Nachrichten-Archiv: Oktober - Dezember 2002

   

Bischof Hein für weltweit
striktes Verbot menschlichen Klonens

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat angesichts der Nachrichten von der angeblichen Geburt des ersten Klonbabys ein weltweites, striktes Verbot menschlichen Klonens gefordert. Die in der Sache eindeutigen gesetzlichen Regelungen in Deutschland dürften keinesfalls aufgeweicht werden.

Unabhängig davon, ob sich die Nachricht als zutreffend erweise, stelle bereits das Projekt, Menschen zu klonen, einen Verstoß gegen die von Gott gegebene individuelle Würde jedes Menschen dar. Ohne die Folgen abschätzen zu können, maße sich der Mensch zudem an, Schöpfer sein zu wollen. Derartigen Bestrebungen gelte es, von vornherein einen Riegel vorzuschieben, erklärte Hein.

Als ausgesprochen problematisch wertete der Bischof zugleich das breite Medienecho auf eine unbewiesene Meldung. Hier werde ein grundlegender Zwiespalt in großen Teilen der Bevölkerung sichtbar: Einerseits verfolge man mit unkritischer Faszination jede Form sogenannten technischen und wissenschaftlichen Fortschritts, andererseits habe man Angst vor den sich daraus ergebenen Konsequenzen. Hein forderte in diesem Zusammenhang zu einer breitangelegten öffentlichen Diskussion über die Ziele und Folgen der Biotechnologie auf. (29.12.2002)

   

Predigt von Bischof Hein am Heiligen Abend: Weihnachtsbotschaft gibt in den Krisen
unserer Tage Halt und Ausrichtung

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, ruft in seiner Predigt am Heiligen Abend angesichts der schlechten Stimmungslage in Deutschland und unsicherer Weltlage zur Besinnung auf die Weihnachtsbotschaft auf: Die Lage der Welt sei derzeit zwar durchaus geeignet, Angst und Schrecken einzujagen. Auch in der deutschen Gesellschaft sei die allgemeine Gemütslage angesichts der Krise der Staatsfinanzen und der sozialen Systeme schlecht.

Doch leuchte inmitten dieser Fülle schlechter Nachrichten auch an diesem Heiligen Abend die Weihnachtsbotschaft auf: "Alle Meldungen, die uns ängstigen oder ärgern, sind nichts gegen diesen einen Satz, dass Gott uns in der Geburt Jesu seinen Frieden schenkt. Unsere Welt, die von einem wirklichen Frieden weit entfernt zu sein scheint, unsere ruhelose, sensationsgierige Gesellschaft wie wir selbst haben diese Botschaft nötig. Denn sie ist es, die unserem Leben die alles entscheidende Ausrichtung gibt und sicheren Halt schenkt. Die Weihnachtsbotschaft bewegt uns dazu, etwas dazu beizutragen, dass das friedliche Zusammenleben gelingt, sie schenkt uns mitten in den Unsicherheiten und Bedrohungen, denen wir uns ausgesetzt fühlen, Zuversicht für unser eigenes Leben und für unsere Welt", erklärt der Bischof in seiner Weihnachtspredigt am Heiligen Abend in der Kasseler Martinskirche.

Hein warnt in seiner Predigt zugleich davor, angesichts der anstehenden Aufgaben zu verzagen oder zu resignieren. Dies wäre ein Zeichen von Unglauben und mangelnden Vertrauens gegenüber Gott. Es gelte vielmehr: "Die Botschaft der Engel vom Frieden auf Erden will geglaubt und dann, soweit es in unseren Kräften steht, auch getan worden." Dies beginne bereits im Alltag: "Das Zusammenleben mit anderen Menschen in Partnerschaft, Ehe und Familie ist ein täglicher Ort der Einübung und der Bewährung des Friedens, wo doch heutzutage die Tendenz nahe liegt und es anscheinend leichter ist, aneinander vorbeizuleben und in lauter kleine Ich-AGs zu zerfallen," heißt es in der Predigt des Bischofs.

Die Verheißung der Weihnachtsbotschaft höre allerdings nicht an unseren Grenzen auf. Sie gelte weltweit, auch für die Krisenherde, wo wir selbst kaum Hoffnung haben: "Im Licht von Weihnachten erkennen wir den notvollen Zustand der Welt - und zugleich die große Zukunft, die ihr verheißen ist", sagt der Bischof. (24.12.2002)

   

Internetumfrage:
Gottesdienstbesuch ist
beliebteste Weihnachtstradition

   

Kassel (medio). Der Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes ist für die große Mehrheit der Menschen in Kurhessen-Waldeck die beliebteste Tradition an Weihnachten. Das ergab eine Umfrage der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Internet. Auf der landeskirchlichen Website konnten die Nutzer unter mehreren Tradition auswählen und abstimmen. Über 50 Prozent entschieden sich dabei für "Gottesdienst besuchen", gefolgt von "Singen vorm Tannenbaum" (21 Prozent) und "Weihnachtsgeschichte vorlesen" (17 Prozent). Lediglich 11 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer votierten für "keine Tradition".

Bis zum 20. Dezember hatten über 180 Nutzer ihre Stimme abgegeben, die Abstimmung läuft noch bis zum 24. Dezember und wird dann durch eine neue Frage ersetzt, teilte der Internetbeauftragte der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer, in Kassel mit. "Mit der neuen Rubrik 'Trend in Prozent' wollen wir Stimmungen nachspüren und Interaktivität ermöglichen", so Fischer. Die bisher besonders im Fernsehen als 'TED' beliebte Umfragetechnik sei dafür von der landeskirchlichen Medienagentur "medio!" für das Internet überarbeitet worden. (20.12.2002)

   

Bibelgesellschaft schenkt Klinikum 500 Bibeln

   

Kassel (epd). Über 500 Bibeln können sich die Patienten des Klinikums Kassel jetzt freuen. Am Donnerstag (19.12.) überreichte Horst Jung, Vorsitzender der Kasseler Bibelgesellschaft, eine Palette mit den Ausgaben der «Einheitsübersetzung» in der Kapelle auf dem Klinikgelände an Geschäftsführerin Irmgard Glockenstein sowie Pfarrer Martin Gies von der ökumenischen Klinikseelsorge, der stellvertretend für seine anderen fünf Kollegen erschienen war.

Die Anfrage nach den Bibeln sei von der Klinikseelsorge gekommen, erklärte Jung. Der Vorstand der Bibelgesellschaft habe dann beschlossen, die Bücher im Wert von rund 4.000 Euro kostenlos als «vorzeitiges Weihnachtsgeschenk» zur Verfügung zu stellen. «Das Geschenk passt auch gut zum Jahr mit der Bibel 2003», freute sich Martin Gies.

Mit dem Geschenk ist es nun möglich, jedes Zimmer mit einer Bibel auszustatten. Das Krankenhaus verfügt insgesamt über 1.200 Betten. Bisher, so Irmgard Glockenstein, habe es keine Bibeln in den Zimmern gegeben. Die Bibel könne aber gerade in belastenden Situationen wie Krankheit eine wertvolle Hilfe sein. (20.12.2002)

   

Forum der Berufe 2003:
Welche Berufe gibt es bei der Kirche?

   

Kassel (medio). "Bei der Kirche arbeiten doch nur Pfarrer!?" - Wer das meint, der kann sich auf dem ersten Forum der Berufe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am 14. und 15. März 2003 in Kassel umsehen und dabei die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten kennen lernen. Wie das Ausbildungsdezernat des Landeskirchenamtes in Kassel mitteilt, will das Forum Schülerinnen und Schüler über die vielfältigen Ausbildungs- und Studiengänge in Kirche und Diakonie informieren: Verwaltungs- und Pflegeberufe, Berufe im sozialpädagogischen Bereich als Erzieherinnen und Erzieher, Diakoninnen und Diakone, Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, den Beruf als Pfarrerin und Pfarrer oder als Religionslehrerin und -lehrer.

Berufsgruppen und Ausbildungsstätten werden sich mit ihrem besonderen Profil und Ausbildungskonzept präsentieren und Raum für Information und Gespräch geben. Weitere Informationen sind erhältlich im Ausbildungsdezernat bei Pfarrerin Eva Losert, Tel.: 0561/9378-207 oder im Internet unter www.ekkw.de/berufe . (20.12.2002)

  ekkw.de/berufe

Behindertenwerkstätten gründen Internet-Shop

   

Schwalmstadt (epd). Einen Internetshop haben zehn Behindertenwerkstätten aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen jetzt gestartet. Wie das Hessische Diakoniezentrum Hephata in Schwalmstadt-Treysa, das mit zu den Gründern gehört, mitteilte, reicht die Produktpalette von Bürostühlen über handgeknüpfte Teppiche bis hin zur Holzeisenbahn.

Bestellte Artikel sollen innerhalb von zwei Tagen versandt werden. Man erhoffe sich durch diese Kooperation von Werkstätten aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, dass Produkte der Werkstätten bekannter und Arbeitsplätze erhalten werden können. Bestellungen sind ab sofort möglich unter www.shop-fairbund.de. (20.12.2002)

  shop-fairbund.de

Ausbildung zum Hospizhelfer in Hanau-Maintal

   

Hanau (epd). Eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizhelfer bietet die Arbeitsgemeinschaft Hospiz in Hanau-Maintal im kommenden Jahr an. Sie solle im Zeitraum Februar bis Dezember 2003 gemeinsam mit dem Altenzentrum Rodenbach stattfinden, teilte Werner Gutheil, katholischer Pfarrer am Klinikum Hanau, mit.

Die Ausbildung steht unter dem Motto «Lebensbegleitung - bis zum Tod» und wird vom Rotary-Club Hanau-Maintal gefördert. Die Seminare sollen abends und an Samstagen stattfinden. Nach Abschluss können sich die Hospizhelfer in stationären Einrichtungen der Region und in Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises engagieren. Weitere Informationen unter Tel.: 06181/9233521 (Arbeitsgemeinschaft Hospiz) oder Tel.: 06184/935135 (Altenzentrum Rodenbach). (20.12.2002)

   

Versicherer im Raum der Kirchen ordnen sich neu

   

Kassel/Coburg (epd). Der Weg für die Neuordnung des Konzerns der Versicherer im Raum der Kirchen (VRK) ist frei. Wie die Pressestellen der Bruderhilfe Pax Familienfürsorge in Kassel und der HUK-Coburg in Coburg mitteilten, wird eine neu gegründete VRK Holding alle Anteile der kirchlichen Versicherungs-Aktiengesellschaften Bruderhilfe Sachversicherung, Familienfürsorge, Lebensversicherung sowie Pax Familienfürsorge Krankenversicherung halten. An der Holding werden der VRK Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) sowie die HUK-Coburg Holding AG beteiligt sein. Die Gremien aller Beteiligten hätten die entsprechenden Verträge jetzt gebilligt.

Die Bestände der Gesellschaften würden auf Aktiengesellschaften übertragen. Alle drei Aktiengesellschaften würden unter dem Dach der VRK Holding zusammengefasst, an der die HUK-Coburg Holding eine «maßgebliche Beteiligung» halten werde. Mehrheitsgesellschafter werde die VRK VVaG sein. (20.12.2002)

   

Bischof Hein gegen
Zuwanderung als Wahlkampfthema

   

Kassel (epd). Vor einer Instrumentalisierung der Themen Zuwanderung und Integration für parteipolitische Zwecke hat Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, gewarnt. «Die nicht selten holzschnittartig vereinfachende Diskussion zu Wahlkampfzeiten darf nicht auf dem Rücken von Migranten und Flüchtlingen ausgetragen werden», sagte Hein.

Hein befürwortete in einer Stellungnahme, das Zuwanderungsgesetz nun rasch auf der Basis der vom Bundestag verabschiedeten Gesetzesvorlage zu verwirklichen. Zwar seien darin nicht alle von den Kirchen geforderten Maßnahmen etwa zum Flüchtlingsschutz zu finden, als Kompromiss habe das Gesetz jedoch ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen Zuwanderung, Flüchtlingsschutz und Integration geschaffen. Dies sei sowohl von den evangelischen Kirchen wie von der katholischen Kirche anerkannt worden. Das Gesetzespaket solle deshalb nicht noch einmal aufgeschnürt werden.

Hein äußerte sich vor dem Hintergrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Zuwanderungsgesetz am Mittwoch (18.12.). Das Gericht hatte das Zustandekommen des Gesetzes als rechtswidrig bezeichnet, sich zum Inhalt selbst allerdings nicht geäußert. (20.12.2002)

   

Ökumenischer Weihnachtsservice:
www.weihnachtsgottesdienste.de

   

Hannover / Kassel (medio). Auch in diesem Jahr bietet die EKD gemeinsam mit der katholischen Kirche den ökumenischen Weihnachtsservice www.weihnachtsgottesdienste.de an. Ein Service für die vielen Menschen, die mittlerweile über das Internet abrufen möchten, wann und wo sie einen Weihnachtsgottesdienst besuchen können.

Auf der Website besteht für alle Gemeinden die Möglichkeit, alle Gottesdienste etc. von Heiligabend bis zum Neujahrstag in eine Datenbank einzutragen. Diese Einträge sind, so die EKD, voraussichtlich ab 22. November möglich. Die Freischaltung der Einträge und die damit verbundene Aktivierung der Suchfunktion erfolge ebenso wie eine Pressemitteilung zum Thema dann am 16. Dezember.

Die EKKW unterstütze die Aktion, so der Internetbeauftragte der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer (Kassel). Sie bittet die Gemeinden ihre Weihnachtsgottesdienste dort (www.weihnachtsgottesdienste.de) und auf der landeskirchlichen Veranstaltungsseite (www.ekkw.de/events) im Internet zu veröffentlichen. (03.12.2002)

 

Weihnachtsbotschaft:
Bischof Hein kritisiert «kurzatmige Selbsterregung»

   

Kassel (epd). Die Neigung der Gesellschaft zu einer «kurzatmigen Selbsterregung» kritisiert Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in seinem diesjährigen Wort zu Weihnachten. In einer vorab veröffentlichten «zentralen Passage» aus der Predigt, die Hein am Heiligen Abend in der Kasseler Martinskirche halten wird, distanziert er sich ferner von der Tendenz, die Schuld an der gegenwärtigen Lage «denen da oben» zuzuschieben. «Wer es wirklich wissen wollte, konnte schon vor Jahresfrist die Probleme erkennen, die sich jetzt in aller Klarheit darstellen».

Allerdings, so Hein weiter, seien die Probleme in den Bereichen Rente, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit sehr ernst. Die Gesellschaft stehe vor erheblichen Reformaufgaben. Hier zeige die Weihnachtsbotschaft von der Menschwerdung Gottes den Menschen eine Perspektive auf. Die Botschaft sei schon damals in eine wenig friedliche, kaum gerechte Welt ergangen, betont Hein.

Bei der Botschaft «Fürchtet euch nicht» handele es sich aber nicht um eine Beschwichtigungsformel. Gott kenne Leid, Not und Sorgen der Welt besser als jeder andere. Aber: «Gottes Wohlgefallen an uns setzt die Kräfte frei, Lösungen für die Probleme unseres Landes zu suchen», so Hein. Die Zusage Gottes halte die Menschen davon ab, zu verzagen oder zu resignieren.

   

Umweltbeauftragter:
Falsches Heizen zerstört Kirchen

   

Kaufungen (epd). Durch falsches Heizen sind in den vergangenen 50 Jahren erhebliche Schäden in und an Kirchengebäuden entstanden. Darauf hat Martin Reinhold, Klimaökologe und Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), hingewiesen. Gestiegene Komfortansprüche und damit fehlerhaft dimensionierte und mangelhaft gewartete Heizungsanlagen seien für diese Entwicklung verantwortlich. Die Schäden seien größer als in allen Jahrhunderten zuvor.

Reinhold rief die Kirchenvorstände der EKKW dazu auf, einen Beschluss zum Thema Heizen und Lüften in der Kirche zu fassen. Darin soll festgehalten werden, dass die Raumtemperatur während eines Gottesdienstes zwischen 12 und 16 Grad liegen soll. «Wenn es draußen minus zehn Grad ist, werden zwölf Grad schon als angenehm empfunden», sagte Reinhold auf epd-Anfrage. Außerdem gebe es einen Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Temperatur.

Ausdrücklich warnte Reinhold davor, eine Kirche ständig zu beheizen. «Wenn durchgeheizt wird, wird trockengeheizt», erklärte er. Schäden an Orgel, Schnitzereien und Fresken seien dann auf Grund der trockenen Luft die Folge. Sofort nach einer Veranstaltung muss kurz und intensiv gelüftet werden. Während längerer nutzungsfreier Zeit empfiehlt der Experte eine Absenkung auf bis zu fünf Grad. Um dies alles auch wissenschaftlich belegen zu können, läuft derzeit an der Stiftskirche in Oberkaufungen ein raumklimatisches Untersuchungsprogramm. Mit Ergebnissen sei im kommenden Jahr zu rechnen, sagte Reinhold. (13.12.2002)

  ekkw.de/umwelt

«Aktion Gemeindegroschen» hat mehr Geld gesammelt

   

Kassel (epd). Der Ertrag der «Aktion Gemeindegroschen» der evangelischen Kirchengemeinden in Kassel ist im Jahr 2002 auf 55.100 Euro gestiegen. Dies entspreche einem Zuwachs von rund 2,3 Prozent, teilte Heike Schaaf, Öffentlichkeitsreferentin des Gesamtverbandes der Kirchengemeinden, mit. Im Vorjahr hatte der Ertrag mit rund 53.900 Euro einen Tiefststand erreicht. Das Geld soll der kirchenmusikalischen Arbeit in Kassel zugute kommen.

Das Ergebnis zeige, dass die evangelischen Christen in Kassel der Kirchenmusik einen hohen Stellenwert zumessen, interpretierte Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin des Gesamtverbandes, das Ergebnis und dankte allen Spendern. Die «Aktion Gemeindegroschen» wurde Mitte der 80er Jahre ins Leben gerufen. Die Evangelische Kirche in Kassel wendet sich einmal jährlich mit einem Brief an alle Kirchenmitglieder, insbesondere an diejenigen, die keine Kirchensteuer bezahlen, und bittet um finanzielle Unterstützung für ihre Gemeinden, Einrichtungen und Projekte. (13.12.2002)

   

Kassel erhält eine Babyklappe

   

Kassel (epd). Der Weg für die Einrichtung der ersten Babyklappe in Kassel ist frei. Wie Christof Ohnesorge, Pressesprecher des Bistums Fulda, mitteilte, werde die Klappe voraussichtlich im März im katholischen Marienkrankenhaus ihrer Bestimmung übergeben. In einem Vertrag zwischen der Stadt Kassel und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der in Kassel unterzeichnet wurde, sei die Übertragung von Aufgaben des Jugendamtes an die Adoptionsvermittlung des SkF geregelt.

Die Babyklappe in Kassel ist nach den Worten von Ohnesorge bereits die dritte Einrichtung dieser Art im Bistum Fulda. Weitere Klappen gebe es in Hanau und Fulda, ebenfalls an katholischen Krankenhäusern. Ziel der «Aktion Moses-Babyklappe» sei es, Frauen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden, vor einer Kurzschlusshandlung zu bewahren und das Leben von Kindern zu schützen. Die Mütter sollen zudem ermutigt werden, Angaben zur Identität des Kindes zu hinterlassen.

Moses, auf den der Name der Aktion zurückgeht, war nach einem biblischen Bericht als Kind in Ägypten von seiner israelitischen Mutter in einem Körbchen am Ufer des Nils ausgesetzt worden. Der damalige Pharao hatte angekündigt, alle männlichen Nachkommen der Israeliten, die damals in Ägypten Frondienste leisteten, zu töten. Die Tochter des ägyptischen Herrschers fand das Kind, das so überlebte und später sein Volk in die Freiheit führen sollte. (13.12.2002)

   

Friedensratschlag:
Waffenexport nach Israel
widerspricht Exportrichtlinien

   

Kassel (epd). Ein Export von Waffen nach Israel widerspricht den von der Bundesregierung im Jahre 2000 selbst aufgestellten Exportrichtlinien. Darauf hat der Bundesausschuss Friedensratschlag in einer Stellungnahme in Kassel hingewiesen. So würde man im Falle einer Genehmigung unter anderem gegen den Grundsatz verstoßen, keine Waffen in Spannungsgebiete zu liefern. Dabei sei es unerheblich, ob die genehmigten Waffen einen defensiven oder offensiven Charakter hätten. Diese Unterscheidung mache in der modernen Waffentechnologie kaum noch einen Sinn.

In den Palästinensergebieten werde zudem von Israel gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen, wie etwa Verurteilungen durch die Menschenrechts-Kommission der Vereinten Nationen oder von amnesty international hinreichend gezeigt hätten. In solchen Fällen verbiete auch der europäische Verhaltenskodex von 1998 einen Waffenexport. Die israelische Sicherheitslage könne nur durch eine Politik der militärischen Deeskalation verbessert werden. Dies bedeute eine Wiederbelebung des Friedensprozesses und eine Verhinderung eines erneuten Irak-Krieges, so die Stellungnahme. (13.12.2002)

   

Nachlese:
Adventsempfang in Hanau

   

Hanau (medio). Es war ein außergewöhnliches Ereignis: Zum ersten Mal lud die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck zu ihrem Adventsempfang in die Hanauer Friedenskirche und das benachbarte Schloss Philippsruh.

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Bischof Dr. Hein begrüßt in der Friedenskirche in Hanau-Kesselstadt Gäste aus ganz Hessen.   Eröffnung der Abend-
veranstaltung durch Bischof Dr. Hein (l.) im Schloss Philippsruh / Hanau.
  Posaunenbläser sorgten für einen festlichen Rahmen.

Fotos: medio.tv/Böttcher

Die Gäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft zeigten sich beeindruckt von der festlichen Atmosphäre in den historischen Räumen und genossen Gespräche und die Küche der Martin-Luther-Stiftung. Zuvor hatte der Sprecher des Vorstands der Commerzbank, Klaus-Peter-Müller, in seinem Festvortrag die "Chancen und Risiken der Globalisierung" abgewogen.

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Oberbürgermeisterin Margret Härtel (l.) freute sich über den Adventsempfang in Hanau.   Der Hanauer Propst Gerhard Pauli (l.) und Bischof Dr. Hein im Gespräch.   Mitarbeiter aus dem Haus der Kirche in Kassel kümmerten sich um das Wohl der Gäste (Gruppenbild mit Bischof Dr. Hein).

Unterhaltsam wurde es, als die Hanauer Oberbürgermeisterin Härtel über ihre Begegnungen mit Kirchenleitungen berichtete. Bischof Dr. Hein freute sich über die durchweg positive Resonanz. Hanau hatte sich als eine sehr gute Alternative zum Haus der Kirche in Kassel (zur Zeit im Umbau) erwiesen. (11.12.2002)

   

Pfarrerinnen- und Pfarrerausschuss:
Befragung zum Pfarrberuf in der EKKW

   

Kassel (medio). Der Pfarrerinnen- und Pfarrerausschuss der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat eine Befragung zum Pfarrberuf in der EKKW in Auftrag gegeben, teilte der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Pfr. Andreas Rohnke, mit. Die Studie soll Aufschluss über die Wünsche und Vorstellungen der Pfarrerinnen und PFarrer in der EKKW bezüglich ihres Berufs sowie über ihr Selbstbild und Selbstverständnis geben. Anstoß für die Studie war unter anderem die Leitbilddiskussion zur Zukunft des Pfarrberufs in der EKKW nach Herausgabe des Diskussionspapiers "Das Amt des Pfarrers und der Pfarrerin in der modernen Gesellschaft" durch die Theologische Kammer der Landeskirche.

Die Befragung soll realistische Einschätzungen und Daten für die Leitbilddiskussion um das Pfarramt liefern. Mit Hilfe der Ergebnisse möchte die Pfarrvertretung Pfarrerinnen und Pfarrer in der EKKW noch effektiver in ihrer Arbeit unterstützen. Außerdem soll die Studie notwendige Schritte für die zukünftige Ausbildung und Bedürfnisse der Pfarrerinnen und Pfarrer nach beruflichen Fort- und Weiterbildungs- sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.

Im Gegensatz zu Vergleichsstudien aus anderen Landeskirche berücksichtige die Befragung auch das Funktionspfarramt und die Pfarrtätigkeit im Ehrenamt, so Rohnke. Angesprochen sind auch derzeit beurlaubte Pfarrerinnen und Pfarrer. Anfang Dezember wurden alle Pfarrerinnen und Pfarrer angeschrieben und erhielten einen Fragebogen. Die Beantwortung des Fragebogens sei freigestellt und erfolge anonym. Die Daten würden ausschließlich von dem beauftragten Institut ausgewertet. Erste Ergebnisse werden frühestens Mitte Mai 2003 erwartet. (09.12.2002)

  Pfarrerausschuss der EKKW

Beschlüsse der 10. Tagung
der 10. Landessynode der EKKW

   

Hofgeismar (medio). Im Nachgang der 10. Tagung der 10. Landessynode der EKKW vom 25.11. - 27.11. in Hofgeismar dokumentieren wir erstmals die Beschlüsse der Tagung auf ekkw.de. Informieren Sie sich unter ekkw.de/synode . (09.12.2002)

   

Kulturförderpreis erstmals an kirchliche Einrichtung

   

Kassel (epd). Erstmals hat eine kirchliche Einrichtung den alljährlichen vergebenen Kasseler Kulturförderpreis gewonnen. Der Kantorei an Sankt Martin wurde am vergangenen Sonntag der Preis in Höhe von 2.500 Euro von Kassels Kulturdezernent Thomas-Erik Junge (CDU) in der Martinskirche überreicht. Sie wurde damit für die Reihe «11 x 21», eine Veranstaltung von elf Nachtkonzerten im Rahmen der Documenta11 mit neuer Musik, gewürdigt. «Die Martinskirche ist Deutschlands zentraler Ort für neue Musik in der Kirche», sagte Junge in seiner Laudatio. Die künstlerische Gesamtleitung der Konzerte hatte Kirchenmusikdirektor Hans Darmstadt.

Der mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Preis wird seit 1987 jeweils an drei Künstler, Einrichtungen oder Initiativen aus dem Raum Kassel vergeben. Neben der Kantorei kamen noch der Förderverein Minimal Music und der Kunstraum Stellwerk in den Genuss der Auszeichnung. Die Jury, die die Preisträger festlegt, besteht aus dem Kasseler Kulturdezernenten sowie den kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen von CDU, SPD, FDP und den Grünen. (09.12.2002)

  Kantorei an St. Martin

Innenminister:
Polizeibeamte brauchen inneren Kompass

   

Kassel (epd). Polizeibeamte brauchen jenseits des Strafgesetzbuches einen «inneren Kompass». Darauf hat der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) am vergangenen Mittwoch beim Jahresempfang der Polizeiseelsorge der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in der Kasseler Matthäuskirche hingewiesen. Hier vermittelten die Kirchen wichtige Hilfen, Beistand und Orientierung. «Wir sind ein säkularer Staat, aber wir sind kein Staat ohne Orientierung, und wir sind kein Staat ohne Werte», so Bouffier.

Vor rund 300 Polizistinnen und Polizisten, den hessischen Polizeipräsidenten sowie evangelischen und katholischen Pfarrern der Polizeiseelsorge sagte Bouffier, es sei wichtig «einen Beistand» zu haben. Polizeibeamte seien oft in einer sehr schwierigen Lage. «Wir müssen Recht und Gesetz befolgen. Wir verstehen manchmal, warum Menschen in einer Situation sind, und wir müssen trotzdem unsere Arbeit so tun, wie unser Eid, das Gesetz, die Verfassung aber letztlich auch die Bürger das von uns verlangen - nämlich Gewährung der Sicherheit», erklärte Bouffier. Die Beamten seien «Menschen aus Fleisch und Blut, auf die wir stolz sind und die gute Arbeit leisten».

Dem Jahresempfang war ein Adventsgottesdienst der evangelischen Polizeiseelsorge vorausgegangen. Prälat Rudolf Schmidt, theologischer Vertreter des Bischofs, hatte dabei den neuen Polizeiseelsorgebeirat in sein Amt eingeführt. (09.12.2002)

  Polizeiseelsorge in der EKKW

Adventskalender der EKKW:
Geschenk mit doppelter Hilfswirkung

   

Kassel (medio). Kunstwerke aus Kirchen in Kurhessen-Waldeck mit Szenen der Weihnachtsgeschichte zeigt der diesjährige Adventskalender der EKKW. Motto des Wandkalenders ist: "Immer werden wir's erzählen". Hinter den 24 Türchen findet man für jeden Tag der Adventszeit einen kurzen Spruch zum Nachdenken. Auf der Rückseite gibt es praktische Tipps zur Gestaltung der Adventszeit in der Familie.

Der Verkaufserlös des vom Amt für kirchliche Dienste (AfkD) herausgegebenen Kalenders ist für den Verein "Ausbildungshilfe für junge Christen in Asien und Afrika" in Kassel bestimmt. Dieses Hilfswerk der EKKW unterstützt 1500 junge Menschen in den Partnerkirchen in sechs Ländern Afrikas, in Indien und Indonesien, um ihnen Schul-, Hochschul- oder Berufsausbildung zu ermöglichen. Wo der Kalender erworben werden kann, ist auf der Website des Vereins nachzulesen (www.ah-kassel.de). Der Stückpreis beträgt 2,50 Euro (ab zehn Exemplaren 2,00 Euro). (28.11.2002)

 

www.ah-kassel.de

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Adventskalender 2002

Brot für die Welt:
Spenden wegen Flut möglicherweise rückläufig

   

Kassel (epd). Ein Großteil der Spenden, die im Laufe des Jahres ansonsten der Aktion «Brot für die Welt» zufließen, sind möglicherweise den Flutopfern zugute gekommen. Diese Einschätzung teilte Claus-Dieter Suss, Öffentlichkeitsreferent des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck, auf epd-Anfrage mit. Suss äußerte sich allerdings zurückhaltend, da noch keinerlei Zahlen vorlägen.

Am Sonntag (1.12.) war die 44. Aktion «Brot für die Welt» unter dem Motto «Brot zum Leben - alles was recht» bundesweit gestartet worden. Sie läuft bis einschließlich 30. April. Spenden, die ab dem 1. Mai 2003 eingehen, werden rechnungstechnisch der folgenden Aktion zugeschlagen.

Bei der vergangenen 43. Aktion wurden insgesamt 2.310.080,57 Euro in Kurhessen-Waldeck gesammelt. Damit verzeichnete das Hilfswerk im Bereich der Landeskirche einen Anstieg der Spenden um fast 100.000 EUR gegenüber dem Vorjahr. Das Bundesergebnis lag mit 58.169.029,66 Euro etwa ein Prozent unter dem des Vorjahres. (03.12.2002)

 

Brot für die Welt

Stiftung fördert Erhalt
denkmalgeschützter Kirchen

   

Kassel (epd). Mit 875.000 Euro fördert die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) im Jahr 2002 Bauvorhaben von 16 Kirchengemeinden. Wie der Vorsitzende Hans Lapp am Montagabend (2.12.) bei der Übergabe der Bewilligungsbescheide an Vertreter der Gemeinden berichtete, waren insgesamt 23 Anträge eingegangen. In den Genuss der Förderung kämen nur denkmalgeschützte sakrale Gebäude. Dazu zählten rund 80 Prozent der knapp 1.000 Kirchen in der EKKW.

Der Schwerpunkt der Förderung in diesem Jahr liege bei der Innenrenovierung. «Die Erhaltung der Kirchen erfordert riesige Geldsummen», machte Lapp deutlich. Er lobte zugleich die Eigeninitiative vieler Gemeinden, die von der Stiftung honoriert werde: Wenn projektbezogene Spenden den Betrag von 2.556,46 Euro übersteigen, würden sie um den gleichen Betrag vom Stiftungsvorstand aufgestockt.

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Übergabe des Bewilligungsbescheides durch den Vorsitzen-den Hans Lapp (r.) an den Kirchenvor-stand der Gemeinde Korbach-Meinerings-hausen.   Vertreter der 16 Kirchengemeinden, in denen Bauvorhaben durch die Stiftung gefördert werden.

  Großer Beifall bei der Übergabe der Bescheide.

Fotos: medio.tv/Böttcher

Zuvor hatte Friedrich Ristow, Vizepräsident der EKKW, die Landeskirche als «investitionsfreundliche Kirche innerhalb der 24 Gliedkirchen der EKD» bezeichnet. Erfreut zeigte er sich darüber, dass einige andere Landeskirchen das Modell der Baustiftung übernommen hätten. Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds war im Jahr 2000 von der Landessynode beschlossen worden und ist mit einem Stiftungskapital von 15,8 Millionen Euro ausgestattet. «Das Kapital reicht aber noch nicht aus», bemerkte Ristow.

Die höchste Einzelförderung erhält die Kirchengemeinde Korbach-Meineringhausen mit 159.100 Euro, gefolgt von der Gemeinde Fulda-Christuskirche mit 110.000 Euro. Ebenfalls Mittel aus den Stiftungserträgen erhalten: Edertal-Bergheim (70.000 Euro), Bad Orb (70.000 Euro), Kassel-Lutherkirche (47.000 Euro), Kassel-Oberzwehren (75.000 Euro), Söhrewald-Wattenbach (51.700 Euro), Rauschenberg-Bracht (35.000 Euro), Fronhausen-Hassenhausen (63.400 Euro), Morschen-Eubach (17.400 Euro), Alheim-Niederellenbach (71.000 Euro) und Fambach (64.400 Euro). Gefördert werden sollen auch vier weitere Maßnahmen in Eschwege-Neustadt (20.000 Euro), Homberg-Lützelwig (4.642 Euro), Kassel-Zionskirche (10.000 Euro) und Wasenberg (5.846 Euro), für die aber noch kein Bewilligungsbescheid erteilt wurde. (03.12.2002)

   

Neunter Friedenspolitischer
Ratschlag tagt in Kassel

   

Kassel (epd). Ein Forum zur Frage der Friedensfähigkeit der Kirchen findet am kommenden Wochenende in Kassel statt. Reinhard Voß, Generalsekretär der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensorganisation Pax Christi, wird über ein Leitbild christlicher Friedensarbeit referieren. Wie Peter Strutynski vom Bundesausschuss Friedensratschlag mitteilte, werde es bei dem neunten «Friedenspolitischen Ratschlags» erstmals auch ein Ökumenisches Nachtgebet geben. Laut Programm findet dieses am Samstag um 20.30 Uhr in der Kasseler Kreuzkirche statt.

Die Tagung, die von der AG Friedensforschung an der Uni Kassel in Zusammenarbeit mit dem Bundesausschuss Friedensratschlag veranstaltet wird, beginnt am Samstag, 7. Dezember, um 12 Uhr am Standort Wilhelmshöher Allee 73 der Universität. Weitere Themen sind unter anderem die militärstrategischen Planungen von NATO, USA und EU, der Krieg gegen den Terror sowie die Ideologie des gerechten Krieges. Am Sonntag soll vor allen Dingen über positive Alternativen, die die Friedensforschung anbiete, nachgedacht werden. (03.12.2002)

   

Anträge aus Kreissynoden:
Landessynode lockert Zeitrahmen
für Beratungen über Strukturreformen

   

Hofgeismar (medio). Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat am heutigen Mittwoch in Hofgeismar eine Lockerung des bisherigen Zeitrahmens für die Beratungen in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen über die Ergebnisse des Struktur- und Entwicklungsausschusses beschlossen. Damit wurden Anträge aus verschiedenen Kirchenkreisen Rechnung getragen, den Zeitplan der Beratungen auszudehnen. Nunmehr sollen zwar grundlegende Voten aus Kirchengemeinden und Kirchenkreisen nach wie vor bis zum 31. Januar vorgelegt werden, detailbezogene Stellungnahmen können aber auch noch später eingereicht werden. (27.11.2002)

   

Synode stimmt Gründung
evangelischer Grundschule zu

   

Hofgeismar (epd). Mit großer Mehrheit hat die Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Mittwoch in Hofgeismar dem Plan zur Errichtung einer Grundschule in evangelischer Trägerschaft in Bruchköbel-Oberissigheim zugestimmt. Eberhard Stock, Schuldezernent der EKKW, hatte in seiner Antragsbegründung betont, dass die Kirche in einem entstehenden Pluralismus der schulischen Angebote präsent sein müsse, wenn sie weiterhin in der Gesellschaft wirken wolle. (27.11.2002)

   

Vizepräsident legt Finanzbericht vor

   

Hofgeismar (medio). Die leitende Jurist der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Vizepräsident Friedrich Ristow, hat am heutigen Dienstag vor der Landessynode in Hofgeismar seinen Finanzbericht und Nachtragspläne für den Doppelhaushalt 2002/2003 eingebracht. Mit Blick auf die Einnahmesituation der Landeskirche rechnet Ristow für die Jahre 2002 und 2003 jeweils mit einem realen Kirchensteuerminus von vier Prozent. (26.11.2002)

 

Große Mehrheit:
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
tritt UEK bei

   

Hofgeismar (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck wird der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) beitreten. Dafür sprach sich die Landessynode auf ihrer Tagung in Hofgeismar am heutigen Dienstag mit überwältigender Mehrheit aus: 84 Synodale votierten für den Beitritt, einer dagegen, 5 enthielten sich. (26.11.2002)

 

Bericht des Bischofs:
Ökumene ist Kern evangelischen Selbstverständnisses

   

Hofgeismar (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat zu ökumenischem Engagement aufgerufen. Ökumene gehöre "zum Kern unseres Selbstverständnisses", erklärte Hein zum Auftakt der Herbsttagung der Landessynode in Hofgeismar.

Das Zeitalter der Ökumene falle mit einem Globalisierungsprozess auch auf religiösen Gebiet zusammen, der hierzulande mit einem Bedeutungsverlust von Traditionen und Institutionen verbunden sei: Davon seien auch die Kirchen betroffen: Um so wichtiger sei es für die Kirchen, ein eigenes deutliches Profil zu entwickeln, erklärte Hein. Abschottungsversuchen gegen die Globalisierung auf religiösem Gebiet erteilte Hein eine Absage: Die genannte Entwicklung könne nicht zurückgedreht werden. Gefordert sei in der jetzigen Situation vorab eine persönliche Bezeugung und Weitergabe des Glaubens. Nicht zuletzt Mission sei ein "wesenhafter Ausdruck" einer christlichen weltoffenen Kirche, sagte Hein. Dabei gehe es aber nicht um den Export einer eurozentrischen Perspektive oder des westlichen Lebensstils. (25.11.2002)

 

Roland Koch erstmals auf
10. Synode der EKKW zu Gast

   

Hofgeismar (epd). Erstmals hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) die 10. Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck besucht. Als Gast nahm er an der Aussprache der Synodalen über den Bericht von Bischof Martin Hein teil.

Zuvor hatte Koch in einem Grußwort auf gemeinsame Probleme von Staat und Kirche hingewiesen, die es insbesondere im finanziellen Bereich gebe. Er blicke aber mit Optimismus in die Zukunft, machte er den 90 Synodalen seine Position klar. ,,Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass wir auf einer schiefen Ebene nach unten sind", äußerte er sich zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise.

Koch verwies auch auf die Bedeutung des Religionsunterrichtes an Schulen. ,,Der Religionsunterricht wird heute wieder intensiver erteilt, als dies jahrelang der Fall war". Trotz der gegenwärtigen Finanzkrise werde man keine Lehrerstellen kürzen, versicherte Koch. Auch frei werdende Stellen bei der Polizei würden wieder besetzt. Dies sei in der jetzigen Lage keine Selbstverständlichkeit mehr sagte Koch. (25.11.2002)

 

Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erst Thema der Frühjahrssynode 2003

   

Hofgeismar (epd). Die Nachfrage nach kirchlichen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ist sehr gering. Dies sagte Bischof Martin Hein am Montag in Hofgeismar zu Beginn der EKKW-Herbstsynode. Dennoch sei es notwendig, in absehbarer Zeit über diese Frage zu entscheiden und so einen verbindlichen Rahmen für kirchliches Handeln zu schaffen.

Eine Stellungnahme der Theologischen Kammer der EKKW hierzu habe beim Rat der Landeskirche keine Mehrheit gefunden und sei zur Überarbeitung an die Kammer zurückverwiesen worden, berichtete Hein. Ursprünglich war geplant, dass sich die jetzige Synode mit dieser Stellungnahme befassen sollte.

Wie Hein anschließend bei einer Pressekonferenz erklärte, hoffe er auf eine Beratung über die Frage auf der kommenden Frühjahrssynode. Er appellierte an Gemeinden und Kirchenvorstände, bis dahin keine vorschnellen Beschlüsse zu fassen. «Es hat sich gezeigt, dass wir in dieser Frage noch Gesprächsbedarf haben», sagte Hein. (25.11.2002)

   

Bischofschat:
Glaubensfragen im Mittelpunkt

   

Kassel (medio). Braucht ein Bischof Hilfe? Wie lerne ich beten? und andere Glaubensfragen standen im Mittelpunkt des «Bischofschats» mit Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Donnerstagabend auf www.ekkw.de. Über 30 Internetbegeisterte nutzten die Möglichkeit mit dem Bischof persönlich über ihre Fragen zu sprechen. So waren einige Schüler aus Fulda von einem Busstagsgottesdienst mit dem Bischof am Tag zuvor zu dem Chat animiert worden.

In dem turbulenten Gespräch wurde es auch zeitweise sehr still, zum Beispiel als eine Teilnehmerin gemeinsam mit dem Bischof ein Gebet sprach. Bischof Hein zeigte sich von der Ernsthaftigkeit des Gesprächs beeindruckt. Als die Zeit abgelaufen war, verlängerte er den Chat spontan um weitere 15 Minuten. Angesichts der guten Resonanz plant medio, die Medienagentur der EKKW, weitere Chats mit Bischof Hein. Infos über Termine gibt es auf der landeskirchlichen Website www.ekkw.de. (21.11.02)

   

700 Gemeinden in der EKKW
feierten Buß- und Bettag

   

Kassel (epd). In rund 700 Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) fanden gestern Gottesdienste zum Buß- und Bettag statt. Auf den kirchlichen Feiertag wurde zudem mit Anzeigen in Tageszeitungen, Postkartenaktionen an den Universitäten, einer Internetkampagne (www.busstag.de) sowie durch die Verbreitung von Plakaten und Gebetbüchlein hingewiesen, teilte Karl Waldeck, Sprecher der Landeskirche, in Kassel mit. Die Busstagswoche steht unter dem Motto «Hilfe».

Bilder vom Buß- und Bettagsgottesdienst
auf dem Friedrichsplatz in Kassel:

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«Herr, hilf, wir kommen um!», Propst R. Kalden predigt vor der Gemeinde.   Viele Menschen besuchten den Gottesdienst unter freiem Himmel.

 

Fotos: medio.tv/Böttcher

Am Donnerstag (21.11.) istn der Zeit von 20 bis 21 Uhr ein Chat mit Bischof Martin Hein zur Thematik vorgesehen. Wie Waldeck weiter mitteilte, sei bei den Gottesdienstbesucherzahlen zum Buß- und Bettag in den vergangenen Jahren eine Steigerung zu beobachten. In ihrem Engagement für den Feiertag sei die EKKW bundesweit führend. (21.11.2002)

  www.busstag.de

Hinweis der Redaktion:

Auf busstag.de ist auch die Predigt von Propst Kalden zum Buß- und Bettag nachzulesen.



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Weihnachtliche Bußtagswoche
verärgert Ev. Kirche in Kassel

   

Kassel (epd). Auf scharfe Kritik stößt bei der Evangelischen Kirche in Kassel die Entscheidung der Kasseler City-Kaufleute, die Kasseler Innenstadt bereits in der Bußtagswoche in weihnachtlicher Beleuchtung erstrahlen zu lassen. Wie Barbara Heinrich, Dekanin des Kirchenkreises Kassel-Ost, mitteilte, widerspreche dies einer Vereinbarung zwischen den großen Kirchen, Vertretern des Ordnungsamtes, des Schaustellerverbandes und der City-Kaufleute, die auf Grund von Protesten evangelischer Christen im vergangenen Jahr getroffen wurde.

Die Vereinbarung sehe vor, dass der Weihnachtsmarkt zwar schon in der Bußtagswoche öffnen könne, die Festbeleuchtung aber erst nach dem Totensonntag eingeschaltet werden solle. Damit sollte der Charakter der Bußtagswoche als Gedenkwoche für die Toten der Weltkriege und der persönlichen Gedenkens gewahrt bleiben. «Wir sind sehr verärgert und enttäuscht, dass sich die City-Kaufleute nicht an die gemeinsame Vereinbarung halten», sagte Heinrich. Dass die City-Kaufleute das Entgegenkommen und die Absprachen mit der Kirche unterliefen, sei nicht akzeptabel.

Gerhard Jochinger, Vorsitzender der City-Kaufleute Kassel, räumte auf epd-Anfrage ein, dass es «Kommunikationsprobleme» gegeben habe. Die Vereinbarung hätte vom Vorstand noch abgesegnet werden müssen, was aber nicht geschehen sei. «Wir haben die schlechteste Situation des Einzelhandels seit 50 Jahren», so Jochinger weiter. Die Mehrheit der Kaufleute sei deshalb vehement dagegen gewesen, mit der Beleuchtung noch eine Woche zu warten. Ein Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung locke gleich deutlich mehr Besucher in die Innenstadt. «Das ist kein böser Wille», sagte Jochinger. (20.11.2002)

   

Es blieb dabei:
Bischof Hein chattete am 21.11. auf ekkw.de

   

Kassel (medio). Obwohl die Hessiche Allgemeine Zeitung (HNA) am 21.11. um 20 Uhr einen Gottesdienst mit Bischof Dr. Martin Hein in der Christuskirche Kassel ankündigte, blieb es dabei: Bischof Hein chattete ab 20 Uhr im Internet unter www.ekkw.de und www.busstag.de. Bereits zum dritten Mal in der Bußtagswoche hatte die HNA einen Gottesdienst mit Bischof Hein in der Christuskirche angekündigt. Allerdings war keiner dieser Gottesdienste je geplant worden, alle Meldungen waren Falschmeldungen. Sie sehen, die verläßlichste Quelle ist und bleibt ekkw.de :)

Ihr medio-Team (21.11.02)

   

www.busstag.de:
EKKW bietet Internetangebot
zum Buß- und Bettag 2002 an

   

Kassel (medio). Unter dem Motto "Hilfe." machte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck mit der Website www.busstag.de auf den Buß- und Bettag aufmerksam, der gestern in den Gemeinden begangen wurde, teilte Pfarrer Christian Fischer, Internetbeauftragter der EKKW, in Kassel mit.

Angesichts wachsender terroristischer Gewalt und Kriegsbedrohung wolle die Landeskirche mit dem Bußtagsangebot zum Gebet, zur Selbstkritik und zur Suche nach Gott anregen, so Fischer. Neben Gebeten und Material zum Gottesdienst bieten die Internetseiten auch elektronische Postkarten und Chats zum Thema. Höhepunkt der Internetaktion ist der Chat mit Bischof Dr. Martin Hein, der sich am Donnerstag, 21. November von 20 - 21 Uhr den Fragen der Nutzerinnen und Nutzer stellt. Entwickelt wurde das Angebot von der Kasseler Medienagentur "medio!". (21.11.2002)

  www.busstag.de


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Kirchen und Diakonie ziehen positive
Bilanz ihrer Kampagne zum Pflegenotstand

   

Frankfurt a.M. (epd). Ein positives Fazit ihrer Kampagne zum Pflegenotstand haben die evangelischen Kirchen und Diakonischen Werke in Hessen gezogen. Die Kampagne habe dazu beigetragen, dass die Misere im Pflegebereich in der Öffentlichkeit und in der Politik zunehmend ernst genommen werde, erklärten die Initiatoren in Frankfurt am Main.

Zusammen hatten sie im Vorfeld der Bundestagswahl 2002 mit Plakaten und Informationsmaterialen eine Kommunikationskampagne gestartet, mit der sie auf den Pflegenotstand hingewiesen und die Politik aufgefordert hatten, sich intensiv um eine Verbesserung von Standards und Finanzierung zu bemühen. Die Kampagne trug den Titel «Pflege am Ende oder vor der Wende».

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, wies darauf hin, dass seit der Kampagne das Thema Pflegenotstand auch bei Kontakten zwischen Kirchen und Landesregierung sowie mit anderen Verantwortlichen im Pflegebereich intensiver diskutiert werde. Es sei mittlerweile allen klar, dass hier dringend gehandelt werden müsse. Es gelte nun, das Thema weiterhin öffentlich zu diskutieren und die Politiker an ihre im Wahlkampf gegebenen Zusagen zu erinnern.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker erinnerte daran, dass für die Pflegeversicherung der Buß- und Bettag als arbeitsfreier Feiertag gestrichen worden sei. Obwohl es der einzige arbeitsfreie Feiertag mit evangelischem Ursprung gewesen sei, hätten die Kirchen dies damals «zähneknirschend» hingenommen, da sie in der Pflegeversicherung eine Chance für Pflegebedürftige und Pflegende gesehen hätten. Angesichts der heutigen Realität könne man nur sagen: «Dafür haben wir den Buß- und Bettag nicht hergegeben!» Dabei, so Steinacker, ziele der Buß- und Bettag genau auf das, was Deutschland in seiner schwierigen Lage jetzt brauche. Buße stehe für Umkehr, also eine kritische Prüfung der Realitäten und die Bereitschaft, sie zu erneuern. (20.11.2002)

   

Koch: Allgemeine Dienstpflicht
kann Eigenverantwortung stärken

   

Kassel (epd). Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat sich für eine allgemeine soziale Dienstpflicht für junge Menschen ausgesprochen. Eine solche Dienstpflicht könne die Eigenverantwortung stärken, sagte Koch in Kassel bei einer Tagung des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU).

Die soziale Dienstpflicht könne an Stelle der jetzigen Wehrpflicht treten, die in dieser Form nicht zu halten sein werde, erklärte Koch. Während eines solchen Dienstes könne man die «Faszination des Engagements für die Gesellschaft» praktisch erfahren, die theoretisch nicht vermittelt werden könne.

Koch begründete seine Anregung auch mit der Tatsache, dass 35 Prozent der Menschen, die sich an Stelle des Wehr- oder Zivildienstes für sechs Jahre beim Technischen Hilfswerk verpflichtet hätten, auch noch danach dort ehrenamtlich tätig blieben. Zurzeit gebe es immer weniger Menschen, die bereit seien, Eigenverantwortung zu übernehmen. Fülle dann der Staat diese Lücke, sei sein späterer Rückzug kaum noch möglich. (20.11.2002)

   

Gedenkgottesdienst für
verstorbene Kinder in Hanau

   

Hanau (epd). Bereits zum vierten Mal findet in Hanau am Totensonntag, 24. November, ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder statt. Wie Werner Gutheil, katholischer Pfarrer am Klinikum, in Hanau mitteilte, sind Eltern und Familien aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis um 17 Uhr in die Stadtpfarrkirche Mariae Namen eingeladen.

Der Gottesdienst biete Raum für Klage und Schmerz und wolle eine Hilfe auf dem Weg der Trauer sein. Nach dem Gottesdienst bestehe zudem die Möglichkeit, in der Sakristei der Kirche miteinander ins Gespräch zu kommen. (20.11.2002)

   

EKKW will mehr Vikare nach Übersee schicken

   

Kassel (epd). Vikarinnen und Vikare der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sollten verstärkt ermutigt werden, einen einjährigen Dienst in einer Partnerkirche in Übersee anzutreten, um die Themen Mission und Ökumene auch in ihrer Ausbildung besser zu verankern. Dieser Vorschlag findet sich in einer «Gesamtkonzeption Mission - Ökumene - Weltverantwortung» der EKKW. Partnerschaftliche Beziehungen der EKKW bestehen zu Kirchen in Namibia, Südafrika, Indien, Estland, Kirgisien und Syrien/Libanon.

Wie Wilhelm Richebächer, Dezernent für Mission und Ökumene, in Kassel mitteilte, sei die Erarbeitung des jetzt vorliegenden Papieres bereits 1997 von der Synode in Auftrag gegeben worden und werde ihr nun vorgelegt. Die Herbstsynode der EKKW tagt vom 25. bis 27. November in Hofgeismar.

In dem Papier wird auch auf die Vorbildfunktion von Kirchengemeinden im Hinblick darauf hingewiesen, wie diese mit Konsumgütern und Finanzen umgehen. Es sei notwendig, «dass Gemeinden und kirchliche Einrichtungen in ihrem Konsumverhalten noch mehr als bisher ökologische und sozialverträglichere Alternativen nutzen», heißt es. Im Hinblick auf den interreligiösen Dialog wird ein gemeinsames Gebet, etwa für den Frieden in der Welt, nicht ausgeschlossen, sofern «die Begegnung zwischen evangelischen Christen und Vertretern anderer Religionen von gegenseitiger Kenntnis, dem Respekt vor theologischen Unterschieden sowie nachbarschaftlichem Vertrauen geprägt ist». (20.11.2002)

   

www.busstag.de:
EKKW startet Internetangebot
zum Buß- und Bettag 2002

   

Kassel (medio). Mit einem eigenen Internetangebot unter www.busstag.de startet die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ihre diesjährige Aktion zum Buß- und Bettag im Internet. Unter dem Motto "Hilfe." will die Landeskirche mit der Website auf den Buß- und Bettag aufmerksam machen, der am 20. November in den Gemeinden begangen wird, teilte Pfarrer Christian Fischer, Internetbeauftragter der EKKW, in Kassel mit.

Angesichts wachsender terroristischer Gewalt und Kriegsbedrohung wolle die Landeskirche mit dem Bußtagsangebot zum Gebet, zur Selbstkritik und zur Suche nach Gott anregen, so Fischer. Neben Gebeten und Material zum Gottesdienst bieten die Internetseiten auch elektronische Postkarten und Chats zum Thema. Höhepunkt der Internetaktion ist der Chat mit Bischof Dr. Martin Hein, der sich am Donnerstag, 21. November von 20 - 21 Uhr den Fragen der Nutzerinnen und Nutzer stellt. Entwickelt wurde das Angebot von der Kasseler Medienagentur "medio!". (06.11.2002)

  www.busstag.de

EKKW plant Errichtung
einer evangelischen Grundschule

   

Bruchköbel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) plant die Errichtung einer Grundschule in Bruchköbel-Oberissigheim. In einer Vorlage, über die die Synode der EKKW, die vom 25. bis 27. November in Hofgeismar tagen wird, abstimmen soll, heißt es, dass «der Rat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eine modellhafte Verwirklichung einer Grundschule in evangelischer Trägerschaft in Oberissigheim für wünschenswert hält».

Als Träger der Schule solle eine gemeinnützige GmbH gegründet werden, heißt es weiter in der Vorlage. Die Schule solle allen Schülern der Jahrgangsstufen 1 bis 4 aus Bruchköbel-Oberissigheim zur Verfügung stehen. Das noch zu errichtende Schulgebäude, dessen Baukosten sich voraussichtlich auf rund 1,7 Million Euro belaufen werden, könne zum Beginn des Schuljahres 2004/2005 bezugsfertig sein. Der Schulbetrieb solle jedoch schon früher starten; im Schuljahr 2003/2004 sei eine vorläufige Unterbringung der Schule im Evangelischen Gemeindehaus von Oberissigheim möglich. Insgesamt werde die Schule Platz für rund 80 Schülerinnen und Schüler bieten.

An der Finanzierung des laufenden Betriebes werden sich laut Vorlage das Land, die EKKW, der Landkreis, der Kirchenkreis, die Kirchengemeinde und ein Förderverein beteiligen. Außerdem sei ein Schulgeld in Höhe von 26 Euro pro Monat vorgesehen. Einer Hochrechnung zufolge werde sich der jährliche Zuschuss der EKKW für den Schulbetrieb auf rund 184.000 Euro belaufen. Der Schulneubau selbst werde durch die EKKW finanziert. Nach dem bereits 1948 gegründeten Gymnasium Melanchthon-Schule in Steinatal wäre die Schule in Bruchköbel-Oberissigheim die zweite Schule in kirchlicher Trägerschaft im Bereich der EKKW. (15.11.2002)

   

Modellversuch zur Umstrukturierung
sozialer Hilfen erfolgreich

   

Kassel (epd). Als grundsätzlich positiv hat die Liga der Wohlfahrtsverbände und die Stadt Kassel den Anfang 2000 gestarteten Modellversuch «Neustrukturierung der Förderung sozialer Hilfen in Hessen» beurteilt. Auf einer Fachkonferenz in Kassel legten Stadt und Liga eine gemeinsame Erklärung vor, in der sie sich für eine flächendeckende Umsetzung der Ergebnisse einsetzten.

Der Versuch, der außer in Kassel auch im Kreis Groß-Gerau stattfand, sah vor, für drei Jahre die Landesmittel für 22 Förderprogramme im Bereich Jugend, Gesundheit, Soziales und Frauenförderung mit den Mitteln der Kommunen zu einem Budget zusammenzufassen. Man sei dem Ziel, soziale Dienstleistungen in der Stadt zu verbessern, nähergekommen, sagte Kassels Stadträtin Ilona Caroli (SPD). Joachim Bertelmann, Vorsitzender der Liga und zugleich auch Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Kassel, mahnte für die Zukunft allerdings ein höheres Maß an Transparenz an. Um Planungssicherheit zu bekommen, genüge es für die Wohlfahrtsverbände zudem nicht, Verträge nur für ein Jahr zu abzuschließen. Insgesamt aber stehe man am Beginn einer «ergebnisorientierten Zusammenarbeit» mit der Stadt und untereinander.

Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wies in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass eine flächendeckende Einführung der Neugestaltung der sozialen Hilfen für das Jahr 2004 vorgesehen sei. Das Jahr 2003 solle genutzt werden, um den Modellversuch auszuwerten. (15.11.2002)

   

Kasseler Ausstellung zeigt Graphiken
von Ernst Ludwig Kirchner

   

Kassel (epd). Die Graphische Sammlung der Staatlichen Museen Kassel präsentiert bis zum 16. Februar im Schloss Wilhelmshöhe zum Teil noch nie gezeigte Zeichnungen und Graphiken des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Der Bestand des Museums von rund 70 Werken sei mit 21 Leihgaben ergänzt worden, sagte die Initiatorin der Schau, Christiane Lukatis, vor Journalisten.

Kirchner habe seine Zeichnungen zum Teil in «rasender Geschwindigkeit» verfasst. In weniger als einer Viertelstunde habe er ein Aktporträt gezeichnet. Als das Papier teuer und knapp wurde, habe der Maler für neue Werke auch die Rückseite seiner Zeichnungen benutzt. Von etwa 150 Skizzenbüchern sind in der Kasseler Ausstellung zwei zu sehen. Die Ausstellung «In Momenten größten Rausches» im Schloss Wilhelmshöhe ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. (15.11.2002)

   

Lautenschläger:
Hospizarbeit muss kulturelle Herkunft
der Sterbenden berücksichtigen

   

Marburg (epd). Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) hat dazu aufgerufen, bei der Sterbebegleitung auch die kulturellen Traditionen der Menschen zu beachten. Bei einer Fachtagung des Ministeriums «Sterben hier und anderswo. Kulturelle Aspekte der Sterbebegleitung» berichtete die Ministerin in Marburg, dass immer mehr ältere Menschen ausländischer Herkunft nach dem Ende ihres Arbeitslebens nicht in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehrten.

Nach den Angaben von Lautenschläger ist von 1990 bis 1999 die Zahl der 60- bis 65-jährigen Ausländer in Hessen von 13.518 auf 24.824 gestiegen, die der über 65-Jährigen von 14.494 auf 32.688. Bislang orientiere sich die Hospizarbeit vor allem an den religiösen Traditionen und Ritualen, die von der hiesigen Kultur geprägt seien. Für Menschen anderer Kultur müssten künftig auch andere Rituale des Abschiednehmens gefunden und angewendet werden, forderte die Ministerin. (15.11.2002)

   

Weihnachts-Sondermarken
helfen kurhessischer Diakonie

   

Kassel (epd). Mit einer Bestellung von Weihnachtswohlfahrtsmarken beim Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW) kann die diakonische Arbeit im Bereich der Landeskirche direkt unterstützt werden. Wie Pressesprecherin Susanne Bullien mitteilte, komme der Zuschlagserlös aus den direkt beim DWKW erworbenen Marken (26 Cent pro Marke) unmittelbar Projekten im Bereich des Werkes zugute. Wer die Marken anderweitig erwerbe, unterstütze damit allgemein Verbände der Freien Wohlfahrtspflege.

Möglich sei eine Bestellung über die Internetadresse www.dwkw.de, wo ein elektronisches Anforderungsformular zu finden sei. Auch telefonisch sei unter 0561/1095-103 eine Bestellung möglich. Die Marken hätten als Motiv den Erzengel Gabriel (51 Cent) und Maria und Joseph mit dem Jesuskind (56 Cent). Die Kosten für den Versand der Marken trage das DWKW. (12.11.2002)

 

www.dwkw.de



«Komm Herr Jesus, sei unser Gast»
Tischgebete wieder im Kommen

   

Kassel (medio). Komm Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was Du uns bescheret hast. Das ist wohl eins der bekanntesten Tischgebete überhaupt. Ob an Feiertagen oder zum ganz normalen Mittagessen - Beten vor dem Essen ist wieder voll im Kommen. Vor allem Familien mit kleinen Kindern nehmen sich Zeit dafür.

Ursprünglich ist das Beten vor dem Essen eine jüdische Tradition. Dort gibt es für fast jedes Gericht ein eigenes Gebet. In welchen Situationen man Betet und wie eine Familie damit umgeht, hören Sie im Hörbeitrag. Wer Tischgebete oder andere Gebete sucht, wird auf der Internetseite des ökumenischen Projekts «Amen-online» fündig. Dort sind Gebete und Texte aus vier Jahrtausenden abrufbar. (08.11.2002)

  amen-online.de



Hörbeitrag zur Meldung

Großes Interesse an
Veranstaltungsreihe zur Globalisierung

   

Kassel (epd). Auf großes Interesse stößt eine vom 18. November bis 1. Dezember in Kassel geplante Veranstaltungsreihe mit dem Thema «Globalisierung. Die Welt zerstören oder gestalten». Wie Hans Trein von der Ökumenischen Werkstatt in Kassel mitteilte, seien die 3.000 hierfür gedruckten Flyer mit dem Programm bereits vergriffen. Veranstalter der Reihe sind unter anderem verschiedene Einrichtungen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Mit Vorträgen, Theaterstücken, Buchlesungen, einem Filmabend und einem musikalischen Gedenken zum Weltaidstag wolle man «in der kurzlebigen Welt einmal etwas länger an einem Thema dranbleiben», sagte Trein. Man hoffe, durch das weit gefächerte Angebot ein breites Publikum zu erreichen. «Wir leben in einer klein gewordenen Welt und müssen uns der Gefahren bewusst sein, die uns drohen», erläuterte Trein die Zielsetzung der Veranstaltung.

Die Reihe beginnt am Montag, 18. November, um 19.30 Uhr im Evangelischen Forum mit einem Vortrag von Wolfgang Kessler,
Chefredakteur der Zeitschrift «Publik-Forum» (Oberursel). (12.11.2002)

   

Posaunenchöre haben keine Nachwuchssorgen

   

Lahntal (epd). Rund 2.500 Jugendliche werden alle fünf Jahre im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Posaunenchören ausgebildet. Wie Günter Kaltschnee vom Posaunenwerk der Kirche in Lahntal bei Marburg auf epd-Anfrage mitteilte, ist die Jugendarbeit in dem etwa 5.000 Bläserinnen und Bläser umfassenden Dachverband ein bedeutender Faktor.

«Unsere Arbeit ist ein wichtiger Punkt für die kirchliche Sozialisation Jugendlicher», erklärte Kaltschnee. Denn durch die Mitwirkung in einem Posaunenchor würden die 10- bis 18-Jährigen auch mit dem kirchlichen Leben vertraut gemacht. Nachwuchssorgen habe man derzeit keine.

Die Eltern sähen, dass sie in den Chören «eine gute Ausbildung bekommen», ergänzte Kaltschnee. Die Ausbildung sei in vielen Fällen kostenlos, das Instrument werde gestellt. Das Posaunenwerk gehöre zu den größten und stabilsten Gruppen in der Kirche. Für den Herbst 2004 sei ein Landesposaunentag geplant, voraussichtlich in Fulda. Dort sollten mehr als 1.000 Bläserinnen und Bläser zusammenkommen. (12.11.2002)

  Posaunenwerk

Männer wollen Kreislauf der Gewalt durchbrechen

   

Kassel/Prag (epd). Den Kreislauf der Gewalt durchbrechen will das Europäische Forum Christlicher Männer, das am vergangenen Wochenende in Prag tagte. «Gewalt gegen Kinder, Frauen, Völker und gegen die gesamte Schöpfung geht viel zu oft von Männern aus», heiße es in einer auf der Konferenz verabschiedeten «Plattform», teilte Martin Rosowski, Geschäftsführer der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, in Kassel mit.

Gewaltfreiheit bedeute nicht Tatenlosigkeit, sondern ein aktives Eintreten für Gerechtigkeit, so die Erklärung. «Gemeinsam werden wir dabei an einem Männerbild arbeiten, das die latente und tatsächliche Nähe zur Gewalt überwindet».

«Männern in diesem Sinne zur Ganzheit zu verhelfen, sie mit sich selbst zu versöhnen, wird unser Beitrag zur Dekade zur Überwindung der Gewalt sein», heißt es weiter in dem Papier. Ziel sei es unter anderem auch, Männerinitiativen gegen Gewalt zu vernetzen und den Dialog zwischen Männern und Frauen zu vertiefen. An dem Prager Treffen nahmen Männer aus zwölf nationalen Kirchen Europas sowie aus Brasilien und den USA teil. (12.11.2002)

   

Diakonische Dienstleister
geraten unter Kostendruck

   

Bad Arolsen (epd). Die wirtschaftliche Situation diakonischer Dienstleiter im Landkreis Waldeck-Frankenberg spitzt sich zu. Diese Auffassung vertrat Horst Wilhelm Hensel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für diakonische Dienste im Kreis Waldeck-Frankenberg, in Bad Arolsen. Dennoch sei man bestrebt, die Standards zu halten. «Diakonie steht für Qualität», betonte Hensel.

Kritik an der derzeitigen Pflegepolitik übte Vorstandsmitglied Alfred Jung. Ständig würden die Einrichtungen mit neuen Vorschriften überhäuft, was die Arbeit nicht einfacher mache. Jung wies zudem darauf hin, dass die Pflegesätze der Kassen seit Jahren nicht erhöht worden seien, die Kosten aber beständig stiegen. «Auch diakonische Träger müssen sehen, dass sie wirtschaftlich über die Runden kommen», erklärte Jung. Die derzeitige Tendenz, die Ausgaben zu deckeln, sei verfehlt. «Der Deckel verschiebt die Probleme nur.»

Die Arbeitsgemeinschaft von 43 selbstständigen diakonischen Trägern war im Mai diesen Jahres gegründet worden. Sie ist Mitglied in der Kreisliga der freien Wohlfahrtspflege. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg werden derzeit täglich 16.000 Menschen durch diakonische Einrichtungen betreut, in denen 1.600 Menschen arbeiten. (12.11.2002)

   

Barbara Heller leitet Evangelische Altenhilfe

   

Hofgeismar (epd). Barbara Heller wird neue Leitende Pfarrerin der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen. Sie wurde am Freitag (8.11.) von der Mitgliederversammlung des Vereins Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen e.V. Hofgeismar als Nachfolgerin von Martin Schindehütte gewählt. Heller werde ihr Amt voraussichtlich am 1. Januar nächsten Jahres antreten, teilte die Öffentlichkeitsreferentin des Vereins, Kersti Schwarze, mit. Sie müsse zuvor noch durch Bischof Martin Hein berufen werden.

Barbara Heller, Jahrgang 1959, war nach einer Tätigkeit als Gemeindepfarrerin in Kassel-Wilhelmshöhe seit 1990 in der kirchlichen Erwachsenenbildung und an der Evangelischen Akademie in Hofgeismar tätig. Im vergangenen Jahr wurde die Pfarrerin und Sozialökonomin in die Leitung des Diakonischen Aus- und Fortbildungszentrums für Altenarbeit der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen berufen.

Martin Schindehütte, der das Amt acht Jahre lang innehatte, wird das Amt des Geistlichen Vizepräsidenten im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hannovers übernehmen. Er wird am am 19.11. durch Bischöfin Margot Käßmann in Hannover in sein neues Amt eingeführt. (12.11.2002)

  Ev. Altenhilfe

Thomas Zippert neuer Ausbildungsleiter in Hephata

   

Schwalmstadt (epd). Thomas Zippert ist seit dem 1. Oktober neuer Ausbildungsleiter im Hessischen Diakoniezentrum Hephata in Schwalmstadt-Treysa. Wie die Pressestelle der Einrichtung mitteilte, ist Zippert Nachfolger von Friedrich Martiny, der eine neue Aufgabe bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania übernommen habe.

Zippert ist verantwortlich für die Ausbildung von Diakonen, Altenpflegern, Erziehern und Heilpädagogen an der Fachschule für Diakonie und Sozialpädagogik. Wie die Pressestelle weiter mitteilte, können seit diesem Wintersemester Studentinnen und Studenten für Soziale Arbeit, auch in Kombination mit einer Ausbildung zum Diakon, ihr volles Studium in Hephata absolvieren. (08.11.2002)

  www.hephata.de

Marburger Theologie verleiht drei Ehrendoktortitel

   

Marburg (epd). Der Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg verleiht am 14. November drei Ehrendoktorwürden der Theologie. Geehrt werden der Hamburger Architekt Meinhard von Gerkan, der Marburger Philosoph Dieter Henrich und der Theologe Milton Schwantes aus Sao Paulo (Brasilien), teilte die Universität mit.

Durch die Verleihung der Ehrenpromotionen an drei Persönlichkeiten wolle man die verschiedenen Arbeitsbereiche des Fachbereichs Evangelische Theologie sichtbar machen, erklärte der Dekan des Fachbereichs, Dietrich Korsch, auf epd-Anfrage. Alle drei besäßen enge Bezüge zur Marburger Theologie. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an drei Personen sei eine Besonderheit und geschehe im Zusammenhang mit dem 475-jährigen Jubiläum der Universität in diesem Jahr.

Von Gerkan habe mit seiner Architektur «einen Raum für Religion in einem säkularen Kontext» eröffnet, heißt es in der Begründung. Henrich habe einen «Beitrag zur Grundverfassung der neuzeitlichen Philosophie geleistet». Schwantes habe die lateinamerikanische Befreiungstheologie mit begründet und sich als «Brückenbauer» zwischen Brasilien und Deutschland erwiesen. Die Akademische Feier beginnt um 16.15 Uhr in der Aula der Alten Universität in Marburg. (08.11.2002)

   

Familienmediatoren treffen sich in Kassel

   

Kassel (epd). Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familienmediation trifft sich am 15. und 16. November zu einer Tagung und Mitgliederversammlung in Kassel. Wie Christoph C. Paul, Sprecher der 1992 gegründeten und etwa 500 Mitglieder zählenden Arbeitsgemeinschaft, mitteilte, würden Mediatoren häufig bei Konfliktsituationen auch im Raum der Kirche angefragt.

Familienmediation ist nach den Angaben der Arbeitsgemeinschaft ein Verfahren, Konflikte bei Trennung, Scheidung, Erbstreitigkeiten, schulischen Differenzen, Wirtschafts- und Arbeitskonflikten möglichst fair zu regeln.

Auf der Tagung ist am Freitag, 15. November, um 17.30 Uhr im Hotel Reiss eine Podiumsdiskussion unter dem Motto «Nachrichten aus der Region - Berichte aus der Praxis» geplant. Darin soll es um die Themen Paar-Mediation, gerichtsnahe Mediation, Anwalt des Kindes, familiengeführte Unternehmen und Mobbing gehen. (08.11.2002)

   

Buch und Ausstellung zu:
Kunst und Kirche aus feministischer Perspektive

   

Gelnhausen (epd). «Der Sprung in der Schüssel» hat das Frauenbildungs- und -studienzentrum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) seine neue Veröffentlichung betitelt. Das Buch befasse sich mit dem «schwierigen Verhältnis von Kunst und Kirche aus feministischer Perspektive», sagte Gisela Matthiae, theologische Studienleiterin der Bildungseinrichtung, bei der Buchvorstellung in Gelnhausen. Das Buch versammle Beiträge von Künstlerinnen und Theologinnen sowie von Frauen, die in beiden Bereichen tätig sind.

In der europäischen Tradition sei Kunst ursprünglich als Auftragsarbeit der Kirche entstanden, sagte Matthiae. Noch heute bestehe die Gefahr, dass von kirchlicher Seite Kunst als «Illustration» theologischer Inhalte angesehen werde. Die Theologie wolle zu einer veränderten Wahrnehmung der Realität beitragen, habe jedoch erkennen müssen, dass dies der Kunst besser gelinge. Kunst mache keine direkten politischen Aussagen, stelle aber in erster Linie Fragen und weise auf gesellschaftliche Realitäten hin, die es wahrzunehmen oder auch zu verändern gelte, sagte Matthiae. Das Buch thematisiere auch Sprünge und Brüche, wie sie zur Kunst, aber auch zur Religion gehörten, sagte Kirsten Beuth, kulturwissenschaftliche Studienleiterin.

Eine Ausstellung mit Werken von vier der Künstlerinnen, die in dem Buch zu Wort kommen, ist bis 17. November im Anna-Paulsen-Haus, dem Tagungshaus der Bildungsstätte, zu sehen. Öffnungszeiten sind werktags von 9 bis 17 Uhr. Das Buch «Der Sprung in der Schüssel, Künstlerinnen und Theologinnen im Austausch», Centaurus-Verlag, Herbolzheim 2002, 196 Seiten, 24,50 Euro, ist beim Frauenstudien- und -bildungszentrum, Herzbachweg 2, 63571 Gelnhausen, zu beziehen. (08.11.2002)

   

Bischof Hein fordert EKD
zu klaren Positionen in der Bioethik auf

   

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat die EKD-Synode aufgefordert, auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes klare Positionen zu den Grenzen medizinischer Forschung zu beziehen. Zum christlichen Menschenbild gehöre, dass Leiden, Behinderungen und «die eigene Endlichkeit» Teil des Lebens seien, sagte Hein in Kassel in einem epd-Gespräch. «Die leidlose Gesellschaft ist uns als Menschen nicht verheißen», erklärte der Kasseler Bischof.

Schwerpunktthema der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Ostseebad Timmendorfer Strand ist die Frage «Was ist der Mensch?". Dabei geht es unter anderem um Fragen der Gentechnik, der Bioethik und der Sterbehilfe. «Wir müssen nach den Konsequenzen für das Leben in unserer Gesellschaft fragen», sagte Hein. Er wies zugleich Vorwürfe zurück, die evangelische Kirche habe sich bisher zu undifferenziert in der Bioethik-Debatte geäußert.

Mit Blick auf die moderne Gentechnik wandte sich Hein gegen ein «Recht auf Heilung». Die Vorstellung einer nicht mehr der Krankheit unterworfenen Menschheit sei eine «fatale Verdrehung der Bedingungen von Menschsein», so der Bischof. Krankheit und Behinderungen könnten weder durch Gentherapie noch durch die in Deutschland nicht zugelassene Präimplantationsdiagnostik (PID), bei der künstlich erzeugte Embryos auf Erbkrankheiten untersucht werden, beseitigt werden. Auch im Wirtschaftsleben sei die Menschenwürde zunehmenden Gefährdungen ausgesetzt, sagte Hein. Das ursprüngliche Konzept der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland habe vorgesehen, die Belange der Wirtschaft mit einem moralischen Anspruch zu verbinden. «Inzwischen habe ich die Befürchtung, dass dies zunehmend in Vergessenheit gerät», sagte der Bischof.

Trotz veränderter Bedingungen sei die Soziale Marktwirtschaft als «Leitidee» unverzichtbar. In der politischen Diskussion vermisse er allerdings derzeit «Leitlinien, nach denen diese Gesellschaft weiterentwickelt werden kann», kritisierte Hein. Zudem bemängelte er ein «politisches Krisenmanagement, das nur kurzfristig Löcher stopft». Die Kirchen müssten aufmerksam verfolgen, wie wirtschaftliche Zwänge und die moralische Qualität der Gesellschaft in Einklang zu bringen seien, sagte Hein. Es gehe nicht nur darum, wie die Wirtschaft weiter menschenwürdig gestaltet werden könne, sondern auch um den gerechten Ausgleich im globalen Zusammenhang. «Wir werden dieses Thema erneut auf die Tagesordnung setzen», kündigte der Bischof an. (05.11.2002)

   

Schülergottesdienste am Buß- und Bettag

   

Kassel (epd). Zwei zentrale Schülergottesdienste am Buß- und Bettag (20. November) veranstaltet das Evangelische Stadtjugendpfarramt in Kassel. Wie Stadtjugendpfarrerin Anja Baum mitteilte, sind in der Zeit von 9 bis 9.45 Uhr Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 in die Kasseler Kreuzkirche eingeladen. Für die Klassen 10 bis 13 sowie für Berufsschüler finde in der Zeit von 11 bis 11.45 Uhr ein weiterer Gottesdienst statt.

Der Buß- und Bettag sei nach wie vor ein gesetzlich geschützter Feiertag, so Baum. Die Gottesdienste würden in Absprache mit dem Staatlichen Schulamt angeboten, die Schulleitungen würden informiert. (05.11.2002)

  www.busstag.de

Kirchliche Internet-Stellenbörse wird gut genutzt

   

Kassel (epd). Der elektronische Stellenmarkt, den die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) seit 1999 auf ihrer Internetseite www.ekkw.de anbietet, wird gut genutzt. Dieses Fazit zog Harald Naumann-Hildebrandt, Sachgebietsleiter im Landeskirchenamt, in Kassel. Pro Jahr verzeichne man auf der Site über 30.000 Besucher. Durch Rückmeldungen wisse er, dass auf diese Art und Weise auch schon zahlreiche Stellen vermittelt worden seien. Vor allem junge Leute würden diese Form der Stellensuche nutzen.

Auf weniger Interesse als im Vorjahr stieß hingegen die 5. Arbeitsmarktbörse, zu der die EKKW und das Diakonische Werk am 1. November geladen hatten. Mit rund 80 Teilnehmern sei man deutlich gegenüber der Zahl von 140 Teilnehmern im Vorjahr zurückgeblieben, sagte Naumann-Hildebrandt. Auf der Börse boten unterschiedliche kirchliche und diakonische Einrichtungen Gespräche und Informationen zu einem möglichen Stellenwechsel oder beruflichem Einstieg an. (05.11.2002)

  Stellenbörse

EKKW:
Kirchenmitglieder spendeten 2001 mehr Geld

   

Kassel (epd). Einen Zuwachs von 4,89 Prozent an «freiwilligen Zuwendungen für kirchliche Zwecke» verzeichnet die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck für das Jahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr. Wie aus dem jetzt erschienenen Amtsblatt der Landeskirche hervorgeht, wurden durch Kollekten, Spenden, Sammlungen und Vermächtnisse insgesamt 8.605.800,26 Euro eingenommen. Im Jahr 2000 waren es 8.184.757,49 Euro.

Auf das einzelne Gemeindeglied bezogen ergibt sich ein Durchschnitt von 8,70 Euro pro Kopf im Jahr. Als Gemeindeglieder gelten alle Mitglieder der Landeskirche, unabhängig von ihrem Alter. Ihre Zahl betrug im Jahr 2001 genau 989.357. Pro Kopf am besten schnitt der Statistik zufolge der Kirchenkreis Marburg-Stadt ab. Hier lag der Durchschnitt bei 16,99 Euro pro Gemeindeglied. Am wenigsten Geld pro Kopf wurde im Kirchenkreis Kirchhain gesammelt, hier stehen lediglich 4,27 Euro zu Buche. Für das laufende Jahr liegen noch keine Ergebnisse vor. (05.11.2002)

   

Pogromgedenken mit Zitaten jüdischer Kinder

   

Bad Hersfeld (epd). Mit «Zitaten jüdischer Kinder» soll am 8. November in Bad Hersfeld der «Reichskristallnacht» vor 64 Jahren gedacht werden. Wie Werner Schnitzlein von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg e.V. mitteilte, werden Mitglieder des Evangelischen Jugendforums an drei Stationen in wenigen Sätzen das traurige Schicksal von 20 Jungen und Mädchen schildern, die die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus nicht überlebten.

Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen St. Lullus-Sturmius-Kirche um 18 Uhr werde man sich zur Gedenkstätte für die jüdischen Opfer am Schillerplatz begeben. Letzte Station sei eine Ausstellungseröffnung in der Evangelischen Bildungsstätte auf dem Frauenberg um 19.15 Uhr. Hier würden Kopien der Zeichnungen eines 15-jährigen Jungen, der Auschwitz überlebte, gezeigt. (01.11.2002)

   

Training gegen rechte Gewalt

   

Korbach (epd). Ein Training gegen rechte Gewalt bietet das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) mit Sitz in Dortmund vom 6. bis 8. Dezember in Korbach an. Eingeladen sind junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahren, die lernen möchten, wie man rechte Parolen widerlegen oder gewaltfrei eingreifen kann, wenn Situationen zu eskalieren drohen, teilte der Veranstalter mit.

Das «Aktiv gegen Rechts»-Training werde mit öffentlichen Mitteln des Familienministeriums und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Die Veranstaltung, die in der Korbacher Jugendherberge stattfinde und 9 Euro Teilnahmegebühr koste, beinhalte Zivilcourage-Übungen zum Umgang mit Gewalt, Aggression und Rassismus, das Entwickeln von Strategien für das Verhalten in gefährlichen Situationen und außerdem workshops, die sich mit HipHop und Rechtsradikalismus beschäftigten.

Das IBB ist Mitglied der «Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V.», einem Dachverband von 35 christlichen Freiwilligendiensten. Nähere Informationen: IBB, Thomasstr. 1, 44135 Dortmund, Tel.: 0231/9520960. (01.11.2002)

   

Bibelgesellschaften bieten
SMS-Adventskalender an

   

Kassel (epd). Einen kostenlosen elektronischen Adventskalender für Handy-Nutzer bietet die Arbeitsgemeinschaft der Bibelgesellschaften im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck an. In der Zeit vom 1. bis 26. Dezember könne man jeden Tag per SMS einen guten Satz aus der Bibel auf sein Handy bekommen, sagte Michael Becker, Beauftragter für bibelgesellschaftliche Arbeit. «Es kostet nichts und tut gut», ermutigte er zur Anmeldung.

Beteiligt an der Aktion sind die Kasseler, die Oberhessische und die Hanauer Bibelgesellschaft. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter der e-mail Adresse rundfunk.mz@ekkw.de oder per Telefon: 0561/9307-114. Erforderlich ist die Angabe der eigenen Handynummer. (01.11.2002)

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Grabstätte für Fehlgeburten
in Kassel eingeweiht

   

Kassel (epd). Auf Initiative des Klinikums Kassel ist auf dem Hauptfriedhof der Stadt eine Grabstätte für Fehlgeburten eingeweiht worden. Auf dem neun Quadratmeter großen Grabfeld können in Zukunft Fehlgeborene mit einem Gewicht unter 500 Gramm beigesetzt werden. «Wir wollen, dass den Eltern ein würdevolles Abschiednehmen von den im Mutterleib gestorbenen Kindern ermöglicht wird», sagte Michael Freude, Oberarzt des Klinikums.

Dreimal im Jahr sollen die Föten, bei denen nach dem Scheiden vom Mutterleib weder Herzschlag noch eine natürliche Lungenatmung vorhanden waren, gemeinschaftlich in einer Gemeinschaftsurne auf dem Hauptfriedhof beigesetzt werden. Begleitet wird die Initiative durch die Klinikseelsorge, die bereits im Krankenhaus für die Betreuung und Beratung der Eltern zur Verfügung steht.

Statistisch gesehen endet jede dritte festgestellte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt. Die meisten ereignen sich in den ersten Schwangerschaftswochen, 30 bis 50 Mal im Jahr werden in der Frauenklinik des Klinikums aber auch Kinder geboren, die mindestens den vierten Schwangerschaftsmonat erreicht haben. Mit einem Gewicht unter 500 Gramm wurden sie bisher nicht beerdigt, sondern wie entnommene Organe entsorgt. (01.11.2002)

   

Aufsatzband schildert
Kulturgeschichte nordhessischer Juden

   

Hofgeismar (epd). Über Einzelheiten der gewaltsamen Deportation jüdischer Einwohner des Regierungsbezirkes Kassel in deutsche Konzentrationslager informiert jetzt erstmalig ein Aufsatz der Wissenschaftlerin Monica Kingreen. Wie Michael Dorhs, Mitherausgeber eines jetzt erschienenen Aufsatzbandes mit dem Titel «Das achte Licht» mitteilte, wird in den 35 Beiträgen des Buches zudem die Kultur- und Sozialgeschichte der Juden im nördlichen Kurhessen untersucht.

Hervorgegangen sei das Werk aus der Judaica-Abteilung des Hofgeismarer Stadtmuseums. An der finanziellen Förderung hätten sich unter anderem die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Kulturstiftung der Kasseler Sparkasse sowie die Stadt Hofgeismar beteiligt. Der in einer Startauflage von 1.500 Exemplaren erschienene Band, herausgegeben von Helmut Burmeister und Michael Dorhs, ist als Band 39 der Reihe «Die Geschichte unserer Heimat» des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Kassel erschienen. (01.11.2002)

   

Landesjugendforum zeigt Zeichnungen
eines Jungen aus Auschwitz

   

Bad Hersfeld (epd). Zeichnungen des 15-jährigen Thomas Geve aus dem Konzentrationslager Auschwitz sind vom 8. bis 22. November in der Kapelle der Jugendbildungsstätte Frauenberg in Bad Hersfeld zu sehen. Die Ausstellung werde im Rahmen des Landesjugendforums der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am 8. November um 20 Uhr eröffnet, teilte Klaus Spengler, Geschäftsführer des Landesjugendforums, mit.

Die Ausstellung werde täglich von 16 bis 18 Uhr geöffnet sein, für Schulklassen oder Gruppen könnten auch zu anderen Zeiten Führungen organisiert werden. Bei den Zeichnungen handele es sich um Kopien, die die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der Gedenkstätte Buchenwald zur Verfügung gestellt habe.

Unter dem Motto «Erinnern und wachsam sein» wollen in der Zeit vom 8. bis 10. November Jugendliche im Rahmen des Landesjugendforums unter anderem an einer Gedenkfeier zum Pogromgedenken in Bad Hersfeld teilnehmen und zu einem «Lichterzug» am Samstag nach Melsungen reisen. (01.11.2002)

   

Weltmusik aus Schweizer Alpentälern

   

Kassel (epd). Musik aus abgelegenen Tälern der Schweiz, unberührt von der Musik des Abendlandes, bieten die bis Sonntag dauernden Kasseler Musiktage. «Wir wollen zeigen, wie reich die Weltmusik ist», sagte Leo Karl Gerhartz, künstlerischer Leiter der Musiktage, bei der Eröffnung zum diesjährigen Motto «Stimme!». Neben dem Schweizer Duo «Stimmhorn» bekomme das Publikum auch noch Künstler aus Madagaskar und Tibet zu Gehör. «Wir wollen auch absolut Unbekanntes präsentieren», umriss Gerhartz einen Teil seines diesjährigen Konzeptes.

Das Schweizer Duo tritt mit Instrumenten wie Alphorn, Alperidoo oder einer abgebrochenen Orgelpfeife am Samstagabend in der Kasseler Stadthalle in der Veranstaltung «Stimm-Welten» auf. Die evangelische Kirche, die zu den Förderern der bereits 1933 gegründeten Institution der Musiktage gehört, beteiligt sich unter anderem mit einem musikalischen Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Kasseler Martinskirche. Auf dem Programm steht die Uraufführung der «Missa brevis» des zeitgenössischen Komponisten Dieter Schnebel in der Version für Stimme und Schlagzeug.

Karten für alle der insgesamt 15 Veranstaltungen - außer dem Jodelseminar und dem Kurs zum Obertonsingen - sind noch an den Abendkassen erhältlich. Für einige Veranstaltungen, wie etwa den Gottesdienst, wird kein Eintritt erhoben. Informationen unter Tel. 0561/9889390. (01.11.2002)

  kasseler-musiktage.de

Landeskirche und Diakonisches Werk
laden zur 5. Arbeitsmarktbörse ein

   

Kassel (epd). Zum fünften Mal laden die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie das Diakonische Werk zu einer Arbeitsmarktbörse ein. Am Freitag, 1. November, hätten alle, die einen beruflichen Einstieg oder Wechsel planten, Gelegenheit, sich bei Fachleuten und Anstellungsträgern aus Kirche und Diakonie zu informieren, teilten die Veranstalter mit.

In der Zeit von 10 bis 12.30 Uhr würden unterschiedliche Arbeitsfelder aus Kirche und Diakonie vorgestellt, außerdem werde ein Referat von Werner Thole von der Universität Kassel mit dem Titel «Attraktivität sozialer Berufe im Spannungsfeld zwischen Professionalität und Wirtschaftlichkeit» angeboten. Am Nachmittag ständen dann Anstellungsträger zu Gesprächen und Informationen zur Verfügung, außerdem gebe es ein Internet-Cafe. Veranstaltungsort ist das Evangelische Gemeindehaus im Kasseler Stadtteil Wehlheiden. (29.10.2002)

  Arbeitsmarktbörse

Bischof Hein ordiniert fünfzehn
Vikarinnen und Vikare ins Pfarramt

   

Tann/Rhön (medio). Die Kirche soll sich der Welt öffnen, jedoch dabei nicht auf kritische Distanz verzichten. Dazu hat der Bischof der EKKW, Dr. Martin Hein, aufgerufen. In seiner Predigt anlässlich der Ordination von 15 Theologen und Theologinnen ins Pfarramt sagte der Bischof am Sonntag (27.10.) in der Stadtkirche zu Tann (Rhön), dem Protestantismus werde seit jeher eine große Welttauglichkeit zugeschrieben. Dies dürfe aber nicht zu einer schnellen Anpassung führen. Gefordert sei vielmehr eine kritische Grundeinstellung zur Welt. Der christliche Glaube zeichne sich grundsätzlich durch seine Distanz zur Welt aus. Diese "Weltferne" dürfe jedoch nicht mit "Weltflucht" verwechselt werden. Es gehe vielmehr darum, vom Standpunkt des Glaubens aus die Welt zu betrachten und so mit ihr in Beziehung zu treten.

Die Ordination der fünfzehn Vikarinnen und Vikare schließt den Ausbildungsweg zur Pfarrerin, zum Pfarrer ab und ist die Voraussetzung für die Übernahme eines Pfarramtes in der Landeskirche. Nach dem akademischen Studium der Theologie haben die Kandidaten ein zweijähriges Vikariat absolviert. In dieser zweiten Ausbildungsphase haben sie die kirchliche Praxis in unterschiedlichen Gemeinden kennengelernt.

In der Ordination werden die zu ordinierenden Frauen und Männer von der Kirche mit der Aufgabe der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums und der Verantwortung für die beiden Sakramente - Abendmahl und Taufe - betraut. (28.10.2002)

   

Nachdenken über andere
Gottesdienstformen in Hanau

   

Hanau (epd). Erstmalig wird in der Südregion der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck der Projekttag «Andere Gottesdienste für andere Leute zu anderen Zeiten» veranstaltet. In dem am Samstag, 9. November, um 9 Uhr im Gemeindehaus Hanau-Kesselstadt beginnenden Treffen soll über neue Formen der Gottesdienstgestaltung informiert und nachgedacht werden. Veranstalter ist das Amt für kirchliche Dienste.

Eingeladen seien Pfarrer, Kirchenvorstände und kirchliche Mitarbeiter aus dem Sprengel Hanau und den angrenzenden Kirchenkreisen. Fabian Vogt, Referent für andere Gottesdienste in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, wird ein Impulsreferat zum Thema «Von der Sehnsucht nach anderen Gottesdiensten» halten.

Die Teilnehmer der Veranstaltung haben unter anderem auch Gelegenheit, sich an Infoständen verschiedener Projektgruppen der Landeskirche über andere Gottesdienstprojekte zu informieren. (28.10.2002)

   

Wehr- oder Zivildienst bei
doppelter Staatsbürgerschaft

   

Maintal (epd). Gegen das Vorurteil, Ausländer nähmen in Deutschland zwar alle Vorteile in Anspruch, leisteten aber nichts für die Allgemeinheit, hat sich Helmut Stein von der Maintaler Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer gewandt. Seit Jahren betreue die Einrichtung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Maintal eine große Anzahl junger Männer, die aus dem Ausland stammten und im Laufe ihres Aufenthaltes die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hätten, sagte Stein. Auf sie komme mit Vollendung des 18. Lebensjahres der staatliche Dienst zu.

Junge Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft erführen oft erst in einem Beratungsgespräch, dass sie ihren staatlichen Dienst in dem Land ableisten müssen, in dem sie ihren Lebensmittelpunkt haben, erklärte Stein. Dies sei in der Regel Deutschland. Stein wies hin, dass auch Übersiedler aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion deutsche Staatsbürger seien und somit ebenfalls Wehr- oder Zivildienst leisten müssten. (28.10.2002)

   

Kasseler Musiktage:
Jodeldiplom im Bergpark

   

Kassel (epd). Ein echtes Diplom können Teilnehmer eines Jodelseminars im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel erwerben, das im Rahmen der Kasseler Musiktage vom 31. Oktober bis 3. November angeboten wird. Unter der Leitung von Josef Ecker aus dem Chiemgau könne am 2. November in der Zeit von 9 bis 17 Uhr das Gipfeljodeln, Almjodeln, Dialogjodeln sowie das Jodeln als Lockruf erlernt werden, teilte der Veranstalter mit. Zum Abschluss werde gar eine Einführung in den Jodelkanon geboten. Eine gesangliche Vorbildung sei nicht erforderlich.

Die Kasseler Musiktage, die jährlich in der nordhessischen Metropole stattfinden, stehen in diesem Jahr unter dem Motto «Stimme!» Unter anderem würden in diesem Jahr vokale Folklore und Avantgarde aus Madagaskar, Tibet und der Schweiz präsentiert. In einem Gottesdienst am Sonntag, 3. November, in der Martinskirche werde zudem der Komponist und Theologe Dieter Schnebel sein Werk «Missa brevis» für Stimme und Schlagzeug uraufführen.

Weitere Informationen bei: Kasseler Musiktage, Heinrich-Schütz-Allee 33, 34131 Kassel, Tel. 0561/9889390, Internet:
www.kasseler-musiktage.de. (24.10.2002)

  kasseler-musiktage.de

Kreissynode Melsungen wendet sich
gegen Pläne zur Auflösung ihres Kirchenkreises

   

Melsungen (medio). Auf ihrer Tagung am 19. Oktober hat sich die Kreissynode Melsungen entschieden gegen eine mögliche Auflösung des Kirchenkreises Melsungen ausgesprochen. "Der Kirchenkreis Melsungen ist ein leistungsstarker Kirchenkreis, die Zahl der Gemeindeglieder stabil und er hat sich bei der Bewältigung seiner Aufgaben als eine gewachsene Solidargemeinschaft bewährt", begründet das Abschlusspapier die Haltung der Kreissynodalen. Die "Ergebnisse der Arbeit des Struktur- und Entwicklungsausschusses des Rates der Landeskirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck" vom Mai 2002, die eine Strukturreform der Landeskirche und eine Verringerung der Kirchenkreise von bisher 28 auf 21 vorschlagen, hätten eine Angliederung des Melsunger Dekanates an das von Homberg zur Folge. Ein Rückzug kirchlicher Präsenz aus dem Raum Melsungen sei jedoch nicht zu verantworten, so die Synode, zumal die Vorschläge des Strukturausschusses nicht auf die lange gewachsene Zusammengehörigkeit der Menschen im Altkreis Melsungen Rücksicht nähmen.
Das Strukturpapier wolle durch eine Reduzierung der Kirchenkreise mittelfristig Kosten sparen. Dieses Ziel würde jedoch durch eine Angliederung des Kirchenkreises Melsung nach Homberg gerade nicht erreicht, so das Ergebnis der Synode weiter. Vielmehr führe die geplante Zusammenlegung zu zusätzlichen Kosten, sowohl im personellen Bereich als auch bei den Fahrtkosten. Hinzu käme, dass durch die größeren Entfernungen ca. 270 Stunden Fahrtzeit pro Jahr zusätzlich auf die Pfarrerschaft zukämen. Dies sei für die Gemeinden ein Verlust von fünf Wochen Seelsorgearbeit.
Ähnliches gelte auch für die geplante Fusion von vier kirchlichen Rentämtern im Schwalm-Eder-Kreis zu einer zentralen Verwaltungsstelle in Homberg. Hier würden zudem Baukosten von über 2 Mio. anfallen, die nur zu einem Bruchteil durch den Verkauf vorhandener Gebäude refinanziert werden könnten.

Die Bad Hersfelder Pröpstin Roswitha Alterhoff, die dem Strukturausschuss angehört und sich auf der Synode den Fragen stellte, betonte, dass es sich bei der Frage um einen längst noch nicht entschiedenen Konsultationsprozess handle. Das Papier sei ein Vorschlag und habe durchaus auch Schwächen, gerade im Bezug auf die kleineren Gemeinden, so die zukünftige Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Sie rief die Synodalen dazu auf, ihre Argumente zu sammeln und in die Diskussion einzubringen.

Unterstützung gab es für die Synodalen auch von politischer Seite. Guxhagens Bürgermeister Winfried Becker betonte in seinem Grußwort die Verbundenheit aller Kommunen des Altkreises Melsungen mit dem Kirchenkreis und den Kirchengemeinden. Er erinnerte an die kommunale Gebietsreform. Selbst nach 25 Jahren hätten die Menschen diese "Neuordnung von oben" noch nicht vollständig überwunden. Dies dürfe auch bei einer kirchlichen Strukturreform nicht außer Acht gelassen werden. Aus Sicht des Altkreises Melsungen käme der neue Kirchenkreis mit Dekanatssitz in Homberg in eine Randlage. Die Bürgermeister dieser Region würden deshalb geschlossen gegen eine Auflösung des Kirchenkreises Melsungen eintreten. Themen wie Kindergärten und Baulasten könnten nur durch die Nähe der Gesprächspartner für alle Seiten gewinnbringend gelöst werden, so Becker, der das bisherige gute Miteinander von Kommunen und Kirchenkreis herausstellte. (21.10.2002)

   

Weltweiter Protesttag gegen
drohenden Irak-Krieg auch in Kassel

   

Kassel (epd). Zu einer Demonstration am kommenden Samstag (26.10.) gegen einen drohenden Krieg der USA gegen den Irak hat die Friedensbewegung in Kassel aufgerufen. Die Veranstaltung solle um 12 Uhr am Kasseler Königsplatz starten. Wie Peter Strutynski vom Kasseler Friedensforum mitteilte, finde die Kundgebung im Rahmen eines weltweiten Protesttages statt, der von der US-amerikanischen Anti-Kriegs-Bewegung ausgehe. In Washington und San Francisco würden an diesem Tag Hunderttausende gegen den drohenden Krieg auf die Straße gehen.

Auf der Kundgebung in Kassel würden unter anderem auch der Diözesansprecher von Pax Christi (der Katholischen Friedensbewegung), Clemens Zerfaß, und der katholische Geistlich Harald Fischer zu Wort kommen.

Der Protest gegen den Irak-Krieg sei nicht gleichzusetzen mit einer Solidarität mit dem Regime von Saddam Hussein, betonte Strutynski. Der Friedensbewegung gehe es ausschließlich um die Solidarität mit dem irakischen Volk. Ein neuer Golfkrieg würde erneut Tausende und Abertausende unschuldiger Menschen das Leben kosten, das Land verwüsten und die Umwelt zerstören. Außerdem könne er im Nahen Osten zu einem unkontrollierten Flächenbrand von Gewalt und Krieg führen. Es dürfe nicht sein, dass sich US-Präsident Bush über das Völkerrecht und die Meinung der Staatengemeinschaft hinwegsetze. (24.10.2002)

   

Neuer Studentenpfarrer in Marburg

   

Marburg (epd). Der neue Studentenpfarrer in Marburg, Georg Kuhaupt, wird am 30. Oktober von der Marburger Pröpstin Elisabeth Schoenborn in sein Amt eingeführt. Kuhaupt trete die Nachfolge von Jobst Duwe an, der Ende Juli aus dem Amt geschieden sei, teilte Studentenpfarrer Reinhard Weber auf epd-Anfrage mit.

Der 38-jährige Kuhaupt war zuletzt fünf Jahre lang Gemeindepfarrer in Kassel, zuvor Repetent der Hessischen Stipendiatenanstalt in Marburg. Die Studentenseelsorge in Marburg wird laut Weber mit insgesamt 1,5 Stellen abgedeckt. Die Einführung beginnt um 19 Uhr im Rahmen des Semestereröffnungs-Gottesdienstes der Evangelischen Studentengemeinde in der Elisabethkirche. (24.10.2002)

   

Kasseler Unternehmer erhält
Verdienstkreuz für soziales Engagement

   

Kassel (epd). Der Kasseler Unternehmer Klaus Dieter Trayser (63) bekommt für sein soziales und gesellschaftliches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Wie die Pressestelle der Plansecur-Stiftung, deren Vorsitzender er zugleich ist, mitteilte, bekomme Trayser die Auszeichnung am Samstag, 2. November, in den Räumen der Plansecur-Akademie von der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner (FDP), überreicht.

Trayser ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der 1986 in Bonn ins Leben gerufenen Plansecur-Unternehmensgruppe für systematische Finanzplanung und Vermittlung. Die 1999 gegründete Plansecur-Stiftung hat nach Angaben von Plansecur im vergangenen Jahr 52 Projekte aus dem kirchlichen, sozialen und kulturellen Bereich mit rund 257.000 Euro gefördert. Ihr fließen jedes Jahr ein Prozent aller Provisionen des Unternehmens zu. (24.10.2002)

   

Forscher:
Leichenpredigten geben Aufschluss
über Alltagsgeschichte

   

Marburg (epd). Sterben wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zur Privatsache. Zu diesem Schluss kommt der Leiter der Marburger Forschungsstelle für Personalschriften an der Marburger Philipps-Universität, Rudolf Lenz. Aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens organisiert die Forschungsstelle ab dem 28. Oktober ein Symposion mit Ausstellung und Jubiläumskonzert. Thema seien die so genannten Leichenpredigten, erklärte Lenz auf epd-Anfrage.

Die Leichenpredigten, laut Lenz eine «Erfindung Martin Luthers», sind Gegenstand der Forschung der Marburger Einrichtung. Zwischen 1550 und 1750 habe der Pfarrer diese Predigten zum Begräbnis des Toten gehalten. Sie seien zwischen vier und vierhundert Seiten lang gewesen und hätten aus Predigt, Trauergedichten, Abdankung und Angaben über den Verstorbenen bestanden. Diese Personalia seien heute für die Forschung interessant, weil sie Informationen zur Alltagsgeschichte enthielten. Das Begräbnis habe ursprünglich teilweise mehrere Tage lang gedauert. In der heutigen Schnelllebigkeit hingegen fehle den Menschen die Zeit für solche Zeremonien. Das Thema Sterben werde tabuisiert, Menschen stürben anonym im Hospiz oder im Krankenhaus, meinte Lenz.

Das vierte Marburger Personalschriften-Symposion beginnt am 28. Oktober um 10.30 Uhr im Vortragssaal der Universitätsbibliothek in Marburg. Den Abschluss der Tagung bildet ein Jubiläumskonzert des Dresdner Kreuzchores am 31. Oktober um 20 Uhr in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien. Am 28. Oktober öffnet zudem eine Ausstellung «Deß einen Todt - deß andern Brod», in der verschiedene Leichenpredigten, Techniken der Aufbereitung und Hilfsmittel gezeigt werden. Die Ausstellung in der Marburger Universitätsbibliothek ist bis zum 1. Dezember montags bis samstags von 9 bis 21 Uhr und sonntags von 13 bis 21 Uhr zu sehen. (24.10.2002)

   

Kicken unterm Kronenkreuz

   

Kassel (epd). Ein Fußballturnier zwischen acht Manschaften, drei davon Gefangenenmannschaften, findet am kommenden Samstag (26.10.) in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kassel II statt. Wie das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck mitteilte, seien das Fachreferat Straffälligenhilfe sowie die Abteilung Sport und Freizeit der JVA II die Veranstalter.

Die hohe integrative Kraft des Fußballs solle im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Es sei ein Anliegen der Evangelischen Straffälligenhilfe und der Sepp-Herberger-Stiftung, das Thema Straffälligkeit in die Öffentlichkeit zu bringen und an den
Wiedereingliederungsauftrag zu erinnern.

Im Anschluss an das Turnier stehen Kurzinterviews mit verschiedenen Gästen auf dem Programm, unter anderem mit Martin Slenczka, Landespfarrer für Diakonie. Für einen Besuch der Veranstaltung, die um 13.30 Uhr beginnt, ist eine Voranmeldung zwingend erforderlich. Nähere Informationen und Anmeldung unter 0561/1095-107, Frau Brietzke oder unter -105, Frau Funke. (21.10.02)

   

Kostenloses Kirchenkreismagazin
Zeit-Zeichen feiert fünften Geburtstag

   

Hanau (epd). Das Magazin Zeit-Zeichen feiert in diesen Tagen seinen fünften Geburtstag. Wie der Medienbeauftragte des Sprengels Hanau, Fredy Fritz Henning, mitteilte, sei das in einer Auflage von 46.000 Exemplaren erscheinende Magazin das einzige im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, das von einem Kirchenkreis herausgegeben werde. Es erscheine ein- bis zweimal im Jahr und werde in 18 Gemeinden des Kirchenkreises Hanau-Land als Beihefter eines Stadtjournals verteilt.

Nach Angaben von Peter Gbiorczyk, Dekan des Kirchenkreises und einer der Mitinitiatoren, solle darin mit interessanten Themen aus Gesellschaft und Kirche zum Nachdenken und zur Diskussion angeregt werden. Finanziert werde das Magazin über Anzeigen und aus Mitteln des Kirchenkreises. Bisher habe man Themen wie etwa Arbeitslosigkeit, Sonntagsarbeit, Erziehung und Altersversorgung bearbeitet. Im aktuellen, mit vielen Farbfotos gedruckten Magazin, werde der alten Verbindung von «Kultur und Kirche» nachgegangen.

Falls die Finanzierung von Zeit-Zeichen durch Anzeigen noch erfolgreicher werde, könne man die Publikation, die bisher einen Umfang von zwölf bis 16 Seiten habe, noch umfangreicher gestalten, so Gbiorczyk. (21.10.02)

   

Millennium-Tage:
Wissenschaftlerin wendet sich gegen Internet-Filter

   

Kassel (epd). Einen uneingeschränkten Zugang zum Internet für Kinder ab elf Jahren hat die US-amerikanische Autorin und Wissenschaftlerin Brenda Laurel gefordert. Auf den 8. Millennium Tagen in Kassel, die in der vergangenen Woche zu Ende gingen, verwarf sie Filter, die vor nicht jugendfreien Seiten schützen sollen, als «kontraproduktiv». Es mache keinen Sinn, bestimmte Bereiche des Internets als «verbotene Frucht» zu behandeln. Die Kinder müssten sich mit Hilfe von Erwachsenen selbst ein Urteil bilden können. Außerdem führten Filter immer wieder zu Fehlfunktionen, indem sie auch vollkommen harmlose Seiten herausfilterten.

Das Internet sei für Teenager eine hervorragende Plattform, um Meinungen miteinander auszutauschen, betonte Laurel, die sich selbst als «Kulturarbeiterin» bezeichnet. Kinder würden von der Möglichkeit, eine eigene Meinung im Netz veröffentlichen zu können, außerordentlich profitieren. Wer sich mit einer virtuellen Gemeinschaft verbinde, werde zu Aktivitäten ermutigt. Ihre eigene Tochter etwa habe sich durch das Internet zu einem erfolgreichen Protest gegen die Abholzung alter Wälder anregen lassen.

Die Informationsmöglichkeiten, die das Internet biete, dienten auch der Demokratie. Eine gut informierte Bevölkerung sei eine fundamentale Voraussetzung für eine demokratische Republik, sagte Laurel in Anlehnung an ein Zitat von Thomas Jefferson, einem Gründervater der US-Demokratie. Allerdings dürfe den Informationen, die das Netz biete, nicht blind vertraut werden. (21.10.02)

  millennium-tage.de

Erweiterungsbau des Hauses der Kirche:
Landeskirche feierte Richtfest

   

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat am Donnerstag (17.10.) das Richtfest des Erweiterungsbaus am Haus der Kirche gefeiert. In ihren Ansprachen hoben der leitende Jurist der Landeskirche, Vizepräsident Friedrich Ristow, und Architekt Thomas Bieling (Kassel) die gute vertrauensvolle Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten hervor. Nach Fertigstellung im Herbst 2003 wird die Landeskirche über einen ausreichend großen Tagungsbereich verfügen. Das "Haus der Kirche" hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Tagungsort für Veranstaltungen von Kirche und Diakonie entwickelt - nicht zuletzt durch seine günstige Lage zum ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Bisher fehlte jedoch ein funktionaler zusammenhängender Bereich für Tagesveranstaltungen.

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Stand der Bauarbei-ten am Haus der Kirche in Kassel   Freude über den bewältigten Bauab-schnitt

(im Vordergrund, v.l.n.r.: Bischof Hein, Vizepräsident Ristow, Prälat Schmidt)
  Publikum in der zu-künftigen Cafeteria des Erweiterungsbaus

Fotos: medio.tv/Böttcher

Parallel zu dem Erweiterungsbau wird das 1974 fertiggestellte Haus der Kirche, das Sitz des Landeskirchenamtes und anderer Einrichtungen ist, grundsaniert. Vor allem die bestehende Fassade sei sanierungsbedürftig. Sie sollen durch eine umweltfreundliche Glasverkleidung ersetzt werden. Für die Sanierung und den Erweiterungsbau sind insgesamt rund 10 Mio. EUR veranschlagt, die aus Baurücklagen finanziert werden. (18.10.02)

   

Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel:
Neue Wege mit Konsiliararztsystem

   

Kassel (epd). Mit einem Konsiliararztsystem beschreitet das DGK Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel neue Wege. Wie Ralf Bentler, Chefarzt der gynäkologischen Abteilung der Einrichtung, am Donnerstag (17.10.) bei der Eröffnung einer Tagesklinik für Frauen im DGK erläuterte, rechne dabei der operierende Arzt auf Honorarbasis pro Leistung mit dem Krankenhaus ab. Das aus den USA stammende System sei in Deutschland kaum verbreitet, aber sehr effektiv.

In der jetzt fertiggestellten Tagesklinik, die in dieser Form einmalig in Nordhessen sei, könnten sich Frauen ambulanten operativen Eingriffen oder etwa Bauchspiegelungen unterziehen. «Wichtig ist, dass die Frauen den Operationsraum selbst betreten und auch auf eigenen Füßen wieder verlassen können», sagte Bentler. Der Betrieb laufe bereits seit April, doch erst jetzt sei der Umbau vollendet worden. An den beiden Operationstagen Montag und Donnerstag habe man fünf bis sechs Patientinnen.

Das aus zwei ehemals selbstständigen Krankenhäusern bestehende Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel ist Mitglied im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck und hat rund 800 Beschäftigte. Pro Jahr werden im Schnitt 10.000 Patienten behandelt. (18.10.02)

   

Religionen im Dialog
Bischof Hein: Religionen haben
«latente Aggressivität»

   

Kassel (epd). Religionen haben eine «latente Aggressivität». Diese These vertrat Martin Hein, Bischof der EKKW, am Mittwoch (16.10.) in Kassel bei einer Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener Religionen. Dies sei so, da jede Religion den Menschen in seiner Existenz bestimme und einen unaufgebbaren Wahrheitsanspruch habe. Die Frage sei, wie man sich friedlich begegnen könne. Ein ernsthafter Dialog sei lange Zeit nicht geführt worden, doch habe nach dem 11. September 2001 die Religion im öffentlichen Leben wieder mehr an Bedeutung gewonnen. Man dürfe andere Religionen nicht missachten, unterdrücken oder gar beseitigen wollen. Nur dann sei ein Dialog, in dem auch die Unterschiede zur Sprache kommen müssten, möglich, so Hein.

Dialogbereit zeigte sich auch Esther Haß vom Vorstand der jüdischen Gemeinde in Kassel. Sie wies darauf hin, dass das Judentum nicht missioniere. Einen Anspruch, die alleinige Wahrheit zu vertreten, habe man nicht. Auch der Islam akzeptiere andere Religionen, erklärte Muslum Ata, Imam des Türkischen Kulturzentrums in Kassel. Das Christentum und das Judentum seien bereits im Koran enthalten, sagte er. Er habe nicht den Anspruch, dass der Islam die einzig wahre Religion sei.

In Bezug auf die Unterschiede stellte Harald Fischer, katholischer Dechant in Kassel, heraus, dass die Person Jesus Christus das wesentlich Unterscheidende in den Religionen darstelle. In Fragen der Ethik gebe es viel Übereinstimmung. Doch sei Ethik nicht die entscheidende Frage. Das Christentum gebe vor allem eine Antwort auf die Frage «Wer darf ich sein?» und nicht auf die Frage «Was muss ich tun?», erklärte Fischer.

Einig waren sich die Vertreter der Religionen in der von dem Verein «Hessische Tribüne» organisierten Veranstaltung, dass es um die Kenntnis der eigenen Religion oft schlecht bestellt sei. «Andere Religionen fordern uns dazu heraus, die eigenen Grundlagen herauszuarbeiten», sagte Hein. (18.10.02)

   

Größter Soldatenfriedhof Ungarns wird eingeweiht

   

Kassel (epd). Der größte Soldatenfriedhof Ungarns nahe Budapest wird am kommenden Samstag, 19. Oktober, eingeweiht. Dies teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) in Kassel mit. Gegenwärtig seien 13.192 deutsche und 567 ungarische Kriegstote auf dem sechs Hektar großen Gelände in der Kleinstadt Budaörs bestattet. In den kommenden Jahren sollen weitere 3.700 Kriegstote aus dem Raum östlich der Donau dorthin umgebettet werden.

Auf dem Areal habe der VDK auch einen Friedenspark angelegt. Einzelne Baumpaten hätten bisher mehr als 600 Bäume als lebende Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens gestiftet. Insgesamt, so der VDK, kamen während des 2. Weltkrieges in Ungarn 54.000 deutsche Soldaten ums Leben. (18.10.02)

   

Ausstellung über Beethovens Ende
und die Erinnerungskultur seiner Zeit

   

Kassel (epd). Aus Anlass des 175. Todestages Ludwig van Beethovens (1770-1827) zeigt das Museum für Sepulkralkultur in Kassel vom 19. Oktober bis zum 28. Februar eine Sonderausstellung mit dem Titel «Drei Begräbnisse und ein Todesfall». Wie das Museum mitteilte, werden die letzten Lebenstage des bedeutenden Komponisten anhand authentischer Dokumente veranschaulicht.

«Sein Sterben und sein Begräbnis sollen in Erinnerung gerufen werden. Aber auch der sich anschließende Verehrungskult, der Beethoven letztlich unsterblich machte», heißt es in dem Pressetext. Anhand erhaltener Materialien gewähre die Ausstellung sowohl Einblicke in die Psyche des Kranken als auch in sein Umfeld. An seinem Beispiel solle aufgezeigt werden, wie das 19. Jahrhundert mit dem Tod, den Hinterlassenschaften und den sterblichen Überresten bedeutender Persönlichkeiten umging.

Die Schau ist in Kooperation mit dem Bonner Beethoven-Haus entstanden. Im Sepulkralmuseum ist sie durch Exponate wie der Totenmaske des Kasseler Musikers Louis Spohr (1784-1859) angereichert. Der Geiger und Dirigent stand viele Jahre in engem Kontakt zu Beethoven. Die Ausstellung im Kasseler Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25-27, ist dienstags und donnerstags bis sonntags von 10-17 Uhr sowie mittwochs von 10-20 Uhr geöffnet. (18.10.02)

   

Behindertenwerkstätten
wollen Umweltschutz verbessern

   

Baunatal (epd). Die Behinderteneinrichtung «Baunataler Werkstätten» will ihren betrieblichen Umweltschutz verbessern. Darauf hat der Vorstandsvorsitzende der diakonischen Einrichtung, Helmut Schaumburg, hingewiesen. Danach soll bis Mitte nächsten Jahres ein einheitliches System zur Bewertung und Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes entwickelt werden.

«Wir wollen, dass bei uns fortschrittliche Umwelttechnologien eingesetzt und in das Qualitätsmanagement integriert werden», sagte Gerhard Leidorf, theologischer Vorstand der Einrichtung. So wolle man sich etwa in Werkstätten und Küchen von dem ozonschädigenden Kältemittel R22, mit dem die Klimaanlagen betrieben werden, verabschieden. Zudem sollen brennbare Lösungsmittel, die in der Druckerei der Einrichtung gebraucht werden, kaum noch gelagert werden.

In den «Baunataler Werkstätten» arbeiten an fünf Standorten in Nordhessen 1.100 geistig und seelisch behinderte Menschen. Zu den 16 verschiedenen Produktionsbereichen gehören die für den Volkswagenkonzern arbeitende Montage, ein Hofgut und eine Schneiderei. Von der Umweltinitiative erhoffen sich die Werkstätten nicht nur eine Kostenreduzierung, sondern auch «einen positiven, innovationsfreundlichen Imagegewinn». (15.10.02)

  Baunataler Werk-
stätten

Kasseler Hospiz gründet Stiftung

   

Kassel (epd). Anlässlich des Deutschen Hospiztages hat Eberhard Schwarz, Vorsitzender des Kasseler Hospizvereins, am Montag (14.10.) die Gründung einer Stiftung bekannt gegeben. Die mit 250.000 Euro ausgestattete Stiftung, die durch zwei Erbschaften gegründet werden konnte, wolle mit den Erträgen des Grundvermögens die stationäre Hospizarbeit unterstützen.

Der das Hospiz tragende Verein begleitet sterbende Menschen, die entweder ambulant oder stationär betreut werden. Neben einer Beratungsstelle unterhält er das mit sechs Einzelzimmern ausgestattete Kasseler Hospiz. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art in Nordhessen. Aus Anlass der Stiftungsgründung fand am Montagabend ein Benefiz-Gospelkonzert in der Paul-Gerhardt-Kirche in Kassel statt. (15.10.02)

   

Evangelische Forum setzt sich mit Islam auseinander

   

Kassel (epd). Das Evangelische Forum in Kassel wird sich in den kommenden Monaten intensiv mit dem Islam auseinandersetzen. In acht Vorträgen und drei Lesungen sollen Themen wie «Der Islam und die deutsche Rechtsordnung», «Gott und Mensch im Islam» oder «Der Kopftuchstreit» auf dem Programm stehen. Eröffnet wird das Forum am 30. Oktober mit einem Vortrag des Paderborner Professors Arno Klönne, der über das Thema «Internationaler Terrorismus und Afghanistan» sprechen wird.

Als Referentin konnte ferner die Journalistin Alice Schwarzer gewonnen werden. Sie will mit Muslimen und Vertretern der Schulpolitik über den Kopftuchstreit debattieren. Nähere Auskünfte beim Evangelischen Forum Kassel, Lutherplatz 6, Tel. 0561/7000619. (14.10.02)

   

Arbeitsstelle Frühförderung feiert Jubiläum

   

Kassel (epd). Die Arbeitsstelle Frühförderung Hessen feiert am 19. Oktober ihr zehnjähriges Bestehen. Seit 1992 kümmert sich die in Hessen einzige Arbeitsstelle um die Beratung und Fortbildung von Fachkräften in den 56 Frühförderstellen und sieben sozialpädiatrischen Zentren des Landes. Frühförderung umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen für behinderte und entwicklungsverzögerte Kinder im Vorschulalter.

Die Arbeitsstelle in der Trägerschaft des Klinikums Kassel ist schwerpunktmäßig ausgerichtet auf die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Frühförderstellen, Ärzten und Therapeuten. Sie will dazu beitragen, dass das Engagement der einzelnen Fachdisziplinen im Interesse des Kindes sinnvoll aufeinander abgestimmt wird. An den 260 Veranstaltungen der Arbeitsstelle haben bisher 3.500 Fachkräfte teilgenommen. (14.10.02)

   

90 Prozent aller blinden Kinder
gehen nicht zur Schule

   

Bensheim (epd). Rund fünf Millionen Kinder unter 15 Jahren sind in Ländern der Dritten Welt blind oder stark sehbehindert, 90 Prozent von ihnen werden niemals eine Schule besuchen können. Darauf hat im südhessischen Bensheim Herbert G. Hassold, Direktor der Christoffel-Blindenmission (CBM), aufmerksam gemacht.

Anlässlich des Tags des weißen Stocks, der seit 1964 weltweit am 15. Oktober auf die Probleme blinder Menschen hinweist, drängte Hassold darauf, blinden Kindern eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Diese sei die Voraussetzung dafür, dass sie später einen Beruf ausüben könnten.

In immer mehr Ländern der Dritten Welt fördere die CBM daher die integrative Schulerziehung blinder Kinder, betonte Hassold. Bei der integrativen Erziehung gehen Sehende und Nichtsehende gemeinsam in eine Klasse und machen gemeinsam ihre Hausaufgaben.

Nach CBM-Angaben leben weltweit rund 45 bis 50 Millionen blinde Menschen, davon allein neun Millionen in Indien. Rund 135 Millionen Menschen leiden an Sehbehinderungen. Weitere Informationen im Internet unter www.christoffel-blindenmission.de. (14.10.02)

  www.christoffel-blindenmission.de

Diskussion: Religionen im Dialog

   

Kassel (epd). Unter dem Titel «Im Gespräch mit den Religionen» hat der Verein Hessische Tribüne zu einer Diskussionsveranstaltung am 16. Oktober um 18.30 Uhr in den Hörsaal des Hessischen Landesmuseums in Kassel eingeladen. Das Gespräch mit Vertretern der beiden großen Kirchen, der jüdischen Gemeinde sowie des Türkischen Kulturzentrums solle das Verstehen und die gegenseitige Akzeptanz fördern, teilte der Verein mit.

Die Frage nach der Bedeutung unterschiedlicher Religionen für die Entwicklung der Gesellschaft solle dabei genauso im Mittelpunkt stehen wie die Frage, ob sich Religionen überhaupt miteinander vergleichen lassen. Auf dem Podium werden Bischof Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck), Dechant Harald Fischer (Katholische Kirche), Esther Haß (Jüdische Gemeinde Kassel) sowie der türkische Seelsorger Muslum Ata diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Klaus Krimmel, Studioleiter des Hessischen Rundfunks. (08.10.02)

   

Erntedankgottesdienst mit singenden Schornsteinfegern und Fleischern

   

Kassel (epd). Zu einem Erntedankgottesdienst hat die Kreishandwerkerschaft und die Fachgruppe Handwerk der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Sonntag, 13. Oktober in die Kasseler Martinskirche eingeladen. Mitwirkende sind unter anderen der Chor der Schornsteinfeger und der Gesangverein der Kasseler Fleischerinnung.

Eine Veranstaltung im Anschluss an den Gottesdienst befasst sich mit dem Umgang der Handwerker mit regenerativen Energien. Werner Kleinkauf, Professor der Universität Kassel, spricht zum Thema «Energietechnologien für die Zukunft» und stellt Nordhessen als eine im diesem Bereich mit hoher Kompetenz ausgestattete Region vor. (08.10.02)

   

Die wenigsten Adoptionen in Hessen seit 52 Jahren

   

Wiesbaden (epd). Im Jahr 2001 wurden in Hessen 418 Kinder und Jugendliche adoptiert, das waren 35 oder acht Prozent weniger als im Jahr zuvor. Wie das hessische Statistische Landesamt mitteilte, wurde damit die niedrigste Zahl an Adoptionen seit 1950 - dem ersten Jahr dieser Nachkriegsstatistik - ermittelt. Die meisten Adoptionen hätte es mit 1.035 im Jahr 1955 gegeben.

Die stark rückläufige Tendenz der Adoptionen seit Mitte der achtziger Jahre sieht das Amt im Zusammenhang mit dem Rückgang der Geburten. Im vergangenen Jahr sei etwa die Hälfte der als Kind angenommenen Personen von Stiefvater oder Stiefmutter, knapp ein Zehntel von Verwandten und zwei Fünftel von familienfremden Personen adoptiert worden. Vor zehn Jahren sei noch fast die Hälfte Fremdadoptionen gewesen. (08.10.02)

   

Krankenpflege:
Qualität der Bewerber nimmt ab

   

Kassel(epd). Die Qualität der Bewerberinnen und Bewerber für einen Krankenpflegeberuf nimmt ab. Dies sagte die Leiterin des Christlichen Bildungsinstitutes für Gesundheitsberufe (CBG), Jutta Schneider, in Kassel. Über einen Mangel an Interessierten könne man sich zurzeit zwar nicht beklagen, es sei aber absehbar, dass dies mittelfristig der Fall sein könne.

Das CBG bildet nach Schneiders Angaben derzeit rund 150 Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger aus, halbjährlich werden etwa 28 neue Bewerber aufgenommen. Zum Oktober habe man zwar alle Plätze besetzen können, insgesamt seien jedoch von Jahr zu Jahr weniger Bewerber zu verzeichnen, sagte Schneider. In der Folge sinke die Zahl der Bewerber mit guten Qualifikationen. Für den Ausbildungsbeginn im April gebe es noch freie Plätze.

Vor einem Jahr hatten sich die Krankenpflegeschulen des Diakonie-Gesundheitszentrums Kassel (Burgfeld- und Diakonissen-Krankenhaus) und der Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes Kassel zum CBG zusammengeschlossen, um eine bessere und
zukunftsorientierte Ausbildung in der Krankenpflege zu gewährleisten. Standorte des Instituts sind das Burgfeld-, das Diakonissen- und das Rote-Kreuz-Krankenhaus in Kassel. (08.10.02)

   

EKKW zu Kontroverse während Christival:
«Homosexuelle Menschen haben in der Kirche einen Platz»

   

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck nahm am 7.10. zum kontrovers diskutierten Thema «Homosexualität» während des stattgefundenen «Christivals» in Kassel Stellung. In der Erklärung heißt es, die Landeskirche teile die Position, wonach sich «Christsein und Homosexualität nicht vertragen», ausdrücklich nicht.

«Homosexuelle Menschen haben in der Kirche einen Platz. Die Landeskirche sieht Familie und Ehe als Leitbilder für menschliches Zusammenleben an; andere Lebensformen besitzen gleichwohl ihre eigene Würde», so Pfarrer Karl Waldeck, Sprecher der EKKW. (07.10.02)

   

«Christival» mit Abschlussgottesdienst
im Kasseler Auestadion beendet

   

Kassel (epd). Mit einem als Großdemonstration für den Glauben an Jesus initiierten Finale ist am Sonntag der fünftägige Jugendkongress «Christival» in Kassel und Baunatal zu Ende gegangen. An dem Abschlussgottesdienst im Kasseler Auestadion nahmen rund 25.000 Menschen teil. «Christival hat unsere Erwartungen übertroffen», sagte Christival-Vorsitzender Roland Werner. «Der Erfolg hat gezeigt, dass Jugendliche verstärkt und konkret nach dem Glauben fragen. Wir als Kirchen müssen Antwort geben auf die Frage nach Jesus.»

Gemeinsame Lieder, Gebete, Bekenntnisse und die Aufforderung, den Glauben an Jesus weiterzutragen, standen im Mittelpunkt der choreographisch perfekt in Szene gesetzten Abschlussveranstaltung. Rockige Jesus-Lieder von Sarah Brendel und Yasmina Hunzinger und Tanzeinlagen mit bunten Fahnen wechselten mit Schweigeminuten, gemeinsamen Gebeten und über Mikrophon verbreitete intime Glaubensbekenntnisse. Ihren Höhepunkt erreichte die Mobilisierung der jungen Erwachsenen mit dem mit Rap-Einlagen unterlegten Festival-Titelsongs «Jesus, Jesus, yes I will follow you», den ein aus über 1.200 Sängern bestehender Megachor sang.

Keine Stellung bezogen die Veranstalter in ihrer abschließenden Pressemitteilung zur Kritik am Festivalseminar mit dem Titel «Schritte aus der Homosexualität», das am Samstag in den Räumen der Universität Kassel stattfand. Dort hatten Demonstranten dem Festival vorgeworfen, Homosexuelle zu diskriminieren. «Es ist immer noch möglich, sich sexuell neu zu orientieren. Dabei will das Seminar konkrete Hilfen geben», hatte Pressesprecher Egmond Prill das Seminar im Vorfeld verteidigt. (07.10.02)

   

Christival-Festival: Viel Musik beim Auftaktfest

   

Kassel (epd). Mit einem bunten Straßenfest in der Kasseler Innenstadt ist das Christival-Festival, zu dem 20.000 junge Christen in Kassel und Baunatal erwartet werden, eröffnet worden. Vom Kulturbahnhof über die Treppenstraße bis hin zum Königsplatz gab es am Dienstag abend auf mehreren Bühnen ein Musikfeuerwerk aus Rock und Hip-Hop, Flower-Power-Sounds von Sarah Brendel und der Danceband World Wide Message Tribe.

Mit gegrillten Würsten aus der Küche zahlreicher Kirchengemeinden versorgt, schlenderten die Jugendlichen durch die Stadt, wollten am Abend der Begegnung auf die aus ganz Europa angereisten Jugendlichen treffen. Unter dem Motto «Jesus first» bot das Auftaktfest nicht nur Gelegenheit zum Tanzen, sondern vor allem das Gefühl, in die Menge überzeugter Jungchristen einzutauchen.

«Jesus Christus nachzufolgen ist das Beste, was einer machen kann», gab daher Roland Werner, Vorsitzender des Festivals, zu Protokoll. Auch Mitarbeiter Friedmann Berner verspricht sich von dem bis Sonntag dauernden Festival vor allem eins: «Einen besseren Durchblick für das, was Gott mit mir vorhat.» (04.10.02)

 

christival.de

Kreissynode will nur noch einen Kirchenkreis in Kassel

   

Kassel (epd). Die bisherigen drei Kasseler Kirchenkreise sollen zu einem Stadtkirchenkreis zusammengelegt werden. Dies jedenfalls wollen die Synodalen des Kirchenkreises Kassel-Mitte. Ein auf der Herbstsynode vom Vorstand des Gesamtverbandes Evangelischer Kirchengemeinden in Kassel vorgestelltes Konzept gehe über die von der Landeskirche vorgelegten Reformpläne hinaus, teilte die Öffentlichkeitsreferentin des Gesamtverbandes, Heike Schaaf, mit. Diese Pläne hätten nur die Reduzierung von drei auf zwei Kirchenkreise vorgesehen.

Der Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mite, Jürgen Renner, erklärte: «Das Konzept eines Stadtkirchenverbandes scheint uns das zukunftsträchtigere und konsequentere zu sein.» Die Verwaltungs- und Gremienstrukturen, die im Moment noch auf vier Ebenen (Gesamtverband und drei Kirchenkreise) bestehen würden, könnten in zentralen Gremien aufgehen, so Renner. Damit könnten rund 20 Gremien, inklusive der drei Kirchenkreissynoden, entfallen. Er verwies auf gute Erfahrungen des Stadtkirchenverbandes Hannover, der aus sieben Kirchenkreisen hervorgegangen sei. (02.10.02)

  Ev. Kirche in Kassel

Documentastadt beherbergt Christivaljugend

   

Kassel (epd). Unter dem Motto «Jesus first» treffen sich zwischen dem 2. und 6. Oktober mehr als 20.000 Jugendliche zu Deutschlands größtem christlichen Jugendkongress in Kassel und Baunatal. Man rechne zum «Christival» auch mit zahlreichen Jugendlichen aus dem europäischen Ausland rechne, so die Veranstalter am Dienstag vor Journalisten. Das Festivals werde mit mehr als 600 Einzelveranstaltungen zahlreiche zentrale Orte in der Region beleben.

Zu den Highlights werden neben 15 Konzerten, zahlreichen Workshops, regelmäßigen Bibelfesten und einer Christival-Meile in der Innenstadt auch das große Finale im Kasseler Auestadion gehören. Zum Abschluss solle dort ein Sendungsgottesdienst gefeiert werden, «den du so schnell nicht vergisst», so die Ankündigung des Programmheftes. (02.10.02)

 

christival.de