Nachrichten-Archiv: Januar-März 2003

 

Marburger Dekanin sieht «neues Denken im alten Europa»

   

Marburg (epd). Angesichts des fortdauernden Irak-Krieges muss nach Auffassung der Marburger Dekanin Helga Bundesmann-Lotz die Kirche «weiterhin bewusstseinsbildend wirken». Derzeit entstehe ein «neues Denken im alten Europa», sagte Bundesmann-Lotz auf epd-Anfrage. «Aus unseren Erfahrungen wissen wir, dass Krieg kein Mittel der Politik sein darf, sondern dass andere Wege möglich sind.» Wenn die Demonstrationen gegen den Krieg andauerten, könne die «Weltmeinung» verändert werden.

Die evangelische Dekanin hat von 1986 bis 1988 im Irak gelebt und ehrenamtlich für die anglikanische Gemeinde gearbeitet. Die irakische Bevölkerung verspüre im Moment eine große «Ohnmacht, einer Supermacht ausgeliefert zu sein». Dadurch entstehe der Effekt, dass die USA nicht als Befreier empfangen würden. Zwar sei Saddam Hussein ein «Verbrecher», der im eigenen Volk Angst und Schrecken verbreite. «In einer Notsituation bleibt den Menschen jedoch nichts anderes übrig, als sich an ihren Führer zu klammern», meinte Bundesmann-Lotz. (28.03.2003)

   

Hunderte Friedensandachten in der EKKW
Bischof Hein: «Wir widersprechen jedem,
der sich in diesem Krieg auf Gott beruft»

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat jede religiöse Rechtfertigung des Irak-Kriegs strikt zurückgewiesen. In einem Ökumenischen Friedensgottesdienst in der Kasseler Martinskirche sagte Hein am Donnerstagabend (20.3.): «Wir widersprechen jedem, der sich in diesem Krieg auf Gott beruft. Wer sich auf Gott beruft, beruft sich auf den Frieden.»

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Menschen strömen in
die Martinskirche in Kassel
Bischof Hein: «Wir widersprechen jedem,
der sich in diesem
Krieg auf Gott beruft»
Besorgtes Gebet

(Fotos: medio.tv/Böttcher)

Der Bischof äußerte dabei grundsätzliche Kritik an dem militärischen Eingreifen der USA: Man könne das Regime Saddam Husseins gewiss nicht anders als verbrecherisch bezeichnen. Der Eindruck liege aber nahe, dass im Falle des Iraks die Regierung der Vereinigten Staaten andere Maßstäbe anlege als etwa gegenüber vergleichbaren Diktaturen im Nahen und Fernen Osten. Kurzfristige militärische Erfolge garantierten zudem keinesfalls einen dauerhaften Frieden in Gerechtigkeit. Wer nur Machtpolitik betreibe, gebe den betroffenen Menschen keine Lebensperspektive. Der Bischof mahnte dazu, angesichts der Betroffenheit über den Krieg inständiger denn je zu beten. «Durch den Lärm der Militärmaschinerie hindurch sollen wir unsere Ohren für Gottes Friedensbotschaft öffnen», sagte Hein.

Der katholische Dechant Harald Fischer bezeichnete den Krieg als völkerrechtswidrig: «Auf die Verbrechen Saddam Husseins wird mit einem anderen Verbrechen geantwortet», sagte er. Die USA seien ein unberechenbarer Faktor der Machtpolitik geworden.

Der Friedensgottesdienst in der Kasseler Martinskirche war einer von mehreren hundert Friedensandachten am ersten Abend des Irak-Kriegs im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Zu ihnen hatte Hein in einem Schreiben an alle Pfarrerinnen und Pfarrer aufgerufen. (21.03.2003)

   

Bischof Hein:
Der Irak-Krieg ist eine Niederlage
für die politische Vernunft

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat sich bestürzt über den Beginn der Militäraktion gegen den Irak geäußert. «Dieser Krieg muss um der betroffenen Menschen willen und mit Blick auf eine Gefährdung der politischen Balance des gesamten Vorderen Orients umgehend beendet werden», sagte der Bischof am Donnerstag (20.3.). Die militärische Konfrontation habe sich auf Grund der Entwicklung der vergangenen Tage abgezeichnet. Gleichwohl gelte es festzuhalten: «Der Krieg ist eine Niederlage für die politische Vernunft.» Jetzt komme es drauf an, alle diplomatischen Mittel zur raschen Beendigung des Krieges einzusetzen und auf eine stabile Nachkriegsordnung im Irak hinzuarbeiten.

«Es sind alle Anstrengungen zu unternehmen, den Menschen im Irak dauerhaft ein Leben in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu ermöglichen», erklärte Hein.

Ethische Begründung für einen Krieg als «ultima ratio» nicht gegeben

Der Bischof unterstrich die Position, die die evangelische Kirche von Anfang an vertreten hat: «Wir lehnen einen Irak-Krieg ab. Die friedensethischen Maßstäbe, die aus unserem christlichem Glauben erwachsen, rechtfertigen den Irak-Krieg als letztes Mittel in einer offenkundigen Notlage, als «ultima ratio», nicht.» Zugleich rief der Bischof angesichts der eingetreten Lage dazu auf, zu Gott um Frieden und um Einsicht der politisch und militärisch Verantwortlichen zu beten. (20.03.2003)

   

Neue Gebetskarte:
«Gebet in friedloser Zeit»

   

Kassel (medio). Von den völlig vergriffenen 120.000 Gebetskarten, die aus Anlass des drohenden Krieges hergestellt wurden, gibt es jetzt eine neue Auflage mit dem Titel «Gebet in friedloser Zeit». Das teilte das Landeskirchenamt in Kassel mit. Die Karten können bei Friedensandachten oder auch zur Hause verwendet werden. (20.02.2003)

Bestellung:

Landeskirchenamt
Wilhelmshöher Allee 330
34131 Kassel
Fax: 0561/9378-450
eMail: landeskirchenamt@ekkw.de.

  Gebetskarte der EKKW
(Klick für Großansicht
der Gebetskarte.)

Tausende Kasseler Schüler
protestierten gegen Irakkrieg

   

Kassel (epd). 10.000 Schülerinnen und Schüler sind am Donnerstagmorgen (20.3.) in Kassel aus Anlass des Angriffs der USA und Großbritanniens auf den Irak in einen Streik getreten. Vor dem Kasseler Rathaus fand um 10.30 Uhr eine Kundgebung statt, der Verkehr in der Kasseler Innenstadt musste umgeleitet werden. Vertreter des Antikriegs-Komitees der Kasseler Schulen sprachen von der «größten Schülerkundgebung, die Kassel je erlebt hat».

«Wenn George W. Bush sagt, dass die freie Welt in Gefahr ist, dann hat er leider recht: Er hat heute morgen den Beweis dafür geliefert», kritisierte ein Redner den Kriegsbeginn. Die Bundesregierung müsse nun konsequent sein und den deutschen Luftraum für amerikanische Bomber sperren. Die wahren Gründe des Krieges seien die Ölreserven des Irak, die sich die USA aneignen wollten.

Fotos von der Kundgebung vor dem Kasseler Rathaus

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(Fotos: medio.tv/Böttcher)

Der Streik war schon im Vorfeld für den «Tag X» angekündigt worden. Das staatliche Schulamt in Kassel hatte sich dagegen ausgesprochen und verlangt, die Kundgebung auf den Nachmittag zu legen. (20.03.2003)

   

Jugendkreuzweg stellt Leiden Jesu ins Zentrum

   

Kassel (epd). Das Leiden Jesu steht im Mittelpunkt des diesjährigen Ökumenischen Kreuzweges der Jugend, zu dem am 2. April in Kassel über 100 Teilnehmer erwartet werden. Wie der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Kassel mitteilte, startet der Pilgerzug unter dem Motto «Mensch. Jesus» um 17 Uhr in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kassel-West.

Von dort aus geht es über das Gemeindezentrum der Altkatholischen Gemeinde, der evangelischen Kreuzkirche, der Adventskirche und der Friedenskirche in die katholische Gemeinde St. Marien. An den einzelnen Orten werden jeweils verschiedene Stationen des Leidensweges Jesu bedacht.

Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend findet seit 1958 in Deutschland statt. In den vergangenen Jahren wurde der Kreuzweg bundesweit in über 6.000 Gemeinden gegangen. Die Initiative findet wachsende Beachtung in den Niederlanden, Österreich, Luxemburg, Belgien und in der Schweiz. Getragen wird die ökumenische Aktion von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej), der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. (28.03.2003)

   

Neuer Theaterintendant:
Operaufführung in Kirche denkbar

   

Kassel (epd). Die Kasseler Martinskirche als Ort für eine Operninszenierung kann sich der kommende Intendant des Kasseler Staatstheaters, Thomas Bockelmann, zu Beginn seiner Amtszeit 2004/2005 vorstellen. Wie Bockelmann auf einer Pressekonferenz in Kassel bekanntgab, stehe zu diesem Zeitpunkt die Sanierung des Theaters an und man wisse noch nicht, ob der Spielbetrieb in den Räumen aufrechterhalten werden könne. Neben der Martinskirche für Opernaufführungen könne er sich auch die Documentahalle oder ein Zirkuszelt für Theaterstücke als Ausweichorte vorstellen.

Bockelmann gab als Ziel seiner künftigen Arbeit an, die Zuschauer stärker für das Theater zu interessieren. «Im Zuschauerraum muss das Gefühl entstehen: das geht mich was an», gab er als Leitlinie seiner künftigen Intendanz aus. Für die 2007 stattfindende internationale Kunstausstellung Documenta könne er sich einen Kompositionsauftrag oder die Aufführung zeitgenössischer Stücke vorstellen.

Zugleich machte Bockelmann deutlich, dass er sich möglichen Sparmaßnahmen strikt widersetzen werde. «Lediglich ein Prozent aller öffentlichen Haushaltsmittel werden für Kultur aufgewendet», sagte er. Es sei daher eine Illusion zu denken, hier mit Einsparungen Haushalte sanieren zu können. Die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner (FDP), hatte zuvor von einer «sehr schwierigen Finanzsituation» der drei Staatstheater in Darmstadt, Wiesbaden und Kassel gesprochen. Die Besucherzahlen seien überall drastisch zurückgegangen.

Bockelmann war unter 60 Bewerbern von einer Findungskommission am 6. März als Nachfolger des jetzigen Intendanten Christoph Nix bestimmt worden, dessen Vertrag nicht verlängert worden war. Bockelmann ist ausgebildeter Schauspieler und Regisseur und ist derzeit als Intendant an den Städtischen Bühnen in Münster tätig. (28.03.2003)

   

Erste Babyklappe in Kassel eingeweiht

   

Kassel (epd) In Kassel ist im Rahmen der «Aktion Moses» eine so genannte Babyklappe eingeweiht worden. Prälat Peter-Martin Schmidt, Generalvikar des Bistums Fulda, nahm die Segnung der Einrichtung im katholischen Marienkrankenhaus vor. Mütter in Notlagen können hier ihre Neugeborenen anonym und ohne Angst vor Strafverfolgung einer Betreuungseinrichtung übergeben. Die Babyklappe in Kassel wird, wie bereits in Hanau und in Fulda, in einem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul betrieben.

«In der Zeit unmittelbar vor oder nach der Geburt eines Kindes kann Menschenleben gefährdet sein, weil Frauen, Ehepaare oder Familien ihr ungeborenes oder geborenes Kind nicht annehmen können», betonte Generalvikar Schmidt. Die Kirche wolle in dieser Notlage die Kinder in Lebensgefahr retten und ihren Müttern helfen. Das Kind wird sofort ärztlich versorgt und durch den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) oder eine andere anerkannte Institution in eine Adoptionsfamilie vermittelt.

In Anwesenheit des Kasseler Oberbürgermeisters Georg Lewandowski dankte Schmidt der Stadt Kassel für die Vertragsunterzeichnung zum Betrieb der Babyklappe. Der Generalvikar unterstrich auch das Engagement der Barmherzigen Schwestern, des Marienkrankenhauses sowie des SkF. Dekan Eberhard Schwarz von der Evangelischen Kirche in Kassel sagte die Unterstützung der Evangelischen Kirche bei der Bekanntmachung der Babyklappe zu. (28.03.2003)

   

Lesung aus Tagebüchern
des Lebensretters des «Pianisten»

   

Bad Hersfeld (epd). Aus Tagebüchern und Briefen von Wilm Hosenfeld, dem Lebensretter des Pianisten Wladyslaw Szpilman, liest dessen ältester Sohn Helmut Hosenfeld am Donnerstag um 19.30 Uhr im Buchcafe in Bad Hersfeld. Wie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg mitteilte, habe Hosenfeld, ein Lehrer aus dem Rhönort Talau, während des 2. Weltkrieges in Warschau neben Szpilman, dessen Lebensgeschichte der Film «Der Pianist» zeigt, auch noch anderen Menschen geholfen, sie vor der Exekution gerettet oder mit falschen Papieren versorgt.

Den aus dem Warschauer Ghetto geflohenen Szpilman hatte Hosenfeld in einem Versteck entdeckt und mit Lebensmitteln, einer Decke sowie seinem Offiziersmantel versorgt. Hosenfeld starb 1952 im Alter von 57 Jahren im Kriegsgefangenenlager Stalingrad. (25.03.2003)

   

Marburger Jugendkreuzweg
mit Bezug zum Irak-Krieg

   

Marburg (epd). Auf ihrem diesjährigen Jugendkreuzweg am 28. März werden evangelische und katholische Jugend in Marburg auch auf den Irak-Krieg eingehen. Wie Stadtjugendpfarrer Karl-Günter Balzer auf epd-Anfrage mitteilte, werden «Verbindungen zwischen dem Leiden Jesu und dem aktuellen Leiden von Menschen» hergestellt.

An der ökumenischen Veranstaltung, die seit 12 Jahren stattfindet, nehmen nach Auskunft Balzers etwa 30 Jugendliche teil. Nach einer Eröffnung in der evangelischen Elisabethkirche werden sie über sechs weitere Stationen zur katholischen Kugelkirche gehen. Themen der Stationen seien unter anderem Verrat, Urteil oder Verspottung. Die deutschlandweite Aktion sei in Marburg «etwas besonderes», weil sich die Jugendlichen an den Stationen an «Aktionen» beteiligen könnten. Beispielsweise würden Fürbitten auf Zettel geschrieben und an ein Kreuz geheftet, berichtete Balzer.

Der Jugendkreuzweg beginnt am 28. März um 19 Uhr in der Elisabethkirche und endet gegen 23 Uhr. (25.03.2003)

   

Irak-Krieg treibt Menschen zum Gebet

   

Kassel (epd). Der Irak-Krieg treibt zahlreiche Menschen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) zum Gebet. In vielen Orten fanden am Donnerstag (20.3.) Friedensgebete oder Gottesdienste statt, zu denen Bischof Martin Hein aufgerufen hatte.

In Fulda versammelten sich rund 170 Menschen zu einem zentralen Gottesdienst in der Christuskirche. Auch in Hanau fand eine Friedensandacht in der dortigen Kreuzkirche statt, bei der 25 Besucher gezählt wurden. Es sei ein Problem gewesen, die Veranstaltung kurzfristig bekannt zu machen, erklärte Pfarrer Michael Ebersohn. Kursteilnehmer der nahegelegenen Volkhochschule hätten jedoch davon erfahren und seien spontan gekommen.

Längerfristig geplant hatte Pfarrer Reinhold Schott aus Bottendorf, der bereits am Sonntag im Gottesdienst eine Andacht für den «Tag X» angekündigt hatte und so 40 Besucher zählte. In Meerholz-Hailer feierte man ökumenisch mit über 70 Besuchern, erklärte Pfarrer Michael Lapp. Hier ist für Sonntag auch eine weitere Aktion geplant: als Zeichen des Friedens soll durch Meerholz und Hailer ein weißes Band als Zeichen für den Frieden gezogen werden. Rund 1.000 Teilnehmer werden dafür benötigt, so Lapp. Beginn sei um 17 Uhr am Dorfplatz in Meerholz und am Läuthäuschen in Hailer.

Weitere Aktionen soll es auch in Kirchhain geben. So beginnt hier am Freitag um 21 Uhr eine ökumenische Gebetsnacht. Sie solle zunächst zwei Stunden dauern, könne je nach Entwicklung aber auch ausgedehnt werden, erklärte Pfarrer Manuel Goldmann.

Über 100 Teilnehmer konnte ein spontanes Friedensgebet am Donnerstagmittag in der Orthopädischen Klinik in Hessisch-Lichtenau verzeichnen, teilte Direktor Pfarrer Frank Illgen mit. Gekommen seien Patienten und Mitarbeiter.

Ökumenisch ging es in Marburg in der Thomaskirche zu. Hier nahmen etwa 30 Menschen teil. Sie zündeten nach Auskunft von Pfarrers Michael Rohde ein Friedenslicht an, das für die Dauer des Krieges brennen soll. Er habe bei den Menschen «Betroffenheit, Wut und Unverständnis über die Reaktion der Amerikaner», gespürt, aber auch «Bewunderung, dass das alte Europa so deutlich Stellung bezogen habe». In Marburg-Ockershausen beteiligten sich etwa 30 Christen an einem Friedensgebet, so Pfarrer Gerhard Zinn.

In Langenstein bei Kirchhain trafen sich 50 Menschen. Das sei für ein kleines Dorf mit 800 Gemeindemitgliedern «erstaunlich» und zeige, dass ein «großes Bedürfnis» nach Zusammenkunft bestehe, sagte Pfarrer Gerhard Neumann. (21.03.2003)

   

Präses Kock:
Trauer um jeden Toten und Verletzten

   

Hannover (medio). «Der Krieg gegen den Irak hat leider schon in seinen ersten Stunden das gebracht, was viele befürchtet haben», erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock. «Es erfüllt mich mit Trauer, dass dieses Leid nicht zu verhindern war. Ich kann nur hoffen, dass der Schrecken und die Bedrohung bald ein Ende haben.» Sein Mitgefühl gelte auch den Angehörigen der britischen und amerikanischen Soldaten, die in diesen ersten Tagen ums Leben gekommen sind.

Der Krieg betreffe mehr Regionen als nur die bisher umkämpften Städte im Irak. Von «lähmender Angst, die sich im Nahen und Mittleren Osten über die Menschen gelegt hat», weiß der Ratsvorsitzende zu berichten. Er hatte sich von Pfarrern, die von der EKD in die Region entsandt sind, über die Lage informieren lassen. Zwar teilt der Propst von Jerusalem, Martin Reyer, mit, dass die Stimmung in Jerusalem noch gelassen sei, allerdings mache sich überall in der Gemeinde deutscher Sprache aber auch unter den palästinensischen Christen eine große Anspannung spürbar.

Das Pfarrerehepaar Friederike und Uwe-Michael Weltzien aus der deutschsprachigen Kirchengemeinde im Libanon berichtet, dass im Libanon die ersten Flüchtlinge aus Kuwait eingetroffen sind. Jadalla Shihadeh, Pastor der mit der EKD eng verbundenen Evangelisch-Lutherischen Kirche von Jordanien und Palästina (ELCJ) meldet aus Beit Jala, dass die West-Bank völlig abgeriegelt sei. Die Menschen in den Palästinensergebieten seien deprimiert und verzweifelt.

Die anhaltende Arbeitslosigkeit von bis zu 60 Prozent und die Einschränkungen des Schulbetriebs durch Ausgangssperren zerstörten die Lebensperspektive vieler Familien. Auch hätten viele Palästinenser die Hoffnung gehabt, dass eine Lösung der Irakkrise auch ohne einen Krieg möglich gewesen wäre: «Wir haben den Krieg satt,» so Pastor Shihadeh. (22.03.2003)

   

Russen sehen in den USA größere Gefahr für den Frieden als im Irak

   

Moskau (epd). In Russland lehnt die absolute Mehrheit der Bevölkerung einen Krieg gegen den Irak strikt ab. Gegen einen US-Angriff auf das Land sprachen sich einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts WZIOM 91 Prozent der 1.600 Befragten aus 100 Städten und Dörfern aus. Lediglich drei bis vier Prozent der Russen würden derzeit Luftangriffe oder eine Bodenoffensive gutheißen.

71 Prozent der Bevölkerung unterstützten die Aussage, das von den USA derzeit eine Bedrohung für den Weltfrieden ausgehe. Der Irak stellt nur für 45 Prozent eine solche Bedrohung dar. Drei Viertel aller Russen sind der Umfrage zufolge der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten derzeit nach Weltherrschaft streben. Gleichzeitig empfindet eine relative Mehrheit der Befragten auch keine Sympathien für das Regime in Bagdad. 62 Prozent aller Befragten erklärten, Länder wie der Irak oder Nordkorea dürften nicht in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen. (19.03.2003)

   

Landeskirche:
Friedensgebetskarte schon nach drei Wochen vergriffen

   

Kassel (epd). Fast vergriffen ist eine von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vor erst drei Wochen herausgegebene Gebetskarte für den Frieden in der Welt. Wie Bischof Dr. Martin Hein bei der Eröffnung der Veranstaltung «Forum der Berufe» am Samstag in Kassel mitteilte, gibt es nur noch einige wenige Exemplare. Die Auflage habe 120.000 Stück betragen.

Die im violetten Ton gehaltene Karte zeigt auf der Vorderseite zwei betende Hände, auf der Rückseite ist ein Friedensgebet abgedruckt, das in Gottesdiensten, auf Gemeindeveranstaltungen aber auch individuell gesprochen werden kann. (17.02.2003)

  Gebetskarte der EKKW
(Klick für Großansicht
der Gebetskarte.)

Kock: Krieg ist Niederlage der Menschheit

   

Mainz/Neubrandenburg (epd). Krieg ist nach Überzeugung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, eine «Niederlage der Menschheit». Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Irak-Krise werde immer geringer, schrieb Kock in einem Beitrag für die «Allgemeine Zeitung» in Mainz und den «Nordkurier» in Neubrandenburg (Samstagsausgaben). Die USA seien entschlossen, das Regime von Saddam Hussein mit Waffengewalt zu stürzen. Hauptwurzel des Konflikts sei allerdings die Politik des irakischen Staatschefs.

«Christen auf beiden Seiten des Atlantiks sind überzeugt, dass Krieg Gottes Willen widerspricht», schrieb Kock. Gemeinsam mit Papst Johannes Paul II. verstünden Christen gerechten Frieden als Ziel aller Politik. Jeder Krieg bringe Elend über viele Unschuldige und erreiche meistens nicht einmal die angestrebten Ziele, bekräftigte der EKD-Ratsvorsitzende. Der Einsatz militärischer Gewalt dürfe von der Politik daher nur im äußersten Notfall erwogen werden und bleibe auch dann «unentrinnbar mit Schuld verbunden», so Kock. (19.03.2003)

   

Theologe Küng verurteilt geplanten Irak-Krieg als «unmoralisch»

   

Hamburg (epd). Der katholische Theologe Hans Küng hat den geplanten Krieg gegen den Irak als «unmoralisch» verurteilt. Man könne nicht eine humanitäre Katastrophe mit Tausenden Toten und Hundertausenden Flüchtlingen in Kauf nehmen, um einen menschenverachtenden Diktator zu beseitigen, sagte Küng in einem Interview des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Ein Militäreinsatz gegen den Irak sei aus theologischer Sicht in keiner Weise gerechtfertigt.

Küng kritisierte das Verhalten des US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Er bezeichnete ihn in diesem Zusammenhang als einen christlichen «Fundamentalisten». Er glaube, er sei von Gott zur Präsidentschaft berufen: «Er macht Außenpolitik mit der Autorität Gottes im Rücken.» Küng, der am 19. März 75 Jahre alt wird, setzt sich mit seinem Projekt «Weltethos» seit Jahrzehnten für den Weltfrieden und die Versöhnung der Religionen ein. (19.03.2003)

   

Schröder: Irak-Krieg nicht gerechtfertigt

   

Berlin (epd). Ein Krieg gegen den Irak ist nach Auffassung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nicht gerechtfertigt. Was der Weltsicherheitsrat an Abrüstungsschritten verlangt habe, werde mehr und mehr erfüllt, erklärte Schröder am Dienstag in einer Fernsehansprache zum Ultimatum von US-Präsident George W. Bush: «Deshalb gibt es keinen Grund, diesen Abrüstungsprozess jetzt abzubrechen.»

Das Ausmaß der Bedrohung, das von Saddam Hussein ausgehe, rechtfertige den Einsatz des Krieges nicht, der Tausenden von unschuldigen Kindern, Frauen und Männern den sicheren Tod bringen werde, unterstrich der Kanzler. Der Irak werde heute von den Vereinten Nationen umfassend kontrolliert.

Mit seiner Haltung wisse er sich einig «mit der übergroßen Mehrheit unseres Volkes», aber auch mit der Mehrheit im Weltsicherheitsrat und den Völkern weltweit, sagte Schröder. «Die Welt steht am Vorabend eines Krieges.» Er habe Zweifel, ob der Frieden in den nächsten Stunden noch eine Chance bekomme. Die Deutschen könnten sich darauf verlassen, dass die Bundesregierung «unbeirrt jede noch so kleine Chance für den Frieden nutzen wird». Die Vereinten Nationen blieben dafür der Rahmen. (19.03.2003)

   

Friedensbewegung plant «Last-Minute»-Aktionen

   

Bonn (epd). Die Friedensbewegung in Deutschland plant weitere Aktionen gegen den bevorstehenden Irakkrieg. An diesem Mittwochnachmittag sollen in zahlreichen Städten Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen stattfinden, sagte der Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative, Manfred Stenner, in Bonn.

Mit den Aktionen unter dem Motto «5 Sekunden vor 12» will die Friedensbewegung Frankreich, Russland und Deutschland auffordern, im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für den so genannten «Blix-Fahrplan» zur Abstimmung zu stellen. Die Bundesregierung müsse den US-Truppen außerdem die Überflugrechte und die Nutzung der Militärstandorte in Deutschland für den Krieg untersagen, forderte Stenner. (19.03.2003)

   

Studie: Aussicht auf Krieg macht abergläubisch

   

London (epd). Unter dem Eindruck eines drohenden Kriegs gegen den Irak nehmen einer britischen Studie zufolge abergläubische Handlungen und Rituale deutlich zu. Forscher der Universität Hertfordshire fanden bei einer Umfrage unter 2.000 Briten heraus, dass selbst Wissenschaftler davon betroffen sind, berichtete der «Daily Telegraph». Zu den gängigsten Ritualen gehört es demnach, zum Schutz gegen Pech Holz zu berühren, die Finger zu kreuzen, nicht unter aufgestellten Leitern hindurchzugehen und keine Spiegel zu zerbrechen.

Auch das ständige Tragen von Glücksbringern und Angst vor der Unglückszahl 13 gehören nach Angaben der Wissenschaftler dazu. 77 Prozent der Befragten gaben an, auf jeden Fall etwas abergläubisch zu sein und zumindest einige abergläubische Handlungen vorzunehmen. 18 Prozent erklärten, im vergangenen Monat deutlich nervöser geworden zu sein, wenn sie etwas taten, das Unglück bringen soll, wie etwa unter einer Leiter hindurchzugehen. Die Wissenschaftler glauben, dass der drohende Kriegsausbruch Menschen deutlich anfälliger für Aberglauben macht. (19.03.2003)

   

«Tag der offenen Hochschule» in Hephata

   

Schwalmstadt (epd). Zu einem «Tag der offenen Hochschule» lädt die Evangelische Fachhochschule Darmstadt am Donnerstag, 20. März, an ihren Standort am Hessischen Diakoniezentrum Hephata in Schwalmstadt-Treysa ein. Wie das Diakoniezentrum mitteilte, werden hier in der Zeit von 10.30 bis 16 Uhr Informationen über die verschiedenen Studiengänge geboten.

Seit dem vergangenen Wintersemester ist es möglich, sich als Diakon komplett in Hephata ausbilden zu lassen. Bisher war dies nur nach einem Grundstudium in Darmstadt möglich, sagte Öffentlichkeitsreferent Thomas Vogt. Das Studium umfasse in der Regel sieben bis acht Semester. Hephata biete hier mit seinen vielfältigen Praxisbezügen in seinen unterschiedlichen Einrichtungen eine Vielzahl an Erfahrungsfeldern. (19.03.2003)

  www.hephata.de

260.000 evangelische Jugendliche werden konfirmiert

   

Köln (epd). In den 24 evangelischen Landeskirchen werden in diesem Jahr Schätzungen zufolge 260.000 Mädchen und Jungen konfirmiert. Nach Angaben kirchlicher Statistiker ist die Zahl der Konfirmanden damit in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2000 seien 249.600 junge Protestanten durch die kirchliche Feier in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen worden. Grund für den Anstieg seien die geburtenstarken Jahrgänge.

Die Konfirmationsfeiern finden in der Regel zwischen Ostern und Pfingsten statt. Bei der Feier bekennen die zwölf- bis 14-jährigen Jungen und Mädchen ihren Glauben und sind erstmalig zum Abendmahl zugelassen. Auf diese so genannte Amtshandlung werden sie in den Gemeinden mit einem zweijährigen kirchlichen Unterricht vorbereitet.

Die evangelischen Landeskirchen erproben hier seit einigen Jahren neue Wege. «Die Konfirmandenarbeit ist in Bewegung», berichtete Volker Elsenbast, Vize-Direktor des Comenius-Instituts in Münster, dem Erziehungswissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Heterogenität der Lerngruppen werde immer mehr Rechnung getragen.

Weil Mädchen geistig und körperlich erwachsener seien als Jungen, würden sie in verschiedenen Gemeinden getrennt unterrichtet. Wenn das «Vater unser» gebetet werde, rufe dies bei Jungen andere Bilder hervor als bei Mädchen, betonte Elsenbast. Die Konfirmandenarbeit profitiere nun von den Erfahrungen der Mädchenarbeit und dem geschlechtergerechten Religionsunterricht. (19.03.2003)

   

Forum der Berufe 2003:
Lebhaftes Interesse an kirchlichen Ausbildungsberufen

   

Kassel (epd). Erstmalig haben Kirche und Diakonie im Gebiet der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ein «Forum der Berufe» veranstaltet. Eingeladen waren vor allem Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13. Schon zu Beginn der Veranstaltung um 10 Uhr im Kasseler Haus der Kirche zeichnete sich ein lebhaftes Interesse ab.

In seiner Eröffnungsansprache wies Bischof Dr. Martin Hein darauf hin, dass Kirche und Diakonie im Gebiet der EKKW zu den Hauptarbeitgebern gehörten. Dazu zählten auch die rund 1.500 Ausbildungsplätze, die es in diesem Bereich gebe. Dies werde in der Öffentlichkeit bisher noch zu wenig wahrgenommen. «Wir leisten einen wesentlichen Beitrag zur Perspektiventwicklung von Jugendlichen», stellte Hein fest.

Für das Forum war das zurzeit im Umbau befindliche Haus der Kirche in ein Informationszentrum umgewandelt worden. Während sich in einem beheizten Zelt auf dem Dach des Parkdecks Ausbildungsstätten und andere Anbieter präsentierten, gab es im Haus ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Comedy, Theater, Jonglage und anderem mehr.

Ziel der Veranstaltung war es, Jugendliche für Ausbildungsberufe sowie Studiengänge im Bereich Kirche und Diakonie zu begeistern. Besonders in der Pflege, so Eva Losert vom Ausbildungsreferat, gebe es einen Mangel an qualifziertem Nachwuchs. (17.03.2003)

  Forum der Berufe

82.000 Euro für Aktion «Hoffnung für Osteuropa» gesammelt

   

Nidderau-Windecken (epd). Die zehnte Aktion «Hoffnung für Osteuropa» in Kurhessen-Waldeck (EKKW) wurde am Sonntag in Nidderau-Windecken eröffnet. Der Festgottesdienst mit Bischof Martin Hein fand im Rahmen des Diasporatages statt, den die EKKW von Freitag an in Windecken mit Gästen aus Osteuropa veranstaltete.

Mit der Hilfsaktion «Hoffnung für Osteuropa» soll benachteiligten Menschen in Mittel- und Osteuropa zu einem Leben in Würde verholfen werden, vor allem durch Hilfe zur Selbsthilfe. Im vergangenen Jahr betrug das Spendenaufkommen in der EKKW 82.273 Euro.

Davon wurden Projekte in Estland, Bosnien-Herzegowina, Weißrussland und Rumänien gefördert, unter anderem Sozial- und Diakoniezentren, Hilfen für behinderte Kinder, ein Waisenhaus sowie eine Beratungsstelle für Frauen. Die «Christlichen Frauen für das Leben» aus Hanau, die seit Jahren Opfer der Tschernobyl-Katastrophe in Weißrussland unterstützen, stellten ihre Arbeit in einer Ausstellung in der evangelischen Kirche in Nidderau-Windecken vor.

Auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt das Hilfswerk «Hoffnung für Osteuropa» jährlich rund 150 Projekte in 17 mittel- und osteuropäischen Staaten. Seit 1994 wurden bundesweit 10,8 Millionen Euro gespendet. Damit wurden der Aufbau sozialer Strukturen, diakonischer Dienste und christlicher Gemeinden unterstützt sowie die Stärkung der Kräfte, die sich für den Aufbau der Zivilgesellschaft einsetzen.

Verstärkt sollen in den nächsten Jahren Projekte gefördert werden, die die Armut bekämpfen, die Menschenrechte stärken, die Situation der Frauen verbessern sowie sich mit dem Schutz der Umwelt, der Friedensarbeit und dem interreligiösen Dialog befassen. (17.03.2003)

   

Jahr der Bibel auf www.ekkw.de

   

Kassel (medio). Die Bibel – das Buch der Bücher – wird jährlich millionenfach verbreitet und ist der erfolgreichste Bestseller der Geschichte. Zum Jahr der Bibel hat die medio-Internetredaktion interessante Informationen und Links rund um die Bibel zusammen getragen. Informieren sich in unserer Glaubensrubrik über das Jahr der Bibel 2003 und veröffentlichen Sie Ihre Veranstaltung zum Jahr der Bibel in Kurhessen-Waldeck. (17.01.2003)

 

Jahr der Bibel


Suchen. Und Finden.
2003. Das Jahr der Bibel.

Scholl-Latour:
Irak-Krieg ist unvermeidbar

   

Hamburg (epd). Nahost-Experte Peter Scholl-Latour (78) hält einen Irak-Krieg für «unvermeidbar». «Die USA werden angreifen, notfalls auch ohne UN-Mandat», sagte der Journalist und Buchautor der Hamburger TV-Zeitschrift «Bildwoche». Es werde «ein kurzer, konzentrierter Schlag», die irakische Armee sei in einem «erbärmlichen» Zustand. Scholl-Latour war gerade drei Wochen lang mit einem ZDF-Kamerateam im Irak unterwegs.

Trotz ihrer Überlegenheit werde sich die US-Armee auf einen Häuserkampf in der Sechs-Million-Einwohner-Stadt Bagdad nicht einlassen, weil er zu verlustreich sei, so Scholl-Latour. Er äußerte die Befürchtung, dass Saddam Hussein Giftgas einsetzen könnte - um zu provozieren, dass die Amerikaner mit «miniaturisierten Atomwaffen» reagierten. «Das wäre ein fürchterlicher, aber eindrucksvoller Abgang», wird Scholl-Latour zitiert. (11.03.2003)

   

Bundespräsident Rau:
Noch immer Alternative zu Irak-Krieg möglich

   

Hamburg (epd). Bundespräsident Johannes Rau hat sich erneut für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts ausgesprochen. «Ich denke, dass es noch immer eine Alternative zum Krieg gibt», sagte er in einem Interview der «Bild am Sonntag» (Hamburg). Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass die Abrüstung des Irak Fortschritte mache. Genau das sei Ziel der Vereinten Nationen. Dieser Weg müsse konsequent weitergegangen werden.

Die Vereinten Nationen und der Weltsicherheitsrat seien der Ort, an dem letztendlich entschieden werden müsse, unterstrich Rau. Die UN sollten auch künftig die zentrale Rolle bei der Friedenssicherung in der Welt behalten: «Wir müssen alles dazu beitragen, um die UN zu stärken.» (11.03.2003)

   

Broschüre wirbt für soziale Berufe

   

Kassel (epd). Mit einer Broschüre will das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck dem Nachwuchsmangel in sozialen Berufen begegnen. Vorgestellt werden Berufe vom Altenpfleger bis zum Sozialassistenten, die an elf Standorten im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck erlernt werden können, teilte Pressesprecherin Susanne Bullien am Freitag in Kassel mit. Insgesamt gebe es für 24 Berufe 1.500 Ausbildungsplätze im kirchlich-diakonischen Bereich.

Die 30-seitige Broschüre ist auf dem am Samstag stattfindenden «Forum der Berufe» (10 bis 18 Uhr in Haus der Kirche in Kassel) oder beim Diakonischen Werk, Tel. 0561/1095-103, eMail: s.koch@dwkw.de erhältlich. (11.03.2003)

   

Fastenaktion "Sieben Wochen ohne" gestartet

   

Hamburg (epd). "Lebens(t)räume" lautet das Motto der diesjährigen evangelischen Fastenaktion "Sieben Wochen ohne", die am Aschermittwoch gestartet worden ist. 1983 als Stammtischidee in Hamburg gegründet, ist "Sieben Wochen ohne" heute einer Emnid-Umfrage zufolge mit zwei Millionen Teilnehmern die bekannteste Aktion der evangelischen Kirche nach "Brot für die Welt", sagte Holger Tremel vom Frankfurter Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik am Dienstag in Hamburg.

Mehr als 3.000 Gemeinden und Fastengruppen seien bundesweit mit Materialien und einem Kalender versorgt worden, so Tremel. Man erreiche zwischen 15 und 20 Prozent aller evangelischen Kirchengemeinden in Deutschland. Teilnehmer meldeten sich aber auch aus Finnland, Kuba, Neuseeland oder Kanada. Über Aspekte von "Gesundheit und Wellness" hinaus biete die Fastenaktion "neue Erfahrungen und Entdeckungen für das eigene Leben", sagte Tremel. Jeder könne ausprobieren, dass sie "wirklich funktioniert". Mitbegründer der Aktion war vor 20 Jahren der damalige Hamburger Pressepastor Hinrich Westphal. Nur 70 Teilnehmer habe "Sieben Wochen ohne" anfangs gehabt, berichtet er. Ohne jede Werbung habe sich die Idee ausgebreitet. Seit 1992 wird die Aktion zentral vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt betreut. Tremel will persönlich bis Ostern "auf zu vieles Sitzen" verzichten und hat sich "morgendliche gymnastische Übungen" verordnet. Gründervater Westphal will den geliebten Rotwein stehen lassen, was auch dazu führen werde, sich nach Feierabend "nicht ungezügelt durchs Fernsehprogramm zu zappen". (05.03.2003)

  7-wochen-ohne.de

Stichwort:
Passions- oder Fastenzeit

   

Frankfurt a.M. (epd). Mit dem Aschermittwoch beginnt die rund 40-tägige Fasten- oder Passionszeit vor Ostern. Der Verzicht auf Speisen und Getränke wie Fleisch oder Wein oder auch auf den Fernsehkonsum gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor dem Osterfest nehmen sich viele Christen zudem mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näher zu kommen. Zugleich soll das Fasten zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Gottes Schöpfung anregen.

In der katholischen Kirche zeichnet der Priester ein Aschenkreuz als Symbol der geistigen Reinigung und der Vergänglichkeit auf die Stirn der Gottesdienstbesucher. In der evangelischen Kirche beteiligen sich jedes Jahr mehr als zwei Millionen Teilnehmer an der Fasteninitiative „Sieben Wochen ohne“, um aus gewohnten Konsum- und Verhaltensweisen auszusteigen und neue Lebensziele zu finden (www.7-wochen-ohne.de). In diesem Sinne wird Buße auch als Rückkehr zu einem Leben verstanden, das sich an den Geboten Gottes orientiert. Fastenzeiten sind in fast allen Religionen bekannt, so etwa der Fastenmonat Ramadan im Islam. Am Ende der Winterzeit fasten viele Menschen allerdings auch mit dem Ziel nach ganz-heitlichem Wohlbefinden oder dem Wunsch, ein paar Pfunde zu verlieren. Viele Menschen schwärmen zugleich von einer geistigen Freiheit während des Nahrungsverzichts. . (05.03.2003)

   

Hessische Kirchen auf Kirchentag ökumenisch vereint

   

Kassel/Fulda (epd). Mit einem 200 Quadratmeter großem Stand werden die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und das katholische Bistum Fulda am Ökumenischen Kirchentag in Berlin (28. Mai bis 1. Juni) gemeinsam auftreten. Wie Reiner Degenhardt, Direktor des Amtes für kirchliche Dienste (AfkD), mitteilte, werde sich der Stand auf der so genannten Agora (Markt der Möglichkeiten) befinden.

www.oekt.de

Unter dem Motto «Ökumenisch auf gutem Grund» sollen hier unter anderem Beispiele ökumenischer Zusammenarbeit zwischen beiden Kirchen präsentiert werden. Degenhardt rief in diesem Zusammenhang Kirchengemeinden und Initiativen, die ökumenische Projekte betreiben, dazu auf, diese dem AfkD (Wilhelmshöher Alle 330, 34131 Kassel, eMail: afkd.leitung@ekkw.de) zu melden.

Nach Angaben von Degenhardt sei die EKKW bisher die einzige der 24 Landeskirchen der EKD, die einen gemeinsamen Stand mit einem katholischen Bistum betreiben wolle. Unter anderem soll an dem Stand auch eine «Aktionsphotographie» angeboten werden. Hierzu könnten sich Besucher mit Requisiten verkleiden und so ihren Glauben demonstrieren. Das Vorhaben laufe unter dem Motto «Glaubensgestalten». (11.03.2003)

  www.oekt.de

Ort für Hessischen Familientag 2004 gesucht

   

Wiesbaden (epd). Das Hessische Sozialministerium hat die Städte und Gemeinden in Hessen aufgefordert, sich für den 3. Hessischen Familientag am 10. Juli 2004 zu bewerben. Der gemeinsam von Sozialministerium und der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie veranstaltete Familientag hatte im vergangenen Jahr zum ersten Mal stattgefunden. Veranstaltungsort war Bensheim (Bergstraße) mit 12.000 Besucherinnen und Besuchern.

In diesem Jahr wird am 12. Juli Fulda Gastgeber des 2. Hessischen Familientages sein. Interessierte Kommunen können ihre Bewerbung beim Hessischen Sozialministerium, Dostojewskistraße 4, 65187 Wiesbaden bis zum 15. Juni 2003 einreichen. Aktuelle Informationen zum diesjährigen Familientag gibt es im Internet unter www.hessischer-familientag.de (11.03.2003)

  hessischer-familientag.de

Evangelisches Missionswerk:
Neue Zeitschrift «darum»

   

Stuttgart / Kassel (medio). Seit Anfang des Jahres 2003 erscheint die Zeitschrift «darum» des Evangelischen Missionswerks in Südwestdeutschland (EMS) als Kooperationszeitschrift mehrerer Missionswerke. Von der schweizerischen «mission 21» (Basel) bis zum Evangelisch-Lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (Hermannsburg) machen insgesamt sechs Missionsprojekte bei dem Gemeinschaftsprojekt mit.

Das neue Heft umfasst 36 Seiten und ist ab sofort im Abonnement erhältlich. Eingeheftet ist das 16-seitige «darum-journal», das die EMS-spezifischen Informationen und Beiträge enthält. Ein kostenloses Probeheft des «darum» kann kostenlos angefordert werden bei: vertrieb@ems-online.org. Infos unter www.ems-online.org (03.03.2003)

  ems-online.org

Diakonie und Medien wollen gemeinsam auf Pflegenotstand hinweisen

   

Wiesbaden (epd). Diakonische Unternehmen der Altenpflege und Medienvertreter wollen künftig gemeinsam daran arbeiten, dieÖffentlichkeit für Probleme und Defizite der Altenpflege zu sensibilisieren und Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Altenpflege zu fordern. Das ist das Ergebnis eines Workshops «Medien und Altenpflege» im Wiesbadener Ludwig-Eibach-Haus, einem Altenpflegeheim des Evangelischen Vereins für Innere Mission in Nassau.

Vertreter des ZDF, des Hessischen Rundfunks, verschiedener Printmedien sowie der Arbeitsgemeinschaft Diakonischer Unternehmen in der Altenpflege (ADUA) waren sich darüber einig, dass sich Altenheime in den vergangenen Jahren zunehmend für die Medienrecherche geöffnet hätten. Auch kritische Berichterstattung wie etwa die ZDF-Serie «Endstation Pflege» vom vergangenen Jahr führten nicht mehr dazu, dass Heime ihre Türen verschlössen, weil sie sich angegriffen fühlten.

Der ADUA-Vorsitzende Wilfried Vogt wies darauf hin, dass die kritische Berichterstattung das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die mangelhaften Rahmenbedingungen richte, unter denen die Pflege leide. Während die Leistungen der Pflegeversicherung seit 1995 gleich geblieben seien, müssten die Altenhilfeeinrichtungen mit seitdem um elf Prozent gestiegenen Personalkosten und ebensolchen Steigerungen bei den übrigen Kosten wirtschaften. «Eine angemessene Pflege ist so nicht mehr möglich», kritisierte Vogt. Heiner Gatzemeier, verantwortlicher Redakteur beim ZDF für die Sendereihe zum Thema Pflege, erwartet von einer verstärkten Medienberichterstattung zum Thema Pflegenotstand vor allem ein verstärktes Bewusstsein für die Problematik in der Öffentlichkeit. Von dort müsse dann der Druck kommen, der allein die Politik zum Handeln bewege, so Gatzemeier. (11.03.2003)

   

500 beteiligen sich an «Handy-Fasten-Aktion»

   

Frankfurt a.M. (epd). An der bundesweiten Handy-Fasten-Aktion beteiligen sich in diesem Jahr etwa 500 Menschen. Dies seien deutlich weniger als in den Vorjahren, erklärte Ulrich Fischer von der Katholischen Medienarbeit in Frankfurt am Main auf epd-Anfrage. 2002 hätten 3.000 und 2001 gar 10.000 Menschen den täglichen Bibelspruch auf ihr Mobiltelefon erhalten.

Fischer führte den Rückgang darauf zurück, dass der Versand der insgesamt 48 Bibelsprüche erstmals nicht umsonst ist, sondern 3,50 Euro kostet. Gleichwohl zeigte er sich mit der Resonanz zufrieden. So sei immerhin sichergestellt, dass die vornehmlich jüngeren Bezieher, die aus ganz Deutschland stammten, wirklich mit ganzem Herzen bei der Sache seien.

Die Aktion der Frankfurter Medienarbeit wird von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der evangelischen Kirche unterstützt. Interessenten können sich auch noch während der laufenden Aktion zu einem reduzierten Preis anmelden. Nähere Informationen unter Telefon 069/24252030 und auf der Website www.sms-fasten.de. (11.03.2003)

  sms-fasten.de

EKKW belohnt fantasievolle Gottesdienstideen

   

Kassel (epd). Mit einem Preis prämiert werden sollen jetzt die interessantesten Ideen für Gottesdienste und andere Veranstaltungen in Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Wie EKKW-Sprecher Karl Waldeck in Kassel mitteilte, sei dabei an Veranstaltungen gedacht, die «Menschen neugierig machen auf das Evangelium von Jesus Christus und auf das Leben in christlicher Gemeinschaft».

Der Wettbewerb stehe unter dem Motto «Aktion Einladende Kirche». Insgesamt werden zwölf Preise vergeben; der 1. Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2003 (Reformationstag). Nähere Informationen erteilt die EKKW, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, Tel. 0561/9378-272, E-Mail: landeskirchenamt@ekkw.de. (03.03.2003)

   

EKKW eröffnet 10. Aktion «Hoffnung für Osteuropa»

   

Nidderau-Windecken (epd). Die 10. Aktion «Hoffnung für Osteuropa» im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) beginnt am Freitag, 14. März, um 17 Uhr mit einem Empfang von Gästen aus Osteuropa im Heimatmuseum der Stadt Nidderau. Zugleich begeht die EKKW an diesem Wochenende auch ihren Diasporatag, zu dem unter anderem Gäste aus evangelischen Minderheitskirchen in Osteuropa erwartet werden.Außer dem Empfang finden alle Veranstaltungen im der Stiftskirche Nidderau-Windecken oder im Evangelischen Gemeindehaus statt.

Für Freitagabend ist in der Kirche ein Konzert geplant, außerdem wird eine Ausstellung aus Weißrussland mit dem Titel «Christliche Frauen für das Leben» eröffnet. Am Samstag wird um 11 Uhr der ehemalige Bischof der EKKW, Christian Zippert, über die Evangelische Kirche in Russland berichten, am Nachmittag ist dann ab 14 Uhr der Botschafter Ungarns zu Gast, außerdem findet eine Begegnung mit osteuropäischen Gästen statt. Am Sonntag folgt dann um 10 Uhr ein zentraler Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Martin Hein.

In der EKKW haben die bisher neun Sammlungen für die Aktion «Hoffnung für Osteuropa» insgesamt 758.608 Euro erbracht. Mit den Geldern werden Projekte in osteuropäischen Ländern finanziert. (14.03.2003)

   

Forum der Berufe 2003:
Kirche und Diakonie suchen Auszubildende

   

Kassel (epd). Über Berufe in Kirche und Diakonie will ein «Forum der Berufe» informieren, zu dem die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am 15. März einlädt. In der Zeit von 10 bis 18 Uhr soll Schülern der Klassen 10 bis 13 Gelegenheit gegeben werden, sich aus erster Hand über Ausbildungsplätze oder Studiengänge zu informieren. Daneben wird auch ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Theater und Comedy geboten.

Wie Eva Losert vom Ausbildungsreferat der EKKW mitteilte, stehen im Bereich der EKKW mehr als 1.500 Ausbildungsplätze in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen zur Verfügung. Hinzu kommen noch Studienplätze an Universitäten. Vor allem in der Kranken- und Altenpflege mangele es an Nachwuchs, so Losert.

Auf der Veranstaltung, die von Bischof Martin Hein um 10 Uhr im Haus der Kirche eröffnet wird, stehen Lehrende, Studierende und Absolventen unterschiedlicher Einrichtungen für Informationen zur Verfügung. Seit Freitag wird zusätzlich mit einem fünf mal fünf Meter großen Plakat, das am Haus der Kirche aufgehängt wurde, für das Forum geworben.

Nach Angaben von Reiner Degenhardt, Direktor des Amtes für kirchliche Dienste, werden rund 350 Besucher erwartet. Zum Teil hätten schon ganze Schulklassen ihre Teilnahme signalisiert. Weitere Informationen unter www.ekkw.de/berufe. (11.03.2003)

  Forum der Berufe





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Hörbeitrag zur Meldung

Friedensbewegung:
Arbeitsniederlegung ist «notwendiges Signal»

   

Kassel (epd). Die Friedensbewegung sieht einen ihrer lang gehegten Wünsche erfüllt. Wie Peter Strutynski, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, in Kassel mitteilte, sei der Aufruf des Europäischen Gewerkschaftsbundes, mit Arbeitsunterbrechungen gegen einen drohenden Irakkrieg zu demonstrieren, ein dringend notwendiges Signal. «Was die Gewerkschaften am 14. März machen wollen, ist genau das, was sich die Friedensbewegung schon immer gewünscht hat», kommentierte Strutynski den Aufruf.

Nach dem gewerkschaftlichen Beschluss, der am 7. März in Athen gefasst wurde, soll es am 14. März um 12 Uhr zu «europaweiten betrieblichen Aktionen für den Frieden» wie etwa Arbeitsniederlegungen kommen. An diesem Tag ist eine erneute Sitzung des UN-Sicherheitsrates geplant. Der Bush-Administration solle mit diesen Aktionen klar gemacht werden, dass die weltweiten Demonstrationen vom 15. Februar erst der Anfang der Proteste gewesen seien, so Strutynski. (11.03.2003)

   

Evangelische Kirchen starten zehnte Aktion «Hoffnung für Osteuropa»

   

Eisenach (epd). Die zehnte Hilfsaktion «Hoffnung für Osteuropa» der evangelischen Kirchen ist am Sonntag (9.3.) mit einem Gottesdienst in Eisenach eröffnet worden. Die Spendenaktion sei ein wichtiger Beitrag, den Menschen im früheren Ostblock zu einem Leben in Würde «ohne Angst vor der Zukunft» zu verhelfen, sagte Diakonie-Präsident Jürgen Gohde zum bundesweiten Auftakt der Initiative.

Umweltschäden, ungeklärte Besitzverhältnisse, fehlende Maschinen und Geräte erschwerten die Landwirtschaft, fügte Gohde hinzu. Behinderte Kinder, Straßenkinder und Drogenabhängige seien chancenlos. Die Aktion steht unter dem Motto «Abenteuer Zukunft - Leben in Würde». Der thüringische Landesbischof Christoph sagte in seiner Predigt: «Wir können die vielen kleinen Schritte wagen, die Millimeter für Millimeter vom Abgrund wegführen.» Dies gelinge nur gemeinsam mit den Menschen in Osteuropa.

Seit 1994 wurden aus den Spendengeldern von insgesamt 10,7 Millionen Euro in 17 Ländern Mittel- und Osteuropas jährlich rund 150 Hilfsprojekte unterstützt. Zu den Schwerpunkten dieser «Hilfe zur Selbsthilfe» für kirchliche Partner, Bürgerinitiativen und Vereine gehören Einrichtungen für Straßenkinder, Sozialstationen, Altenheime und Menschenrechtszentren. Eine besondere Aufgabe sei die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen, die in den kommunistischen Ländern an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden seien, betonte Gohde. (11.03.2003)

  hoffnung-fuer-osteuropa.de

Weltgebetstag:
Libanon steht im Mittelpunkt / Hoffnung auf Frieden

   

Kassel (medio). Am Freitag, 7. März laden Frauen zum Weltgebetstag ein. Für dieses Jahr bereiteten libanesische Frauen die Liturgie vor und wählten das Thema "Heiliger Geist, erfülle uns". Sie bringen damit die Hoffnung zum Ausdruck, das Menschen mit der Kraft des Heiligen Geistes ihren Alltag bewältigen und sich für ein friedliches Miteinander aller einsetzen. Noch belasten die Folgen des Bürgerkrieges sowie der Nahost-Konflikt das Land. Auch in den Gemeinden in Kurhessen-Waldeck beteiligen sich zahlreiche Frauen an evangelischen oder ökumenischen Gottesdiensten. (05.03.2003)

  weltgebetstag.de

Forum der Berufe 2003:
Welche Berufe gibt es bei der Kirche?

   

Kassel (medio). "Bei der Kirche arbeiten doch nur Pfarrer!?" - Wer das meint, der kann sich auf dem ersten Forum der Berufe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am 15. März 2003 in Kassel umsehen und dabei die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten kennen lernen. Wie das Ausbildungsdezernat des Landeskirchenamtes in Kassel mitteilt, will das Forum Schülerinnen und Schüler über die vielfältigen Ausbildungs- und Studiengänge in Kirche und Diakonie informieren: Verwaltungs- und Pflegeberufe, Berufe im sozialpädagogischen Bereich als Erzieherinnen und Erzieher, Diakoninnen und Diakone, Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, den Beruf als Pfarrerin und Pfarrer oder als Religionslehrerin und -lehrer.

Berufsgruppen und Ausbildungsstätten werden sich mit ihrem besonderen Profil und Ausbildungskonzept präsentieren und Raum für Information und Gespräch geben. Weitere Informationen sind erhältlich im Ausbildungsdezernat bei Pfarrerin Eva Losert, Tel.: 0561/9378-207 oder im Internet unter www.ekkw.de/berufe . (03.03.2003)

  Forum der Berufe


Ökumenischer Friedensgottesdienst im Fuldaer Dom
Bischof Hein: Entschiedenes Nein zum Irak-Krieg

   

Fulda (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat sich entschieden gegen einen Krieg gegen den Irak ausgesprochen. In einem ökumenischen Friedensgottesdienst im Fuldaer Dom, den Hein an der Seite des Fuldaer Bischofs Heinz Algermissen hielt, erklärte Hein am Freitagnachmittag: "Nach dem Zeugnis der Bibel geht es nicht um die Frage des "gerechten Krieges" und wie wir ihn begründen, sondern wie ein "gerechter Friede" ermöglicht und erhalten werden kann." Der entscheidende Beitrag der Christen bestehe dabei darin, dass Menschen auch jenseits des Irak-Konflikts aufgrund gerechter Verhältnisse in Frieden leben könnten. Das Vertrauen auf Gott gebe dabei Mut, sich der scheinbar übermächtigen Logik des Krieges entgegenzustellen.

Zugleich warnte Hein davor, sich bei Kriegsvorbereitungen auf Gott zu berufen oder den Krieg sogar religiös zu verklären. Krieg dürfe nach Gottes willen nicht sein. Der Bischof zeigte sich dankbar, dass zwischen evangelischen und römisch-katholischen Christen hier ökumenische Übereinstimmung herrsche.

Hein räumte ein, dass Saddam Hussein kaum als Friedensbote herhalten könne. Dies zu wissen, rechtfertige aber keinen Krieg mit unabsehbaren Folgen. Hein verteidigte in diesem Zusammenhang die Menschen, die sich derzeit in ihrer Friedenssehnsucht den Kriegsvorbereitungen entgegenstellten: "Niemand spotte über jene, die sich ins Gottesdiensten und Andachten für den Frieden zusammenfinden. Unsere Welt hat das Gebet für den Frieden bitter nötig. Es ist eine starke Kraft, auf der eine große Verheißung liegt – und eine politische Tat! Wir vertrauen unsere Welt Gott an, der uns erschaffen hat und uns erhält, dem Gott des Friedens", sagte der Bischof. (21.02.2003)

   

Kock lehnt religiöse Rechtfertigung
eines Irak-Krieges ab

   

Berlin (epd). Kurz vor Antritt einer USA-Reise hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, die religiöse Rechtfertigung eines Irak-Krieges durch US-Präsident George W. Bush kritisiert. Die von Bush propagierte Einteilung der Welt in Gut und Böse sei nicht akzeptabel, sagte Kock in Berlin dem «InfoRadio» von SFB und ORB.

Statt den Krieg religiös zu rechtfertigen müssten alle Anstrengungen unternommen werden, ihn zu vermeiden, forderte Kock. Bush hatte es unter anderem als «gottgegebenen Auftrag» der USA bezeichnet, sich «zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen». Kock warnte davor, Krieg wieder als normales Mittel der Politik anzusehen. Dieser käme nur dann als äußerste Möglichkeit in Betracht, wenn eine akute Bedrohung von Menschenrechten vorläge. Doch selbst dann könne Krieg nicht als gerecht angesehen werden, da bei einem Waffeneinsatz immer viele Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen würden. Viele der Waffen seien zudem von westlichen Staaten in den Irak geliefert worden.

Die Abreise der EKD-Delegation in die USA war für Dienstagnachmittag (25.2.) vorgesehen. Die Reise sei nicht durch den drohenden Krieg veranlasst, sondern langfristig vorbereitet gewesen, sagte Kock weiter. Die Delegation, der nach EKD-Angaben unter anderen die Landesbischöfe Axel Noack (Magdeburg) und Johannes Friedrich (München) sowie der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU) angehören, wird bis zum 9. März außer Washington noch Chicago, Cleveland und New York besuchen. Geplant sind zahlreiche Treffen mit Vertretern von Kirchen, Verbänden, dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. (27.02.2003)

   

Diakoniezentrum engagiert sich gegen Irak-Krieg

   

Schwalmstadt (epd). Einen «Aktionstag für den Frieden» plant das Hessische Diakoniezentrum Hephata am Sonntag, 23. März. Nach einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Hephata-Kirche wird der Marburger Friedensforscher Johannes Becker zum Thema «Der Krieg gegen den Irak - Weg zur Sicherung des Weltfriedens?» sprechen. Anschließend referiert Wilma Ruppert-Golin, Beauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Mission und Ökumene, zum Thema «Feldzug der Guten gegen die Bösen». Danach sind Arbeitsgruppen vorgesehen.

Der drohende Krieg beschäftige auch die Bewohner des Diakoniezentrums, erklärte Öffentlichkeitsreferent Thomas Vogt. Deren Haltung zum Krieg sei durchweg ablehnend und «ganz auf Schröders Linie», schilderte er die Ansichten der Behinderten, an denen das Thema keineswegs vorbeigehe. Soweit möglich, wollten auch sie an dem Aktionstag teilnehmen. Anmeldung unter Telefon 06691/181402. (03.03.2003)

  www.hephata.de

Laien:
Ökumenischen Kirchentag nicht nur am Abendmahl messen

   

Bonn (epd). Die ranghöchsten Laienvertreter von evangelischer und katholischer Kirche haben den Konflikt um ein gemeinsames Abendmahl beim Ökumenischen Kirchentag relativiert. Der Erfolg des Kirchentags Ende Mai in Berlin dürfe nicht allein an dieser Frage gemessen werden, betonten sie vor Journalisten in Bonn. «Wir dürfen den Kirchentag nicht mit Erwartungen überfrachten», sagte der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jürgen Schmude.

Evangelische Christen und katholische Reformgruppen hatten zum Kirchentag gemeinsame Abendmahlsfeiern angekündigt. Die katholische Kirche hatte daraufhin Sanktionen für Priester angedroht, falls sie sich daran beteiligen. Die EKD hat dazu aufgerufen, die katholische Haltung zu respektieren.

Schmude und der Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, stellten in Bonn einen neuen Leitfaden für die Ökumene im Alltag vor. Er trägt den Titel «Typisch katholisch - typisch evangelisch» und vermittelt in verständlicher Sprache wesentliche Unterschiede und gemeinsame Glaubensinhalte von evangelischen und katholischen Christen. Vor allem in sozial-ethischen Fragen sei in der Ökumene bereits viel erreicht worden, sagte Schmude. Auf Gemeindeebene gebe es vielfältige Annäherungen. Meyer unterstrich, Ökumene dürfe nicht zu einer «billigen Toleranz» verkommen, die Jahrhunderte unterschiedlicher Traditionen einfach ignoriere. Die Annäherung beider Seiten sei «absolut gewollt, doch muss dies auf einer tragfähigen Basis und mit fundierter Kenntnis geschehen».

Hinweis: Der Leitfaden «Typisch katholisch - typisch evangelisch» ist im CMZ- und Herder-Verlag erschienen und kostet 14,90 Euro. (25.02.2003)

  www.oekt.de

Liturgie zur Verabschiedung von Kirchenmitarbeitern vorgestellt

   

Hannover (epd). Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Evangelische Kirche der Union (EKU) haben eine Liturgie zur Verabschiedung aus dem Kirchendienst veröffentlicht. Die Handreichung sei bestimmt für die gottesdienstliche Abschiedsfeier von hauptberuflichen Mitarbeitern, teilte die VELKD in Hannover mit. Damit solle kirchlichen Verabschiedungen die gleiche Beachtung zuteil werden wie Einführungen.

Hinweis: Der Text «Verabschiedung aus dem kirchlichen Dienst» kann kostenlos im VELKDKirchenamt in Hannover und in der Kirchenkanzlei der EKU bestellt oder im Internet unter www.velkd.de oder www.eku-online.de heruntergeladen werden. (27.02.2003)

   

EKKW ratifiziert Beitritt zur UEK:
Mitgliedschaft soll dauerhaft Evangelische
Kirche in Deutschland (EKD) stärken

   

Berlin (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat ihre Mitgliedschaft in der "Union Evangelischer Kirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) ratifiziert. Bischof Dr. Martin Hein unterzeichnete am Mittwoch (26.02.) im Berliner Dom das entsprechende Dokument. Die neugeschaffene UEK setzt sich aus insgesamt 13 Kirchen, den Kirchen der Evangelischen Kirche Union (EKU) sowie aus der Mehrzahl der Mitgliedskirchen der sogenannten "Arnoldshainer Konferenz" zusammen. Sowohl die EKU als auch die Arnoldshainer Konferenz werden sich nach der Gründung der UEK auflösen. Mit der Bildung der UEK ist dauerhaft eine Stärkung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beabsichtigt.

Zu den Kirchen der EKU, die der neugeschaffenen UEK angehören, zählen die Evangelische Landeskirche Anhalts, die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz, die Pommersche Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen sowie die Evangelische Kirche von Westfalen. Aus dem Kreis der "Arnoldshainer Konferenz" kommen hinzu: die Evangelische Landeskirche in Baden, die Bremische Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die Lippische Landeskirche, die Evangelische Kirche der Pfalz sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck gehört weder zu den lutherischen, noch zu den reformierten oder unierten Kirchen in Deutschland. In ihrer Verfassung, der Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck aus dem Jahr 1967, heißt es: "Sie tritt ein für die Gemeinschaft der Evangelischen Kirche in Deutschland und für die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen in der Welt " (Artikel 2). Sowie: "Sie ist vor allem durch das Augsburgische Bekenntnis und die von ihr aufgenommenen altkirchlichen Symbole geprägt und in der Vielfalt der überlieferten Bekenntnisse der Reformation zu einer Kirche zusammengewachsen" (Artikel 3). (27.02.2003)

   

Kirche setzt auf «geschlechtsbewusste Jungenarbeit»

   

Kassel (epd). Eine «geschlechtsbewusste Jungenarbeit» soll in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der evangelischen Jugendarbeit in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) werden. Wie Elke Hartmann, Bereichsleiterin für Kinder- und Jugendarbeit in der EKKW, mitteilte, habe die Jugendkammer der Kirche hierfür ein Papier mit dem Titel «Standards zur geschlechtsbewussten Jungenarbeit» vorgelegt.

Nachdem Mädchenarbeit seit den 80er Jahren in vielen Einrichtungen der Jugendarbeit zum Standard zähle, sei geschlechtsbewusste Jungenarbeit kaum in der Praxis verankert. Mädchen wie Jungen bedürften aber in ihrer jeweiligen geschlechtlichen Entwicklung einer besonderen Wahrnehmung und Förderung, so Hartmann.

Die Kammer folgte einem Antrag des «Forums Jungenarbeit», einer Fachgruppe von Pädagogen, die sich bewusste geschlechtsbezogene Arbeit mit Jungen und jungen Männern zur Aufgabe gesetzt hat. Das Papier kann bezogen werden beim Amt für kirchliche Dienste, Bereich Kinder- und Jugendarbeit, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, Tel.: 0561/9378-341, Fax: 0561/9378-409, eMail: afkd.jugend@ekkw.de. (27.02.2003)

   

Missionsexperte:
Christen im Irak fühlen sich vom Westen vergessen

   

Karlsruhe (epd). Christen im Irak fühlen sich nach Einschätzung kirchlicher Experten vom «christlichen Westen» vergessen. Bereits die Folgen des jahrelangen UN-Embargos hätten für viele zu unerträglichen Lebensbedingungen geführt, sagte Dietrich Zeilinger, Missionsbeauftragter in der badischen evangelischen Landeskirche, in Karlsruhe dem epd. Angesichts des drohenden Krieges wüchsen nun die Ängste vor einer humanitären Katastrophe.

Die genaue Zahl der Christen unter den rund 23 Millionen Irakern ist nicht bekannt, Schätzungen reichen von 500.000 bis zu mehr als einer Million. Zeilinger erwartet eine zunehmende Islamisierung der irakischen Gesellschaft: «Manche Christen befürchten, dass gute Beziehungen zu Muslimen wegen des Krieges in Konflikt und Feindschaft umschlagen werden.» Daher werde sich die bereits anhaltende Emigrationswelle von Christen noch beschleunigen. (25.02.2003)

   

Weltkirchenrat:
Krieg gegen Irak wäre unmoralisch und unklug

   

Genf/Amman (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die USA und andere westliche Staaten aufgefordert, keinen Krieg gegen den Irak zu beginnen. Der Exekutivausschuss des Weltkirchenrates äußerte im schweizerischen Bossey bei Genf sein Bedauern darüber, «dass die mächtigsten Nationen der Welt Krieg wieder als akzeptables Mittel der Außenpolitik betrachten». Ein Krieg gegen den Irak wäre «unmoralisch, unklug und ein Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen», so das Gremium.

Der Zusammenschluss von 342 Kirchen in mehr als 100 Ländern zeigte sich besorgt darüber, dass die USA und andere westliche Regierungen weiterhin ein militärisches Eingreifen verlangten. Zugleich äußerte der Kirchenrat seine Sorge über Menschenrechtsverletzungen im Irak und forderte die Führung in Bagdad auf, die Menschenrechte und die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates einzuhalten. Notwendig sei die Entwaffnung des Irak und die Beseitigung aller Massenvernichtungswaffen im Mittleren Osten.

Für den Fall eines Krieges gegen den Irak warnte der Weltkirchenrat vor einer «humanitären Krise großen Ausmaßes» und vor dem Risiko einer weiteren Destabilisierung der Region. Den UN-Waffeninspektoren müsse genügend Zeit gegeben werden, damit sie ihren Auftrag erfüllen könnten. Die Kirchen müssten ihre Bemühungen um eine friedliche Lösung intensivieren, erklärte der ÖRK weiter. Kirchenvertreter vor allem in den USA und Großbritannien hätten sich in direkte Opposition zu ihren Regierungen begeben und damit eine «mutige Haltung» bewiesen.

Der Reformierte Weltbund rief zum Friedensgebet auf. Nach einem Irak-Besuch appellierte Generalsekretär Setri Nyomi an die 218 reformierten Mitgliedskirchen in 107 Ländern, sich dem Gebet der irakischen Christen anzuschließen. «Die Iraker beten für den Weltfrieden», sagte er in Amman (Jordanien). Wer sich anschließe, möge dafür beten, dass ein Krieg verhindert wird und die Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben können. (25.02.2003)

   

Kirchenkreis errichtet Stiftung für Jugendarbeit

   

Eschwege (epd). Eine «Stiftung Evangelische Jugendarbeit» hat die Kreissynode Eschwege der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Wochenende errichtet. Wie Dekan Martin Arnold mitteilte, beträgt der Kapitalstock zunächst 40.000 Euro. Er solle durch Zustiftungen erweitert werden.

«Die Stiftung wird die Jugendarbeit im Kirchenkreis nachhaltig voranbringen», gab sich Arnold überzeugt. In der Vergangenheit habe man für die Jugendlichen zu wenig getan, räumte er ein. Nachdem die EKKW nun zwei neue Planstellen im Kirchenkreis eingerichtet habe, könne in den Regionen des Kreises wieder Jugendarbeit durch hauptamtliche Kräfte angeboten werden.

Auf der Synodentagung wurde zudem eine Erklärung zum Irakkonflikt verabschiedet. «Die Kreissynode lehnt einen Krieg als Antwort auf die Probleme im Nahen und Mittleren Osten entschieden ab», heißt es darin. US-Präsident George W. Bush müsse auch auf seine Verantwortung als Christ angesprochen werden. (25.02.2003)

   

Diakoniezentrum Hephata plant Gesundheitszentrum

   

Schwalmstadt (epd). Den Bau eines Gesundheitszentrums plant das Hessische Diakoniezentrum Hephata. Wie Öffentlichkeitsreferent Thomas Vogt in Schwalmstadt mitteilte, entsteht das Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hephata-Klinik und solle das ärztliche Angebot in Schwalmstadt verbessern. Die Grundsteinlegung für den Bau erfolgte in der vergangenen Woche.

Neun Arztpraxen, eine Apotheke, ein Optiker sowie ein Sanitätshaus werden hier ab 2004 ihre Dienste anbieten. In einem benachbarten Haus nehmen bereits in diesem Frühjahr Arztpraxen für Kieferorthopädie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ihren Betrieb auf.

Von dem Zentrum profitierten auch die Bewohner Hephatas, da die Wege zu einzelnen Fachärzten kürzer werden, ergänzte Vogt. In Zusammenarbeit mit der Hephata-Klinik könnten die Arztpraxen zudem Kosten einsparen, etwa bei der Anschaffung von einem Röntgengerät. (25.02.2003)

   

«ProChrist» startet mit Kinderprogramm

   

Kassel/Essen (epd). Mit einem Kinderprogramm «ProChrist für Kids» startet bereits am 15. März die Evangelisationsveranstaltung «ProChrist 2003». Das um 15 Uhr beginnende Ereignis solle via Satellit live in rund 1.000 Kirchengemeinden, Schulen und Gemeindehäuser in Deutschland übertragen werden, gaben die Veranstalter in Kassel bekannt. Im Mittelpunkt des bunten Programmes stehe eine Geschichte aus der Bibel.

Am darauffolgenden Sonntag, 16. März, beginnt dann die eigentliche Veranstaltung «ProChrist 2003», die an mehr als 3.500 Plätze in ganz Europa übertragen wird und bis zum 23. März dauert. Hauptredner der Veranstaltung ist CVJM-Generalsekretär Ulrich Parzany. Die Aktion, für die ein Etat von rund 7,5 Millionen Euro vorgesehen ist, wird unter anderem von der Evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt. (27.02.2003)

  www.prochrist.de

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"Nähe ist Diakonie"
Frühjahrssammlung für die Diakonie

   

Kassel (medio). Unter dem Motto "Nähe ist Diakonie" bittet das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck bei der Frühjahrssammlung um Spenden für seine sozialen Dienste. Zwischen dem 21. bis 28. Februar 2003 werden die Sammlerinnen und Sammler der evangelischen Kirchengemeinden unterwegs sein.

Mit dem Bild von Julian, einem Kind mit Down-Synodrom, werben Plakate für die Sammlung. Handeln aus Nähe ist ein Grundsatz der Arbeit der Diakonie. Sie setzt sich nicht nur für Hilfe in der Not, sondern auch für die Überwindung von Ausgrenzung und den Respekt vor der Würde des Menschen ein, betonte das Diakonische Werk Kurhessen-Waldeck in Kassel. Mit den Spendengeldern aus der Frühjahrssammlung müssten Aufgaben der Diakonie finanziert werden, für die sonst keine Finanzquellen bereit ständen. (19.2.2003)

 

Umfrage:
Gottesdienstbesuch beliebte Freizeitbeschäftigung

   

Kassel (epd). Rund jeder vierte Bundesbürger besucht mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst oder eine kirchliche Veranstaltung. Das ergab eine repräsentative Meinungsumfrage unter 3.349 Personen in rund 200 Kirchengemeinden, die die Organisation «Pro Christ» in Auftrag gegeben hatte. Wie die Organisation am Mittwoch in Kassel bekanntgab, waren lediglich der Besuch von Vereinen und Chören mit 35 Prozent sowie das Einladen von Gästen mit etwa 60 Prozent beliebtere Freizeitbeschäftigungen. (19.02.2003)

   

Kock:
Bush betreibt Rückfall in «Kanonenboot-Politik»

   

Baden-Baden (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat US-Präsident George W. Bush scharf kritisiert. Die Irak-Politik Washingtons sei «ein Rückfall in die Kanonenboot-Politik der Vergangenheit», sagte Kock am Sonntag im Südwestrundfunk (Baden-Baden). Krieg und militärische Gewalt werde wieder als ein normales Mittel der Politik angesehen. «Das, was nach Gottes Willen nicht sein soll, das wird jetzt zur Unterstützung einer politischen Forderung benutzt.»

Der Irak stellt nach Auffassung von Kock keine ernsthafte Bedrohung dar. Daher sei ein Präventivkrieg nicht gerechtfertigt. Er begrüße, dass in der deutschen Bevölkerung «eine große Bewegung gegen den Krieg vorhanden» sei. Deshalb dürften die Kirchen auch die Hoffnung nicht aufgeben, «dass Appelle nutzen, dass Gebete hilfreich sind». (17.02.2003)

   

Irak-Konflikt:
Landeskirche ruft zu Friedensgebeten auf

   

Kassel (medio). Angesichts der zunehmenden Spannungen in der Golf-Region ruft die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck alle Gemeinden, Kirchenvorstände sowie die Pfarrerinnen und Pfarrer zu Friedensgebeten und Friedensandachten auf. In einem Rundbrief schreibt Bischof Dr. Martin Hein: «In dieser angespannten Lage möchte ich Sie bitten, in Friedensandachten für eine zivile und politische Lösung des Konflikts zu beten und sich gegenseitig in der Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang zu stärken.» Zugleich empfiehlt der Bischof, «die Verantwortlichen in der Politik zu einem deutlichen Engagement für eine gewaltfreie Beilegung der Auseinandersetzung aufzufordern.»

Im Internet hat die Landeskirche unter www.ekkw.de/spezial auch eine Friedensandacht eingestellt, die bei der Gestaltung eigener Andachten oder eines Friedensgebetes Hilfestellung geben kann. Die liturgische Auswahl hat Propst Reinhold Kalden, Kassel, vorgenommen. Die Gedanken zur Ansprache stammen von Pfarrer Heinz-Georg Henning, Künzell (Fulda). (20.01.2003)

 

Letzte Möglichkeit:
Frist für Pfarrer(innen)- Befragung läuft ab

   

Kassel (medio). Der Pfarrerinnen- und Pfarrerausschuss der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck weist darauf hin, dass in diesen Tagen die Frist für die Rücksendung der Fragebogen zum Pfarrberuf in der EKKW abläuft. Seit Mitte Februar wertet das beauftragte Institut für Wirtschafts- und Sozialethik an der Philipps-Universität Marburg die Daten aus. Noch sei es aber möglich und sinnvoll, "eventuell liegen gebliebene Fragebögen ruhig noch abzuschicken", so der stellv. Vorsitzende Andreas Rohnke.

Die Befragung soll realistische Einschätzungen und Daten für die Leitbilddiskussion um das Pfarramt liefern. Mit Hilfe der Ergebnisse möchte die Pfarrvertretung Pfarrerinnen und Pfarrer in der EKKW noch effektiver in ihrer Arbeit unterstützen. Im Gegensatz zu Vergleichsstudien aus anderen Landeskirche (z.B. "Pfarrer-Zufriedenheits-Index" der EKHN) berücksichtigt die Studie auch das Funktionspfarramt und die Pfarrtätigkeit im Ehrenamt. Mit ersten Ergebnissen der Studie wird Mitte Mai gerechnet.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Pfarrerinnen- und Pfarrerausschusses und bei Andreas Rohnke, stellv. Vorsitzender des Pfarrerausschusses (Andreas.Rohnke@t-online.de). (17.02.2003)

  www.pa-ekkw.de

Marita Natt neue Pröpstin in Hersfeld /
LKA: Dr. Frithard Scholz neuer Theologischer Dezernent

   

Kassel (medio). Der Rat der Landeskirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat auf seiner heutigen Sitzung in Kassel zwei Personalentscheidungen getroffen. Er berief auf Vorschlag von Bischof Dr. Martin Hein Pfarrerin Marita Natt (Hofgeismar) zur Pröpstin des Sprengels Hersfeld sowie Pfarrer Dr. Frithard Scholz (Vellmar) zum Theologischen Dezernenten im Kollegium des Landeskirchenamtes. Pfarrerin Natt folgt auf Roswitha Alterhoff, die zum 1. Februar das Amt der Prälatin der Landeskirche übernommen hatte; Pfarrer Scholz tritt die Nachfolge von Oberlandeskirchenrat Dr. Werner Hassiepen an, der zum 1. März in den Ruhestand geht.

Aufgabe der Pröpstin ist es laut Grundordnung der Landeskirche, in ihrem Sprengel den Bischof bei der Ausübung seines Amtes zu unterstützen. Die vier Pröpste im Kurhessen-Waldeck (Sprengel Hanau, Hersfeld, Kassel und Waldeck-Marburg) leiten «im Einvernehmen mit dem Bischof den Sprengel durch seelsorgerliche Beratung, Weisung und Hilfe.» Zu den Aufgaben der Pröpste gehört es weiterhin, die theologische Weiterbildung der Pfarrer zu fördern und die Ausbildung der Theologiestudenten und Vikare zu überwachen. Zum Sprengel Hersfeld gehören die Kirchenkreise Fritzlar, Hersfeld, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Ziegenhain sowie der im Freistaat Thüringen gelegene Kirchenkreis Schmalkalden.

Marita Natt wurde am 15. März 1955 in Treysa geboren. Nach ihrer Schulzeit in Michelsberg und Treysa studierte sie zunächst Germanistik und Politik an der Universität Gießen sowie ab 1975 Evangelische Theologie in Marburg und Kiel. Zweimal unterbrach sie ihr Studium für eine Babypause. Nach ihrem Ersten theologischen Examen war sie Vikarin in Helmarshausen (Kirchenkreis Hofgeismar). 1987 wurde sie ins Pfarramt ordiniert. Von 1987 bis 1990 war sie gemeinsam mit ihrem Mann im Kirchspiel Gottsbüren (Kirchenkreis Hofgeismar) tätig, von 1990 bis 1997 in der Pfarrstelle Spieskappel. Seit 1997 ist sie Pfarrerin der Altstädter Kirchengemeinde in Hofgeismar. Pfarrerin Natt ist verheiratet. Ihr Ehemann Reinhard Natt ist derzeit Oberpfarrer im Bundesgrenzschutz beim Grenzschutzpräsidium Mitte (Fuldatal). Das Ehepaar hat drei Töchter.

Dr. Frithard Scholz wurde am 4. August 1947 in Siegen geboren, wo er auch seine Schulzeit absolvierte. Nach seinem Abitur nahm er zunächst an einem Werksemester beim Evangelischen Studienwerk Villigst teil. Von 1966 an studierte er in Tübingen, Zürich, Heidelberg und Münster Evangelische Theologie. 1972 legte er das Theologische Examen an der Universität Heidelberg ab. Danach war er zunächst Studieninspektor am Hamannstift in Münster. In den folgenden Jahren arbeitete Scholz an seiner Dissertation «Freiheit als Indifferenz. Alteuropäische Probleme mit der Systemtheorie Niklas Luhmanns» und war während dieser Zeit auch Sekretär eines Arbeitskreises für religionstheologische Grundlagenforschung in Heidelberg. Ab 1978 war er Vikar in Heidelberg-Handschuhsheim. 1979 legte er seine Zweite Theologische Prüfung bei der Evangelischen Kirche von Westfalen ab; im selben Jahr wechselte er in die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und wurde ins Pfarramt ordiniert.

Zunächst hatte Scholz eine Pfarrstelle in Vaake (Kirchenkreis Hofgeismar) inne. Von 1984 an war er für fünf Jahre persönlicher Referent des Bischofs und Mitarbeiter im Ausbildungsdezernat des Landeskirchenamtes in Kassel. 1989 wurde er zum Direktor des Evangelischen Predigerseminars Hofgeismar berufen - eine Stellung, die er bis 1998 innehatte. In dieser Zeit war Scholz Mitglied der Landessynode und des Rates der Landeskirche. Seit 1998 war er in der Pfarrstelle Niedervellmar (Kirchenkreis Kassel-Land) tätig, zunächst gemeinsam mit einem Kollegen, ab dem Jahr 2000 zusammen mit seiner Frau Pfarrerin Christiane Berthold-Scholz. Das Ehepaar hat eine Tochter und einen Sohn. Als Theologischer Dezernent im Landeskirchenamt ist Dr. Scholz vorab für die theologische Ausbildung (Studierende und Vikare), Liturgie und Kirchenmusik zuständig. (17.02.2003)

 


Pfrin. Marita Natt
(Foto: privat)


Pfr. Dr. Frithard Scholz (Foto: privat)

Weltweit
Millionen demonstrieren gegen Irak-Krieg

   

London/Rom/Berlin (epd). Weltweit haben am Wochenende Millionen Menschen in rund 60 Ländern gegen einen drohenden Irak-Krieg demonstriert. Zu den größten Friedenskundgebungen kam es in London, Rom, Madrid und Barcelona mit jeweils über einer Million Teilnehmern. In Berlin gingen mehr als 500.000 Menschen unter dem Motto «Kein Krieg gegen den Irak» auf die Straße. Bei der Abschlusskundgebung an der Berliner Siegessäule forderte der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer die US-Regierung auf, sich nach der Debatte im UN-Sicherheitsrat am vergangenen Freitag ihrer internationalen Isolation bewusst zu werden. US-Präsident George W. Bush warf er «fundamentalistisches Denken» vor. Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, rief zum Widerstand gegen den «Kriegskurs der amerikanischen Rechten» auf.

In New York protestierten trotz strikter Polizeiauflagen mehr als 100.000 US-Amerikaner für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts. Der frühere südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu verwies auf die zahlreichen Opfer unter der irakischen Zivilbevölkerung im Falle eines Militärangriffs. Die Iraker seien «Menschen wie du und ich, unsere Brüder und Schwestern», sagte er unter starkem Beifall. In London sprachen Veranstalter und Polizei von «der größten Anti-Kriegs-Demonstration in der britischen Geschichte» mit mehr als einer Million Menschen im Hyde Park. Der US- amerikanische Bürgerrechtler Jesse Jackson kritisierte den britischen Premierminister Tony Blair, der die Haltung Washingtons unterstützt.

Mit Friedensfahnen in Regenbogenfarben zog mindestens eine Million Menschen durch Rom. Dabei wurde auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi scharf kritisiert, der sich im Irak-Konflikt hinter Washington gestellt hat. In Madrid verlasen der spanische Regisseur Pedro Almodóvar und die Schauspieler Leonor Watling und Fernando Fernán-Gómez vor einer Million Demonstranten ein Manifest gegen den Krieg. In 50 spanischen Städten fanden Kundgebungen statt. Der konservative Ministerpräsident José María Aznar gilt als einer der entschiedensten Befürworter der US-amerikanischen Irak-Politik.

Auch in Bern demonstrierten nach Polizeiangaben gut 30.000 Menschen, die eine lare Distanzierung der Schweizer Regierung von allen Kriegsplänen forderten. In Amsterdam gingen rund 20.000 Menschen auf die Straße. In Moskau protestierten nur etwa tausend Anhänger der Kommunistischen Partei und russische Stalinisten gegen einen Irak-Krieg. Sie zogen mit sowjetischen und irakischen Flaggen sowie Porträts von Saddam Hussein und Palästinenserchef Jassir Arafat zur Moskauer US-Botschaft. Zu Friedenskundgebungen kam es auch in Australien, Asien, Lateinamerika und Afrika. In der südafrikanischen Industriemetropole Johannesburg zogen rund 10.000 Menschen vor das US-Konsulat, um gegen die Irak-Politik Washingtons zu protestieren. «Lasst uns lieber gegen Armut kämpfen», riefen sie. In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro riefen Friedensaktivisten vor 20.000 Demonstranten zum Boykott US-amerikanischer Mineralölkonzerne auf. Mehrere tausend Menschen versammelten sich in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. (17.02.2003)

   

Berlin:
Mehr als 2.500 Menschen beim
Friedensgebet vor der Großdemonstration

   

Berlin (epd). Zu einem Friedensgebet hatten sich zum Auftakt der Großdemonstration gegen einen Irak-Krieg am Samstag mehr als 2.500 Menschen dicht gedrängt im Berliner Dom zusammengefunden. Der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber rief dazu auf, weiter nach politischen Alternativen zu suchen. Weder Saddam Husseins Herrschaft noch ein Krieg zu ihrer

Beendigung dürften gerechtfertigt werden. Zugleich warnte Huber vor der Verharmlosung von Kriegen durch die von den Medien geförderte Faszination der Technik. Was als «Supertechnik» vorgeführt werde, bringe tausendfachen Tod. An der Andacht nahm auch die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann teil. Im Anschluss riefen auch der Vertreter der Jüdischen Gemeinde und der katholischen Kirche zum Frieden auf. Trotz des Sabbats beteiligten sich auch viele Juden an der Demonstration, erklärte Heinz Hallmann von der Jüdischen Gemeinde in seinem Grußwort. (17.02.2003)

   

Gemeinden in Kurhessen-Waldeck
bereiten sich auf Kriegsausbruch vor

   

Kassel/Hanau (epd/medio). Die evangelischen Christen in den drei Kasseler Kirchenkreisen bereiten sich auf einen immer wahrscheinlicher werdenden Krieg der USA gegen den Irak vor. Wie der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Kassel mitteilte, sei etwa in der Klosterkirche im Stadtteil Nordshausen am ersten Kriegstag für 19.30 Uhr ein Friedensgebet geplant. Auch andere Gemeinden überlegen zurzeit, am Tag eines Kriegsbeginns besondere gottesdienstliche Angebote zu machen.

Schon jetzt werde in zahlreichen Gemeinden in Kassel zu Friedensgebeten eingeladen. So gebe es etwa jeden Sonntag in der katholischen St. Familia-Kirche um 17 Uhr eine ökumenische Andacht mit anschließender Prozession zur zentral gelegenen Martinskirche.

Der Vorstand des Kirchenkreises Hanau-Stadt lehnt in einem am 4.2. verabschiedeten Votum einen Krieg gegen den Irak entschieden ab. In der Erklärung heißt es: «Krieg ist keine Antwort auf die Probleme in Nahost und auf die globalen Probleme im Zusammenhang mit Terrorismus, Diktatur, Massenvernichtungswaffen und den schwindenden Ölreserven.»

Die Pfarrerinnen und Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinden in Hanau empfehlen, in allen Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen ein Friedensgebet zu halten. Der Empfehlung zu einem Friedensgebet schlossen sich auch die Katholische Kirche und die Niederländisch-Wallonische Kirche in Hanau an. (11.02.2003)

   

Prälatin Alterhoff:
Gehaltsniveau der Pfarrer beibehalten

   

Kassel (epd). Gegen Gehaltskürzungen bei Pfarrern hat sich die Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Roswitha Alterhoff, ausgesprochen. «Einer, der allein verdient, mit drei Kindern, die in der Ausbildung sind, der hat schlicht gar nichts übrig», sagte Alterhoff in einem Interview mit «medio», der Medienagentur der EKKW. So lange es irgend vertretbar sei, müsse das jetzige Gehaltsniveau beibehalten werden. Alterhoff wurde am Freitag (31.1.) in der Kasseler Friedenskirche offiziell in ihr Amt eingeführt.

Angesichts der bestehenden Probleme, ausreichend Nachwuchs für den Pfarrberuf zu finden, regte die angehende Prälatin an, den Ausbildungsgang des «Pfarrverwalters» neu aufzulegen. Ein Pfarrverwalter ist in der Regel jemand mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, der sich auf dem Zweiten Bildungsweg für das Pfarramt qualifiziert hat. Der Ausbildungsgang wird zurzeit nicht angeboten. «Unsere Landeskirche hat gute Erfahrungen gemacht mit Pfarrverwaltern, die aus anderen Berufen gekommen sind», erklärte sie. Hier solle man bald zu einer Grundsatzentscheidung kommen.

Beibehalten will Alterhoff die Regelung, nach der im Prinzip jeder Pfarrer bis zu vier Stunden Religionsunterricht in einer Schule geben soll. «Die Präsenz der Kirche in der Schule ist ganz wichtig, und ich finde sie heute fast wichtiger als früher», begründete sie ihre Ansicht.

Alterhoff ist die erste Frau im Prälatenamt und somit «Personalchefin» der rund 1.000 Pfarrerinnen und Pfarrer der Kirche und theologische Stellvertreterin des Bischofs. Vor ihrer Berufung ins Prälatenamt war die 1945 in Schönbach (Tschechische Republik) geborene Theologin erste Studienleiterin, erste Dekanin und erste Pröpstin in der EKKW.

Die Tatsache, als erste Frau in solche Positionen zu kommen, habe sie auch belastet, bekannte Alterhoff in dem Interview. «Ich muss es gut machen. Wenn ich es nicht gut mache, wird ja sofort gefragt, können Frauen das? Das passiert einem Mann nicht», stellte sie fest. Mit Hilfe anderer habe sie sich aber von dem Druck befreien können. (31.01.2003)

 

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Hessentag:
Bad Arolsen als «Stadt der Diakonie»

   

Bad Arolsen (epd). Unter dem Motto «Stadt der Diakonie» wollen sich die sechs diakonischen Einrichtungen in Bad Arolsen auf dem diesjährigen Hessentag (13.-22. Juni) in ihrer Stadt präsentieren. Wie Siegbert Eisermann, Vorsteher des Waldeckschen Diakonissenhauses Sophienheim (WDS), in Bad Arolsen mitteilte, werden sich die Einrichtungen im Zelt der Landesausstellung sowie auf dem Hessentags-Umzug präsentieren.

Im Seminar des WDS werden die sechs Institutionen vom 16. bis 21. Juni täglich von 15.30 bis 16.15 Uhr ein Handlungsfeld ihrer Arbeit inhaltlich vorstellen. Weitere Aktionsfelder sind unter anderem ein Jugendcamp, Führungen, eine Ausstellung sowie eine Tagesveranstaltung im Evangelischen Fröbel-Seminar, der Fachschule für Sozial- und Heilpädagogik und Berufsfachschule für Sozialassistenz. Bei den sechs Einrichtungen handelt es sich um Bathildisheim e.V., Waldecksches Diakonissenhaus, Der Punkt, Fröbelseminar, Altenhilfe Hofgeismar: Schloss Landau sowie dem Diakonischen Zweckverband. (11.02.2003)

 

hessentag2003.de

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Homepage des WDS

Bischöfe Hein und Algermissen
beten gemeinsam für den Frieden

   

Fulda/Kassel (epd). Vor dem Hintergrund eines drohenden Irakkriegs findet am Freitag, 21. Februar, um 17 Uhr im Fuldaer Dom ein ökumenisches Friedensgebet statt. Zu der Veranstaltung mit Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), und Heinz Josef Algermissen, Bischof des katholischen Bistums Fulda, seien alle Christen herzlich eingeladen, teilte die EKKW in Kassel mit.

Das ökumenische Gebet dokumentiere die Übereinstimmung der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche im gemeinsamen Engagement für den Frieden, erklärten die beiden Bischöfe. (11.02.2003)

   

Ökumenischer Kirchentag:
Kritik an «Spiegel»-Umfrage zum Abendmahl

   

Berlin (epd). Die Leitung des Ökumenischen Kirchentages Ende Mai in Berlin hat bekräftigt, dass es kein gemeinsames Abendsmahl von Katholiken und Protestanten geben sollte. Grundlage der ökumenischen Zusammenarbeit sei «der Respekt vor dem Glauben, den theologischen Lehrauffassungen und den geltenden Regeln der jeweils anderen Kirche», erklärten Präsidentin Elisabeth Raiser (evangelisch) und Präsident Hans Joachim Meyer (katholisch) in Berlin.

Sie kritisierten die jüngste Berichterstattung des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» zu dem Konflikt um ein gemeinsames Abendmahl. Die Fragestellung einer «Spiegel»-Umfrage, nach der 86 Prozent der Protestanten und 88 Prozent der Katholiken für ein gemeinsames Abendmahl sind, sei «zu allgemein und unklar». Sie frage nicht nach den Gründen der bestehenden Unterschiede bei Eucharistie und Abendmahl, so Raiser und Meyer. Über das Thema werde beim Treffen in Berlin breit diskutiert werden, «um Wege zur Überwindung der theologischen Unterschiede zu suchen».

Trotz heftiger Kritik wollen katholische Reformgruppen weiterhin beim Ökumenischen Kirchentag ein gemeinsames Abendmahl mit evangelischen Kirchengemeinden feiern. Außerhalb des offiziellen Kirchentagprogramms sind drei ökumenische Gottesdienste geplant, darunter eine evangelische Feier mit einem «Abendmahl für alle». (13.02.2003)

  www.oekt.de

16 Millionen Haushalte haben Internetzugang

   

Frankfurt a.M. (epd). 16 Millionen deutsche Haushalte verfügen über einen eigenen Internetzugang. Dies geht aus einer Studie zur Verbreitung und Nutzung von Internet und PC hervor, die der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, vorstellte. Danach hatten 43 Prozent der deutschen Privathaushalte Anfang 2002 einen eigenen Anschluss, was dem EU-Durchschnitt entspricht. Der Verbreitungsgrad in den Niederlanden, wo zwei Drittel der Haushalte einen Zugang besitzen, wird jedoch deutlich verfehlt.

Die meisten Anschlüsse besitzen nach der Studie Haushalte mit Kindern und hohem Einkommen. Dagegen seien Rentner sowie Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1.300 Euro seltener online. Die Nutzer sahen im Internet vor allem ein Mittel zur Kommunikation, zur Produktinformation und zur Bildung. Für die europaweite Untersuchung befragte des Statistische Bundesamt in Deutschland rund 5.000 Haushalte und 6.675 Unternehmen. (11.02.2003)

   

Höchste Zahl von Kriegsdienstverweigerern
in Deutschland

   

Köln/Berlin (epd). Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Mit 189.644 Anträgen sei 2002 ein erneuter Anstieg um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen, teilte das Kölner Bundesamt für Zivildienst dem epd auf Anfrage mit.

Damit lehnten mittlerweile rund 40 Prozent eines Jahrgangs den Dienst in der Bundeswehr ab. Vor zehn Jahren seien es noch rund 33 Prozent gewesen, vor 20 Jahren nur zwischen 10 und 15 Prozent. Deutschland habe mittlerweile weltweit die höchste Zahl von Kriegsdienstverweigerern, erklärte in Berlin die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär. (11.02.2003)

   

RTL und EKD werben gemeinsam für ProChrist

   

Kassel/Essen (epd). Mit einem gemeinsamen Info-Clip werben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Fernsehsender RTL jetzt für die Evangelisationsveranstaltung «ProChrist 2003», die vom 16. bis 23. März von Essen aus per Satellit in rund 1.200 Orte in ganz Europa übertragen wird. Wie ProChrist e.V. in Kassel weiter mitteilte, sei der Clip ab sofort im laufenden RTL-Programm zu sehen.

Die Initiative ProChrist begann 1993 in Deutschland mit einer Satellitenübertragung einer Evangelisationsveranstaltung aus der Grugahalle in Essen, wo der amerikanische Pastor Billy Graham sprach. 1995, 1997 und im Jahr 2000 folgten weitere Veranstaltungen unter dem Titel «ProChrist» mit Ulrich Parzany, Generalsekretär des CVJM, als Redner.

In diesem Jahr seien rund 3.500 Kirchengemeinden in Europa beteiligt, die die Veranstaltung in Gemeinderäumen auf Großbildleinwänden zeigen und ein eigenes Rahmenprogramm bieten. (11.02.2003)

  www.prochrist.de

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Kirchenvertreter einigen
sich auf Resolution gegen Irak-Krieg

   

Berlin (epd). Hochrangige Kirchenvertreter aus Europa, den USA und dem Nahen Osten haben sich am Mittwoch (5.2.) in Berlin auf eine Resolution zur friedlichen Lösung der Irak-Krise geeinigt. Darin werden Kirchen und Regierungen, vor allem die der im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten, aufgefordert, einen Krieg gegen den Irak zu verhindern. In der Entschließung wird ferner auf die humanitären Folgen eines Krieges gegen den Irak hingewiesen.

Der Blick richte sich vor allem auf die Menschen, die von einem Krieg betroffen wären, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock. Der Text der Entschließung solle noch am Mittwoch den im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten übermittelt werden, sagte der EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe dem epd.

An dem Treffen in Berlin nahmen rund 20 Repräsentanten protestantischer und orthodoxer Kirchen teil, darunter der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Konrad Raiser. Die Kirchenvertreter sollen die Resolution an ihre jeweiligen Regierungen weiterleiten. (06.02.2003)

   

Drewermann kritisiert Bushs religiöse Rhetorik

   

Paderborn/Hamburg (epd). Der Paderborner Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann hat scharfe Kritik an der religiösen Rhetorik des US-Präsidenten George W. Bush geübt. Seine Sprache verrate sein Bemühen, die Öffentlichkeit mit religiösen Vorstellungen von seiner Art der Machtausübung zu überzeugen, sagte Drewermann in einem im Internet veröffentlichten Interview mit «Spiegel online» in Hamburg.

Wer aus dem Neuen Testament die Pflicht zu einem Präventivkrieg herauslese, wer aus der Bergpredigt die Legitimation nehme, Hunderttausende Menschen mutwillig zu töten, habe das Christentum nicht verstanden, sagte der katholische Theologe. Man könne nicht über Leichen gehen, wenn man den Weg Christi gehen wolle.

Für den 63-jährigen Drewermann ist die Politik des US-Präsidenten psychologisch in dessen Übereifer begründet. Für Bush «verschmelzen Gott und sein Vater zu dem Auftrag, einen noch größeren und noch besseren Krieg zu führen als der eigene Vater - mit dem Beistand des Vaters im Himmel.» Das alles deute auf eine individuelle Neurose und sozialpsychologischen Wahn, so der Psychoanalytiker. (13.02.2003)

   

Aktionsstart der «Bibel-Entdecker-Tour»
in Kassel

   

Kassel (epd). Mehr als 200 Kinder werden am Samstag (15.02.) beim regionalen Aktionsstart der «Bibel-Entdecker-Tour» (BET) in der Kasseler Stephanus-Kirche erwartet. Bis zum Abschluss der Aktion am 11. Oktober in Melsungen sollen Kinder bei der bundesweiten ökumenischen Aktion «spielerisch und kreativ spannende Aufgaben rund um die Bibel lösen», sagt Horst Lohrer, BET-Regionalbeauftragter des CVJM-Landesverbandes Kurhessen-Waldeck in Kassel.

Im Jahr der Bibel wolle die Aktion Kindern und Jugendlichen in altersgemäßer Form die biblischen Erzählungen näher bringen. Sie werde von der katholischen und evangelischen Kirche sowie von den Freikirchen in Deutschland getragen und mit 5.000 Euro von der Kasseler Plansecur-Stiftung gefördert. «Je früher junge Menschen mit der Botschaft der Bibel vertraut werden, umso leichter gelingt es ihnen später, ihr Leben an dem christlichen Wertefundament auszurichten. Das wird ihnen helfen, sich in guten wie auch in schweren Tagen zu bewähren», begründet der Stiftungsvorsitzende, Klaus Dieter Trayser, das Engagement. (13.02.2003)

 

Jahr der Bibel


Suchen. Und Finden.
2003. Das Jahr der Bibel.

«Größte Friedensdemonstration
der letzten Jahre» in Berlin erwartet

   

Berlin (epd). Die für Samstag (15.02.) geplante Großkundgebung in Berlin gegen einen Irak-Krieg soll nach Angaben der Veranstalter «eine der größten Friedensdemonstrationen der letzten Jahre» werden. Es würden weit mehr Teilnehmer erwartet als bei der Demonstration im Mai 2002 anlässlich des Besuches von US-Präsident George W. Bush, sagte die Sprecherin des Aktionsbündnisses 15. Februar, Laura von Wimmersperg, in Berlin. Damals waren rund 80.000 gekommen. Der Bundesregierung warfen Vertreter der Friedensbewegung politischen Dilettantismus im Irak-Konflikt vor.

Zwar sei ihre Ablehnung eines Irak-Krieges «hilfreich», aber die Bundesregierung vertrete die Friedenssache «außerordentlich dilettantisch», sagte Peter Strutynski, ebenfalls Sprecher des Aktionsbündnisses. Künftig sei eine «klügere und intelligentere Abstimmung» zwischen den Ministerien erforderlich, so Strutynski nach Verwirrungen über eine angebliche deutsch-französische Initiative zur Abrüstung des Iraks. Er forderte die Bundesregierung zudem zum Abzug deutscher Truppen aus Kuwait und aus der gesamten Golfregion auf.

Demonstrationen soll es am Wochenende auch in Stuttgart und anderen deutschen Städten gegen einen möglichen Irak-Krieg geben. Europaweit beteiligen sich den Angaben zufolge mehr als 40 Städte an dem Aktionstag gegen den Krieg, weltweit weitere 30 Städte. Getragen wird die zentrale Veranstaltung in Berlin von mehr als 40 Organisationen, darunter zahlreiche Gewerkschaften. In Berlin sind zwei Demonstrationszüge geplant, die um 12 Uhr an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und am Alexanderplatz starten. Die Abschlusskundgebung soll ab 14 Uhr vor dem Reichstagsgebäude oder dem Brandenburger Tor stattfinden. Eine Entscheidung darüber falle erst am Donnerstag, sagte Wimmersperg.

Zahlreiche Künstler haben ihre Teilnahme an der Kundgebung angekündigt. Unter anderem werden die Musiker Reinhard Mey, Hannes Wader, Konstantin Wecker und die Rockgruppe Puhdys auftreten. Auch der Schauspieler Peter Sodann wird vertreten sein. Als Redner sind der Wittenberger Theologe und ehemalige DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer, der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, und die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser vorgesehen.

Außerdem ist ab 12.30 Uhr vor dem Berliner Dom ein Demonstrationsblock «Glaubende für den Frieden» geplant, an dem unter anderen der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber, der Imam der größten Berliner Moschee, Scheich Salem el Raffai, und der Generalsekretär der katholischen Friedensinitiative Pax Christi, Reinhard Voss, teilnehmen werden. (13.02.2003)

   

Kultusministerin Karin Wolff besucht CVJM

   

Kassel (epd). Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) besucht am kommenden Samstag, 15. Februar, den CVJM-Gesamtverband (Christlicher Verein Junger Menschen) in Kassel. Im Rahmen des Jugendpolitischen Konsultationstages «Bildung: Jugendarbeit und Schule» spricht die Ministerin um 11.45 Uhr zum Thema «Was erwarten Schule und Politik von der Jugendarbeit?».

Zum diesjährigen jugendpolitischen Konsultationstag sind Vertreter der Jugendverbandsarbeit sowie Jugend- und Bildungspolitiker aus der gesamten Bundesrepublik eingeladen. «Wir wollen wechselseitige Erwartungen und konkrete Projekte gelungener Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule kennenlernen, diskutieren und unsere Erfahrungen austauschen», sagt Ulrich Parzany, CVJM-Generalsekretär, zur Zielsetzung des Tages. Dazu sind Grundsatzreferate am Vormittag, praktische Workshops am Nachmittag sowie eine Podiumsdiskussion zum Abschluss geplant.

Der Konsultationstag findet von 10 bis 16 Uhr im CVJM-Kolleg, Hugo-Preuß-Str. 40 in Kassel, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Information und Anmeldung: CVJM-Gesamtverband, Sigrid Müller, Tel. 0561-3087-236. (11.02.2003)

  www.cvjm.de

Terre des hommes:
Zum Valentinstag «faire Blumen» schenken

   

Osnabrück (epd). Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat dazu aufgerufen, zum Valentinstag nur Blumen aus «fairem Handel» zu verschenken. Nur Blumen mit dem «Flower Label» böten die Gewähr, dass sie von Farmen stammten, die Mindestlöhne zahlten, Gewerkschaftsrechte respektierten und auf giftige Pestizide verzichteten, erklärte die Organisation in Osnabrück.

Rund tausend Geschäfte in Deutschland führten Blumen mit dem «Flower Label», die unter www.flower-label-programme.org im Internet aufgelistet seien. Das Siegel stehe für eine kontrollierte Produktionsweise auf etwa 60 Farmen in Kolumbien, Ecuador, Kenia, Tansania, Simbabwe und Südafrika.

Auf vielen anderen Blumenplantagen herrschen laut terre des hommes dagegen menschenunwürdige Verhältnisse. Vor allem Frauen müssten für Hungerlöhne arbeiten und sich selbst während einer Schwangerschaft giftigen Chemikalien aussetzen. Die Billiglöhne der Erwachsenen führten dazu, dass auch Kinder arbeiten müssten. (13.02.2003)

 

Mehr Informationen zum «Flower Label»

www.flower-label-programme.org

Gallup-Umfrage:
Zustimmung zu Irak-Krieg weltweit niedrig

   

Berlin (epd). Die Zustimmung zu einem Krieg gegen den Irak ist einer Umfrage zufolge weltweit wesentlich geringer als zum Afghanistan-Krieg 2001/2002. In den meisten Ländern sei die Hälfte der Befragten der Meinung, dass ein Irak-Krieg in den nächsten Monaten ausbrechen werde, sagte der Berliner Sozialwissenschaftler Dietmar Wittich bei der Präsentation einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup am Montag (3.2.) in Berlin.

Insgesamt seien in der zweiten Januarhälfte dieses Jahres in 41 Ländern 30.000 Menschen befragt worden, so Wittich. In Deutschland seien die Fragen 500, in den USA 1.000 Menschen gestellt worden. Wittich verglich die Ergebnisse mit denen einer Umfrage zu einem Afghanistan-Krieg von Ende 2001 in 60 Ländern mit 55.000 Befragten.

Während im Vorfeld des Afghanistan-Krieges 64 Prozent der deutschen Befragten einen Militärschlag der USA befürwortet hätten, seien es jetzt mit Blick auf den Irak nur neun Prozent. 47 Prozent der Deutschen lehnten einen Irak-Krieg auch dann ab, wenn es dafür ein UN-Mandat gebe, berichtete Wittich. Eine militärische Beteiligung hatten nach der Umfrage beim Afghanistan-Krieg 58 Prozent der Deutschen bejaht. Eine militärische Unterstützung der USA im Falle eines Irak-Krieges lehnten jetzt 71 Prozent der Deutschen ab.

Ähnlich sehe die Stimmungslage weltweit aus, sagte Wittich. Selbst in den USA hätten sich nur 67 Prozent der Bürger für einen Irak-Krieg ausgesprochen. In England seien es nur 49 Prozent, in Frankreich 34 Prozent. Die Bereitschaft, die USA militärisch zu unterstützen, sei in Australien, Kanada, Großbritannien und Dänemark etwa bei der Hälfte der Befragten zu finden. In den übrigen Ländern überwiege deutlich die Ablehnung. In Deutschland war Emnid für die Umfrage zuständig. (06.02.2003)

   

«Fünf vor Zwölf»
Tausende bei ökumenischem
Friedensgebet in Frankfurt

   

Frankfurt a.M. (epd). Nahezu 4.000 Menschen haben sich am Samstagmittag (8.2.) auf dem Frankfurter Römerberg zu einem ökumenischen Friedensgebet versammelt. Der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Peter Steinacker, und der katholische Limburger Bischof Franz Kamphaus riefen dazu auf, den Irak-Konflikt friedlich zu lösen.

Steinacker appellierte an das «freiheitsliebende amerikanische Volk, die Zustimmung zu einem ethisch nicht zu rechtfertigenden Präventivkrieg zu verweigern». Krieg sei keine Fortsetzung der Politik, sondern Ausdruck ihres Versagens. Das Völkerrecht und das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen müssten geachtet werden. Der Kirchenpräsident erinnerte an die «Wunden des Zweiten Weltkrieges», die bei vielen Deutschen und an vielen Orten der Welt noch nicht verheilt seien. Deshalb dürfe der Widerspruch hier zu Lande gegen den Krieg nicht leichtfertig abgetan werden. An die Christen appellierte Steinacker, dem Satz von der Unvermeidbarkeit des Krieges zu widersprechen und für die politisch Verantwortlichen zu beten, denn Frieden sei möglich.

Nach den Worten von Bischof Kamphaus ist der Gott der Christen kein «Kriegsgott», sondern «Gott aller Menschen in Nord und Süd, Ost und West, im Irak und in Amerika». Niemand dürfe sich auf Gott berufen, wenn er zum Kriege rüste. Krieg sei auch kein unabwendbares Schicksal, sondern ein «unvernünftiges menschliches Machwerk». Während Millionen Menschen hungerten, würden Milliarden Dollar im wahrsten Sinne des Wortes «in den Sand gesetzt».

Zu der Friedenskundgebung hatten die EKHN, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und das Bistum Limburg aufgerufen. Sie stand unter dem Motto «Fünf vor Zwölf». Vor und nach den Ansprachen erklangen rund 300 Posaunen und Trompeten. Der Propst des Sprengels Hanau der EKKW, Gerhard Pauli, sprach den «Modernen Psalm» von Hanns Dieter Hüsch. Nach Fürbittengebet und «Vater unser» bestand für die Kundgebungsteilnehmer die Gelegenheit, sich an den Unterschriftenaktionen der evangelischen und katholischen Kirche gegen den Krieg zu beteiligen. Allein im Bereich der EKHN sind bisher mehrere zehntausend Signaturen zusammengekommnen.

Die Veranstaltung auf dem Römerberg war das erste Friedensgebet in ökumenischer und hessenweiter Verantwortung. Zahlreiche katholische und evangelische Gemeinden hielten zeitgleich mit der Zentralveranstaltung lokale Friedensgebete ab. (10.02.2003)

   

Sonderbriefmarke zum Jahr der Bibel vorgestellt

   

Berlin (epd). Zum «Jahr der Bibel» 2003 hat das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke vorgestellt. Der parlamentarische Staatssekretär Karl Diller (SPD) überreichte in Berlin Alben mit Erstdrucken an mehrere Kirchenvertreter. Die 55-Cent-Briefmarke zeigt eine aufgeschlagene Bibel mit der Hand eines Lesenden und wurde von der Hannoveraner Grafikerin Marie-Helen Geißelbrecht entworfen.

Bei der Vorstellung der Briefmarke bezeichnete Diller die Bibel als ein Buch, dass nicht nur Gläubige fasziniere. So seien in der Bibel die Menschenrechte beschrieben, das Asylrecht und das Verbot, andere Menschen zu unterdrücken. «Die bürgerlichen Freiheitsrechte und auch das hohe Ideal der Gewaltenteilung wären ohne die Bibel nicht denkbar», sagte der Staatssekretär.

Die Briefmarke ist in allen Postfilialen und Postagenturen sowie beim Sammelservice der Deutschen Post erhältlich. Sie erscheint in einer Auflage von 25 Millionen Stück. (11.02.2003)

 
Sondermarke zum Jahr der Bibel.

Abendmahl:
Protestanten fordern Respekt
vor katholischer Haltung

   

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat an die evangelischen Christen appelliert, die ablehnende Haltung der katholischen Kirche gegenüber einem gemeinsamen Abendmahl zu achten. Die für den Ökumenischen Kirchentag angekündigte Feier unter Mitwirkung von Pfarrern beider Konfessionen werde «das Miteinander nur schädigen», sagte Kock in Berlin. Anlass war die Vorstellung der EKD-Publikation «Das Abendmahl».

Kock: «Wir wollen keine Ökumene, bei der wir den Partner nicht respektieren», betonte er. Zugleich bekräftigte Kock jedoch die Einladung der evangelischen Kirche an katholische Christen zum Abendmahl. «Wir werden keine Werbung dafür machen, aber wir stehen zu unserer Einladung an alle Getauften», erklärte er. Beim Ökumenischen Kirchentag müsse zudem die gemeinsame Diskussion über das Abendmahl zwischen allen Kirchen fortgesetzt werden.

Die 64-seitige Orientierungshilfe des EKD-Rates erläutert Verständnis und Praxis des Abendmahls in der evangelischen Kirche. Dabei werden auch Unterschiede in der Auffassung von der Abendmahlsgemeinschaft zwischen Katholiken und Protestanten angesprochen. Das im Gütersloher Verlagshaus erschienene Buch wurde von einer Kommission unter Leitung des Heidelberger Theologieprofessors Christoph Markschies erstellt und soll nach den Worten Kocks «auch auf der katholischen Seite zur Klärung des evangelischen Verständnisses» vom Abendmahl beitragen.

zum Ökumenischen Kirchentag | www.oekt.de

Zum Ökumenischen Kirchentag vom 28. Mai bis 1. Juni in Berlin hatten katholische Reformgruppen und eine evangelische Kirchengemeinde drei gemeinsame Abendmahlsfeiern angekündigt. Die katholische Kirche hatte daraufhin Sanktionen für Priester angedroht, falls sie sich daran beteiligen. (24.01.2003)

 

www.oekt.de

Neue Altenhilfechefin Heller
wird in ihr Amt eingeführt

   

Hofgeismar (epd). Die neue leitende Pfarrerin der Evangelischen Altenhilfe Hofgeismar, Barbara Heller, wird am kommenden Samstag (8.2.) offiziell in ihr Amt eingeführt. Die Einführung, die um 10.30 Uhr in der Festhalle Hofgeismar beginnt, übernimmt Bischof Dr. Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Heller löst Martin Schindehütte ab, der im November vergangenen Jahres in das Amt des Vizepräsidenten der Hannoverschen Landeskirche wechselte.

Barbara Heller, Jahrgang 1959, die ihre Arbeit bereits am 1. Januar aufgenommen hat, war von 1986 bis 1990 als Gemeindepfarrerin in Kassel tätig. Von 1990 bis 2001 arbeitete sie in der kirchlichen Erwachsenenbildung und an der Evangelischen Akademie Hofgeismar. In dieser Zeit absolvierte sie Weiterbildungen in Pastoralpsychologie und Sozialökonomie. 2001 wurde ihr die Leitung des Diakonischen Aus- und Fortbildungszentrums für Altenarbeit der Evangelischen Altenhilfe Gesundbrunnen übertragen, bevor dann 2002 die Berufung in ihre jetzige Position durch Bischof Hein erfolgte. (06.02.2003)

  gesundbrunnen.org

Private Hörfunk- und Fernsehanstalten:
Sender setzen verstärkt auf kirchliches Angebot

   

Saarbrücken (epd). Bei privaten Rundfunkanstalten wächst das Interesse an kirchlichen Beiträgen. Wenn es um Sinnfragen gehe, werde gerade bei den Privaten auf die Kompetenz der Kirche und der kirchlichen Redakteure zurückgegriffen, sagte der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, in Saarbrücken dem epd. Vor zehn Jahren noch hätte sich niemand vorstellen können, dass private Sender nach «dem Kreuz auf den Beiträgen» verlangten.

Spätestens seit der Krise am Neuen Markt stellen Merz zufolge auch private Hörfunk- und Fernsehanstalten die Frage nach den existenziellen Hintergründen, nach Religion und Sinnerklärung. Der Trend zum kirchlichen Angebot habe neben inhaltlichen auch wirtschaftliche Gründe. Die Krise im Medienbereich erfasse viele private Anbieter, die mit den kirchlichen Beiträgen ihren Wortanteil erhöhen könnten. Dies sollte von der Kirche als Chance begriffen werden, sagte Merz. Das kirchliche Programmangebot für die Privaten sei bei entsprechender Ausstattung der Privatfunkredaktionen ausbaubar, ergänzte Dr. Siegfried Krückeberg, Vorsitzender der evangelischen Privatfunkkommission. Speziell die Landeskirchen im Osten hätten per Gesetz mehr Mitwirkungsmöglichkeiten in den Sendern, als sie derzeit ausfüllen könnten.

Merz sprach sich für eine enge Zusammenarbeit von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkbeauftragten der evangelischen Kirche aus. «Wir müssen vom Hörer aus denken», forderte er. Die meisten Hörer unterschieden bei der Radio-Nutzung nicht mehr zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern. Analog dazu müsse das Selbstverständnis der evangelischen Redakteure lauten: «Ich setze mich für die evangelische Kirche im Rundfunk ein.» In der evangelischen Kirche gibt es 20 Beauftragte für den Privatfunk. (31.01.2003)

   

Ökumenischen Kirchentag 2003:
Prominente geben «Denk-Anstöße»

   

Berlin (epd). Zum ersten Ökumenischen Kirchentag Ende Mai in Berlin ist unter dem Titel «Denk-Anstöße» ein Sammelband mit Beiträgen von Prominenten erschienen. 48 Autoren äußern darin ihre Gedanken zum Kirchentags-Motto «Ihr sollt ein Segen sein». Dazu gehören neben Bundespräsident Johannes Rau Wissenschaftler, Publizisten, Theologen und Politiker, teilte die Kirchentags-Pressestelle in Berlin mit.

zum Ökumenischen Kirchentag | www.oekt.de

Die Publikation enthält zudem ein «Kleines Lexikon der Ökumene», das wichtige Grundbegriffe des Christentums erläutert, hieß es weiter. Die persönlichen Betrachtungen der Autoren beschäftigen sich mit zentralen Themen wie Glauben, Menschenwürde und Verantwortung. Der Ökumenische Kirchentag findet vom 28. Mai bis 1. Juni in Berlin statt.

Politiker wie Reinhard Höppner (SPD), Angela Merkel (CDU), Wolfgang Thierse (SPD) und Claudia Roth (Grüne) äußern sich dabei ebenso zum Miteinander der Christen wie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock. Auch der frühere Chefredakteur des «ZDF-heute journals», Wolf von Lojewski, der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Nadeem Elyas, kommen zu Wort. (24.01.2003)

 

Mehr Informationen zum Sammelband «Denk-Anstöße»

www.oekt.de

Kassel will nur noch ein Kirchenkreis sein

   

Kassel (epd). Die kirchliche Arbeit in Kassel soll ab 2005 unter dem Dach eines Stadtkirchenverbandes stattfinden. Dies sieht der Plan einer gemeinsamen Synode der bisherigen drei Kasseler Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vor, die bereits am Dienstag (28.1.) tagte.

Damit gehen die Synodalen über das von einem kirchlichen Strukturausschuss vorgeschlagene Konzept, die drei Kirchenkreise auf zwei zu reduzieren, deutlich hinaus. Mit dem neuen Kasseler Modell können nach Auffassung von Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin im Gesamtverband der Kirchengemeinden, Doppelstrukturen ausgemerzt und knapper werdende Ressourcen besser ausgeglichen werden.

Ein noch zu erarbeitendes Konzept soll im kommenden Jahr dem Rat der Landeskirche und der Landessynode vorgelegt werden. Um eine breite Beteiligung der Kirchengemeinden zu erreichen, würden zwei öffentliche Foren angeboten, kündigte Heinrich an.

In einer Unterschriftenaktion forderten die Synodalen die Kirchenleitung zudem auf, die politisch Verantwortlichen in ihrem Engagement für eine gewaltfreie Lösung des Irakkonfliktes zu stärken. (31.01.2003)

   

Bischof Hein kritisiert PID-Zulassung durch Ethikrat

   

Kassel (epd). Auf scharfen Protest ist die Entscheidung des Nationalen Ethikrates, die Präimplantationsdiagnostik (PID) bei der künstlichen Befruchtung zuzulassen, in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gestoßen. Damit sei faktisch der willkürlichen Selektion von Embryonen Tor und Tür geöffnet, erklärte Bischof Dr. Martin Hein in Kassel in einer Stellungnahme.

«Der Nationale Ethikrat darf seine Unabhängigkeit und damit Glaubwürdigkeit nicht verlieren, indem er zum bloßen Erfüllungsgehilfen biotechnologischer Entwicklungen mutiert», kritisierte Hein die Entscheidung. Hein widersprach zudem der Behauptung, dass durch die Regelung lediglich 200 bis 300 Paaren die Möglichkeit zur PID eingeräumt werde.

Wenn PID, wie es das Votum des Ethikrates vorsehe, auch dann zugelassen werde, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit Embryonen während der Schwangerschaft nicht lebensfähig seien, sei auch der größere Personenkreis von Paaren mit Mehrfachschwangershaften unmittelbar betroffen, erklärte Hein. (27.01.2003)

   

Irak-Konflikt:
EKD lehnt Angriff entschieden ab -
ZdK: Frieden sichern

   

Tutzing (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat einem Angriff auf den Irak eine entschiedene Absage erteilt. Beim gegenwärtigen Sachstand werde ein Krieg «aus ethischen wie aus völkerrechtlichen Gründen» abgelehnt, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock am 24.1. vor Journalisten in Tutzing nach einer Tagung des EKD-Rates. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) rief die Staatengemeinschaft dazu auf, sich nach allen Kräften für einen sicheren Frieden in der Region einzusetzen.

Die evangelische Kirche setze ihre Hoffnungen darauf, durch diplomatischen Druck, weitere UN-Inspektionen und die Androhung von Zwang einen Sinneswandel bei Saddam Hussein herbeizuführen, so der rheinische Präses Kock. Auch nach den Regeln des Völkerrechts sei ein Angriff auf den Irak derzeit nicht zu rechtfertigen. Die Charta der Vereinten Nationen verpflichte die Mitgliedsstaaten dazu, ihre Konflikte friedlich beizulegen, heißt es in einer Stellungnahme des Rates der EKD. Die zwei eng definierten Ausnahmen - das Selbstverteidigungsrecht einzelner Staaten und ein offizieller UN-Beschluss - seien derzeit nicht gegeben.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken erklärte, es sei eine «verhängnisvolle Illusion» anzunehmen, durch einen militärischen Schlag könnte die politische Situation im Irak grundlegend verbessert werden. Die Notwendigkeit zum militärischen Handeln sei zur Zeit nicht erkennbar. Der Einsatz militärischer Gewalt sei nur im äußersten Fall zulässig.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland hatten sich bereits in der vergangenen Woche eindringlich gegen einen Irak-Krieg gewandt. Ein Präventivkrieg stehe im Widerspruch zum Völkerrecht und zur katholischen Lehre, erklärte die katholische Deutsche Bischofskonferenz in Würzburg. Die Bischöfe verwiesen auf das Votum von Papst Johannes Paul II., der ungewöhnlich deutlich vor einem Waffengang gewarnt hatte. (29.01.2003)

 

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Resolution und Demonstration gegen Irakkrieg

   

Gelnhausen/Kassel (epd). Gegen einen Krieg im Irak hat sich der Kirchenkreisvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Hanau-Land gewandt. Ein Krieg ohne UN-Mandat würde gegen internationales Recht verstoßen und einen nicht zu verantwortenden Präzedenzfall schaffen, heißt es in einer am Montag (27.1.) veröffentlichten Resolution. Die Verantwortlichen in der Politik seien zu einem «deutlichen Engagement für eine gewaltfreie Beilegung der Auseinandersetzungen» aufgerufen.

In Kassel lud das Kasseler Friedensforum zu einer Demonstration und Kundgebung gegen den Krieg ein. Diese soll am 30. Januar, dem 70. Jahrestag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, um 17 Uhr am Kasseler Friedrichsplatz starten. Den USA gehe es bei dem geplanten Krieg nicht um Menschenrechte und Demokratie, sondern um den ungehinderten Zugang zum Öl und zur strategischen Kontrolle des Nahen Ostens, heißt es in dem Aufruf.

Am Dienstag, 28. Januar, findet im DGB-Haus in der Spohrstraße der Neujahrsempfang des Friedensforums statt, wo Lothar Liebsch (Gießen) einen Gastvortrag halten wird. Liebsch ist Sprecher des «Darmstädter Signals», einer kritischen Soldatenvereinigung, die sich als Teil der Friedensbewegung versteht. Beginn ist 19 Uhr. (27.01.2003)

   

Ökumenisches Netz:
Bitte an Kreissynoden um deutliche
Stellungnahme zu Irakkrieg

   

Baunatal/Diemelstadt (epd). Zu einer deutlichen Stellungnahme gegen einen möglichen Krieg im Irak hat das Ökumenische Netz Nord- und Osthessen aufgerufen. In einem am Mittwoch (22.1.) veröffentlichten Brief an die Dekane und die Vorsitzenden der Kreissynoden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) heißt es, dass sich auch Kreissynoden als Vertreter der «mittleren Ebene» der EKKW deutlich gegen einen Angriff wenden sollten.

In einem vom Ökumenischen Netz vorgeschlagenen Votum, das den Kreissynoden vorgelegt werden soll, wird ein Krieg als «unmenschlich und völkerrechtswidrig» abgelehnt. Die Bundesregierung wird aufgefordert, bei ihrem Nein für eine deutsche Beteiligung zu bleiben, auch im UN-Sicherheitsrat. Ein Entschließungstext, der der Kreissynode Bad Hersfeld, die am 25. Januar tagt, vorgelegt werden soll, macht auch auf die Tatsache aufmerksam, dass ein Krieg zuerst das irakische Volk, unter dem sich rund zehn Prozent Christen befinden, treffen würde. Auch die Nutzung von US-Militärbasen in Deutschland für Kriegszwecke dürfe nicht gestattet werden, heißt es in der Vorlage.

In diesem Zusammenhang hat ebenfalls am Mittwoch der Ökumenische Dienst Schalomdiakonat in Diemelstadt-Wethen dazu aufgerufen, sich an der bundesweiten Demonstration gegen einen Krieg am 15. Februar in Berlin zu beteiligen. Hierfür werde ein Bus von Warburg aus organisiert. Nähere Informationen unter Tel. 05694/8033. (24.01.2003)

   

Marburger Künstler sollen Bibel illustrieren

   

Marburg (epd). Das Bibeljahr 2003 in Marburg wird in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag (26.1.) eröffnet. Neben zahlreichen Veranstaltungen soll die Bibel von Marburger Bürgern abgeschrieben und von Künstlern illustriert werden. An dem Projekt «Meine Marburger Bibel» beteiligten sich evangelische und katholische Gemeinden, Mitglieder des Stadt- und des Kreisparlamentes sowie die jüdische Gemeinde, berichtete die Dekanin des Kirchenkreises Marburg-Stadt, Helga Bundesmann-Lutz, auf epd-Anfrage.

An vier Orten in der Stadt bestehe die Möglichkeit, an der Bibel mitzuschreiben, sagte die Dekanin. Es zeichne sich «ein riesiger Zulauf» ab. Außerdem habe man eine große Bibel angeschafft, die im Laufe des Jahres von Gemeinde zu Gemeinde getragen werde. Weiterhin sei die Erstellung einer Marburger Kinderbibel geplant, bei der Schulen und Kindertagesstätten mitmachen könnten. Ziel sei es, Menschen zu gewinnen, die «ein nicht unbedingt enges Verhältnis zur Bibel haben».

Der Arbeitskreis christlicher Kirchen und Gemeinden in Marburg hat die Veranstaltungen zum Bibeljahr organisiert. Bei einem Abschlussfest am 30. November sollen die Marburger Bibel und die Kinderbibel vorgestellt werden. (24.01.2003)

   

Dietrich-Gibhardt wurde
als Diakoniepfarrer eingeführt

   

Marburg (epd). Maik Dietrich-Gibhardt wurde am Sonntag (26. Januar) in sein neues Amt als Diakoniepfarrer der evangelischen Kirchenkreise Marburg-Stadt, Marburg-Land und Kirchhain eingeführt. Die Einführung nahm Pröpstin Elisabeth Schoenborn vor, teilten die drei Kirchenkreise und das Diakonische Werk Oberhessen mit.

Dietrich-Gibhardt (37) hat seine Arbeit bereits am 1. Dezember 2002 begonnen. Er folgt Pfarrer Joachim Teetz, der 2001 in den Ruhestand getreten war. Dietrich-Gibhardt war zuvor Pfarrer in Michelbach und Medienbeauftragter für den Sprengel Waldeck und Marburg. Die Feier beginnt um 16 Uhr im Martin-Luther-Haus Kirchhain, Breslauer Straße 6. Der Gottesdienst findet um 18 Uhr in der Martin-Luther-Kirche statt. (27.01.2003)

   

Diakonisches Werk Kurhessen-Waldeck
begrüßt 200. Mitglied

   

Kassel (epd). Mit dem Familienzentrum Bad Sooden-Allendorf zählt das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW) jetzt 200 Mitglieder. Wie Pressesprecherin Susanne Bullien in Kassel mitteilte, vertritt der Evangelische Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege damit erstmals die Interessen eines Vereines dieser Art.

Die nunmehr 200 Mitglieder des DWKW repräsentieren über 500 Einrichtungen mit fast 12.500 Mitarbeitern im Bereich der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck. Das Spektrum reicht von der Drogenberatungsstelle bis hin zur Werkstatt für behinderte Menschen. (24.01.2003)

  www.dwkw.de

Ökumenische Friedensprozession in Kassel

   

Kassel (epd). Zu einem Gebet um Frieden mit einer anschließenden Friedensprozession hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel am Freitag (24.1.) aufgerufen. Die Veranstaltung beginnt am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der katholischen Kirche St. Familia. Die anschließende Prozession führt zur evangelischen Martinskirche in der Innenstadt.

Unter dem Motto «Nicht ein Präventivkrieg sondern Kriegsprävention dient dem Frieden» wolle man sich zunächst bis Ende Februar jeden Sonntag treffen, sagte Dechant Harald Fischer. (24.01.2003)

   

An kirchlicher Basis wächst Widerstand
gegen Irakkrieg

   

Gelnhausen/Hofgeismar/Marburg (epd/medio). An der Basis der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wächst der Widerstand gegen einen möglichen Irakkrieg. So hat der Vorstand des Kirchenkreises Gelnhausen in einer am Freitag (24.1.) veröffentlichten Erklärung dazu aufgerufen, sich an gewaltfreien Protesten gegen den Krieg zu beteiligen und für den Frieden zu beten. Die Vertreter der Parteien im hessischen Landtagswahlkampf sollten zudem auf dieses Thema hin «geprüft» werden, heißt es in der Erklärung weiter. Von der Bundesregierung erwarte man, dass sie bei ihrem bisher geäußerten klaren Nein gegen einen Krieg bleibe.

Zuvor hatte sich bereits am 18. Januar die Kreissynode Hofgeismar in einer Stellungnahme gegen den Krieg gewandt. «Jeder Krieg ist eine Niederlage der Menschheit», heißt es hier. Die Kirchenleitung solle insbesondere gegenüber den Bundestagsabgeordneten und der Regierung politisch und öffentlich tätig werden.

Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Marburg-Stadt hat die Bundesregierung in einem Schreiben gebeten, bei ihrem «Nein» gegen einen möglichen Irakkrieg zu bleiben. Die am 20.1. gefasste Resolution werde an den Bundeskanzler, den Außenminister und an den Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein verschickt, sagte die Dekanin des Kirchenkreises Marburg-Stadt, Helga Bundesmann-Lotz, auf epd-Anfrage.

Die Synode fordert die Bundesregierung auf, bei anderen Staaten für ihre Haltung zu werben. «Auch möge sie darauf hinwirken, dass das Ergebnis einer gründlichen Untersuchung der Waffenarsenale im Irak nicht vorweggenommen wird», heißt es in dem Schreiben, das epd zur Verfügung gestellt wurde. (24.01.2003)

   

EKKW eröffnet Bibeljahr am 26. Januar

   

Kassel (epd). Das Jahr der Bibel 2003 wird am Sonntag, 26. Januar, in der Kasseler Karlskirche für den Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) zentral eröffnet. Die Predigt in dem Gottesdienst, der um 10 Uhr beginnt, wird Pfarrer Michael Becker, Beauftragter für bibelgesellschaftliche Arbeit, halten. Wie Becker mitteilte, wird im Anschluss an den Gottesdienst eine Ausstellung mit historischen Bibeln eröffnet. Sie wird bis Ostern jeweils freitags von 11 bis 13 Uhr sowie nach allen Gottesdiensten und Andachten zu besichtigen sein.

Im Jahr der Bibel gehe es nicht darum, möglichst viele Bibeln zu verkaufen, betonte Becker. «Das Jahr der Bibel soll eine lebendige und vielfältige Erinnerung an dieses einzigartige Buch wecken», sagte er. Ein möglichst weit verbreitetes Bibelwissen sei wertvoller als der bloße Bibelverkauf. «Wir brauchen dringend die biblischen Worte und Geschichten, um das Leben und uns selbst besser verstehen zu können.» (15.01.2003)

  Weitere Informationen:

ekkw.de/glaube

Ehrenamtliche sollen Jugendarbeit
stärker mitbestimmen

   

Kassel (epd). Für eine stärkere Mitbestimmung Ehrenamtlicher in der Jugendarbeit hat sich Elke Hartmann, Bereichsleiterin Kinder- und Jugendarbeit in der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), eingesetzt. Hartmann sprach beim Neujahrsempfang ,der Kinder- und Jugendarbeit am 15.1. in der Kasseler Brüderkirche.

Die Forderung zur Beteiligung Ehrenamtlicher dürfe nicht zur Partizipationslüge werden, sagte Hartmann unter Hinweis auf Klagen, dass bisweilen Einladungen zum Landesjugendforum, der Vertretung der evangelischen Jugend auf der Ebene der Ehrenamtlichen, von Hauptamtlichen nicht an Ehrenamtliche weitergeleitet würden. Gegenwärtig arbeite man an einer neuen Anstellungsstruktur für Hauptamtliche in der Jugendarbeit, so Hartmann weiter. So ist geplant, in Zukunft die Mitarbeiter auf Kirchenkreisebene anzustellen. Bisher haben die rund 180 Beschäftigten unterschiedliche Anstellungsträger. In ein bis zwei Kirchenkreisen wolle man das neue Modell zunächst umsetzen, um Erfahrungen zu sammeln, kündigte Hartmann an.

Stellenstreichungen seien in diesem Jahr trotz zurückgehender Kirchensteuereinnahmen nicht vorgesehen, ergänzte sie. Im vergangenen Jahr sei es sogar gelungen, in Zusammenarbeit mit den Kommunen die Stellenzahl zu erhöhen. Das Interesse der Jugendlichen an den Angeboten sei in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Allerdings wollten sich viele nicht mehr zu lange einbinden lassen. (17.01.2003)

   

EKD startet neues Internet-Projekt -
Zielgruppe berufstätige Frauen

   

Bad Neuenahr (epd). Vor allem an berufstätige Frauen zwischen 25 und 45 Jahren richtet sich das neue Internet-Angebot www.evangelisch-das-ganze-leben.de der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ab sofort können Internet-Nutzerinnen Informationen zu Glaubensfragen und zu kirchlichen Arbeitsbereichen abrufen, erläuterte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock bei der Vorstellung des Projekts in Bad Neuenahr.

«Es sind besonders die Frauen, die sich um die religiöse Sozialisation in den Familien kümmern und in wachsendem Maße das Internet nutzen», sagte Kock, der auch rheinischer Präses ist, am Rande des Landessynode. Das Nebeneinander von Beruf und Familie sollte bei den Frauen nicht zu einem schlechten Gewissen führen. Vielmehr sollten sie in ihrer Kompetenz in Berufs- und Erziehungsfragen gestärkt werden.

Der Internet-Auftritt orientiert sich an zehn biografischen Stationen wie Geburt, Jugend, Partnerschaft sowie Beruf und Tod. Mit Texten und kurzen filmischen Frauen-Porträts werden Fragen wie Beten mit Kindern oder Vereinbarkeit von Beruf und Gottesdienstbesuchen vertieft. «Evangelisch - Das Ganze leben» sei mit den bereits bestehenden Internet-Angeboten der Landeskirchen verknüpft, hieß es. (15.01.2003)

  evangelisch-das-ganze-leben.de

Ausbildungshilfe steigert Spendenaufkommen

   
Kassel (epd). Trotz Flutkatastrophe und Konjunkturschwäche hat der Verein «Ausbildungshilfe für junge Christen in Asien und Afrika» im Jahr 2002 sein Spendenergebnis um 4,8 Prozent gesteigert. Wie Neville Williamson vom Verein bekanntgab, wurden 530.712 Euro eingenommen. Dies sei das höchste Ergebnis seit 1996.

Das Hilfswerk sammelt fast ausschließlich im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und unterstützt mit den Geldern über 2.700 junge Menschen in Indien, Indonesien und sechs weiteren Ländern Afrikas, die sich sonst keine schulische oder berufliche Ausbildung leisten können. Nach Angaben des Geschäftsführers des Vereins, Eberhard Will, stiegen vor allen Dingen die Kollekten bei Konfirmationsgottesdiensten deutlich an. Der Zuwachs betrage hier fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einzelspenden hingegen blieben weit gehend stabil.

Höhere Einnahmen gab es für den Verein bisher nur in den Jahren 1993 und 1996. Beide Male, so Will, habe man aber namhafte Erbschaften erhalten. Daher stelle die Bilanz für 2002 das bisher erfolgreichste «reguläre» Ergebnis seit Gründung des Vereins im Jahre 1960 dar. (15.01.2003)

  www.ah-kassel.de

Überleben im Container:
Notschlafstellen für Wohnungslose in Kassel

   

Kassel (medio). In Deutschland sind auch in diesem Winter bereits mehrere Obdachlose erfroren. Immer weniger geschützte Orte stehen ihnen zur Verfügung. Aus diesem Grund gibt es in Kassel fünf sogenannte Notschlafstellen in Containern. Zwei davon stehen direkt auf dem Gelände von Kirchengemeinden. Hier wird den Obdachlosen nicht nur Schutz vor der Kälte, sondern auch weitere Hilfe angeboten.

Die Container werden vom Verein Soziale Hilfe in Kassel zum Überwintern bereitgestellt. Pfarrerin Uta Feußner von der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde in Kassel berichtet: «Wir versuchen zu helfen, indem wir erstmal da sind. Die Wohnungslosen können jederzeit bei uns klingeln, manche brauchen ab und zu mal etwas zu essen, manche brauchen auch mal ein Gespräch».

Die Nachfrage nach den Unterschlupfmöglichkeiten ist groß. Das Angebot des Vereins ist aber nicht nur auf die Bereitstellung der Notschlafstellen, sondern auch auf weitere Unterstützung ausgelegt. Daniela Wolf vom Verein Soziale Hilfe in Kassel dazu: «Wenn der Klient Wohnraum möchte, dann unterstützen wir ihn bei der Wohnraumsuche und ähnliches, d.h. jeder Container ist in diesem halben Jahr mit 4 oder 5 Klienten besetzt». (15.01.2003)

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Hörbeitrag zur Meldung

Bischof Hein:
Aids wichtigstes Thema in Südafrikas Kirchen

   

Kassel (epd). Aids ist zurzeit das wichtigste Thema bei Kirchengemeinden in Südafrika und Namibia. Dies sagte Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), am Freitag (17.1.) in Kassel dem epd. Hein war am Donnerstag von einem Antrittsbesuch bei den Partnerkirchen der EKKW in beiden Ländern zurückgekehrt.

«Aids ist kein Tabuthema mehr», so Hein. Es werde offensiv in Konfirmandenstunden und kirchlichen Jugendgruppen behandelt. In einer Kirche, so Hein, habe ein Aufklärungsplakat über Aids sogar direkt unter dem Kreuz gehangen. «Angesichts der Tatsache, dass an manchen Orten 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung mit dem HIV-Virus infiziert sind, ist die Situation sehr bedrückend», sagte Hein. Ermutigend sei jedoch das Engagement der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia. Dort habe man in Rehoboth ein Aidscenter eingerichtet, an dem sowohl beraten als auch Mediatoren ausgebildet werden, die dann in die Gemeinden gehen.

Positiv überrascht zeigte sich der Bischof «von der großen Offenheit», mit der er empfangen wurde. In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika, Western Diocese, die Partnerkirche der EKKW ist, habe er sechs von sieben Kirchenkreisen besucht. Drei davon haben direkte Beziehungen zu Kirchenkreisen der EKKW. «Der Kontakt auf Gemeindeebene ist in einer solchen Partnerschaft außerordentlich wichtig», so Hein. Kein Thema in beiden Ländern sei hingegen der drohende Irakkrieg gewesen. Über die aktuelle Entwicklung habe er sich in erster Linie über die Deutsche Welle informiert. (17.01.2003)

   

Trausprüche auf der Hochzeitsmesse

   

Kassel (epd). Kärtchen mit den beliebtesten Trausprüchen aus der Bibel wird die Evangelische Kirche in Kassel auf der «Hochzeitsmesse» am 18. und 19. Januar in der Documenta-Halle in Kassel verteilen. Erstmals beteilige sich die Kirche damit an dieser Veranstaltung, heißt es in einer Pressemitteilung des Gesamtkirchenverbandes. Neben Brautausstattern, Floristen und Fotografen können sich künftige Ehepaare hier auch mit Pfarrern über die kirchliche Trauung unterhalten.

«Die kirchliche Trauung ist für viele Paare der Auftakt für ihren Festtag und das gemeinsame Leben, für das sie Gottes Segen zugesprochen bekommen», begründete Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin des Gesamtkirchenverbandes Kassel, die Teilnahme der Kirche. Auch an Nachwuchs, der geplant oder möglicherweise schon unterwegs ist, hat man gedacht: eine Broschüre zur Taufe soll ebenfalls am Stand ausliegen. (15.01.2003)

   

Friedensbewegung:
Irakkrieg kann noch verhindert werden

   

Kassel (epd). Ein US-Krieg gegen den Irak ist noch zu verhindern. Zu dieser Einschätzung kommt der Bundesausschuss Friedensratschlag, der sich am Wochenende in Berlin über das weitere Vorgehen abstimmte. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die weltweite Bewegung gegen den Krieg aber «noch einen Zahn zulegen», hieß es in einer Pressemitteilung in Kassel. Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Europa lehnt nach Auffassung der Bewegung einen Krieg gegen den Irak ab.

Für den 15. Februar sind in Berlin und zwölf weiteren europäischen Hauptstädten Massendemonstrationen gegen den Krieg geplant. Zuvor seien die Menschen in Deutschland aufgerufen, am 17. und 18. Januar an Häusern und Wohnungen Tücher mit Antikriegs- oder Friedensemblemen anzubringen. Am 17. Januar 1991 begann der Zweite Golfkrieg, der nach Angaben der Friedensbewegung über 100.000 Opfer gefordert hat. Auch die Münchener Sicherheitskonferenz vom 7. bis 9. Februar müsse mit alternativen Konferenzen und Protesten begleitet werden. Eine Demonstration am 8. Februar in München müsse ein deutliches Zeichen des Friedenswillens der Stadt und ihrer Bewohner setzen.

Von der Bundesregierung erwartet die Bewegung konkrete Taten. «An der Basis rumort es ganz kräftig», gab ein Sprecher eine Einschätzung wieder. Man könne einen US-Krieg nicht für falsch und gefährlich halten und gleichzeitig Überflugrechte oder die Nutzung von US-Stützpunkten in Deutschland gewähren, kritisiert er die gegenwärtige Regierungspraxis. Bei einem eventuellen Kriegsbeginn wolle man auch die Kirchen dazu aufrufen, mit Glockenläuten ihren Protest gegen den Krieg kundzutun. (15.01.2003)

   

Landeskirche plant «Krisenstab» bei Irakkrieg

   

Kassel (epd). Im Falle eines Irakkrieges plant die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) kurzfristig einen «Krisenstab» einzurichten, der Stellungnahmen, Pressearbeit und Aktionen koordinieren soll. Zurzeit bereite die Liturgische Kammer der EKKW zudem ein Friedensgebet für den Kriegsfall vor, das in Gottesdiensten, bei Bibelarbeiten oder bei anderen Veranstaltungen eingesetzt werden könne, sagte EKKW-Sprecher Karl Waldeck in Kassel.

Die Medienagentur der Landeskirche, «medio», werde demnächst auf der Internetseite www.ekkw.de ein ekkw.de-spezial über die Situation sowie Aktivitäten der Landeskirche und Gemeinden einrichten, kündigte Redaktionsleiter Christian Fischer an. Im Falle einer Eskalation am Golf werde man außerdem kurzfristig mit aktuellen Rundfunkbeiträgen für den Privatfunk auf die Situation reagieren.

Wie Peter Strutynski vom Kasseler Friedensforum ferner mitteilte, seien alle Kasseler Kirchengemeinden aufgerufen, sich an den am kommenden Donnerstag, 16. Januar, beginnenden Mahnwachen zu beteiligen. Den evangelischen Gemeinden, die über einen eMail-Anschluss verfügen, solle ein entsprechender Aufruf am Freitag elektronisch übermittelt werden. (10.01.2003)

   

Jahr der Bibel:
Kongress für Journalisten in Kassel

   

Kassel (epd). Ein Bibelkongress für Journalisten ist einer der Höhepunkte der Aktivitäten zum Jahr der Bibel im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Wie Michael Becker, Beauftragter für bibelgesellschaftliche Arbeit in der EKKW, mitteilte, werde zu dem Kongress vom 7. bis 9. November in Kassel unter anderem der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) erwartet. Er wolle ein Eröffnungsreferat zum Motto des Kongresses «Weg oder weg - wohin mit der Bibel?» halten.

Zur Übernahme der Schirmherrschaft über die Veranstaltung hätten sich der neue Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, sowie die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung bereit erklärt. Die Idee des Bibelkongresses stammt aus der ehemaligen DDR. Der Kasseler Bibelkongress ist bereits die 6. Veranstaltung dieser Art.

Bereits im Sommer solle eine Auswahlbibel mit dem Titel «Kurz und Gut» bei der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart erscheinen, so Becker weiter. In fünf Kapiteln und 50 Texten werde dort eine Auswahl von zentralen Texten vorgestellt. Fünf Autoren aus der EKKW hätten einleitende Texte zu dieser «Bibel für Einsteiger» verfasst, die bundesweit verbreitet werden solle.

«Das Jahr der Bibel ist bei der Pfarrschaft gut angekommen», zeigte sich Becker über den guten Start des Bibeljahres in der EKKW erfreut. Er habe alle Pfarrerinnen und Pfarrer angeregt, am 26. Januar, dem Bibelsonntag, noch einmal in den Gottesdiensten auf das Jahr der Bibel hinzuweisen. Von einem Ideenheft zum Jahr der Bibel 2003 seien bisher 11.000 Exemplare verteilt worden. Die Broschüre kann im Medienzentrum der EKKW unter Tel. 0561/9307-114 bestellt werden. (09.01.2003)

   

Ökumene-Ideenbörse im Internet gestartet

   

Mainz/Bensheim (epd). Das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes im hessischen Bensheim und das katholische Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn haben eine Ideenbörse im Internet für ökumenische Projekte gestartet. Kirchengemeinden würden mit ökumenischen Vorhaben immer wieder bei Null anfangen, sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Konfessionskundlichen Instituts, Alexander Gemeinhardt, auf epd-Anfrage.

Die Ideenbörse will nach den Worten von Gemeinhardt eine Plattform bieten, auf der erprobte Projekte in Gottesdienst, Gemeinde, Schule, Diakonie und Gesellschaft vorgestellt werden. Die Ideenbörse werde ökumenische Aktivitäten an verschiedenen Orten verknüpfen. Ab Mitte Januar könnten die ersten Beispiele abgefragt werden. Termine, Dokumente und Internetadressen ökumenischer Einrichtungen ergänzten die Informationen.

Die Träger der Ideenbörse hofften auf Beiträge von Kirchengemeinden und Initiativen während der Vorbereitung auf den ökumenischen Kirchentag in Berlin, sagte Gemeinhardt. Die Internetseite könne zum Marktplatz der ökumenischen Werkstatt des Kirchentags werden. Der Betrieb über den Kirchentag hinaus sei noch offen. Die Ideenbörse unter der Internetadresse www.oekumene-ideenboerse.de werde ein Erfolg, wenn Gemeinden die Rubriken mit Beispielen füllten und sie vor ökumenischen Vorhaben zu Rate zögen. (07.01.2003)

  oekumene-ideenboerse.de

Kock ruft zu Widerstand gegen Irak-Krieg auf

   

Bad Neuenahr (epd). Zu Gottesdiensten und Protestaktionen gegen einen drohenden Irak-Krieg hat der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, aufgerufen. Es müsse wieder so etwas geben wie die Friedensgebete, Demonstrationen und Mahnwachen beim Golfkrieg vor zwölf Jahren, sagte Kock vor Journalisten in Bad Neuenahr.

Das Grundgesetz verbiete eine Beteiligung Deutschlands an einem Präventivkrieg, unterstrich Kock. Er forderte die Gemeinden zu besonderen Friedensgebeten auf. «Wer mit Waffen rasselt, wird diese Welt nicht retten, sondern sie nur in tieferes Elend stürzen.» Kock, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, zitierte Frederick Trost von der US-Partnerkirche UCC: «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Vereinigten Staaten die größte Bedrohung des Friedens und der Gerechtigkeit in unserer Welt.»

Die Politiker in Deutschland mahnte er zu Fairness und «Grundrespekt vor dem politischen Gegner». Gebraucht würden konstruktive Lösungen, «kein permanentes Wahlkampfgetöse». Die hessische CDU warnte Kock vor einer Instrumentalisierung des Zuwanderungsgesetzes im Landtagswahlkampf. Es helfe nicht weiter, «die Stimmung der Bevölkerung zu nutzen».

Der Präses appellierte an die Christen, ihren Glauben selbstbewusst zu verkünden. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Kirche sei zwar gesunken, sie sei aber mit ihrer Botschaft und ihrem Dienst an den Menschen ein Segen. Mit Blick auf das Jahr der Bibel 2003 betonte der EKD-Ratsvorsitzende, das Wort Gottes sei «auch heute eine inspirierende Quelle des Dialogs». Die Menschen sehnten sich nach Orientierung.

Mit Nachdruck setzte sich Kock für mehr Ökumene ein. Es dürfe nicht sein, dass die Christenheit in sich zerstritten und gespalten sei «und sich gegenseitig die Anerkennung verweigert». Mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag Ende Mai in Berlin sagte er, auch wenn es «aus evangelischer Sicht schmerzt, dass wir das Abendmahl noch nicht gemeinsam feiern können», sollten die Protestanten die Vorbehalte der katholischen Seite ernst nehmen. (09.01.2003)

   

Kasseler Friedensforum organisiert
Mahnwachen gegen drohenden Irakkrieg

   
Kassel (epd). Mit Demonstrationen und Mahnwachen will sich das Kasseler Friedensforum gegen einen drohenden Irakkrieg wenden. Wie Peter Strutynski, Sprecher des Forums, in Kassel mitteilte, wurde unter anderem bereits am Donnerstag (9.1.) aus Anlass eines Besuches von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Kassel mit Flugblättern und Plakaten daran erinnert, dass die Bundesregierung nicht zuletzt ihrem Wahlversprechen «Nein zum Krieg im Irak» ihre Wiederwahl zu verdanken habe. Die Regierung müsse zu einem eindeutigen Nein gedrängt werden, so Strutynski.

Ab dem 16. Januar werde es zudem jeden Donnerstag zwischen 16.30 und 18 Uhr Mahnwachen in der Fußgängerzone am Opernplatz geben. Am 17. Januar seien anlässlich des Beginns des zweiten Golfkrieges vor zwölf Jahren Protestzusammenkünfte in mehreren Kasseler Stadtteilen geplant. Zugleich würden die Kasseler Bürger dazu aufgerufen, am 17. und 18. Januar weiße Tücher an Häusern und Wohnungen als Zeichen des Protestes anzubringen.

Ob zum Aushängen der Tücher auch bundesweit aufgerufen werde, vermochte Strutynski noch nicht zu sagen. Darüber werde demnächst im Bundesausschuss beschlossen. Seiner Einschätzung nach hat der jüngste Aufruf, zwischen Weihnachten und Neujahr weiße Tücher aus den Fenstern zu hängen, «nicht die erwartete Resonanz» gefunden. (10.01.2003)

   

Bundesweite Allianzgebetswoche 2003

   

Stuttgart (epd). Am Sonntag beginnt die bundesweite Gebetswoche der Evangelischen Allianz. Bis 12. Januar werden sich an der traditionellen überkonfessionellen Gebetsaktion rund 400.000 Christen an rund 1.200 Orten beteiligten, erklärte die Deutsche Evangelische Allianz in Stuttgart. Die Aktion findet in insgesamt mehr als 70 Ländern statt. In der Bundesrepublik ist sie den Angaben zufolge neben dem Sonntagsgottesdienst die größte christliche Veranstaltung des Jahres.

Die christliche Initiative hat eine 150-jährige Tradition und gilt damit als älteste überkonfessionelle Gebetsaktion. Sie steht unter dem Motto «Gott begegnen». Die thematische Vorarbeit für alle 28 nationalen Allianzen in Europa kommt in diesem Jahr aus Deutschland, hieß es weiter. Zu den Schwerpunkten der allabendlichen Fürbitten zählen geistliche und gesellschaftspolitische Anliegen.

Die Evangelische Allianz ist eine weltweite Bewegung, in der sich Christen unabhängig von ihrer Kirchenzugehörigkeit zusammenfinden. Die Allianz-Gebetswoche wurde 1846 begründet. In Deutschland repräsentiert die 1886 in Bad Blankenburg gegründete theologisch konservative Bewegung rund 1,3 Millionen Mitglieder von Landes- und Freikirchen. Weitere Informationen im Internet unter www.ead.de. (07.01.2003)

  www.ead.de

Bischof Hein auf Antrittsbesuch
im südlichen Afrika

   

Kassel (epd). Zum einem Antrittbesuch bei Partnerkirchen in Südafrika und Namibia ist Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), am Montag, 6. Januar aufgebrochen. Ziele des Besuches, der bis zum 16. Januar dauert, werden Kirchenkreise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika, Western Diocese, und der Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia sein, zu denen die EKKW partnerschaftliche Beziehungen unterhält.

Unter anderem wird Hein bei der Einführung des neuen Bischofs der Western Diocese, Marcus Ditlhale, am 12. Januar in Thlabane in Südafrika assistieren, der Daniel Ramokoka ablöst. Die Partnerschaft mit der Western Diocese bestehe im Jahr 2003 seit 30 Jahren, ergänzte Ökumenedezernent Wilhelm Richebächer, der Hein begleiten wird. In Namibia wird Hein auch mit Vertretern der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche zusammentreffen. Zudem steht ein Gespräch mit dem deutschen Botschafter in Windhuk auf dem Programm. Besonderes Interesse deutete Hein in Bezug auf die Aids-Problematik in beiden Ländern an. «Hier müssen wir mehr tun», sagte er. Vor Ort wolle er sich ein Bild davon machen, ob und wie die Gemeinden von der Problematik betroffen seien und wo man helfen könne.

Der Besuch im südlichen Afrika ist Auftakt einer Reihe von ökumenischen Besuchen, die Hein in diesem Jahr plant. Als weitere Projekte stehen Besuche in Syrien und Libanon bei der dortigen Rum-Orthodoxen Kirche, bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Estland und beim katholischen Bistum s'-Hertogenbosch in den Niederlanden auf dem Programm. (07.01.2003)

   

Zum Jahr der Bibel 2003:
Projekt Bibel-Erzählwerkstatt startet in Korbach

   

Korbach/Kassel (epd). Zum Jahr der Bibel 2003 wird am 18. Januar im Gemeindehaus der Kilianskirche in Korbach das Projekt
«Bibel-Erzählwerkstatt» gestartet. Wie Projektleiter Willi Stiel von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Kassel bekanntgab, werde hier von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit geboten, verschiedene Erzählformen kennen zu lernen und zu trainieren. Eingeladen seien alle, die Lust am Erzählen haben.

Ziel der Aktion sei es, Erzählstätten beispielsweise in Gemeindehäusern, Krankenhäusern oder unter Dorflinden zu etablieren, an denen in regelmäßigen Abständen biblische Geschichten erzählt werden. Dadurch solle, so Stiel, das Interesse an der Bibel geweckt und die Beziehungen von Mensch zu Mensch, von Mensch zu Gott und von Gott zum Menschen beschrieben werden. Das Projekt solle auch auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin vorgestellt werden.

Weitere Bibel-Erzählwerkstätten finden statt am 25. Januar in der Kulturscheune von Alsfeld-Berfa, am 1. Februar im Neustädter Gemeindehaus in Eschwege, am 15. Februar im Evangelischen Gemeindebildungszentrum Bad Orb und am 8. März im Gemeindehaus Marburg-Cappel. Anmeldungen unter Tel. 0561/9378-382 oder per E-mail: afkd.gemeinde@ekkw.de. Die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 10 Euro. (07.01.2003)

   

Geschichtswerk zur kurhessischen Kirche
im 19. und 20. Jahrhundert in Arbeit

   

Kassel/Hamburg (epd). Eine zweibändige Geschichte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) im 19. und 20. Jahrhundert ist zurzeit in Arbeit. Wie Rainer Hering, Vorsitzender des Redaktionsausschusses der Kommission für neuere Geschichte der EKKW, in Hamburg mitteilte, werden die Arbeiten am ersten Band, der das 19. Jahrhundert behandelt, voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen. Im kommenden Jahr werde das Buch dann vorliegen.

Für die Zeit des 1. Weltkrieges, die Hering derzeit bearbeitet, werden noch Predigten, Zeugnisse, Dokumente und Fotos aus den Jahren 1914 bis 1918 gesucht. Man wolle gerne den Gemeindealltag in dieser Zeit mit berücksichtigen, sei dafür aber auf Material aus den Gemeinden angewiesen. Wer hier weiterhelfen oder Hinweise geben könne, solle sich mit ihm in Verbindung setzen, bat Hering. Adresse: Rainer Hering, Staatsarchiv Hamburg, Kattunbleiche 19, 22041 Hamburg, Tel. 040/42831-3161, e-mail: Rainer.Hering@staatsarchiv.hamburg.de . (07.01.2003)

   

Lückenloser Versicherungsschutz
für Ehrenamtliche

   

Wiesbaden (epd). Die hessische Landesregierung hat mit der Sparkassen Versicherung Hessen-Nassau-Thüringen zwei Rahmenverträge abgeschlossen, durch die eine Lücke im Versicherungsschutz für ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger geschlossen wird. Wie Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in Wiesbaden vor Journalisten erläuterte, sollen damit vor allem Menschen abgesichert werden, die in kleinen Vereinen und Initiativen aktiv sind. Die beiden Verträge beziehen sich auf die Unfallversicherung und auf die Haftpflichtversicherung.

Künftig sollen alle die freiwillig engagierten Personen unfallversichert sein, für die weder der Verein Vorsorge getroffen hat noch ein gesetzlicher oder privater Unfallversicherungsschutz besteht. Der Ministerpräsident stellte den bundesweit bisher einmaligen Versicherungsschutz in den Rahmen der Ehrenamtskampagne der Landesregierung. Die Rahmenverträge der Landesregierung träten ergänzend ein und ersetzten nicht die bereits bestehende Vorsorge durch Vereine und gesetzliche Versicherungen. Vor allem kleine Initiativen könnten sich in der Anfangsphase selten den Versicherungsschutz für ihre Mitglieder leisten, sagte Karin Stiehr vom Frankfurter Institut für Soziale Infrastruktur.

Die Sparkassen Versicherung geht nach Angaben ihres Vorstandsmitglieds Stefan Korbach von rund 600.000 potenziellen
Versicherungsnehmern aus. Zur Abwicklung von Versicherungsfällen habe man eine Telefon-Hotline eingerichtet (0180-2257474) und biete Beratung unter der Rubrik «Service» im Internet an (www.gemeinsam-aktiv.de). (07.01.2003)

  gemeinsam-aktiv.de

Predigt von Bischof Hein am Neujahrstag:
«Ehrliches Verhältnis zu Gott und sich -
gegen den Trend zur Fassade»

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, beklagt in seiner Neujahrspredigt einen allgemeinen gesellschaftlichen Trend zur Äußerlichkeit; demgegenüber ruft Hein zu einem offenen ehrlichen Verhältnis zu Gott und sich selbst auf. Der Bischof bezieht sich dabei auf die Jahreslosung für das Jahr 2003 aus dem alttestamentlichen 1. Samuelbuch: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an."

Im Gottesdienst in der Kasseler Martinskirche konstatiert Hein: "Wir erleben in unserer Gesellschaft seit langem einen Trend zur Äußerlichkeit: Alles wird Show." So entscheide etwa bei Kindern und Jugendliche die gerade angesagte Markenkleidung darüber, welche Achtung sie untereinander erführen. Darin spiegelten sich nur die Maßstäbe wider, welche die Erwachsenenwelt bestimmten: "Wir leben überwiegend nach der Devise, dass die Fassade entscheidet", so Hein. Viele stürzten sich deshalb in einen Konsumrausch, andere huldigten bis ins hohe Alter einem Jugendlichkeitswahn. Auch Christen könnten sich oft nicht davon freimachen,; denn das eigene Selbstwertgefühl werde von der Wahrnehmung durch andere geprägt. Deshalb würden im Zweifelsfall Fassaden aufgebaut. Zugleich wachse die Angst, sich hinter diese Fassade blicken zu lassen: "Was in meinem Inneren wirklich vorgeht, soll niemanden etwas angehen - am liebsten auch Gott nicht," erklärt der Bischof

Die biblische Vorstellung, dass Gott hinter die Fassaden ins menschliche Herz schaue, könne deshalb zunächst erschrecken. Tatsächlich würden aber so die Fesseln des bloßen Scheins gesprengt, erklärt Hein: "Weil Gott uns längst schon erkannt hat, brauchen wir ihm nichts vorzumachen, können wir ihm gegenüber zulassen, so zu sein, wie uns wirklich zumute ist - und damit endlich zu uns selbst kommen. Gott bejaht unser Leben in seiner Begrenztheit und seiner Unansehnlichkeit und zeigt uns, worauf es letztlich ankommt: auf die Beziehung zu ihm, dem Grund des Lebens." Dies führe zu einem ehrlichen Verhältnis zu sich selbst gegenüber und mache auch im Umgang mit den Mitmenschen gelassener und unverkrampfter: "Wir werden frei von der Zwanghaftigkeit, etwas darstellen zu müssen, um beachtet, anerkannt und geliebt zu werden", stellt der Bischof fest. (01.01.2003)