Nachrichten-Archiv: April-Juni 2003

 

Pfadfinder eröffnen umfangreiches Bundesarchiv

   

Kassel (epd). Bücher, Filme, Schallplatten, Trachten, Abzeichen, Fahnen, Wimpel, rund 5.000 Dias und etwa 20.000 Fotos aus der Geschichte der Pfadfinder: Dies alles findet sich im neuen Bundesarchiv des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Kassel. Das Archiv enthält regionale, nationale und internationale Exponate und Dokumente aus der Geschichte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen seit 1909, dem Anfangsjahr dieser Bewegung in Deutschland.

Insgesamt, so der VCP bei der Eröffnung, lägen bisher knapp 200.000 Exponate und Dokumente vor, mit deren Sammlung und Erfassung 1999 begonnen worden war. Zuständig für das Archiv, das ständig erweitert wird, ist Annelie Rau sowie die ehrenamtliche «Fachgruppe Bundesarchiv».

Der Bestand des Archivs setzt sich unter anderem aus dem Material der drei Vorgängerbünde des VCP zusammen, die 1973 fusionierten. Es sind dies der Bund Christlicher Pfadfinderinnen, der Evangelische Mädchenpfadfinderbund und die Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands.

Die Schirmherrschaft über das Archiv hat Bischof Dr. Martin Hein (EKKW) übernommen. Reinhold Kalden, Propst des Sprengels Kassel, sagte, der Zweck des VCP-Archivs sei nicht nur die Beschäftigung mit der Geschichte der Pfadfinder, sondern auch deren Orientierung auf die Zukunft hin. (30.06.2003)

   

Informations-Bildband der EKD:
«Kirchenstrukturen: ein Buch mit sieben Siegeln?»

   

Hannover (medio). Mit einem informativen Bildband will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Auskunft über Aufbau und Tätigkeitsfelder kirchlicher Arbeit geben. Das Buch «Evangelische Kirche in Deutschland - Strukturen, Aufgaben und Perspektiven fuer das 21. Jahrhundert» wurde anlässlich des Johannisempfangs am 26.6. vorgestellt, teilte die Pressestelle der EKD mit.

Gegliedert in die Kapitel «Geschichte, Strukturen, Organe», «Evangelisch leben», «Anderen Christen begegnen» und «Evangelisch handeln» informiert das Buch über kirchliche Zusammenschlüsse, Arbeitsbereiche und Angebote der EKD. Kurze Einstiegstexte, kunstvolle Farbfotos und Grafiken laden zum Blaettern, Betrachten und Weiterlesen ein.

Das 96 Seiten umfassende Buch kann fuer 11 Euro bestellt werden im Kirchenamt der EKD, Herrenhaeuser Strasse 12, 30419 Hannover, per Fax: 0511/2796-457 oder per eMail: versand@ekd.de (27.06.2003)

   

Kirchenverwaltungsdirektor Bente tritt in Ruhestand

   

Kassel (epd). Herbert Bente, Leiter des Hauptsachgebietes Finanzwesen der EKKW, tritt mit Ablauf des Monats Juni in den Ruhestand. Er hatte diese Position seit 1977 inne, teilte die EKKW mit. Als sein Nachfolger wurde Erwin Ritte bestimmt.

Bente trat am 1. April 1956 als Verwaltungslehrling in den kirchlichen Dienst im Rentamt Kassel-Land ein. 1964 wurde er in das landeskirchliche Beamtenverhältnis berufen. Von 1966 bis 1972 war er Leiter des Rentamtes Kassel-Land, wechselte dann in das Landeskirchenamt, wo er im Referat Verwaltung der Kirchlichen Dienste und im Finanzreferat tätig war.

Bente wird am 7. Juli im Rahmen eines Empfangs offiziell verabschiedet. (27.6.2003)

   

Kirchen und Gewerkschaften lehnen Feiertags-Streichung ab

   

Frankfurt a.M. (epd). Die Überlegungen von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) zur Streichung von Feiertagen sind bei Kirchen, Gewerkschaften und Politikern unterschiedlicher Parteien auf Ablehnung gestoßen. Dagegen begrüßten führende Vertreter der Wirtschaft den Vorstoß des Ministers, der sich davon eine Erhöhung des Wirtschaftswachstums verspricht.

Über die Streichung von Feiertagen dürfe nicht «nach Kassenlage oder Konjunktur» entschieden werden, kritisierte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Die Deutschen hätten «zunächst mal zu wenig Arbeit», sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. Vornehmste Aufgabe des Ministers sei es, Beschäftigung zu schaffen, und nicht «den Leuten die Feiertage zu nehmen». Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, schlug vor, die Beschäftigten sollten auf fünf Jahre verteilt jeweils 500 Stunden unbezahlte Arbeit leisten.

Clement verteidigte seine Überlegungen und sprach von «ritualisierten Reaktionen». In Deutschland müsse über das Verhältnis von Arbeit und Freizeit angesichts wirtschaftlicher und demografischer Entwicklungen neu diskutiert werden, sagte er in Berlin.

Feiertage seien «Zeit für die Familie, gemeinsame Besinnung, Zeit für Gott», unterstrich hingegen die hannoversche evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann. «Eher als einen Feiertag würde ich einen variablen Urlaubstag streichen.» Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter erklärte: «Man braucht die Feiertage, um seine Seele, die Beziehungen zu Gott, die Hobbys und die Familien zu pflegen.» (25.6.2003)

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Hörbeitrag zur Meldung

Umfrage:
Große Mehrheit lehnt Feiertagsstreichung ab

   

Köln (epd). Die große Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge gegen die Abschaffung von Feiertagen zur Ankurbelung der Wirtschaft. 81 Prozent von tausend Befragten lehnten einen entsprechenden Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) ab, ergab eine Infratest-Befragung im Auftrag des ARD-Morgenmagazins.

Nur 15 Prozent meinten, dieser Vorschlag sei sinnvoll zur Verringerung der Arbeitslosigkeit. Aus dieser Gruppe der Befürworter würden 30 Prozent am ehesten auf Fronleichnam verzichten, jeweils 22 Prozent auf Christi Himmelfahrt oder Pfingstmontag. 19 Prozent könnten sich auch vorstellen, am 1. Mai zu arbeiten und 13 Prozent am Ostermontag. (25.6.2003)

   

Kassel will Ecke Bonks documenta-Kunstwerk erwerben

   

Kassel (epd). Die Stadt Kassel will das von dem Künstler Ecke Bonk auf der Documenta11 gezeigte Kunstwerk «random reading» erwerben. Wie Kulturdezernent Thomas-Erik Junge mitteilte, solle das Werk, dass das Deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm thematisiert, 220.000 Euro kosten. Die Stadt könne hierfür über drei Jahre hinweg je 30.000 Euro aus ihrem Ankaufsetat zur Verfügung stellen. Zuvor müsse aber noch der Magistrat zustimmen. Der Restbetrag solle über Stiftungen und Spenden finanziert werden.

Unter anderem sei geplant, das Kunstwerk ab der Museumsnacht am 6. September für einen noch unbestimmten Zeitraum in der documenta-Halle zu zeigen und Sponsoren zu werben. Als endgültige Standorte kommen laut Junge entweder das Brüder-Grimm-Museum oder eine Unterbringung in einem geplanten Neubau des Fachbereichs Germanistik auf dem Universitätsgelände in Betracht.

Bonks Werk umfasst 428 Rahmen mit 380 Lieferungen des Deutschen Wörterbuches in chronologischer Reihenfolge (1852-1961) sowie 48 Lieferungen der Neubearbeitung (1965-2002). Die Installation «random reading» basiert auf der vollständig digitalisierten Version des Deutschen Wörterbuches, die den elektronischen Zugriff auf jeden einzelnen der 299.268 Artikel ermöglicht. Nach dem Zufallsprinzip werden jeweils drei Artikel aus dem Datenbestand ausgewählt und auf drei Wände projiziert. (27.6.2003)

   

Bibelkongress hofft auf 100 Teilnehmer

   

Kassel (epd). Rund 100 Teilnehmer erhoffen sich die Veranstalter eines vom 7. bis 9. November in Kassel stattfindenden «Bibelkongresses». Wie Michael Becker, Beauftragter für bibelgesellschaftliche Arbeit in der EKKW, mitteilte, stehe der Kongress unter dem Motto «Weg oder weg - wohin mit der Bibel?» Die Veranstaltung findet im Rahmen des Jahres der Bibel 2003 statt.

Mit einem Faltblatt wolle man alle Journalisten und Religionspädagogen aus Kurhessen-Waldeck und Thüringen zu der Tagung einladen. Aber auch an Wirtschaftsbetriebe wolle man herantreten, so Becker. Die Einladungen werden nach den Sommerferien verschickt. Die Veranstaltung stehe darüber hinaus Interessierten aus ganz Deutschland offen. Als Referent werde unter anderem der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Späth, erwartet.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung haben der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, sowie die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung übernommen. Die Idee des Bibelkongresses stammt aus der ehemaligen DDR. Der Kasseler Bibelkongress ist bereits die 6. Veranstaltung dieser Art. Information und Anmeldung: Michael Becker, Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34131 Kassel, Telefon 0561/9307-114. (27.6.2003)

  Linktipp:

Das «Jahr der Bibel
2003» im Internet:


2003dasjahr
derbibel.de

Wissenschaftler:
Kirchen glaubwürdiger wegen Anti-Kriegskurs

   

Münster (epd). Die Kirchen haben nach Ansicht des Sozialwissenschaftlers Hans-Gerd Angel durch ihre einmütige Anti-Kriegshaltung während der Irak-Krise eine größere Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung gewonnen. Den Kirchen sei es «eindrucksvoll» gelungen, mit ihren Stellungnahmen einen «ethischen Stachel ins Fleisch der Gesellschaft zu setzen», sagte Angel im Rahmen einer Ringvorlesung an der Universität Münster.

Die kirchlichen Institutionen hätten weltweit in ihrer Ablehnung eine «große Geschlossenheit» gezeigt, sagte Angel, der als Mitarbeiter der katholischen Deutschen Bischofskonferenz an der Formulierung kirchlicher Stellungnahmen beteiligt war. In nur zwei publizistischen Stellungnahmen kirchlicher Vertreter weltweit habe er Rechtfertigungen für den Krieg gefunden. Diese Einmütigkeit sei in den vergangenen Jahren nur selten anzutreffen gewesen.

In ihrer Bewertung hätten die Kirchen auf die Lehre vom gerechten Krieg als ein «gemeinsames Erbe» zurückgreifen können. Insbesondere die katholische Kirche habe sich durch ihre Äußerungen zum Irak-Krieg die Gegnerschaft der «C-Parteien» zugezogen, sagte der Wissenschaftler. Die selbstverständliche Allianz vergangener Zeiten habe nicht mehr funktioniert. (27.6.2003)

   

Bischof Hein:
Pfingstmontag darf nicht geopfert werden

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat Forderungen, den Pfingstmontag als gesetzlichen Feiertag abzuschaffen, scharf zurückgewiesen: «Der Pfingstmontag muss Feiertag bleiben», betonte Hein. Es sei «inakzeptabel und kurzsichtig, kirchliche Feiertage auf dem Altar rein ökonomischer Interessen zu opfern», erklärte Hein in einer Stellungnahme.

Das Argument, großen Teilen der Bevölkerung sei der Sinn des Pfingstfestes nicht mehr geläufig, nannte Hein «schlicht unzutreffend». Der Bischof verwies darauf, dass gerade der Pfingstmontag von evangelischen und katholischen Christen zur Pflege und Vertiefung der ökumenischen Gemeinschaft genutzt werde. In einem gemeinsamen Schreiben hatten Hein und der Bischof des Bistums Fulda, Heinz Josef Algermissen, erst vor kurzem zur Feier ökumenischer Gottesdienste am Pfingstmontag aufgerufen. «Wer den Pfingstmontag als gesetzlichen Feiertag abschaffen will, torpediert - willentlich oder nicht – auch die Ökumene.»

Hein regte alternativ an, dass notfalls alle Beschäftigten auf einen Tag Urlaub verzichten sollten. Dies sei der deutschen Gesellschaft als Beitrag zur Behebung der aktuellen wirtschaftlichen Krise zuzumuten. Deutschland nehme im Vergleich mit den westlichen Staaten in der Bemessung der Urlaubtage einen führenden Platz ein.

Der Bischof verwies zudem darauf, dass die evangelische Kirche mit dem Buß- und Bettag einen gesetzlichen Feiertag geopfert habe. Damit sollte seinerzeit die Finanzierung der Pflegeversicherung gesichert werden. Es habe sich allerdings in der Zwischenzeit gezeigt, dass dieser Schritt keinen Erfolg gebracht habe, erklärte Hein. Das Ergebnis der Abschaffung des Buß- und Bettags als gesetzlichen Feiertag sei enttäuschend: Die Finanzierung der Pflegeversicherung sei nach wie vor unauskömmlich und die Lage der Pflegebedürftigen und der Pflegenden kritischer denn je. (11.06.2003)

   

Jürgen Gohde:
Altersfrage größte Herausforderung der Gegenwart

   

Kassel (epd). Für Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ist die Altersfrage die größte Herausforderung der Gegenwart. Deren demographische, soziale und ökonomische Auswirkungen werden die Alten-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik bestimmen, sagte Gohde beim zehnjährigen Bestehens des Evangelischen Seniorenwerkes (ESW) der EKD in Kassel. «Wir werden uns dafür einsetzen, dass dieser Prozess unter dem Aspekt der Menschenwürde und der sozialen Verantwortung, Solidarität und Gerechtigkeit geführt wird.»

Die Selbstbestimmungsrechte hilfsbedürftiger und pflegebedürftiger Menschen seien in den letzten Jahren unter anderem durch das Betreuungsgesetz gestärkt worden, erklärte Gohde. Positiv sei auch, dass der Gesetzgeber durch das neue Heimgesetz außerdem die Position der Heimbeiräte gestärkt habe. Sorge bereitet dem Diakonie-Präsidenten aber, «dass in Pflegeeinrichtungen, die schwerstpflegebedürftige Menschen versorgen und betreuen, die personelle Ausstattung immer unzureichender wird».

Gohde hob die christliche Überzeugung, «um die unverlierbare Würde, die uns Gott verliehen hat, auch dann, wenn unsere Kräfte nachlassen, Krankheit und Tod uns bedrohen», hervor. «Das diakonische Pflegeverständnis reduziert sich eben nicht auf die Befriedigung nur körperlicher Grundbedürfnisse», sagte Gohde in Kassel. Das Evangelische Seniorenwerk wurde 1993 in Kassel gegründet und ist als Fachverband Mitglied im Diakonischen Werk der EKD. (25.6.2003)

  Linktipp:

Evangelisches Seniorenwerk

Bibelverkauf leicht rückläufig

   

Ratzeburg (epd). Der Verkauf von Bibeln ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Nach Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft wurden 2002 rund 439.000 Luther-Bibeln und Gute-Nachricht-Bibeln verkauft, 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Angesichts der allgemeinen Konjunkturschwäche sei der Rückgang aber «verschmerzbar», sagte Generalsekretär Jan Bühner zum Abschluss der Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft (Stuttgart) in Bäk bei Ratzeburg.

Künftig wolle die Bibelgesellschaft vermehrt Produkte für junge Menschen anbieten, sagte ihr Sprecher Ralf Thomas Müller. So werde für fünf Euro eine «Smart-Card» für CD-Rom-Laufwerke mit Bibeltexten angeboten. 50.000 Smart-Cards sollen in diesem Jahr verkauft werden. Daneben werden ein Computer-Spiel und Graffiti-Bilder angeboten.

Das «Jahr der Bibel 2003» ist nach Einschätzung Bühners erfolgreich angelaufen. Schwerpunkt seien Aktionen, um Menschen für die Bibel-Lektüre zu motivieren. So beteiligten sich rund 120.000 Kinder an der bundesweiten Bibel-Entdeckertour. Auch die Bibel-Box, die derzeit durch verschiedene Städte tourt, erreiche pro Woche rund 10.000 Besucher. (25.6.2003)

  Linktipps:

Website der Deutschen Bibelgesellschaft:

www.dbg.de

Das «Jahr der Bibel
2003» im Internet:


2003dasjahr
derbibel.de


Informationen zur BibelBox:

www.bibelbox.de

Nachsorgezentrum Lichtenau feiert 10-jähriges Bestehen

   

Hessisch-Lichtenau (epd). Mit einem Tag der Offenen Tür feiert das Nachsorgezentrum Lichtenau gGmbH am kommenden Samstag (28.06.) sein 10-jähriges Bestehen. Wie der Direktor von Lichtenau e.V., Frank Illgen, in Hessisch-Lichtenau mitteilte, werde es hierzu um 10.30 Uhr in der Kapelle einen Festgottesdienst geben. Anschließend könne das Zentrum sowie die renovierten Geschäftsräume besichtigt werden. Ein Festprogramm soll für Unterhaltung sorgen.

Das Behandlungsspektrum des Nachsorgezentrums umfasst Anschlussheilbehandlung nach Operationen oder Unfällen sowie nach Operationen an Rückenmark oder den peripheren Nerven aufgrund neurologischer Erkrankungen oder Verletzungen. Das Nachsorgezentrum in Hessisch-Lichtenau verfügt über 62 Betten. (25.6.2003)

  Linktipp:

Lichtenau e.V.
im Internet:


lichtenau-ev.de

Burckhardthaus feiert 110-jähriges Bestehen

   

Gelnhausen (epd). Sein 110-jähriges Bestehen beging am 20. Juni das Burckhardthaus in Gelnhausen. Das Evangelische Institut für Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit e.V. ist ein zentrales Fort- und Weiterbildungsinstitut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Gegenwärtig liefen die Planungen für ein Zentrum für Bildung und Studien der EKD auf Hochtouren, so Direktor Peter Musall. Danach würden sechs Bildungseinrichtungen der EKD ihren Sitz in Gelnhausen haben. Neben dem geplanten Zentrum und dem Burckhardthaus seien dies das Frauenstudien- und Bildungszentrum, die Arbeitsstelle Fernstudium, die Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung sowie das Virtuelle Religionspädagogische Institut. Im Zuge dieser Entwicklung sollen die Gebäude auf dem Gelände des Burckhardthauses für rund fünf Millionen Euro renoviert werden. (25.06.2003)

  Linktipp:

burckhardthaus.de

Angelika Richter wird Seelsorgerin für Pfarrer im Sprengel Hanau

   

Hanau (epd). Pfarrerin Angelika Richter wird am Mittwoch (25.06.) in den pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hanau der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eingeführt. Die Einführung wird in einem Gottesdienst in der Schlüchterner Stadtkirche erfolgen. Aufgabe von Angelika Richter ist es, den Geistlichen des Sprengels seelsorgerlich zur Seite zu stehen. Die Beratung finde einzeln oder in Gruppen statt.

Angelika Richter ist ausgebildete Pastoralpsychologin und Supervisorin und wird ihre Aufgabe mit einem halben Dienstauftrag versehen. Die Beratungsstelle findet sich im Cityhochhaus in Hanau. Der Sprengel Hanau der EKKW mit den Kirchenkreisen Hanau-Stadt und Hanau-Land, Gelnhausen, Schlüchtern und Fulda reicht von Buchenau im Kirchenkreis Fulda bis nach Bergen-Enkheim und umfasst rund 225.000 Gemeindeglieder. (25.06.2003)

   

Bischof Hein regt Abendmahlsgemeinschaft
mit lutherischer Freikirche an

   

Melsungen (epd). Zu einer Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) hat Bischof Dr. Martin Hein (EKKW) ermutigt. In einem Grußwort auf der vom 17. bis 22. Juni in Melsungen stattfindenden 10. Kirchensynode der SELK verwies Hein dabei auf die gemeinsamen Wurzeln.

«Sind wir wirklich lehrmäßig so tief voneinander geschieden, dass wir uns nicht wenigstens gegenseitig zum Tisch des Herrn einladen könnten?», fragte Hein und regte in diesem Zusammenhang Gespräche zwischen der EKD und der SELK an. Sie könnten ausloten, «ob das, was uns aus dem gemeinsamen Erbe der Reformation verbindet, nicht stärker ist als das, was uns voneinander trennt», so Hein. Hein verwies auch auf bestehende ermutigende Formen des Miteinanders zwischen EKKW und SELK, etwa bei der Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Am 13. Juni hatten Hein, der Leitende Geistliche der SELK, Bischof Diethard Roth und Weihbischof Johannes Kapp (Bistum Fulda) gemeinsam die «BibelBox» auf dem Kasseler Königsplatz eröffnet.

Die SELK unterhält eine eigene, staatlich anerkannte Lutherische Theologische Hochschule in Oberursel im Taunus. Sie betreibt zudem ein eigenes Missionswerk und mehrere diakonische Einrichtungen. Die SELK hält fest an der Trennung von Staat und Kirche und finanziert sich durch freiwillige Kirchenbeiträge. (20.6.2003)

   

Diakonie in und um Kassel rückt zusammen

   

Kassel (epd). Eine stärkere Bündelung diakonischer Angebote streben die rund 50 Vereine, Stiftungen und Zweckverbände der Diakonie in und um Kassel an. Zu diesem Zweck habe sich jetzt eine «Arbeitsgemeinschaft diakonischer Dienste in der Region Kassel» gebildet, teilte das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck mit.

Der Vorsitzende der neuen Arbeitsgemeinschaft, Joachim Bertelmann, erklärte, dass es unter anderem auch darum gehe, Doppelangebote zu entdecken. Er könne sich vorstellen, bestimmte Angebote anderen Wohlfahrtsverbänden zu überlassen. Dafür sollten die eigenen Stärken besser genutzt werden. «Wir sind nicht bereit, um jeden Preis alles zu machen», skizzierte er die zukünftige Entwicklung.

Die Diakonie ist in Kassel und im Landkreis an über 160 Standorten vertreten. Der neue Verbund umfasst rund ein Viertel der 200 Mitglieder des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck. Eine gemeinsame Satzung des Verbundes wurde bereits in der vergangenen Woche verabschiedet, so das Diakonische Werk. (20.6.2003)

   

Melsunger Arbeitsgemeinschaft
verschenkt 15.000 Neue Testamente

   

Melsungen (epd). Eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft von sechs Kirchen im Bereich der nordhessischen Stadt Melsungen hat jetzt ein Neues Testament zum Jahr der Bibel 2003 herausgegeben. Wie der Kirchenkreise Melsungen mitteilte, seien 15.000 Exemplare des Buches mit dem Titel «Neues Testament MelsungerLand» gedruckt worden. Sie sollen in den kommenden Wochen bei Hausbesuchen kostenlos verteilt werden. Die Aktion sei komplett durch Spenden von Firmen und Privatpersonen finanziert worden.

Auf der Titelseite des Neuen Testaments ist die Kirche Guxhagen-Breitenau zu sehen, die Rückseite zeigt Bilder von Melsunger Kirchen. In einem Anhang beschreiben Christen der Region - darunter auch so Prominente wie Ludwig Georg Braun oder der ehemalige Diskuswerfer Alwin Wagner - was ihnen die Bibel persönlich bedeutet.

Mit der Aktion wolle man die Menschen dazu einladen, in der Bibel zu lesen und zu entdecken, dass die Bibel ein Buch der Hoffnung ist, sagte der Malsfelder Pfarrer Karl Georg Simon, der die Aktion leitet. Die gewählte Bibelübersetzung sei die Fassung «Hoffnung für alle», eine Übersetzung in zeitgemäße Sprache. (20.6.2003)

   

Einheitlicher Ausbildungsplan für ehrenamtliche Betreuer

   

Wiesbaden (epd). Für ehrenamtliche Betreuer in Hessen gibt es jetzt ein einheitliches Curriculum zur Schulung für Betreuungsaufgaben. Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) stellte auf dem Hessentag in Bad Arolsen ein «Hessisches Curriculum zur Schulung ehrenamtlicher Betreuerinnen und Betreuer» vor. Es wurde auf Initiative des Sozialministeriums von der Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Betreuungsvereine verfasst.

Die Schulungen, die von den 53 anerkannten hessischen Betreuungsvereinen durchgeführt werden, sollen die ehrenamtlichen Betreuer in 15 bis 20 Unterrichtsstunden qualifiziert auf ihre Aufgabe vorbereiten und ihnen rechtliches, medizinisches und psychosoziales Wissen vermitteln. In Hessen nehmen nach Angaben der Ministerin derzeit 1.516 Personen die ehrenamtliche Betreuung für mehr als 2.000 Menschen wahr, die aufgrund von Krankheit oder Bedürftigkeit ihre eigenen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können. (20.6.2003)

   

Beste Predigt 2003 gesucht

   

Bonn (epd). Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft hat zum vierten Mal den ökumenischen Predigtpreis ausgeschrieben. Wie in den Vorjahren werde die Auszeichnung in den Kategorien «Lebenswerk» und «Beste Predigt» vergeben, erklärte der Verlag in Bonn. Erstmals vergibt die Jury unter dem Vorsitz von Oberkirchenrat Udo Hahn aus Hannover in diesem Jahr einen Sonderpreis für die beste Morgenandacht im Hörfunk.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Tübinger Rhetorik-Professor Walter Jens und die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann. Bis zum 15. Juli können haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus Kirchen, Freikirchen und landeskirchlichen Gemeinschaften ihre Predigten einreichen. Die Preisverleihung findet Ende Oktober in der Bonner Schlosskirche statt. Die Auszeichnung ist nicht dotiert. (20.6.2003)

  Linktipp:

www.predigtpreis.de

Hessentag in Bad Arolsen

   

Bad Arolsen (medio). Vom 13. bis 22. Juni 2003 ist Bad Arolsen die «heimliche Hauptstadt» Hessens und wird hunderttausende Besucher von nah und fern zum Hessentag zu Gast haben. Der Hessentag 2003 bietet ein breitgefächertes Programm, das von Livemusik und viel Comedy über Kultur und Ausstellungen bis zu Spiel und Spaß für Kinder, reicht.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck heißt die Besucher in der «Hessentagskirche» willkommen, die am 13. Juni feierlich eröffnet wurde. Unter dem Titel «Zeit zum Entspannen und Nachdenken - dem Schöpfer auf der Spur» gibt es im Kirchenpavillion, der auch schon auf der Landesgartenschau im vergangenen Jahr in Hanau zu sehen war, ein reichhaltiges Programm zum Erleben, Ausruhen, Meditieren und Gestalten von biblischer Botschaft im Rahmen des Jahres der Bibel 2003.

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Der Innenraum der Hessentagskirche. Kleiner Besucher im Gebet vertieft. Dekanin Ariane Vermeil (Bad Arolsen) bei der Eröffnung der Hessentagskirche.

(Fotos: medio.tv/Böttcher)

Unter dem Motto «Stadt der Diakonie» präsentieren sich auch die diakonischen Einrichtungen in Bad Arolsen. Dazu gehören das Ev. Fröbelseminar, Bathildisheim e.V., Waldecksches Diakonissenhaus, Der Punkt, Altenhilfe Hofgeismar (Schloss Landau) und der Diakonische Zweckverband.

Der Hessentag gilt als die größte und bedeutendste Veranstaltung dieser Art in der Bundesrepublik und findet seit 1961 statt. Das komplette Programm zum Hessentag 2003 ist zu finden unter www.hessentag2003.de (16.06.2003)

  Linktipp:

Hessentag in Bad Arolsen:

hessentag2003.de

«BibelBox» bringt Ökumene in Kassel voran

   

Kassel (epd). Die Vorbereitungen für die Verwirklichung des Projektes «BibelBox» haben die ökumenische Zusammenarbeit in Kassel stark gefördert. Wie Barbara Heinrich, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Kassel bei der Eröffnung am Freitagabend (13.6.) auf dem Kasseler Königsplatz sagte, sei die BibelBox daher schon jetzt ein voller Erfolg. In dem elf mal elf Meter großen Würfel, der insgesamt in zehn Städten Deutschlands im Rahmen des Jahres der Bibel Station macht, befindet sich eine interaktive Erlebnisausstellung zur Bibel. In Kassel ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Trägerin des Projektes. Kassel ist die einzige hessische Stadt, in der die Ausstellung zu sehen ist.

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Die BibelBox in Kassel. Feierliche Eröffnung: Pastor Kahl (Projekt-
leitung BibelBox), Weihbischof Kapp, Bischof Hein, Bischof Roth (v.l.n.r)
Eröffnungsfeier auf dem Königsplatz.

(Fotos: medio.tv/Böttcher)

Die Ökumene machte sich auch schon bei der Eröffnungsfeier bemerkbar, die von den Bischöfen Martin Hein (EKKW), Weihbischof Johannes Kapp (Katholische Kirche) und Bischof Diethardt Roth (Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche) gemeinsam gestaltet wurde. Bischof Hein zeigte sich nach einem ersten Rundgang von der BibelBox beeindruckt. «Man kommt in eine ganz andere Welt hinein, mitten auf dem Königsplatz», sagte er und lobte vor allem die professionelle Konzeption.

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Innenansichten der BibelBox ...   (Fotos: medio.tv/Böttcher)

Die BibelBox ist noch bis zum 19. Juni täglich von 8.00 bis 22.00 Uhr zu besichtigen, sonntags ab 11.30 Uhr. In einem Rahmenprogramm sind insgesamt 35 Veranstaltungen vorgesehen. Das benachbarte Kaufhaus City-Point zeigt eine Bibelausstellung, zudem steht hier ein «Bibelerzählzelt». Direkt neben der BibelBox lädt das Café Wunderbar - ein umgebauter Circus-Salon-Wagen - zum Verweilen und zum Gedankenaustausch ein. (16.06.2003)

 

Linktipp:

Die BibelBox in Kassel und weitere Informationen zur BibelBox:

bibelbox-kassel.de
bibelbox.de



Im Wortlaut:

Wort von Bischof Dr. Martin Hein zur Eröffnung der Bibelbox:

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«Dein Wort ist Licht»:
Ökumenischer Pilgertag auf dem Hülfensberg

   

Hülfensberg/Geismar (medio). Bereits zum siebten Mal fand am Vorabend des Trinitatisfestes (14.6.) ein ökumenischer Taufgedächtnisgottesdienst auf dem Hülfensberg bei Geismar in Thüringen statt. Etwa 250 Menschen, darunter auch zahlreiche Besucher aus dem Werratal und aus Eschwege, kamen einem ökumenischen Pilgertag auf dem Hülfensberg im Eichsfeld zusammen.

Sechs Taufschalen aus evangelischen und katholischen Kirchengemeinden boten Gelegenheit, sich mit Wasser zu bekreuzigen und damit an das Getauftsein zu erinnern: «Die gegenseitige Anerkennung der Taufe ist eine wichtige Grundlage für die ökumenische Gemeinschaft zwischen evangelischen und katholischen Christen», so Dekan Dr. Martin Arnold in einer Pressemitteilung.

Die Predigt hielten Pfarrer Dr. Manfred Gerland (Kloster Germerode), Pfarrer Wenner (St. Elisabeth/Eschwege), Pfarrerin Kristina Bretschneider (Auferstehungskirche/Eschwege) und Bruder Rolf vom Hülfensberg. Der ökumenische Pilgertag endete mit Segensbitten von Bruder Eusebius, der aus dem Eichsfeld stammt, für die Menschen des Werratales und von Dekan Dr. Martin Arnold aus Eschwege für die Menschen des Eichsfeldes. (16.06.2003)

 

Linktipp:

Der Hülfensberg als Wallfahrtsort im Südwesten des Eichsfeldes:

huelfensberg.de



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Ev. und kath. Pilger unter freiem Himmel (Foto: privat)

Kirchlichen Bestattungen fehlt «Attraktivität»

   

Kassel (epd). Kirchlichen Bestattungen mangelt es oft an «Attraktivität». Diese These vertrat Reiner Sörries, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, bei einem Studientag der Evangelischen Akademie Hofgeismar zum Thema «Die Religionen auf dem Friedhof» in Kassel. Oft fange dies schon mit Terminschwierigkeiten an. «Es gibt Bestattungen ohne Pfarrer, weil kein passender Termin gefunden wird», kritisierte Sörries. Weltliche Trauerfeiern seien weit verbreitet, in manchen Gegenden liege der Anteil der kirchlichen Beerdigungen schon unter 20 Prozent.

Die Ursache für diese «Krise der Bestattung» liegt Sörries zufolge in der Aufklärung. Sie habe ein neues Verständnis des Todes hervorgebracht. Der Tod sei seither nicht mehr der Übergang in eine andere Welt, sondern gelte als «großer Zerstörer, der einen Lebensentwurf zerstört», so Sörries.

Die Kirchen verschärften diesen durch die Aufklärung erlittenen Verlust, wenn sie ihre Chancen und Möglichkeiten bei der Bestattung nicht nutzten. So wäre es etwa denkbar, Kirchen für Trauerfeiern zu nutzen oder kirchliche Friedhöfe besonders zu gestalten. «Unsere schönsten Ritualräume werfen wir nicht in die Waagschale», erklärte Sörries im Hinblick auf die Praxis, Trauerfeiern in Kirchen nur bei besonderen Anlässen zu veranstalten. Auch bei der Friedhofsgestaltung gebe es Versäumnisse: «Kommunale und kirchliche Friedhöfe unterscheiden sich nicht», konstatierte Sörries. Dabei sei rund die Hälfte aller Friedhöfe im Land in kirchlicher Trägerschaft.

Gefordert sei auch die Theologie, so Sörries weiter. Hier finde die Frage nach den letzten Dingen kaum noch Beachtung, die Begriffe Tod, Gericht, Himmel und Hölle würden oft als gegenwärtige Erfahrungen gedeutet. «Überall, wo die Beerdigung stabil ist, ist auch die Kirche stabil, und wo die Kirche stabil ist, ist es die Beerdigung auch», wies Sörries auf einen Zusammenhang hin. (16.06.2003)

   

Grass lebt ohne Computer und Internet

   

Berlin/Lübeck (epd). Der Schriftsteller Günter Grass hält nichts von neuen Medien. Er komme ohne Computer und Internet aus, sagte der Nobelpreisträger in einem Interview der «Welt». «Ich bin ein technischer Idiot», so der 75-Jährige. Er schreibe seine Manuskripte noch mit der Hand und tippe sie dann im «Vier-Finger-System» auf einer mechanischen Schreibmaschine ab.

Junge Autoren, die mit dem Computer schreiben, würden dabei nicht sparen, sondern lediglich einen Arbeitsgang vergessen. Für seine Novelle «Im Krebsgang» habe er sich auch mit dem Internet beschäftigen müssen. Grass: «Eine ziemlich dämliche Sprache.» (13.06.2003)

   

Grönemeyer:
Deutschland nicht «runterreden»

   

Wolfsburg (epd). Der Sänger und Schauspieler Herbert Grönemeyer hat die Neigung der Deutschen kritisiert, ihr Land «runterzureden» und in Depressionen zu verfallen. Die Bundesrepublik sei vielmehr ein faszinierendes Land mit grandiosen Startbedingungen, «egal wie blind die Politiker sind», sagte Grönemeyer vor Journalisten in Wolfsburg anlässlich seiner Tournee «Mensch».

Die Politiker «sind nur unsere Angestellten», sagte der Sänger. Die Bürger selbst hätten die Verantwortung, eine moderne Demokratie zu gestalten. Durch die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer und die Hilfsbereitschaft seien sich die Deutschen in Ost und West «ein kleines Stück» näher gekommen, so Grönemeyer. Bis zu einer wirklichen kulturellen Einheit würden aber nach seiner Einschätzung noch 20 bis 25 Jahre vergehen.

Die Einnahmen eines seiner 25 Open-Air-Konzerte der «Mensch»-Tournee stellte Grönemeyer für die Flutopfer zur Verfügung. Der nächste Auftritt ist am 5.Juli in der Volkswagen-Arena in Wolfsburg. (13.06.2003)

   

Musikerin Marla Glen:
«Glaube für meine Musik wichtig»

   

Passau (epd). Für die amerikanische Popsängerin Marla Glen spielt der Glaube an Gott bei der Produktion neuer Songs eine wichtige Rolle. «Glaube ist für mich und meine Musik sehr wichtig», sagte sie dem epd. Deshalb sei das Thema auch immer wieder in ihren Songs zu finden, beispielsweise in dem Lied «Believer».

Nie habe sie sich von Gott in Stich gelassen gefühlt, sagte Glen. «Meine Mutter lehrte mich, meinen Glauben nie zu verlieren», so die Sängerin. Einer bestimmten Kirche gehöre sie allerdings nicht an. Mit dem neuen Album «Friends» geht Marla Glen im Juli auf Tournee. (13.06.2003)

   

«BibelBox» zu Gast in Kassel

   

Kassel (medio). Vom 13.-19.06.2003 macht die «BibelBox» auf ihrer Tournee durch Deutschland in Kassel Station. Das Motto der Aktion «2003. Das Jahr der Bibel» ist zugleich auch der Grundgedanke für die Ausstellung, die die BibelBox auf dem Königsplatz zeigt: In dem 11×11×11 Meter großen Würfel werden zehn Menschen aus dem Alten und Neuen Testament porträtiert. Die Besucher werden mit begehbaren Inszenierungen, mit Projektionen, Hörstationen und großformatigen Darstellungen aus der bildenden Kunst eingeladen, sich selbst auf die Suche nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Wahrheit und Hoffnung einzulassen.

Neben der BibelBox bietet die OpenAir-Bühne ein buntes Live-Programm: Musik, Talk, Kleinkunst und andere Aktionen. Nähere Informationen zu Programm und Öffnungszeiten, sind auf der Website www.bibelbox-kassel.de zu finden. Die feierliche Eröffnung durch die Bischöfe Dr. Martin Hein (EKKW), Johannes Kapp (Bistum Fulda) und Dr. Diethardt Roth (Selbständige Ev. luth. Kirche) findet am 13.6. um 17.00 Uhr statt.

Schirmherr der Aktion ist Regierungspräsident Lutz Klein aus Kassel und Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel (ACK). Nähere Informationen: Amt für kirchliche Dienste, Willi Stiel (Projektleitung BibelBox), Tel. (0561) 9378-382, eMail: mp.gemeinde.afkd@ekkw.de (12.06.2003)

  Linktipp:

Die BibelBox in Kassel und weitere Informationen zur BibelBox:

bibelbox-kassel.de
bibelbox.de

Kasseler Kirchturm wird zum Cafe

   

Kassel (epd). Neue Wege geht die Evangelische Kirche in Kassel mit dem Betrieb eines Cafes im Turm der zentral gelegenen Lutherkirche. Die Einrichtung, die vergangenen Freitag (6.6.) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, soll sieben bis acht Menschen einen Arbeitsplatz bieten, so Joachim Bertelmann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Kassel. Die meisten der künftigen Mitarbeiter seien schwerbehindert und auf dem normalen Arbeitsmarkt nur schwer vermittelbar. Das Cafe, das zunächst von Dienstag bis Samstag geöffnet haben wird, solle sich wirtschaftlich selbst tragen, so Bertelmann. Die Betriebsgenehmigung soll in den nächsten Tagen erteilt werden.

Die Idee geht auf eine Initiative eines 1997 gegründeten Fördervereins für den Turm zurück. Der Kirchenraum der 1897
eingeweihten Lutherkirche wurde im Krieg stark zerstört, die Ruine 1968 abgerissen. Stehen blieb der Turm, neben den ein Gemeindezentrum mit Kirchenraum gebaut wurde. Die Idee, ein Cafe einzurichten, kam dem Verein im Jahre 2001. Auslösend, so dessen Vorsitzender Hans Helmut Horn, sei unter anderem die außergewöhnlich gute Resonanz der Öffentlichkeit bei den Kasseler Museumsnächten und beim Tag des Offenen Denkmals im Jahre 2001 gewesen. Rund 330.000 Euro habe der Umbau gekostet.

Im Sommer soll der Betrieb auch auf den Platz vor dem Turm ausgedehnt werden. Im ersten Stock befindet sich zudem ein renoviertes Turmzimmer, das für private Feierlichkeiten gemietet werden kann. «Wir hoffen, dass sich die gute Resonanz, die der Turm bisher in der Öffentlichkeit hatte, auch auf das Cafe erstreckt», sagte Horn. (10.06.2003)

  Linktipp:

Aktuelles aus der Ev. Kirche in Kassel:

ekkw.de/kassel

EKKW-Umweltbeauftragte wollen
Geld für Energiesparprogramm

   

Hanau (epd). Der Ausschuss Umweltverantwortung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) plant für den nächsten Doppelhaushalt der nordhessischen Landeskirche die Errichtung einer eigenen Haushaltsstelle für ein Energiesparprogramm. Falls die Synode zustimme, bedeute dies eine deutliche Stärkung der Umweltbeauftragten und ihrer Arbeit, sagte Oberlandeskirchenrat Klaus Röhring in Hanau vor Journalisten.

Dort tagte der Ausschuss zum ersten Mal in den neuen Räumen der Umweltbeauftragten. Mit den Geldern sollten innovative Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie zur Umweltbildung in Kirchengemeinden gefördert werden, erläuterte Volker Knöppel, Baudezernent im Landeskirchenamt der EKKW.

Das Thema Umweltverantwortung ist mit den beiden Umweltbeauftragten Stefan Weiß und Martin Reinhold als kirchliche Querschnittsaufgabe direkt dem Landeskirchenamt in Kassel zugeordnet. Als besonders erfolgreiches Projekt der Arbeit nannte Reinhold eine über zwei Jahre laufende Wassersparaktion. Rund 300 Gemeinden hätten entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Dadurch seien 50.000 Euro gespart worden. (10.06.2003)

  Linktipp:

Die Umweltbeauftragten der EKKW im Internet:

ekkw.de/umwelt

Zukunftskonferenz fragt nach Europas Seele

   

Kassel (epd). Mit der Frage nach einer «Seele für Europa» will sich die Zukunftskonferenz «Millennium-Tage» am 10. Oktober in Kassel beschäftigen. «Es geht uns darum herauszufinden, welche Rolle Religion bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen spielt», sagte Matthias Viertel in Kassel dem epd. Viertel ist Direktor der Evangelischen Akademie Hofgeismar und hat das Konzept der Veranstaltung mit dem Titel «Give a soul to Europe - Eine Seele für Europa. Religion in Wirtschaft und Politik» entworfen. Zu dem Kongress werden rund 300 Teilnehmer erwartet.

Die Religion sei im Zusammenhang mit der Einheit Europas eine «entscheidende Säule», so Viertel. Sie sei dabei aber nicht gleichzusetzen mit Kirche. «Es geht auf der Veranstaltung nicht um binnenkirchliche Probleme», betonte er. Die Bestimmung grundlegender ethischer Werte wirke sich aber direkt auf Fragen der Politik aus, etwa bei der Frage nach dem arbeitsfreien Sonntag oder bei der Mitbestimmung. Zu fragen sei auch, ob es einen Konsens der Grundwerte unabhängig von einer religiösen Zuordnung geben könne.

Unter den Referenten finden sich der US-amerikanische Religionssoziologe Peter L. Berger, der als «Managerpapst» bekannt gewordene Frankfurter Jesuitenpater Rupert Lay sowie die grüne Bundestagsabgeordnete Christa Nickels. Als Vertreter eines«gemäßigten Islam» (Viertel) kommt der in der Türkei angesehene Dekan der Theologischen Fakultät Istanbuls, Zekeriya Beyaz, nach Kassel. Für die Moderation sorgt die ARD-Journalistin Sonia Mikich. (04.06.2003)

   

ACK legt Arbeitshilfe zur «Charta Oecumenica» vor

   

Frankfurt a.M. (epd). Zur «Charta Oecumenica» hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) eine Arbeitshilfe herausgebracht. Diese enthalte neben dem Wortlaut der Charta vielfältige Hintergrundinformationen, didaktische und liturgische Anregungen sowie eine CD-ROM, teilte die Ökumenische Centrale in Frankfurt am Main mit. Der Text sei für fünf Euro bei der ACK zu beziehen, hieß es. Infos unter www.oekumene-ack.de, eMail: info@ack-oec.de

Die Kirchen in Deutschland hatten auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin die europäische Ökumene-Charta unterzeichnet. Die «Charta Oecumenica» soll die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa fördern. Darin verpflichten sie sich, für Frieden und soziale Gerechtigkeit sowie für die kirchliche Einheit einzutreten. Der Festakt galt als «ökumenisches Highlight» des Christen-Treffens.

Die Charta wurde im April 2001 von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Straßburg angenommen. Beide Organisationen vertreten zusammen fast alle reformatorischen, orthodoxen und römischkatholischen Christen auf dem Kontinent. Die Charta wird den europäischen Kirchen «zur Annahme und Umsetzung in ihrem jeweiligen Kontext» empfohlen. (10.06.2003)

  Linktipp:

Informationen zur Arbeitshilfe der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland:

oekumene-ack.de

Umfrage:
Jugendliche befürworten Organspende

   

Bonn (epd). Ein großes Interesse junger Menschen am Thema Organspende hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verzeichnet. Mit einer Organ-Entnahme im Todesfall wären 68 Prozent der 14- bis 24-Jährigen einverstanden, erklärte die Bundeszentrale in Bonn anlässlich des Tags der Organspende. Sie bezog sich auf eine bundesweite repräsentative Umfrage unter Jugendlichen. Dabei waren im April rund 1.000 Personen befragt worden.

Die Bereitschaft zur Organspende ist der Umfrage zufolge vor allem bei denjenigen groß, die sich bereits intensiv mit dem Thema befasst haben. Je höher der Schulabschluss, umso größer die positive Einstellung zum Thema, lautet ein weiteres Ergebnis der Befragung. Informationen im Internet unter www.bzga.de (10.06.2003)

  Linktipp:

Informationen zur Umfrage:

www.bzga.de

11. Tagung der 10. Landessynode der EKKW

   

Hofgeismar (medio). Vom 8.-10.5.2003 tagte die Landessynode der EKKW in Hofgeismar. Die Berichterstattung zur Tagung mit den Beschlüssen der Synode finden Sie unter www.ekkw.de/synode . (22.05.2003)

 

Tagung der Landessynode:

ekkw.de/synode

Umweltbeauftragter der EKKW
eröffnet Büro in Hanau

   

Hanau (epd). Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Stefan Weiß, ist jetzt in einem eigenen Büro in Hanau erreichbar. Weiß ist seit 1998 neben Martin Reinhold (Kaufungen) Umweltbeauftragter der EKKW und wird vom Büro in Hanau aus die Bereiche Umweltberatung und Umweltbildung in der Landeskirche koordinieren.

Nach der Berufung seiner Ehefrau Claudia Brinkmann-Weiß zur Dekanin des Kirchenkreises Hanau-Stadt am 13. Juni 2002 sei es der Wunsch der Kirchenleitung gewesen, dass Weiß diese Aufgabe aus der Region Kassel, wo er bisher seinen Sitz hatte, nach Hanau mitnehmen sollte. Die Aufgaben des Umweltbeauftragten reichen von theologischer Beratung bei der Vorbereitung von Gottesdiensten oder Bildungsveranstaltungen bis hin zu technischen Fragen, etwa bei der Energieeinsparung in den kirchlichen Gebäuden.

Kontakt: Stefan Weiß, Rückertstraße 9, 63452 Hanau, Telefon: 06181/9064820, E-Mail: umwelt.weiss@ekkw.de (28.05.2003)

  Linktipp:

Die Umweltbeauftragten der EKKW im Internet:

ekkw.de/umwelt

Schritte aufeinander zu:
Gemeinsamer Stand von Bistum und Landeskirche auf Ökumenischem Kirchentag in Berlin

   

Fulda/Berlin (medio). Den Worten ließ er Taten folgen. Im Anschluss an eine Talkrunde auf dem 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin umarmte Bischof Heinz Josef Algermissen nicht nur den Bischof der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, sondern auch dessen Vorgänger Bischof i. R. Dr. Christian Zippert. «Ökumene gelingt dort», so Bischof Algermissen zuvor, «wo wir emotional gut auskommen. Theologische Fragestellungen machen nur zwanzig Prozent in dem gemeinsamen Dialog aus». Auch die Besucher des gemeinsamen Standes von Bistum Fulda und der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck mit dem Titel «Ökumenisch auf gutem Grund» spürten diese Verbundenheit unter den beiden Bischöfen. «Man merkt, dass die beiden sich auch persönlich verstehen», stellte eine Zuschauerin fest.

Es ginge darum herauszufinden, was wir jetzt schon machen können, betonte Bischof Algermissen im Gespräch. «Wenn wir uns auf Christus einlassen spüren wir, wie nah wir uns sind». Bischof Dr. Hein unterstützte dieses Anliegen und wies auf einen gemeinsamen Brief der Bischöfe hin, den er als eine «Drucksache von kirchengeschichtlichem Wert» bezeichnete. In dem Schreiben an alle Pfarrer und Pfarrerinnen wird dazu aufgerufen, in gemeinsamen Gottesdiensten von katholischen und evangelischen Christen das Pfingstfest als Geburtstag der Kirche zu feiern. Rechtzeitig sei in diesem Zusammenhang auch ein gemeinsames Heft mit liturgischen Texten und Liedern zur ökumenischen Feier des Pfingstfestes erschienen, freute sich Bischof Dr. Hein.

Die Runde mit den beiden Bischöfen Algermissen und Hein war einer der Höhepunkte der erstmaligen gemeinsamen Präsentation von Bistum und Landeskirche. Musikalische Kostproben von Orgeln aus katholischen und evangelischen Kirchen und Ausschnitte aus dem gemeinsamen Radio-Programm bei Hit Radio FFH und Skyradio durften ebenso wenig fehlen wie die wechselnden Andachten zu Glaubenspersönlichkeiten. Farbenfroh ging es direkt gegenüber an der Segenshütte zu, die aus Weidenstäben aufgebaut war und mit bedruckten Blättern eingedeckt werden sollte.

So wie die Berliner ihre Buletten und ihr Berliner Weiße schätzen, präsentierten sich die Hessen auch von der kulinarischen Seite. Handkäs mit Musik, Apfelsaft von Streuobstwiesen und Mineralwasser aus hessischen Quellen schmeckte sichtbar nicht nur den Bischöfen, sondern auch den Gästen aus der weltweiten Ökumene, die den Stand besuchten. (04.06.2003)

 

Bischofs-Talkrunde:Bild größer? - Klick!
Bischof Algermissen, Marcus C. Leitschuh und Bischof Hein (v.l.n.r) im Gespräch am gemein-samen Stand von Bistum Fulda und der EKKW.
(Foto: F.F. Henning)



Stimmen zum Kirchentag:


Hören Sie hier eine Umfrage der medio-Radio- Redaktion zum Kirchentag in Berlin:

Umfrage...

Bischof Hein und Bischof Algermissen:
Ermutigung zu ökumenischen Gottesdiensten
an den Pfingsttagen

   

Kassel/Fulda (medio). Der Bischof der EKKW, Dr. Martin Hein, und der Bischof des Bistums Fulda, Heinz Josef Algermissen, haben zu ökumenischen Gottesdiensten an den Pfingsttagen aufgerufen. In einem gemeinsamen Brief an alle Geistlichen der Landeskirche und des Bistums bitten Sie, «den Geburtstag der Kirche dieses Jahr auch mit einem gemeinsamen Gottesdienst zu begehen.»

Die Bischöfe erinnerten an die bereits an einigen Orten bewährte Praxis von Vespern am Abend des Pfingstsonntags sowie ökumenischen Wortgottesdiensten am Spätvormittag oder Nachmittag des Pfingstmontags: «Hierdurch konnte in der Fülle liturgischer Gestaltung des Pfingstfestes der Reichtum beider Traditionen erlebt werden. Gleichzeitig wurden die liturgischen Ordnungen und Sonntagsregelungen beider Konfessionen berücksichtigt, so dass die Einladung zum ökumenischen Gottesdienst keinen Christen und keine Christin ausschloss oder nötigte», so die Bischöfe. «Wir ermutigen Sie hiermit, die Praxis gemeinsamer liturgischer Feiern unter Wahrung der angesprochenen Bedingungen aufzugreifen, fortzusetzen und wo möglich zu intensivieren», erklärten beide Bischöfe.

Hein und Algermissen unterstrichen in ihrem Schreiben die ökumenische Bedeutung des Pfingstfestes: «Durch die Gabe seines Heiligen Geistes schuf Gott in Jerusalem neuen Glauben: Er ließ Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion in Christus die Wahrheit erkennen und verband die, die einander bis dahin völlig fremd waren, zu einem Leib. In diesen Leib sind wir durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus in der Taufe eingebunden. Diese Zusammengehörigkeit ist durch alle Spaltungen und Uneinigkeiten in der Geschichte der Christenheit nicht verloren gegangen.»

Die Bischöfe sind sich gewiss: «Wie der Heilige Geist inmitten der damaligen Sprachverwirrung Verständigung ermöglichte, so kann er auch heute nicht nur unter uns, sondern über die Grenzen der Konfessionen, ja sogar über den Raum der Kirche hinaus wirksam sein. Er kann uns durch das gemeinsame Feiern unseres Glaubens und in der gemeinsamen Bezeugung seiner Liebe auf den Weg zu einer stärkeren Einheit führen.»

 

Im Wortlaut:

Gemeinsamer Brief von Bischof Algermissen (Bistum Fulda) und Bischof Hein (EKKW):

PDF-Dokument Brief lesen...

Handreichung:
Liturgische Texte und Lieder
zur ökumenischen Feier des Pfingstfestes

   

Dem Schreiben beider Bischöfe ist eine Handreichung mit liturgischen Texten und Liedern zur ökumenischen Feier des Pfingstfestes beigefügt. Sie wurde von Propst Reinhold Kalden (Kassel), Regionaldechant Reinhold Kircher (Kassel), dem Ökumenedezernenten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Landeskirchenrat Dr. Wilhelm Richebächer (Kassel) sowie dem Ökumenereferenten des Bistums Fulda, Prof. Dr. Hermann-Josef Röhrig (Fulda/Marburg), erarbeitet. (26.05.2003)

 

Download:

«Liturgische Texte und Lieder zur ökumenischen Feier des Pfingstfestes»:

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«600 Jahre Wildunger Altar»:
Bad Wildungen kehrt zu Pfingsten ins Mittelalter zurück

   

Bad Wildungen (medio). In diesem Jahr wird der «Conrad-von-Soest-Altar», den die gotische Stadtkirche in Bad Wildungen beherbergt, 600 Jahre alt. Das 1403 vollendete Meisterwerk gilt als eine der ältesten und am besten erhaltenen Altarmalereien Europas und zeigt auf sechs Metern Breite die Heilsgeschichte Jesu Christi in 13 Szenen.

Das Panorama präsentiert dem Betrachter Figuren in kostbaren Gewändern nach der damals neuesten italienischen Mode an französischen Adelshöfen, eine Vielfalt von Kopfbedeckungen, Waffen, Schmuck und Geräten, detailgetreu und in brillanter Farbigkeit - eine Augenweide für Freunde mittelalterlicher Lebensart. Der Ausdrucksvielfalt des «Jubilars» entsprechend, laden Stadt und Kirche zu einem reichen Kulturprogramm ein. In der "Conrad-von-Soest-Nacht" wird am Samstag (7.6.) ab 20:30 Uhr eine multimediale Annährung an das Weltkunstwerk versucht und nach dem Gottesdienst am Pfingstsonntag verwandelt sich der Kirchplatz ab 11:30 Uhr mit Schaustellern und Händlern aus nah und fern in einen mittelalterlichen Markt.

Die Evangelische Stadtkirche ist von April bis Oktober täglich von 10.30 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, jeden Sonntag findet um 15 Uhr eine Führung statt. Informationen zum Jubiläumsprogramm «600 Jahre Wildunger Altar» sind im evangelischen Gemeindebüro erhältlich. Kontakt: Evangelisches Gemeindebüro, Hufelandstraße 14, 34537 Bad Wildungen, Tel.: (05621) 960110, Fax (05621) 960111. (04.06.2003)

  Linktipp:

Die Website zum Wildunger Altar (mit Informationen zum Kulturprogramm):

bad-wildunger-altar.de

Kasseler Lutherkirche:
Kirchengemeinde freut sich über Fotovoltaikanlage und Kirchturmcafé

   

Kassel (epd). Auf dem Dach des Gemeindehauses der zentral gelegenen Kasseler Lutherkirche hat der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Kassel eine Fotovoltaikanlage installiert. Wie Pressesprecherin Heike Schaaf mitteilte, gelang dies mit Unterstützung der Förderinitiative «Kirchengemeinden für die Sonnenenergie» der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Anlage selbst besteht aus 80 Solarmodulen mit einer Leistung von 6,8 Kilowattstunden. Der Strom wird in das Netz der Stadtwerke eingespeist.

Der Öffentlichkeit soll die Solaranlage gemeinsam mit einem anderen Projekt am Freitagabend (6.6.) vorgestellt werden: Im Kirchturm wurde ein Café eingerichtet, das als diakonische Einrichtung betrieben werden soll. Damit gewinne der Lutherplatz im Herzen Kassels an Attraktivität und rücke weiter in den öffentlichen Blick, so der Gesamtverband.

Die Einrichtung des Cafés geht zurück auf eine Idee des 1997 gegründeten Fördervereins Lutherkirchturm, der sich für die Erhaltung und Nutzung des Kirchturms einsetzt. Schirmherr des Vereins ist der ehemalige Kasseler Oberbürgermeister und jetzige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Die Lutherkirche wurde im Krieg bis auf die Grundmauern zerstört, stehen blieb lediglich der Turm. (04.06.2003)

  Linktipp:

Aktuelles aus der Ev. Kirche in Kassel:

ekkw.de/kassel

Mit Ökumene-Charta wollen Kirchen
für mehr Einheit werben

   

Berlin (epd). Auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin unterzeichneten die Kirchen in Deutschland am vergangenen Freitag (30.5.) die europäische Ökumene-Charta. In der im April 2001 in Straßburg verabschiedeten «Charta Oecumenica» verpflichten sich die Kirchen Europas, Frieden und soziale Gerechtigkeit auf dem Kontinent zu fördern und für die kirchliche Einheit einzutreten.

Die Charta wurde vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, und dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, unterzeichnet. Auch die Vertreter aller Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) wollten das Dokument annehmen, das mit seiner Forderung nach religiöser Toleranz für Minderheitskirchen in Europa große Bedeutung hat.

Die Charta wurde von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Straßburg angenommen. Beide Organisationen vertreten zusammen fast alle reformatorischen, orthodoxen und römisch-katholischen Christen auf dem Kontinent. Zu den maßgeblichen Autoren dieses Dokuments, das als eines der wichtigsten der jüngsten europäischen Kirchengeschichte gilt, gehört der deutsche Ökumene-Experte Reinhard Frieling. Er war fast 20 Jahre lang Leiter des evangelischen Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim war.

Die Einheit unter den Kirchen sei die Voraussetzung für Frieden unter den Nationen, heißt es in der Charta. Die Trennung der Christenheit soll langfristig überwunden werden: «Noch verhindern wesentliche Unterschiede im Glauben die sichtbare Einheit.» Die Gemeinschaft im Abendmahl ist dabei ein Ziel unter vielen. Zugleich soll in dem von der Charta ausgelösten Prozess der Dialog zum Islam, Judentum und anderen Weltreligionen ausgebaut werden. (02.06.2003)

  Linktipp:

Leitlinien für die wachsende Zusammen- arbeit unter den Kirchen in Europa:

Charta Oecumenica

Ökumenischer Kirchentag als Erfolg gefeiert

   

Berlin (epd). Der erste Ökumenische Kirchentag ist am Sonntag (1.6.) in Berlin mit einem festlichen Gottesdienst vor dem Reichstag beendet worden. Die beiden Kirchen würdigten die größte gemeinsame Veranstaltung in ihrer Geschichte als Meilenstein: «Zur Ökumene gibt es keine Alternative», hieß es übereinstimmend. Seit Mittwoch hatten über 200.000 Menschen an den 3.200 Veranstaltungen unter dem Leitwort «Ihr sollt ein Segen sein» teilgenommen.

«Das Wagnis hat sich gelohnt», sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, erklärte, der Kirchentag habe «ein positives Signal gesetzt für mehr Gemeinschaft untereinander und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.» Unter den mehr als 200.000 Besuchern auf dem Platz der Republik waren auch Bundespräsident Johannes Rau, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und zahlreiche Bischöfe beider Konfessionen. Musik-, Theater- und Tanzgruppen sorgten zusammen mit 5.500 Bläsern sowie 3.000 Sängerinnen und Sänger für ein buntes Bild unter blauem Himmel.

Kock und Lehmann riefen in ihrer gemeinsam vorgetragenen Predigt dazu auf, Fanatismus und Hass zu überwinden. Christen sollten ihren Beitrag zum Frieden in der Welt leisten, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Gott habe den Menschen kein Recht gegeben zum «räuberischen Verhalten auf Kosten kommender Generationen», fügte Lehmann hinzu. Der EKD-Ratsvorsitzende ging auch auf den Streit beim Kirchentag um das gemeinsame Abendmahl von Katholiken und Protestanten ein. Der Schmerz über die bestehende Trennung im Abendmahl werde «weit überboten von der Freude über das, was uns verbindet». Bei zwei Gottesdiensten in der Gethsemane-Kirche im Stadtteil Prenzlauer Berg hatte ein katholischer Pfarrer die Kommunion auch an Protestanten verteilt und ein anderer das evangelische Abendmahl empfangen. Beides ist nach katholischem Kirchenrecht verboten.

Der nächste Katholikentag findet 2004 in Ulm statt. Ein Jahr später ist Hannover Schauplatz des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages. (01.06.2003)

   

Verbraucherzentralen:
Ratgeber über Patientenverfügungen

   

Berlin (epd). Mit einem neuen Ratgeber wollen die Verbraucherzentralen Tipps für Verfügungen im Fall einer Krankheit oder eines Unfalles geben. In Notsituationen sei es oft unmöglich, Entscheidungen zu treffen, erklärte der Bundesverband der Verbraucherzentralen in Berlin. Der Leitfaden «Patientenverfügung» zeige deshalb Vorsorgemöglichkeiten bei drohender Krankheit oder Pflegebedürftigkeit auf und helfe beim Formulieren der eigenen Wünsche und Vorstellungen.

Neben Mustern etwa für Vollmachten enthält das Buch auch Informationen über die rechtlichen Bestimmungen. Nach Angaben des Humanistischen Verbandes Deutschlands in Berlin müssen Patientenverfügungen in Deutschland strengen Kriterien genügen, wenn sie für Ärzte so rechtsgültig sein sollen wie ein erklärter Patientenwille in der aktuellen Situation. Der Verband selbst bewahrt Patientenverfügungen auf und setzt sie im Notfall durch.

Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben eine «Christliche Patientenverfügung» herausgegeben, die todkranken Menschen helfen soll, über lebensverlängernde medizinische Behandlungen mitzuentscheiden. Patienten, die keine lebensverlängernden, sondern nur lindernde ärztliche und pflegerische Behandlung wünschen, können dies in einer Patientenverfügung vorab festlegen. Sie soll dann gelten, wenn ein Patient seinen Willen nicht mehr selbst äußern kann.

Der Ratgeber «Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung» kostet 6,80 Euro und kann beim Versandservice des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes telefonisch unter 02962-908647 bestellt werden. (26.05.2003)

  Linktipp:

Christliche Patientenverfügung

Freiwilliges Soziales Jahr wird immer beliebter

   

Wiesbaden (epd). Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) findet in Hessen wachsenden Zuspruch. Wie Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) in Wiesbaden mitteilte, leisten derzeit 1.239 junge Leute in Hessen dieses soziale Bildungsjahr, 135 mehr als im Vorjahr. Auch wenn das FSJ noch immer überwiegend von jungen Frauen abgeleistet wird, entschieden sich immer mehr junge Männer für dieses Angebot. 1.055 Plätze seien von jungen Frauen belegt, 184 von Männern.

Seit dem vergangenen Jahr können junge Männer das zwölfmonatige Soziale Jahr an Stelle des zehnmonatigen Zivildienstes ableisten. In Hessen nutzen derzeit 21 Personen diese Möglichkeit. Die FSJ-Plätze werden von verschiedenen Trägern im sozialen Bereich, aber auch in Kultur, Sport und Denkmalschutz angeboten.

Die Ministerin benannte das FSJ als eine Chance, etwas für sich selbst und andere Menschen zu tun. Es sei eine wichtige Orientierungshilfe vor dem Eintritt in das Berufsleben. Sie verwies darauf, dass das FSJ auf die Wartezeit auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz angerechnet werde. Die Träger organisierten pädagogische Betreuung und böten ein Taschengeld sowie freie Unterkunft und Verpflegung. Außerdem seien die freiwilligen Helferinnen und Helfer sozialversichert und hätten Urlaubsanspruch. (26.05.2003)

  Linktipp:

Websites zum FSJ:

FSJ in der EKKW
FSJ in Hessen

«Ökumenisch auf gutem Grund»
Hessische Ökumene auf dem Kirchentag

   

Hanau/Berlin (epd). Erstmals gemeinsam präsentieren sich auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin das Bistum Fulda und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit einem Stand. Die gemeinsame Aktion stehe unter dem Motto «Ökumenisch auf gutem Grund - aus der Mitte Deutschlands gemeinsam auf dem Weg!»

Auf einem großen Tisch mit den Umrissen der übereinstimmenden Fläche von Bistum und EKKW seien rund 60 Orte eingezeichnet, in denen ökumenische Initiativen oder Aktivitäten bekannt sind. «Mit großem Engagement und ideenreicher Kreativität haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Kirchen diese Präsentation vorbereitet», sagte Gerhard Pauli, Propst des Sprengels Hanau, der zur 60 Mitglieder zählenden Projektgruppe gehört.

Zu den vorgestellten Aktionen zählen etwa Friedensgebete, Kinderbibelwochen, Vortragsabende, Frauenfrühstücke, Hilfsaktionen oder Gottesdienste im Freien. Am Donnerstag, 29.5., sollen um 14 Uhr in einer Talkrunde die beiden Bischöfe Martin Hein und Heinz Josef Algermissen in einem Gespräch zum Stand der Ökumene befragt werden.

Ihr sollt ein Segen sein | Oekumenischer Kirchentag in Berlin

Der Ökumenische Kirchentag findet in Berlin vom 28. Mai bis 1. Juni statt. Der Stand von Bistum Fulda und der EKKW befindet sich auf dem Messegelände am Funkturm, Halle 2,2 A 34. Die Öffnungszeiten sind am Donnerstag von 11 bis 18 Uhr und am Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 18 Uhr. (26.05.2003)

 

Linktipp:

Ökumenischer
Kirchentag in Berlin:


www.oekt.de



Stimmen zum Kirchentag:


Hören Sie hier eine Umfrage der medio-Radio- Redaktion zum Kirchentag in Berlin:

Umfrage...

Bischof Hein wirbt auf Kirchentag für Pfarrernachwuchs

   

Berlin (medio). Bischof Dr. Martin Hein wird am Donnerstag (29.5.) auf dem ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin für den Pfarrernachwuchs werben. Zwischen 12.30 und 13.30 Uhr steht er gemeinsam mit Bischöfin Dr. Margot Käßmann (Hannover) und Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber (Berlin-Brandenburg) am Stand «Theologie studieren - Pfarrerin/Pfarrer werden» auf der «Agora» (Halle 2.2 E 23) Interessierten für Gespräche zur Verfügung.

Der Stand ist ein Gemeinschaftprojekt der Ausbildungsreferenten-
konferenz der EKD und will über den Pfarrberuf und das Theologiestudium informieren. (26.05.2003)

  Linktipp:

Website des Ausbildungsdezernates
im Landeskirchenamt
der EKKW:

«Theologie
studieren ...»

Umfrage:
Deutsche fürchten Krieg, Krankheit und
Verlust des Partners

   

Hamburg (epd). Die Deutschen fürchten sich einer Umfrage des Forsa-Instituts zufolge am meisten vor Krieg, Krankheit und dem Verlust des Partners. In der Repräsentativbefragung im Auftrag der Zeitschrift «Vital» und der Krankenkasse DAK nannten 76 Prozent einen Krieg als größte Angst, 67 Prozent eine unheilbare Krankheit und 62 Prozent den Tod ihres Partners oder Kindes.

Auch die Angst vor Kriminalität (55 Prozent), Verarmung (39 Prozent), Einsamkeit (30 Prozent) und Arbeitslosigkeit (29 Prozent) macht den Deutschen zu schaffen. Sieben Prozent fürchten Autoritäten wie den Chef oder die Eltern. 95 Prozent der mehr als tausend Befragten äußerten die Überzeugung, dass Angst krank macht. Nur 45 Prozent waren aber überzeugt, dass sie vom Arzt therapiert werden muss. (22.05.2003)

   

Ökumenische Gebete und Meditationen
aus Kurhessen-Waldeck

   

Kassel (epd). Prominente Autoren aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben sich mit ökumenischen Gebeten und Meditationen an einem jetzt erschienenen Buch zum Ökumenischen Kirchentag in Berlin beteiligt. Zu den Autoren zählen unter anderem Martin Hein, Bischof der EKKW, Ute Heinemann, Präses der Synode, oder Altbischof Christian Zippert.

Texte zu dem von den Kasselern Marcus C. Leitschuh und Cornelia Pfeiffer herausgegebem Buch kommen aber auch vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und der Kasseler Bundestagsabgeordneten Antje Vollmer (Bündnis90/Die Grünen). Das Buch mit dem Titel «Gemeinsam entdecken - Ökumenische Gebete und Meditationen» ist sowohl beim evangelischen Lembeck-Verlag als auch beim katholischen Bonifatiusverlag erschienen, umfasst 200 Seiten und soll 9,90 Euro kosten. Das Vorwort wurde von Karl Lehmann und Manfred Kock verfasst. (21.05.2003)

  Buchtipp:


«Gemeinsam entdecken - Ökumenische Gebete und Meditationen»

Neuer Kirchen-Kiosk an der Marburger Elisabethkirche

   

Marburg (epd). An der Marburger Elisabethkirche wurde am Samstag (24.5.) ein Kirchen-Kiosk eröffnet. Wie Pfarrer Ralf Hartmann auf epd-Anfrage sagte, gehörten Fachliteratur zur Heiligen Elisabeth, zu Kirchenbau und zum Deutschen Orden, Infomaterial zur Elisabethkirche sowie Andenken, Kerzen, Kreuze, fremdsprachige Bibeln und Gesangbücher zum Verkaufsangebot. Mehr als 30 Ehrenamtliche werden nach Angaben Hartmanns Dienst im Kiosk neben der Kirche versehen. Bisher war der Kiosk von einem Händler gepachtet worden.

Hintergrund seien Planungen für ein neues Kirchen- und Pilgerzentrum an der Elisabethkirche. Dafür liefen Verhandlungen mit der Eigentümerin eines angrenzenden Cafés. Um das Kapital aufzubringen, sei man dabei, eine Stiftung zu gründen. Sie solle mit einem Grundkapital von 500.000 Euro ausgestattet werden. Mit der Landeskirche und dem Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden Marburg werde derzeit verhandelt.

In dem geplanten Zentrum könne beispielsweise ein Café für die jährlich etwa 100.000 Besucher der Elisabethkirche entstehen. Zudem kämen seit einiger Zeit immer mehr Pilger nach Marburg, die an die Tradition der Elisabethkirche als Pilgerkirche anknüpften. Sie benötigten eine einfache Herberge, sagte Hartmann. Auch die Elisabethgemeinde brauche Räume für Veranstaltungen und Treffen. (26.05.2003)

  Linktipp:

Elisabethkirche
in Marburg:


elisabethkirche.de

Lebenshilfe:
Behinderte finden nur schwer Arbeit

   

Marburg (epd). Behinderte finden angesichts der hohen Arbeitslosigkeit nur schwer eine Beschäftigung in der freien Wirtschaft. Es sei momentan schwierig, «Nischen» für behinderte Menschen aufzutun, sagte Theo Frühauf von der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Marburg auf epd-Anfrage.

Häufig aber seien Arbeitgeber oder Mitarbeiter in Betrieben «durch persönliche Umstände», etwa eine Behinderung in der Familie, motiviert, Behinderte einzustellen. Es gelte, diese Betriebe ausfindig zu machen. Werkstätten sollten sich in ihrer Region durch Öffentlichkeitsarbeit so darstellen, dass Arbeitgeber «neugierig» würden. Diese Versuche steckten bisher noch in den Anfängen, schränkte der Leiter des Bereichs Familie und Fachfragen ein. Auf einer Tagung am 27. und 28. Mai in Marburg wollen deshalb rund 100 Teilnehmer über Wege zur Integration in den Arbeitsmarkt nachdenken.

Nur ein bis zwei Prozent der Behinderten bekämen nach einer beruflichen Qualifizierung in einer Werkstatt eine Stelle in der freien Wirtschaft. Bundesweit gebe es zudem etwa 200.000 Arbeitsplätze in Werkstätten, die vor allem von Lebenshilfe, Diakonie und Caritas getragen würden. (26.05.2003)

   

Bundesweite «Kooperation für Frieden» gegründet

   

Hannover (epd). Friedensorganisationen aus ganz Deutschland haben in Hannover die «Kooperation für den Frieden» gegründet. Das Bündnis wolle durch gemeinsame Kampagnen die öffentliche Wirksamkeit der Friedensbewegung erhöhen, sagte Manfred Stenner vom Bonner «Netzwerk Friedenskooperative» dem epd. Bislang beteiligten sich 34 Organisationen an der «Kooperation», darunter auch evangelische und katholische Initiativen.

Die «Kooperation» hat nach Angaben von Stenner einen Sprecherkreis gewählt. Diesem Gremium gehören der Generalsekretär von Pax Christi, Reinhard Voß, Reiner Braun von der Naturwissenschaftler-Initiative «Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkeit» und Kathrin Vogler vom Bund für Soziale Verteidigung an. (22.05.2003)

   

Internet-Experten:
Sicherheitslücken in E-Mail-Kommunikation

   

Frankfurt a.M. (epd). Kirchliche Internet-Experten haben vor Sicherheitslücken in der E-Mail-Kommunikation gewarnt. «In unverschlüsselte E-Mails gehören keine persönlichen Informationen», erklärte der Geschäftsführer der Konferenz der evangelischen Internet-Beauftragten, Markus Eisele, in Frankfurt. Auf ihrem Weg vom Absender zum Empfänger könne die elektronische Post unbemerkt von Unbefugten mitgelesen, gespeichert und ausgewertet werden.

Eine normale E-Mail sei etwa so sicher wie eine Postkarte, ergänzte Detlef Rückert, Datenschutz-Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Vertrauliche Informationen seien daher mit geeigneten Verfahren zu verschlüsseln oder auf konventionellem Weg auszutauschen, so Rückert.

Ein positives Beispiel für Sicherheit im Internet sei das Online-Angebot der kirchlichen Online-Seelsorge, fügte Eisele hinzu. Hier sei es gelungen, einen besonders sensiblen Bereich sicher zu gestalten. Die Telefonseelsorge nutze eine Technik, die sonst vor allem von Banken eingesetzt werde. (22.05.2003)

 

Linktipp:

telefonseelsorge.de

Internet:
Zahl rechtsextremer Homepages
in vier Jahren verdreifacht

   

Berlin (epd). Die Zahl rechtsextremer Internet-Seiten ist deutlich gestiegen. Deutsche Rechtsextremisten betrieben vor vier Jahren 330 Homepages, im vergangenen Jahr waren es rund 1.000, teilte das Bundesfamilienministerium in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichtes «Rechtsextremismus im Internet» mit.

Zunehmend stellen rechtsextreme Gruppen Homepages mit regionalem Bezug ins Internet, wo sie für lokale Aktivitäten werben. Auf vielen rechtsextremen Websites würden zudem aktuelle Probleme wie der Irak-Krieg oder die Sozialstaatsreform aufgegriffen. Familienministerin Renate Schmidt (SPD) wies darauf hin, dass Rechtsextreme dabei geschickt an die Gefühle von jungen Menschen appellierten und einfache Lösungen anböten.

Die vom Ministerium unterstützte staatliche Stelle für die Beachtung des Jugendschutzes, «jugendschutz.net», habe im vergangenen Jahr 784 neue rechtsextreme Internetadressen entdeckt. 354 hätten strafbare Inhalte aufgewiesen. 173 seien umgehend aus dem Netz entfernt worden. (22.05.2003)

 

Linktipp:

jugendschutz.net

Broschüre informiert über Kirchensteuer
in Kurhessen-Waldeck

   

Kassel (epd). Rund zwei Drittel aller Kirchenmitglieder in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) zahlen keine Kirchensteuer. Dies geht aus einer jetzt veröffentlichten Broschüre hervor, mit der die EKKW über das Thema Kirche und Geld informieren will. Keine Kirchensteuer zahlen laut Broschüre in der Regel Schüler, Studierende, Rentner sowie Personen mit geringem oder keinem zu versteuernden Einkommen.

In dem Heft mit dem Titel «Kirchensteuer konkret» werden darüber hinaus Fragen zur Verwendung, zur Erhebung, zur Höhe und zur Zukunft der Kirchensteuer beantwortet. Auch das Thema, was Kirche und Diakonie für die Gesellschaft leisten und wie diakonische Arbeit vom Staat mitfinanziert wird, findet Beachtung.

Rund 70 Prozent der Einnahmen werden den Angaben zufolge in kirchliche Mitarbeiter investiert. Bei der EKKW sind über 12.000 Menschen mit mindestens einer halben Stelle beschäftigt, hinzu kommen über 38.000 Ehrenamtliche. Die EKKW verfügt über 2.500 Gebäude, die Raum für Veranstaltungen bieten. Knapp die Hälfte davon, nämlich 1.200, sind Kirchengebäude, von denen zwei Drittel unter Denkmalschutz stehen.

Die Broschüre ist zu beziehen bei der Öffentlichkeitsarbeit der EKKW, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, Fax (0561)9378-450 oder per eMail: landeskirchenamt@ekkw.de (13.05.2003)

 

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Marita Natt als Pröpstin
des Sprengels Hersfeld eingeführt

   

Bad Hersfeld (medio). In einem Gottesdienst wurde am Sonntag (18.5.) Marita Natt als Pröpstin des Sprengels Hersfeld in der Stadtkirche Bad Hersfeld eingeführt. Sie tritt die Nachfolge von Roswitha Alterhoff an, die im Februar das Amt der Prälatin übernommen hat.

In seiner Einführungsansprache ermutigte Bischof Dr. Martin Hein dazu, «gegen alle Mächte der Dunkelheit und Ermüdung das österliche Lied zu singen, das Gott lobt und ihn als Herren der Welt und unseres Lebens bekennt». Die Aufgabe der neuen Pröpstin sei nicht die einer Stimmführerin, sondern die einer Stimmbildnerin, die anderen helfe, ihren Part im vielstimmigen Chor zu singen, der das neue Lied in der Welt anstimmt. Dazu sei es wichtig, die Nähe zu den Menschen zu suchen, so Hein.

In ihrer Predigt sprach sich die neue Pröpstin für eine einladende Kirche aus. Die Gemeinden könnten Orte sein, in denen Menschen im Stress und der Hektik des Alltags zur Ruhe kämen und gestärkt würden. Die Demut sei eine wichtige christliche Tugend, um zu sich selbst und zu Gott zu finden: «Wer demütig seinen Weg geht, empfängt Frieden für seine Seele», betonte Natt.

Nach der Grundordnung der Landeskirche leiten die vier Pröpste «im Einvernehmen mit dem Bischof den Sprengel durch seelsorgerliche Beratung, Weisung und Hilfe.» Darüber hinaus gehört zu ihren Aufgaben, die Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer zu fördern und die Ausbildung der Theologiestudenten und Vikare zu begeleiten. Zum Sprengel Hersfeld gehören die Kirchenkreise Fritzlar, Hersfeld, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Ziegenhain und der in Thüringen gelegene Kirchenkreis Schmalkalden. (19.05.2003)



Vita:

Marita Natt wurde am 15. März 1955 in Treysa geboren. Nach der Schulzeit in Michelsberg und Treysa studierte sie zunächst Germanistik und Politik an der Universität Gießen sowie ab 1975 Evangelische Theologie in Marburg und Kiel. Nach ihrem ersten Theologischen Examen war sie Vikarin in Helmarshausen (Kirchenkreis Hofgeismar). 1987 wurde sie ins Pfarramt ordiniert. Von 1987 bis 1990 war sie gemeinsam mit ihrem Mann im Kirchspiel Gottsbüren (Kirchenkreis Hofgeismar) tätig, von 1990 bis 1997 in der Pfarrstelle Spieskappel. Seit 1997 ist sie Pfarrerin in der Altstädter Kirchengemeinde Hofgeismar. Pröpstin Natt ist verheiratet und hat drei Töchter.

 
Pröpstin Marita Natt
(Foto: privat)

Nacht der Kirchen in Hanau

   

Hanau (epd). Gregorianische Gesänge, ein Überraschungsfilm, eine Kunstausstellung und anderes mehr bietet am kommenden Samstag eine «Nacht der Kirchen» in Hanau. Wie Pfarrer Horst Rühl von der Evangelischen Kirche in Hanau mitteilte, seien insgesamt acht Kirchen an der Aktion, die im Rahmen der Feierlichkeiten «700 Jahre Stadtrechte - 400 Jahre Judenstättigkeit» stattfinde, beteiligt.

Eröffnet werde die Nacht um 19.30 Uhr in der Alten Johanniskirche. Danach laden die anderen Kirchen, darunter auch die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Mariae Namen und die Wallonisch-Niederländische Kirche, zu unterschiedlichen Veranstaltungen ein. Angeboten würden zudem «szenische Stadtspaziergänge» zu kirchengeschichtlichen Ereignissen. Die Nacht endet mit einem Segen am Altstädter Markt.

Zur Veranstaltung ist ein Flyer mit dem Programm erschienen, der im Dekanat in der Rückertstraße 11, Tel.: 06181/81110 und den beteiligten Kirchengemeinden in Hanau erhältlich ist. (19.05.2003)

   

Christliches Popmusical:
«Weltwechsel» erstmals in Kassel

   

Kassel (epd). Das christliche Popmusical «Weltwechsel» wird am kommenden Wochenende erstmals in Kassel aufgeführt. Wie die landeskirchliche Gemeinschaft des Friedenshofes mitteilte, werden bei dem von Theo Eißler von der Band «Beatbetrieb» konzipierten Stück mehr als 100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 17 Jahren mitwirken.

«Beatbetrieb» belegte beim Vorentscheid für den Grand Prix d'Eurovision den zweiten Platz. Zu den Aufführungen des Popmusicals am Samstag um 19 Uhr und am Sonntag um 17 Uhr im Friedenshof in der Kleinen Rosenstraße 4 werden etwa 300 Besucher erwartet. (22.05.2003)

   

EKD-Synode trifft sich zur
konstituierenden Sitzung in Leipzig

   

Leipzig (epd). Die 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommt von Freitag (23.5.) bis Sonntag (25.5.) zu ihrer konstituierenden Sitzung in Leipzig zusammen. Mehr als die Hälfte der 120 Synodenmitglieder sind nach EKD-Angaben neu im Kirchenparlament, das die rund 26,6 Millionen Protestanten in Deutschland vertritt. Auf der Tagesordnung stehen vor allem Wahlen. So soll ein Nachfolger für Synodenpräses Jürgen Schmude gewählt werden, der nach 18 Jahren aus dem Amt scheidet.

Der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock wird einen Bericht vorlegen, in dem es unter anderem um Sozialreformen, Frieden und Bibelverständnis gehen soll. Daneben beschäftigt sich die Synode mit dem Schwerpunktthema «Der Seele Raum zum Atmen geben - Kirchen als Orte der Besinnung und Ermutigung». Dazu wird der Hamburger Theologe Fulbert Steffensky ein Einführungsreferat halten.

Die jetzt neu zusammengesetzte Synode amtiert sechs Jahre. Bei ihrer Tagung im kommenden Herbst wird sie einen Nachfolger für den EKD-Ratsvorsitzenden Kock wählen. (22.05.2003)

 

Linktipp:

ekd.de/synode

«Hosentaschenbibel» für kleine Kinder vorgestellt

   

Kassel (epd). Eine «Hosentaschenbibel» im Format 7,5 mal 7,5 Zentimeter ist in Kassel vorgestellt worden. 20 biblische Geschichten seien hier ohne Text durch je ein farbiges Bild dargestellt, erläuterte der Initiator des Projekts, der Kasseler Religionswissenschaftler Horst Heinemann. Zielgruppe der «Hosentaschenbibel» sind Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren, denen ein Zugang zu biblischen Geschichten ermöglicht werden soll. Das Buch erscheint mit einer Startauflage von 10.000 Exemplaren und besteht aus reißfestem Papier.

Bischof Martin Hein würdigte das Projekt als Versuch, «die heilsame Botschaft der Bibel wieder bekannt zu machen». Viele Menschen hätten ihre erste Begegnung mit der Bibel über eine Bilderbibel gemacht. (16.05.2003)

 

Linktipp:

hosentaschen
bibel.de

Personalbericht von Prälatin Roswitha Alterhoff:
Landeskirche will Mitglieder und Pfarrernachwuchs gewinnen

   

Hofgeismar (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will sich mehr denn je um Mitgliedergewinnung und Werbung um Pfarrernachwuchs bemühen. Das hat die theologische Stellvertreterin des Bischofs und für Pfarrer und Pfarrerinnen zuständige Personaldezernentin, Prälatin Roswitha Alterhoff, vor der Landessynode in Hofgeismar erklärt. In ihrem ersten Personalbericht vor dem höchsten Leitungsorgan der Landeskirche unterstützte Prälatin Alterhoff die Bildung von Kircheneinstrittstellen, wie sie die Projektgruppe «Mitgliedergewinnung» der Landeskirche fordert. (08.05.2003)

 

Tagung der Landessynode:

ekkw.de/synode

Landessynode erweitert zeitlichen Rahmen für Strukturreform

   

Hofgeismar (medio). Die Landessynode will ihren Beratungs- und Entscheidungsprozess über zukünftige Strukturen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck auch in ihrer kommenden Legislaturperiode fortsetzen. Das hat die Landessynode am heutigen Freitag in Hofgeismar beschlossen, nachdem sie eine Zwischenbilanz des bisherigen Strukturprozesses gezogen hatte. Ziel des Strukturprozesses bleibt es, so der Beschluss, «die Bezeugung des Evangeliums zu stärken, die Effizienz kirchlicher Arbeit zu steigern, die Mitgliedergewinnung zu fördern und die Einnahmesituation unserer Kirches zu verbessern».

Neben Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und dem Landeskirchenamt sollen nunmehr auch landeskirchliche Einrichtungen (etwa Evangelische Akademie oder Amt für Kirchliche Dienste) sowie Regionen der Landeskirche (mehrere Kirchenkreise) in den Struktur- und Entwicklungsprozess mit einbezogen werden. (09.05.2003)

 

Stellungnahme zur Segnung von Menschen gleichen Geschlechts, die eine Lebenspartnerschaft begründet haben, verabschiedet

   

Hofgeismar (medio). Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat nach ausführlicher Debatte zum Abschluß ihrer 11. Tagung in Hofgeismar eine Stellungnahme zur Segnung von Menschen gleichen Geschlechts, die eine Lebenspartnerschaft begründet haben, beschlossen. Zuvor war neben der Beschlußvorlage des Rates der Landeskirche und aus dem Kirchenkreis Fulda eine weitere Beschlussvorlage aus der Synode eingebracht worden.

Um einen möglichst breiten Konsens in dieser Frage zu erreichen, erarbeitete ein kleiner Redaktionskreis aus den unterschiedlichen Vorlagen eine Beschlussvorlage, die sich der Rat zu eigen machte und die schließlich in der Synode eine breite Mehrheit fand. Diese Verfahrensweise hatte zuvor Bischof Dr. Martin Hein angeregt. (09.05.2003)

   

Umfrage:
Jeder Vierte ist ehrenamtlich tätig

   

Allensbach (epd). Mehr als ein Viertel der Deutschen ist einer Umfrage zufolge in der Freizeit ehrenamtlich tätig oder arbeitet in einer Gruppe oder Organisation mit. Das freiwillige Engagement verteile sich «erstaunlich gleichmäßig» über alle Altersstufen hinweg, teilte das Allensbacher Institut für Demoskopie mit. Den vielfach beklagten Verlust an Gemeinsinn sehen die Meinungsforscher nicht bestätigt. Das gesellschaftliche Klima für tätige Hilfeleistung sei «gar nicht so schlecht wie vermutet».

Der Umfrage zufolge engagieren sich 28 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich, davon elf Prozent im sozialen Bereich. Acht Prozent der Befragten sind in Sportvereinen, sechs Prozent im kulturellen Bereich und fünf Prozent bei den Kirchen aktiv. Für die bundesweite Erhebung wurden 1.079 Menschen befragt. (16.05.2003)

   

Personalia:
Frithard Scholz als neuer
Ausbildungsdezernent eingeführt

   

Kassel (epd). Frithard Scholz ist am späten Dienstagnachmittag (13.05.) von Bischof Martin Hein in einem Gottesdienst in sein neues Amt als Ausbildungsdezernent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eingeführt worden. Er folgt auf Werner Hassiepen, der am 1. März in den Ruhestand getreten ist. Scholz ist in seinem Amt zuständig für die theologische Ausbildung, Liturgie und Kirchenmusik.

Scholz war zuvor unter anderem von 1989 bis 1998 Direktor des Evangelischen Predigerseminars in Hofgeismar. Seit 1998 versah er eine Pfarrstelle in Niedervellmar bei Kassel. (16.05.2003)

   

Landessynode fordert Härtefallkommission für abgelehnte Asylbewerber

   

Hofgeismar (epd). Die Einrichtung einer Härtefallkommission in Hessen für abgelehnte Asylbewerber hat die Landessynode am Freitagabend (9.5.) bei ihrer Frühjahrstagung in Hofgeismar gefordert. Der einstimmig gefasste Beschluss des Kirchenparlamentes «ist unabhängig von der weiteren praktischen Umsetzung einer Reform des Zuwanderungsrechtes». (09.05.2003)

   

Bischof Hein:
In aller Unsicherheit und Ratlosigkeit Christus als Heil der Welt bezeugen

   

Hofgeismar (medio). Die Kirche muss sich nach Auffassung des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, auf ihrer entscheidenden Auftrag zu konzentrieren. Zum Auftakt der Tagung der Landessynode sagte Hein am heutigen Donnerstagvormittag (8.5.) in einem Abendmahlgottesdienst in der Hofgeismarer Brunnenkirche, die Kirche dürfe kein Selbstzweck sein und auch nicht selbst bestimmen wofür sie da sei. Ihr Auftrag sei vorgegeben: «Es ist das Evangelium, dass Christus das Heil dieser Welt ist und dass dieses Heil nicht an den Grenzen des Todes endet, sondern eine Perspektive eröffnet, die weit über den Tod in Gottes Ewigkeit hineinreicht,» betonte Hein. (08.05.2003)

   

Neue Rubrik auf www.ekkw.de:
Wissenswertes rund um Glauben und Kirche

   

Kassel (medio). Viele Fragen rund um Glauben und Kirche sind schwierig zu beantworten, häufig fehlen aber auch gute Quellen und die richtigen links zum Thema. Um Ihnen wichtige Informationen z.B. zu Taufe, Bestattung oder Abendmahl aber auch zu Festen des Kirchenjahres oder Strukturen unserer Kirchen zu geben, hat die medio-Internetredaktion die Rubrik Glaube-Wissenswert (www.ekkw.de/glaube) eingeführt, die Grundfragen kurz und prägnant beantworten soll.

Die Redaktion hat dabei Wissenswertes aus Originalquellen und aus Dokumentationen des Evangelischen Pressedienst (epd) zusammengestellt und durch nützlich links erweitert. Wenn Sie Anregungen zur Fortentwicklung dieser Rubrik oder Fragen haben, freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung. Schicken Sie einfach eine e-mail an: medio.ks@ekkw.de . (30.04.2003)

Ihre medio-Internetredaktion

  «Wissenswert» auf ekkw.de

Bischof Hein:
«In der Abendmahlfrage nicht verharken»

   

Bruchköbel (epd). Mit Blick auf den ökumenischen Kirchentag in Berlin hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), dazu aufgerufen, sich «nicht in der Abendmahlfrage zu verharken». Bei einem Pressegespräch am Dienstagabend (29.4.) in Bruchköbel (Main-Kinzig-Kreis) kritisierte der Bischof das von Papst Johannes Paul II. in seiner jüngsten Enzyklika ausgesprochene Verbot, dass Katholiken und Protestanten an Abendmahl oder Eucharistie der jeweils anderen Konfession teilnehmen.

Nichts sei wichtiger als die gemeinsame Begegnung von Gemeindegliedern unterschiedlicher Herkunft, sagte Hein. Die Position des Papstes sei aber «leider nicht überraschend», so der evangelische Theologe. Er bedaure, dass sich bei dem der Eucharistie so verpflichteten Papst inhaltlich nichts bewege.

Seitens der evangelischen Kirchen gebe es keinen Grund, Katholiken vom Abendmahl auszuschließen, betonte Hein. Niemand werde seiner Kirche untreu, wenn er oder sie am Abendmahl der anderen Kirche teilnehme. Man sollte jetzt aber abwarten - vielleicht öffneten sich in den kommenden Wochen auf dem Weg nach Berlin noch Türen.

Der katholische Pfarrgemeinderatsvertreter Manfred Poniatowski (Bruchköbel) bezog sich bei dem Pressegespräch auf eine ökumenische Veranstaltungsreihe in seiner Stadt. «Viele von uns haben beschlossen, die eucharistische Einladung der evangelischen Kirche anzunehmen», kündigte Poniatowski für den Kirchentag vom 28. Mai bis zum 1. Juni in Berlin an. Dort soll außerhalb des offiziellen Programms zu ökumenischen Abendmahlsfeiern eingeladen werden. (30.04.2003)

   

Bischof Hein:
Leidlose und gesunde Gesellschaft gibt es nicht

   

Kassel (epd). Eine «völlig leidlose und völlig gesunde Gesellschaft» wird es trotz des medizinischen Fortschritts nicht geben. Diese Auffassung vertrat Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), am Dienstagabend (6.5.) bei einer Podiumsdiskussion in Kassel, die im Rahmen der «Woche für das Leben» von der EKKW und dem Bistum Fulda veranstaltet wurde. Die Veranstaltung stand unter dem Thema «Fortschritt in der Medizin - Fortschritt für den Menschen».

Medizinischer Fortschritt müsse finanzierbar bleiben und dürfe nicht zu einer sozialen Ausdifferenzierung führen, so Hein weiter. Die Würde des Lebens müsse betont und die Endlichkeit des Lebens in den Alltag und den Fortschritt integriert werden. Der Mensch dürfe nicht aus dem Blickfeld geraten, eine «Entsolidarisierung» in Form einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in der medizinischen Betreuung vermieden werden. Medizinischer Fortschritt sei für die Kirche ein wichtiges Thema, da Medizin zum Bereich der Ethik gehöre die Kirche einer der größten freien Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sei, erklärte Hein. Humanität, Solidarität und die Begrenztheit des Menschen selbst würden die Grenzen dessen bilden, was medizinischer Fortschritt leisten könne.

Andreas Ferbert, Direktor und ärztlicher Geschäftsführer des Klinikums Kassel, stellte fest, dass Ärzte bei der Behandlung von Patienten oft einer äußerst geringen Überlebenschance «hinterherjagten». Man müsse jedoch darauf verzichten, eine Heilung um jeden Preis herbeizuführen und eine Grenze der Behandlungsmöglichkeiten akzeptieren. Ferbert war sich darüber einig mit Hein, dass die Medizin den Menschen ganzheitlich sehen müsse. Statt neuer Gesetze solle jeder Einzelne, der im medizinischen Bereich arbeite, darüber nachdenken, was er tun könne, um den Fortschritt menschlich zu gestalten. (07.05.2003)

   

«Woche für das Leben»:
Kirchen rufen zu mehr Menschlichkeit in Medizin auf

   

Bayreuth/Kassel (epd). Die Kirchen haben zur Eröffnung der diesjährigen «Woche für das Leben» zu mehr Menschlichkeit in der Medizin aufgerufen. Es sei eine «gefährliche Illusion» zu glauben, Krankheiten könne man technisch in den Griff bekommen, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, bei einem ökumenischen Gottesdienst in Bayreuth. Medizinische Hilfe müsse eingebettet sein in eine Hilfe für den ganzen Menschen, forderte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.

Im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen bundesweit stehen bis zum 10. Mai die Chancen und Risiken des medizinischen Fortschritts. Kock warnte vor einem «Machbarkeitswahn». Gesundheit und Glück seien keine «herstellbaren Güter». Er forderte mehr Anerkennung für diejenigen, die Pflege und Betreuung beruflich ausüben. «Sie gewährleisten ja nicht nur den sozialen Standard unserer Gesellschaft, sie stehen ein für die von Gott geschenkte Menschlichkeit.»

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst für den Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und das Bistum Fulda fand am 3. Mai im Fuldaer Dom unter der Leitung von Prälatin Roswitha Alterhoff (EKKW) und Weihbischhof Johannes Kapp. Unter anderem findet in der Woche am 6. Mai um 19 Uhr in der Kasseler Sparkasse in Kassel eine Podiumsdiskussion mit Dr. Martin Hein, Bischof der EKKW, Andreas Ferbert, ärztlicher Geschäftsführer des Klinikums Kassel und anderen Gästen zum Thema «Fortschritt der Medizin - Fortschritt für den Menschen?» statt. Das Hessische Diakoniezentrum Hephata lädt am 10. Mai zu einer Tagung zum Thema der Woche ein.

Über weitere Veranstaltungen in der EKKW informiert ein Faltblatt, das bei der Landeskirche unter Telefon: 0561/9378-283 und -449 sowie eMail: afkd.eb@ekkw.de erhältlich ist. (06.05.2003)

  ekd.de/woche/2003




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Tage der Diakonischen Suchthilfe in Marburg

   

Marburg (epd). Mit den «Tagen der Diakonischen Suchthilfe Marburg» am 10. und 11. Mai soll das «Tabuthema Sucht» verstärkt in die Öffentlichkeit gebracht werden. Wie Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt vom Diakonischen Werk Oberhessen mitteilte, werden Selbsthilfegruppen und Träger der Suchthilfe in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ihre Arbeit vorstellen.

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gebe es etwa 600 Schwerst-Drogenabhängige, sagte Rolf Plauth von der Sucht- und Drogenberatung auf epd-Anfrage. «Wie überall» sei jedoch Alkohol das Hauptproblem. Das so genannte «Kampftrinken» nehme zu; die Kliniken hätten eine steigende Zahl von Notaufnahmen infolge von Alkoholmissbrauch zu verzeichnen. Alkohol sei eine Droge, die «gesellschaftlich integriert» sei. Anders als bei Missbrauch von Cannabis würden nur wenige Schulen die betroffenen Schüler an die Suchtberatung verweisen, erklärte Plauth.

Die «Tage der Diakonischen Suchthilfe» beginnen am 10. Mai um 10 Uhr auf dem Gelände der Elisabethkirche in Marburg. An einem Gottesdienst am 11. Mai um 10 Uhr in der Elisabethkirche nimmt der Bischof der EKKW, Dr. Martin Hein, teil. Anschließend besteht für Besucher die Gelegenheit, mit Fachleuten zu sprechen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kampagne «Lichtblicke» der EKKW statt. (06.05.2003)

  Diakonisches Werk Oberhessen

Landeskirchliches Archiv:
Tag der offenen Tür

   

Kassel (epd). 932 Meter Archivgut, von dem rund 70 Prozent erschlossen sind, präsentiert das Landeskirchliche Archiv in Kassel an einem Tag der offenen Tür am kommenden Samstag (10.5.). Gemeinsam mit sieben anderen Archiven der Stadt lade man bereits zum drittel Male zu solch einer Veranstaltung ein, teilte das Archiv mit.

In der Zeit von 11 bis 15 Uhr wird in den Räumen des Archivs in der Lessingstraße 15A zudem eine digitale Fotodatenbank mit dem Titel «Historische Fotos kirchlicher Gebäude in Kurhessen-Waldeck» präsentiert. Für Familienforscher wird eine kurze Einführung in die Arbeit mit Archivmaterialien angeboten. Neben den Archiv der Landeskirche haben an dem Tag auch das Stadtarchiv, das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, das documenta-Archiv, das HNA-Archiv, das Archiv des Hessischen Rundfunk-Studios Kassel, das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv sowie das Archiv der Deutschen Frauenbewegung geöffnet. (06.05.2003)

  Landeskirchliches Archiv

Kurhessische Kirche fordert
Ausbildungschance für alle Jugendlichen

   

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hat dazu aufgerufen, allen Jugendlichen eine Chance zur Ausbildung zu geben. In seiner Botschaft zum Tag der Arbeit am 1. Mai sagte der Bischof am Mittwoch (30.4.), Ausbildung dürfe nicht als Last, sondern müsse als Zukunftsinvestition für die Gesellschaft angesehen werden.

Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen trage zur dauerhaften Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei, erklärte Hein. Auch sei Ausbildung für Jugendliche ein entscheidender Schritt, Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Zugleich kritisierte Hein die Kürzung von Mitteln für die Jugendberufshilfe durch die Bundesanstalt für Arbeit, die von der Hartz-Kommission vorgeschlagen worden war. Zwar engagierten sich Kirchen und andere Träger durch außerbetriebliche Ausbildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigungsfirmen und Arbeitslosenprojekten, um Jugendlichen ohne Ausbildungsplätze zu helfen, doch seien viele dieser Maßnahmen durch die Kürzungsbeschlüsse gefährdet.

Der Theologe erinnerte daran, dass neun Prozent aller Jugendlichen eines Schuljahrgangs die Schule ohne Abschluss verliessen. Nach Angaben der Pressestelle der kurhessischen Kirche bieten Kirche und Diakonie in Kurhessen-Waldeck jährlich 1500 Ausbildungsplätze für Jugendliche aller Schulabschlüsse an. Darüber hinaus erlernen den Angaben zufolge derzeit 1100 junge Menschen mit und ohne Behinderung in 8 Einrichtungen der Jugendberufshilfe und 22 Einrichtungen der Behindertenhilfe im Bereich der Landeskirche einen Beruf oder erhalten Fördermaßnahmen. (30.04.2003)

   

Landessynode tritt zu Frühjahrstagung zusammen

   

Hofgeismar (epd). Die Segnung von Menschen gleichen Geschlechts, der Personalbericht von Prälatin Roswitha Alterhoff sowie eine erste Zwischenbilanz des Beratungsprozesses des Struktur- und Entwicklungsausschusses sind die Hauptthemen der am Donnerstag (8.5.) beginnenden Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Hofgeismar. Ferner wollen mehrere Kirchenkreise einen Beschluss der Synode herbeiführen, in der diese sich bei der hessischen Landesregierung für die Einrichtung einer Härtefallkommission für Flüchtlinge einsetzen soll.

Eine Beschlussvorlage des Rates der Landeskirche zur Segnung von Menschen gleichen Geschlechts bezeichnet gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften als «um der Einheit der Kirche willen» als «nicht wünschenswert», will aber eine solche Segnung nicht grundsätzlich ausschließen. Ein öffentlicher Gottesdienst für eine solche Segnung wird dabei abgelehnt. «Ihren Ort hat eine solche Segnung in der Seelsorge», heißt es in dem Vorschlag.

Die Synodalberatungen der 90 Mitglieder werden voraussichtlich am Samstagmittag abgeschlossen sein. Der EKKW gehören mehr als 982 000 Menschen an. Die Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zu dem im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden. (07.05.2003)

   

Landessynode will über Segnung gleichgeschlechtlicher Paare beraten

   

Kassel (epd). Eine Segnung von Menschen gleichen Geschlechts, die eine Lebenspartnerschaft begründet haben, soll demnächst in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck möglich sein. In einem Beschlussvorschlag, über den die Synode der Kirche vom 8. bis 10. Mai in Hofgeismar abstimmen soll, wird allerdings einschränkend darauf hingewiesen, dass diese Art der Segnung nur «in der Seelsorge» und nicht in einem Gottesdienst stattfinden soll.

Ausdrücklich betont wird in dem Antrag, dass hierbei nicht die Form des Zusammenlebens, sondern die Menschen gesegnet werden sollen, «die ethisch verantwortlich miteinander unter dem Wort Gottes leben wollen». Der zuständige Pfarrer müsse zudem die Segnung theologisch und seelsorgerlich verantworten können und die Haltung der Gemeinde berücksichtigen.

Grundsätzlich seien Segnungen gleichgesellschaftlicher Lebenspartnerschaften um der Einheit der Kirche willen «nicht wünschenswert». Ehe und Familie blieben das Leitbild der Kirche für verantwortlich gelebte Paarbeziehungen.

Eine von der Theologischen Kammer der Kirche verfasste Stellungnahme zum Thema, die an alle Synodalen versandt wurde, kommt zu der Auffassung, dass Homosexualität auf keinen Fall als solche Sünde sei. Zwar bewerteten einschlägige Bibelstellen die Homosexualität «eindeutig negativ», doch könnten nach reformatorischem Verständnis biblische Einzelaussagen nicht als «unmittelbare Offenbarung» aufgefasst werden. Alle Aussagen seien an «der Mitte der Schrift» zu prüfen und ob sie Christus gemäß seien oder nicht.

Insgesamt, so die Stellungnahme, sei Homosexualität in der Bibel ein ausgesprochenes Randthema. Es werde weder in den Zehn Geboten angesprochen, noch gebe es ein Wort Jesu dazu. Bisher haben sich die Synoden der Landeskirchen von Hessen-Nassau, Berlin-Brandenburg und der Pfalz für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen. In Hessen-Nassau ist dies in Gottesdiensten möglich, die beiden anderen Kirche sehen hierfür Andachten vor. Die württembergische und die badische Kirche hingegen lehnen gottesdienstliche Segenshandlungen bislang ab. (06.05.2003)

   

Bischof Hein:
Segnung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern nicht mit Trauung zu verwechseln

   

Hofgeismar/Bruchköbel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) will bei Äußerungen zur umstrittenen Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften hervorheben, dass keine Verwechslung mit einer Trauung im herkömmlichen Sinne möglich sei. Gesegnet werde nicht die Lebensform an sich, gesegnet würden zwei Menschen, sagte der Bischof der Landeskirche, Martin Hein (Kassel), am Dienstagabend (29.4.) während eines ökumenischen Gesprächs in Bruchköbel-Niederissigheim bei Hanau.

Das Thema Segnung von eingetragenen Lebenspartnerschaften steht auf der Tagesordnung der EKKW-Synode, die vom 8. bis 10. Mai in Hofgeismar bei Kassel zusammenkommt. Das Kirchenparlament werde einen Beschlussvorschlag der Kirchenleitung diskutieren und eine Erklärung verabschieden, sagte Hein dem Evangelischen Pressedienst. In dem Papier der Kirchenleitung heiße es, solche Segnungen seien um der Einheit der Kirche willen nicht wünschenswert. In begründeten Ausnahmefällen könne man den Segen für solche Menschen jedoch «in nicht öffentlichem Zusammenhang» zum Ausdruck bringen, erklärte der Bischof. (30.04.2003)

   

Hamburger Theologin Dorothee Sölle gestorben

   

Hamburg (epd). Sie war eine Frau, die den Streit nicht fürchtete und seit mehr als 30 Jahren in Politik und Kirche nicht wegzudenken war: Die Hamburger Theologin Dorothee Sölle ist überraschend am Sonntag (27.4.) im Alter von 73 Jahren im baden-württembergischen Göppingen an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Sie hatte dort mit ihrem Ehemann, dem Theologieprofessor Fulbert Steffensky, an einer Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll teilgenommen.

Am Samstag Abend musste die habilitierte Theologin und Friedensaktivistin in ein Krankenhaus der Stadt eingewiesen werden. Sie starb dort am Sonntag Vormittag. Sölle war Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre durch ihre provokanten «Politischen Nachtgebete» in Köln und ihre «Theologie nach dem Tode Gottes» bekannt geworden.

Der Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland, Christof Vetter, würdigte Sölle auf epd-Anfrage als bedeutsame Person der theologischen Zeitgeschichte. Ihre Äußerungen hätten oft den «Charakter eines mutigen, vielleicht auch riskanten Vorausdenkens gehabt», so Vetter. Für die Präsenz des Protestantismus in der Öffentlichkeit habe Sölle «gerade auf den Kirchentagen besondere Bedeutung gehabt».

Sie war der Star vieler evangelischer Kirchentage. Ihre Veranstaltungen dort mussten oft wegen Überfüllung geschlossen werden. Ihren letzten Auftritt hatte die renommierte Wissenschaftlerin noch kurz vor ihrem Tod bei der Tagung mit dem Thema «Gott und das Glück» in Bad Boll. Sie trug dort eigene poetische Texte vor.

Die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin, die der Befreiungstheologie nahe stand und zwölf Jahre in New York lebte, spaltete mit ihrer manchmal radikalen Kritik oft die Gemüter. Glück sei das Grundgefühl, das sie trage. Zufriedenheit jedoch wolle sie nicht, denn die sei eine Reduktion der Fähigkeiten, sagte sie in einem Interview. In diesem Sinn ist Dorothee Sölle nicht müde geworden, für soziale Gerechtigkeit, den Schutz der Umwelt und die Sicherung des Friedens zu kämpfen.

Ihr politisches Engagement erklärte die Mutter von vier Kindern in ihrem Buch «Zur Umkehr fähig» mit ihrer Überzeugung, dass Gott kein «allmächtiger Vater», sondern auf die Menschen angewiesen sei. Sölle wehrte sich dagegen, alles Leid «gottgegeben» hinzunehmen. Stattdessen sei es Aufgabe der Christen, aus dem Leiden Kraft zu ziehen und das Veränderbare zu verändern. Die Aufforderung Gottes zum Handeln sah die Theologin in der Bergpredigt.

Dorothee Sölle war in den 70er Jahren prominentes Mitglied der Friedensbewegung. Mit der Organisation der «Politischen Nachtgebete» in Köln zog sie die Kritik der katholischen wie der evangelischen Kirche auf sich. Nach ihrer Aufsehen erregenden Rede vor der Vollversammlung des Weltkirchenrates im kanadischen Vancouver 1983 distanzierte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) offiziell von der Professorin.

Sölle hatte der europäischen und nordamerikanischen Kirche «Militarismus» und «Apartheidstheologie» gegenüber der Dritten Welt vorgeworfen. Bis zu ihrem Tod zog die unbequeme Theologin bei ihren Auftritten viele Menschen an. Ihr letztes Werk «Mystik des Sterbens» konnte sie allerdings nicht mehr vollenden. (28.04.2003)

   

Umfrage zeigt mangelndes Vertrauen in Kirchen

   

Berlin (epd). Die beiden großen Kirchen genießen kein hohes Vertrauen mehr in Deutschland. Wie die Internet-Umfrage «Perspektive Deutschland 2002» ergab, haben nur elf Prozent der Befragten hohes Vertrauen zur katholischen Kirche. Zwölf Prozent nannten ihre Aufgabenerfüllung gut. Kaum besser fielen die Werte für die evangelische Kirche aus: 17 Prozent vertrauen ihr und 18 Prozent bestätigen ihr eine gute Erfüllung ihrer Aufgaben.

Auffällig ist jedoch, dass trotz der Unzufriedenheit mit den Kirchen nur 29 Prozent der Befragten der katholischen Kirche einen Verbesserungsbedarf attestierten, bei der evangelischen Kirche waren es nur 18 Prozent. Das lasse auf ein geringes Interesse an den Kirchen schließen, sagte Heino Faßbender von der Unternehmensberatung McKinsey in Berlin bei der Vorstellung der Studie, die von McKinsey, T-Online, dem ZDF und der Zeitschrift «Stern» initiiert wurde. Es beteiligten sich 356.000 Menschen.

Etwas besser fielen die Werte für Caritas und Diakonie aus. Rund ein Viertel der Befragten bescheinigte der Caritas und der Diakonie gute Arbeit. Allerdings haben beide Sozialwerke der Umfrage zufolge nur einen geringen Bekanntheitsgrad von deutlich unter 50 Prozent.

Nur noch 39 Prozent der Deutschen bezeichneten sich als «religiös». Fast ebenso viele outeten sich als Atheisten und als «eher nicht religiös». Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, räumte einen Bedeutungsverlust der Kirchen ein. «Es tut weh, an Bedeutung zu verlieren», sagte er dem «Stern». Vor allem im privaten Bereich müsse die Kirche Vertrauen zurückgewinnen. Doch auch eine Minderheitenkirche könne Volkskirche sein, «wenn sie die Schwächsten und Ärmsten nicht aus den Augen verliert», betonte der Kardinal.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wies darauf hin, dass im Gegensatz zu diesen Ergebnissen Pfarrer und Geistliche im Ansehen an zweiter Stelle nach Ärzten rangieren. Das habe jüngst eine Studie des Allensbach-Institutes ergeben, sagte der Planungsreferent der EKD, Rüdiger Schloz, dem epd in Berlin. Daher stelle sich die Frage, welche Relevanz den Kirchen als Institution zugemessen werde.

Zudem wurde in der Umfrage nach einer Annäherung der evangelischen und der katholischen Kirche gefragt. Dabei gaben 32 Prozent der katholischen Befragten an, beide Kirchen sollten sich vereinigen. 19 Prozent der evangelischen Teilnehmer teilten diese Meinung. Ähnlich zurückhaltend reagierten die Kirchenmitglieder auf die Frage nach einem gemeinsamen Abendmahl beider Konfessionen. 16 Prozent der katholischen und 19 Prozent der evangelischen Befragten waren dafür. (28.04.2003)

   

Bischöfe fordern Gelassenheit
gegenüber Abendmahls-Enzyklika

   

Frankfurt a.M. (epd). Evangelische Bischöfe haben zur Gelassenheit im Umgang mit der Papst-Enzyklika zur Eucharistiefeier aufgerufen. Man dürfe das getrennte Abendmahl nicht zu einem Politikum hochspielen, das die Christen im Lande nur künstlich trenne, erklärte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Hans Christian Knuth (Schleswig). Es gebe «tausend andere Möglichkeiten», gemeinsam zu feiern und zu beten.

Die Enzyklika zur katholischen Eucharistie von Johannes Paul II. sei «weder ein Fortschritt noch ein Rückschritt in der Ökumene», so Knuth. Der Text sei lediglich eine «Feststellung des Ist-Zustandes». Die VELKD repräsentiert rund elf Millionen Lutheraner in Deutschland. Der VELKD-Catholica-Beauftragte, der bayerische Bischof Johannes Friedrich (München), sieht positive Ansätze für die Ökumene in der vor Ostern vorgestellten Enzyklika. Unter bestimmten Umständen werde in dem Dokument eine Öffnung der eucharistischen Gastfreundschaft gegenüber einzelnen Personen erlaubt, sagte Friedrich der bayerischen evangelischen Wochenzeitung «Sonntagsblatt». Hier lägen Chancen für konfessionsverschiedene Ehepaare und Familien.

Bischof Knuth fügte hinzu, neben dem Abendmahl gebe es viele Dinge, die gemeinsam möglich sind und problemlos praktiziert werden. Über die Jahrhunderte gesehen müsse man dankbar sein für die großen Fortschritte der evangelisch-katholischen Partnerschaft. Aus dem ursprünglich feindlichen und sogar kriegerischen Verhältnis habe sich eine Beziehung der Toleranz, Akzeptanz und der Gemeinsamkeit ergeben.

In der Enzyklika wird ein gemeinsames Abendmahl von Katholiken und Protestanten grundsätzlich abgelehnt. Ökumene-Experten haben das Papier als Rückschlag im Dialog der Kirchen bewertet. Einige evangelische Theologen sehen in dem Text sogar eine Verschärfung der Zulassungsregeln zur Eucharistie. Er sei daher vor allem für evangelisch-katholisch gemischte Ehen «enttäuschend». (28.04.2003)

   

Bischof Hein:
Blick auf Tod nicht einzige Lebensperspektive

   

Kassel (epd). Angesichts des Osterfestes hat Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, an das Leiden und den Tod vieler Menschen, nicht nur im Irak, erinnert. Allerdings, so Hein in seiner Osterbotschaft, dürfe der Blick auf den Tod nicht die einzige Lebensperspektive bleiben. Der Osterglaube schaue hinter die Dinge und entdecke in aller Vergänglichkeit den Aufbruch des Lebens. «Wenn wir uns mit unserer ganzen Sehnsucht nach erfülltem Leben zu Gott wenden, wird er uns begegnen und auch die wunderbare Erfahrung schenken, dass die Macht des Todes zerstört ist», so Hein.

Zuvor hatte sich Hein am 16.4. im bundesweit einmaligen «Bischofschat» zu Ostern mit Chattern im Internet über das Thema Irakkrieg unterhalten. Die von vielen Teilnehmern geäußerten Ohnmachtsgefühle hätten viel mit der Passionszeit zu tun, so Hein, auch dort gehe es um eine «tiefe Ohnmachtserfahrung». Der Bischof äußerte im Chat aber auch seine Sympathie für Amerika: «Ich mag Amerika, wirklich, aber ich mag nicht die Politik der gegenwärtigen Regierung», so Hein wörtlich. «Krieg zu führen ist die eine Sache, einen gerechten Frieden zu schaffen, ist viel schwerer», ergänzte er. Um diese Aufgabe des Friedens zu bewältigen bedürfe es viel Hoffnung und Kraft. (17.04.2003)

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Bischofschat:
Suche nach Zeichen der Hoffnung im Krieg

   

Kassel (medio). Auf die Suche nach Zeichen der Hoffnung angesichts des Krieges im Irak machten sich die Teilnehmer im «Bischofschat» am Mittwochabend ab 20 Uhr auf ekkw.de. Viele Chatter berichteten dem Bischof von einem Gefühl der Ohnmacht, als der Krieg begonnen hatte. Sie begrüßten die vielen Demonstrationen gerade von jungen Menschen und erzählten von ihrem persönlichen Protest: «Ich hab kein Fernsehen mehr angesehen, es war wie eine innere Hemmung gegen die Reduzierung des Schreckens auf ein Videospiel, das war meine Art von Protest», schilderte ein Teilnehmer sein Verhalten in den ersten Kriegstagen. Zugleich wurde die Befürchtung laut, der Krieg werde nun in weitere Länder getragen.

Die Ohnmachtsgefühle hätten viel mit der Passionszeit zu tun, so Bischof Hein, auch dort gehe es um eine «tiefe Ohnmachtserfahrung». Der Bischof zeigte im Chat aber auch seine Sympathie für Amerika: «Ich mag Amerika, wirklich, aber ich mag nicht die Politik der gegenwärtigen Regierung», so Hein wörtlich und fügte hinzu: «Krieg zu führen ist die eine Sache, einen gerechten Frieden zu schaffen, ist viel schwerer.» Um diese Aufgabe des Friedens zu bewältigen bedürfe es viel Hoffnung und Kraft.

Kurz vor Karfreitag rief der Bischof dazu auf, die Osterbotschaft ernst zu nehmen: «Ich wünsche Euch, dass die Botschaft vom Leben Euch erreicht!», appellierte Hein an die Chatter, die sich dann auch auf die Suche nach Zeichen der Hoffnung machten. Die zahlreichen Demonstrationen, die Haltung der Bundesregierung und die gemeinsame Position von katholischer und evangelischer Kirche wurden als Hoffnungszeichen gesehen, den Weg des Friedens zu gehen. Und so endete der Chat hoffnungsfroh mit dem Ostergruß: «Christus ist wahrhaftig auferstanden!» (16.04.2003)

   

Woche für das Leben fragt nach Grenzen medizinischen Fortschritts

   

Kassel/Fulda (epd). Unter dem Motto «Um Gottes Willen für den Menschen. Chancen und Grenzen medizinischen Fortschritts» steht die diesjährige «Woche für das Leben» vom 3. bis 10. Mai. Sie wird von evangelischer und katholischer Kirche gemeinsam veranstaltet.

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst für den Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und das Bistum Fulda wird am 3. Mai im Fuldaer Dom von Prälatin Roswitha Alterhoff (EKKW) und Weihbischhof Johannes Kapp geleitet. Unter anderem findet in der Woche am 6. Mai um 19 Uhr in der Kasseler Sparkasse in Kassel eine Podiumsdiskussion mit Martin Hein, Bischof der EKKW, Andreas Ferbert, ärztlicher Geschäftsführer des Klinikums Kassel und anderen Gästen zum Thema «Fortschritt der Medizin - Fortschritt für den Menschen?» statt. Das Hessische Diakoniezentrum Hephata lädt am 10. Mai zu einer Tagung zum Thema der Woche ein.

Über weitere Veranstaltungen informiert ein Faltblatt, das bei der Landeskirche unter Telefon: 0561/9378-283 und -449 sowie E-Mail: afkd.eb@ekkw.de erhältlich ist. (14.04.2003)

   

Stadtkirche Grebenstein:
15 Pfarrerinnen und Pfarrer ordiniert

   

Grebenstein (epd/medio). Sieben Frauen und acht Männer sind am Ostermontag in der Stadtkirche Grebenstein zu Pfarrerinnen und Pfarrern der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ordiniert worden. In seiner Predigt wies Bischof Martin Hein darauf hin, dass die Menschen bis heute durch Wort und Sakrament, durch die Bezeugung des Evangeliums und die Feier des Abendmahls, zum Glauben an den auferstandenen Christus kämen.

Die wesentlichen Aufgaben des Pfarramtes seien «zu hören und zu beten, zu predigen, zu taufen und das Abendmahl zu feiern». Dadurch entstehe nach evangelischem Verständnis der Glaube und die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche. Dies zu bewirken, stehe freilich nicht in der Kraft des Menschen. Als Pfarrerinnen und Pfarrer sei man stets darauf angewiesen, den Zuspruch des Wortes Gottes zu hören und sich durch das Abendmahl stärken zu lassen. Wer immer nur meine, geben zu müssen, verausgabe sich bald.

Weitere Informationen zur Ordination sind auf der Homepage des Evangelischen Predigerseminars zu finden, die seit vergangener Woche online im Internet verfügbar ist. Das Predigerseminar in Hofgeismar gestaltet einen wesentlichen Teil der Aus- und Fortbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck. (21.04.2003)

  Predigerseminar


Predigt des Bischofs

Bahnen und Busse werben für "BibelBox"

   

Kassel (epd/medio). Mit 25.000 Flyern, 2.700 Plakaten sowie mit Werbung in 52 Straßenbahnen und Bussen soll ab Mitte Mai in Kassel Werbung für einen Besuch der «BibelBox» gemacht werden. Dies teilte Projektleiter Willi Stiel am Dienstag in Kassel mit. Bei der «BibelBox» handelt es sich um eine Erlebnisausstellung, die in einem elf Quadratmeter großen Quader untergebracht ist und im Jahr der Bibel 2003 in zehn deutschen Städten zu sehen sein wird. Kassel ist die einzige hessische Stadt, hier wird die Box vom 13. bis 19. Juni auf dem Königsplatz stehen. Der Eintritt ist frei.

Fest steht laut Stiel inzwischen auch das Programm. So wird die Ausstellung am 13. Juni um 17 Uhr von Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Weihbischof Johannes Kapp vom Bistum Fulda sowie Bischof Diethardt Roth von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche aus Hannover eröffnet. Jeden Tag gibt es dann ein wechselndes, begleitendes Programm mit Liedermachern, Aktionskünstlern, Chören, Talkshows und anderem mehr. Ein Cafe in einem stilvoll eingerichteten Zirkuswagen hat zudem täglich von 11 bis 24 Uhr geöffnet, so Stiel. In einem benachbarten Kaufhaus wird eine Bibelausstellung zu sehen sein.

Dringend suchen die Veranstalter noch ehrenamtliche Mitarbeiter. Bisher hätten sich erst 20 Leute gemeldet Weitere Infos erhalten Sie unter der Telefonnummer 0561/9378382 (23.04.2003)

   

Das aktuelle Stichwort: Ostern

   

Frankfurt a.M. (epd). Ostern gilt als das älteste und bedeutendste Fest der Christenheit. Seit dem zweiten Jahrhundert sind Osterfeiern belegt. Sie erinnern an die Auferstehung Jesu Christi nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Ostern ist Sinnbild für Erlösung und den Sieg des Lebens über den Tod.

Im Jahr 325 bestimmte das Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest in den westlichen Kirchen frühestens am 22. März und spätestens am 25. April begangen. In der frühchristlichen Kirche waren Taufen in der Osternacht besonders beliebt.

Die Herkunft des Namens Ostern ist nicht völlig geklärt. Volkstümlich wurde er von der Frühlingsgöttin «Ostara» abgeleitet. Möglicherweise ist er auch Resultat eines Übersetzungsfehlers. Die lateinische Bezeichnung für die «Weiße Woche» («hebdomada in albis») wurde mit dem Wort für die Morgenröte «alba» - auf althochdeutsch «eostarun» - in Verbindung gebracht.

Das Osterfest geht aus einer urchristlichen Passah-Feier hervor, die sich aus dem jüdischen Passah-Fest entwickelte. Trotz der Loslösung vom Judentum blieben wichtige Parallelen bestehen: Passah, die Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten, liegt in zeitlicher Nähe zu Ostern. Viele Inhalte des Passah-Festes haben ein Gegenstück in der christlichen Symbolik. So erinnert das Osterlamm, das aus dem an Passah geschlachteten Lamm hervorgeht, an das Sühneopfer Jesu. (20.04.2003)

   

Bedeutung von Ostern oft nicht bekannt -
Mehrheit glaubt nicht an leibliche Auferstehung Jesu

   

Offenburg/Hamburg (epd). Viele Deutsche kennen die Bedeutung des Osterfestes nicht. Wie eine Emnid-Umfrage ergab, ist vor allem vielen jüngeren Menschen nicht bekannt, dass an Ostern die Auferstehung Jesu gefeiert wird. In der Umfrage im Auftrag der Frauenzeitschrift «Lisa» äußerten 15 Prozent der 20- bis 29-Jährigen die Meinung, an Ostern werde die Geburt Jesu gefeiert. Neun Prozent aller Befragten kannten den religiösen Hintergrund von Ostern nicht.

An die leibliche Auferstehung Jesu glauben Emnid zufolge 21 Prozent der Bundesbürger. 32 Prozent der Befragten äußerten in einer von der Zeitschrift «chrismon» in Auftrag gegebenen Erhebung die Überzeugung, Jesus sei nur «in den Herzen der Gläubigen» von den Toten auferstanden. Dass nur die Seele Jesu auferstanden sei, glauben 16 Prozent der Befragten. Elf Prozent wählten die Antwortmöglichkeit «Jesus ist tot, es gibt keine Auferstehung». Zehn Prozent der Befragten glauben, dass Jesus nie gelebt hat. (17.04.2003)

   

Hein erwartet «zukunftsfähiges Konzept»
für Marburger Elisabethkirche

   

Marburg (epd). Die Stadt Marburg will bis Jahresende eine erste Modellrechnung für die Gestaltung des Umfeldes der Elisabethkirche vorlegen. Das erklärten Vertreter der Stadt am Dienstag in Marburg in einem Gespräch mit dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, Pfarrern der Elisabethkirche und Mitgliedern des Kirchenvorstandes.

Das Umfeld der Elisabethkirche sei «nahezu unwürdig», weil es vom Autoverkehr dominiert werde. Zur Umgestaltung stünden verschiedene Modelle im Raum. Die Stadt hatte bereits 2001 einen Ideenwettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnisse in die Diskussion einflossen. Die Stadt sehe die Elisabethkirche auch als einen Wirtschaftsfaktor, weil sie jedes Jahr einen Strom von Touristen anziehe. Kirche und Stadt besäßen ein gemeinsames Interesse an der Umgestaltung, erklärte Hein. Die Elisabethkirche sei einer der «wertvollsten Schätze» des kirchlichen Lebens in Hessen. Er forderte von der Kirchengemeinde die «Beschreibung eines unverkennbaren Profils» und ein «zukunftsfähiges Konzept».

Das Gespräch fand im Rahmen eines dreitägigen Besuchs des Bischofs in Marburg statt. Er knüpfe damit an die Tradition seiner beiden Vorgänger an, Kirchenkreise «intensiver zu visitieren». Auf dem Programm standen unter anderem Besuche bei der jüdischen Gemeinde, der Aidshilfe und dem Stadtjugendpfarramt. Am Dienstagnachmittag besuchte Hein die Nachfolgefirmen der Behringwerke. (16.04.2003)

  Elisabethkirche

Rau will Gottesbezug in EU-Verfassung

   

Berlin (epd). Bundespräsident Johannes Rau hat sich für einen Gottesbezug in der künftigen Verfassung der Europäischen Union ausgesprochen. Es sei allen Menschen zumutbar, «wahrzunehmen, dass wir unser Leben nicht uns selbst verdanken», sagte Rau Journalisten aus evangelischen und katholischen Wochenzeitungen in Berlin. Das Wort «Gott» könne diesen Gedanken ausdrücken. Bis Ende April will sich der EU-Reformkonvent darüber einigen, ob ein Gottesbezug in die Präambel der Verfassung aufgenommen wird.

Zum Irak-Krieg sagte der Bundespräsident, es sei «nicht Aufgabe der Christen in der Welt, Demokratie mit Waffen herzustellen». Auch wenn die Bibel kein Rezept für politisches Handeln biete, seien die Kirchen mit ihrer Kritik am Irak-Krieg nicht zu weit gegangen. «Christen sind zum politischen Handeln aufgerufen», betonte Rau.

Als Aufgabe der Kirchen bezeichnete es der Bundespräsident, darauf zu achten, dass «diejenigen Menschen, die nicht mithalten können, nicht unter die Räder kommen». Wettbewerb als Grundlage der Wirtschaft dürfe nicht auf alle anderen Lebensbereiche übertragen werden. Den ersten Ökumenischen Kirchentag Ende Mai in Berlin wertet Rau als «großen Schritt nach vorn». Auch ohne gemeinsames Abendmahl befördere diese Veranstaltung die Hoffnungen auf mehr Gemeinsamkeit zwischen Katholiken und Protestanten. Kirchentage seien «lohnende Veranstaltungen», sagte der Bundespräsident, der selbst überzeugter Protestant ist: «Da wird das verhandelt, was mein Leben ausmacht.» (17.04.2003)

   

EKKW stellt 20.000 Euro für Irak bereit

   

Kassel (epd). Mit 20.000 Euro Soforthilfe beteiligt sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) an Hilfsprojekten für die Zivilbevölkerung des Irak. Das Geld werde der Diakonie Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt, teilte Karl Waldeck, Sprecher der EKKW, am Dienstag mit.

Zugleich rief die EKKW zur weiteren Unterstützung für die Kriegsopfer auf. Unter dem Kennwort «Irak» könne auf folgende Konten gespendet werden: Kto. 502707, BLZ 60010070 bei der Postbank Stuttgart oder Kto. 212121, BLZ 52060410 bei der EKK Kassel. Außerdem bestehe die Möglichkeit, online zu spenden unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ . (16.04.2003)

  Diakonie-Katastrophen-hilfe:

Homepage
Online-Spende

Karwoche und Ostern:
Viele Veranstaltungen in der EKKW

   

Kassel (medio). In der Karwoche und zum Osterfest am nächsten Wochenende finden in Kurhessen-Waldeck viele Veranstaltungen, Konzerte und Gottesdienste statt. Ob klassische Musik in einer verdunkelten Kirche oder eine Oster-Akademie für Kinder - die Möglichkeiten am Osterfest etwas Besonderes zu unternehmen sind groß.

Kassel steht ein musikalisches Highlight bevor: Am Karfreitag präsentiert um 17 Uhr die Kantorei an Sankt Martin die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Berühmte Musiker aus ganz Deutschland spielen und singen das bekannte Barock-Konzert. Antworten auf Kinderfragen zu Ostern gibt die Osterkinderakademie in Hofgeismar. Vom 17. bis zum 20. April können Eltern mit ihren Kindern Osterschmuck basteln, Eier bemalen oder die Leidensgeschichte von Jesus nachspielen. Einen hell erleuchteten Kirchplatz können die Bad Hersfelder bestaunen. Denn mitten in ihrer Innenstadt gibt es am Karsamstag ein Osterfeuer. Das Feuer wird um 23.00 Uhr vor der Stadtkirche entzündet. Danach ziehen die Teilnehmer mit Kerzen zum Gottesdienst in die verdunkelte Kirche.

Wer noch nicht weiß, was er in der Karwoche oder am Osterwochenende unternehmen will, kann sich im landeskirchlichen Veranstaltungskalender umsehen. Dort besteht auch die Möglichkeit, Veranstaltungen einzutragen. (15.04.2003)

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Forschungsbericht:
Forscher weist 249 Zwangsarbeiter
bei Kirche und Diakonie nach

   

Darmstadt/Frankfurt a.M./Kassel (epd). Mindestens 249 Personen haben während der NS-Zeit in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen auf dem Gebiet der heutigen Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck (EKKW) und Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Zwangsarbeit geleistet. Dies geht aus einem am Montag (14.4.) vorlegten Forschungsbericht hervor, den die beiden Kirchen und das Diakonische Werk in Hessen und Nassau (DWHN) gemeinsam in Auftrag gegeben hatten.

Laut Mitteilung der beiden Kirchen und des Diakonischen Werkes konnten von dieser zweifelsfrei nachgewiesenen Zahl 232 Personen namentlich identifiziert werden. Nach ihnen werde nun gesucht. Entsprechende Anfragen seien bei den öffentlichen Stiftungen in den osteuropäischen Ländern bereits gestellt worden. Aufgrund der ermittelten Geburtsdaten könnte mindestens ein Viertel der Betroffenen noch leben, so die Hoffnung der Kirchen.

Einzelne Personen seien Pfarrhaushalten zugeteilt gewesen, die überwiegende Zahl habe in den größeren diakonischen Einrichtungen Zwangsarbeit geleistet, heißt es in der Mitteilung weiter. Dort seien sie in der Land-, Forst-, Garten- und Hauswirtschaft eingesetzt worden, einige auch im Pflegebereich. 1943 habe es circa 300 solcher Einrichtungen gegeben. Bei insgesamt knapp 53.000 Personen, die bei kirchlichen und diakonischen Dienststellen damals beschäftigt waren, lag der Anteil der Zwangsarbeiter bei 0,3 Prozent.

Der mit dem Forschungsprojekt beauftragte Historiker Dirk Richhardt aus Marburg habe zwei Jahre lang in über 30 Archiven und Bibliotheken recherchiert. Er habe dabei wichtige Akten zum Thema gefunden und erstmalig ausgewertet. Seine Erkenntnisse kämen nun auch den katholischen Bistümern in Limburg und Mainz sowie den kommunalen und staatlichen Forschungen in Hessen zugute.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bei den Mitgliedskirchen solche Forschungsprojekte angeregt, nachdem sie im Juli 2000 der Bundesstiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft» beigetreten war und dort einen Betrag von damals zehn Millionen Mark eingezahlt hatte. Der Betrag wurde anteilig von den Mitgliedskirchen der EKD und den Diakonischen Werken aufgebracht. Die EKHN hat dabei ihren Anteil von 11,5 Prozent, also 1,5 Millionen Mark, getragen, die EKKW steuerte gemäß einem festgelegten Schlüssel 170.000 Mark bei. (14.04.2003)

  Gemeinsame Presse-
mitteilung der EKKW, EKHN und des DWHN:


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Friedensbewegung orientiert sich neu

   

Kassel (epd). Wesentlich mehr Teilnehmer an den diesjährigen Ostermärschen als in den vergangenen Jahren erwartet der Bundesausschuss Friedensratschlag in Kassel. Wie Sprecher Peter Strutynski in Kassel erklärte, komme es für die Friedensbewegung nun darauf auf, sich neu zu orientieren und die bisherige Anti-Kriegs-Haltung durch eine «Pro-Haltung» zu ergänzen.

Dazu zähle etwa die Forderung, Waffeninspektionen auch in den USA, Russland, Deutschland und anderen Ländern zu veranstalten um Massenvernichtungsmittel abzuschaffen. Auch wolle man auf die Umsetzung der UN-Resolution 687 von 1991 drängen, die eine Abrüstung aller Staaten des Nahen Ostens fordere. Im Irakkrieg seien bisher mehrere tausend Menschen umgekommen, so Strutynski. Man werde nicht aufhören, gegen diesen «Überfall ohne seriöses Motiv und Mandat» zu protestieren. Die Freude über den Sieg der Amerikaner und Briten könne man nicht teilen.

In Kassel unterstützen auch kirchliche Gruppen wie etwa das Ökumenische Netz Nord- und Osthessen den Aufruf zum Ostermarsch am Ostermontag. Eingeladen zur Teilnahme am Ostermarsch seien auch die Teilnehmer des Ökumenischen Friedensgebetes, ergänzte der Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mitte, Jürgen Renner. Dieses Gebet war von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordhessen aus Anlass des drohenden Irakkrieges initiiert worden. Seit dem 26. Januar treffen sich jeden Sonntag um 17 Uhr Christen unterschiedlicher Konfessionen in der katholischen St. Familia-Kirche und ziehen im Anschluss in einer Prozession zur zentral gelegenen evangelischen Martinskirche in der Kasseler Innenstadt. Am kommenden Sonntag werde das Gebet zum letzten Mal stattfinden. (14.04.2003)

   

Ostergottesdienst-Service im Internet:
www.ostergottesdienste.de

   

Hannover / Kassel (medio). Fuer viele Menschen gehoert der Besuch von Gottesdiensten zu Ostern selbstverstaendlich dazu, egal ob sie an den Festtagen auf Reisen oder zu Hause sind. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bietet auch in diesem Jahr gemeinsam mit der katholischen Kirche den Service www.ostergottesdienste.de an. Ein Service für die vielen Menschen, die mittlerweile über das Internet abrufen möchten, wann und wo sie einen Ostergottesdienst besuchen können.

Auf der Website besteht für alle Gemeinden die Möglichkeit, Gottesdienste etc. von Gründonnerstag bis Ostermontag in eine Datenbank einzutragen. Die EKKW unterstütze die Aktion, so der Internetbeauftragte der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer (Kassel). Sie bittet die Gemeinden ihre Ostergottesdienste dort (www.ostergottesdienste.de) und auf der landeskirchlichen Veranstaltungsseite (www.ekkw.de/events) im Internet zu veröffentlichen. (08.04.2003)

  ostergottesdienste.de

Bischof Hein ruft zu Spenden auf

   

Kassel (medio). Bischof Dr. Martin Hein ruft dazu, den Opfern des Krieges zu helfen und bittet um Unterstützung der Diakonie-Katastrophenhilfe und ihre Partnerorganisationen, die sich im Irak und den Anrainerstaaten engagieren, um Menschen vor Ort und auf der Flucht zu helfen. (20.03.2003)

Bankverbindung der Diakonie-Katastrophenhilfe:

Kennwort «Irak»,
Konto 502 707
Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70)

  Diakonie-Katastrophen-hilfe:

Homepage
Online-Spende

Menschenzug für den Frieden

   

Kassel (medio). Jeden Sonntag treffen sich Menschen in Kassel zu einer ökumenische Friedensprozession. Die Veranstaltung findet statt unter dem Motto: "Nicht ein Präventivkrieg, sondern Kriegsprävention dient dem Frieden".

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(Fotos: medio.tv/Böttcher)

Dazu aufgerufen hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel. Vor der Prozession gibt es jeden Sonntag um 17 Uhr einen Friedensgottesdienst in der katholischen Kirche Sankt Familia in der Kölnischen Straße. Im Anschluß ziehen die Menschen schweigend mit Kerzen durch die Innenstadt bis zur evangelischen Martinskirche. (11.03.2003)

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Bischofs-Chat am 16.4. ab 20 Uhr:
«War der Protest umsonst?
Die Kirche und der Krieg.»

   

Kassel (medio). Weltweit demonstrierten die Menschen gegen den Krieg im Irak, der am 20.3.2003 begann. Dieser Krieg sei trotz des menschenverachtenden Regimes von Saddam Hussein weder völkerrechtlich noch ethisch zu rechtfertigen, erklärten viele Vertreter aus Kirche und Politik und distanzierten sich vom Vorgehen der Amerikaner und Briten im Irak.

Jetzt ist das Kriegsende in greifbare Nähe gerückt und unter den Jubel über den Sturz des Regimes mischen sich die Bilder der Opfer und von Plünderungen. Lässt sich der Krieg jetzt rechtfertigen? Waren die Proteste auch vieler christlicher Gruppen umsonst? Wird in Zukunft der Krieg wieder als Mittel der Politik salonfähig? Fragen, die Sie kurz vor Karfreitag mit dem Bischof unserer Landeskirche, Dr. Martin Hein, online diskutieren können - am Mittwoch, 16. April, ab 20 Uhr im Bischofs-Chat auf ekkw.de. (14.04.2003)

   

Immer mehr Menschen suchen Hilfe bei Diakonie

   

Kassel (epd). Die allgemeine Verschärfung der wirtschaftlichen Lage bekommt auch das Diakonische Werk in Kassel in seinen Beratungsstellen zu spüren. Wie aus dem vorgestellten Jahresbericht 2002 hervorgeht, ist die Anzahl der Kontakte zur Allgemeinen Sozialberatung des Werkes um fast 40 Prozent gestiegen. Insgesamt 536 Personen hätten im Jahr 2002 dort Hilfe gesucht, im Vorjahr waren es noch 390.

Als Hauptgrund für den starken Anstieg sieht Geschäftsführer Joachim Bertelmann die Einführung der pauschalierten Sozialhilfe. In einem Modellversuch in Kassel werden seit Juli 2001 in den Sozialhilfesatz verschiedene Pauschalen, so etwa auch eine Mietpauschale, eingerechnet. «Wenn jemanden ein Kühlschrank kaputtgeht, bekommt er nun vom Sozialamt keinen Ersatz mehr», beschrieb Bertelmann eine von vielen Konsequenzen der Pauschalierung. Viele Sozialhilfeempfänger seien durch diese Neuregelung in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Zugenommen hat auch die Beratung für Flüchtlinge und Asylbewerber. 1.028 Fälle bedeuten gegenüber 1999, als es noch 658 Anfragen gab, fast eine Verdoppelung. «Die öffentliche Hand hat sich aus diesem Gebiet völlig zurückgezogen», erklärte Bertelmann den starken Anstieg der Beratungen. «Wenn wir mehr anbieten könnten, würden noch mehr Menschen kommen», schilderte er die Situation. Allerdings sei die Zahl der Asylbewerber insgesamt rückläufig. Am 15. April konnte eine zweite Mitarbeiterin für diese Gebiet eingestellt werden, sodass es nun auch regelmäßige Außensprechstunden in Hofgeismar und Wolfhagen gebe. Häufigste Themen in den Gesprächen waren eine drohende Abschiebung, Arbeitserlaubnisse und Familienzusammenführung. (14.04.2003)

   

Kirche:
Reformen am Arbeitsmarkt
treffen Benachteiligte und Behinderte

   

Kassel (epd). Besorgt über die derzeitigen Reformen am Arbeitsmarkt hat sich Herbert Lucan, Bereichsleiter Kirche und Arbeitswelt im Amt für kirchliche Dienste, in Kassel geäußert. Betroffen von den Änderungen seien etwa auch geplante Maßnahmen von Berufsbildungswerken für Lernbehinderte, die stark eingeschränkt worden seien. «Der Markt regelt die Geschichten von benachteiligten Menschen allein nicht», sagte Lucan.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck habe zudem viel Geld in den Aufbau von sozialen und diakonischen Einrichtungen gesteckt, die nun in ihrer Existenz bedroht seien. «Es muss öffentlich diskutiert werden, ob diese Lösungswege eines Sozialstaates angemessen sind», so Lucan. Wie Lucan weiter mitteilte, finde am 1. Mai unter dem Motto «Ich-AG statt Wir-GmbH? Gedanken zu Solidarität und Selbstverantwortung» ein ökumenischer Gottesdienst in Kassel statt. Die Predigt der um 9 Uhr in der St. Elisabetkirche beginnenden Feier halte der Unternehmer und Theologe Mathias Behrens.

Aus Anlass des 1. Mai habe man wie jedes Jahr auch diesmal Materialien zu einem Jahresthema herausgegeben. Ein Heft mit dem Titel «Wem gehört die Welt?», das sich mit der Frage der Globalisierung beschäftige, sei an alle Pfarrämter verschickt worden. Bei immer mehr Menschen könne ein Unbehagen gegen die so genannte Globalisierung festgestellt werden. Ziel sei es, den Menschen beim Verständnis dieses Begriffes zu helfen und sie zu ermutigen, sich für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung einzusetzen. (14.04.2003)

   

Findungskommission für neuen
documenta-Leiter ernannt

   

Kassel (epd). Eine achtköpfige Findungskommission hat jetzt ihre Suche nach einem künstlerischen Leiter der documenta 12 aufgenommen. Wie Bernd Leifeld, Geschäftsführer der documenta GmbH, in Kassel mitteilte, gehören dem Gremium, das vom Aufsichtsrat berufen wurde, folgende acht Personen an: Iwona Blazwick aus London, René Block aus Kassel, Manuel J. Borja-Villel aus Barcelona, Susanne Ghez aus Chicago, Ulrike Groos aus Düsseldorf, Gavin Jantjes aus Oslo, Shinji Kohmoto aus Kyoto und Anda Rottenberg aus Warschau.

Die documenta 12 wird vom 16.6. bis 23.9. 2007 in Kassel stattfinden. Die documenta gilt als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. An der Documenta11 im Jahre 2001 war auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck mit einem offiziellen Begleitprogramm beteiligt. Es wurde von rund 32.000 Besuchern gesehen. Die Documenta11 selbst verzeichnete mit rund 650.000 Gästen einen Besucherrekord. (08.04.2003)

   

EKKW:
Aufruf zur Überwindung der Gewalt

   

Kassel (epd). Mit dem Jahresthema «Gewalt in der Bibel - Friedenstexte der Bibel» soll im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) die vom Ökumenischen Rat der Kirchen ausgerufene Dekade zur Überwindung der Gewalt 2001 bis 2010 umgesetzt werden. Alle Gemeinden und Gemeindegruppen seien aufgerufen, sich mit Fragen rund um dieses Thema zu befassen und eigene Vorschläge zu machen, teilte Eberhard Will Vorsitzender der Koordinierungsgruppe zur Dekade, in Kassel mit.

An alle Pfarrämter der EKKW sei zu diesem Zweck eine Arbeitshilfe geschickt worden, in der zwei biblische Texte, die sich mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen, vorgestellt werden. Das Thema Bibel habe man auch im Hinblick auf das Jahr der Bibel 2003 gewählt. Die Koordinierungsgruppe verstehe sich nicht als zentraler Planungsstab, sondern als Anlaufstelle, die Informationen sammle und weitergebe, betonte Will. Als Kontaktperson für alle Interessierten wurde Walter Großke, Lessingstr. 13, 34119 Kassel, Tel. 0561-1096582, eMail: kdv-zdl@ekkw.de benannt. (04.04.2003)

   

Neuauflage der Christlichen Patientenverfügung

   

Hannover (medio). Die Christliche Patientenverfügung erscheint am 7. April in 2. Auflage. In die Neuauflage wurden aktuelle medizinische, juristische und theologisch-ethische Erkenntnisse sowie praktische Erfahrungen mit der Erstauflage einbezogen. Mit einer Patientenverfügung legt eine Person vorsorglich fest, welche Behandlung sie in bestimmten Krankheitssituationen wünscht, in denen sie selbst nicht mehr ihren Willen bilden oder äussern kann. Die Christliche Patientenverfügung wird gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der

Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) herausgegeben. Sie finden den Text der Christlichen Patientenverfügung auch im Internet unter www.ekd.de/patientenverfuegung. (07.04.2003)

  ekd.de/ patientenverfuegung

Vorschläge für Jugendbuchpreis gesucht

   

Kassel (epd). Noch Vorschläge für den Evangelischen Jugendbuchpreis 2004 sucht der Deutsche Verband Evangelischer Büchereien. Für den Preis, der 2004 in Kassel verliehen werden soll, könnten noch bis zum 30. Juni Vorschläge eingereicht werden, teilte Claudia Lutz, Geschäftsführerin des Landesverbandes Evangelischer Büchereien in Kurhessen-Waldeck, in Kassel mit.

Vorschlagsrecht haben alle Leser, die ein Kinder- oder Jugendbuch für die Altersgruppe der Sechs- bis 16-Jährigen empfehlen wollen. Der Autor müsse deutschsprachig sein, das Buch dürfe nicht vor dem Jahr 2002 erschienen sein. Vorschläge sind zu richten an: Deutscher Verband Evangelischer Büchereien, Bürgerstr. 2a, 37073 Göttingen. Alle, die einen Vorschlag machen, nehmen zudem an einer Buchverlosung teil, so Lutz.

Im Landesverband Kurhessen-Waldeck gibt es über 100 evangelische Gemeindebüchereien, Patientenbüchereien und Kinderlesestuben. Bundesweit wurden 2002 über 190.000 Medien von rund 10.000 Lesern ausgeliehen. (07.04.2003)

  ekkw.de/lveb

Kirche weist Missbrauch des Begriffes
«Mission» für militärische Zwecke zurück

   

Kassel (epd). Gegen die missbräuchliche Verwendung des Begriffes «Mission» für militärische Zwecke in der Kriegsberichterstattung hat sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck gewandt (EKKW). Der Gebrauch des Begriffes «zur pseudoreligiösen Verklärung von Gewaltmaßnahmen» schlage seinem eigentlichen Inhalt ins Gesicht, erklärte Wilhelm Richebächer, Dezernent für Mission und Ökumene der EKKW.

Unter Mission sei die Botschaft von Gottes Liebe zu verstehen, die allen Menschen gelte. Der Begriff dürfe daher nicht zur Sanktionierung menschlicher Ziele missbraucht werden. Richebächer warnte zudem davor, dass ein falscher Sprachgebrauch eine offene und friedliche Verständigung zwischen Religionen und Kulturen zerstören könne. «Wenn wir von Mission reden, kann das nur eine Mission des Friedens und der Versöhnung zwischen Gott und Menschen und unter verfeindeten Menschen sein», erklärte er. (08.04.2003)

   

Grabkreuze in Kasseler Innenstadt

   

Kassel (epd). Als Zeichen des Protestes gegen den Irakkrieg haben Teilnehmer einer Demonstration in der vergangenen Woche auf dem zentral gelegenen Friedrichsplatz in Kassel 100 Grabkreuze aufgestellt. Wie das Kasseler Friedensforum mitteilte, stehe jedes Kreuz für sieben getötete Zivilisten des Krieges. Die Kreuze sollen bis zum Ende des Krieges stehen bleiben.

Auch die Synode des Kirchenkreises Kassel-Mitte hat eine Resolution zum Irakkrieg verabschiedet. Die friedensethischen Maßstäbe würden den Einsatz militärischer Gewalt gegen den Irak nicht rechtfertigen, heißt es in der Erklärung. Die Kirchengemeinden wurden zudem aufgerufen, kirchliche Kollekten, deren Bestimmungszweck noch nicht festgelegt sei, der humanitären Hilfe des Diakonischen Werkes im Irak zu widmen. (07.04.2003)

   

Kinderfragen zum Krieg:
Psychologische Beratungsstelle
der Evangelischen Kirche hilft

   

Kassel (medio). Vor allem Kinder reagieren bei Kriegsbildern oft mit Furcht und Panik. Nach Ansicht von Rüdiger Haar, Psychotherapeut und Leiter der Evangelischen Beratungsstellen in Kurhessen-Waldeck, sollen Eltern die Fragen der Kinder ehrlich beantworten und auf die Kinder eingehen: «Kinder verschließen sich leicht, und da ist es wichtig, dass die Kinder eine Möglichkeit haben, über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Deshalb sollten Eltern erklären, was die Kinder verstehen können.» Der Krieg sollte den gewohnten Tagesablauf nicht verändern. Rüdiger Haar: «Es ist wichtig, alle Termine und Familienrituale so beizubehalten wie bisher, und nicht alles zu verändern, was das Leben sicher und geborgen macht.»

Die Psychologische Beratungsstelle bietet Eltern die Möglichkeit, sich in einer offenen Sprechstunde jeden Montag von 10.00 bis 12.00 Uhr beraten zu lassen. Adresse: Obere Karlsstraße 3, 34117 Kassel, Tel: 0561/7 03 39-0. (01.04.2003)

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Hörbeitrag zur Meldung

jugendschutz.net:
Immer mehr Porno im Internet
mit reduziertem Zugangsschutz

   

Wiesbaden (epd). Immer mehr Anbieter von pornografischen Seiten im Internet reduzieren den Zugangsschutz und bewerben mit so genannten «Spam-Mails» auch Kinder und Jugendliche per eMail. Das geht nach Mitteilung der Hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) aus dem Jahresbericht von jugendschutz.net hervor. 2.254 jugendschutzrelevante Websites, davon 77 in Hessen, seien im letzten Jahr von der gemeinsamen Stelle der Länder für den Jugendschutz im Internet erfasst worden.

Auf mehr als 1.400 Seiten seien Verstöße festgestellt worden. Die Anbieter seien aufgefordert worden, die Bestimmungen des Jugendschutzes zu beachten. In 138 Fällen hätten die Anbieter keine ausreichenden Änderungen vorgenommen, so die Ministerin. Daher seien die Fälle an die zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder abgegeben worden, darunter zehn Fälle in Hessen. 129 Fälle von harter Pornografie seien an das Bundeskriminalamt gemeldet worden.

Ein Viertel der Verstöße hat jugendschutz.net selbst recherchiert, so der Jahresbericht. Der Rest basiere auf Beschwerden von Internet-Nutzern, die die Hotline der Einrichtung nutzten. Insgesamt 3.500 Beschwerden seien bearbeitet worden. (04.04.2003)

  jugendschutz.net

Eschwege:
Soziale Leistungskürzungen treffen Jugendliche

   

Eschwege (epd). Rund 140 Jugendliche aus der Region Eschwege, die sich im Übergang von der Schule zum Beruf befinden, sind von drohenden Leistungskürzungen des Arbeitsamtes in diesem Jahr betroffen. Darauf hat die diakonische Einrichtung «Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V.» hingewiesen. Betroffen seien Lehrgänge zur Berufsvorbereitung mit derzeit 60 Plätzen, 25 außerbetriebliche Ausbildungsplätze sowie ausbildungsbegleitende Hilfen für weitere 55 junge Auszubildende.

Das Arbeitsamt Bad Hersfeld habe signalisiert, dass für diese Maßnahmen keine Gelder mehr zur Verfügung ständen. Durch die fehlenden Mittel seien zudem 14 Mitarbeiterstellen in der Einrichtung selbst akut gefährdet. Mit den geplanten Streichungen der Mittel werde «am falschen Ende gespart», heißt es in der Erklärung. Der Bedarf an den bisher angebotenen Maßnahmen wachse sogar, da viele Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle leer ausgingen oder weitergehende Unterstützung bräuchten, um den betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden. Eine über lange Jahre bewährte Struktur drohe nun kaputtgespart zu werden. (04.04.2003)

   

Diakoniepräsident:
Kommunale Finanzen und Sozialstaat
zusammen neu gestalten

   

Schwalmstadt (epd). Der Sozialstaat und die Reform der kommunalen Finanzen müssen zusammen neu gestaltet werden. Das forderte Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, auf dem Jahresempfang des Hessischen Diakoniezentrums Hephata in Schwalmstadt. Ohne diese Verknüpfung drohe eine ortsungebundene soziale Arbeit, die den Anforderungen der Menschen nicht mehr genüge. Gohde sprach zum Thema «Unbezahlbare Würde - Zukunft der sozialen Dienstleistungen».

Gohde stellte fest, dass man sich zurzeit in einer Phase des Umbaus des Sozialstaates befinde. Die Möglichkeiten, den Sozialstaat der hohen Arbeitslosigkeit anzupassen, seien aber gering. «Wir müssen endlich wahrnehmen, was es bedeutet, dass sich die demographische Situation verändert», erklärte er im Hinblick auf die Zunahme des Anteils alter Menschen an der Bevölkerung. Angesichts dieser Entwicklung brauche man eine neue Verständigung darüber, was Lebensqualität eigentlich sei. Dies gehe aber nur mit den Betroffenen gemeinsam. Keinesfalls dürfe die Würde des Menschen aus ökonomischen Gründen gemindert werden.

In der Diakonie dürfe man nicht darauf warten, dass die Menschen zu einem kämen, umriss Gohde den besonderen Auftrag diakonischer Einrichtungen. «Beziehungen zwischen Menschen zu fördern ist Gütezeichen diakonischer Arbeit», ergänzte er. Dieser Auftrag bringe auch veränderte Arbeitsformen mit sich. Angesichts des drohenden Pflegenotstandes sei es auch weiterhin wichtig, Fachkräfte auszubilden. (04.04.2003)

   

Denkmalpflege unterstützt Restaurierung
von Kirchenorgeln

   

Trendelburg/Cölbe (epd). Die Restaurierung zweier Kirchenorgeln im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wird in diesem Jahr durch das Landesamt für Denkmalpflege und die Sparkassenstiftung Hessen-Thüringen bezuschusst. Wie der Baudezernent der EKKW, Volker Knöppel, mitteilte, seien davon die Orgeln in Trendelburg Gottsbühren und Cölbe-Schönstadt betroffen. Die Bewilligungsbescheide werden den Gemeinden Anfang kommender Woche überreicht.

Über die genaue Höhe der Zuwendungen war bisher noch nichts bekannt. Üblich sei ein Betrag in Höhe von etwa zehn Prozent der Gesamtkosten, so Knöppel. Pfarrer Jürgen Schiller aus Gottsbühren teilte mit, dass die dortige Kirchengemeinde selbst bisher rund 30.000 Euro an Spenden gesammelt habe. Über die Hälfte der Gesamtkosten für die Restaurierung, die sich in Gottsbühren auf annähernd 200.000 Euro belaufen, würden aus landeskirchlichen Mitteln bezahlt. Auch die örtliche Jagdgenossenschaft wolle sich an den Kosten beteiligen. (04.04.2003)

   

EKD-Ratsvorsitzender Kock
fordert Hilfe für Opfer des Irak-Krieges

   

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat humanitäre Hilfe für die Betroffenen des Irak-Krieges gefordert. «Wir sind verpflichtet, den Opfern zu helfen, auch wenn Krieg keine Naturkatastrophe, sondern von Menschenhand gemacht ist», sagte Kock in einem Interview der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». Das Spendenaufkommen sei zurzeit noch sehr gering.

Kock warnte erneut vor der Gefahr einer weiteren Radikalisierung der islamischen Welt durch den Krieg: «Die Amerikaner bezeichnen diesen Krieg als Kampf gegen internationalen Terrorismus, doch sie könnten mit dem Militärschlag das Gegenteil erreichen.» Auch wenn die Muslime in der Bundesrepublik positiv zur Kenntnis genommen hätten, dass Deutschland gegen den Krieg sei, fühlten sich viele sehr verletzt. Man müsse jetzt alles dafür tun, dass der Dialog zwischen den Religionen und den Menschen nicht abreiße, sagte der EKDRatsvorsitzende weiter. Auch dürfe sich die Stimmung zwischen den Türken und den Kurden nicht weiter aufheizen.

Den Einfluss anderer Staaten, auf ein schnelles Ende des Krieges hinzuwirken, bezeichnete Kock als sehr gering. Nach Kriegsende müsse geklärt werden, ob die Völkergemeinschaft auch in Zukunft enge Grenzen für Kriege setze oder ob die USA als einzige verbliebene Weltmacht allein über Krieg und Frieden befinden könnten. Die Bürger in Europa und den USA sollten dazu «laut und deutlich» ihre Meinung sagen. (01.04.2003)

   

Veranstaltungsreihe zum Thema «Heilige»

   

Kaufungen (epd). Dem Thema «Leben mit den Heiligen» widmet sich der Kaufunger Konvent in einer dreiteiligen Veranstaltung in Kaufungen, Germerode und Marburg. Zum Auftakt am Donnerstag, 3. April in der Oberkaufunger St. Georgskapelle hält der Theologe Manfred Josuttis, Essen, um 20 Uhr einen Vortrag zum Thema.

Als nächste Veranstaltung ist am 10. Mai um 16 Uhr im Kloster Germerode ein Vortrag mit dem Titel «Die Gegenwart der Heiligen an ihren Gräbern» von Gottfried Prenner, Pinkafeld, vorgesehen. Ein Ökumenischer Pilgergottesdienst mit Bischof Joachim Wanke, Erfurt, sowie dem ehemaligen Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Christian Zippert, unter dem Motto «Leben mit den Heiligen am Beispiel der heiligen Elisabeth» am 25. Juni um 18 Uhr in der Marburger Elisabethkirche beschließt die Themenreihe.

Der Kaufunger Konvent ist eine überkonfessionelle Vereinigung von Christinnen und Christen aus verschiedenen Städten Deutschlands. Er wirkt an der Stätte, wo die Kaiserin und spätere Heilige Kunigunde ihren letzten Lebensabschnitt als Nonne verbachte. Ziel des Konvents ist es, sich aktiv für die Einheit der Christenheit zu engagieren. (01.04.2003)

   

Kunstprojekt:
Seiltänzer zwischen Geschichte und Gegenwart

   

Kassel (epd). Eine Verbindung zwischen einem sehr alten und noch sehr jungen Bezirk Kassels hat der in Kassel lebende japanische Künstler Kazuo Katase jetzt mit seiner Installation «Blue Dancer» geschaffen. Träger des von zahlreichen Sponsoren geförderten Kunstprojektes ist die Stiftung Alte Brüderkirche.

Der «Blue Dancer» besteht aus einem zehn Meter langen Leuchtelement, dass auf zwei Stäben aufliegt und auf einem Drahtseil über der Fulda befestigt ist. Stabilisiert wird es dabei von zwei Gewichten in der Form zweier Eimer. Der Blue Dancer, nach Aussage des Künstlers eine menschliche Abstraktion, verbindet ein Relikt der historischen Altstadt von Kassel, die Brüderkirche (erbaut 1292 bis 1376) und den daran anschließenden Renthof mit einer erst in den 90-er Jahren entstandenen Wohnsiedlung auf der anderen Seite des Flusses.

Inspiriert für das Thema Seiltänzer wurde Katase durch die Lektüre von Nietzsches Werk «Also sprach Zarathustra», in dem eine Episode von einem Seiltänzer handelt, der vom Seil herunterstürzt. «Wichtig ist die Balance auch unter den Menschen. Es darf nicht sein, dass sich nur eine Macht durchsetzt», sagte Katase in Anspielung auf den Irakkrieg bei einer Vorstellung seines Projektes. Katase hat schon mehrfach Installationen in Kirchen arrangiert. «Ich interessiere mich sehr für die Religion, sie ist auch eine Geschichte des Geistigen, ist eine Geschichte der Menschen», erklärte er.

Die Skulptur soll für zunächst zwei Jahre zu sehen sein. Immer mit Anbruch der Dämmerung wird die blaue Neonleuchte, laut Katase ein Symbol für den reinen Raum, angeschaltet und leuchtet dann bis in die frühen Morgenstunden. (01.04.2003)

   

Schulamtsleiterin:
Islamischer Religionsunterricht ist flächendeckend kaum zu verwirklichen

   

Kassel (epd). Skeptisch gegenüber einer flächendeckenden Einführung islamischen Religionsunterrichtes in Deutschland hat sich Ute Heinemann, Präses der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, geäußert. Heinemann, die hauptamtlich Leiterin des Staatlichen Schulamtes im Schwalm-Eder-Kreis ist, sprach auf der Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft der Religionslehrer und Pfarrer an Beruflichen Schulen, die in Kassel stattfand.

Die Glaubensrichtungen im Islam seien zu unterschiedlich, begründete Heinemann ihre Skepsis. Es sei zweifelhaft, ob die in Deutschland lebenden Anhänger des Islam so konsensfähig seien, dass unter den gegenwärtigen schulrechtlichen Bestimmungen ein flächendeckender Unterricht eingeführt werden könne. Die bestehenden Unterschiede würden es verhindern, dass sich auf islamischer Seite so etwas wie eine einzige islamische Interessenvertretung bilde, mit der der Staat verbindliche Vereinbarungen über den Religionsunterricht treffen könne. Denkbar seien dagegen kleine Schulversuche wie in Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit Schulverwaltungen und einzelnen Moscheen. (01.04.2003)

   

Jugendforscher über Schüler-Demos gegen Irak-Krieg erfreut

   

Bielefeld (epd). Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat die Schüler-Demonstrationen gehen den Irak-Krieg als erfreuliche Entwicklung gewertet. In der Regel profiliere sich ein junger Mensch heute nicht über politische Themen, sagte Hurrelmann in Bielefeld bei einer Veranstaltung über Jugend und Wertewandel. Der Irak-Konflikt und die vielfach spontanen Proteste könnten vielleicht eine Initialzündung für ein verstärktes politisches Interesse sein.

Der Jugendforscher von der Bielefelder Universität berichtete über Erkenntnisse der 14. Shell-Jugendstudie, deren Projektleiter er war. Danach bestätigte sich eine längere Entwicklung, dass junge Leute nur in geringer Zahl politisches Interesse an den traditionellen Formen des etablierten Parteienstaates zeigen. Sie engagieren sich aber für Bürgerinitiativen oder für punktuelle, themengebundene Projekte in Kirche, Schule und Nachbarschaft. (01.04.2003)

   

Wissenschaftler warnen vor Folgen der Kriegsberichte auf Kinder

   

Bielefeld (epd). Bielefelder Wissenschaftler haben vor gesundheitlichen Langzeitfolgen der Kriegsberichte aus dem Irak besonders bei Kindern gewarnt. Voyeuristische und sensationsorientierte Darstellungen in Fernsehen und Internet seien Gift für die kindliche Seele, sagte der Jugendgesundheitsforscher Klaus Hurrelmann.

Die Umweltmedizinerin Claudia Hornberg sprach von unkalkulierbaren Ängsten bei Kindern und älteren Menschen, die durch ungenaue und nicht gesicherte Nachrichten über Giftgase entstehen. Die beiden Wissenschaftler appellierten an die Verantwortung der Medien. Nachrichten über brutale Verletzungen und Tötungen seien einschneidend für die psychische Gesundheit der Leser oder Zuschauer. (01.04.2003)

   

Lehrerverband:
Kinder verwechseln Fernsehberichte mit Computerspiel

   

Landshut (epd). Sensationsträchtig inszenierte Fernsehberichte über den Irak-Krieg können von Kindern nach Ansicht des bayerischen Lehrerverbandes als eine «Art Computerspiel» missverstanden werden. Wie Sportreportagen aufgemachte Bilder vom Krieg führten dazu, dass Jugendliche die Fähigkeit verlieren, «lebenszerstörende Kriegshandlungen kritisch wahrzunehmen und ethisch zu hinterfragen», sagte Verbandspräsident Albin Dannhäuser in Unterglaim bei Landshut.

Die Reduzierung des Kriegsgeschehens auf den Bildschirm könne die reale Brutalität des Krieges verharmlosen, so der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. Es sei vor allem für Kinder und Jugendliche schwierig, den permanenten Übertragungen aus dem Kriegsgebiet zu entgehen. «Der Sog der Bilder übt eine suggestive Wirkung auf sie aus», warnte Dannhäuser. Eltern und Lehrer sollten daher viel mit Jugendlichen über die Schreckensbilder reden.

«Schüler müssen lernen, mediengerechte Inszenierungen des Militärs als Teil der psychologischen Kriegsführung zu durchschauen», betonte der Verbandspräsident. Vorschul- und Grundschulkinder sollten allerdings noch nicht mit grauenvollen Kriegsbildern konfrontiert werden. (01.04.2003)