Nachrichten-Archiv: April-Juni 2002

 

Diakonisches Werk Kassel hat neues Leitbild

   

Kassel (epd). Eine regelmäßige Überprüfung der Arbeit, ein Qualitätmanagementsystem und aktive Personalentwicklung: dies sind einige wesentliche Punkte des neuen Leitbildes und der Qualitätsziele des Diakonischen Werkes Kassel, die jetzt veröffentlicht wurden. Nach Angaben von Joachim Bertelmann, Geschäftsführer des Werkes, schließe sich die Formulierung des Leitbildes an die im Jahr 2000 verabschiedeten Leitsätze der Evangelischen Kirche in Kassel an.

Da in Zukunft öffentliche Zuschüsse an zertifizierte Qualitätsnachweise gebunden sein würden, sei es notwendig gewesen, sich über Qualitätsziele und die sich daraus ergebende Qualitätspolitik Gedanken zu machen, sagte Bertelmann. Mitarbeitende sollen der Qualitätspolitik zu Folge in geregelten Verfahren an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Ein besonderer Vorteil sei es, dass das Diakonische Werk seine Dienstleistungen dezentral anbieten könne, sie vernetze und aufeinander abstimme. (28.06.2002)

   

Linie 1 als Kunstwerk

   

Kassel (epd). Eine nach Motiven des togolesischen Künstlers EL Loko umgestaltete Straßenbahn der Linie 1 fährt seit Mittwoch (26.06.) durch Kassel. Das katholische Entwicklungshilfswerk Miserior will damit nach Worten des Pressesprechers, Michael Mondry, einen Beitrag zu dem vom künstlerischen Leiter der Documenta11, Okwui Enwezor, angeregten Schwerpunktthema der Globalisierung leisten. Die Bahn, die unter dem Motto «Augen-Blicke des Friedens» steht, zeigt neben den Motiven des in Afrika und Deutschland wirkenden Beuys-Schülers EL Loko auch Fotografien von Menschen aus aller Welt.

Bei der Vorstellung der Bahn, die bis Ende September in Betrieb sein soll, äußerte der Künstler die Hoffnung, dass die Bahn zum Kunstwerk erklärt werden könne und so ein weiterer Betrieb gewährleistet sei.
Michael Mondry ergänzte, dass man bis zur nächsten Documenta plane, weitere Straßenbahnen in Kassel von Künstlern gestalten zu lassen. (26.06.2002)

   

Evangelische Akademie befasst sich
mit Documenta11

   

Hofgeismar (epd). Eine Tagung zur Weltkunstausstellung Documenta11 veranstaltet die Evangelische Akademie in Hofgeismar am kommenden Wochenende. Am Freitagabend (28.06.) bietet sich die Möglichkeit, mit dem künstlerischen Leiter der Ausstellung, Okwui Enwezor, ins Gespräch zu kommen. Er ist erster nichteuropäischer Kurator der Ausstellung und stammt aus Nigeria.

Am Samstag befassen sich die Teilnehmer mit dem so genannten Bataille-Monument des Künstlers Thomas Hirschhorn in der Kasseler Nordstadt, anschließend führt Documenta11-Ko-Kurator Mark Nash in die Film- und Videokunst der Kunstausstellung ein. Für den Nachmittag ist ein Ausstellungsbesuch mit Führung vorgesehen. Mit einem Gottesdienst am Sonntag sowie einem Gespräch mit der Projektleiterin der Documenta11, Angelika Nollert, schließt die Tagung. (26.06.2002)

   

Behinderte und Nichtbehinderte
lernten voneinander

   

Steinatal (epd). Keiner ist vollkommen. Diese Lebensweisheit konnten Schülerinnen und Schüler der Melanchthon-Schule in Steinatal, dem Gymnasium der EKKW, auf Projekttagen mit geistig und körperlich behinderten Schülern der Herrmann-Schuchardt-Schule, der Schule für praktisch Bildbare des Diakoniezentrums Hephata, am eigenen Leib erfahren.

Schon während des Schuljahres hatten sich etwa 70 Schüler der sechsten Klassen mit dem Thema Behinderte auseinandergesetzt, erklärte die Schulleiterin Christel Ruth Kaiser. Mit praktischen Übungen und aktiver Sinneserfahrung sei den Schülern beigebracht worden, was es heißt, behindert zu sein. Praktisch waren auch die gemeinsamen Aktionen ausgelegt, bei denen sich die Schüler beider Schulen näher kommen konnten und am Ende den selbstverständlichen Umgang miteinander erfuhren. (26.06.2002)

   

Vellmers Talar jetzt im Archiv

   

Kassel (epd). Der Nachlass des ehemaligen Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Erich Vellmer, darunter der vom ihm selbst entworfene kurhessische Talar (gottesdienstliche Amtskleidung), lagert jetzt im Landeskirchlichen Archiv in Kassel. Dies teilte die Leiterin des Archivs, Bettina Wischhöfer, dem epd mit.

Der Nachlass enthalte außerdem Predigten, Briefe, Vorträge und Gedichte Vellmers sowie ein silbernes Bischofskreuz mit Darstellung der vier Evangelisten. Erich Vellmer war von 1963 bis 1978 Bischof der EKKW. (26.06.2002)

   

Glockengeläut kommt nicht immer gut an

   

Kassel (epd/medio). Bei Kirchenführungen ist Toleranz und Offenheit gefragt. Man könne nicht davon ausgehen, dass jeder mit dem Glockengeläut der Kirche etwas Positives assoziiere, sagte Doris Wimmer-Hempfling von der Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beim Abschluss der Fortbildungsveranstaltung «Steinerne Gebäude mit lebendiger Geschichte» am vergangenen Wochenende in der kirchlichen Fort- und Ausbildungsstelle in Kassel.

15 Teilnehmende aus Kurhessen-Waldeck hatten im Verlauf des vergangenen Halbjahres an der Fortbildung teilgenommen und sich intensiv mit ihren Kirchen in Kurhessen-Waldeck beschäftigt. «Wir hatten zahlreiche Aha-Erlebnisse», sagten Karl-Heinz Eckhardt (Christuskirche Kassel) und Anita Eggert (Stephanuskirche Bad Karlshafen), die ihre Kirchen regelmäßig auch für Besucher öffnen. Thema war nicht nur die Geschichte der Kirchenbauten, sondern auch, wie man durch eine gut durchdachte Kirchenführung die Kirche für Besucher attraktiver macht. «Es ist etwas ganz anderes, ob ich mit Kindern oder Unternehmern eine Kirchenführung mache», sagte Marie-Luise Klein, Kirchenführerin in Kaufungen. «Wir wollen wieder mehr die Seele und den Leib ansprechen», so Eckhardt, der darauf verwies, dass die evangelische Kirche in diesem Sinne etwas katholischer geworden sei. (26.06.2002)

   

Anonyme Briefe verunsichern
jüdische Gemeinde in Kassel

   

Kassel (epd). Anonyme Schreiben mit antisemitischem Inhalt verunsichern derzeit die rund 1.050 Mitglieder der Kasseler jüdischen Gemeinde. Dies sagte Esther Haß vom Vorstand der Gemeinde aus Anlass des Antrittsbesuches von Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, in der Kasseler Synagoge vergangene Woche.

Der Inhalt der Schreiben habe eine «neue Qualität» erreicht, sagte Haß. Auch Schmiereien auf dem jüdischen Friedhof, die aus Sätzen wie «Juden sind Nazis» oder «Sharon = Hitler» bestünden, zeugten von «purem Antisemitismus». «Das sind keine Nazis, die das tun», erklärte Haß.

Der Antisemitismus sei durch die jüngsten Streitfälle in der Öffentlichkeit «vom Stammtisch in die Salons» gelangt, zitierte sie eine Einschätzung von Zentralratsvizepräsident Michel Friedman. Eine Normalität sei in Deutschland noch lange nicht erreicht. «Wenn bei unseren Veranstaltungen die Polizei vor der Synagoge steht, entspricht dies nicht der Normalität», sagte Haß.Bischof Hein versicherte der jüdischen Gemeinde die Solidarität der Kirche. Viele Juden aus den Gebieten der ehemaligen UdSSR hätten Vertrauen gezeigt, im «Land der Täter» eine neue Heimat zu finden, sagte er im Hinblick auf den Zuzug von Juden aus Osteuropa nach Deutschland. «Es ist gefährlich, wenn dieses Vertrauen jetzt gefährdet wird.»

Hein und Haß zeigten sich darin einig, dass persönliche Begegnungen zwischen Juden und Christen wichtig zum gegenseitigen Verständnis seien. Ein gemeinsames Sommerfest oder eine Disco wären für Jugendliche ein geeignetes Mittel, einander kennen zu lernen. «Begegnungen schaffen Vertrauen», sagte Hein. (24.06.2002)

   

250 Pfarrer beim 2. gesamthessischen Pfarrtag

   

Marburg (epd). Die Pfarrschaft und die theologische Wissenschaft sollten nach Ansicht des Marburger Theologieprofessors Dietrich Korsch gemeinsam zur «Bildung christlichen Lebens» beitragen. Dadurch könne die Kluft zwischen pfarramtlicher Praxis und Wissenschaft überwunden werden, sagte Korsch am Mittwoch (19.06.) in Marburg beim 2. gesamthessischen Pfarrtag.

Korsch sprach vor rund 250 Pfarrinnen und Pfarrern über die Bedeutung der wissenschaftlichen Theologie für die Praxis. Beide Gruppen, Pfarrer und Theologen, müssten Religion im Leben entdecken und gestalten. Ein eigenes «Dabeisein» sei nur möglich, wenn Pfarrer auch die eigene Religion wahrnähmen. Dies könne über Literatur oder den Predigttext geschehen.

Auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker sprach von einem «schwierigen Verhältnis» zwischen wissenschaftlicher Theologie und Pfarramt. Es gebe aber auch Gemeinsamkeiten. So müssten etwa beide Berufsgruppen in einer religiös ausdifferenzierten Gesellschaft auf «ähnliche Herausforderungen» reagieren, ergänzte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein. (21.06.2002)

   

Neuer Service für Gemeindebriefe

   

Kassel (epd). Einen neuen Service für die Erstellung von Gemeindebriefen bietet die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) an. Alle zwei Monate werde ein Heft mit dem Titel «blickkontakt» Texte, Bilder und Tipps zur Redaktionsarbeit liefern, teilte Redakteurin Anne-Kathrin Stöber am Freitag (21.06.) in Kassel dem epd mit. Außerdem sollen Fortbildungen und Beratungen für die Gemeindebrief-Macher angeboten werden. Die Auflage betrage 700 Exemplare. Die nächste Ausgabe erscheine Mitte Juli. Die Startnummer war vor wenigen Tagen herausgekommen.

Im Bereich der EKKW erscheinen nach den Angaben von Stöber rund 500 Gemeindebriefe. Diese würden gern gelesen und zahlreiche Menschen erreichen. Demnächst solle es auch möglich sein, sich das angebotene Material aus dem Internet herunterzuladen. (21.06.2002)

 

   

Radiosender Sky Radio Hessen offiziell eröffnet

   

Kassel (medio/epd). Offiziell eröffnet wurde in Anwesenheit von Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) am 14.06. in Kassel der private Radiosender Sky-Radio Hessen. Der Sender hatte bereits Ende Dezember vergangenen Jahres seinen Betrieb aufgenommen. Im 24-Stunden-Programm von "Sky Radio Hessen" dominiert die Musik, die durch halbstündige Kurznachrichten und Werbung unterbrochen wird.

Die einzigen Wortbeiträge, die auf dem Sender mir Sitz in Kassel ausgestrahlt werden, kommen von der Kirche: Seit Anfang Mai wird sonntags in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr das Kirchenmagazin "Sonntagmorgen" gesendet, das von "medio! - Die Medienagentur der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck GmbH" und dem Bistum Fulda produziert wird.

Im Großraum Kassel ist der Sender über die UKW-Frequenz 96,6 und im Kabel zu empfangen, auch im Raum Darmstadt/Dieburg und Wetzlar sowie bundesweit über den Satelliten ASTRA ist "Sky Radio Hessen" zu hören. (18.06.2002)

 

Sky Radio

medio.tv

Diakonisches Werk Hofgeismar-Wolfhagen:
Einweihung des Diakoniezentrums und Tag
der offenen Tür

   

Wolfhagen (medio). Am Freitag (21.06.) lädt das Diakonische Werk Hofgeismar-Wolfhagen zur Einweihung des Diakoniezentrums nach Wolfhagen ein: «Mit einem Tag der Diakonie möchten wir unser neues Diakoniezentrum und die ganze Palette des Beratungsangebotes des Diakonischen Werkes Hofgeismar-Wolfhagen und anderer Anbieter vorstellen», so Diakoniepfarrer Hans Martin Wirth, Wolfhagen.

Ab 15 Uhr können Interessierte die Räumlichkeiten des Zentrums in der Schützeberger Str.12 in Wolfhagen besichtigen und sich durch die Mitarbeitenden die verschiedenen Beratungs- und Hilfsangebote erklären lassen. Eine Kaffeetafel und kalte und heiße Getränke werden bereitstehen. Auch Musikliebhaber sollen auf auf ihre Kosten kommen: Es spielen live «Peter Blau und die Papa Bela´s Dixie Kings», eine erfahrene Dixieland-Band mit Pfiff. Der Nachmittag wird mit der offizielle Einweihung des Diakoniezentrums von 17-18 Uhr schließen.

Am Abend findet ab 19:30 Uhr das jährliche Diakonieforum statt, zu dem das Diakonische Werk alle, die in der Region mit sozialen Fragen befasst sind, einlädt. In diesem Jahr bietet das Forum eine öffentliche Diskussionsplattform zum Thema: "Auf dem Weg zu einer lebensweltorientierten Diakonie - Perspektiven einer kinder-, jugend- und familiengerechten Arbeit in der Region Hofgeismar-Wolfhagen." (20.06.2002)

   

134. Guntershäuser Missionsfest

   

Baunatal-Guntershausen (medio). Am kommenden Sonntag (23.06.) findet in Baunatal-Guntershausen bei Kassel das 134. Guntershäuser Missionsfest statt. Wie Pfarrer Horst Jung (Baunatal) mitteilte, stehe das Missionsfest unter dem Thema: «Aus der Frauenarbeit der Basler Mission in Kamerun».

Die Predigt im Gottesdienst um 10 Uhr in der Kirche Baunatal-Guntershausen wird der Generalsekretär der Kalimathan - Kirche (Indonesien) halten. Ab 12:30 Uhr beginnt ein buntes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wer mehr zur Situation der Frauen in Kamerun aus der Sicht der Basler Mission erfahren möchte, ist zu einem Vortrag von Frau Frau Maria Schlenker um 13 Uhr eingeladen (18.06.2002)

   

Fußball WM in Japan und Südkorea

   

Kassel (medio). Deutschland ist im WM-Fieber. Am kommenden Freitag (21.06.) steht die deutsche National-Elf im Viertelfinale den USA gegenüber. Bei aller Begeisterung soll Gott ab und zu auch «die Finger mit im Spiel haben». Da bekreuzigen sich z.B. Nationalspieler nach einem Tor oder sie werden als «Fußballgott» bezeichnet, wie bei der WM 1954.

Es gibt aber noch ganz andere Parallelen zwischen Fußball und Kirche. Denn Gottesdienst und Fußballspiel verlaufen ganz ähnlich - Einzug der Gemeinde und Einlaufen der Spieler, Orgelvorspiel und Nationalhymne oder die Predigt und die Traineransprache in der Halbzeit.

Neben den spannenden wird die WM aber auch stille Momente erleben. So soll es am Freitag im "Ulsan Munsu Football Stadium" eine Schweigeminute für den am Montag verstorbenen Ehrenspielführer Fritz Walter geben. (18.06.2002)

 
Hörbeitrag zur Meldung

Ausstellung mit Werken
geistig Behinderter in Kassel

   

Kassel (epd). Parallel zur Documenta11 ist seit dem 17.06. bis zum 15.09. in den Räumen der Bruderhilfe in Kassel eine Ausstellung mit Werken geistig behinderter Künstlerinnen und Künstler zu sehen. Die Schau, die 130 Werke versammelt, wurde vom Verein «Bilder für die Wand» zusammengestellt. Die Schirmherrschaft hat Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Bündnis90/Die Grünen) übernommen.

«Die Ausstellung bricht künstlich gezogene Grenzen auf», sagte Vollmer bei der Eröffnung. In ihrer Rede ermutigte sie die behinderten Künstler, ihre Ansprüche auf dem Kunstmarkt geltend zu machen. «Das ist eine knisternde Idee und ein revolutionärer Anspruch», betonte die Theologin. Die Ausstellung im Haus der Bruderhilfe, Kölnische Straße 108-112, ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. (18.06.2002)

   

Kirche will Beziehung zu Rum-Orthodoxen
in Syrien intensivieren

   

Hofgeismar (epd). 24 syrische und libanesische Christen aus der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia sind noch bis zum 20.06. zu Gast in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Bischof Martin Hein stellte in seiner Begrüßungsansprache in Hofgeismar eine Vertiefung der Beziehungen zwischen der Landeskirche und der Rum-Orthodoxen Kirche in Syrien und Libanon in Aussicht. Noch in diesem Jahr solle eine Delegation in den Vorderen Orient reisen, im kommenden Jahr wolle er der Kirche selbst einen Besuch abstatten.

Samer Laham, stellvertretender Generalsekretär des mittelöstlichen Kirchenrates, betonte, dass in der Gegend von Antiochien die Christen zum ersten Mal Christen genannt worden seien. Das Zusammenleben mit den Moslems - Christen sind in Syrien eine Minderheit - sei nicht immer einfach, «aber es funktioniert». Der derzeitige Patriarch der Kirche, Ignatios IV. Hazim, fördere sehr die Offenheit der Kirche. Zur kurhesssischen Kirche seien die Beziehungen «eng und persönlich.»

Die Rum-Orthodoxe Kirche ist eines der ältesten Mitglieder im Ökumenischen Rat der Kirchen und hat als erste orthodoxe Kirche freundschaftliche Beziehungen zu einer evangelischen Kirche aufgenommen.«Rum» ist die arabische Wiedergabe von «rhomäisch» (byzantinisch-griechisch), es handelt sich also um das griechisch-orthodoxe Patriarchat arabischer Sprache. (18.06.2002)

  Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia

Landesgartenschau:
Kirche im Pavillon kommt an

   

Hanau (epd). Eine positive Zwischenbilanz des Projekts «Kirche im Pavillon» auf der Landesgartenschau in Hanau hat Michael Ebersohn, Geschäftsführer des Projektteams, gezogen. Insbesondere kirchlich interessierte Gruppen nähmen die Service-Angebote des Pavillons wie beispielsweise das Mittagsgebet oder Gottesdienste gerne wahr, sagte Ebersohn dem epd. Hier gebe es eine rege Nachfrage. Aber auch normale Gartenschaubesucher kämen aus Neugierde in den Pavillon. «Die Menschen nehmen wahr, dass Kirche da ist», betonte Ebersohn.

Über Besucherzahlen konnte Ebersohn keine Angaben machen, da die Zählung sehr schwierig sei. Für einen am 16. Juni auf dem Gelände des Pavillons stattfindenden Kinderkirchentag, veranstaltet von den evangelischen Kirchengemeinden in Hanau (Beginn: 14.30 Uhr), habe man schon 180 Anmeldungen vorliegen.

Die Landesgartenschau in Hanau dauert noch bis zum 6. Oktober. Die Kirche im Pavillon ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des Bistums Fulda. (13.06.2002)

  Kirche im Pavillion

Pröpstin Roswitha Alterhoff
zur neuen Prälatin berufen

   

Kassel (medio). Pröpstin Roswitha Alterhoff, Bad Hersfeld, wird
zum 1. Februar 2003 Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Rat der Landeskirche berief die 57jährige in seiner Sitzung am Donnerstag (13.06.) auf Vorschlag von Bischof Dr. Hein. Sie wird damit auf Prälat Rudolf Schmidt folgen, der zum 31. Januar kommenden Jahres in den Ruhestand tritt.

Pröpstin Alterhoff ist die erste Frau in diesem ranghohen Amt der Landeskirche. Als Prälatin ist sie (theologische) Stellvertreterin des Bischofs; sie ist für die Personalia der Pfarrerinnen und Pfarrer, die Besetzung, Errichtung und Aufhebung von Pfarrstellen, die Prädikanten und Lektoren, die Prediger der landeskirchlichen Gemeinschaften im Bereich der Landeskirche, Visitationen und Amtshandlungen sowie für "Theologische Generalia" zuständig.

Aus der Vita der zukünftigen Prälatin

Roswitha Alterhoff wurde 1945 in Schönbach, Kreis Eger (heute Tschechische Republik), geboren. Ihre Schulzeit verbrachte sie in Kirchhain (Landkreis Marburg-Biedenkopf), wo sie 1964 ihr Abitur ablegte. Von 1964 bis 1970 studierte sie Evangelische Theologie in Frankfurt, Marburg, Heidelberg. Basel und Zürich. In den Semesterferien arbeitete sie unter anderem als Pflegerin im Hessischen Diakoniezentrum Hephata, dessen stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende sie derzeit ist.

Nach dem Ersten Theologischen Examen 1970 war sie Vikarin in Kilianstätten (Kirchenkreis Hanau-Land). Nach der Zweiten Theologischen Prüfung wurde sie 1972 von Bischof Vellmer ordiniert. Von 1972 bis 1980 war Pröpstin Alterhoff Pfarrerin in Solz (Kirchenkreis Rotenburg). Von 1980 bis 1986 war sie als Studienleiterin am Evangelischen Predigerseminar Hofgeismar tätig. Von 1986 bis 1990 hatte sie als erste Frau in der Landeskirche das Dekansamt inne - im Kirchenkreis Hersfeld. Seit 1990 ist sie, wiederum als erste Frau, Pröpstin des Sprengels Hersfeld.

Als Pröpstin gehört sie seit 1990 der Landessynode sowie dem Rat der Landeskirche an. Seit 1991 vertritt sie die Landeskirche in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie ist seit 1992 Vorsitzende des Ratsausschusses zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und Mitglied der Liturgischen Kammer der Landessynode. Pröpstin Alterhoff gehört dem Prädikantenbeirat der Landeskirche an. Für die Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche setzte sie sich als Mitglied des Pfarrerausschusses von 1974 bis 1986 (als dessen Vorsitzende von 1982 bis 1986) sowie im Vorstand des Pfarrervereins ein. (13.06.2002)

 

Pröpstin Roswitha Alterhoff (Foto: privat)

Claudia Brinkmann-Weiß wird
Dekanin des Kirchenkreises Hanau-Stadt

   

Kassel (medio). Pfarrerin Claudia Brinkmann-Weiß, Kaufungen, wird Dekanin des Kirchenkreises Hanau-Stadt. Der Rat der Landeskirche berief die 44jährige in seiner Sitzung Donnerstag (13.06.) in Kassel auf Vorschlag von Bischof Dr. Hein.

Claudia Brinkmann-Weiß wurde am 1957 in Paderborn geboren. Die Schule besuchte sie in ihrer Heimatstadt. Nach dem Abitur im Jahr 1976 nahm sie zunächst ein Jurastudium auf. Von 1978 bis 1984 studierte sie sodann in Berlin und Göttingen Evangelische Theologie. Nach ihrem Vikariat in Baunatal-Großenritte wurde sie 1987 ordiniert. Von 1987 bis 1992 war sie Pfarrerin der Pfarrstelle Wichmannshausen (Kirchenkreis Eschwege), eine Aufgabe, die sie sich mit Ihrem Ehemann, Pfarrer Stefan Weiß, teilte. Dies war ebenfalls an ihrem nächsten Wirkungsort, der 1. Pfarrstelle Niederkaufungen (Kirchenkreis Kaufungen), der Fall, wo sie von 1992 bis 1999 tätig war. Seit 1999 ist Claudia Brinkmann-Weiß Pfarrerin für Frauenarbeit im Amt für kirchliche Dienste der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Hier ist sie Fachreferentin für feministische Theologie und Gottesdienstgestaltung sowie Regionalbeauftragte für den Sprengel Kassel. Seit 1992 ist Claudia Brinkmann-Weiß Mitglied des Pfarrerausschusses der Landeskirche. Von 1998 an war sie stellvertretende Vorsitzende, seit dem Jahr 2000 ist sie Vorsitzende dieser Interessenvertretung der Pfarrerschaft. (13.06.2002)

 

Pfrin. Claudia Brinkmann-
Weiß (Foto: Krok)

Symposium "Vom Kult zur Kunst":
Moderne Kunst verdankt sich Reformation

   

Kassel (epd). Die These, dass die Reformation zur Freisetzung der Kunst und damit zur Moderne beigetragen hat, soll in einem am Wochenende (14.-16.06.) stattfindenden Interdisziplinären Symposium in der Kasseler Lutherkirche diskutiert werden. «Ästhetische Erfahrung vollzieht sich immer in religiösen Kategorien», sagte Eveline Valtink, Leiterin des Evangelischen Forums in Kassel, das gemeinsam mit der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg und der Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche (ARTHEON) in Stuttgart als Veranstalter zeichnet. So sei auch die gegenwärtige Kunst nicht unbeeinflusst von der Geschichte ihres Verhältnisses zur Religion.

Zu Beginn des Symposiums am Freitagabend wird sich der renommierte Ägyptologe Jan Assmann, Heidelberg, mit dem alttestamentlichen Bilderverbot der aus Ägypten stammenden, bisweilen als jüdischer Religionsstifter bezeichneten Figur des Mose, auseinandersetzen.

Um das Bilderverbot geht es auch am Samstag und Sonntag, wenn über die Entwicklung des Bildes in der Antike und die Auswirkungen des Bilderstreites in der Reformation nachgedacht werden soll. Referenten wie Beat Wyss (Stuttgart), Hannes Boehringer (Berlin), Gerhard Wolf(Rom), Silvia Schroer (Bern) und Gerhard Marcel Martin (Marburg) werden das Thema von religionswissenschaftlicher, theologischer, kunsthistorischer und philosophischer Perspektive aus beleuchten. Das Symposium ist Bestandteil des Kulturprogramms der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zur Documenta11. (13.06.2002)

   

Isländische Kultur stellt sich vor

   

Hofgeismar (epd). Literatur, Lieder, Musik und Filme aus Island wird es vom 5. bis 7. Juli in der Evangelischen Akademie Hofgeismar geben. Als Gast werde auch der isländische Botschafter, Jon Egill Egilsson erwartet, teilte die Evangelische Akademie mit. Die Tagung mit dem Motto «Zwischen Geysiren, Gletschern und Vulkanen - Kulturporträt Island» wolle sich am Rande der Documenta11 dieser «besonderen Kulturlandschaft» widmen.

In Kooperation mit der Veranstaltung «Kultursommer Nordhessen» starte am Freitagabend eine «Literaturparty», unter anderem mit isländischen Saga-Rezitationen mit musikalischen Streiflichtern. Am Samstag stehe unter anderem ein kultur- und sozialhistorisches Porträt der isländischen Hauptstadt Reykjavik auf dem Programm. Im Anschluss an die Tagung am Sonntagnachmittag wolle man die Documenta11 unter dem Schwerpunkt der Werke skandinavischer Künstler aufsuchen. (13.06.2002)

   

Kassel:
Notfallseelsorge wird ausgeweitet

   

Kassel (epd). An einer Ausweitung der Notfallseelsorge in Kassel will sich der Kirchenkreis Kassel-West mit vier Seelsorgern beteiligen. Dies teilte der Informationsbeauftragte des Kirchenkreises, Dierk Glitzenhirn, dem epd mit. Auf einer Pfarrkonferenz sei beschlossen worden, eine Kollegin und drei Kollegen zusätzlich für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Diese könnten durch die Leitstelle der örtlichen Rettungsdienste bei Einsätzen hinzugezogen werden.

Das ökumenische Notfallseelsorgeteam, an dem sich die Kirchengemeinden von fünf Kirchenkreisen in Kassel und Umgebung sowie die katholischen Kasseler Kirchengemeinden beteiligten, habe damit nunmehr 14 Mitglieder. Eberhard Schwarz, Dekan des Kirchenkreises Kassel-West, betonte, dass vielen Menschen durch die Notfallseelsorge deutlich werde, was es heißt, dass Kirche Menschen in Not beistehen wolle. (13.06.2002)

   

Martin Schindehütte wechselt nach Hannover

   

Hofgeismar (epd). Martin Schindehütte, leitender Pfarrer der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen in Hofgeismar, wird am 15. November das diakonische Unternehmen verlassen, um das Amt des Geistlichen Vizepräsidenten im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hannover zu übernehmen. Dies teilte die Öffentlichkeitsreferen des Unternehmens, Kersti Schwarze, dem epd mit.

Schindehütte wurde in der Sitzung des Kirchensenates zum Nachfolger von Vizepräsident Ernst Kampermann gewählt. Dieser wird zum 30. September in den Ruhestand treten. Er soll am 19. November in Hannover von Landesbischöfin Margot Käßmann in sein Amt eingeführt werden. Der Geistliche Vizepräsident leitet die «Geistliche Abteilung» der Theologinnen und Theologen des Landeskirchenamtes. Der «Juristischen Abteilung» der Juristinnen und Juristen steht der Juristische Vizepräsident vor. (13.06.2002)

   

Ehemaliger Prälat Peter Hertzberg wird 75

   

Hofgeismar (epd). Seinen 75. Geburtstag begeht am Donnerstag, 13. Juni, der ehemalige Prälat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Peter Hertzberg. Er war von 1975 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1989 als Personalreferent der Landeskirche für die Besetzung der Pfarrstellen verantwortlich. (13.06.2002)

   

Archivare beraten über Chancen
der Archivpädagogik

   

Hofgeismar (epd). Über die «Chancen der Archivpädagogik» diskutieren 50 evangelische Kirchenarchivarinnen und -archivare am 17. und 18. Juni in der Evangelischen Akademie Hofgeismar. Ausgerichtet werde diese 12. Tagung der norddeutschen evangelischen Kirchenarchive vom Landeskirchlichen Archiv Kassel, teilte deren Leiterin, Bettina Wischhöfer, dem epd mit.

Nach einer Vorstellung der «Archivlandschaft in Kurhessen-Waldeck» durch Wischhöfer soll Dieter Klose, Archivpädagoge des Staatsarchivs Detmold, zum oben genannten Thema referieren. In vier Arbeitsgemeinschaften stünden anschließend Fachfragen zur Schriftgutabgabe bei ehrenamtlichen Mitarbeitern, zur archivischen Öffentlichkeitsarbeit, zum Umgang mit digitaler Archivierung und elektronischen Akten und zu unbeachteten Quellen zur Schulgeschichtein kirchlichen Archiven auf dem Programm. (13.06.2002)

   

Millennium-Tage in Kassel:
Kongress befasst sich mit Zukunft des Wissens

   

Kassel (epd). Mit dem Thema «Wissenszukunft - Zukunftswissen» werden sich die Millennium-Tage Kassel am 18. Oktober befassen. Der jährlich im Gebäude der EAM Kassel stattfindende Kongress setzt sich unter anderem mit dem Problem der Wissensexpansion auseinander, teilte Rainer Dierichs, Geschäftsführender Gesellschafter der Millennium-Tage mit. Die Frage des Philosophen Immanuel Kant «Was kann ich wissen?» bedürfe heute dringend der Ergänzung durch die Frage «Auf welches Wissen kann ich verzichten?».

Auf dem Kongress sollen die «Dimensionen und Potenziale einer künftigen Wissensgesellschaft» interdisziplinär angegangen werden. Dabei werde auch die Frage angeschnitten, wie Lern- und Bildungsprozesse organisiert sein müssen. Nach einem internationalen Plenum am Vormittag können die Teilnehmer am Nachmittag in drei so genannten «Salons» die Themen vertiefen. (13.06.2002)

  Millennium-Tage

Jugendmedienschutz für Rundfunk
droht Abschaffung

   

Kassel (epd). Die geplante Reform des Jugendmedienschutzgesetzes im Bereich des Rundfunks komme einer «Abschaffung eines wirksamen Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor beeinträchtigenden Inhalten» gleich. Davor warnte die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) in einer Stellungnahme. Der derzeit vorliegende Gesetzentwurf, so die LPR, lege den Jugendmedienschutz letztlich in die Hände der Anbieter. An Stelle einer hoheitlichen Rechtsaufsicht träten Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle. Diese aber könnten den Jugendschutz nicht mehr so wirksam gewährleisten wie eine hoheitliche Aufsicht.

«Wir halten dies insbesondere nach den Ereignissen in Erfurt für höchst problematisch», sagte Winfried Engel, Vorsitzender der Versammlung der LPR. Er appellierte an die Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder, den Jugendmedienschutz im Bereich des Rundfunks nicht zu gefährden. «Ohne die Chance einer hoheitlichen Wirksamkeitskontrolle, ohne die Möglichkeit, Einzelfälle inhaltlich und abschließend prüfen zu können, muss befürchtet werden, dass der Jgendmedienschutz im Rundfunk erheblichen Schaden nimmt», ergänzte Wolfgang Thaenert, Direktor der LPR. (13.06.2002)

  LPR-Hessen

Kulturprogramm zur Documenta11:
Highlights in Kasseler Martins- und Lutherkirche

   

Kassel (medio!). Bereits zum fünften Mal präsentiert die Evangelische Kirche in Kassel zur Documenta ein Kulturprogramm. Während der diesjährigen Documenta11 engagiert sie sich allerdings stärker als je zuvor: mit "Künstlerischen Interventionen in den religiösen Raum" in der Martinskirche, mit dem hochkarätigen besetzten Symposion "Vom Kult zur Kunst", der spannenden Dialogreihe "Kulturreflexionen", elf Nachtkonzerten mit aktuellster Musik und einer Gottesdienstreihe mit renommierten Predigerinnen und Predigern.

Unter dem Titel "Der freie Blick" laden die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Kassel für hundert Tage zu kulturellen Highlights in die Martinskirche und die Lutherkirche ein. Das Programm zur documenta sieht dieses Mal radikale künstlerische Interventionen in den religiösen Raum vor. Unter ekkw.de/kunst können sich Interessierte über das komplette Programm informieren. (30.05.2002)

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Pressekonferenz zu
"Der Freie Blick"

Installation vom Künstler
Thom Barth
Nicola Stäglich: Kirche als Lichtraum

Fotos: medio/Böttcher

  Der freie Blick

Documenta11 thematisiert die Globalisierung

   

Kassel (epd). Ein wesentlicher Inhalt der am kommenden Wochenende beginnenden Kunstausstellung Documenta11 werde die Auseinandersetzung mit der Globalisierung und der so genannten Dritten Welt sein. Dies sagte die Co-Kuratorin der Ausstellung, Ute Meta Bauer, Wien, am Donnerstag (6.6.) bei der Eröffnungspressekonferenz in der Kasseler Stadthalle.

Die erste documenta im neuen Jahrtausend, die sich insgesamt über fünf so genannte «Plattformen» erstreckt, hatte dabei zum ersten Mal nicht in Kassel begonnen. An verschiedenen Orten auf vier Kontinenten waren zuvor Problematiken von Kunst und Gesellschaft in Diskussionen und Workshops untersucht worden. Als fünfte und letzte Plattform findet nun die genau 100 Tage währende Kunstausstellung (8. Juni bis 15. September) statt.

Der Londoner Co-Kurator Mark Nash wies auf zahlreiche Filme hin, die Bestandteil der Documenta11 seien und in einem Kasseler Kino gezeigt würden. Darunter seien auch drei Filmpremieren. Der künstlerische Leiter, Okwui Enwezor, USA, bezeichnete es als einmalig, vier Jahre lang eine Kunstausstellung vorbereiten zu können. «Das Szenarium der heutigen Kunst ist transnational», betonte er den im Vergleich zu früheren documenta hohen Anteil von Künstlern aus Afrika, Asien und Südamerika.

Kassels Oberbürgermeister Georg Lewandowsky (CDU), der zugleich Vorsitzender des documenta-Aufsichtsrates ist, bezeichnete Kassel als «Weltmetropole der Kunst». «Der Mythos documenta lebt», sagte er. Die hessische Kunstministerin Ruth Wagner (FDP) nannte es eine Aufgabe der Kunst, «aus der Normiertheit des Alltags auszubrechen.»

Die bisher umfangreichste documenta findet zumindest bei Journalisten große Beachtung. Die etwa 5000 Hotelbetten Kassels, so war von der documenta-Pressestelle zu erfahren, seien für das Eröffnungswochenende restlos ausgebucht. (07.06.2002)

  documenta.de

Friedensratschlag:
Internet für den Frieden in Asien nutzen

   

Kassel (epd). Die weltweite Internet-Kampagne MoveOn.org («No Nukes Over Kashmir») sollte für einen Einsatz für den Frieden in Asien genutzt werden. Dafür sprach sich der Bundesausschuss Friedensratschlag in Kassel aus. Der indisch-pakistanische Konflikt um Kaschmir drohe in einen großen Krieg, möglicherweise sogar in einen Atomkrieg zu münden. US-amerikanischen Schätzungen zufolge müsse in solch einem Fall mit bis zu zwölf Millionen Todesopfern gerechnet werden, so der Sprecher des Friedensratschlages, Peter Strutynski.

Die Friedensbewegung werde alles in ihren Kräften stehende tun, um die Regierungen der betroffenen Länder zur Umkehr aufzufordern. Ferner wurde beschlossen, die aus Anlass des Besuchs von US-Präsident Bush gebildete Koordinierungsgruppe «Achse des Friedens» fortzuführen. Vor allem, so Strutynski, müsse der «seit langem angekündigte und offenbar schon in Planung befindliche US-Krieg gegen den Irak verhindert werden.»

Die Friedensbewegung wisse sich hierin auch mit einem Großteil der deutschen Bevölkerung einig. Umfragen sprächen von 70 bis 80 Prozent, die einen Krieg gegen den Irak, insbesondere eine deutsche Beteiligung daran ablehnten. (04.06.2002)

  MoveOn.org

Kirchenkreis plant Freundschaft mit
südsyrischer Diözese

   

Schwalmstadt/Immichenhain (epd). Bischof Saba Esber, Metropolit der Rum-orthodoxen Diözese Suweida in Südsyrien, wird am Wochenende (25./26.05.) den Kirchenkreis Ziegenhain besuchen. Dies teilte Kerstin Vogt, Pfarrrin in Immichenhain, dem epd mit. Ziel sei der Aufbau einer Freundschaft des Kirchenkreises Ziegenhain mit der Rum-orthodoxen Diözese Südsyriens.

Seit zehn Jahren, so Vogt, bestehe eine Freundschaft der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit der Rum-orthodoxen Kirche von Antiochia und dem ganzen Orient. Zum Ausbau der Freundschaft mit dem Kirchenkreis Ziegenhain war im März 2002 eine Delegation der Landeskirche, geführt von dem ehemaligen Bischof Christian Zippert, zusammen mit Pfarrer Georg Ander-Molnár (Lingelbach) und Pfarrerin Vogt als Vertreter des Kirchenkreises Ziegenhain im Libanon und in Syrien, um erste Kontakte mit Vertretern der Rum-orthodoxen Kirche zu knüpfen. (24.05.2002)

  Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia

Ringvorlesung zu Wissenschaft und Ethik
an der Universität Kassel

   

Kassel (epd). Das Verhältnis Ethik und Wissenschaft steht in einer Offenen Vorlesungsreihe der Universität Kassel zur Diskussion. Unter dem Rahmenthema «Ethik in den Wissenschaften» will die Ethik-Kommission der Universität Kassel in Zusammenarbeit mit der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Philosophie in diesem Sommersemester und im kommenden Wintersemester zur Meinungsbildung beitragen.

Heidrun Hesse, die an der Kasseler Universität als Professorin das Fachgebiet Theoretische Philosophie vertritt, wird die Vorlesungsreihe am 27. Juni um 19 Uhr im Senatssaal (Raum 2101, Mönchebergstr. 3) mit der Frage eröffnen: «Was ist, soll und kann Wissenschaftsethik?» Am 11. Juli folgt Rolf-Peter Warsitz, Universität Kassel, Professor für Humanwissenschaften, mit einer Vorlesung über «Die Biomedizinische Herausforderung der Ethik». Über «Die Rolle der Bioethik für Politik und Forschungsförderung – Meine Erfahrungen im Nationalen Ethikrat» berichtet am 14. November in ihrer Vorlesung Eve-Marie Engels, Universität Tübingen. Dietmar Mieth, ebenfalls Universität Tübingen, folgt am 19. Dezember mit einer Vorlesung zum Thema «Zwischen Würde und Selbstbestimmung: Europäische Kontroverse in der Bioethik». Zum Abschluss der Reihe spricht am 23. Januar 2003 Christian Streffer, Universität Essen, über «Entscheidungsprobleme der Energieversorgung – naturwissenschaftliche und ethische Aspekte». Diese Vorlesungen beginnen jeweils um 19 Uhr im Gießhaus der Universität.

Die Ethik-Kommission, in der auch der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, Mitglied ist, wendet sich mit dieser Vorlesungsreihe an alle Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit. (27.05.2002)

   

Kasseler Pfadfinder helfen Behinderten in Litauen

   

Kassel (epd). Rund 160 Rollstühle hat die Pfadfindergruppe «Weiße Rose» des Vereins Christlicher Pfadfinder in den vergangenen zehn Jahren mit sechs Hilfstransporten nach Litauen gebracht. Wie der 1. Vorsitzende der Gruppe, Wilhelm Siedschlag, mitteilte, unterstütze man inzwischen drei Schulen, in denen behinderte Kinder unterrichtet werden. Der jüngste Hilfstransport sei im Dezember vergangenen Jahres auf die Reise geschickt worden - für dieses Jahr sei ein Besuch der Pfadfindergruppe in Litauen geplant.

Aus Anlass des zehnjährigen Engagements weilt zurzeit eine Besuchergruppe aus Litauen zu Gast in Kassel. Wie die Direktorin des «Living Skills Centre Viltis» in der Hauptstadt Vilnius erklärte, habe es vor der Unabhängigkeit Litauens keine Schulen für behinderte Kinder gegeben. «Wer behindert war, musste zu Hause bleiben.» Finanziell unterstützt werde die Arbeit von der Aktion «Hoffnung für Osteuropa» des Diakonischen Werkes sowie durch Spenden. (27.05.2002)

   

Kirchenbank EKK:
Weniger Überschuss erwirtschaftet

   

Kassel (epd). 1,6 Prozent weniger Überschuss als im Jahr 2000 hat die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) im Jahr 2001 erwirtschaftet. Dies gab Bernd Jacob, Vorstandsvorsitzender der Bank, auf der Generalversammlung in der Kasseler Stadthalle bekannt. Von den insgesamt 10.058.157,15 Mark Jahresgewinn - die Bilanz für 2001 erfolgte noch in Mark - würden sechs Millionen in Rücklagen eingestellt. Als Bilanzgewinn verblieben somit über vier Millionen Mark.

Die Versammlung beschloss auf Vorschlag des Vorstandes, die Dividende um ein auf nunmehr sieben Prozent zu kürzen. Damit, so Bernd Jacob, liege man immer noch deutlich höher als der Durchschnitt der Genossenschaftsbanken. Hier betrage die Dividende im Durchschnitt 5,6 Prozent. Zuvor hatte Jacob das vergangene Jahr als «schwieriges Bankenjahr» bezeichnet. Kirche und Diakonie würden durch die Steuerreform weniger Geld einnehmen, der Staat ziehe sich angesichts leerer Kassen aus der sozialen Verantwortung zurück und überlasse dies dem freien Spiel der Kräfte.

Die EKK ist eine bundesweit tätige Spezialbank für Kirche, Diakonie und Wohlfahrtspflege und hat Filialen in Kassel. Eisenach, Frankfurt, Hannover, Karlsruhe, Speyer und Stuttgart sowie eine Auslandsfiliale in Wien. Sie beschäftigt 245 Menschen. (04.06.2002)

   

Jüdische Gemeinde in Kassel:
Kulturwoche für Anfang September geplant

   

Kassel (epd). Eine «kleine jüdische Kulturwoche» will die jüdische Gemeinde in Kassel erstmals vom 31. August bis 8. September in Kassel veranstalten. Dies sagte Vorstandsmitglied Ester Haß in der Kasseler Synagoge bei der Übergabe eines Zuwendungsbescheides des Kulturdezernates in Höhe von 1.320 Euro.

Überreicht wurde der Bescheid von Kassels Kulturdezernent Thomas-Erik Junge. Die Mittel seien aus «einem besonderen Fonds» und dienten der kulturellen Arbeit der jüdischen Gemeinde. In der Kulturwoche, so Ester Haß, solle es unter anderem eine Ausstellung über die Kasseler Synagogen sowie Konzerte und Vorträge geben.

Die jüdische Gemeinde in Kassel hat derzeit 1.050 Mitglieder. 1990 waren es gerade 80, doch nach dem Ende der Teilung Europas stieg die Zahl von Jahr zu Jahr an. Die Synagoge, zu deren Bau unter anderem Zedernholz zur Erinnerung an den Jerusalemer Tempel verwendet wurde, bietet 180 Menschen Platz. (24.05.2002)

   

Bischof Hein:
Kirchen für Kultur öffnen

   

Eschwege (epd). Kulturelle Ereignisse sollten vermehrt in Kirchengebäuden stattfinden. Dies regte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, in seiner Predigt zum «Tag der offenen Kirchen» am Sonntag in Eschwege an. Gemeinden sollten in dieser Beziehung nicht zu ängstlich sein und zu schnell Grenzen ziehen. «Die Kirchen können es aushalten, für das geöffnet zu werden, was uns beschäftigt», sagte Hein.

So sei es etwas anderes, ob etwa eine Kunstausstellung in einem Museum oder in einer Kirche präsentiert werde. Der Kirchenraum wirke sowohl auf die Kunstwerke als auch auf die Besucher. Dort ereigne sich alles unter dem Zeichen des Kreuzes, welches daran erinnere, dass sich in Jesus Christus Gottheit und Menschheit verbinden. Hein setzte sich auch für gefühlsbetonte Gottesdienste ein. Gottesdienste müssten die Menschen in Bewegung bringen oder Raum zur Selbstbesinnung bieten.

Ein falsches Zeichen sei es hingegen, Gotteshäuser verfallen zu lassen. Bröckelnde Kirchen würden als «falsches Signal» verstanden werden: «Wenn uns unsere Kirchen, an denen unsere Vorfahren bis ins 20.
Jahrhundert hinein gearbeitet haben, nichts mehr wert sind, dann ist auch unser Glaube nicht mehr viel wert.» Kirchen seien stumme Predigerinnen. Die Entscheidung zur Erhaltung der Kirchen müsse man sich auch etwas kosten lassen. (27.05.2002)

   

Bildungsforum:
Kindergärten sollen bilden statt verwahren

   

Hofgeismar (epd). Kindertagesstätten sollen sich in Zukunft mehr der Bildung widmen und nicht als «Verwahranstalten» gesehen werden. Dies war die einhellige Meinung der Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema «Ist unser Bildungskonzept noch zeitgemäß?» am Mittwoch (22.05.) in der Evangelischen Akademie Hofgeismar. Unterschiedliche Auffassungen gab es aber über die praktische Umsetzung dieser Forderung. Eingeladen zu dem bis Freitag dauernden Bildungsforum hat der Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in Kurhessen-Waldeck.

Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstitutes für Frühpädagogik in München, griff die derzeitige Ausbildung für Erzieherinnen an. In Deutschland und Österreich hätten diese das niedrigste Niveau in Europa. Das gegenwärtige Bildungskonzept bedürfe dringend einer Reform. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, erklärte, dass zu einem umfassenden Bildungsverständnis auch der religiöse Aspekt gehöre. Man müsse «den Kindern vermitteln, dass sie gehalten und getragen sind», sagte er. Bei einer Neugestaltung des Bildungskonzeptes müsse genau definiert werden, was an die Schule und was in den Kindergarten gehöre.

Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) konnte zwar vielen Forderungen theoretisch zustimmen, gab aber Probleme bei der Umsetzung in die Praxis zu bedenken. So sei die Umsetzung eines
Curriculums schon allein deshalb schwierig, weil es unterschiedliche Einrichtungsträger gebe. Wichtig sei, die Sprachkompetenz der Kinder in der Vordergrund zu rücken. Gegenwärtig werde in der Landesregierung über neue Konzepte diskutiert, entschieden habe man sich noch nicht. (24.05.2002)

   

Bibelgesellschaften haben neuen Vorsitzenden

   

Marburg (epd). Horst Jung ist neuer Vorsitzender der drei Bibelgesellschaften in Kurhessen-Waldeck (Kasseler Bibelgesellschaft, Oberhessische Bibelgesellschaft/Marburg und Hanauer Bibelgesellschaft). Der in Baunatal-Rengershausen als Pfarrer tätige Jung löst Karl-Friedrich Schüttler aus Hanau ab, der aus Altersgründen zurücktrat, teilte Rainer Staege vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Bibelgesellschaften dem epd mit. Jung ist zugleich auch Vorsitzender der Kasseler Bibelgesellschaft.

Die Arbeitsgemeinschaft wurde 1999 gegründet. Der landeskirchliche Beauftragte für bibelgesellschaftliche Arbeit, Michael Becker (Kassel), wird anteilig von den drei Bibelgesellschaften besoldet. Im Jahr der
Bibel 2003 wollen die kurhessischen Bibelgesellschaften im Bereich der Landeskirche verschiedene Projekte verwirklichen. (21.05.2002)

   

Landesjugendfest:
Evangelische Jugend von Kurhessen-Waldeck erwartet 600 Gäste

   

Wildeck-Obersuhl (epd). Rund 600 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren werden zum Landesjugendfest der Evangelischen Jugend von Kurhessen-Waldeck vom 24. bis 26 Mai in Wildeck-Obersuhl erwartet. Dies teilte Elke Hartmann vom Organisationskomitee dem epd mit. Das alle zwei Jahre stattfindende Fest steht unter dem Motto «Join the go(o)d time», frei übersetzt etwa «Mach mit - gute Zeiten - Gottes Zeiten».

Neben Begegnungen, Andachten und Konzerten ist am 24. Mai unter anderem eine Gesprächsrunde mit Bischof Martin Hein vorgesehen. Am 25. Mai werden ein homosexueller evangelischer Pfarrer und eine katholische Nonne von Leben, Liebe und Glauben erzählen. Das Jugendfest endet am 26. Mai mit einem Gottesdienst. Übernachten werden die Jugendlichen nahe dem Festgelände «Zum Werth» in Zelten. (17.05.2002)

  Landesjugendfest

Kirchenkreis Eschwege:
Tag der offenen Kirchen am Sonntag

   

Eschwege (medio). Zu einem Tag der offenen Kirchen lädt der Kirchenkreis Eschwege am Sonntag (26.05.) ein. Vom Morgen-
gottesdienst bis zur Schlussandacht um 18 Uhr sind alle Kirchentüren für Besucher geöffnet.

«Ein geöffnetes Kirchengebäude ist ein Symbol für eine offene Kirche, die sich auf Begegnung freut, die für Menschen da ist und sie einlädt zur Betrachtung, zum Ausruhen und zum Gebet», so Dekan Dr. Martin Arnold. In den Kirchen sind Ansprechpartner zu finden, die über ihre Gemeinden und Kirchengebäude informieren. Wer eine «Kirchentour» unternimmt, kann sich dies in einem «Kirchenpass» bestätigen lassen und eine Ballonfahrt gewinnen.

Nach einem Gottesdienst um 10 Uhr in Altenburschla, besteht die Möglichkeit, mit Bischof Hein durch das Werratal zuradeln. Die Tour geht über Wanfried, Frieda, Schwebda über Aue nach Eschwege.
Tipps für interessante Wanderrouten an diesem Tag gibt das Evangelische Pfarramt Niederhone. (17.05.2002)

  Wandertipps

Ökumenischer Pilgerweg ins Eichsfeld

   

Geismar (epd). Auf einen ökumenischen Pilgerweg vom Kloster Germerode zum Hülfensberg (Eichsfeld) begibt sich am Samstag, 25. Mai, auch Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck. Der etwa 13 Kilometer östlich von Eschwege nahe Geismar gelegene Hülfensberg ist eine bekannte Wallfahrtsstätte im südlichen Eichsfeld. Um 19.00 Uhr ist hier ein Ökumenischer Taufgedächtnisgottesdienst geplant, zu dem bis zu 300 Besucher erwartet werden, teilte Karl Waldeck, Sprecher der Landeskirche dem epd mit.

Zu der Sternwallfahrt wollen sich Pilgergruppen aus dem Eichsfeld und dem Werratal aufmachen. Erstmals wird dazu um 8.00 Uhr eine Gruppe vom Kloster Germerode am Meißner aus aufbrechen, der sich auch der Bischof anschließen will. Der Weg führt über Abterode, Albungen, Grebendorf, Schwebda, Frieda zum Hülfensberg und beträgt rund 25 Kilometer. Auch unterwegs können sich Pilger der Gruppe anschließen. (14.05.2002)

  Hülfensberg
Kloster Germerode

Umweltpfarrer:
A 44-Entscheidung sollte nachdenklich machen

   

Kassel (epd). Mehr Nachdenklichkeit hat der Beauftragte für Umweltfragen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Stefan Weiß, nach dem vom Bundesverwaltungsgericht verhängten Baustopp für die A 44 bei Hessisch-Lichtenau gefordert. Bürger und Politiker sollten nicht gleich «dem Reflex der Empörung» folgen. Der 4. Senat des Gerichtes hatte am 18. Mai den Planfeststellungsbeschluss für den Bau der Autobahn im Bereich Hessisch Lichtenau für rechtswidrig erklärt.

Die Entscheidung zeige, dass eine Planung nur dann zukunftsfähig sei, wenn in ihr sowohl die wirtschaftlichen und sozialen als auch die ökologischen Belange berücksichtigt würden, sagte Weiß dem epd. Bei den Planungen des Landes Hessen habe es «offensichtlich eine Schieflage» gegeben, die das höchste deutsche Verwaltungsgericht so nicht akzeptieren konnte. Das FFH-Recht (Flora-Fauna-Habitat), um das es im Urteilsspruch gehe, sei geschaffen worden, um die natürlichen Lebensgrundlagen in Europa langfristig zu sichern. Es müsse daher - nicht zuletzt im Interesse der zukünftigen Generationen - als ein sehr hochrangiges Rechtsgut verteidigt werden.

In einem Rechtsstaat sei es unter anderem die Aufgabe von Umweltverbänden wie dem BUND, dem Recht der Natur zur Geltung zu verhelfen. Der BUND hatte gegen den Planfeststellungsbeschluss Klage eingereicht. (21.05.2002)

   

Zur Documenta11:
Kirche präsentiert musikalisches Feuerwerk

   

Kassel (epd). Ein «Feuerwerk von elf Konzerten mit aktuell(st)er Musik» in der Martinskirche in Kassel wird die diesjährige Kunstausstellung Documenta11 bereichern. Wie Hans Darmstadt, der als Kirchenmusikdirektor die künstlerische Gesamtleitung hat, dem epd sagte, solle mit den Konzerten «das Panorama zeitgenössischer Musik» gezeigt werden. Sieben Werke seien Auftragskompositionen, zwölf erlebten in Kassel ihre Uraufführung.

Das Ganze, betont Hans Darmstadt, sei kein Kirchenmusikfest. Die Komponisten hätten in völliger Freiheit und ohne Themenvorgabe gearbeitet. Vorgeführt würden unter anderem Werke von Ulrich Krieger, Helmut Oehring, Dror Feiler und des 1978 in Kassel geborenen Torben Maiwald, der der jüngste Komponist sei. Das erste Konzert findet am 14. Juni statt.

Die Kantorei an Sankt Martin lade darüber hinaus zur alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung «Neue Musik in der Kirche» ein (20. bis 23. Juni). Bereits zum dritten Male würden diese «Interdisziplinären Tage für Neue Musik und Theologie» ausgerichtet. Dies sei in ganz Deutschland einmalig, erklärte Darmstadt.

Als Thema habe man sich in diesem Jahr die Frage «Ein Gott, der tötet?» gewählt. Sowohl musikalisch als auch im theologischen Gespräch zwischen Theologen und Musikern werde dieses Thema aus verschiedenen Richtungen angegangen. Drei der geplanten Konzerte seien auch in die Konzertreihe zur documenta integriert. Die Veranstaltung könne von Theologen und Kirchenmusikern auch als Fortbildungsveranstaltung genutzt werden. (17.05.2002)

  zur Documenta 11 x 21 Uhr

neue musik in der kirche

Der freie Blick

Diakonisches Werk:
Pflegesätze sind zu niedrig

   

Kassel (epd). Gegen die seiner Ansicht nach zu niedrigen Pflegesätze der Pflegekassen hat das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck protestiert. Hintergrund ist die Schließung der Abteilung Alten- und Krankenpflege der Rundum gGmbh, einer der bisher größten ambulanten Pflegedienstleister in Kassel. Man sei «nicht verwundert darüber, dass dem Dienst die Luft ausgeht», sagte Öffentlichkeitsreferent Claus-Dieter Suss dem epd.

Ursache dafür seien «die nicht auskömmlichen Vergütungssätze, die von den Pflegekassen gezahlt werden.» Auch bei den Diakoniestationen in Kassel gebe es «erhebliche wirtschaftliche Probleme». Nur durch beachtliche kirchliche Zuschüsse sowie durch Gehaltsverzicht der Mitarbeiter könnten hier die Arbeitsplätze gesichert werden. Der derzeit gezahlte durchschnittliche Stundensatz von 25,32 Euro sei für eine qualitativ gute Pflege nicht ausreichend. Tatsächlich entstehe den Diensten ein Kostenaufwand von 31 bis 41 Euro pro Pflegestunde.

Die Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck habe im Mai 2001 eine Verlautbarung verabschiedet, die eine auskömmliche Finanzierung der Pflege fordere. Es sei deshalb nicht länger hinzunehmen, dass die Existenz der Pflegedienste durch zu niedrige Vergütungssätze gefährdet werde. (17.05.2002)

   

Diakonisches Werk in Kassel hat eine Kapelle

   

Kassel (epd). Auf dem Gelände der Landesgeschäftstelle der Diakonie in Kassel ist eine Kapelle ihrer Bestimmung übergeben worden. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, würdigte in seiner Predigt die Arbeit des Diakonischen Werkes. Es habe die Aufgabe, gerade in einer Zeit, in der der Sozialstaat abgebaut werde, auch auf der Ebene der Politik für Menschlichkeit einzutreten. Der Bau der Kapelle sei «gewissermaßen eine zu Stein gewordene Selbstverpflichtung: Sie legt dafür Zeugnis ab, welcher Geist unser Tun bestimmt», sagte Hein.

Die Glasfenster des Künstlers Tobias Kammerer aus dem baden-württembergischen Rottweil versuchen, das Pfingstwunder der Ausgießung des Heiligen Geistes mit den Werken der Barmherzigkeit in Beziehung zu setzen. Die Kosten für den Neubau lagen nach Angaben des Diakonischen Werkes bei rund 300.000 Euro und stammen aus Eigenmitteln.(14.05.2002)

   

Betreuungsrecht:
«Jahrhundertwerk» wird umstrukturiert

   

Kassel (epd). Eine kritische Bilanz des vor zehn Jahren als «Jahrhundertwerk» gepriesenen Betreuungsrechts für Menschen, die außer Stande sind, eigene Entscheidungen zu treffen, hat die Kasseler Stadträtin und Sozialdezernentin Ilona Caroli gezogen. Angekündigte Strukturreformen zielten darauf ab, die Kosten für die Betreuung Betroffener auf die Kommunen abzuwälzen.

Es werde damit gerechnet, dass ein entsprechendes Gesetz bis Ende kommenden Jahres in Kraft trete, fügte Caroli an. Bisher würden die Kosten vom Landesjustizhaushalt getragen. In Kassel fallen dafür pro Jahr nach Auskunft von Brunhilde Ackermann, Leiterin der Betreuungsbehörde, rund eine halbe Million Euro an.

Die Strukturreform werde vor allem deshalb angestrebt, weil sich die Zahl der Betroffenen von 250.000 vor zehn Jahren auf über eine Million erhöht habe. In Kassel benötigten zurzeit etwa 3.000 Menschen eine rechtliche Betreuung. Diese werde in 1.875 Fällen von Angehörigen und Ehrenamtlichen wahrgenommen, für die anderen seien 70 berufliche Betreuer sowie in besonders schweren Fällen (derzeit 145) die Betreuungsbehörde zuständig. (17.05.2002)

   

Ökumenische Initiative widmet sich Globalisierung

   

Hanau (epd). Fragen der Globalisierung und Individualisierung behandelt eine Veranstaltungsreihe der Ökumenischen Initiative Hanau. Am Donnerstag (16.05.) wird Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in der Hanauer Kreuzkirche Stellung zu diesem Thema beziehen.

Hintergrund der Veranstaltungsreihe sei der anstehende Bundestagswahlkampf. Die Ökumenische Initiative wolle sich mit der Veranstaltungsreihe den Ängsten und Fragen unserer Zeit widmen und Positionen dazu vorstellen. Am 23. Mai befasst sich Hans-Peter Raddatz mit dem Thema «Innere Sicherheit und Islam», am 6. Juni stellt sich Wolfgang Kessler, Chefredakteur des «Publik-Forums» der Frage «Wie (un)sozial ist die Bundesrepublik?» Zum Schluss der Reihe werden sich am 13. Juni die Hanauer Bundestagskandidaten den Fragen der Besucher stellen. (14.05.2002)

   

Soldatenfriedhof in Tirana vor Fertigstellung

   

Kassel (epd). Noch in diesem Jahr soll ein Soldatenfriedhof in Albaniens Hauptstadt Tirana fertiggestellt werden. Ein im April von Ministerpräsident Pandeli Majko angestrebter Baustopp sei nach einer Intervention der Deutschen Botschaft in Tirana nicht verwirklicht worden, teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel mit. Im Laufe des Sommers sollen nun acht Stelen mit den Namen
von 2.400 Wehrmachtsangehörigen aufgestellt werden, die in Albanien gefallen sind. Von weiteren 1.200 Gefallenen lägen keine Namen vor. Auf der im zentralen Stadtpark gelegenen Anlage seien zurzeit 56 deutsche Gefallene des 2. Weltkrieges bestattet. Darüber hinaus habe man im Land keine weiteren Gräber deutscher Gefallener gefunden. (14.05.2002)

   

Kirche macht zur Documenta11 den Blick frei

   

Kassel (epd). Mit einem "spektakulären Eingriff" in den Kirchenraum der zentral gelegenen Kasseler Martinskirche wird die evangelische Kirche in Kassel am 9. Juni ein umfangreiches Kulturprogramm zur internationalen Kunstausstellung Documenta11 (8. Juni bis 15. September) starten. Unter dem Motto "Der freie Blick - Künstlerische Interventionen in den religiösen Raum" werden drei Künstlerinnen und Künstler den religiösen Raum der größten Kasseler Kirche künstlerisch befragen, teilte der Vorsitzende der Projektgruppe des Programms, Ernst Wittekindt, mit. Dabei gehe es um Eingriffe in den Wortraum, den Lichtraum und den umbauten Raum.

Das Programm sei im Einvernehmen mit der Leitung der Documenta11 erstellt worden, sagte Klaus Röhring von der Projektgruppe. Neben speziellen Führungen zur Documenta11 unter theologischen Aspekten, für die es laut Röhring schon "eine riesige Anfrage" gebe, ist vom 14. bis 16. Juni ein interdisziplinäres Symposium zum Thema "Vom Kult zur Kunst" geplant.

Weiterhin sollen in so genannten "Kulturreflexionen" an vier Abenden Persönlichkeiten aus Kultur und Theologie miteinander ins Gespräch kommen. In der Martinskirche wird es unter dem Motto "Kein Aug' hat je gespürt..." an den Sonntagen der Documenta11 eine Gottesdienstreihe geben, bei der unter anderen Bischof Martin Hein, Friedrich Schorlemmer und die hannoversche Bischöfin Margot Käßmann predigen werden. Auch eine Reihe von elf Nachtkonzerten mit aktueller Musik ist vorgesehen.

Ergänzend wird die Evangelische Akademie in Hofgeismar zu acht verschiedenen Tagungen und Veranstaltungen, die in Zusammenhang mit der Documenta11 stehen, einladen. "Die Kirche ist der Weltausstellung der Kunst einen Dialog schuldig", begründete Wittekindt das umfangreiche Programm, das von verschiedenen Seiten gesponsert wird. Veranstalter des Kulturprogramms sind die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Gesamtverband Evangelischer Kirchengemeinden in Kassel. (08.05.2002)

   

Kassel:
Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Diakoniestationen wird enger

   

Kassel (epd). Mit dem Erwerb eines fünfprozentigen Anteils am Stammkapital tritt das Kurhessische Diakonissenhaus als Gesellschafter in die gemeinnützige Gesellschaft der Diakoniestationen der Evangelischen Kirche in Kassel ein. Mit der kürzlich erfolgten Vertragsunterzeichnung bekräftigen beide Träger ihre im vergangenen Jahr begonnene Kooperation in den Bereichen häusliche und stationäre Krankenpflege, in der geriatrischen Versorgung und Ausbildung von Pflegekräften.

"Wir möchten deutlich machen, dass wir uns als Einrichtungen mit einer christlich-diakonischen Grundausrichtung gemeinsam den Herausforderungen des Gesundheitsmarktes und der Altenpflege stellen. Dabei kommt es zunehmend auf ein sinnvolles Ineinandergreifen ambulanter und stationärer Leistungen an", erklärte Martin Müller, Geschäftsführer der Diakoniestationen gGmbH in Kassel.

"Es ist uns wichtig, uns weiterhin in der ambulanten Pflege zu engagieren. Deshalb die Kooperation mit den Diakoniestationen und deshalb auch der Erwerb eines Anteils an der Gesellschaft, der uns zwar keinen direkten Einfluss auf die Geschäftsführung ermöglicht, dennoch den Informationsfluss und die Abstimmung zukünftiger Vorhaben beider Träger gewährleistet", so Karl Leonhäuser, Vorsteher des Diakonissenhauses und Geschäftsführer des DGK, Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel.

Die bisherige Zusammenarbeit richtete sich auf die Erstellung eines Überleitungskonzeptes, das den reibungslosen Wechsel der Patienten aus dem Krankenhaus in den häuslichen Bereich sicherstellt. Zudem haben die Diakoniestationen die Altenpflege im Haus des "Betreuten Wohnens" und der Sozialwohnungen des Diakonissenhauses übernommen und stellen Praktikumsplätze für Kranken- und Altenpflegeschüler bereit. (08.05.2002)

   

Kurhessischer Medienpreis 2002

   

Kassel / Homberg (medio). Der Evangelische Presseverband Kurhessen-Waldeck e.V., Kassel, schreibt im Jahr 2002 zum 8. Mal den "Kurhessischen Medienpreis" aus. Prämiert werden sollen im "Documenta" - Jahr Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften, die sich mit dem Thema "Die religiöse Dimension von Kunst" befassen – und zwar in den Bereichen Bildende Kunst, Musik und Video, wie sie etwa auf der Documenta 11 und ihrem Rahmenprogramm präsentiert werden. Dabei gehe es weniger um kirchliche Kunst und um die Beschreibung von Kunst und Kirche, sondern um das Aufzeigen der religiösen Dimension der Kunst der Gegenwart, teilte der erste Vorsitzende des Presseverbandes, Dekan Lothar Grigat (Homberg/Efze) in Kassel mit.

Teilnehmen können alle Print-Journalisten mit jeweils bis zu höchstens zwei Beiträgen. Es können auch Beiträge eingereicht werden, die bereits veröffentlicht wurden – jedoch nicht vor dem 1. Januar 2002. Die Beiträge dürfen den Umfang von 8000 Zeichen nicht überschreiten. Bewerbungsfrist ist der 30. September 2002. Als Preise sind ausgesetzt: 1.500 € (1. Preis) / 1.000 € (2. Preis) / 500 € (3. Preis). Die Wettbewerbsbeiträge sind zu senden an: Evangelischer Presseverband Kurhessen-Waldeck e.V., Dekan Lothar Grigat, Pfarrstraße 12, 34576 Homberg. Weitere Information bei: Lothar Grigat, Tel. 05681/7036. (03.05.2002)

   

Witzenhausen:
Erlebnisorientiertes Wohnen für alte Menschen

   

Witzenhausen (epd). "Erlebnisorientiertes Wohnen" für alte Menschen bietet das "Haus Salem" in Witzenhausen. Nach zweijähriger Bauzeit konnte das von der Evangelischen Altenhilfe Hofgeismar errichtete Altenhilfezentrum seiner Bestimmung übergeben werden. 42 Männer und Frauen, die in der Mehrzahl altersverwirrt sind, könnten dort in einem Umfeld leben, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, teilte Kersti Schwarze, Öffentlichkeitsreferentin der Altenhilfe, dem epd mit.

Für jede Wohngruppe, so Schwarze, seien bestimmte Pflegekräfte zuständig. So könnten die Pflegekräfte nach und nach Biografie und Bedürfnisse der Bewohner kennenlernen. Angehörige und Gäste, die die Heimbewohner besuchen, sind nach den Worten von Heimleiter Klaus Viering willkommen und gehörten mit zum Konzept. Die Kosten für die Errichtung des Zentrums belaufen sich nach Angaben der Evangelischen Altenhilfe auf rund fünf Millionen Euro. (08.05.2002)

   

Behindertenverbände:
Gleichstellungsgesetz nur erster Schritt

   

Kassel (epd). Für eine rasche Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes hat sich ein breites Bündnis von Behinderteninitiativen in Kassel eingesetzt. Das am 1. Mai in Kraft getretene Bundesgleichstellungsgesetz für behinderte Menschen sei nur ein erster Schritt, dem weitere folgen müssten, sagte Ottmar Miles-Paul vom Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab) aus Anlass eines "Stadtrundganges für ein barrierefreies Kassel".

Die Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes habe die Bundesregierung zwar zugesagt, sie aber auf Grund von massiver Lobbyarbeit vor allem der Haus- und Grundstückseigentümer sowie der Wirtschaft vertagt, so Miles-Paul. Die kommende Woche biete die letzte Gelegenheit zur Verabschiedung noch vor der Sommerpause. Außerdem müssten auf Länderebene Gleichstellungsgesetze verabschiedet werden.

Gute Noten stellte der Vorsitzende des Behindertenbeirates, Michael Spörke, der Stadt Kassel aus. Hier habe es "sehr gute Beschlüsse" gegeben. Nun aber müsse die Umsetzung erfolgen. "Es muss für die Umsetzung eine Art Masterplan geben", forderte Spörke. Immerhin würde wohl die im Juni beginnende Weltausstellung der modernen Kunst, die Documenta11, behindertengerecht gestaltet werden. (08.05.2002)

   

Studie:
Ende des Zivildienstes träfe Träger unvorbereitet

   

Kassel (epd). Für die Zeit nach der "vorhersehbaren Abschaffung der Wehrpflicht innerhalb der kommenden fünf Jahre" fehlt den kirchlich-diakonischen Beschäftigungsstellen für Zivildienstleistende ein Konzept. Dies sagte Ulrich Böttjer von der Arbeitsstelle für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende (ZDL) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kassel. Auf einen plötzlichen Wegfall von Zivildienststellen sei man in den meisten Dienststellen "nicht vorbereitet."

Eine im vergangenen Jahr von ihm erstellte Studie, für die die Hälfte der 319 kirchlich-diakonischen Zivildienststellen im Bereich der Landeskirche befragt worden sei, habe ergeben, dass man sich sehr stark an die Arbeit mit den Zivieldienstleistenden gewöhnt habe. Die Untersuchung habe ferner ergeben, dass bei einem Wegfall des Zivildienstes nur in ganz geringem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Reguläre Stellen seien nicht zu finanzieren. Ein Zivildienstleistender koste den Anstellungsträger im Schnitt 3.500 Euro für die zehnmonatige Dienstzeit, den Rest übernehme der Staat.

Die verbleibende Zeit vor der möglichen Abschaffung der Wehrpflicht, so Walter Großke, Leiter der Arbeitsstelle, sollten die Dienststellen nutzen, um die Zeit des Zivildienstes als "Lernzeit" zu gestalten. So sollten mehr Begleit- und Lernprogramme entwickelt werden, die später auch von Ehrenamtlichen genutzt werden könnten. Denn ohne deren Einsatz sei kirchlich-diakonische Arbeit in vielen Bereichen gar nicht mehr möglich.

Von den rund 1.000 Zivildienstplätzen, die die 319 kirchlich-diakonischen Träger im Bereich der EKKW anbieten, seien zurzeit etwa 600 besetzt, sagte Großke. In Hessen seien von insgesamt 15.000 Zivildienstplätzen 8.700, bundesweit von 192.000 Plätzen 115.000 belegt. (08.05.2002)

   

Marburger Symposion über religiöse Minderheiten

   

Marburg (epd). "Religiöse Minderheiten - Potentiale für Konflikt und Frieden" lautet das Thema eines Internationalen Symposions, das vom 9. bis 12. Mai an der Marburger Philipps-Universität stattfindet. Veranstalter sind der Fachbereich Evangelische Theologie, das Fachgebiet Religionswissenschaft und die Religionskundliche Sammlung der Universität.

Das Thema des vierten Internationalen Rudolf-Otto-Symposions resultiere aus der Arbeit an einem Forschungsprojekt, sagte der Marburger Religionsgeschichtler Professor Christoph Elsas auf epd-Anfrage. Durch die Ereignisse seit dem 11. September 2001 habe das Thema an Brisanz gewonnen. In Deutschland sei im Moment vor allem das Zusammenleben mit Muslimen mit Konflikten beladen.

Für das Symposion in der Alten Aula der Universität konnten etwa 40 Marburger und auswärtige Wissenschaftler gewonnen werden. Die Vorträge am Donnerstag, 9. Mai, ab 17.30 Uhr beschäftigen sich als Schwerpunkt mit dem Judentum. Am Freitag, 10. Mai, stehen ab 9.15 Uhr zunächst das Christentum und ab 15.15 Uhr das Thema Islam im Mittelpunkt. Am Samstag, 11. Mai gibt es u.a. Referate über Hinduismus, Buddhismus und Baha'i ab 9.15 Uhr, über naturreligiöse und esoterische Minderheiten ab 15.15 Uhr. Den Vorträgen schließen sich Diskussionen in Arbeitsgruppen an. Am 12. Mai findet um 10 Uhr in der Universitätskirche ein Abschlussgottesdienst statt. (08.05.2002)

   

Kirchen auf Sendung bei Sky Radio Hessen
Evangelische Medienagentur "medio!" und Bistum Fulda starteten Sendung "Sonntagmorgen"

   

Kassel / Fulda (medio). Mit einem Kirchenmagazin starteten medio, die Medienagentur der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck GmbH, und das Bistum Fulda am 5. Mai 2002 ihre Kooperation mit Sky Radio in Kassel. Das Magazin wird unter dem Titel "Sonntag morgen" jeden Sonntag von 7:00 bis 8:00 Uhr im Raum Kassel über die UKW-Frequenz 96,6 über Antenne ausgestrahlt sowie im Kabel und über Satellit zu empfangen sein. "Wir wollen über Glaube, Kirche und Lebensfragen informieren und den Hörerinnen und Hörern ein interessantes Programm bieten" betonten die Geschäftsführer der medio GmbH, Christian Fischer und Dr. Siegfried Krückeberg in Kassel. Die evangelischen Beiträge werden im medio-Studio in Kassel produziert, die Musik und die Nachrichten kommen aus dem Sender von Sky Radio, so Fischer. Schon der Name des Senders "Sky Radio" passe gut zu einem kirchlichen Programm: "Wir werden zu der attraktiven Musik auf `Sky` einige `himmlische Gedanken` einbringen", unterstrich Fischer.

Der geschäftsführende Programmdirektor von Sky Radio Hessen, Tom Adams, zeigt sich von der Zusammenarbeit seines Senders mit den Kirchen sehr erfreut: „Diese Kooperation lag uns sehr am Herzen. Wir freuen uns allen interessierten Hörern diese Sendung nun regelmäßig präsentieren zu können“, so Adams heute in Kassel.

Sky Radio Hessen ist seit Dezember 2001 in Hessen auf Sendung und will mit seinem 24-stündigen Programm Hörerinnen und Hörer ab 20 Jahre ansprechen.
Die Hörbeiträge sind auch im Internet unter www.medio.de/radio zu hören. Die Kirchenredaktion freut sich auf Rückmeldungen unter (30.04.2002)

 

medio! - Radio

skyradio.de



Pfarrer Christian Fischer, Geschäftsführer der medio
GmbH und Tom Adams, geschäftsführender Programm-
direktor von Sky Radio Hessen (von links) freuen sich
im Funkhaus am Kasseler Ständeplatz über den Sendestart.

Bild medio/Böttcher

   

Himmelfahrtgottesdienste:
Hanau feiert mit Bischof Hein im Freien

   

Hanau (medio). Himmelfahrt geht’s raus ins Grüne, auch in der Kirche. Viele Gemeinden feiern an diesem Tag ihre Gottesdienste im Freien. Unter freiem Himmel sieht man den Himmel deutlicher als sonst und mancher fühlt sich Gott dort besonders nahe. Im Rahmen der Landesgartenschau feiern die evangelischen Innenstadtgemeinden in Hanau ihren Himmelfahrtsgottesdienst im Amphitheater von Schloß Philippsruh. Die Predigt hält der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein. (03.05.2002)

   

Bischof Hein:
Globalisierung verantwortlich gestalten

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat angesichts des Globalisierungsprozesses zu verantwortlichem und solidarischem Handeln aufgerufen. In einem ökumenischen Gottesdienst zum 1. Mai sagte der Bischof in der Kasseler Lutherkirche, die Globalisierung habe nunmehr auch Deutschland erreicht: Habe man hierzulande in der Vergangenheit unter dem Gesichtspunkt des Exports und weltweiten Reisens nur die positiven Seiten dieser Entwicklung gesehen, so spüre man jetzt auch in Deutschland gravierende Konsequenzen: Der Bischof nannte als Beispiel die beabsichtigte Schließung des Kasseler AEG-Werkes, "eines an sich gesunden Standorts", der nur nicht mehr in die Konzernstrategie passe. Der Bischof hatte sich in einem Schreiben an die Konzernspitze der Electrolux-Holding für den Erhalt des nordhessischen AEG-Werks eingesetzt.

Der Bischof mahnte dazu, den Prozess der Globalisierung gerecht zu gestalten. Derzeit lasse sich zunehmend ein "Klima der Kälte und Härte" feststellen; es regiere das Gesetz des Stärkeren, bei der Beschäftigte und Standorte gegeneinander ausgespielt werden sollten. Die Bilanz der Globalisierung kenne nur wenige Gewinner, aber eine Vielzahl von Verlierern. Hein prognostizierte, dass sich der Prozess der Globalisierung nicht stoppen lasse; einfache Antworten und eine bloße Verweigerungshaltung würden deshalb nicht helfen. Es komme vielmehr darauf an, ob und auf welche Weise die Globalisierung gerecht gestaltet werden könne. Hier könnten aber allein nationale ordnungspolitische Maßnahmen nicht helfen; gefordert seien deshalb übergreifende Konzepte (03.05.2002)

   

Personalbericht:
Prälat Schmidt für Ordination von Prädikanten

   

Hofgeismar (epd/medio). Für eine Ordination von Prädikantinnen und Prädikanten hat sich der Prälat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Rudolf Schmidt, ausgesprochen. Da dieser Personengruppe im Unterschied zu den Lektoren auch die freie Wortverkündigung und die Sakramentsverwaltung zustände, gebe es hier inhaltlich keinen Unterschied mehr zu ordinierten Pfarrern, sagte Schmidt am Donnerstag in seinem Personalbericht auf der Frühjahrssynode in Hofgeismar. (25.04.2002)

 

Nach kontroverser Debatte:
Rahmenstellenplan verabschiedet

   

Hofgeismar (medio). Am Donnerstagabend den Hat die Synode den Rahmenstellenplan 2002/2003 verabschiedet. Der Abstimmung ging eine längere kontroverse Diskussion voraus. Am Schluss stimmten 48 der Synodalen für die Vorlage des Personalstellenausschusses, 17 gegen ihn, zudem gab es einige Enthaltungen. (25.04.2002)

   

Diakoniebericht
Slenczka: Kommunalisierung als Chance begreifen

   

Hofgeismar (medio). Der Landespfarrer für Diakonie in Kurhessen-Waldeck, Martin Slenczka, wies in seinem Bericht auf die Folgen der Neustrukturierung sozialer Hilfen durch das Land Hessen hin. Mit dem Projekt der Kommunalisierung, das derzeit in der Stadt Kassel und im Landkreis Groß Grau erprobt werde, beabsichtigt das Land, soziale Hilfen direkt an die Kommunen zu geben, die sie mit eigenen Fördermitteln an die örtlichen Träger der sozialen Hilfen weiterleiten, so Slenczka.(26.04.2002)

 

Landessynode setzt sich für Bleiberecht staatenloser Rumänen und Flüchtlinge ein

   

Hofgeismar (medio). In einer Erklärung hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für das Bleiberecht staatenloser Rumänen und Flüchtlinge mit langjährigem Aufenthalt eingesetzt. In dem einmütig verabschiedeten Votum heißt es: "Die Landeskirche bittet die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland), sich für ein dauerhaftes Bleiberecht der rumänischen staatenlosen Personen bei der Bundesregierung und den Länderregierungen einzusetzen. Darüber hinaus bittet sie, in Verhandlungen mit der Bundesregierung auf eine Gesetzesänderung im Blick auf ausreisepflichtige Flüchtlinge mit langjährigem Aufenthalt zu dringen, damit diese ein Bleiberecht erhalten. Diese Flüchtlinge haben ihren Lebensmittelpunkt in der Bundesrepublik und haben hohe Integrationsleistungen erbracht."

In den vergangenen Monaten hatte im Bereich der Landeskirche das Schicksal einer staatenlosen rumänischen Familie Aufsehen erregt. Obwohl sie seit 11 Jahren in Hofgeismar lebte, sollte sie gegen ihren Willen nach Rumänien abgeschoben werden. Die Evangelische Kirchengemeinde Hofgeismar Altstadt hatte ihr daraufhin "Kirchenasyl" in einem Gebäude angeboten. Nach Wochen intensiver Verhandlungen konnte eine einvernehmliche Lösung mit den Behörden über eine Ausreise und Wiedereinreise der Familie erreicht werden. (26.04.2002)

   

Landessynode unterstützt Kirchengemeinden
und Kirchenkreise

   

Hofgeismar (medio). Kirchengemeinden und Kirchenkreise in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sollen künftig die Mehrkosten erstattet bekommen, die ihnen durch die Bestimmungen des Bundesgesetzes zur geringfügig Beschäftigung (325-Euro-Gesetz) entstehen. (26.04.2002)

   

Veränderte Prüfungszeiten für zukünftige Pfarrer

   

Hofgeismar (epd). Zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck müssen sich beim 2. Theologischen Examen demnächst zwei statt anderthalb Stunden mündlich prüfen lassen. Dies ist ein Ergebnis einer Änderung der Prüfungsordnung, die die Synode am Freitag beschloss. (26.04.2002)

   

Landeskirche stimmt "Charta Oecumenica" zu

   

Hofgeismar (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat am Donnerstagabend für die Annahme der so genannten "Charta Oecumenica" gestimmt. Diese "Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa" wurden von der Konferenz Europäischer Kirchen und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen im April vergangenen Jahres verfasst. (25.04.2002)

   

Predigt von Bischof Hein zum Auftakt der Landessynode:
Diakonie im Wandel

   

Hofgeismar (medio). In seiner Predigt im Auftaktgottesdienst nahm Bischof Dr. Martin Hein Bezug auf das Schwerpunktthema der Tagung,"Diakonie". Hein unterstrich die diakonische Verantwortung der Kirche und benannte zugleich die Herausforderung, vor denen die Diakonie aktuell steht. (24.04.2002)

   

Beginn der Frühjahrstagung der Landessynode:
Bischofspredigt zum Schwerpunktthema Diakonie

   

Hofgeismar (medio). Mit einem Abendmahlgottesdienst in der Hofgeismarer Brunnenkirche hat am Mittwochabend die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck begonnen.

In seiner Predigt nahm Bischof Dr. Martin Hein Bezug auf das Schwerpunktthema der Tagung, "Diakonie". Hein unterstrich die diakonische Verantwortung der Kirche und benannte zugleich die Herausforderung, vor denen die Diakonie aktuell steht: Angesichts leerer Kassen ziehe sich der Staat zunehmend aus seiner sozialen Verantwortung zurück und überlasse die Wohlfahrt dem freien Spiel der Kräfte. Schlagwörter wie Deregulierung, Kostenoptimierung, Synergieeffekte, Fusionen und Marktanteile bestimmten die Unternehmensstrategien. Einrichtungen christlicher Nächstenliebe mutierten, ob sie wollten oder nicht, unter dem Druck der Verhältnisse zu Diakoniekonzernen, die zueinander in Konkurrenz stünden.

Das alles ereigne sich im Horizont europäischer Rahmenregelungen, die auf gewachsene Strukturen wenig Rücksicht nähmen. "Die Lage ist erheblich verwickelter und angespannter als noch vor einem Jahrzehnt", bilanzierte Hein. (24.04.2002)

   

Frühjahrssynode:
Personalbericht, Rahmenstellenplan und Diakonie

   

Kassel (medio/epd). Ab kommenden Mittwoch tagt die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Hofgeismar. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen der Personalbericht von Prälat Rudolf Schmidt sowie der "Rahmenstellenplan 2002/2003"(beide am Donnerstag). Dieser Plan sehe eine Umstrukturierung der vorhandenen Stellen für hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kirche vor und könne ein "Reizthema" der Tagung werden, erklärte Ute Heinemann, Präses der Synode, am Montag in Kassel. Am Freitag wird sich die Synode mit dem Schwerpunktthema "Diakonie" und am Samstag mit Anträgen aus den Kreissynoden befassen.

Wie Prälat Rudolf Schmidt am Freitag vor Journalisten mitteilte, habe die Kirche im Jahre 2001 insgesamt 6.890 Mitglieder (0,69 Prozent) verloren. Hauptgründe seien aber nicht Austritte, sondern die demographische Entwicklung sowie Wegzüge. Insgesamt befinde sich die Kirche "in guter Verfassung", so Schmidt.

Internetnutzer können sich ab Donnerstag online unter www.ekkw.de über den Stand der Beratungen in Hofgeismar informieren. Dort sind dann auch der Personalbericht des Prälaten und der Bericht des Landespfarrers für Diakonie, Martin Slenczka, abrufbar. (22.04.2002)

   

Landesgartenschau:
Bischöfe weihen ökumenischen Pavillon ein

   

Hanau (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, und der Bischof des Bistums Fulda, Heinz-Josef Algermissen, haben am vergangenen Freitag den ökumenischen Kirchen-Pavillon auf der Landesgartenschau in Hanau eingeweiht. In Anwesenheit der Hanauer Oberbürgermeisterin Margret Härtel gaben sie den Startschuss zum gemeinsamen Programm beider Kirchen, das unter dem Motto "Gottes Garten - staunen, danken, bewahren" steht.

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Der Kirchenpavillion auf der Landesgartenschau Gelebte Ökumene: Bischof
Hein (links) und Bischof
Algermissen
Großer Andrang bei der Einweihung

Fotos: medio/Böttcher

In seiner Ansprache würdigte Bischof Hein Vorbereitung und Gestaltung der Landesgartenschau. Zugleich rief er dazu auf, bei aller Zufriedenheit über die eigene Leistung und das Erreichte schlichtes Staunen nicht zu vergessen: "Wer sich Zeit nimmt, sie mit offenen Augen wahrzunehmen, ahnt etwas von der geheimnisvollen Ordnung der Schöpfung", erklärte der Bischof. Insofern könne die Landesgartenschau wirklich zu einem bunten Bilderbuch Gottes werden. Hein erinnerte zugleich daran, dass auch der Mensch Schöpfung sei: "Alles Leben ist Geschenk Gottes", sagte der Bischof. Die Freude an der Schöpfung sei deshalb "eine gute Schule des Glaubens".

171 Tage wird die "Kirche im Pavillon" von 9 bis 19 Uhr geöffnet sein. Der Pavillon kann ohne Eintrittskarte erreicht werden: Er liegt außerhalb des eingezäunten Geländes, jedoch an einem Verbindungsweg zwischen zwei Standorten des Landesgartenschau, dem Stadtteilpark und den Kinzigauen. (22.04.2002)

 

Kirche im Pavillon

Abbrucharbeiten am Kasseler Haus der Kirche

   

Kassel (medio). Wo knapp 30 Jahre die wichtigsten Gremien der Landeskirche tagten, haben seit Freitag, 19.4.2002 die Abbruchbagger das Sagen. Die "legendären" Sitzungsräume 115 und 116, in denen jeden Dienstag das Kollegium des Landeskirchenamtes tagte sowie der Rat und der Finanzausschuss wichtige Entscheidungen trafen, weichen einem neuen Anbau (medio berichtete).

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Ungewohnte Ansicht: Bagger vor dem Haus der Kirche Empfang gesperrt: Bau-
schutt vor Haupteingang
Offene Einblicke in den Raum 115

Auch Generationen von Theologiestudentinnen und -studenten nahmen in den abgerissenen Räumen in einem Vorstellungsgespräch die letzte Hürde zur Übernahme in den Vikariatsdienst. Doch für Erinnerungen war es am Freitag zu spät, innerhalb weniger Stunden war die Holzverkleidung von den Wänden gerissen und die Bagger rissen Betonwände ein.

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Kurze Wege: Vom Dach in den Container Schweres Gerät wird
aufgefahren
Improvisierter Eingang: Telefonzentrale im Container

Fotos: medio

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Besucher des Hauses der Kirche sind die nächsten Wochen mit erheblichen Einschränkungen verbunden: Der Haupteingang ist ab sofort gesperrt, Büros und Sitzungsräume sind nur über einen improvisierten Eingang links neben dem Gebäude zu erreichen. Dort sind die Telefonzentrale und der Empfang in einem Container untergebracht. (19.04.2002)

   

Kirche erwägt Konsolidierungsplan

   

Kassel (epd). Auf Grund der rückläufigen Einnahmen bei der Kirchensteuer erwägt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck einen Konsolidierungsplan. Dieser könne für das Doppelhaushaltsjahr 2004/2005 erforderlich werden, sagte Vizepräsident Friedrich Ristow dem epd. Nach der gegenwärtigen Entwicklung müsse man davon ausgehen, dass die Kirche im Jahr 2005 etwa 15 bis 20 Prozent weniger an Kirchensteuermitteln einnehme als im Jahre 2000.

Diese Situation sei für die Landeskirche aber nicht neu, denn schon in den 90er Jahren seien die Einnahmen um rund 15 Prozent gesunken und ein Konsolidierungsplan erstellt und erfolgreich umgesetzt worden. "Wir haben immer in einer gewissen Bescheidenheit gelebt und für Zeiten der Not Rücklagen gebildet", sagte Ristow. Dies zahle sich jetzt aus, denn zurzeit deckten die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben.

Eine Erhöhung der Kirchensteuer komme aber auf keinen Fall in Frage. "Das wäre kontraproduktiv", so Ristow. Auch einen Verkauf von Kirchengebäuden zur Deckung des Haushalts lehnte er entschieden ab. Ebensowenig komme eine Finanzierung über Kredite in Frage.

Eine Erweiterung des Stellenplans sei auf Grund der gegenwärtigen Lage ausgeschlossen. Sollte ein Stellenabbau nötig werden, so wolle man diesen sozialverträglich vornehmen. "Die Kirche muss weiter als verlässlicher Arbeitgeber dastehen", sagte Kirchenverwaltungsdirektor Herbert Bente.

Hauptursache für die zurückgehenden Einnahmen sei die Steuerreform. Die direkten Steuern würden gesenkt, die indirekten erhöht. Die Kirche habe aber - anders als der Staat - nicht die Möglichkeit, sich das Geld an anderer Stelle wiederzuholen. Die Gemeinden seien aufgerufen, sich mit neuen Ideen neue Einnahmequellen zu erschließen. Dann sei auf Gemeindeebene sogar eine Einnahmeverbesserung möglich. "Innovation statt Resignation" sei gefragt. (19.04.2002)

   

Ökumenischer Kirchenpavillon auf Landesgartenschau

   

Hanau (epd). Mit einem ökumenischen Kirchenpavillon werden die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und das Bistum Fulda auf der Landesgartenschau in Hanau vom 19. April bis 6. Oktober vertreten sein. "Die Kirche muss an so einem Großereignis beteiligt sein", begründete der Geschäftsführer des Projekt-Teams, Pfarrer Michael Ebersohn (Hanau), die Präsenz der beiden Kirchen. Für die Arbeit in dem Pavillon seien zwei Mitarbeiter, ein evangelischer und ein katholischer, fest angestellt worden.

Das täglich wechselnde Programm werde von Hanauer Kirchengemeinden und Projektgruppen gestaltet, führte Ebersohn aus. Als regelmäßige Veranstaltungen seien ein Mittagsgebet um 12 Uhr sowie aktuelle Themen und Gespräche jeweils dienstags um 16 Uhr vorgesehen. Jeden Samstag werde um 16 Uhr zum Singen und Musizieren eingeladen. Darüber hinaus fänden auch in den Hanauer Kirchengemeinden Veranstaltungen und Konzerte statt.

Der Pavillon selbst liege außerhalb des eigentlichen Gartenschaugeländes und sei deshalb auch ohne Eintrittskarte erreichbar, sagte der katholische Regionaldechant Norbert Zwergel dem epd. Das Projekt stehe unter dem Motto "Gottes Garten - stauen, danken, bewahren".

Eröffnet wird der Pavillon am Freitag, 19. April, von den Bischöfen Martin Hein (evangelisch) und Heinz Josef Algermissen (katholisch) im Rahmen eines Eröffnungsrundgangs mit prominenten Gästen. Am Sonntag, 21. April, gibt es dann im Amphitheater des Schlossparks Philippsruhe um 11.30 Uhr einen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst zur Landesgartenschau, zu dem rund 1.000 Besucher erwartet werden. (18.04.2002)

  Kirche im Pavillon

Judentum Schwerpunkt des Kultursommers Nordhessen

   

Kassel (epd). Das Thema "Judentum in Nordhessen" ist Schwerpunkt des diesjährigen Kultursommers Nordhessen, der am 29. Juni im Schloss Wilhelmstal nahe Kassel mit einem englischen Picknick eröffnet wird. Neben Konzerten mit so genannter Klezmer-Musik (ursprünglich ein gesungenes, jüdisches Gebet, das gesungen wurde und in der Musik mit der Klarinette vorgetragen wird) und anderen Darbietungen werde auch eine Rundfahrt zu Stationen jüdischen Lebens in Nordhessen angeboten, sagte die künstlerische Leiterin Maren Matthes dem epd.

Besucht würden unter anderem die Gudensberger Synagoge, der jüdische Friedhof in Obervorschütz sowie die Mikwe (Frauenbad) in Spangenberg. Auch eine Führung durch das ehemalige Konzentrationslager Breitenau stehe auf dem Programm.

Der Kultursommer Nordhessen dauert bis zum 30. August und findet bereits zum 14. Male statt. Im kommenden Jahr wolle man sich dem Schwerpunktthema "Hugenotten in Hessen" widmen, sagte Frau Matthes. (18.04.2002)

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Jugendhilfeeinrichtung Kleiner Bärenberg:
Leben ohne Drogen

   

Wenigenhasungen (medio). Immer mehr Kinder nehmen harte Drogen wie Speed oder Heroin und werden früh abhängig. Schon im Alter von 10 Jahren fangen viele mit Zigaretten oder Alkolhol an - Tendenz steigend. Die Jugendhilfeeinrichtung Kleiner Bärenberg in Wenigenhasungen bietet ein spezielles Therapieangebot an. Zur Zeit leben dort 16 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Die jungen Menschen lernen in dem Therapiezentrum wieder die Normalität des Lebens ohne Drogen. Aufgenommen werden drogengefährdete und abhängige Jugendliche, die rund um die Uhr von Sozialarbeitern und Therapeuten betreut werden. (11.04.2002)

 

Evangelische Kirche gegen AEG-Schließung

   

Kassel (medio). Mit einer Erklärung an den Vorstand und Unterschriftenlisten setzt sich die Evangelische Kirche in Kassel für den Erhalt des AEG-Hausgerätewerkes ein. Das Werk soll aus Kostengründen zum Jahresende geschlossen werden. Der Bischof der EKKW, Dr. Martin Hein, hat den Mitarbeitern bei einem Besuch vor Ort ebenfalls Hilfe zugesichert. Bei einer Schließung würden 424 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. (11.04.2002)

 

Missionsfestival- und Kongress in Willingen

   

Willingen (epd). Unter dem Thema "Grenzenlos" steht ein für Sommer geplantes Missionsfestival sowie ein Kongress in Willingen. Anlass für die Veranstaltung vom 16. bis 21. August ist der 50. Jahrestag der Weltmissionskonferenz. 1952 fand hier eine für die Mission und die ökumenische Bewegung bedeutende Weltversammlung statt, an der 181 Delegierte teilnahmen. Es war die bisher einzige Weltmissionskonferenz auf deutschem Boden.

Der Kongress, den der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, eröffnen wird, soll sich mit den Entwicklungen und Auswirkungen der Mission in unterschiedlichen Kontexten der weltweiten Kirche beschäftigen. Erwartet werden zahlreiche Gäste unter anderem aus Südafrika, Indonesien und Brasilien. Insgesamt wird mit rund 200 Dauerteilnehmern gerechnet. Vor dem Kongress findet ein Missionsfestival statt, dass am Freitag, 16. August, mit einem Begegnungsabend beginnt. Am Samstag werden im Kurpark unterschiedliche Gruppen und Initiativen missionarische Projekte vorstellen. (11.04.2002)

  missionsfestival.de

Kirchenmagazin "blick" startet mit hoher Auflage

   

Kassel (epd). Mit dem Thema "Paradiesgärten" wendet sich das neue "blick in die kirche-Magazin" der EKKW an eine breite Öffentlichkeit. Es soll in einer Auflage von über 450.000 Exemplaren am Samstag (13. April) als Tageszeitungs-Beilage in ganz Kurhessen-Waldeck vertrieben werden. Nachdem eine Testnummer zum Erntedankfest im vergangenen Jahr auf positive Resonanz gestoßen sei, habe die Landessynode auf ihrer Herbsttagung die nötigen Mittel für reguläre Folgenummern freigegeben, sagte blick-Redakteur Lothar Simmank dem epd.

Geplant seien vier Ausgaben pro Jahr. Nach zwei Jahren solle eine Auswertung erfolgen. Gedacht sei das Magazin als Publikums-Magazin für eine breite Leserschaft, das sich besonders auch an kirchendistanzierte Menschen wende. Bei dem jetzigen Thema "Paradies-Gärten" geht es unter anderem auch um den Kirchen-Pavillon auf der Hessischen Landesgartenschau in Hanau, der am 19. April von Landesbischof Martin Hein und Bischof Heinz Josef Algermissen vom katholischen Bistum Fulda eröffnet wird. (11.04.2002)

   

CVJM-Jubiläum mit "Normal Generation?"

   

Melsungen (epd). Auf die Band "Normal Generation?" dürfen sich die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule in Melsungen am Freitag, 19. April, freuen. In der zweiten großen Pause wolle man in der Aula mit zwei Liedern für den Auftritt am Abend begeistern, sagte CVJM-Landesverbandssekretär Horst Lohrer gegenüber dem epd.

Der Auftritt findet im Rahmen des 150-jährigen Jubliläums des CVJM-Landesverbandes Kurhessen-Waldeck vom 18. bis 20. April statt. Die christliche Band "Normal Generation?" ist vor allem durch ihren TV-Auftritt bei der Entscheidung über die deutsche Teilnahme am Grand Prix bekannt geworden, wo sie den dritten Platz belegte. Ein Höhepunkt des Jubliläumsprogrammes wird nach Angaben von Lohrer der Auftritt der Band am Freitagabend ab 19.30 Uhr in der Melsunger Kulturfabrik sein. Am Samstagvormittag wird zu Sportveranstaltungen eingeladen, auf dem Rathausplatz gibt es zur Mittagszeit ein Ten-Sing-Konzert. Auf einer "CVJM-Familienparty" am Samstagabend in der Kulturfabrik werden Bischof Martin Hein und die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) Grußworte sprechen. (11.04.2002)

   

Missionarischer Dienst vermittelt Aufenthalt in London

   

Kassel (epd). Eine Erkundungsreise für Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe vermittelt der Missionarische Dienst im Hotel- und Gaststättengewerbe (MDHG). Wie der Vorsitzende des Landesverbandes Kurhessen-Waldeck, Horst Dickel, dem epd mitteilte, starte die erste Reise in wenigen Tagen. Eine zweite sei für den Herbst vorgesehen. Untergebracht würden die Teilnehmer in einer Einrichtung des Christlichen Vereins Junger Menschen, wo unter anderem auch ein dreitägiges Betriebspraktikum geplant sei.

Dickel zeigte sich über die Mitgliederentwicklung des erst 1999 gegründeten MDHG-Landesverbandes zufrieden. Zurzeit gebe es 27 Mitglieder, davon die Mehrzahl aus dem gastronomischen Bereich. Im vergangenen Jahr habe es eine gute Zusammenarbeit mit dem Kasseler Kochklub sowie mit dem Laurentiusorden, einer christlichen Vereinigung von Köchen und Gastronomen, gegeben. Der MDHG blickt im Jahr 2002 auf eine 130-jährige Geschichte zurück. Ziel des dem Diakonischen Werk angeschlossenen Vereins sei es, die Angestellten im Hotel- und Gastgewerbe mit dem Evangelium zu erreichen. (11.04.2002)

   

Ideen zur Umgestaltung des Geländes um die Elisabethkirche werden präsentiert

   

Marburg (epd). Ideen zur Umgestaltung des Geländes um die Marburger Elisabethkirche werden ab dem 16. April in der Kirche zu sehen sein. Die Ausstellung, die zuvor bereits im Stadtbauamt gezeigt wurde, präsentiert die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs. Jetzt wolle man noch einmal mit direktem Blick auf das Gelände prüfen, was umgesetzt werden kann, erklärte der Pfarrer der Elisabethkirche, Bernhard Dietrich, auf epd-Anfrage.

Die "Situation" um die Elisabethkirche sei "unbefriedigend". Vor allem der jährlich stattfindende Weihnachtsmarkt rund um die Kirche zerstöre jedes Mal die Grünanlagen. Bis zur Umsetzung einer der Ideen sei es allerdings "noch ein weiter Weg", so Dietrich. Zunächst müsse vor allem die finanzielle Frage der Umgestaltung gelöst werden. Außerdem sei es problematisch, dass das Gelände um das Gebäude der Kirche, der Stadt, dem Land Hessen und der Universität gehöre. Alle Beteiligten müssten sich zunächst auf "eine gemeinsame Linie einigen", erklärte der Pfarrer.

An dem Wettbewerb zur Gestaltung des Umfeldes der Elisabethkirche, den der Magistrat der Stadt im Juni 2001 ausgeschrieben hatte, haben sich 31 Architekten- und Planungsbüros beteiligt. Eine Jury, der unter anderem die Dekanin des Kirchenkreises Marburg-Stadt, Helga Bundesmann-Lotz, angehörte, wählte die besten Arbeiten aus und prämierte sie. Die Ausstellung im Seitenschiff der Elisabethkirche ist bis zum 28. April zu sehen. Sie ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. (11.04.2002)

   

Marburger Theologie erhält Juniorprofessur
für Bioethik

   

Marburg (epd). Am theologischen Fachbereich der Philipps-Universität Marburg wird im kommenden Wintersemester eine so genannte Juniorprofessur für Bioethik eingerichtet. Dies sei im Rahmen der Theologie bisher einmalig in Deutschland, sagte der Professor für Altes Testament und Studiendekan des Fachbereichs, Rainer Kessler, in Marburg.

Kessler berichtete über die theologische Ausbildung in Marburg im Rahmen eines Zusammentreffens der Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, des niederländischen Römisch-Katholischen Bistums von s'Hertogenbosch und der Reformierten Provincialsynode von Limburg-Nordbrabant.

Derzeit befinde sich die Theologie in einem Umbruch, so Kessler. In Marburg studierten aktuell etwa 400 Studenten Theologie, während es in den 80er Jahren rund 1.500 gewesen seien. Angesichts dieser Zahlen werde man nicht umhin kommen, "die Frage der Reduzierung von Fachbereichen zu diskutieren". In Deutschland gebe es 19 evangelische Fakultäten an Universitäten und drei kirchliche Hochschulen. "Das wird sich nicht halten lassen", sagte Kessler. (05.04.2002)

   

CVJM-Präses Sörgel gestorben

   

Kassel (epd). Hermann Sörgel, Präses des CVJM-Gesamtverbandes, ist am Dienstag (2.4.) im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Dies teilte die Öffentlichkeitsreferentin des CVJM in Kassel, Jutta Knabe, dem epd mit.

Sörgel war seit 1991 Vorsitzender des CVJM-Landesverbandes Bayern und seit Oktober 1995 gleichzeitig Präses des CVJM-Gesamtverbandes. Zuletzt hatte er in Heilsbronn nahe Nürnberg gelebt. Dem Christlichen Verein Junger Menschen war er schon seit seiner Jugend eng verbunden. (05.04.2002)

   

Druckkammerzentrum in Kassel erprobt neue Therapie gegen Migräne

   

Kassel (epd). Die bisher größte deutsche Therapiebeobachtung zur Sauerstofftherapie bei Migräne ist im Druckkammerzentrum am Roten-Kreuz-Krankenhaus in Kassel gestartet worden. Rund ein Dutzend Patienten würden zehn Tage lang für je eine Stunde in eine Druckkammer geführt, berichtete der ärztliche Leiter Ralf Busch. Anschließend würden sie drei Monate lang beobachtet. Zurzeit sei man dabei, eine zweite Gruppe von Patienten zusammenzustellen. Begleitet wird die Therapie auch durch die Schmerzambulanz des Klinikums Kassel und des Burgfeld-Krankenhauses.

Zur Idee des Versuches kam es, als einige Patienten, die wegen Tinnitus oder Hörsturz in der Druckkammer behandelt wurden, über eine deutliche Verbesserung ihrer Migränebeschwerden berichteten. Mit der jetzigen Beobachtung wolle man herausfinden, warum die Therapie bei einigen Patienten eine Besserung bewirke, bei anderen aber nicht. Migränepatienten, die die gängigen Schmerzmittel nicht vertragen, könne so unter Umständen wirkungsvoll geholfen werden. (05.04.2002)

   

Bischof Hein in Fuldaer Christuskirche:
"Ostern - aufbrechen in die Welt, um den Sieg Gottes über den Tod zu verkündigen"

   

Fulda (medio). Der Bischof der EKKW, Dr. Martin Hein, hat die Bedeutung der Osterbotschaft für die heutige Welt unterstrichen. Im Gottesdienst am Ostermontag in der Fuldaer Christuskirche, der live vom Hessischen Rundfunk (hr 1) übertragen wurde, sagte der Bischof, die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi fordere auf, der Welt den Sieg Gottes über den Tod zu verkündigen. Hein räumte ein, dass der Osterbotschaft von allem Anfang an mit Zweifel begegnet worden sei. Deshalb gelte es, auch die heutigen Fragen ernst zunehmen. Die erlebbare Wirklichkeit stehe seit jeher scheinbar im Widerspruch zur Osterbotschaft. Der Bischof verwies in diesem Zusammenhang auf die Spirale der Gewalt in Israel und Palästina.

Hein erinnerte daran, dass sich Jesus nach Ostern als Auferstandener noch einige Male seinen Jüngern "unter den Bedingungen dieser Welt" gezeigt habe. Dies signalisiere: Trotz des Todes bleibe Jesus der Gleiche. "Seinem Leben hat die Macht des Todes nichts anhaben können, und die Geschichte der Liebe Gottes mit dem Menschen, die in Jesus sichtbar wurde, geht darum weiter." Dies sei der Grund für jegliche Hoffnung: "Ich wäre nicht in der Lage im Blick auf unsere Welt zuversichtlich zu sein, würde ich nicht darauf vertrauen, dass sich selbst in allen schrecklichen Ereignissen zeigt: Gott ist größer als unsere Wirklichkeit; in der Auferweckung Jesu zeigt er dem Tod und aller Menschenverachtung die Grenzen," sagte der Bischof. (03.04.2002)

 

Pfadfinder gegen Rechts

   

Kassel (epd). Eine Broschüre "Recht gegen Rechts. Was jeder gegen Nazis tun kann" hat der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Kassel herausgebracht. Das Heft wurde an alle Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter verschickt. "Wir wollen dazu anregen, sich mit dem Thema Rechtsradikalismus auseinanderzusetzen", sagte Generalsekretär Wolfgang Loh dem epd.

Zwar trete das Problem bei den Pfadfindern und Pfadfinderinnen selbst nicht auf, doch auf Gruppenfahrten und Zeltlagern gebe es immer wieder einmal Konfrontationen mit Rechtsradikalen. Auch würden Pfadfinder selbst gelegentlich in der Öffentlichkeit auf Grund ihrer Uniform als "Hitler-Jugend" beschimpft. In dem Heft, das in einer Auflage von 4.500 Exemplaren gedruckt wurde, wird über die rechte Szene und ihre Symbole informiert. Außerdem enthält es praktische Verhaltenstipps für Konfliktsituationen und erklärt, wie man eine Anzeige machen kann. Das Heft ist erhältlich beim VCP, Wichernweg 3, 34121 Kassel. (03.04.2002)

   

Sponsoren zum Erwerb von "Schwälmer Bibeln" gesucht

   

Kassel (epd). Sponsoren für den Erwerb von 31 so genannten "Schwälmer Bibeln" sucht die Universitätsbibliothek Kassel. Unter einer "Schwälmer Bibel" sei ein in Handarbeit eingebundenes Buch zu verstehen, das eine Bibel und ein hessisch-kasselisches Gesangbuch enthalte, sagte Konstanze Liebelt-Wilka, Öffentlichkeitsreferentin der Bibliothek. Die zur Verfügung stehenden Mittel reichten aber nicht aus, um die rund 16.000 Euro teure, nur komplett abzugebende Sammlung zu erwerben.

Die "Schwälmer Bibeln" seien zuerst im 19. Jahrhundert nachweisbar, die letzten Exemplare wurden 1948 hergestellt. Die reich mit Gold und Silber verzierten Bücher wurden nur in der für ihre Tracht berühmten Schwalm hergestellt. Bei der Konfirmation seien sie von der Patin dem Patenkind überreicht worden. Sie wurden lebenslang genutzt und in ärmeren Familien auch an die Kinder weitergegeben.

Sponsoren können sich bei der Direktion der Universitätsbibliothek, Diagonale 10, 34111 Kassel, Telefon 0561/804-2117, melden. Sobald genügend Gelder zugesagt seien, werde mit dem Besitzer über den Kauf verhandelt. (03.04.2002)

   

Mediziner:
Schwerkranke Kinder haben keine Lobby

   

Kassel (epd). Zu wenig Patienten auf der Frührehabilitationsstation haben das Kinderkrankenhaus Park Schönfeld in Kassel zur Umorganisation gezwungen. Wie der ärztliche Direktor, Professor Friedrich-Karl Tegtmeyer, dem epd sagte, seien die verbliebenen Kinder nun auf die normale Intensivstation verlegt worden. Dort würden sie jedoch von dem bisherigen, multiprofessionellen Pflegeteam weiter betreut. Zwei Intensivstationen, die jeweils nur zur Hälfte belegt seien, könne man sich nicht leisten.

Tegtmeyer beklagte in diesem Zusammenhang, dass in Bezug auf die Versorgung von Kindern mit schwerer Schädel-Hirn-Schädigung, die auf die Station des Krankenhauses überwiesen wurden, noch keine festen Strukturen vorhanden seien. Viele der betroffenen Kinder hätten nach der Erstversorgung schon viel früher hierher gehört. Aber leider fehle die Lobby, die sich für geregelte Strukturen einsetze.

Die Frührehabilitationsstation für Kinder und Jugendliche mit schwerer Schädel-Hirn-Schädigung war im Oktober 1999 eröffnet worden. Sie sieht eine intensive Betreuung mit einem Team aus Ärzten, Therapeuten, Kinderkrankenschwestern, einer Sozialarbeiterin, einer Diätassistentin und der Klinikseelsorgerin vor. (03.04.2002)