hilfsprogramme nützten nichts, wenn nicht Mittel zur Aufklärung und Verhütung sowie Medikamente bereitgestellt würden, sagte die Direktorin in Marburg gegenüber epd.

Aids habe entscheidend mit Armut zu tun, daher sei Afrika als ärmster Kontinent am stärksten davon betroffen, erläuterte Füllkrug-Weitzel. Auch die Kirchen könnten das Problem nicht mehr ignorieren, weil die eigenen Leute stürben. Projektpartner könnten einige Projekte nicht weiterführen, weil die Mitarbeiter schwer erkrankt seien. Auch viele Fach- und Führungskräfte seien in Afrika bereits an Aids gestorben.

Die diesjährige Aktion «Brot für die Welt» wurde am 1. Advent (2. Dezember) eröffnet. Die Aktion erbrachte im vergangenen Jahr im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck 4.596.565 Mark (2.350.186 Euro). Das Spendenergebnis lag um 1,4 Prozent höher als 1999. (03.12.2001)

   

Gemeinde-Pavillon in Kassel-Wilhelmshöhe eingeweiht

   

Kassel (epd). Ein neu erbauter Gemeinde-Pavillon neben der Christuskirche in Kassel-Wilhelmshöhe wurde am 2. Dezember seiner Bestimmung übergeben. Wie eine "geschwungene Schale" füge sich das mit Muschelkalkstein verblendete Gebäude harmonisch in die baumbestandene Grünanlage neben der Kirche ein, hieß es bei der Eröffnung, zu der Propst Reinhold Kalden (Kassel) ein Segenswort sprach. Nach einer langjährigen Diskussion um die Bebauung des Grundstücks hatte die evangelische Kirchengemeinde einen Wettbewerb ausgeschrieben und den preisgekrönten Entwurf des Kasseler Architekten Prof. Berthold H. Penkhues umgesetzt.

Der 1,4 Millionen Mark teuere Pavillon mit einer Grundfläche von rund 290 Quadratmetern wurde an der süd-östlichen Ecke des Grundstücks errichtet, nimmt die Bauflucht der dortigen Wohnhäuser und der Kirche auf und beeinträchtigt durch seine flache Bauweise nicht den dominierenden Eindruck des Gotteshauses. Der 120 Quadratmeter große Saal öffnet sich mit einer hohen Fensterfront zur baumbestandenen Grünfläche und zur Kirchenapsis. Die Aufteilung der Innenräume ist ganz auf ihre Funktion bezogen und zeichnet sich aus durch klare Form- und Materialauswahl. (03.12.2001)

   

Kirchenvorstände in Kurhessen-Waldeck werden eingeführt

   

Kassel (epd). Rund 8.000 gewählte und ernannte Kirchenvorstands-
mitglieder werden in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am ersten und dritten Adventssonntag in ihr neues Amt eingeführt. In den nächsten sechs Jahren werden die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer die annährend 1.000 Kirchengemeinden in Kurhessen-Waldeck "in gemeinsamer Verantwortung mit den Pfarrern" leiten, wie es in der kirchlichen Grundordnung heißt.

Die Kirchenvorstandswahlen hatten am 23. September statt-
gefunden. Die Wahlbeteiligung lag mit 25,3 Prozent höher als bei der letzten Wahl im Jahr 1995 (23,9 Prozent). Bischof Martin Hein wies vor der in dieser Woche in Hofgeismar tagenden Landessynode darauf hin, dass Kurhessen-Waldeck zur Zeit mit diesem Ergebnis an der Spitze der Landeskirchen innerhalb der EKD liege. In den meisten Kirchenvorständen sind die Frauen in der Überzahl. (29.11.2001)

   

Abschluss der Synode in Hofgeismar:
Kritik an Ökonomisierung der Pflege

   

Hofgeismar (epd). Mit einer breiten Diskussion über den Zustand der Pflege ist gestern abend in Hofgeismar die Herbsttagung der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zu Ende gegangen. Bereits am Montag hatte sich Bischof Martin Hein in seinem Bericht kritisch über die Rahmenbedingungen der Pflege geäußert. Zugleich wurde den 90 Synodalen eine Stellungnahme der Landeskirche und des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck "Pflege in der Krise" vorgelegt. In ihr wird die zunehmende Ökonomisierung der Pflege in Deutschland massiv kritisiert.

Statt persönlicher Zuwendung spiele die Optimierung wirtschaftlicher Faktoren eine immer größere Rolle, heißt es in dem Papier. Der tatsächliche Hilfebedarf pflegebedürftiger Menschen werde dabei kaum berücksichtigt; zugleich gebe es besonders in der ambulanten Pflege keine leistungsgerechten Vergütungen. Im Gesundheitswesen sei derzeit ein Paradigmenwechsel festzustellen: Entgegen dem von der Politik vermittelten Eindruck, mit Eintritt in die Pflegeversicherung seien Pflegebedürftige abgesichert, würden tatsächlich die Leistungen rationiert. Nicht Bedarfsdeckung, sondern die Beitragsstabilität der Versicherungen zähle, so die Kritik.

Die Verteilung der Pflege auf verschiedene Kostenträger führe oft zu einer Unterversorgung der Pflegebedürftigen. Zudem bekämen ambulante Pflegedienste geleistete notwendige behandlungs-pflegerische Leistungen nicht erstattet. In einer Zeit, in der ambulanter Versorgung gegenüber stationärer Vorrang gegeben werde, sei dies ein Skandal. Derzeit könnten die realen Kosten der Pflege nicht in Rechnung gestellt werden. Es würden vielmehr Einheitspreise von den Pflegekassen festgelegt, die wirtschaftliches Arbeiten unmöglich machten.

Abschließend rufen Landeskirche und Diakonisches Werk zu einer Debatte über Umfang und Kosten notwendiger Pflege in unserer Gesellschaft auf, an der die Bevölkerung, die gesellschaftlich relevanten Kräfte wie die Kostenträger zu beteiligen seien. Die Politik sei gefordert, die massiven Widersprüche zwischen erklärtem politischem Willen und realer Gesetzgebung zu beenden. Gefragt seien klare politische Aussagen, die sich in realer Gesetzgebung ausdrückten. Am 11. Dezember werden Vertreter der Landeskirche, des Diakonischen Werkes in Berlin mit Hessischen Bundestagsabgeordnete in Berlin Gespräche über die Situation der Pflege führen. (29.11.2001)

 

Doppelhaushalt 2002/2003 verabschiedet:
Gesamtvolumen von 379.226.400 Euro -
Sparkurs wird beibehalten

   

Hofgeismar (medio). Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat auf ihrer Tagung in Hofgeismar am heutigen Mittwoch erstmals einen Doppelhaushalt für die Jahre 2002/2003 verabschiedet. Das Gesamtvolumen des Haushalts, der erstmalig in Euro ausgewiesen ist, beträgt 379.226.400 Euro, wobei für das Jahr 2002 gut 192 Mio. Euro und für 2003 187 Mio. Euro vorgesehen sind. (28.11.2001)

 

Grundordnungsänderung:
Landeskirche vereinfacht Wiedereintritt

   

Hofgeismar (medio). Am heutigen Mittwoch hat die Landessynode durch eine Änderung ihrer Grundordnung den Weg für die Aufnahme und den Wiedereintritt in die Evangelische Kirche erleichtert. Der Beschluss ermöglichte es zugleich, einem Gesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zuzustimmen, das die Bestimmungen über die Aufnahme und den Wiedereintritt in die Evangelische Kirche reformiert. Demnach kann die Aufnahme oder der Wiedereintritt in die Heimatgemeinde auch an einem anderen Ort bei eigens errichteten (Wiedereintritt-)Stellen im gesamten Bereich der EKD erfolgen. Bislang waren in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck Aufnahme und Wiedereintritt stets von der Zustimmung des Kirchenvorstands der örtlichen Kirchengemeinde abhängig. (28.11.2001)

 

Bildband der EKKW "Einblicke" vorgestellt

   

Hofgeismar (medio). "Einblicke, Bilder und Berichte" - so heißt der neue Bildband der EKKW, der heute auf der Herbsttagung der Landessynode in Hofgeismar vorgestellt wurde. Neun Autorinnen und Autoren haben die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck mit ihren 28 Kirchenkreisen in Bild und Wort porträtiert: "Es ist eine Reise geworden, die von Bad Karlshafen an der Weser bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, von Willingen im Waldeckschen Upland bis nach Schmalkalden in Thüringen führt", so der Sprecher der Landeskirche, Pfr. Karl Waldeck, der den Bildband den Synodalen vorstellte.

Herausgegeben wird der Bildband vom Verlag Evangelischer Medienverband Kassel und ist im Buchhandel zum Preis von
DM 48,- erhältlich. (28.11.2001)

 

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Finanzbericht von Vizepräsident Friedrich Ristow:
Rückläufige Steuereinnahmen erwartet

   

Hofgeismar (medio). In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wird es für die Jahre 2002/2003 voraussichtlich erstmalig einen Doppelhaushalt geben. Er wurde vom leitenden Juristen der Landeskirche, Vizepräsident Friedrich Ristow, am heutigen Dienstag auf der Landesssynode in Hofgeismar eingebracht. Das Gesamtvolumen des Haushalts, der erstmalig in Euro ausgewiesen ist, beträgt 379.226.400 Euro, wobei für das Jahr 2002 gut 192 Mio. Euro und für 2003 187 Mio. Euro vorgesehen sind. (27.11.2001)

 


(Foto: medio)

Landesbischöfin Käßmann in Hofgeismar:
"Europa muss Sinnbild für Religionsfreiheit sein"

   

Hofgeismar (epd). Christen sollten sich für den Bau von Moscheen in Deutschland einsetzen, gleichzeitig aber auch für den Bau von Kirchen in nichtchristlichen Ländern streiten. Das sagte die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann am Montagabend bei einem Vortrag auf der in Hofgeismar tagenden Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Das Europa der Zukunft müsse ein Sinnbild für Religionsfreiheit sein, so Käßmann. Um interreligiösen Dialog und Ökumene zu stärken, müssten die Protestanten ihr Profil schärfen und Tendenzen zur Religionsvermischung entgegentreten, forderte die Bischöfin. (27.11.2001)

 


(Bild: evlka.de)

Landessynode:
Bischof Hein mahnt Qualität in der Pflege an

   

Hofgeismar (epd). Ein schlechtes Zeugnis stellt der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), den jetzigen Rahmenbedingungen für die Pflege alter und kranker Menschen aus. Derzeit werde von der Pflegeversicherung DM 52,- pro Pflegestunde gezahlt. Damit könne die Qualität der diakonischen Pflege auf Dauer nicht gehalten werden. Zugleich würden so Diakoniestationen in ein Defizit getrieben und in ihrer Existenz gefährdet, so Hein vor der heute beginnenden Landessynode in Hofgeismar. Er kündigte in diesem Zusammenhang für Mitte Dezember Gespräche mit hessischen Bundestagsabgeordneten in Berlin an. (26.11.2001)

 


(Foto: medio)

Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck tagt ab heute in Hofgeismar

   

Kassel (epd). Um das Thema "Gefährdetes Leben" geht es unter anderem auf der Herbstsynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vom 26. bis 29. November in Hofgeismar. Bischof Martin Hein (Kassel) will in seinem Bericht vor den Landessynodalen auf die aktuelle Weltlage eingehen, die momentan wesentlich durch Terror und Krieg, BSE-Krise, Euthanasie- und Bioethik-Debatte bestimmt sei, so Hein am Donnerstag (22.11.) vor der Presse in Kassel.

Eine wichtige Rolle auf der Tagesordnung nehme auch der Punkt "Pflege in der Krise" ein. Durch eine von Landeskirche und Diakonie herausgegebene Stellungnahme werde deutlich gemacht, dass in der ambulanten Pflege "ein Mindestmaß an Qualifizierung" erhalten werden müsse, sagte Hein. Kurhessen-Waldeck habe mit dem "starken Einklinken in die politische Debatte" bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen, so der Bischof.

Vizepräsident Friedrich Ristow legt der Landessynode am Dienstag (20.11.) erstmals einen Doppelhaushalt für 2002 und 2003 vor, der insgesamt 379 Millionen Euro umfasst. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sei im Vergleich mit anderen westdeutschen Landeskirche "arm aber liquide", wertete Ristow. Die Kirchensteuereinnahmen gingen zurück; in den nächsten zehn Jahren müsse ein Minderaufkommen von insgesamt 15 Prozent verkraftet werden. Ausgleich könne durch Rückgriff auf die Reserven des so genannten Steuerverwahrs geschaffen werden, kündigte der Vizepräsident in der Pressekonferenz an. Als Schwerpunkt bei den Ausgaben im nächsten Jahr will Ristow den Synodalen ein 24 Millionen D-Mark umfassendes Sonderbauprogramm für notgesicherte und vom Verfall bedrohte Kirche vorschlagen.

Am Abend des ersten Tages der öffentlichen Synode hält die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann einen Vortrag über "Die Zukunft der Ökumene für Europa". Anlass ist der zehnte Todestag des früheren kurhessischen Bischofs Hans-Gernot Jung, der im November 1991 während der Tagung der Landesyode in Hofgeismar verstarb.

medio - die landeskirchliche Medienagentur wird wieder direkt von der Synode aus Hofgeismar auf ekkw.de berichten (26.11.2001)

 

Sonderaktion zum Buß- und Bettag führte zu Rekordabrufen und Überlastung des EKKW-Servers

   

Kassel (medio). Die Sonderaktionen zum Buß- und Bettag haben der landeskirchlichen Website ekkw.de Rekordzugriffe aber auch technische Schwierigkeiten beschert. Das teilte der Internetbeauftragte der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer (Kassel), am Freitag in Kassel mit. Erstmals seien an einem einzigen Tag (Mittwoch, 21.11.) über 14.000 Seiten abgefragt worden. Als dann am Donnerstagabend der "Bischofschat" seine Pforten öffnete, brach innerhalb von 10 Minuten wegen Überlastung der Chatserver zusammen. "Wir sind damit an unsere technischen Grenzen gestoßen", so Fischer. "Mit einem solch großen Erfolg hatten wir nicht gerechnet".

Jetzt müsse die landeskirchliche Medienagentur medio in eine leistungsfähigere technische Infrastruktur investieren, um den Internetservice der Landeskirche attraktiv zu halten. Ein Grund für die Rekordabfragen: Von zahlreichen bundesweiten Websites war das Angebot der kurhessischen Kirche zum Buß- und Bettag verlinkt worden. (23.11.2001)

 

www.busstag.de

Hörbeitrag

Bischof Hein lehnt Forschung
mit embryonalen Stammzellen ab

   

Wiesbaden (epd). Gegen die Forschung mit embryonalen Stammzellen hat sich der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, ausgesprochen. Menschliches Leben dürfe nicht verzweckt oder instrumentalisiert werden, sagte Hein in Wiesbaden bei einem Bioethik-Symposium im Hessischen Landtag. Auch von einer Lockerung des Embryonenschutzgesetzes sei abzuraten.

Hein plädierte statt dessen dafür, die bei der einer künstlichen Befruchtung entstandenen überzähligen Embryonen zur Adoption frei zu geben. Dadurch käme man aus dem Dilemma heraus, zu entscheiden, ob diese überzähligen Embryonen für die Stammzellenforschung genutzt werden sollten oder nicht. Der Mensch sei ein Ebenbild Gottes und habe von daher ein Recht auf Leben und Würde, betonte Hein. So gebe es auch keine Phasen unterschiedlicher Würde, auch wenn das volle menschliche Potenzial im Embryo noch nicht realisiert sei.

Skeptisch äußerte sich der Bischof der kurhesen-waldeckschen Kirche zur so genannten Präimplantationsdiagnostik (PID). Es sei zu befürchten, dass bei diesem Verfahren zur Früherkennung von Erbschäden bei einem Embryo selbst leichte Behinderungen Grund für eine negative Selektion werden könnten. (22.11.2001)

   

ZDF-Fernsehgottesdienst kommt am Totensonntag aus Kasseler Museum

   

Kassel (epd). Nicht aus einer Kirche, sondern aus dem Museum für Sepulkralkultur in Kassel wird der ZDF-Fernsehgottesdienst am Totensonntag (25. November) ausgestrahlt. Altar und Kanzel stehen dabei zwischen historischen und modernen Grabmalen im Ausstellungsraum des bundesweit einzigartigen Museums für Bestattungs- und Trauerkultur. Der Gottesdienst, in dem Museumsdirektor und Pfarrer Reiner Sörries predigt, steht unter dem Thema «Lebensfreude ­ Lebenwollen» und beschließt die Reihe der ZDF-Gottesdienste im Kirchenjahr 2000/2001 zum Motto «Lebens-Werte».

Der bereits am Buß- und Bettag in Kassel aufgezeichnete Fernsehgottesdienst wird am 25. November von 9.30 bis 10.15 Uhr im ZDF-Programm ausgestrahlt. Durchschnittlich schalten etwa 700.000 Zuschauer die Fernsehgottesdienste ein. (22.11.2001)

   

Öffentlichkeitskampagne der Landeskirche
zum Buß- und Bettag: "Beten"

   

Kassel (medio). Beten. So lautet das diesjährige Motto der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Buß- und Bettag 2001. Neben mehr als 500 Gottesdiensten im Bereich der Landeskirche am Mittwoch, dem 21. November, wird zur Thematik auch in diesem Jahr eine Öffentlichkeitskampagne gestartet: So bietet die Landeskirche neben Plakaten, Gottesdienstentwürfen ein Booklet an, das wichtige Gebete der Christenheit enthält.

Am Mittwoch wurde zudem in den Tageszeitungen im Bereich der Landeskirche eine Anzeige zum Buß- und Bettag geschaltet, welche die Thematik des Feiertags sowie die gegenwärtige weltpolitische Situation aufnahm. Die Frage der Gewalt spielte auch eine Rolle in einem Kino-Spot, der in den Großkinos im Bereich der Landeskirche gezeigt wurde. (22.11.2001)

 

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Hörbeitrag

Bischof Hein zum Bußtag:

Im Gebet Kraft zur Umkehr finden

   

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hat die Bedeutung des Gebets für den Alltag unterstrichen. In seiner Kanzelabkündigung zum Buß- und Bettag am 21. November stellt der Bischof fest, dass in diesem Jahr die Bereitschaft, über das Beten zu reden und auch selbst zu beten, spürbar gewachsen sei.

Dazu hätten die Ereignisse des 11. Septembers und deren Folgen beigetragen. Der Bischof erinnert in diesem Zusammenhang an die teilweise überfüllten Gottesdienste und Andachten unmittelbar nach den Terroranschlägen. Seither gebe es in manchen Gemeinden regelmäßige Friedensgebete, bisweilen auch gemeinsam mit muslimischen Nachbarn. Zurückhaltend äußert sich der Bischof angesichts der jüngsten Entwicklung in Afghanistan. «Die Zweifel am Sinn der eingeschlagenen Militärstrategie überwiegen bei mir», so Hein. An den Gebeten für den Frieden solle nicht nachgelassen werden; das Gebet sei jedoch nicht Krisensituationen vorbehalten.

Positiv sieht Hein den Gottesdienstbesuch am Buß- und Bettag in Kurhessen-Waldeck. Der Besuch habe in den vergangenen Jahren landeskirchenweit zugenommen oder sei zumindest konstant geblieben. Hein nennt als einen der Gründe die lebhafte öffentliche Diskussion über den Feiertagsschutz des Buß- und Bettags. (21.11.2001)

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Protest gegen frühzeitige Eröffnung
des Kasseler Weihnachtsmarktes

   

Kassel (epd). Rund 2.500 Kasseler Bürger haben mit ihrer Unterschrift gegen die am Montag nach dem Volkstrauertag erfolgte Eröffnung des Weihnachtsmarktes protestiert. Die Unterschriften wurden von evangelischen und freikirchlichen Gemeinden gesammelt. Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin des Gesamtverbands der evangelischen Kirchengemeinden in Kassel, will die Listen am Freitag an Oberbürgermeister Georg Lewandowski (CDU) übergeben. An die Stadt Kassel wird appelliert, im kommenden Jahr den Weihnachtsmarkt erst wieder am Montag nach dem Ewigkeitssonntag zu öffnen, mit dem die Adventszeit beginne.

Die Bußtagswoche, so die Unterzeichner, sei eine Zeit des Trauerns und Gedenkens an die Opfer, Toten und Vermissten der Weltkriege und Verstorbenen im persönlichen Umfeld. Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes in dieser Woche führe zu einer «Vermischung und Überlagerung dieser besinnlichen Zeit» und zu «einem erheblichen kulturellen Verlust für unsere Gesellschaft». (20.11.2001)

   
Kasseler Kreuzkirche:

Zentrale Schülergottesdienste zum Buß- und Bettag

   

Kassel (medio). Am 21. November finden in der kasseler Kreuzkirche zentrale Schülergottesdienste zum Buß- und Bettag statt. Erstmals werden in diesem Jahr zwei Gottesdienste hintereinander angeboten, teilte die Stadtjugendpfarrerin Anja Baum mit. Um 9 Uhr beginnt für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-9 der Gottesdienst und für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10-13 um 11 Uhr.

Die Gottesdienste werden die aktuelle politische Situation aufnehmen und mit dem religiösen Symbol "Engel" in Verbindung gesetzt, das in widersprüchlicher Weise auch in dem Titel "there must be an angel" der Gruppe "No Angels" vorkommt. Musik, Tanz, Bilder und Texte werden zum Thema "Engel" und zu dem Lebensgefühl der Jugendlichen in der gegenwärtigen politischen Lage Impulse an dem diesjährigen Buß- und Bettag liefern. Die Gottesdienste werden in Absprach mit dem Staatlichen Schulamt angeboten und musikalisch von "TEN SING" aus Kassel gestaltet. (16.11.2001)

   
Kasseler Bibelgesellschaft:

Elektronischer Adventskalender auf ihrem Handy

   

Kassel (medio). Unter dem Motto "Ein gutes Wort für jeden Tag" startet die Kasseler Bibelgesellschaft ihre diesjährige Adventskalender-Aktion, bei der alle Interessierten an jedem Tag des Advent eine SMS auf ihr Handy bekommen können. Nach Anmeldung kann die gute Nachricht täglich in der Zeit vom 2. - 26.12. kostenfrei empfangen werden.

Anmeldung vom 26. - 28.11. (8-12 Uhr) unter Tel. (0561) 9307114, FAX (0561) 9307155 oder per eMail an rundfunk.mz@ekkw.de. (16.11.2001)

   
Kurs des Ökumenischen Dienstes Schalomdiakonat:

Wege aus der Gewalt - Einführung in gewaltfreies Handeln

   

Diemelstadt-Wethen/Kassel (medio). Gewalt nicht tatenlos hinnehmen, sich in Konflikte aktiv einschalten und sie gewaltfrei beeinflussen - das sind Ziele eines Fortbildungskurses des Ökumenischen Dienstes Schalomdiakonat (OeD) und der Arbeitsstelle für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende Kassel.

Die befufsbegleitende Fortbildung "Wege aus der Gewalt" richtet sich an kirchliche MitarbeiterInnen, LehrerInnen, Jugend- und SozialarbeiterInnen und andere Interessierte und findet im ersten Halbjahr 2002 in Bebra-Imshausen statt. An zwei Wochenenden und zwei viertägigen Seminaren wird die Wahrnehmungsfähigkeit für das eigene Konfliktverhalten gestärkt und u.a. konstruktives Gesprächstverhalten in Konflikten geübt. Interessierte Personen können sich bis zum 14.12. unter Tel.: (05694) 8033 oder (0561) 1096582 informieren und anmelden. Der Kurs ist als Bildungsurlaubsmaßnahme und als Fortbildungsmaßnahme für LehrInnen anerkannt und wird mit einem Zertifikat bescheinigt. (16.11.2001)

   
KDV-Zentralstelle:

Keine Wehrpflichtigen ins Ausland schicken

   

Kassel (epd). Seit dem 11. September 2001 wenden sich vermehrt Rat Suchende an die Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen e.V. (Zentralstelle KDV) in Bremen. Das berichtete der Vorsitzende der 27 Verbände umfassenden Zentralstelle, Pastor Ulrich Finckh, bei der Mitgliederversammlung am Wochenende im Kasseler Haus der Kirche. «Seit den Terroranschlägen in den USA und seitdem der Bundeskanzler angekündigt hat, dass deutsche Truppen entsandt werden, merken wir, dass ein neues Nachdenken über Kriegsdienstverweigerung entstanden ist», sagte Finckh.

Grund für die wachsenden Sorgen der Wehrpflichtigen sieht Finckh allerdings nicht: «Nach unserer Kenntnis wird kein Wehrpflichtiger irgendwo ins Ausland geschickt». Diese Einsätze beträfen ausschließlich freiwillige Soldaten. Finckh informierte auch über geplante Gesetzesänderungen. Das Gesetz zur Neuausrichtung der Bundeswehr mit zahlreichen Änderungen für den Wehr- und Zivildienst und eine Gesetzesänderung im Bereich des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) mit Folgen für den Zivildienst stehen im Bundestag zur Beratung an. (13.11.2001)

 

Beteiligung an Ausländerbeiratswahlen
stark gesunken

   

Wiesbaden (epd). Die Beteiligung an den Ausländerbeiratswahlen in Hessen ist im Vergleich zu 1997 um ein Drittel gesunken. In den 95 Städten und Gemeinden habe die Wahlbeteiligung am Sonntag 7,6 Prozent betragen, in den zwei Landkreisen 9,3 Prozent, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen, Ulrike Okenwa, in Wiesbaden mit. Bei der Wahl vor vier Jahren habe die durchschnittliche Wahlbeteiligung 12,1 Prozent betragen. (08.11.2001)

   

Marburger Philipps-Universität startet
zum 475-jährigen Jubiläum

   

Marburg (epd). Die Philipps-Universität Marburg feiert im kommenden Jahr ihr 475-jähriges Jubiläum. Sie ist die älteste protestantische Universität der Welt, die heute noch besteht. 1527 wurde sie von Landgraf Philipp als hessische Landesuniversität gestiftet.

Bereits in diesem Wintersemester sei das Festjahr eingeläutet worden, erklärte der Sprecher der Philipps-Universität, Klaus Walter, gegenüber epd. So hat der Fachbereich Evangelische Theologie eine Ring-vorlesung zum Thema "Die Idee der Universität heute" organisiert.
Ab dem 20. November ist die Ausstellung "Verboten und nicht verbrannt - Die Universitätsbibliothek und ihre Bücher 1933-1945" zu sehen. Am 19. Januar 2002 findet ein Internationales Symposium zur Restaurierung und Rekonstruktion historischer Orgeln statt. Höhepunkt der Jubiläumsfeiern, an denen sich auch europäische Partner-universitäten beteiligen werden, ist am 30. Mai: An diesem Tag wurden im Jahr 1527 die ersten Studenten immatrikuliert. (08.11.2001)

 

Philipps-Universität

Rolf Hochhuth erster Empfänger
des Kulturpreises Deutsche Sprache

   

Kassel (epd). Erstmals wurde am 3. November der mit 70.000 Mark dotierte Kulturpreis Deutsche Sprache ­ Jacob-Grimm-Preis vergeben. Der Bühnendramatiker, Autor und Essayist Rolf Hochhuth (Basel) erhielt die Auszeichnung in Kassel für seine Leistung als "kämpferischer Aufklärer von Format", so Laudator Gert Ueding. In der gleichen Veranstaltung verliehen die Eberhard-Schöck-Stiftung und der Verein Deutsche Sprache den Institutionenpreis Deutsche Sprache an die Hamburger Zeitschrift Computer-Bild, die bewiesen habe, dass man technische Sachverhalte der elektronischen Datenverarbeitung auch in der Muttersprache zutreffend darstellen könne. (05.11.2001)

   
25 Jahre Suchtberatung Eschwege:

Musical "Stairways to Heaven" zu Gast

   

Eschwege (medio). Im Rahmen des 25jährigen Jubiläums legt die Suchtberatung Eschwege in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Eschwege ein Projekt zur Suchtprävention auf: Am 8.11.2001 wird die Truppe "The Wall Street Junktion" des Drogenberatungszentrums Göttingen mit dem Musical "Stairways to Heaven" in der Schule zu Gast sein.

Verbunden mit der Musical-Aufführung ist ein Unterrichtsprojekt in den 9. und 10. Jahrgangsstufen, in dem die Schülerinnen und Schüler ein Gespräch mit ihren Eltern suchen, die zum Teil mit der Musik der 60er Jahre 'groß geworden' sind. Ziel der Unterrichtseinheit ist die Aufarbeitung der Texte und eine visuelle Darstellung der Ergebnisse in einer kleinen Ausstellung. Aufführungen von "Stairways to heaven" werden am Vormittag (11:30 Uhr) und am Abend (20:00 Uhr) sein.

"Stairways to Heaven" ist eine Auseinandersetzung mit den sogenannten 'Drogen-Songs' der 60er Jahre und bedient sich Liedern u.a. von Jimi Hendrix, Janis Joplin, Bob Dylan und den Rolling Stones. Charakteristich dabei: die Verbindung von Musik und Drogen, von Freiheitssehnsucht und Enttäuschung, von Rausch und Absturz. Der Liederabend ist das Resultat einer einjährigen musikalisch-szenischen Arbeit der Truppe, bestehend aus Drogenabhängigen, Sozialarbeitern und Kulturschaffenden. (05.11.2001)

 

Fachstelle für Suchtprävention
Eschwege

Hörbeitrag

Umweltbeauftragte:

Kirchengemeinden für Solarenergie

   

Kassel (medio). Fünf der ersten Kirchengemeinden der EKKW, die auf den Dächern ihrer Kirchen, Gemeindehäuser oder Pfarrhäuser Solaranlagen installiert haben, sind nun auch auf den Internetseiten der Umweltbeauftragten zu sehen. Sie haben sich an einem Projekt "600 Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt beteiligt und erzeugen nun mit Sonnenenergie Strom oder warmes Wasser. Pfr. Stefan Weiß, Umweltbeauftragter der EKKW möchte auf diese Weise zum Nachahmen anregen und ruft Kirchengemeinden dazu auf, zukunftsfähige Formen der Energiewandlung für die kirchlichen Liegenschaften in den Blick zu nehmen.

Weitere Kirchengemeinden, die Solaranlagen auf ihren Gebäuden installiert haben, sind eingeladen, ein Foto und eine kurze Information an Pfr. Weiß zu senden, damit die Präsentation weiter vervollständigt werden kann. Sie ist Bestandteil einer völligen Neuüberarbeitung der Internetseiten der Umweltbeauftragten. Neben Projekten sind u.a. Positionen zu aktuellen Umweltfragen, Materialien für Gemeinde und Unterricht sowie Ansprechpartner in den Kirchenkreisen zu finden. (01.11.2001)

  weiter im Internet
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge:


Zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Berlin

   

Kassel/Berlin (epd). Zum Volkstrauertag am 18. November veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. eine zentrale Gedenkfeier im Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Berlin. Wie die Kasseler Bundesgeschäftsstelle am 30. Oktober mitteilte, hält Wolfgang Huber, Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, die Gedenkrede; Bundespräsident Johannes Rau spricht die Totenehrung. Hildegard Rauschenbach, die 1945 für drei Jahre in ein Arbeitslager nach Sibirien verschleppt worden war, und Georg Ihmann, Kriegsinvalide und Schriftsteller, gestalten eine Lesung unter dem Titel "Krieg und Vertreibung". Die Feierstunde im Reichstags gebäude wird ab 16 Uhr von der ARD direkt übertragen. (30.10.2001)

 

Arbeitsmarktbörse schafft Kontakte zwischen Kirche, Diakonie und Bewerbern

   

Kassel (epd). Zum vierten Mal veranstaltete die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck am Freitag (27.10.) die "Arbeitsmarktbörse Kirche und Diakonie". Rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Interesse an einem neuen Job informierten sich im Gemeindehaus Kassel-Wehlheiden bei 20 Ausstellern über die Stellenangebote in der Behinderten-, Jugend-, Kinder- und Altenarbeit.

Die Besucher der Veranstaltung konnten auch in einem Internet-Café nach offenen Stellen suchen. Die seit zwei Jahren bestehende Online-Stellenbörse der Landeskirche verzeichne jährlich mehr als 30.000 Zugriffe. (30.10.2001)

  Stellenbörse
Bischof Hein zum Reformationstag:

"Ehrliches Gespräch mit muslimischen Nachbarn suchen"

   

Kassel (epd). In einem Brief anlässlich des Reformationstags (31.10.) hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), Landessynodale und Pfarrer an die erste der 95 Thesen Martin Luthers erinnert, in der zu Buße und Umkehr aufgerufen wird. In der gegenwärtigen Situation komme es darauf an, für Recht und Frieden zu beten, sich für Gerechtigkeit zu engagieren und "ehrliche Begegnungen mit unseren muslimischen Nachbarn" zu suchen, so der Bischof.

In Zeiten, in denen "scheinbar selbstverständlich geglaubte Sicherheiten an nur einem Tag zerbrachen", sei der von Luther formulierte Appell zu täglicher Buße, Umkehr, Hinwendung zu Gott und seinen Geboten, von zentraler Bedeutung, heißt es in dem Schreiben. Das Zeugnis der Kirche sei "in diesen Tagen der Unsicherheit unverzichtbar," so Hein. Es sei bemerkenswert, dass die Bedeutung der Religion für Fragen der Gegenwart auch in der Außenperspektive wahrgenommen werde. Hein nannte als Beispiel die Rede des diesjährigen Trägers des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Jürgen Habermas. (30.10.2001)

 

Gottsbürener Orgelmusiken im Internet vertreten

   

Gottsbüren (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hat die Internet-Seiten der Gottsbürener Orgelmusiken freigeschaltet. Unter der Adresse www.gottsbuerener-orgelmusiken.de würden Konzerte, die Wallfahrtskirche und ihre Orgel vorgestellt, teilte ein Kirchensprecher in Kassel mit. Die rund 250-jährige Kirchenorgel in der 1.000-Einwohner-Gemeinde im nordhessischen Reinhardswald solle restauriert werden. (30.10.2001)

  weiter im Internet

Bischof Hein ordiniert zwölf Vikarinnen und
Vikare ins Pfarramt

   

Guxhagen-Breitenau (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat am Sonntag (28.10.) zwölf Theologinnen und Theologen ins Pfarramt ordiniert. Der Ordinationsgottesdienst wurde in der Evangelischen Kirche in Guxhagen-Breitenau gefeiert. Die Ordination schließt den Ausbildungsweg zur Pfarrerin, zum Pfarrer ab und ist die Voraussetzung für die Übernahme eines Pfarramtes in der Landeskirche. Nach dem akademischen Studium der Theologie haben die zwölf Kandidaten ein zweijähriges Vikariat absolviert. In dieser zweiten Ausbildungsphase haben sie die kirchliche Praxis in unterschiedlichen Gemeinden kennengelernt.

In der Ordination werden die zu ordinierenden Frauen und Männer von der Kirche mit der Aufgabe der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums und der Verantwortung für die beiden Sakramente - Abendmahl und Taufe - betraut. (30.10.2001)

 

Vereinigung für kostenlose Betreuung benachteiligter Kinder

   

Fulda (epd). Die Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) will verbesserte Rahmenbedingungen für Familien schaffen. Angesichts des wachsenden Armutsrisikos für Familien - vor allem ausländischer Herkunft - müsse auch über kostenlose Betreuungsangebote für benachteiligte Kinder in evangelischen Einrichtungen nachgedacht werden, sagte die Beta-Vorsitzende Ilse Wehrmann (Bremen) auf einer Fachtagung in Fulda, die am Mittwoch zu Ende ging.

Als erste Stufe auf der Bildungsleiter müsse die Kinderbetreuung der unter Sechsjährigen ebenso kostenlos und selbstverständlich sein wie die Schule. Offensive Strategien zur Besserstellung berufstätiger Eltern sollten einer zunehmenden Benachteiligung von Familien mit Kindern entgegenwirken. Dabei gelte das Motto der Tagung, «Familien brauchen mehr als Geld». So seien der verbürgte Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz und eine gewaltfreie Erziehung ebenso wichtig wie die Kindergelderhöhung durch die Bundesregierung. (26.10.2001)

   

Bischof Hein widerspricht Bahnchef Mehdorn

   

Fulda (epd). Bei seinem offiziellen Antrittsbesuch in Fulda hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, am Mittwoch in der Bahnhofsmission Station gemacht. Zu den jüngst geäußerten Plänen von Bahnchef Hartmut Mehdorn, Obdachlose aus Image-Gründen aus Bahnhöfen fernhalten zu wollen, erklärte Hein, dies sei eindeutig der falsche Weg.

Die Arbeit der seit hundert Jahren für soziale Problemfälle zuständigen Bahnhofsmission vor Ort sei unverzichtbar. Mehdorn werde einsehen müssen, dass er Menschen in Notsituationen nicht aus Bahnhöfen verdrängen und diese nur für Geschäftsleute und Fernreisende reservieren könne. Die Tendenz zu einer Gesellschaft, in der randständige Menschen nichts zu suchen hätten, müsse entgegengearbeitet werden, sagte Hein.

Man könne die Innenstädte nicht ausschließlich als «Zentren des glitzernden Konsums» sehen und sozial Schwache ausgrenzen. Das eine sei ohne das andere nicht zu haben, erklärte der Bischof weiter. Ihm sei aber keineswegs bange um den Bestand der Bahnhofsmission. Er gehe statt dessen davon aus, dass Mehdorn seine Position überdenken werde. Hein lobte die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bahnhofsmission, die gemeinsam von Caritasverband und Diakonischem Werk getragen wird. (26.10.2001)

   

Festgottesdienst erinnerte
an Reformation Hessens vor 475 Jahren

   

Homberg/Efze (epd). Mit einem Festgottesdienst in der Homberger Stadtkirche wurde am Sonntag (21.10.) an ein kirchengeschichtlich bedeutsames Ereignis erinnert: Der hessische Landgraf Philipp der Großmütige hatte vor 475 Jahren eine Versammlung weltlicher und geistlicher Stände nach Homberg eingeladen, um darüber zu debattieren, ob die reformatorische Lehre Grundlage des kirchlichen Lebens werden solle. Die später so genannte Homberger Synode beschloss im Oktober 1526 die Einführung der Reformation in Hessen.

Bischof Martin Hein (Kassel) betonte in seiner Predigt den biblischen Vorbildcharakter dieser Versammlung, bei der es nicht nur um Mehrheiten und Minderheiten, sondern vor allem um die Wahrheit gegangen sei. Lernen können man heute von der Homberger Synode, dass - auch in einem Kernland der Reformation - Veränderungen immer wieder nötig seien. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf dem Marktplatz von Homberg ein Denkmal enthüllt, das Landgraf Philipp darstellt. Die Bronzeplastik zeigt eine lebensgroße sitzende Figur, die ein Buch mit dem Wort Gottes in der linken Hand hält. Am Finger der ausgestreckten rechten Hand trägt Philipp zwei Eheringe - ein Hinweis auf die zwei Ehefrauen, mit denen der Landesherr gleichzeitig liiert war, erläuterte der ortsansässige Bildhauer Ewald Rumpf sein Werk. Gestiftet wurde der Stadt das Denkmal von Gert Ellenberger aus Neckarsulm, dessen Vorfahren bereits im 16. Jahrhundert in Homberg lebten.

Mit weiteren Veranstaltungen wird in der kommenden Woche an das Jubiläum erinnert; Vorträge, Theaterstücke und Kirchenmusik gehören zum Programm einer Festwoche. Zum Ereignis ist ein Buch mit dem Titel erschienen «Die Homberger Synode von 1526. Die Reformation in Hessen», dessen Verkauf nach dem Gottesdienst startete. (23.10.2001)

 
Kasseler Millennium-Tage:

"Das Ich ist erst durch Gott möglich"

   

Kassel (epd). Mit einer Podiumsdiskussion endeten am Freitag Abend (19.10.) die sechsten Millennium-Tage in Kassel. Das Thema "Die Suche nach dem Ich" hatte tagsüber bei der Zukunftskonferenz knapp 300 Teilnehmer und ein gutes Dutzend Experten aus der Psychologie, den Erziehungswissenschaften, der Medizin und der Wirtschaft beschäftigt. Die Abschlussveranstaltung mit fünf Vertretern aus Unternehmen, Behörden, Forschung und Wissenschaft fasste die Ergebnisse der Tagung zusammen und versuchte, diese Erkenntnisse weiter zu vertiefen, sie aber auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Der Mediziner Dietrich Grönemeyer, Professor an der Universität Witten/Herdecke, plädierte auf dem Podium für eine stärkere Berücksichtigung christlicher Werte und der Achtung der Menschenwürde. Diese sollten wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, ein Merkmal der menschlichen Persönlichkeit werden. Grönemeyer forderte er ein offensiveres Christentum, die Kirchen sollten mehr Profil zeigen. Ähnlich argumentierte der evangelische Theologe Joachim Ringleben, der als Systematiker an der Universität Göttingen lehrt. Der christliche Glaube ermögliche die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Die wahren Bedürfnisse von Menschen würden lediglich in Philosophie und Theologie wahrgenommen. "Jeder von uns ist ein Ich und hat es zu sein, das Ich ist jedoch erst durch Gott möglich."

Zu dem öffentlich geführten Schlussdiskurs waren 500 Besucher gekommen. (23.10.2001)

  Millennium-Tage Kassel
Männerarbeit:

Aufruf zur Auseinandersetzung mit
dem Thema Gewalt

   

Kassel (epd). Die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt aufgerufen. In der Regel seien die Täter Männer. Allerdings müsse auch ihre Rolle als Opfer wahrgenommen werden, heißt es in einem in Kassel veröffentlichten «Wort an die kirchliche und nichtkirchliche Öffentlichkeit» zum so genannten Männersonntag am 21. Oktober. Gewalt berühre zentrale Fragen des christlichen Glaubens und die Rolle des Mannes in Geschichte und Gegenwart.

Das Jahresthema der kirchlichen Männerarbeit «Zur Hoffnung berufen ­Wege aus der Gewalt» erhalte besondere Aktualität durch die jüngsten Terror- und Kriegsereignisse, erklärte Geschäftsführer Martin Rosowski auf epd-Anfrage. Er verwies auch auf die vom Ökumenischen Rat der Kirchen ausgerufene Dekade zur Überwindung von Gewalt. (19.10.2001)

  Männerarbeit EKD

Arbeitskreis “Sucht in der Arbeitswelt”:

Tagung zum Thema “Betriebliche Suchtprävention”

   

Kassel (epd). Der Arbeitskreis “Sucht in der Arbeitswelt”, dem 65 Unternehmen und Institutionen in Kassel und Umgebung angehören, veranstaltet am 30. Oktober erstmals eine Fachtagung zum Thema “Betriebliche Suchtprävention”. Ziel der Veranstaltung sei es, Betriebe beim offensiven Umgang mit dem Thema Sucht zu unterstützen und Prävention als Bestandteil der Untemehmenskultur und Führungsverantwortung darzustellen, teilte der Arbeitskreis mit.

Nach den Angaben des Arbeitskreises gelten fünf bis sieben Prozent aller Beschäftigten in Deutschland als suchtmittelabhängig. Nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch volkswirtschaftlich gesehen sei dies ein großes Problem. So würden zum Beispiel die Kosten von Suchtkrankheiten oder alkoholbedingten Arbeitsunfällen pro Jahr auf 40 Milliarden Mark geschätzt. Die Fachtagung beginnt am 30. Oktober um 9 Uhr im EAM-Foyer (Monteverdistr. 2) in Kassel. (19.10.2001)

   

Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck baut Kapelle

   

Kassel (epd). Eine neue Kapelle entsteht derzeit auf dem Gelände des Diakonischen Werkes an der Kölnischen Straße in Kassel. Die Kapelle ist Teil einer Baumaßnahme, bei der weitere Veränderungen am Gebäude des Landesverbandes des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck e.V. vorgenommen werden.

Die Kapelle im Innenhof soll "der Verdeutlichung des evangelischen Profils der Diakonie dienen", heißt es in einer Pressemitteilung. Sie ist auch als weiterer Veranstaltungsraum für Tagungen nutzbar. Direktor Reinhard Löwer beziffert die Gesamtkosten der Baumaßnahme auf rund eine Million Mark. Die voraussichtliche Fertigstellung der Um- und Anbauten ist für das Jahresende geplant. (17.10.2001)

 
“Homberger Synode”:

Festwoche zur Einführung der Reformation
in Hessen vor 475 Jahren

   

Homberg/Efze (epd). Vom 21. bis 28. Oktober findet in Homberg an der Efze eine Festwoche statt, die mit Gottesdiensten, Vorträgen, Theater- und Musikdarbietungen an die Einführung der Reformation in Hessen vor 475 Jahren erinnern will. Höhepunkt ist ein Festgottesdienst mit Bischof Martin Hein (Kassel) am 21. Oktober um 10 Uhr in der Homberger Stadtkirche. Im Anschluss daran wird auf dem Marktplatz ein Denkmal enthüllt, das Landgraf Philipp darstellt.

In jenen Oktobertagen vor 475 Jahren trafen sich in Homberg an der Efze die geistlichen und weltlichen Stände Hessens, um eine neue Kirchenordnung zu verabschieden, in der es um Regeln für Gottesdienst und gemeindliches Leben geht. Sie basiert auf 158 Thesen des ehemaligen Franziskanermönches Franz Lambert von Avignon, strebt die Selbstverwaltung der Gemeinden an und formuliert deutlich den sozialen Auftrag der Kirche. Dass evangelische Kirchengemeinden heute von gewählten Kirchenvorständen geleitet werden, geht auf die Homberger Synode zurück. (Informationen zur Festwoche: Pfarramt Homberg, Tel. 05681/3450) (11.10.2001)

   

Lebenshilfe startet Schülerzeitungs-Wettbewerb

   

Marburg (epd). Renommierte Journalisten unterstützen einen Schülerzeitungs-Wettbewerb der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Die Selbsthilfeorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung ruft Redaktionen von Schülerzeitungen im deutschsprachigen Raum auf, sich mit Reportagen, Features oder Interviews zum Thema "Es ist normal, verschieden zu sein" zu beteiligen. Als Preise winken Besuche im Fernsehstudio sowie in Zeitungs- und Agenturredaktionen.

"Immer noch stehen viele Hindernisse zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen: Angst, Unkenntnis, Ablehnung. Sie aus dem Weg zu räumen, gehört zu den wichtigen und viel zu sehr vernachlässigten Aufgaben von uns Journalisten", so Axel Hacke, Buchautor und Kolumnist der Süddeutschen Zeitung. Er gehört mit Fernsehmoderator Roger Willemsen und anderen zur Wettbewerbs-Jury.

Einsendeschluss ist der 30. September 2002. Teilnahmebedingungen bei der Buchvereinigung Lebenshilfe, Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg, Telefon 06421/491-129. (11.10.2001)

  lebenshilfe.de

Hofgeismar:


Kostenlose Einführung für Ehrenamtliche

   

Hofgeismar (epd). Wer ehrenamtlich Krankenhauspatienten betreuen möchte, kann dazu jetzt an einem Einführungskurs im Evangelischen Krankenhaus Gesundbrunnen in Hofgeismar teilnehmen. An vier Abenden (16., 18., 23., 25. Oktober, jeweils 17 Uhr) geht es unter anderem um Informationen über Gesprächsführung, die wichtigsten Krankheitsbilder oder den Umgang mit dem Rollstuhl.

Gesucht werden nach Angaben der Krankenhausleitung kontaktfreudige Menschen, die neugierig sind die Patienten des Fachkrankenhauses für Altersmedizin und Frührehabilitation. Neben dem kostenlosen Einführungskurs werden Ehrenamtlichen Begleitung und Fortbildung, Versicherung, Auslagenersatz für Fahrtkosten, Ausstattung mit Arbeitsmitteln und die kostenlose Benutzung des hauseigenen Schwimmbads angeboten, verspricht Koordinatorin Sabine Leutiger-Vogel (Anmeldung unter Tel. 05671/5072-121 bzw. 220). (11.10.2001)

  gesundbrunnen.org
Christival Creativ Congress 2001 in Kassel:

Gebetskonzert eröffnete christliche Talenteschmiede

   

Kassel (medio). "Wir staunen über die vielseitigen Begabungen und kreativen Gestaltungen, die sich hier in den Workshops und Seminaren zeigen. Es ist echt Klasse, wie junge Christen ihren Glauben und ihre Hoffnungen zeigen", erklärte Sigi Paulat (Altenkirchen), verantwortlich für den Christival Creativ Congress 2001 (CCC), zu dem sich junge Talente aus allen Teilen Deutschlands vom 2. bis 7. Oktober 2001 in Kassel treffen. Die über 400 ehrenamtlichen Akteure aus christlichen Jugendgruppen, Kirchen und Verbänden haben sich bereits am ersten Intensivtag hochmotiviert ins Zeug gelegt.
Der CCC 2001 hatte am Dienstagabend mit einem Gebetskonzert in der überfüllten Lutherkirche begonnen. Ein Abend, der sich nach Meinung vieler Besucher sehen und hören lassen konnte. Das Kasseler Gebetskonzert wurde aufgezeichnet und soll als CD vervielfältigt Jugendgruppen in ganz Deutschland als Grundlage für regionale Veranstaltungen dienen.

Der CCC will ehrenamtliches Engagement stärken. Junge Talente sollen entdeckt und gefördert werden, um die christliche Jugendarbeit vor Ort zu profilieren. Der CCC2001 ist eine Veranstaltung in Vorbereitung auf das Christival 2002 - ein Treffen junger Christen vom 2. bis 6. Oktober 2002 in Kassel, zu dem über 20.000 Teilnehmer erwartet werden. (05.10.2001)

  christival.de