Nachrichten-Archiv: Juli - September 2004

 

Landeskirche:
20.000 Euro für Opfer des Tropensturms
«Jeanne» auf Haiti

   

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) stellt für die Opfer des Tropensturms «Jeanne» auf Haiti 20 000 Euro zur Verfügung. Der Betrag stamme aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres und wird über die Diakonie Katastrophenhilfe und kirchliche Partnerorganisationen vor Ort an Bedürftige weitergeleitet, teilte die Landeskirche mit.

Mehr als 1000 Menschen wurden durch den Tropensturm getötet. Besonders hart getroffen wurde die Küstenstadt Gonaives im Nordwesten des Landes. Weite Teile der Stadt wurden von Springfluten überschwemmt. Viele Häuser sind zerstört, die Telefonverbindungen unterbrochen. «Diese jüngste Katastrophe hat die Not der Menschen in dem ohnehin bitterarmen Land noch verschärft», erklärt die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle. «Sie brauchen dringend Hilfe.» Erste Hilfemaßnahmen wurden bereits über den kirchlichen ACT-Verbund eingeleitet. Erschwert werden die Hilfsmaßnahmen dadurch, dass viele Straßen unter Wasser stehen und der Zugang nur aus der Luft per Helikopter möglich ist.

Vor «Jeanne» haben in den vergangenen Wochen bereits mehrere tropische Stürme die Karibik heimgesucht. Der Tropensturm brachte sintflutartige Regenfälle mit sich, die weite Teile Haitis meterhoch überfluteten. Haiti und die benachbarte Dominikanische Republik leiden in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal unter heftigen Überschwemmungen. Ende Mai hatten starke Regenfälle ausgetrocknete Flüsse gefüllt und innerhalb weniger Minuten mehrere Dörfer und Kleinstädte in der haitianisch-dominikanischen Grenzregion einfach weggespült. (28.09.2004)

 

Spendenaufruf:

Unterstützen Sie die humanitäre Hilfe für die Menschen auf Haiti mit Ihrer Spende:

Diakonie-Katas-
trophenhilfe:


Konto: 502-707 bei der Postbank Stuttgart
(BLZ 600 100 70). Kennwort: «Haiti» oder direkt im Internet unter:

diakonie-katastrophen-hilfe.de/spenden/

Gedenkstätte Breitenau fragt nach Formen der Erinnerung

   

Guxhagen (epd). In einer Veranstaltungsreihe mit dem Thema «Opa war kein Nazi» will sich die Gedenkstätte Breitenau bei Kassel mit verschiedenen Formen der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus befassen. Wie Horst Krause-Willenberg von der Gedenkstätte mitteilte, sollen in Kooperation mit der Universität Kassel und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst im November und Dezember 2004 hierzu Referenten an vier Abenden unterschiedliche Ansätze vorstellen.

Auftakt ist am 11. November mit dem Pädagogen und Theologen Peter-Ulrich Schedensack, am 16. November kommt der Soziologe Harald Welzer, am 25. November der Zeitzeuge Arno Lustiger und am 2. Dezember die Schriftstellerin Tanja Dückers. Die Veranstaltungen mit den Referenten, die drei Generationen repräsentieren, finden jeweils von 18 bis 21 Uhr in der Gedenkstätte statt, eine Anmeldung ist erforderlich.

Das Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters Breitenau war in der nationalsozialistischen Zeit ein Arbeitserziehungs- und Konzentrationslager der Gestapostellen Kassel und Weimar. Heute befindet sich hier unter anderem eine Ausstellung über diese Zeit. (28.09.2004)

 

Linktipp:

Die Gedenkstätte Breitenau finden Sie im Internet unter:

gedenkstaette-breitenau.de

Hessen will landesweit Ehrenamtscard einführen

   

Wiesbaden (epd). Hessen will landesweit die Ehrenamtscard einführen. Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) rief bei einer Informationsveranstaltung in Dietzenbach Landräte und Oberbürgermeister aus Hessen auf, diese Form der Anerkennung für ehrenamtlich engagierte Menschen in ihren Kommunen einzuführen. Die Testphase in den Landkreisen Bergstraße und Offenbach habe gezeigt, dass diese Form der Anerkennung bei Bürgerinnen und Bürgern gut ankomme.

Insgesamt 772 Inhaber der Ehrenamtscard erhielten in diesen beiden Kreisen zum Beispiel Ermäßigungen beim Eintritt in Schwimmbäder, Museen oder Kulturveranstaltungen. Auch für Kurse der Kreisvolkshochschulen und beim Erwerb von Produkten der hessischen Staatsweingüter konnte die Karte genutzt werden.

Die Karte wird an Menschen vergeben, die sich mehr als fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich engagieren, etwa im sozialen Bereich oder im Sport. Die Kommunen könnten selbst entscheiden, welchen Personen sie die Karte zur Verfügung stellen, so die Ministerin. Das Land stellt Anmeldeformulare für das Vergabeverfahren, Design-Vorlagen für Plakate, die Karte selbst und eine Begleitbroschüre sowie Hilfe für die elektronische Registrierung zur Verfügung. (28.09.2004)

   

Gottesdienst in Erfurt eröffnet zentrale Feier
zum 3. Oktober

   

Erfurt (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto «Leben(s)Töne» werden am Sonntag im Erfurter Dom die zentralen Feiern zum Tag der deutschen Einheit eröffnet. Diese finden in diesem Jahr in der Thüringer Landeshauptstadt statt. Der Gottesdienst werde gemeinsam von den Bischöfen der vier großen christlichen Kirchen im Freistaat gestaltet, teilten die kirchlichen Pressestellen mit.

Zu dem Gottesdienst ausschließlich für geladene Gäste werden den Angaben zufolge Bundespräsident Horst Köhler, Bundesratspräsident Dieter Althaus, Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, erwartet. Die Predigt hält der Thüringer Landesbischof Christoph Kähler, der zugleich stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Thematischer Schwerpunkt sind Einstellungen und Haltungen der Menschen 15 Jahre nach der politischen Wende in der DDR. (28.09.2004)

   

«Katharina von Bora - eine selbstbewusste, mutige und energische Frau in widersprüchlicher Zeit»

   

Hanau (mid). «Katharina von Bora - eine selbstbewusste, mutige und energische Frau in widersprüchlicher Zeit» so lautet am Dienstag (5.10.) der Vortrag von Pfarrerin Gloria Dück in der Alten Johanneskirche (Johanneskirchplatz 1) in Hanau. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Ab 19.00 Uhr gibt es zur Begrüßung Musik und Getränke.

«Katharina von Bora stand mündig und souverän als selbstbewusste Ehefrau neben dem großen Reformator Martin Luther», erläutert Pfarrerin Margit Zahn von der evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Hanau-Stadt. «Zu Katharina von Boras Zeit bestimmten die Männer das Leben der Frauen, nur sehr wenige Frauen wagten es, ihr Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.» Organisiert wird diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Monika Kalb, der Sprengelbeauftragten der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck.

Katharina von Bora stammte aus einem alten, verarmten Adelsgeschlecht, ihre Mutter starb früh und so gab ihr Vater die Fünfjährige in ein Kloster. Ein Privileg für das Mädchen, denn dort lernte es Lesen, Schreiben und Latein sowie die betrieblichen Abläufe einer komplexen Landwirtschaft. Sicherlich hätte sie die Klostermauern bis zu ihrem Tod nicht verlassen, wäre da nicht Luthers Schrift «Von der Freiheit eines Christenmenschen» gewesen, die heimlich ins Kloster geschmuggelt worden war. Durch diese Schrift wurde sie und elf ihrer Mitschwestern ermutigt, aus der Enge des Klosters zu fliehen. Katharina wagte es aus der Sicherheit ins Ungewisse und aus der Geborgenheit in die Freiheit aus- und aufzubrechen. Sie nahm ihr Leben selbst in die Hand in der Erwartung, die Erfüllung ihres Lebens zu finden. Die Auseinandersetzung und Identifikation mit Katharina von Bora lädt ein, die eigene Lebensgeschichte zu hinterfragen und zu bedenken. (22.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Hintergrund-
informationen zu Katharina von Bora finden Sie im Internet unter:

lutherin.de

Beratungen von Schwangeren haben zugenommen

   

Marburg (epd). Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonflikt-
beratungsstelle der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Marburg hat im vergangenen Jahr 513 Personen beraten, 34 mehr als im Jahr 2002. Insbesondere die Beratungen im Bereich des unerfüllten Kinderwunsches und der vorgeburtlichen Diagnostik hätten zugenommen, sagte die Leiterin Etta Harres-Sauer auf epd-Anfrage am Mittwoch in Marburg.

Nach Angaben der Psychologin sei die Zahl der Schwangeren-
konfliktberatungen sowie der Beratungen zur Vermittlung von Beihilfen konstant geblieben. Weiterhin hätte sich Anzahl der psychologischen Beratungen während und nach der Schwangerschaft erhöht. Kinder führten oft zu einem entscheidenden Einschnitt im Leben und veränderten die Paarbeziehung, erläuterte Harres-Sauer. Erkennbar sei dies auch an den hohen Scheidungsraten nach der Geburt des ersten Kindes.

Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle im Philippshaus besteht seit 1975. Neben der Beratung vor, während und nach der Schwangerschaft werden auch Beratungen bei Sexual- und Partnerschaftsproblemen angeboten. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Psychologischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen der EKKW.

Finanziert wird die Beratungsstelle durch die Landeskirche, das Land Hessen, die Stadt Marburg und den Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie verschiedene Kirchenkreise. Die Beratungen sind kostenlos und anonym. (24.09.2004)

 

Bischof Hein würdigt Landgraf Philipp als
Politiker mit Visionen

   

Kassel (epd). Als einen Politiker mit Visionen, der unter schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen hatte, hat Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), den hessischen Landgrafen Philipp (1504 bis 1567) gewürdigt.

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Festakt in der Martinskirche in Kassel
(Fotos: medio.tv / Boettcher)
  Bundesfinanzminister Hans Eichel (1. Reihe links) und Bischof Dr. Martin Hein mit seiner Ehefrau (rechts)

Hein sprach am Freitagabend (17.9.) in der Kasseler Martinskirche beim offiziellen Festakt zur Feier des 500. Geburtstages des Herrschers, der maßgeblich an der Einführung der Reformation in Hessen beteiligt war. «Bildung und Soziales waren seine Schwerpunkte», sagte Hein. Von seinem Einsatz für die Schwachen könne man auch heute noch von ihm lernen.

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Bischof Dr. Martin Hein (EKKW)   Innenminister Volker Bouffier (CDU)   Kirchenpräsident Peter Steinacker (EKHN)

Der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) wies auf das für damalige Zeiten «revolutionäre Schulwesen» hin, dass Philipp mit auf den Weg gebracht habe. Philipp sei ein Herrscher von europäischem Rang gewesen, der weit über Hessen hinaus gewirkt habe. Für den Staat habe er unter anderem mit einer bis heute geltenden Alkoholsteuer geregelte Einnahmequellen erschlossen.

Der Präsident der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN), Peter Steinacker, hob die Bedeutung des Gewissens hervor, das bei Philipp eine bedeutende Rolle gespielt habe.

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Michael Pelzel, Preisträger des Kurhessischen Medienpreises 2004

«Philipp setzte auf Gespräche, Überzeugungskraft und Freiheit des Gewissen», schilderte der den Landgrafen als eine Figur, die auch für moderne Individuen Orientierung bieten könne.

Zuvor war der Evangelische Medienpreis in Höhe von 2.000 Euro an Michael Pelzel (Jona/Schweiz) für die Komposition eines Orgelwerkes aus Anlass des 500. Geburtstages des Landgrafen verliehen worden. Den zweiten Preis in Höhe von 1.500 Euro erhielt Christian Zierenberg aus dem hessischen Rotenburg. Die Orgelwerke der beiden Preisträger wurden im Anschluss an den offiziellen Festakt in der Martinskirche im Rahmen eines Konzertes uraufgeführt. (20.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Philipps-Jahr unter:

philipp-von-hessen.de

Christlicher Internet-Preis «WebFish 2005» gestartet

   

Hannover (epd). Mit dem «WebFish 2005» haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) die neunte Aktion zur Auszeichnung der besten christlichen Internet-Angebote gestartet. Bis zum 31. Dezember können sich Bewerber online unter www.webfish.de anmelden, teilte die EKD in Hannover mit. Verliehen wird der mit 1.500 Euro dotierte WebFish in Gold, Silber (1.000 Euro) und Bronze (500 Euro).

Zudem wurde ein WebFish-Sonderpreis «Innovation» ausgeschrieben, der mit 500 Euro dotiert ist, sowie ein Förderpreis mit einer kostenlosen Beratung durch eine Multi-Media-Agentur. Die Auszeichnung «WebFish» gibt es seit 1997. Im Jahr 2004 haben sich rund 270 christliche Internetanbieter aus dem In- und Ausland beworben. EKD und GEP wollen mit dem Preis das christliche Internet-Engagement unterstützen. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum «WebFish 2005» finden Sie im Internet unter:

webfish.de

Evangelische Altenhilfe erhöht Wochenarbeitszeit

   

Hofgeismar (epd). Die Arbeitszeit für die rund 1.500 Angestellten der Evangelischen Altenhilfe Hofgeismar ist rückwirkend zum 1. September von 38,5 auf 40 Stunden pro Woche erhöht worden. Das gab Barbara Heller, leitende Pfarrerin der diakonischen Einrichtung, in Hofgeismar bekannt. Außerdem werde das Weihnachtsgeld von derzeit 82,14 auf nunmehr 50 Prozent abgesenkt. Die Mitarbeiter hätten dieser Vereinbarung zugestimmt, ergänzte Reiner Friele, Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung.

Die auf zunächst zwei Jahre befristete Vereinbarung sei notwendig geworden, um nicht weiter in die roten Zahlen abzugleiten, erklärte Verwaltungsdirektor Manfred Kallenbach. In den vergangenen drei Jahren habe man Verluste zwischen 500.000 und 650.000 Euro pro Jahr gehabt. Kallenbach räumte ein, das die Evangelische Altenhilfe teurer als andere Häuser sei. Dafür halte man sich aber an das Tarifrecht und habe ein Qualitätsmanagement, was anderswo fehle. Im Zuge der Arbeitszeitverlängerung würden keine Stellen abgebaut, sicherte Kallenbach zu. Die Mitarbeiter hätten zudem die Wahl zwischen der um 1,5 Stunden verlängerten Arbeitszeit oder einer entsprechenden Lohneinbuße.

Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben in 2003 Umsatzerlöse in Höhe von rund 39 Millionen Euro. Dem standen Personalaufwendungen in Höhe von 34,8 Millionen Euro gegenüber. Bei den Pflegesätzen konnte im Laufe des Jahres eine Anhebung um lediglich um 0,6 Prozent erreicht werden, die Personalkosten seien ab dem 1. Juli hingegen um 2,01 Prozent gestiegen. Allein dadurch sei eine Deckungslücke von rund 470.000 Euro entstanden. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Die Evangelische Altenhilfe Hofgeismar finden Sie im Internet unter:

gesundbrunnen.org

Konfirmationskollekten für Ausbildungshilfe mit Rekordergebnis

   

Kassel (epd). Mit 225.540 Euro wurde bei den diesjährigen Konfirmationskollekten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) so viel Geld wie noch nie für junge Menschen in Entwicklungsländern gesammelt. Dies sei eine Steigerung um 4,5 Prozent gegenüber 2003, gab der Verein «Ausbildungshilfe - Christian Education Fund» in Kassel bekannt. Die Summe reiche aus, um mehr als tausend jungen Frauen und Männern in Asien und Afrika den Schulbesuch oder ein Studium zu ermöglichen.

In Zusammenarbeit mit kirchlichen Partnern vor Ort vergibt der Verein Stipendien an bedürftige und begabte Kinder und Jugendliche in acht Ländern der Dritten Welt. Dort werden für Schule oder Studium Gebühren erhoben, die für arme Familien unerschwinglich sind. Die Ausbildungshilfe, die fast ausschließlich im Bereich der EKKW sammelt, unterstützt rund 2.700 junge Menschen in Indien, Indonesien, Südafrika, Namibia, Ghana, Kamerun, Kenia und Tansania. Ihre Gesamteinnahmen betrugen im Jahr 2003 fast 533.000 Euro. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Die «Ausbildungshilfe - Christian Education Fund» finden Sie im Internet unter:

ah-kassel.de

Fachleute sehen wachsendes Bewusstsein für Umweltschutz in Osteuropa

   

Hofgeismar (epd). Das Umweltbewusstsein in den osteuropäischen Ländern ist im Zuge des EU-Beitritts gewachsen. Zu dieser übereinstimmenden Einschätzung kamen Fachleute aus verschiedenen Ländern auf der Umweltkonsultation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Donnerstag (16.9.) in Hofgeismar. Es habe sich ausgezahlt, bei den Beitrittsverhandlungen die Umweltpolitik gleichwertig mit anderen Bereichen behandelt zu haben, sagte Gernot Schnabl von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission in Brüssel. «Der Druck aus Brüssel war sehr hilfreich». Allerdings gebe es noch viel Nachholbedarf und einige Altlasten.

Peter Pavlovic von der Konferenz Evangelischer Kirchen (KEK) in Brüssel betonte, dass das Thema Umwelt in der öffentlichen Diskussion in Osteuropa zunehmend Präsenz bekomme. Die Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung sei Teil des Christentums und damit auch Sache der Kirche. Von der KEK werde vor allem das Thema nachhaltiges Wachstum thematisiert und eingefordert.

Ein eher zwiespältiges Bild von der Lage in Polen zeichnete hingegen Jacek Jakubiec von der Stiftung Ökologische Kultur und Euro-Region Neiße aus Jelena Gora. Einerseits steige das Interesse an ökologischer Landwirtschaft in Polen, andererseits sähen sich die Menschen durch die Gentechnik bedroht. Mindestens eine Gemeinde habe sich schon als «gentechnikfrei» deklariert, der Widerstand wachse. Aber auch vor einer Industrialisierung der Landwirtschaft wie im Westen habe man Angst. Das Umweltbewusstsein sei aber auf jeden Fall deutlich höher als noch vor zehn Jahren. (17.09.2004)

   

Landeskirchliches Archiv zeigt Ausstellung

   

Kassel (epd). Mit der Ausstellung «Im Anfang war der Archivkarton» wird sich das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Tag der Archive am Samstag beteiligen. Wie Archivleiterin Bettina Wischhöfer am Donnerstag in Kassel bekanntgab, ist das Archiv in der Lessingtraße 15 A in der Zeit von 11 bis 15 Uhr für Besucher geöffnet. Neben der Ausstellung werden zudem Führungen mit einer Multimediapräsentation angeboten, auch können Schriften und Medien des Archivs im Rahmen eines Sonderverkaufs erworben werden.

Das Landeskirchliche Archiv besteht seit 1994. Es hat derzeit einen
Gesamtbestand von 1.085 Metern Archivgut, davon sind rund 70 Prozent
erschlossen. (24.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Landeskirchlichen Archiv der EKKW finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/archiv

Über 1.000 Posaunenbläser kommen nach Baunatal

   

Baunatal (epd). Über 1.000 Posaunenbläser werden zum diesjährigen Landesposaunentag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Samstag im nordhessischen Baunatal erwartet. Wie Günter Kaltschnee, Vorsitzender des Posaunenwerkes, am Donnerstag mitteilte, beginnt die Veranstaltung mit dem Motto «Lasst uns miteinander singen, loben, preisen den Herrn» um 9 Uhr mit einem so genannten Kurrendeblasen in der Rundsporthalle.

Anschließend würden verschiedene Workshops angeboten. Außerdem werde man im Stadtgebiet mit vielen kleineren Konzerte auf sich aufmerksam machen. Um 12 Uhr steht ein Konzert mit der Gruppe «Women in Brass» auf dem Programm. Höhepunkt der Veranstaltung wird ein musikalischer Festgottesdienst um 16.30 mit Bischof Martin Hein sein.

Etwa 5.000 Bläserinnen und Bläser zwischen acht und achtzig Jahren spielen nach Angaben von Kaltschnee in Kurhessen-Waldeck in rund 300 Posaunenchören. Die Hälfte aller Mitglieder sind Jugendliche. Der Landesposaunentag findet alle vier Jahre statt, zuletzt 2000 in Melsungen. Das Posaunenwerk der EKKW gehört zu den größten und stabilsten Gruppen in der Kirche und bietet insbesondere Jugendlichen ällen eine kostenlose Ausbildung auf dem Instrument an. (24.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Landesposaunentag finden Sie im Internet auf den Seiten des Landes-
posaunenwerks der EKKW:

ekkw.de/pw

Sinfoniekonzert, Symposium, Ausstellung, Festgottesdienst:
Landeskirche feiert 500. Geburtstag des Landgrafen Philipp

   

Kassel (medio). Mit einem Festakt über der Grablege und einem Großen Sinfonischen Konzert wird am Freitagabend (17.9.) in der Kasseler Martinskirche die Zentrale Gedenkveranstaltung aus Anlass des 500. Geburtstags für den hessischen Landgrafen Philipp den Großmütigen eröffnet. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, der hessische Minister des Inneres und für Sport, Volker Bouffier, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Prof. Dr. Dr. Peter Steinacker, werden im Rahmen des Festaktes sprechen, zu dem unter anderem Bundesfinanzminister Hans Eichel, der thüringische Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie als Vertreter der Hauses Hessen Landgraf Moritz von Hessen erwartet werden.

«Großes Sinfonisches Konzert zur Reformation» – Bach, Mozart, Mendelssohn, Reger

Im unmittelbaren Anschluss an den Festakt wird ein Großes Sinfonisches Konzert zur Reformation mit Werken von Senfl, Bach, Mozart, Mendelssohn Bartholdy sowie Reger zu hören sein. Es musiziert die Philharmonie Merck, Darmstadt, die Kurhessische Kantorei Marburg unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Martin Bartsch.

Epitaph für Landgraf Philipp restauriert - Uraufführung prämierter Orgelwerke: Michael Pelzel und Christian Zierenberg Preisträger des Kurhessischen Medienpreises

In diesem Konzert werden zugleich zwei Orgelwerke uraufgeführt, die mit dem Kurhessischen Medienpreis 2004 des Evangelischen Presseverbandes Kurhessen-Waldeck e. V. ausgezeichnet wurden: Michael Pelzels «Toccata fluida» (1. Preis) und Christian Zierenbergs «Epitaph» (2. Preis). Die Werke beziehen sich auf das Epitaph Philipp des Großmütigen in der Kasseler Martinskirche, das zwischen 1567 bis 1572 entstand. Es konnte in diesem Jahr mit Mitteln der Kirche, der Stadt Kassel, des Landes Hessen sowie durch Spenden restauriert werden. Im Festakt ist das Epitaph erstmals nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten für die Öffentlichkeit zu sehen.

Ausstellungen «Haupt- und Residenzstadt Kassel» - «Mit dem Glauben Staat machen»

Mit einem wissenschaftlichen Symposium zu Landgraf Philipp wird die Zentrale Gedenkveranstaltung am Samstag im Kasseler Rathaus fortgesetzt. Am Samstagabend werden im Kasseler Stadtmuseum die Ausstellungen «Die Haupt- und Residenzstadt Kassel in der Zeit Philipp des Großmütigen» und «Mit dem Glauben Staat machen – Landgraf Philipp der Großmütige 1504-1567» eröffnet. Die Ausstellung «Mit dem Glauben Staat machen» ist Teil des Evangelischen Philipps-Jahres. Sie wurde gemeinsam mit dem Hessischen Staatsarchiv Marburg erarbeitet und bereits höchst erfolgreich in vielen Städten Hessens gezeigt. Am Sonntag wird die Zentrale Gedenkveranstaltung für Landgraf Philipp mit einem Festgottesdienst in der Kasseler Martinskirche und einem sich daran anschließenden Festvortrag beendet. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Philipps-Jahr unter:

philipp-von-hessen.de


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Das Epitaph Philipp des Großmütigen in der Kasseler Martinskirche (Foto: Jost)

Neuer Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Hephata

   

Schwalmstadt (epd). Dirk Richhardt (43) ist neuer Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Hessischen Diakoniezentrum Hephata in Schwalmstadt-Treysa. Das teilte die Direktorin der Einrichtung, Barbara Eschen, in Schwalmstadt mit. Richhardt hat seine Arbeit bereits am 16. August aufgenommen. Die Stelle war seit dem Ausscheiden von Thomas Vogt mehrere Monate unbesetzt.

Der promovierte Historiker Richhardt hatte zuletzt die Geschäftsführung für das Evangelische Philipps-Jahr der beiden hessischen Evangelischen Landeskirchen inne. Zuvor leitete er das inzwischen abgeschlossene Forschungsprojekt zu Zwangsarbeit während der NS-Zeit in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen in Hessen. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Das Hessischen Diakoniezentrum Hephata finden Sie im Internet unter:

hephata.de

EKD-Ratsvorsitzender Huber würdigt Bestattungskultur

   

Hannover (epd). Zum «Tag des Friedhofes» 2004 an diesem Sonntag hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zum würdigen Umgang mit Toten aufgerufen und die Bedeutung der Bestattungskultur betont. Jeder Mensch habe «unendlichen Wert», erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber in Hannover. Dies drücke sich auch darin aus, dass Menschen nach ihrem Leben nicht anonym verscharrt, sondern «in guter Form bestattet» werden.

Die würdige Beerdigung gehöre von Anfang an zu den Grundanliegen der Christenheit als Werk der Barmherzigkeit, fügte Huber hinzu. Der «Tag des Friedhofes» am 19. September sei ein guter Anlass, um Menschen, die sonst wenig mit Sterben, Abschiednehmen und Bestattung zu tun haben, den Sinn der Bestattungs- und Friedhofskultur zu zeigen.

Der «Tag des Friedhofs» wird in diesem Jahr zum dritten Mal vom Bund deutscher Friedhofsgärtner veranstaltet. Er wird gemeinsam mit den Kommunen und Friedhofsverwaltungen, Religionsgemeinschaften, Bestattern, Steinmetzen, Floristen, Hospizen, Kriegsgräberfürsorge sowie weiteren Initiativen und Vereinen vor Ort gestaltet. (17.09.2004)

 

Linktipp:

Nähere Informationen im Internet unter:

tag-des-friedhofs.de

Kasseler Hauptfriedhof präsentiert Mustergrabanlage

   

Kassel (epd). Eine Mustergrabanlage wird am Samstag, 18. September, auf dem Kasseler Hauptfriedhof eröffnet. Anlass ist der bundesweite «Tag des Friedhofs», teilte der Gesamtverband Evangelischer Kirchengemeinden in Kassel mit. Die Anlage zeigt, wie Gräber gestaltet und bepflanzt werden können. «Damit wollen wir den Besuchern die große Bandbreite der Gestaltung zeigen, die trotz der Friedhofssatzung möglich ist», erklärte Jürgen Rehs, Leiter der Friedhofsverwaltung in Kassel das Projekt.

Neben der Mustergrabanlage werden auch thematische Rundgänge über den Friedhof angeboten, zwischen 10 und 14 Uhr kann zudem das Krematorium im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Ebenfalls gibt es Informationen und neue Grabarten wie Friedpark und Urnengemeinschaftsgräber. (17.09.2004)

   

Evangelische Schule Oberissigheim hat jetzt eigene Räume

   

Bruchköbel-Oberissigheim (epd). Nach einem Jahr provisorischen Schulbetriebs im Evangelischen Gemeindehaus Oberissigheim wurde am 12. September das neu errichtete Schulgebäude der Evangelischen Grundschule Oberissigheim eingeweiht.

Die Grundschule hatte ihren Betrieb bereits zum vergangenen Schuljahr mit 31 Schülern der Jahrgangsstufe 1 und 2 aufgenommen. Derzeit werden in drei Klassen (Klassen 1-3) 50 Schülerinnen und Schüler von drei Lehrerinnen unterrichtet. Langfristig soll die Schülerzahl der konfessionsübergreifenden Schule sich bei 80 einpendeln. Die Eltern haben monatlich einen Beitrag von 26 Euro zu entrichten.

Der Unterricht an der Evangelischen Grundschule soll sich nach Eberhard Stock, Schuldezernent der EKKW, durch ein christliches Profil auszeichnen. So solle zum Beispiel vermittelt werden, dass jeder Mensch von Gott gewollt, geschaffen und angenommen ist und dass Gottes Liebe jedem Einzelnen mit all seinen Fähigkeiten, Grenzen und Schwächen gilt. Ferner solle erreicht werden, dass Verantwortung für andere übernommen und nach christlichen Maßstäben gehandelt wird.

Nach dem 1948 gegründeten Gymnasium Melanchthon-Schule in Steinatal (Schwalm-Eder-Kreis) ist die Grundschule in Oberissigheim die zweite Schule in Trägerschaft der EKKW. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gibt es zwei evangelische Grundschulen in Laubach-Freienseen und in Michelstadt-Weiten-Gesäß im Odenwald. (10.09.2004)

 

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EKKW hilft Terroropfern von Beslan mit 20.000 Euro

   

Kassel (epd). Für die Opfer des Terroranschlages von Beslan in Nordossetien sowie des Konfliktes in Tschetschenien hat die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) jetzt 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Wie der Sprecher der EKKW, Karl Waldeck, mitteilte, stammen die Mittel aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres. Über die Diakonie Katastrophenhilfe und kirchliche Partnerorganisationen vor Ort werde das Geld an Bedürftige weitergeleitet.

So werde man gemeinsam mit der Russisch-Orthodoxen Kirche und dem ökumenischen Hilfswerk der ungarischen Kirchen die örtlichen Gesundheitseinrichtungen, die die Terroropfer und ihre Angehörigen behandeln, unterstützen. Darüber hinaus werden die Familien psychologisch-seelsorgerlich betreut.

In Tschetschenien leistet die Diakonie bereits seit Kriegsbeginn Überlebenshilfe für Vertriebene. In der Hauptstadt Grosny sind jetzt Suppenküchen eingerichtet worden, Kindergärten und Grundschulen werden wieder aufgebaut. Besonders bedürftige Familien erhalten Nahrungsmittelpakete, Hygieneartikel, Haushaltsgeräte und Saatgut. Zugleich rief die EKKW zu weiteren Spenden für die Menschen im Kaukasus auf. (08.09.2004)

  Spendenkonto:

Konto-Nr. 502-707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 60010070); Kennwort: «Beslan / Tschetschenien»

Diakonie in Kurhessen-Waldeck gegen Zwangs- und Pflichtdienste

   

Kassel (epd). Das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck hat sich in einer am Donnerstag in Kassel veröffentlichten Stellungnahme grundsätzlich gegen Zwangs- und Pflichtdienste im Zusammenhang mit der Umsetzung von Hartz IV ausgesprochen. Allerdings könnten so genannte «Ein-Euro-Jobs» im Bereich der Diakonie bei Einhaltung von unverzichtbaren Standards angeboten werden, heißt es.

Dazu gehörten vor allem die Freiwilligkeit und die persönliche Eignung, ferner eine sinnvolle Beschäftigung, zumutbare Bedingungen, Qualifizierung und fachliche Begleitung sowie eine garantierte Mindestdauer. Reguläre Beschäftigungsverhältnisse oder Fachkräfte dürften durch solche Jobs allerdings nicht ersetzt werden.

Die Umsetzung von Hartz IV berge die Gefahr, dass mit zunehmender Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung der Betroffenen zu rechnen ist. Bisher scheine das Ziel der Reform «Fördern und Fordern» allein auf das Fordern beschränkt, kritisiert das Papier. Die Menschen erwarte bei geringeren Leistungen weniger soziale Sicherheit. Diakonische Beratungs- und Betreuungsdienste müssten auch in Zukunft unabhängig bleiben und sich nicht nur am Zweck der schnellen Integration in den Arbeitsmarkt orientieren. Vielmehr müsse man ein Leben in Würde für alle Menschen im Blick haben. (10.09.2004)

   

Kassel richtet Servicestelle für Sozialhilfeempfänger ein

   

Kassel (epd). Um pünktlich zum 1. Januar mit der Auszahlung von Arbeitslosengeld II an die rund 8.000 Bedarfsgemeinschaften in Kassel beginnen zu können, hat die Stadt Kassel jetzt eine spezielle Servicestelle eingerichtet. 30 Mitarbeiter geben hier Hilfestellung beim Ausfüllen der 16-seitigen Anträge für das Arbeitslosengeld II, teilte Stadtkämmerer Jürgen Barthel (SPD) bei der Eröffnung der Einrichtung mit. Angesichts der knappen Fristen habe man zunächst nach innen einen «unglaublichen Druck» gemacht. Die Stadt Kassel hat bundesweit prozentual einen der höchsten Anteile von Sozialhilfeempfängern.

Unter Druck stehen auch die potentiellen Antragsteller. Man werde die betroffenen Haushalte in drei Wellen anschreiben, diese hätten dann jeweils zwei Wochen Zeit, um die Anträge zu stellen, ergänzte Stephan Huber, Abteilungsleiter beim Sozialamt. Der enge Zeitkorridor sei nötig, da alle Anträge bis Dezember bearbeitet sein müssten. Am 10. Dezember solle dann der Bescheid über Arbeitslosengeld II im Briefkasten liegen.

Rechtsverbindlich sei die 14-tägige Frist allerdings nicht, erklärte Barthel. Man habe sie gesetzt, um den Menschen zu helfen, ihre Anträge rechtzeitig einzureichen, damit alle zum Stichtag ihre Leistungen erhalten könnten. Den hohen Andrang von Antragstellern am ersten Tag wertete Barthel als gutes Zeichen. Die spezielle Servicestelle wird es noch bis Ende des Jahres geben. (08.09.2004)

   

Autoren fordern Rücknahme der Rechtschreibreform

   

Weimar (epd). Eine Gruppe von 37 namhaften deutschsprachigen Autoren und Publizisten hat sich nachdrücklich für eine Abschaffung der Rechtschreibreform ausgesprochen. Der «vernünftigste Weg» aus der verfahrenen Situation sei «eine völlige Rücknahme» der überflüssigen und inhaltlich verfehlten Reform, erklärten sie in einer am Montag (30.8.) in Weimar veröffentlichten Stellungnahme. Die Erklärung haben unter anderen Reiner Kunze, Karl Dedecius, Günter Grass, Siegfried Lenz, Martin Walser und Joachim Fest unterzeichnet.

Die Rücknahme wäre «viel leichter als ihre trotz aller Maßnahmen noch immer nicht gelungene Einführung», betonten die Unterzeichner, die Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt wie auch der Berliner Akademie der Künste sind. Ein solcher Schritt entspreche «dem erkennbaren Willen der großen Mehrheit» in den betroffenen Ländern. Dagegen seien von der Neuregelung nicht nur die Schulbuchverlage, sondern auch die Literaturverlage betroffen.

Die Verlage würden in die «Zwangslage» versetzt, Neuauflagen entweder in der «dann von Amts wegen fehlerhaften Schreibung nachzudrucken oder mit hohen Kosten neu zu setzen», hieß es zur Begründung. Zudem seien wegen der Reform bereits seit 1996 zahllose Kinder- und Jugendbücher aus Bibliotheken ausgesondert worden. Diese Aussonderung führe mit dem Ende derÜbergangsfrist zu einer «schlagartigen Wertminderung aller privaten wie öffentlichen Buchbestände».

Weitere Unterzeichner der Erklärung sind die Autoren Wulf Kirsten, Michael Krüger und Guntram Vesper. Darüber hinaus wurde das Papier auch von Tankred Dorst, Thomas Hürlimann, Elfriede Jelinek, Günter Kunert und Odo Marquard unterschrieben. (01.09.2004)

 

Tag des offenen Denkmals:
Martinskirche zeigt endoskopische Bilder
aus Landgrafs Philipps Gruft

   

Kassel (epd). Bilder aus der unzugänglichen Grabkammer des Landgrafen Philipp (1504 bis 1567) sind am Tag des offenen Denkmals am 12. September in der Kasseler Martinskirche zu sehen. Dies sagte Jürgen Renner, Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mitte, dem epd. Im vergangenen Jahr wurde die zugemauerte Gruft mit Hilfe einer endoskopischen Kamera untersucht, die durch ein zuvor gebohrtes Loch dort hinabgelassen wurde.

In der Gruft befinden sich über 40 Särge. Anhand der Untersuchung konnte laut Angaben von Michael Frede, dem Baudirektor der Landeskirche, die Stelle, an der Philipp bestattet wurde, wahrscheinlich identifiziert werden.

In der Martinskirche befindet sich darüber hinaus noch das Epitaph (Grabmal) Philipps, das derzeit für die Feierlichkeiten vom 17. bis 19. September zum 500. Geburtstag des Landgrafen, der maßgeblich an der Einführung der Reformation in Hessen beteiligt war, restauriert wird. Am Tag des offenen Denkmals haben neben der Martinskirche auch zahlreiche andere, historisch bedeutsame Kirchen in ganz Hessen ihre Tore geöffnet. (10.09.2004)

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Das Epitaph Philipp des Großmütigen (Foto: Jost)

Evangelisches Philipps-Jahr bis Mitte 2005 verlängert - Neuer Geschäftsführer

   

Kassel/Darmstadt (epd/medio). Norbert Stieniczka ist neuer Geschäftsführer des Evangelischen Philipps-Jahres 2004. Wie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mitteilten, koordiniere nun der promovierte Historiker und Wirtschaftswissenschaftler im Auftrag von EKHN und EKKW deren Aktivitäten zum 500. Geburtstag des Landgrafen Philipp von Hessen (1504-1567). Stieniczkas Vorgänger, der Historiker Dirk Richhardt, hatte im August die Geschäftsführung abgegeben, um die Leitung der Öffentlichkeitsabteilung des Hessischen Diakoniezentrums Hephata in Schwalmstadt zu übernehmen.

www.philipp-von-hessen.de

Aufgrund des großen Interesses an Philipp und insbesondere an der Ausstellung über ihn sei das Festprogramm bis in den Sommer 2005 hinein verlängert worden. Philipp, Zeitzeuge und Förderer der Reformation mit dem Beinamen der Großmütige, gilt als bedeutssendster hessischer Regent.

Die Wanderausstellung über Philipp «Mit dem Glauben Staat machen» ist im September in Diez/Lahn, Schwalmstadt und Kassel zu sehen. Dann wird sie in Dietzenbach und vom 11. bis zum 21. Oktober in Darmstadt im Hessischen Staatsarchiv sowie Ende Oktober in Bensheim aufgebaut. 2005 stehen unter anderem Berlin und Zürich auf dem Programm. Auch aufgrund der großen Nachfrage wurde eine zweite Auflage des Katalogs, der Programmübersicht und der Schulmaterialien gedruckt. (30.08.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Philipps-Jahr unter:

philipp-von-hessen.de

Singen wie die Mönche

   

Germerode (epd). Bis zu 1000 Jahre alte gregorianische Gesänge können Interessierte in einem Workshop des Klosters Germerode am Meißner erlernen. Für die vom 16. bis 19. September stattfindende Veranstaltung seien keine Vorkenntnisse nötig, so der geistliche Leiter des Klosters, Manfred Gerland. Unter Leitung des Berliner Kirchenmusikers Kristian Skoczowski aus Berlin werden Gesänge zum Thema «Engel» erlernt.

Die Tage bekommen ihre Form und Ausrichtung durch die vier klösterlichen Tagzeitengebete in der romanischen Klosterkirche, die ebenfalls in gregorianischen Gesängen gestaltet sind. Träger des Tagungshauses ist die Gesellschaft zur Erhaltung der Klosteranlage Germerode e.V. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck unterhält am Kloster eine eigene Pfarrstelle für Meditation und geistliches Leben. Weitere Informationen und Anmeldung bei Manfred Gerland, Telefon 05654 / 92 38 88. (03.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen im Internet unter:

kloster-germerode.de

Kirche präsentiert sich auf Kasseler Herbstausstellung

   

Kassel (epd). Mit einer Ausstellung mit dem Titel «Werfen Sie einen Blick in die Zukunft» wird sich die evangelische Kirche in der Region Kassel auf der diesjährigen Herbstausstellung vom 10. bis 19. September präsentieren. Wie der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Kassel mitteilte, soll den Besuchern damit das Thema Sterbebegleitung, Bestattung und Trauerarbeit näher gebracht werden.

Die Ausstellung besteht aus so genannten Jenseitskisten, die Personen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Profession gemäß ihrer Vorstellung vom Jenseits gestaltet haben. Darunter befinden sich auch Arbeiten von lokalen Prominenten wie etwa Bischof Martin Hein, dem Kasseler Bürgermeister Thomas-Erik Junge (CDU) sowie dem Fotografen
Dieter Schwerdtle. Die Friedhofsverwaltung Kassel wird zudem über neue Grabarten wie Friedparkgräber oder das «Engelgrab», die neue Urnengemeinschaftsanlage auf dem Kasseler Hauptfriedhof, informieren.

Der kirchliche Stand mit der Nummer 149 befindet sich in der Halle 1. Die Herbstausstellung in den Kasseler Messehallen ist in der Zeit vom 10 bis 19. September täglich von 9 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. (08.09.2004)

   

Kirche in Hanau ruft «Evangelisches Forum» ins Leben

   

Hanau (epd). Ein «Evangelisches Forum Hanau» will sich ab Ende September etwa einmal pro Woche mit aktuellen gesellschaftlichen Themen befassen. Träger der neuen Einrichtung, die am 24. September um 20 Uhr im Gemeindehaus der Christuskirchengemeinde eröffnet wird, sei der Kirchenkreis Hanau-Stadt, teilte der Verantwortliche für das Forum, Pfarrer Michael Ebersohn, mit. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) unterstütze das Forum durch die Finanzierung einer halben Pfarrstelle sowie durch Mittel aus dem Bereich der Erwachsenenbildung. Aber auch Gelder des Kirchenkreises würden zur Finanzierung eingesetzt.

Es bestehe durchaus ein Interesse daran zu erfahren, was die Kirche zu gesellschaftlichen Themen zu sagen habe, begründete Ebersohn, der zugleich die lange Bildungstradition der evangelischen Kirche hervorhob, den Beschluss zur Gründung des Forums. «Die Fähigkeit, eigenständig begründete Meinungen zu vertreten, ist die Voraussetzung für den verantwortlichen Umgang mit sich selbst und mit seinen Mitmenschen», erklärte er. Dabei wolle das Forum auch mit Menschen in Kontakt kommen, die in der Kirche nicht oder nicht mehr ihre Heimat fänden.

Zum Auftakt wird am 24. September der Marburger Theologe Bernhard Dressler zum Thema «Religiös sein - eine Frage der Bildung?» referieren. Im November beginnt dann eine Reihe mit dem Motto «In Würde Abschied nehmen», die sich mit der Problematik des Todes befasst. (03.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen im Internet unter:

ev-forum-hanau.de

EKKW richtet halbe Stelle für Islamfragen ein

   

Kassel (epd). Konrad Hahn wird neuer Beauftragter für Islamfragen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Wie Karl Waldeck, Sprecher der EKKW, mitteilte, ist der 56-jährige Pfarrer der erste, der diese Aufgabe hauptamtlich mit einem halben Dienstauftrag übernimmt. Mit der anderen halben Stelle werde er auch weiterhin in seiner bisherigen Pfarrstelle, der Kasseler Emmauskirche, tätig sein. Hahn, der den bisherigen, ehrenamtlich Beauftragten für Islamfragen, Wilhelm Philippi, ablöst, wurde am Sonntag (5.9.) in der Emmauskirche in sein Amt eingeführt.

Die Landeskirche habe die Errichtung einer hauptamtlichen Stelle für Islamfragen beschlossen, um dem gewachsenen Informationsbedarf in den Kirchengemeinden über den Islam Rechnung zu tragen und die Begegnung von Christen mit Muslimen zu fördern, erklärte Waldeck. (03.09.2004)

   

EKKW startet Öffentlichkeitsinitiative zum Religionsunterricht

   

Kassel (medio/epd). Mit einer Öffentlichkeitsinitiative will die Evangelische Kirchen von Kurhessen-Waldeck (EKKW) verstärkt auf den Religionsunterricht aufmerksam machen. Wie das Pädagogisch-Theologische Institut (PTI) in Kassel mitteilte, soll mit Plakaten, Postkarten und Flyern auf den evangelischen Religionsunterrichts und seine Ziele hingewiesen werden.

«Kinder und Jugendliche finden Antworten auf Lebensfragen und lernen die Wurzeln unserer christlich geprägten Kultur kennen», sagte die Direktorin des PTI, Dr. Gudrun Neebe, zur Bedeutung des Religionsunterrichts. Er gehöre zum Bildungsauftrag der öffentlichen Schulen und unterstütze die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag, so Neebe weiter.

Bei der Vorstellung der Initiative am Freitag (3.9.) in der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal begrüßte Bischof Dr. Martin Hein die Aktion, die zum rechten Zeitpunkt komme. «Der Religionsunterricht kann erheblich zur Persönlichkeitsbildung beitragen», hob er dessen Bedeutung hervor. Im Religionsunterricht gehe es nicht nur um harte Fakten, er sei auch ein Angebot, sich über die Sinnfragen des Lebens zu verständigen.

Zu den entwickelten Materialien gehören 5 Plakate, die vor allem älteren Schülerinnen und Schülern Denkanstöße für die persönliche Suche nach Sinn und Orientierung vermitteln sollen. Für die Arbeit im Religionsunterricht gibt es die 5 Motive auch in einer Postkartenversion. Zu den Plakatmotiven wurden Unterrichtsmaterialien erstellt, die bereits in Praxisversuchen im Sprengel Hersfeld zur Anwendung kamen. Flyer, die in kompakter Form Basisinformationen, Rechtsinfos und Argumente zum evangelischen Religionsunterricht enthalten, runden das Materialpaket ab. Info-Kontakt: PTI-Kassel, Tel.: (0561) 9307-137 (03.09.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen und Material-Download auf der Homepage des PTI unter:

www.ekkw.de/pti/


www.ekkw.de/pti/
Plakatmotiv «Gesichtsfelder» der Initiative (Quelle: ekkw.de/pti)

Hörbeitrag:

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Ausstellung über Landgraf Philipp ab 4. September
in Marburg

   

Marburg (epd). Mit einem Renaissancefest wurde am 4. und 5. September im Marburger Schloss die hessische Landesausstellung über das Leben und Wirken des Landgrafen Philipp eröffnet. Unter dem Titel «Hessen im Zentrum der Reform» werde mit rund 300 Exponaten sowie wertvollen Dokumenten, Handschriften und seltenen Drucken das Leben Philipps des Großmütigen aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet, sagte Kuratorin Cornelia Dörr in Marburg vor Journalisten. Anlass der Ausstellung ist Philipps 500. Geburtstag am 13. November.

Der thematische Schwerpunkt liege bei den Reformen Philipps, die fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens verändert hätten und bis in die heutige Zeit hinein wirkten, erläuterte die Kunsthistorikerin. Die Ausstellung ist im Landgrafenschloss, der Geburtsstätte Philipps, in Form eines Rundgangs durch den Fürstensaal, den Frauen- und Landgrafenbau, die Schlosskapelle und andere Räume der ältesten Residenz Hessens aufgebaut. Sie gliedert sich in die fünf Abteilungen «Junger Fürst im alten Reich», «Reformation und Reform», «Veränderungen im Kirchenraum», «Verstrickungen» und «Alter, Erbe und Memoria».

Zu den Attraktionen zählen unter anderem der einzige noch erhaltene Prunkharnisch Philipps, den er sich 1534 aus Anlass des «Württemberg Feldzuges» anfertigen ließ und der heute in der Wiener Hofjagd- und Rüstkammer aufbewahrt wird, sowie der «Häufebecher» des Franz von Sickingen aus dem Kasseler Landesmuseum. Ergänzend sind Ausstellungen zu Philipps politischem Nachlass im Staatsarchiv Marburg und zu «Philipps Pfarrern» in der Pfarrkirche zu sehen.

Die Schau des Landes Hessen und der Philipps-Universität Marburg ist im Landgrafenschloss Marburg vom 4. September bis 28. November täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Informationen im Ausstellungsbüro unter Telefon (06421) 2822180. (07.09.2004)

   

Roland Gayer beendet Arbeit bei FSJ/FÖJ

   

Kassel (epd). Roland Gayer ist nach insgesamt 24 Jahren Tätigkeit beim Freiwilligen Sozialen Jahr/Freiwilliges Ökologisches Jahr (FSJ/FÖJ) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Mittwoch in Kassel in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 1943 geborene promovierte Theologe und Diplompädagoge war 22 Jahre Leiter der kirchlichen Einrichtung, bei der er 1980 als pädagogischer Referent begonnen hatte. Zuvor war er zwei Jahre als pädagogischer Leiter eines Rehabilitationszentrums für hirngeschädigte Kinder und Jugendliche in Gailingen bei Konstanz tätig.

Der Bereich Freiwilliges Soziales und Freiwilliges Ökologisches Jahr ist mit Beginn des Monats September mit der bisherigen Beratungsstelle für Zivildienstleistende und Kriegsdienstverweigerer in einem gemeinsamen Zentrum zusammengefasst. Leiter ist Jens Haupt, zuvor Studienleiter an der Evangelischen Akademie Hofgeismar. (03.09.2004)

   

Gemeindeglieder der EKKW spendeten 2003 genau neun Euro pro Kopf

   

Kassel (epd). Genau neun Euro pro Kopf spendeten die 972.958 Gemeindeglieder der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) im Jahr 2003 für kirchliche Zwecke. Wie aus der am Dienstag (31.08.) im Kirchlichen Amtsblatt der EKKW veröffentlichten Statistik hervorgeht, betrug das Gesamtaufkommen an den freiwilligen Zuwendungen für kirchliche Zwecke 8.754.154,88 Euro, das sind 0,21 Prozent mehr als im Vorjahr.

Am spendierfreudigsten zeigten sich laut Statistik die Gemeindeglieder des Kirchenkreises Marburg-Stadt, wo das Pro-Kopf-Aufkommen bei 16,65 Euro liegt. Am Schluss der Tabelle der 28 Kirchenkreise der EKKW liegt der Kirchenkreis Kassel-Ost, wo mit 4.05 Euro pro Kopf fast viermal weniger gespendet wurde. (01.09.2004)

   

Kirchen verteidigen Proteste gegen Hartz IV

   

Berlin (epd). Die beiden großen Kirchen haben die Proteste gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV verteidigt und die Demonstranten zur Gewaltfreiheit aufgerufen. Der Angriff auf Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der vergangenen Woche im brandenburgischen Wittenberge sei wie jede andere Gewalt völlig unangemessen, sagte der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesregierung, Prälat Stephan Reimers, dem Berliner «Tagesspiegel».

Sein katholischer Amtskollege, Prälat Karl Jüsten, erklärte, die Anwendung von Gewalt mache das Anliegen der Proteste unglaubwürdig und sei nicht zu tolerieren. Die Politik dürfe aber den Einzelfall nicht zum Anlass nehmen, die Demonstrationen insgesamt zu diskreditieren, so der Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin.

Die Kirche habe Verständnis für Demonstrationen, weil sich die Situation von Menschen durch die Reformen dramatisch verschlechtere, sagte der EKD-Beauftragte weiter. Die Kirche habe aber auch Verständnis für die Regierung, «die letztlich über keinen Handlungsspielraum verfügt». Reimers warnte auch vor Übertreibungen bei der Kritik. Die Not der Menschen dürfe nicht für eigene politische Zwecke instrumentalisiert werden. (01.09.2004)

 

Erstmals seit der Reformation:
Katholischer Bischof feiert Gottesdienst in Kaufunger Stiftskirche

   

Kaufungen (epd). Erstmals seit der Reformation wird mit Ludwig Schick ein katholischer Erzbischof am kommenden Samstag einen Gottesdienst in der Kaufunger Stiftskirche feiern. Anlass ist der alljährliche Kunigundentag des Kaufunger Konvents, teilte Karl Waldeck vom Konvent mit. Schick, Erzbischof der Erzdiözese Bamberg, wird den Gottesdienst zusammen mit Dr. Martin Hein ausrichten, dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Die Feier des Kunigundentages soll an das Wirken von Kaiserin Kunigunde erinnern, die von 1025 bis zu ihrem Tod 1033 in dem 1017/18 von ihr gestifteten Kloster lebte und Patronin des Erzbistums Bamberg war. Das Stift wurde 1527 im Zuge der Reformation in Hessen aufgelöst. 1986 wurde der Kaufunger Konvent gegründet, um das Gedächtnis an Kunigunde als Glaubenszeugin einer ungeteilten Christenheit zu pflegen. Der Konvent, dem Christen aus verschiedenen Städten Deutschlands angehören, setzt sich aktiv für ein ökumenisches Miteinander der Konfessionen ein. (30.08.2004)

   

«Kulturherbst» der Jüdischen Gemeinde Marburg zugunsten der neuen Synagoge

   

Marburg (epd). Zu einem «Jüdischen Kulturherbst» mit traditionellen jüdischen Liedern, zeitgenössischer israelischer Musik sowie jiddischem Theater lädt die Jüdische Gemeinde Marburg ab dem 4. September ein. Der Erlös der Benefizveranstaltungen sei für die neue Synagoge der Gemeinde bestimmt, teilte die Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragte der Jüdischen Gemeinde, Monika Bunk, in Marburg mit.

Mit einem Konzert der Sängerin Dganit Daddo vom Israeli National Theatre und dem israelischen Komponisten und Pianisten Yuval K.dar startet die Veranstaltungsreihe am 4. September um 19 Uhr im historischen Rathaussaal. Die Künstler böten eine Mischung aus traditioneller jüdischer Volksmusik, israelischer Folklore sowie Musik der zionistischen Bewegung, so Bunk.

Einblicke in die Tradition und Tiefe der jüdischen Musik geben die lyrischen Lieder und Balladen der in Jerusalem lebenden Neuseeländerin Jill Rogoff am 9. Oktober um 20 Uhr in der Universitätskirche. Mit der Aufführung des jiddischen Theaters aus Tel Aviv «Yiddishpiel» am 18. Oktober um 20 Uhr im Theater am Schwanhof endet der Kulturherbst.

Seit Anfang 2003 baut die Jüdische Gemeinde das ehemalige AOK-Gebäude in der Liebigstraße im Marburger Südviertel zur Synagoge und Kulturzentrum um, da das ehemalige Gemeindehaus am Pilgrimstein durch den kontinuierlichen Zuwachs an Gemeindemitgliedern zu klein geworden war. Für die Sanierung des 350 Quadratmeter großen Hauses sei man auf Spenden angewiesen, sagte Bunk. (01.09.2004)

   

Zuspruch am Morgen im Hessischen Rundfunk wird ausgeweitet

   

Kassel (epd). Im Zuge der Neugestaltung des ersten Programmes des Hessischen Rundfunks (HR 1)haben die Kirchen die Anzahl ihrer «Zusprüche am Morgen» praktisch verdoppeln können. Dies sagte der Beauftragte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Michael Becker, dem epd. So finde sechs Mal pro Woche um 5.50 Uhr in HR 1 ein Zuspruch am Morgen statt, um 6.50 gebe es dann einen weiteren auf dem Sender HR 2. Bisher, so Becker, seien diese beiden Zusprüche identisch gewesen, nun bekommen die beiden Sender je eine eigene Produktion. Die Sendungen werden von den evangelischen Kirchen in Hessen sowie der katholischen Kirche im Wechsel gestaltet. (01.09.2004)

 

Linktipp:

Eine Programmvorschau und Sendemanuskripte finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/rundfunk

Diakonie schreibt Medienpreis für junge Journalisten aus

   

Berlin (epd). Das Diakonische Werk hat erstmals einen Medienpreis für junge Journalisten unter 27 Jahren ausgeschrieben. Medienschaffende müssten für soziale Themen begeistert werden und so Mitgefühl für Notleidende vermitteln, erklärte Diakonie-Präsident Jürgen Gohde in Berlin. Schirmherrin ist Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD).

Der mit je 1.000 Euro dotierte Preis für soziale Berichterstattung in den Kategorien Fernsehen, Hörfunk und Print soll am 1. Februar 2005 verliehen werden. Die Jury setzt sich den Angaben zufolge aus Redakteuren bundesweit erscheinender Zeitungen und Sendeanstalten zusammen. Einsendeschluss ist der 30. November 2004. (30.08.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Medienpreis unter:

diakonie-mitmensch.de

Bertelsmann Stiftung gibt «Checkliste Kita-Platz» heraus

   

Gütersloh (epd). Die Bertelsmann Stiftung will Eltern mit einer Checkliste bei der Wahl des Kindergartens für ihr Kind helfen. Die Kindertagesstätte sei die erste Bildungseinrichtung für Kinder, erklärte Projektleiterin Anette Stein in Gütersloh. Die «Checkliste Kita-Platz» mit 14 Fragen soll Eltern ermutigen, die Kita für ihr Kind aktiv auszuwählen.

Die Fragen reichen von Rahmenbedingungen wie Öffnungszeiten und Ausstattung mit Spielgeräten über die pädagogische Praxis bis hin zur Atmosphäre und zur Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Checkliste ist Teil eines Stiftungsprojekts für kindgerechtes Lernen, das die Entwicklungs- und Bildungschancen von Jungen und Mädchen bis acht Jahren verbessern soll. (30.08.2004)

 

Linktipp:

Die Kita-Checkliste ist im Internet zu finden unter:

kinder-frueher-foerdern.de

Forsa-Umfrage:
Deutsche uneins über Hartz-Reformen

   

Hamburg (epd). In der Einschätzung der Hartz-IV-Reformen sind die Deutschen gespalten. 46 Prozent von 1.005 Befragten hielten die geplante Umgestaltung auf dem Arbeitsmarkt für «eher richtig», ergab eine repräsentative Erhebung im Auftrag der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit». 42 Prozent werteten sie als «eher falsch». Während in Ostdeutschland die Mehrheit (52 Prozent) die Reformen ablehnen, sind im Westen nur 40 Prozent dagegen.

Auch in der Einschätzung der genannten Montagsdemonstrationen gibt es eine Kluft zwischen Ost und West. Fast ein Drittel der Befragten in den alten Bundesländern hat den Angaben zufolge kein Verständnis für die Protestmärsche gegen die Reformen. In den neuen Ländern sehen dagegen nur zehn Prozent die Demonstrationen kritisch, hieß es.

Mit 72 Prozent fühlt sich nach der Umfrage die große Mehrheit der Deutschen zudem nicht gründlich genug über die anstehenden Reformen informiert. Besonders große Ängste vor sozialen Einschnitten hätten die 45- bis 59-Jährigen. In allen anderen Altersgruppen überwiege dagegen die Zustimmung. (30.08.2004)

 

In Kassel gibt es 2005 erstmals eine Nacht der offenen Kirchen

   

Kassel (epd). Unter dem Motto "Kommt und seht!" veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Kassel im kommenden Jahr erstmals eine Nacht der offenen Kirchen. Am 1. Juli 2005 werden Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen von 18 bis 24 Uhr ihre Gotteshäuser zu Andachten, Musik, Führungen, Ausstellungen, Theater, Lesungen, Gebeten und Gesprächen öffnen, teilte ACK-Vorsitzender Jürgen Schmidt am Mittwoch mit.

"Wir wollen Menschen einladen, die Kasseler Kirchen zu einer für den Kirchgang ungewöhnlichen Tageszeit neu zu entdecken", erläuterte Schmidt. Die Nacht der offenen Kirchen werde den Kulturkalender Kassels bereichern, sei aber auch eine Chance für die Kirchengemeinden, sich einem großen Kreis von Menschen auf neue Weise zu präsentieren.

"Die Nacht der offenen Kirchen soll unsere Gemeinden als lebendige und einladende Glaubensgemeinschaften erfahrbar machen", ergänzte der Pfarrer der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kassel, "vor allem auch Menschen, die wenig oder keinen Kontakt zur Kirche haben". (26.08.2004)

 

Mehr Teilnehmer bei Montagsdemonstrationen in Hessen

   
Unmut über Hartz IV: Demo in Kassel
 Unmut über Hartz IV: Demo in Kassel
 (Foto: medio.tv / boettcher)
 

Frankfurt a.M. (epd). Zum zweiten Mal hat es am Montagabend auch in hessischen Städten Protestaktionen gegen die Sozialreformgesetze der rot-grünen Bundesregierung gegeben. In Frankfurt am Main, Darmstadt, Kassel und Marburg machten rund 1.400 Menschen ihrem Unmut über Hartz IV und die Agenda 2010 Luft, deutlich mehr als am Montag zuvor.


In Kassel kamen etwa 800 Menschen zu einer Kundgebung auf den Opernplatz. Sie führten Transparente mit Aufschriften wie "Hartz = Hier argumentieren Reiche total zynisch" oder "Schröder und Stoiber sind die gleichen Räuber" mit sich. Aufgerufen zu den Protestaktionen hatte ein "Bündnis gegen Sozialabbau", der DGB-Nordhessen und das globalisierungskritische Netzwerk attac.

In Frankfurt folgten etwa 300 Menschen dem Aufruf von attac, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, von kirchlichen Gruppen und verschiedenen Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen. Bei einer Kundgebung an der Hauptwache forderte Pater Gregor Böckermann von der "Initiative Ordensleute für den Frieden" ein "Mindesteinkommen für alle und Einkommensgrenzen für die da oben".

Ein Sprecher des Rhein-Main-Bündnisses der Arbeitslosen kritisierte die Wohlfahrtsverbände für ihre Bereitschaft, Langzeitarbeitslose in so genannte "Ein-Euro-Jobs" zu vermitteln. Gebraucht würden vielmehr Existenz sichernde Arbeitsplätze. An der Veranstaltung beteiligten sich auch die PDS und die "Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit".

Auch in Darmstadt und Marburg gingen Menschen gegen die Sozialreformen der Bundesregierung auf die Straße. (25.08.2004)

 

EKD-Bischof:
Kirchen müssen globale Kommunikation besser nutzen

   

Hannover/Seoul (epd). Die Kirchen müssen nach Ansicht des Auslandsbischofs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rolf Koppe, die Möglichkeiten globaler Kommunikation besser nutzen. Mit einem wirksamen Informationssystem könnten auch kirchenferne Menschen erreicht und über wichtige Anliegen der Kirchen informiert werden, sagte Koppe nach EKD-Angaben am Montag in Seoul. Als Beispiel nannte er den Kampf der Christen gegen Gewalt und Armut. Koppe sprach aus Anlass des 80-jährigen Bestehens des Nationalen Kirchenrates in Südkorea.

In Zukunft werde der "Wettbewerb der Religionen" zunehmen, fügte Koppe hinzu: "Ich bin nicht sicher, ob wir darauf vorbereitet sind." Daher brauche die Ökumene "ein aktives Presseund Informationssystem". Der EKD-Auslandsbischof würdigte die engen Beziehungen zwischen den Kirchen in Korea und Deutschland. Koppe: "Wir beten und hoffen, dass Korea friedlich vereinigt wird und die kleinen Schritte der Versöhnung zum Erfolg führen."

Koppe kam zur viertägigen Sitzung des Exekutivkomitees des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) nach Korea, die an diesem Dienstag beginnt. Er ist seit 2002 Mitglied dieses Gremiums. Zur Zukunft des aus 342 Kirchen in mehr als 120 Ländern bestehenden Weltkirchenrates äußerte sich Koppe optimistisch: "Der ÖRK fasst wieder Tritt und hat im Dialog mit anderen Religionen und bei der Lösung von Konflikten wie zum Beispiel im Sudan eine vermittelnde Rolle übernommen." (25.08.2004)

 

EKD legt Leitlinien zur Krankenhausseelsorge vor

   

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat neue Leitlinien für die Seelsorge in Krankenhäusern vorgelegt. Die Orientierungshilfe «Die Kraft zum Menschsein stärken» solle eine breite Debatte über die Chancen einer «verlässlichen Qualitätssicherung und Zukunftsentwicklung auslösen», erklärte die EKD in Hannover. Die Broschüre mit 44 Seiten soll Krankenhausseelsorgern bei der Gestaltung ihres Dienstes helfen und kann beim Kirchenamt der EKD in Hannover bestellt werden. (18.08.2004)

 

Download:

Die Orientierungshilfe ist bei der EKD im Internet im Bereich «Themen & Texte» herunterladbar:

www.ekd.de/(...)

Alte Menschen, neue Bilder:
Malergruppe des evangelischen Stiftsheims stellt in Kasseler Rathaus aus

   

Kassel (epd). Pinsel, Wachsmalkreide, Zeichenkohle und Bleistift - die Malergruppe des evangelischen Stiftheims in Kassel bedient sich vieler Malwerkzeuge und probiert sich in verschiedenen Maltechniken aus. Rund 50 Bilder der Gruppe sind vom 1. September bis 29. Oktober in der Ausstellung «Kunst und Kreativität im hohen Alter» in der Karl-Branner-Seitenhalle des Kasseler Rathauses zu sehen. (25.08.2004)

 

«Recht ströme wie Wasser» ist Motto
der 25. Ökumenischen Friedensdekade

   

Frankfurt a.M. (epd). Die 25. Ökumenische Friedensdekade vom 7. bis 17. November steht unter dem Motto «Recht ströme wie Wasser» (Amos 5,23-24). Bundesweit seien in dieser Zeit mehrere tausend Veranstaltungen geplant, teilte das «Gesprächsforum Ökumenische Friedensdekade» in Frankfurt am Main mit. Darin solle die Sorge um die Einhaltung der internationalen Rechtsnormen und der Menschenrechte zum Ausdruck kommen.

Die Schirmherrschaft über die Jubiläumsdekade habe der Schauspieler und Intendant Peter Sodann («Tatort») übernommen, so das Gesprächsforum. Zur Dekade ist eine 80-seitige Arbeitsbroschüre mit Gebetsleporellos, einer CD (mit einem von Fritz Baltruweit eigens zum Thema komponierten Musikstück) und einer Dia-Meditation mit Gottesdienstentwürfen erschienen. Außerdem wurden Faltblätter, Plakate und Aufkleber erstellt.

Im «Gesprächsforum Ökumenische Friedensdekade» wirken unter anderem mit die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, der Evangelische Entwicklungsdienst, die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend in Deutschland, Pax Christi, Pro Asyl und die Redaktion «zivil».

Nähere Informationen bei Jan Gildemeister (AGDF), Telefon 0228/24999-13, E-Mail: gildemeister@friedensdienst.de (18.08.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur 25. Ökumenischen Friedensdekade finden Sie unter:

friedensdekade.de

www.friedensdekade.de

Bibelgesellschaft:
Rechtschreib-Debatte kommt zur Unzeit

   

Stuttgart (epd). Als eine Diskussion zur Unzeit hat die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart die Debatte um die Rücknahme der Rechtschreibreform bezeichnet. Jetzt wieder umzustellen sei ausgesprochen schwierig, sagte der Sprecher der Gesellschaft, Ralf Thomas Müller, dem epd. Nach Angaben Müllers werden für Schule und Konfirmandenunterricht überwiegend Bibeln in neuer Rechtschreibung gekauft. Die Bibelgesellschaft habe 1999 umgestellt.

Die Lutherbibel, die Gute Nachricht sowie Kinderbibeln gebe es seither in der neuen Rechtschreibung, so Müller. Der beste laufende Titel sei die «Gute Nachricht für dich», eine Bibel in modernem Deutsch, die sich an Jugendliche wendet, so Müller. Seit 1999 seien 400.000 Exemplare der inzwischen in 13. Auflage erschienenen Fassung verkauft worden. Das sind pro Auflage etwa 30.000 Exemplare. Daneben werden weiterhin Bibeln mit der alten Rechtschreibung angeboten.

Die Schüler hätten jetzt die neuen Regeln gelernt, sagte Müller. Er betonte, dass der Verlag die Regeln behutsam umgesetzt habe. Wenn dies alle so behutsam gemacht hätten, würde es die heutige Diskussion nicht geben, erklärte Müller. Den Kritikern hält er entgegen, dass sie vor fünf Jahren hätten sagen sollen, dass sie die Umstellung nicht wollten. (16.08.2004)

 

Bischof Hein:
Lizenz für Forschungsklonen ist «fatales Signal»

   

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat die erste britische Lizenz für das Klonen menschlicher Embryonen kritisiert. Sie sei «ein fatales Signal für Menschenwürde und Ethik in der gesamten Europäischen Union», erklärte Hein in Kassel. Damit werde das Tor für eine Haltung und Praxis geöffnet, die das menschliche Leben endgültig instrumentalisiere und verzwecke.

Die britische Behörde für Menschliche Fortpflanzung und Embryologie hatte am Mittwoch (11.08.) erstmals einen Antrag zum Klonen von Embryos zu Forschungszwecken genehmigt. Mit ihren Stammzellen wollen Forscher Krankheiten heilen. Die Entscheidung der britischen Behörde dürfe keinesfalls Nachahmer in anderen europäischen Ländern finden, forderte Bischof Hein. In Deutschland müsse am strikten Klonverbot festgehalten werden.

Hein kritisierte besonders die «Heilsversprechen» der Befürworter therapeutischen Klonens, wonach sich durch den Verbrauch von Embryonen schwerste Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Parkinson heilen ließen. Dafür fehle bislang jeder konkrete Beleg. Der Bischof regte an, dass stärker als bisher die Forschung mit Stammzellen aus dem Gewebe von Erwachsenen, so genannten adulten Stammzellen, gefördert werden solle. Dieses Verfahren könne der Wissenschaft dienen, ohne dass menschliches Leben getötet werden muss. (16.08.2004)

 

Medienexperte Weischenberg kritisiert Olympia-Berichterstattung

   

Berlin (epd). Der Journalistikprofessor Siegfried Weischenberg hat die Olympia-Berichterstattung im deutschen Fernsehen kritisiert. Es werde viel zu viel berichtet, sagte der Direktor des journalistischen Instituts der Universität Hamburg am Donnerstag im DeutschlandRadio (Berlin). Moderatoren und Reportern fehle häufig die nötige Einordnung und Distanz.

Als Beispiel nannte Weischenberg die Interviews mit deutschen Schwimmern: „Wenn diese armen Nicht-Medaillengewinner gerade aus dem Becken steigen, wird ihnen das Mikrofon unter die Nase gehalten und sie müssen dann quasi Inquisitionen über sich ergehen lassen.“ Das komme einer Art öffentlicher Hinrichtung gleich, so Weischenberg. Das gelte auch für so manche Schlagzeile in der Boulevardpresse.

Weischenberg wünschte sich einen „unaufgeregteren Sportjournalismus“. Seiner Meinung nach gilt er als Frühwarnsystem für den Journalismus allgemein. Von daher komme auch der politische Journalismus in seiner Bewertung zurzeit nicht besser weg. Dort habe es in Sachen „Aufgeregtheiten“ mittlerweile eine Art Nachahmung gegeben, sagte er. (24.08.2004)

 

Linktipp:

Die offizielle Website der Olympischen Spiele 2004 in Athen finden Sie unter:

athens2004.com

Olympia-Pfarrer kümmern sich um
deutsche Sportler in Athen

   

Hannover (epd). Zwei Pfarrer kümmern sich bei den Olympischen Spielen in Athen um das seelische Wohl der deutschen Sportler. Der evangelische Theologe Klaus-Peter Weinhold und sein katholischer Kollegen Hans-Gerd Schütt begleiten vom 13. bis zum 29. August die deutsche Mannschaft, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover mit.

Zu den Aufgaben von Weinhold und Schütt gehört danach auch die Präsenz im religiösen Zentrum der Olympischen Spiele. Dort besteht für Sportler und Betreuer ein umfassendes Programm, das verschiedene Religionen anbieten. Während der anschließenden Paralympics vertritt nach EKD-Angaben die hessische Pfarrerin Claudia Rudolff die evangelische Kirche vor Ort. Für Sportpfarrer Weinhold, früher Mitglied der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft, ist dies bereits der siebte Einsatz bei Olympischen Spielen. Während der olympischen Spiele und den anschließenden Paralympics behinderter Sportler gebe es immer wieder Anlass für begleitende Gespräche, erklärte Weinhold.

Darunter falle nicht nur das «befreiende Gespräch nach einer Niederlage», sondern auch das Überbringen schlechter Nachrichten aus der Heimat oder die Frage, wie es nach den Spielen weitergeht, so Weinhold. Zur Mannschaft gehörten nicht nur die, die im Rampenlicht stehen, sondern viele andere, die im Hintergrund dafür sorgen, dass die sportlichen Leistungen stimmen können. (05.08.2004)

 

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Kasseler Museumsnacht:
Löwenburg erstmals im Programm

   

Kassel (epd). Mit mehreren Neuerungen wollen sich rund 40 Museen und Kultureinrichtungen in Kassel bei der Museumsnacht am 4. September präsentieren. So sei erstmals auch die im Bergpark Wilhelmshöhe gelegene Löwenburg mit in das Programm einbezogen worden, erklärte der Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Kassel, Thomas-Erik Junge (CDU), bei der Vorstellung des Programms. Rund 250 Veranstaltungen werde es zwischen 17 und 24 Uhr geben.

12 Museumsstandorte sollen zudem am Abend farbig angestrahlt werden. Anders als im Jahr zuvor, in dem illuminierte Heißluftballons eines privaten Radiosenders im Bergpark für ein Verkehrschaos und viel Unmut sorgten, werde es diesmal keine unabgesprochenen Veranstaltungen geben, verwies Bernd Leifeld, Geschäftsführer der documenta-GmbH, auf die gemeinsame Vorbereitung.

Das Programm der Nacht reicht von einer Turmbesteigung des Lutherkirchturms in der Innenstadt über eine Führung zum Thema «Vollgefressen und besoffen» in der Gemäldegalerie Alte Meister bis hin zur Lesung von Straßenbahngeschichten in einer historischen Tram. (16.08.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen und Programm der Kasseler Museumsnacht finden sich unter:

museumsnacht.de

Eine Million Lichter für Not leidende Kinder

   

Berlin (epd). Mit einer Million Windlichtern wollen am Freitag (20.8.) 5.000 Berliner Schüler auf die Situation Not leidender Kinder weltweit aufmerksam machen. Die Zahl der Lichter stehe für eine Million Kinder, die jeden Monat auf der Welt sterben, sagten die Initiatoren in Berlin. Die Aktion an der Siegessäule setze ein Zeichen für «Frieden, Liebe und die Rechte aller Menschen», betonte der Konzeptkünstler Misha Bolourie, der das Projekt ins Leben rief.

Hauptpartner ist das christliche Hilfswerk World Vision, dessen deutscher Zweig in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die Berliner Schüler wenden sich mit der Aktion besonders an ihre Altersgenossen. Obwohl fast alle Staaten die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert hätten, besuchten immer noch 100 Millionen Kinder keine Schule, sagte Laura Müller, die für die 5.000 Schüler sprach.

Bei der Aktion wird der iranische Künstler Bolourie von dem Berliner Musiker Simon Stockhausen unterstützt. Er will das Lichtermeer mit einer Ton-Collage aus Kindergesängen, Naturgeräuschen und elektronischen Klängen unterlegen. Veranstalter ist der Verein Kulturpate. (19.08.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur Aktion finden Sie im Internet unter::

lichter-fuer-kinder.de

Krankenstand auf historischem Tiefstand

   

Berlin (epd). Der Krankenstand ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im ersten Halbjahr 2004 auf einen «historischen Tiefstand» gesunken. Er betrug bundesweit im Durchschnitt 3,33 Prozent, teilte das Ministerium in Berlin mit. Bei Männern (3,32 Prozent) und Frauen (3,34 Prozent) sei er nahezu gleich. 2003 hatte der Krankenstand im Jahresdurchschnitt 3,61 Prozent betragen.

Nur bei zwei Krankenkassen, der Bundesknappschaft und der See-Krankenkasse, seien noch Krankenstände von mehr als vier Prozent gemeldet worden. Die Betriebskrankenkassen lagen mit 2,83 Prozent sogar weit unter dem Durchschnitt. 2003 war der Krankenstand erstmals seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970 unter die Vier-Prozent-Grenze gesunken. (18.08.2004)

   

Zahl der Ehescheidungen steigt weiter - 2003 neuer Höchststand

   

Wiesbaden (epd). Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland nimmt weiter zu. Rund 214.000 Ehepaare ließen sich im vergangenen Jahr scheiden, das waren 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Damit sei 2003 ein neuer Höchststand bei den Scheidungen erreicht worden.

Die Hälfte der geschiedenen Paare hatte Kinder unter 18 Jahren. Den Angaben zufolge wurden rund 170.000 minderjährige Kinder zu Scheidungswaisen. Nach Angaben der Wiesbadener Behörde ist die Zahl der Ehescheidungen seit 1993 beständig gestiegen. Eine Ausnahme stellte allein das Jahr 1999 dar. (16.08.2004)

   

Hessische Landesregierung:
10,5 Millionen Euro für Kinderbetreuung

   

Wiesbaden (epd). Die hessische Landesregierung stellt in diesem Jahr 10,5 Millionen Euro für die Betreuung von Kleinst- und Schulkindern zur Verfügung. Wie Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) in Wiesbaden bekannt gab, wurde die Zahl der geförderten Plätze im Rahmen der «Offensive für Kinderbetreuung» erhöht.

Für 328 Städte und Gemeinden (2003: 318 Städte und Gemeinden) seien Landesmittel für insgesamt 29.171 Betreuungsplätze bewilligt worden, so Lautenschläger. Im vergangenen Jahr habe die Zahl der geförderten Plätze bei 25.625 gelegen.

Fördergelder erhalten unter anderem Vermittlungsstellen für Tagesmütter und Kinderkrippen zur Erweiterung ihrer Öffnungszeiten. Außerdem gibt es individuelle Zuschüsse für Tagesmütter, Kinderhorte mit Mittagsversorgung und Teilzeitbetreuungsangebote für Schüler. (16.08.2004)

   

Stadt Marburg zahlt 352.000 Euro an ehemalige Zwangsarbeiter

   

Marburg (epd). Die Stadt Marburg hat an 176 ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter insgesamt 352.000 Euro ausgezahlt. Die Betroffenen, die unter anderem aus der Ukraine, Polen, Italien und Russland stammen, hätten jeweils 2.000 Euro erhalten, teilte Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer (SPD) in Marburg mit.

Die Entschädigungen seien aber nur ein Teil des Projektes «Zwangsarbeit von Ausländern in Marburg von 1939 bis 1945», das seit 2000 von der Stadt und der Geschichtswerkstatt Marburg e.V. initiiert wurde, so Löwer weiter. Ein wichtiger Schritt sei auch die persönliche Aussöhnung. Vom 3. bis 8. Oktober würden daher rund 30 ehemaligen Zwangsarbeiter aus Polen Marburg besuchen.

Der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt, Walter Bernsdorff, erläuterte, dass Begegnungen mit Marburger Bürgern, die Befragung der Zeitzeugen durch Schüler, der Besuch ehemaliger Arbeitsstätten und eine Gedenkveranstaltung an den Gräbern ehemaliger Zwangsarbeiter geplant seien. Schon im vergangenen Jahr hatte eine Gruppe von ehemaligen Zwangsarbeitern aus der Ukraine die Stadt an der Lahn besucht. (16.08.2004)

   

Auch Diakonie will Ein-Euro-Jobs für Langzeitarbeitslose anbieten

   

Berlin (epd). Nach anderen Wohlfahrtsverbänden hat sich auch das Diakonische Werk entschlossen, Langzeitarbeitslosen Jobs im Niedriglohnsektor anzubieten. Die Stellen, die mit einem oder zwei Euro pro Stunde bezahlt werden, dürften aber nicht in der Sackgasse enden, erklärte Diakonie-Präsident Jürgen Gohde in Berlin.

Die Job müssten mit einer garantierten Mindestdauer angeboten und sozialpädagogisch begleitet werden. Menschen müssten dazu befähigt werden, wieder in den regulären Arbeitsmarkt einzusteigen, so Gohde. Die Diakonie wolle zum Erfolg der Hartz-IV-Arbeitsmarktreform beitragen.

Bei den Arbeitsgelegenheiten handelt es sich nicht um reguläre Jobs, sondern um öffentlich geförderte Beschäftigung. Die Arbeitslosen erhalten einen bis zwei Euro pro Stunde zusätzlich zum Arbeitslosengeld II und zum Wohngeld. Auch der Deutsche Caritasverband, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Arbeiterwohlfahrt wollen solche Jobs anbieten. (16.08.2004)

   

Rechtschreibreform gescheitert?
Mehrere Zeitungsverlage wollen zurück zu alter Rechtschreibung

   

Frankfurt a.M. (epd). Mehrere führende deutsche Verlage wollen zur alten Rechtschreibung zurückkehren. Als erste kündigten dies die Axel Springer AG und der «Spiegel»-Verlag für all ihre Publikationen an, ihnen folgte der Süddeutsche Verlag. Die Rechtschreibreform sei gescheitert, die Konfusion werde immer größer, erklärten Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust und Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner in Hamburg. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen (SPD), kritisierte die Entscheidung scharf. Sie trage zur Verunsicherung bei.

Nach fünf Jahren praktischer Erprobung in den Druckmedien und nach sechs Jahren in den Schulen habe die Reform weder für professionell Schreibende noch für Schüler Erleichterung oder Vereinfachung gebracht, erklärten Aust und Döpfner. Vermischungen von alter und neuer Rechtschreibung seien an der Tagesordnung. Der Süddeutsche Verlag kündigte an, er werde sich der Initiative von Döpfner und Aust anschließen. Noch sei jedoch nicht klar, wann die Umstellung erfolgen solle. Auch könnten bestimmte Regeln der neuen Rechtschreibung, die als sinnvoll empfunden würden, übernommen werden. Dies solle aber in allen Verlagshäusern einheitlich gehandhabt werden.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen (SPD), kritisierte die Initiative der Axel Springer AG und dem Spiegel Verlag. Seit 1998 lernten 12,5 Millionen Schüler die reformierte Rechtschreibung «weitestgehend ohne Probleme», sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin in Mainz. Die Entscheidung der Verlage führe «in hohem Maße zur Verunsicherung gerade bei Kindern und Jugendlichen». Die neue Rechtschreibung war am 1. August 1999 in den Zeitungsredaktionen eingeführt worden. (10.08.2004)

 

EKKW hilft Flutopfern in Asien mit 30.000 Euro

   

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) stellt für die Flutopfer in Bangladesch und Indien 30.000 Euro zur Verfügung. Wie der Sprecher der EKKW, Karl Waldeck, in Kassel mitteilte, stammt der Betrag aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres. Zugleich rief er dazu auf, den Opfern mit Spenden für die Diakonie-Katastrophenhilfe zu helfen.

Die Menschen in Bangladesch und den indischen Bundesstaaten Assam und Bhar sind seit Anfang Juli von außergewöhnlich schweren Monsunregenfällen betroffen. In Bangladesch stehen rund zwei Drittel des Landes unter Wasser, mehr als 20 Millionen Menschen sind von dem Verlust von Wohnung, Zerstörung von Schulen, Straßen, Feldern und Fischteichen, betroffen.

Spendenkonto der Diakonie-Katastrophenhilfe: Konto 502-707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70), Kennwort: «Überschwemmungen Asien». (10.08.2004)

 

Spendenkonto:

Diakonie-Katastrophen-
hilfe: Konto 502-707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70), Kennwort: «Über-
schwemmungen Asien».

diakonie-katastrophenhilfe.de

Umfrage:
Deutsche durch Hartz-Reform zutiefst verunsichert

   

Hamburg (epd). Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe hat die Deutschen nach einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Hamburger Magazins «Stern» zutiefst verunsichert. 59 Prozent der Angestellten und 83 Prozent der Arbeiter seien besorgt, dass sie ihren Lebensstandard drastisch einschränken müssten, wenn sie arbeitslos werden, teilte der «Stern» mit. Besonders groß sei diese Furcht bei den unter 30-Jährigen (63 Prozent).

Die Mehrheit lehnt laut der Umfrage die in der Hartz-Reform vorgesehene Abschaffung der bisherigen Arbeitslosenhilfe ab. 56 Prozent finden es falsch, dass Arbeitslose, die länger ohne Job sind, weniger Geld bekommen, 36 Prozent sind dafür. Allerdings halten es 53 Prozent der Deutschen für richtig, dass Langzeitarbeitslose künftig jede zumutbare Arbeit annehmen müssen. Befragt wurden 1.005 Bundesbürger. (05.08.2004)

 

Rastplätze für die Seele
Autobahnkirchen laden zum Verweilen ein

   

Hannover (medio). 25 Kirchen und Kapellen am Rande der deutschen Autobahnen laden als Orte der Besinnung und der Ruhe zum Verweilen oder zum stillen Gebet ein. Als «Rastplätze für die Seele» ziehen die Autobahnkirchen vor allem in der sommerlichen Reisezeit vermehrt Besucher an.

Jährlich kämen rund eine Million Menschen in die Kirchen und Kapellen an den Schnellstraßen, heisst es in einem Newsletter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). An einem bundesweiten Aktionstag am 15. August soll in fast allen Autobahnkirchen um 15 Uhr eine Andacht mit Reisesegen stattfinden, schreibt die EKD weiter. (05.08.2004)

 

Linktipp:

Ein Überblick über Kirchen und Kapellen an deutschen Autobahnen ist zu finden unter:

autobahnkirche.info

Hessischer Tag des offenen Denkmals wird am Edersee eröffnet

   

Wiesbaden (epd). «Wie läuft's?» - unter dem Themenschwerpunkt Wasser steht der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 12. September. Das Motto solle dazu anregen, sich mit den vielfältigen Verbindungen von Denkmälern mit diesem Element zu beschäftigen, erklärte Gerd Weiß, Präsident des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege, in Wiesbaden.

Der hessische Tag des offenen Denkmals wird bereits am 11. September um 14.30 Uhr in der Turbinenhalle des Kraftwerkes Hemfurth I am Fuße der Edersee-Talsperre eröffnet. Den Festakt gestalten unter anderen der hessische Kunstminister Udo Corts (CDU) und der oberste Denkmalpfleger des Landes, Gerd Weiß.

Zu den am 12. September zugänglichen Denkmälern gehören Wasserschlösser, Wasserspiele in barocken Parkanlagen, Brunnen oder Brunnenhäuser, Schleusenanlagen, Gradierwerke oder Pumpstationen. Zu bestaunen sein werden etwa die Wasserkünste im Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel, die durch Wasserkraft angetriebene Nerobergbahn in Wiesbaden oder der Schiffstunnel der Lahn in Weilburg.

Aber auch auf andere Wasserdenkmäler wie historische Schwimmbäder sowie die Schleuse am Main in Eddersheim mit ihrer Schleusensiedlung wird besonders aufmerksam gemacht. Daneben zeigen mehr als 80 Kirchen, Kapellen und Klöster ihre Kunstschätze und bieten Führungen an. Auch Synagogen und ehemalige jüdische Friedhöfe werden am 12. September zu besichtigen sein. (10.08.2004)

   

Spendenaufruf für Sudan-Flüchtlinge

   

Frankfurt a.M. (epd). Hilfsorganisationen rufen unter dem Kennwort «Sudan» zu Spenden für die rund 1,2 Millionen Flüchtlinge auf, die vor der Gewalt in Darfur geflohen sind.

DIAKONIE KATASTROPHENHILFE - Soforthilfe fuer Sudan

Spendenkonto der Diakonie-Katastrophenhilfe:

Diakonie-Katastrophenhilfe:
Konto 502-707
Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70

 

Weitere Spenden-
konten:

Weitere Spendenkonten finden Sie auf den Seiten der EKD:

ekd.de/(...)

Kirchen in Nahost bitten um Solidarität
mit Christen im Irak

   

Genf/Kuala Lumpur (epd). Vertreter von Kirchen im Nahen Osten haben haben nach den Anschlägen vom Sonntag (1.8.) zu besonderer Solidarität mit den Christen im Irak aufgerufen. Bischof Nareg Alezemian von der armenisch-apostolischen Kirche im Libanon sagte auf einer Ökumene-Konferenz in Kuala Lumpur (Malaysia), es sei das erste Mal, dass irakische Kirchen zur Zielscheibe wurden. «Wir verurteilen diese Anschläge und wir sind sehr besorgt», sagte er nach Angaben des Weltkirchenrats in Genf.

Der syrisch-orthodoxe Metropolit von Antiochien, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim (Syrien), rief Christen und Muslime eindringlich zum Dialog auf. Die Religionsgemeinschaften sollten sich nicht nur über theologische Angelegenheiten austauschen, sondern auch über Fragen Lebens und Arbeitsfragen, sagte er. Zugleich baten die beiden Geistlichen die Menschen und Regierungen im Nahen Osten und weltweit, für den Frieden zu arbeiten. «Ich appelliere an die arabische Welt, die einen Friedensplan unterstützen kann und das irakische Volk selbst», sagte Gregorios.

Nach Informationen des Weltkirchenrats wurden drei Kirchen und zwei Klöster verschiedener Konfessionen im Irak zum Ziel von Bombenanschlägen. Eine weitere Autobombe konnte entschärft werden. Den Angaben zufolge wurden durch die Explosionen in Bagdad auch die Büros des Mittelöstlichen Kirchenrats und der ökumenischen Hilfsaktion ACT beschädigt, mit denen die Diakonie-Katastrophenhilfe zusammenarbeitet. (04.08.2004)

 

Linktipp:

Mehr Informationen zur Ökumene-Konferenz in Kuala Lumpur unter:

www.wcc-coe.org

Bundesregierung:
Auszahlungstermin von Arbeitslosengeld II noch offen

   

Berlin (epd). Die Frage, wann das neue Arbeitslosengeld II ausgezahlt wird, ist der Bundesregierung zufolge noch nicht entschieden. Spekulationen der vergangenen Tage wies der stellvertretende Regierungssprecher Hans Langguth in Berlin zurück. Abschließend werde über dieses Problem bei der Kabinettsklausur in Bonn Anfang September beraten. Langguth betonte, dass Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehe.

Empfänger von Arbeitslosenhilfe erhalten ihre Leistung am Monatsende. Wenn sie ab Januar 2005 berechtigt sind, Arbeitslosengeld II zu bekommen, soll ihnen dies nach dem bisherigen Stand erst zum 1. Februar ausgezahlt werden. Unklar ist dabei, ob die Regierung davon ausgeht, dass die Langzeitarbeitslosen ihre Dezemberleistung rückwirkend für den Dezember oder bereits für den Januar verwenden.

Sollte das Arbeitslosengeld II doch schon zum 1. Januar 2005 ausgezahlt werden, würde dies zusätzliche Kosten von 1,8 Milliarden Euro verursachen, so das Bundesarbeitsministerium. Diese Summe ist bislang nicht im Haushalt für 2005 eingeplant. Eine Anpassung sei aber möglich, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Die Bundesregierung betonte, dass es sich nicht um eine Leistungskürzung handele. (05.08.2004)

 

Deutsche Straßenzeitungen mit gemeinsamer Ausgabe

   

Göttingen (epd). Straßen- und Obdachlosen-Magazine aus ganz Deutschland erscheinen im August erstmals mit einer gemeinsamen Ausgabe. Das Blatt mit dem Namen «Wir» werde in den kommenden Wochen in vielen Städten auf Straßen und Plätzen verkauft, teilte die Redaktion der an der Initiative beteiligten Göttinger Zeitung «TagesSatz» mit.

Durch die bundesweite Ausgabe wollen die Zeitungen mehr Verständnis für die Situation und die Probleme von Menschen in sozialer Not schaffen. Gleichzeitig sollen die einzelnen Straßenmagazine stärker in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, hieß es weiter. Die derzeit 30 regelmäßig erscheinenden Straßenzeitungen in Deutschland haben eine monatliche Gesamtauflage von rund einer Viertelmillion Exemplaren. (04.08.2004)

 

Linktipp:

«TagesSatz - Das Straßenmagazin» finden Sie im Internet unter:

www.tagessatz.de

Evangelische Medienzentrale:
Film über Satanismus besonders gefragt

   

Kassel (epd). Ein Film zum Thema Satanismus war im Jahr 2003 das am stärksten nachgefragte Sachvideo der Evangelischen Medienzentrale Kassel. Platz zwei nimmt ein Film zum Thema «Der Sabbat und die Synagoge» ein. Dies geht aus einer Aufstellung der «Filmhits» der Medienzentrale hervor. Bei den Spielfilmen auf Video liegt der Film «Zehn Dinge, die ich an dir hasse» an erster Stelle, bei den DVDs der Film «Die fabelhafte Welt der Amélie».

In der Medienzentrale liegen rund 4.000 Medien zur Ausleihe bereit, die zum Gebrauch in Schulen, Kirchengemeinden, Jugendzentren und Altenclubs verwendet werden können. Ausleiheberechtigt sind Lehrer, Pfarrer und andere Multiplikatoren, die mit Gruppen arbeiten. (05.08.2004)

 

Linktipp:

Die Evangelischen Medienzentrale in Kassel finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/ medienzentrale

Geistliche mit langem Atem
13 Pfarrerinnen und Pfarrer bei Halbmarathon in Fulda

   

Fulda (medio). Dass Pfarrerinnen und Pfarrer nicht nur mit Worten umgehen können, sondern auch sportlich eine gute Figur machen, soll am 5. September ab 9.30 Uhr beim Halbmarathon in Fulda auf dem Prüfstand stehen. Zum ersten Mal nimmt ein Team an dem Sportevent teil, das nur aus Geistlichen besteht, teilte Fredy F. Henning (Medienbeauftragter im Sprengel Hanau) mit.

Auf Initiative von Bengt Seeberg, Dekan des Kirchenkreises Fulda, gehen 13 Läuferinnen und Läufer aus dem Kirchenkreis Fulda und den benachbarten Kirchenkreisen Schlüchtern und Hanau-Land an den Start. Seeberg, der auch Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft «Kirche und Sport» ist, gibt sich optimistisch: «Das Besondere an diesem Lauf ist, dass nicht die Einzelleistung, sondern die Leistung der gesamten Mannschaft zählt. Erst wenn das Team vor dem Wimpelträger über die Ziellinie läuft, wird die Zeit gestoppt. Obwohl wir auch ambitionierte sportliche Pfarrer dabei haben, halten wir es biblisch, dass wir auf den Schwächsten Rücksicht nehmen», so Seeberg.

Ausgestattet mit roten Trikots und der Aufschrift «Angefeuert» wird das Läuferteam schon auf den Landeskirchentag 2006 in Gelnhausen aufmerksam machen. (04.08.2004)

 

Landeskirche strafft ihre Verwaltung

   

Kassel (epd). Die Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) will ihren Verwaltungsapparat straffen. Die Zahl der Dezernate im Kasseler Landeskirchenamt solle von derzeit zwölf auf sechs halbiert werden, heißt es dazu in einem dem epd vorliegenden Brief von Bischof Martin Hein, der an Synodale, Pfarrer, Kirchenbeamte versandt wurde.

«In der Endstufe wird es neben den Dezernaten der Prälatin und des Vizepräsidenten je zwei weitere theologische und juristische Dezernate geben», schreibt Hein. Zurzeit gibt es je sechs theologische und juristische Dezernate. Mit der Umgestaltung, die auf den Vorschlag einer Unternehmensberatung zurückgeht, werde umgehend begonnen. So wird eine Ende April durch Pensionierung frei gewordene Dezernentenstelle nicht mehr besetzt. Besondere Aufgaben, die mit dem Bischofsamt und der öffentlichen Wahrnehmung der Kirche zu tun haben, sollen künftig in einer besonderen Stabsstelle gebündelt werden.

Ziel des Umbaus sei es, das aus dem Bischof, der Prälatin, dem Vizepräsidenten und den Dezernenten bestehende «Kollegium» stärker strategisch auszurichten. Viele Aufgaben, die bisher von Dezernenten wahrgenommen wurden, sollen auf eine «operative Ebene» verlagert oder aufgegeben werden, erläutert Hein in dem Brief. Man sehe, dass sich die zurückgehende Bevölkerungszahl auf die Arbeit und die finanzielle Basis der Kirche auswirke, weist Hein auch auf ökonomische Beweggründe für die Umstrukturierung hin.

Vizepräsident Friedrich Ristow versicherte gegenüber dem epd, dass bei der Umgestaltung von betriebsbedingten Kündigungen abgesehen werden soll. Auch sei nicht daran gedacht, Mitarbeiter mit Abfindungen zum Verzicht auf ihre Stelle zu bewegen. «Wir wollen den Umbau sozialverträglich gestalten», sagte er. Konkrete Zahlen darüber, ob und wie viele Stellen außer den Dezernentenstellen abgebaut werden sollen, gebe es derzeit nicht. Da die EKKW aber - anders als andere Landeskirchen - die Anzahl der Mitarbeiter zu finanziell besseren Zeiten nicht überproportional ausgeweitet habe, müsse sie nun auch nicht so viel reduzieren, erläuterte Ristow.

Nach seinen Angaben wird es im Jahr 2030 noch etwa 800.000 Kirchenmitglieder in der EKKW geben, 20 Prozent weniger als heute. Die Zahl der Kirchensteuerzahler sinke aber um 50 Prozent. Kirchensteuer zahlt nur, wer Lohn- oder Einkommensteuer zahlt - in der EKKW derzeit rund ein Drittel der Mitglieder. (30.07.2004)

 

22.000 Vorschläge für das «schönste deutsche Wort»

   

Berlin (epd). Der Deutsche Sprachrat hat für seinen Wettbewerb zum «schönsten deutschen Wort» mehr als 22.000 Vorschläge erhalten. Die Zahl der Einsendungen übertreffe damit bei weitem die Erwartungen, teilte eine Sprecherin der Organisation in Berlin mit. Die Preisverleihung für den unter Leitung des Goethe-Instituts ausgetragenen Wettbewerb soll im Oktober im Rahmen einer Fernsehsendung des WDR erfolgen. Am Wochenende lief die dreimonatige Vorschlagsfrist aus.

Das Rennen sei durch die Vielzahl der Nennungen völlig offen, hieß es weiter. Zu den prominenten Einsendern gehörten unter anderen die Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos), die «Erfahrungsschatz» vorgeschlagen habe, und Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) mit ihrem Vorschlag «Wiesenschaumkraut». Gekürt wird das schönste deutsche Wort von einer 14-köpfigen Jury.

Der im Mai vergangenen Jahres gegründete Sprachrat ist ein Zusammenschluss des Instituts für deutsche Sprache (Mannheim), der Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) und dem Goethe-Institut. In der Regel wird jedes Jahr ein altes Wort mit neuer Bedeutung zum «Wort des Jahres» gekürt sowie das «Unwort des Jahres» mit einer moralisch bedenklichen Bedeutung. (04.08.2004)

   

Diakonie:
8.000 Flüchtlinge in Darfur haben nur einen Brunnen

   

Khartum (epd). Die Diakonie-Katastrophenhilfe hat sich besorgt über die extreme Not der Flüchtlinge in der sudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur geäußert. «Manche Familie hat nur eine Hütte aus drei Ästen und einem Tuch darüber, die die Regenzeit nicht überstehen wird», sagte die Sprecherin der evangelischen Organisation, Gesine Wolfinger, in der sudanesischen Hauptstadt Khartum in einem epd-Gespräch. In einigen Lagern müssten sich 8.000 Menschen einen einzigen Brunnen teilen.

Oft sind die Flüchtlinge in Darfur nach Wolfingers Worten niedergedrückt, verunsichert und traumatisiert. Einige hätten berichtet, dass ihre Dörfer abgebrannt oder sogar aus Hubschraubern bombardiert worden seien. Die Angst vor den Dschandschawid-Reitermilizen sei groß, eine Rückkehr für die Flüchtlinge nicht vorstellbar. «Die Bedrohung ist da und auch spürbar», sagte Wolfinger nach einem Darfur-Besuch. Viele Familien hätten Tote zu beklagen.

Kirchliche Hilfswerke, darunter Diakonie und Caritas, wollen in den nächsten 18 Monaten 500.000 Flüchtlinge in Darfur und im Nachbarland Tschad versorgen. Für das umfangreiche Hilfsprogramm sind 17 Millionen US-Dollar veranschlagt. Bislang sind vier Millionen Dollar zugesagt. (28.07.2004)

   

Erstes deutsches Festival der komischen
Literatur in Kassel

   

Kassel (epd). Erstmals findet in Deutschland ein Festival der komischen Literatur statt. Wie Friedrich W. Block von der veranstaltenden Stiftung Brückner-Kühner in Kassel mitteilte, wird es in der Zeit vom 30. September bis 3. Oktober in Kassel an verschiedenen Orten Lesungen, Theater, Hörspielaufführungen sowie eine Ausstellung geben. Als Gäste konnten unter anderem Harry Rowohlt, Franz Hohler, Franzobel und Ingomar von Kieseritzky gewonnen werden.

Das Festival steht unter dem Motto «12 Stunden bis zur Ewigkeit». Die Stiftung Brückner-Kühner, die seit 20 Jahren besteht, vergibt regelmäßig den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und veranstaltet zudem das Kasseler Komikkolloquium. (28.07.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen und Programm unter:

12-stunden-bis-zur-ewigkeit.de

Kirchen suchen die besten deutschen Gospel-Sänger

   

Hamburg/Bochum (epd). Die beiden großen Kirchen wollen in sechs Wochen die besten deutschen Gospel-Sänger küren. Beim Gospelkirchentag in Bochum werde am 4. September der erste deutsche «Gospel Award» verliehen, teilten die Veranstalter in Hamburg mit. Die religiöse Gospelmusik sei inzwischen Teil der deutschen Musikkultur, erklärte der Fernsehbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz.

Der mit 5.000 Euro dotierte Gospel Award wird von der EKD, der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, dem Privatsender RTL und dem christlichen Hilfswerk World Vision unterstützt. Die sechs Kandidaten für das Finale stehen bereits fest. Es sind Betty Heller aus Gelsenkirchen und Felicia Taylor aus dem hessischen Dietzenbach, die Ensembles «His Voice» aus Aachen und «The Gospel Messengers» aus München sowie die Chöre «GrooveChor» (Hamburg) und «White Gospel Movement Projekt» aus Kulmbach.

Die zwei Solisten und vier Gruppen wurden von einer sechsköpfigen Jury aus knapp 300 Bewerbungen ausgewählt, so die Initiative Gospel. Die Nominierten treten am 4. September auf dem Gospelkirchentag live gegeneinander an. Das nach Veranstalterangaben größte europäische Gospel-Festival findet vom 3. bis 5. September statt. Bisher hätten sich über 2.000 aktive Teilnehmer und rund 65 Chöre zu dem Treffen angemeldet. (28.07.2004)

 

Linktipp:

Mehr Informationen zum Gospelkirchentag und dem ersten deutschen «Gospel Award» unter:

gospel-kirchentag.de

Besucher von Jugendevangelisation
spenden 80.000 Euro

   

Kassel (epd). Mehr als 80.000 Euro für Kinder und Jugendliche ohne ein Zuhause haben die Besucher der Jugendevangelisation «JesusHouse» vom 16. bis 20. März dieses Jahres gesammelt. Wie Frieder Trommer von ProChrist e.V., dem Trägerverein von JesusHouse, in Kassel mitteilte, ist die Sammlung an einem Tag der Veranstaltungswoche erfolgt. Dies zeige, dass auch junge Menschen ein Herz für andere haben. 14-Jährige, Auszubildende und Studenten hätten den Großteil des Publikums gebildet.

Die 80.000 Euro kommen dem Blauen Kreuz in Mecklenburg-Vorpommern, dem CVJM-Weltdienst, dem Jugendbund Entschieden für Christus, dem Zentrum für Mission und Evangelisation in Kroatien sowie der Hilfsorganisation World Vision zu gleichen Teilen zugute. Mit dem Geld werden Projekte dieser Organisationen in Deutschland, Kolumbien, Indien, Kroatien und Uganda unterstützt, bei denen Jugendlichen ohne ein Zuhause geholfen wird.

Rund ein Viertel der 2.114 Gemeinden und Gruppen, die zu JesusHouse in Deutschland eingeladen hatten, kamen aus den evangelischen Landeskirchen, gab Trommer weiter bekannt. Unter den Besuchern seien 28 Prozent als «gemeindefremd» eingestuft worden, ein bemerkenswerter Erfolg, so Trommer. Angesichts der großen Resonanz soll JesusHouse wiederholt werden. Ein Termin stehe allerdings noch nicht fest. (28.07.2004)

   

Kirchenpolitischen Situation in Kurhessen-Waldeck 1936 - 1939
Editionsausschuss will neue Texte aus «Bekennender Kirche» zugänglich machen

   

Hofgeismar (medio). Vielfältige Rundbriefe, Thesen und Texte aus der Zeit des sogenannten «Kirchenkampfes» in Kurhessen-Waldeck will ein Editionsausschuss sichten und in kommentierter Form der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das teilte Studienleiter Dr. Michael Dorhs vom Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar mit, der die Arbeit des Ausschusses leiten wird. Der Ausschuss konstituierte sich kürzlich auf Anregung von Bischof Dr. Martin Hein in Kassel.

In ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit sollen die ca. 130 Dokumente bearbeitet und durch Anmerkungen in ihren zeitgeschichtlichen Kontext eingeordnet werden. Das aus den Beständen des Landeskirchlichen Archivs stammende Quellenmaterial vermittele ein differenziertes Bild der kirchenpolitischen Situation in Kurhessen-Waldeck aus der Perspektive der Bekennenden Kirche unter ihrem damaligen Vorsitzenden Prof. Dr. Hans von Soden (Marburg), so Dorhs. Der Zeitraum der dokumentierten Ereignisse umfasse die Jahre 1936 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939. Ob es zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Fortsetzung der Edition bis zum Kriegsende 1945 kommen wird, sei derzeit noch offen.

Erscheinen sollen die Ergebnisse der jetzt begonnenen Editionsarbeit als Band II von «Kirche im Widerspruch» in den «Quellen und Studien zur hessischen Kirchengeschichte» der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Die Veröffentlichung ist für 2008 geplant. Im Band I liegen seit 1996 die Rundbriefe der Bekennenden Kirche Kurhessen-Waldecks von 1933 bis 1935 in kommentierter Form vor. (28.07.2004)

   

Sudans Regierung will Vertriebene
in ihre Dörfer zurückbringen

   

Nairobi (epd). Die sudanesische Regierung will offenbar Vertriebene in der Krisenregion Darfur in ihre Heimatdörfer zurückführen. Ein Sprecher der Behörden wies gegenüber dem britischen Sender BBC (online) aber Vorwürfe zurück, es handele sich um zwangsweise Umsiedlungen. UN-Vertreter hatten die Befürchtung geäußert, zehntausende Flüchtlinge sollten gegen ihren Willen aus den Lagern vertrieben werden.

Nach Angaben der UN-Koordinierungsstelle für humanitäre Einsätze in Nairobi/Kenia hat die Zahl der Vertriebenen innerhalb Darfurs die Millionengrenze überschritten. Aus Angst vor anhaltenden Angriffen bewaffneter Milizen seien 100.000 neue Flüchtlinge in den Lagern aufgenommen worden. Vor dem Hintergrund der anhaltende Kämpfe sei eine Rückführung der Menschen höchst bedenklich.

Eine UN-Sprecherin bestätigte gegenüber epd, dass lokale Behörden geplant hätten rund 20.000 von 80.000 Flüchtlingen aus einem Lager in andere Gebiete umzusiedeln. Erst nachdem Hilfsgruppen Einspruch erhoben hätten, sei dieser Plan aufgegeben worden. Der Konflikt in der westsudanesischen Darfur-Region hält seit 17 Monaten an. Die Vereinten Nationen sprechen von der derzeit schlimmsten humanitären Katastrophe. (23.07.2004)

 

EKKW:
Zehn Prozent weniger Kirchensteuereinnahmen
als im Vorjahr

   

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat im ersten Halbjahr 2004 knapp zehn Prozent weniger Kirchensteuern eingenommen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies entspreche jedoch den für das laufende Jahr vorgenommenen Schätzungen, erklärte Friedrich Ristow, Vizepräsident der EKKW, auf epd-Anfrage. Für 2004 hatte die EKKW ein Minus von zehn Prozent prognostiziert. «Ich nehme an, dass wir am Jahresende eine Punktlandung machen werden», erwartet Ristow ein Endergebnis in enger Nähe zur Prognose.

Schwer einzuschätzen sei im Hinblick auf das Kirchensteueraufkommen im zweiten Halbjahr die Streichung von Sonderzulagen in vielen Betrieben. Andererseits ziehe die Konjunktur momentan wieder etwas an. Ein Anlass zur Panik bestehe nicht, erklärte Ristow. Man müsse sich aber auf die neue Situation einstellen.

Hauptproblem der langfristigen Entwicklung sei die demographische Veränderung der Gesellschaft. So könne man davon ausgehen, dass im Jahr 2030 rund 800.000 Mitglieder der EKKW angehörten. Dies wären rund 20 Prozent weniger als heute (972.000 Mitglieder). Die Anzahl der Kirchensteuerzahler werde sich aber auf Grund der Altersstruktur um 50 Prozent reduzieren. (23.07.2004)

 

Download:

In der Borschüre «Kirchensteuer konkret» der EKKW können Sie sich umfassend zum Thema informieren: Warum? Wofür? Wer zahlt?:

PDF-Dokument Kirchensteuer konkret

Förderverein engagiert sich für den Wiederaufbau der ältesten lutherischen Kirche Russlands

   

Kassel (epd). Der im vergangenen Jahr gegründete Förderverein Kirchbau Jaroslawl ist seinem Ziel, die älteste lutherische Kirche in Russland wieder aufzubauen, deutlich näher gekommen. Für einen ersten Bauabschnitt habe man bereits 70.000 Euro gesammelt, weitere 30.000 seien noch nötig, teilte Geschäftsführer Willi Stiel in Kassel mit. Erst vor kurzem sei eine Spende in Höhe von 5.000 Euro des christlichen «Bund ohne Namen» eingegangen.

Die Kirche in Jaroslawl wurde 1846 errichtet. Um die Jahrhundertwende umfasste das Kirchspiel Jaroslawl-Kostroma-Wologda weit über 2.000 Mitglieder. Unter der kommunistischen Diktatur wurde die lutherische Gemeinde verboten, ihre Kirche wurde enteignet und zu einem dreistöckigen Bürohaus umgebaut.

1994 konnte die lutherische Gemeinde neu gegründet werden, sie umfasst derzeit rund 70 Mitglieder. Das Kirchengebäude erhielt die Gemeinde 1999 vollständig zurück. Seither bemüht man sich um die Restaurierung der lange Zeit zweckentfremdeten und baufällig gewordenen Kirche. (23.07.2004)

  Spenden:

Spendenkontonummer: 2488, BLZ: 520 604 10 bei der EKK Kassel.

Neuer Pilgerweg eröffnet:
«Bonifatius-Route» von Mainz nach Fulda

   

Mainz/Heldenbergen (epd/medio). Zur Erinnerung an den vor 1.250 Jahren ermordeten Missionar Bonifatius ist ein 180 Kilometer langer Pilgerweg von Mainz nach Fulda eröffnet worden. An dem Festakt in Mainz am 10.7. nahmen die Spitzen der evangelischen und katholischen Kirche, Bischof Wolfgang Huber und Kardinal Karl Lehmann teil.

Die gemeinsame Eröffnung des Pilgerwegs sei ein sehr gutes ökumenisches Zeichen, sagte Huber, der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. In einem Vortrag würdigte er Bonifatius als Mitbegründer der Freiheit in Europa. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, sagte, das Leben als Pilger habe den früheren Mainzer Bischof Bonifatius gekennzeichnet. Auch heute brauche das Leben die Langsamkeit und Bedächtigkeit des Pilgerns.

Die fünfte Etappe der Route endete am 14.7. in Nidderau-Heldenbergen. Dort erwarteten Kardinal Lehmann und Propst Gerhard Pauli (Sprengel Hanau der EKKW) rund 70 Pilger, die erstmals die Bonifatius-Route entlang pilgerten, zu einem ökumenischen Festgottesdienst. Ebenfalls mit einem ökumenischen Gottesdienst endet die Eröffnung der Route am Sonntag (25.7.) im Dom zu Fulda, der letzten Ruhestätte von Bonifatius.

Die Bonifatius-Route erinnert an die Überführung der Gebeine des später «Apostel der Deutschen» genannten Missionars im Juli 754 von seinem Bischofssitz Mainz zu seiner Grabstätte in Fulda. Der Weg ist mit rot-weißen Hinweistafeln ausgeschildert, auf denen ein Kreuz und ein Bischofsstab abgebildet sind. (21.07.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur «Bonifatius-Route» finden Sie im Internet unter:

bonifatius-route.de

www.bonifatius-route.de

Playmobil-Nonnen sollen Kinderzimmer erobern

   

Zirndorf (epd). Klösterliches Leben hält Einzug in die Playmobil-Kisten der Kinderzimmer: Der Spielzeughersteller hat erstmals eine Nonne im Programm. Die Ordensfrau im schwarzen Habit mit Kreuz wird als Einzelfigur auf den Markt gebracht. Mit ihren grauen Haaren, so Pressesprecherin Gisela Kupiak im mittelfränkischen Zirndorf, könne es sich auch um eine Abtissin handeln.

Bisher gibt es im aktuellen Playmobil-Programm die Arche Noah und die Weihnachtskrippe mit den Heiligen Drei Königen. Vor allem die Arche mit ihren vielen Tieren sei ein «Renner», so Kupiak. Es habe auch von Pfarrern und Gemeinde-Pädagogen zahlreiche Anfragen gegeben, die mit den Figuren biblische Themen im Unterricht behandeln.

Etwa zwei Jahre lang wird die Nonne aller Voraussicht nach in den Verkaufsregalen stehen. Ob sie sich in den Kinderzimmern als Teil der modernen Lebenswelt einrichtet, bleibt zumindest fraglich. Die Figur gehört zur Edition «Ritterwelt» und muss sich gegen Ritter, Drachen, Raubritter und das weiße Schlossgespenst behaupten. Für die mittelalterliche Welt sei die Nonne auch deshalb wichtig, so Kupiak, weil auf den Ritterburgen von Playmobil bislang Frauenmangel herrscht. (21.07.2004)

 
(Foto: playmobil.de)

ProChrist geht 2006 in neue Runde

   

Kassel (epd). Die evangelistische Veranstaltungsreihe «ProChrist» soll auch im Jahre 2006 fortgesetzt werden. Wie die Geschäftsstelle von ProChrist in Kassel mitteilte, ist die Olympiahalle in München dafür als Veranstaltungsort vorgesehen. Von dort aus soll das Ereignis an über 1.000 Orte in Deutschland sowie mehrere 100 Orte in europäischen Ländern live per Satellit übertragen werden. Das Motto der Veranstaltung im Jahre 2006 lautet «Zweifeln und Staunen». Fortgesetzt werden soll auch die Jugendveranstaltungsreihe «JesusHouse», die im März dieses Jahres in Berlin startete. Ein genauer Termin hierfür werde in den kommenden Monaten festgelegt.

Die Initiative ProChrist begann 1993 in Deutschland mit einer Satellitenübertragung einer Evangelisationsveranstaltung aus der Grugahalle in Essen, wo der US-amerikanische Pastor Billy Graham sprach. 1995, 1997, 2000 und im Jahr 2003 folgten weitere Veranstaltungen unter dem Titel «ProChrist» mit Ulrich Parzany, Generalsekretär des CVJM, als Redner. Pro Christ wird unterstützt von Christen unterschiedlicher Kirchen und Konfessionen. (21.07.2004)

 

Linktipp:

«ProChrist» finden Sie im Internet unter:

prochrist.de

www.prochrist.de

Versand der Anträge auf Arbeitslosengeld II
hat begonnen

   

Berlin/Nürnberg (epd). Die Bundesagentur für Arbeit hat mit dem Versand der Anträge für das neue Arbeitslosengeld II an die Empfänger von Arbeitslosenhilfe begonnen. Bis Mitte September sollen 2,2 Millionen Menschen die Unterlagen erhalten, teilte ein Sprecher der Bundesagentur in Nürnberg mit.

Mit den Anträgen können die Betroffenen die neue Leistung beantragen, die aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe hervorgeht. Die Bundesagentur rief dazu auf, die Unterlagen möglichst frühzeitig auszufüllen, damit ab Januar 2005 nahtlos das Arbeitslosengeld II vergeben werden kann.

Am 1. September sollen bei der Bundesagentur für Arbeit außerdem 1.700 Jugendliche eine Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsförderung beginnen. In der dreijährigen Ausbildung sollen sie unter anderem lernen, bei der Arbeitsvermittlung mitzuhelfen, Kunden beim Ausfüllen der Anträge zu unterstützen und Anträge zu bearbeiten, teilte die Bundesagentur mit. Auf Grund der angespannten Situation am Arbeitsmarkt hat die Agentur nach eigenen Angaben 900 Ausbildungsplätze mehr als ursprünglich geplant zur Verfügung gestellt. (21.07.2004)

 

Internationaler Suchdienst weitet Mitarbeiterteam aus

   

Bad Arolsen (epd). Der Internationale Suchdienst (ISD) hat bedingt durch die anhaltend hohe Anzahl an Anfragen zwölf neue Stellen eingerichtet. Wie die Pressestelle des ISD in Bad Arolsen mitteilte, seien erst zum Jahresende 2003 insgesamt 30 Stellen gestrichen worden. Verhandlungen mit dem Bundesinnenministerium hätten aber nun erneut zur Einrichtung der neuen befristeten Stellen geführt. Die Zahl der noch zu bearbeitenden Anfragen sei im ersten Halbjahr auf fast eine halbe Million angestiegen. Die Zahl der Gesamtbeschäftigten betrage nunmehr 386 Personen.

Der ISD wurde geschaffen, um Vermisste des 2. Weltkrieges zu suchen und deren Unterlagen zu sammeln, ordnen, aufzubewahren und auszuwerten. Seine Geschichte lässt sich bis ins Jahr 1943 zurückverfolgen. Seit 1955 ist er eine internationale Einrichtung des Internationalen Roten Kreuzes. Auch Anträge, die den Zwangsarbeiterentschädigungsfonds betreffen, fallen unter das Mandat des ISD. (21.07.2004)

 

Linktipp:

Den Internationalen Suchdienst finden Sie im Internet unter:

its-arolsen.org

Appell an USA:
Todesstrafe für Jugendliche abschaffen

   

Washington (epd). Die Europäische Union, mehrere weitere Regierungen sowie amerikanische Kirchen haben an den Obersten US-Gerichtshof appelliert, die Todesstrafe für Jugendliche abzuschaffen. Wie das Todesstrafen-Informationszentrum in Washington mitteilte, vertreten sie die Auffassung, die Hinrichtung von zur Tatzeit Minderjährigen verstoße gegen allgemein anerkannte internationale Menschenrechtsnormen. Der Appell wurde auch von 15 Friedensnobelpreisträgern und Anwaltsverbänden unterzeichnet.

In amerikanischen Todeszellen sitzen zurzeit 72 Häftlinge, die zur Tatzeit minderjährig waren. Die Appelle wurden als so genannte «amicus-curiae»-Anträge («Freund des Gerichts») eingereicht. Damit können in den USA nicht direkt an Rechtsstreitigkeiten Beteiligte ihre Meinung vorbringen.

Die Obersten Richter befassen sich im Herbst mit dem Berufungsantrag des zur Tatzeit 17- jährigen Raubmörders Christopher Simmons gegen das Todesurteil. Die Verteidiger erklärten, dies verstoße wegen des Alters gegen das US-Verfassungsverbot «grausamer und ungewöhnlicher» Strafen. Vier der neun Obersten Richter hatten kürzlich in einem Urteil die Auffassung vertreten, die Todesstrafe für Jugendliche sei verfassungswidrig. (21.07.2004)

   

Rund 12.000 junge Menschen leben
in Heimen oder in Pflegefamilien

   

Wiesbaden (epd). Ende 2003 erhielten in Hessen 12.350 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige unter 27 Jahren Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses, das waren rund 900 oder acht Prozent mehr als 2002. Damit habe sich die Anzahl der jungen Menschen in Erziehung außerhalb des Elternhauses seit 1991 mehr als vervierfacht, teilte das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden mit.

Im vergangenen Jahr lebten von den 12.350 Kindern und Jugendlichen 5.750 oder fast 47 Prozent in einem Heim und 3.300 (27 Prozent) in Vollzeitpflege in einer anderen Familie. Weitere 1.800 Personen (15 Prozent) erhielten Hilfe in einer Tagesgruppe, und 950 junge Leute (knapp acht Prozent) lebten - von Sozialarbeitern betreut - in einer Wohngemeinschaft oder in einer eigenen Wohnung.

Rund sieben Prozent der Kinder und Jugendlichen, die Ende 2003 Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses erhielten, waren unter sechs Jahre alt, weitere 22 Prozent zwischen sechs und zwölf Jahre, 46 Prozent zwischen zwölf und 18 Jahre und ein Viertel volljährig. (21.07.2004)

   

Früherer ÖRK-Generalsekretär Raiser:
Es herrscht Diktatur des Marktes

   

Kassel (epd). Der gegenwärtige Neoliberalismus hat nach Auffassung des ehemaligen Generalsekretärs des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Konrad Raiser, Züge einer totalitären Ideologie. Auf einem internationalen Symposium in der Stiftung Adam von Trott im osthessischen Imshausen sagte er am Samstag (17.7.), das System der Weltwirtschaft sei ein Herrschaftssystem mit nur geringer demokratischer Legitimation. Es herrsche eine «Diktatur des Marktes».

Auf der südlichen Welthalbkugel werde diese Art der Globalisierung immer stärker als «Form diktatorischer Herrschaft» wahrgenommen, so Raiser. Auf dem Symposium mit dem Titel «Die Ökumene und der Widerstand gegen Diktaturen», auf dem Historiker und Ökumeniker aus Anlass des 60. Jahrestages des Attentates auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 zusammenkamen, forderte Raiser dazu auf, der Globalisierung ein «alternatives Lebenskonzept» entgegenzusetzen. Es gelte, Widerstand gegen die einseitige wirtschaftliche Dominanz der Globalisierung zu leisten. Auch der ÖRK könne hier einen Beitrag leisten. (19.07.2004)

   

Huber: Vorbild der Männer und Frauen
des 20. Juli wirkt weiter

   

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat das gescheiterte Attentat auf Hitler vor 60 Jahren als «Aufstand für die Würde des Menschen» bezeichnet. Die Männer und Frauen des 20. Juli 1944 hätten ihr Leben für Menschenwürde und Freiheit riskiert und gegeben, sagte er am Sonntag (18.7.) in einem Gedenkgottesdienst im Berliner Dom.

Zu den Männern und Frauen, die bei dem Attentat am 20. Juli ihr Leben gelassen haben, sagte der Berliner Bischof, sie seien nicht umsonst gestorben: «Ihr Vorbild wirkt weiter.» Huber erinnerte zugleich an die ungenannten Männer und Frauen, deren Wirken in keinem Geschichtsbuch festgehalten sei.

Nachdrücklich verwies Huber darauf, dass in der protestantischen Tradition die Pflicht zum Gehorsam gegenüber Obrigkeit und Gesetz ein hoher Wert sei. Das reformatorische Bekenntnis schränke diese Pflicht aber ausdrücklich dort ein, wo befohlen werde, «Sünde zu tun». Dieser klare Zusatz sei allzu oft «verdrängt und verschwiegen, verheimlicht und missachtet» worden. Er bedeute, dass Rechtsbefolgung niemals absolut sei und politische Loyalität niemals unumschränkt gelte. (19.07.2004)

   

Thierse: Hitler-Attentat vom 20. Juli
mahnt zu frühem Widerstand

   

Berlin (epd). Zum 60. Jahrestag des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) dazu aufgerufen, die Demokratie zu verteidigen. Diktatoren müssten auf Widerstand stoßen, bevor sie die Macht ergreifen könnten, sagte Thierse in Berlin. Die Bundesregierung begeht den 60. Jahrestag am Dienstag (20.7.) mit einer Gedenkfeier in Berlin.

Für ihre tapfere und aufrechte Haltung seien die Männer, die am Attentat vom 20. Juli beteiligt waren oder davon wussten, als Helden des Widerstandes zu ehren, sagte Thierse. Männer und Frauen, die Widerstand gegen die Nationalsozialisten geleistet hätten, seien aus allen Schichten und weltanschaulichen Gruppen gekommen. Thierse erinnerte an die Geschwister Scholl, die Rote Kapelle, Dietrich Bonhoeffer und die Wehrmachtsdeserteure.

Die Männer des 20. Juli hätten das Schlimmste verhindern wollen, als die meisten NSVerbrechen schon geschehen seien, führte Thierse aus. Die Tragik ihrer Gewissensentscheidung führe daher zu der Lehre: «Wehret den Anfängen!». (19.07.2004)

   

«kirche unterwegs» startete mit Gottesdienst
im Zirkuszelt

   

Nieder-Werbe/Kassel (epd). Mit einem Gottesdienst startete am Sonntag (18.07.) auf der Ederseehalbinsel Scheid die «kirche unterwegs», die Urlauberbetreuung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Neben sonntäglichen Gottesdiensten während der hessischen Sommerferien wird es laut Programm zahlreiche Angebote für Kinder und Erwachsene sowie jeden Mittwoch einen Lagerfeuerabend geben. Jeden Freitagabend gibt es Musik und Kleinkunst im Zelt, das die Urlauberseelsorge vor zwei Jahren erworben hatte.

Neben dem Standort auf der Halbinsel Scheid bietet «kirche unterwegs» auch noch im Edersee-Ort Herzhausen, in Heringshausen am Diemelsee sowie in Hanau am Bärensee ihre Dienste an. Am Edersee besteht zusätzlich noch das Angebot «Edersee-Mobil», das fünf weitere Orte bedient. (16.07.2004)

 

Linktipp:

Mehr Informationen zur «kirche unterwegs» finden Sie im Internet unter:

kunterwegs.de

Erweitertes Angebot zur Kasseler Museumsnacht

   

Kassel (epd). Mit einem erweiterten Angebot und neuen Ideen wird die Kasseler Museumsnacht am 4. September starten. Wie Kulturdezernent und Bürgermeister Thomas Erik Junge (CDU) bekannt gab, sind die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe, die Kunsthochschule Kassel, das Henschel-Museum, die Station 15 und der Kunstkorridor agri cultura erstmals mit dabei. Mit Beleuchtungsinstallationen wolle man zudem einige Museen auch äußerlich «ins rechte Licht» setzen.

Auf Parallelveranstaltungen wie im vergangenen Jahr werde man dieses Mal verzichten, ergänzte Junge. Eine Show mit illuminierten Heißluftballons, die 2003 von einem privaten Rundfunksender veranstaltet wurde, hatte zu einem Verkehrschaos rund um den Schlosspark geführt und Kritik hervorgerufen. «Uns geht es um das Thema Museum», betonte Jung im Hinblick auf das zentrale Anliegen der Museumsnacht. In Kassel gibt es rund 40 Museen und Kultureinrichtungen.

Wie im vergangenen Jahr werde der Eintritt für sämtliche Museen einschließlich der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Kassel wieder fünf Euro kosten. Die Nacht beginne bereits um 17 Uhr, um auch Kindern und Jugendlichen die Chance zu einem Museumsbesuch zu geben, erklärte Junge. «Manchmal ist die Museumsnacht schon wie Weihnachten», sagte er im Hinblick auf die Attraktivität des Ereignisses für die Region. (16.07.2004)

   

Evangelischer Presseverband nominiert Gewinner des Medienpreises

   

Kassel (epd). Michael Pelzel aus Jona (Schweiz) und Christian Zierenberg aus Rotenburg/Fulda sind die Gewinner des diesjährigen Medienpreises des Evangelischen Presseverbandes Kurhessen-Waldeck. Wie Klaus Röhring von der Jury in Kassel mitteilte, bekommt Pelzel für seine Komposition «Toccata Fluida» den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis. Zierenberg erhält den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis für das Werk «Epitaph/Exposé/Motette <Tu pauperum refugium>».

Aufgabe des Wettbewerbes war es, angesichts des 500. Geburtstag des Landgrafen Philipp von Hessen, der maßgeblich an der Einführung der Reformation beteiligt war, ein fünf- bis siebenminütiges Orgelstück zu komponieren. Ein dritter Preis sei nicht vergeben worden, so Röhring weiter. Die beiden Kompositionen sollen bei einem sinfonischen Konzert zur Reformation am 17. September in der Kasseler Martinskirche uraufgeführt werden. Im Anschluss daran ist auch die Preisverleihung vorgesehen. (16.07.2004)

   

Starke Zunahme der sozialpädagogischen Familienhilfe

   

Wiesbaden (epd). Im Jahr 2003 wurden in Hessen rund 2.900 Familien mit minderjährigen Kindern durch sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt. Wie das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte, waren das rund sechs Prozent mehr Fälle als im Jahr zuvor. Gegenüber 1991, dem ersten Jahr des statistischen Nachweises der sozialpädagogischen Familienhilfe nach neuem Recht, hat sich die Anzahl der Hilfen mehr als vervierfacht. Zu dieser Form der Hilfe gehören Erziehungs- und Partnerberatung wie auch praktische Hilfen wie Hausaufgabenbetreuung, Anleitung bei der Haushaltsführung und Ausgabenplanung.

Bei knapp 2.000 Familien dauerte die Hilfe am Jahresende 2003 noch an, während sie bei rund 900 Familien im Laufe des vergangenen Jahres beendet wurde. Im Durchschnitt dauerte die Familienhilfe 16 Monate. Bei jeder zweiten betreuten Familie handelte es sich um allein erziehende Elternteile mit minderjährigen Kindern, bei 17 Prozent um Elternteile mit Stiefelternteil oder Partner und nur bei 28 Prozent der Hilfefälle um vollständige Familien.

Als Anlässe der sozialpädagogischen Familienhilfe wurden mit 70 Prozent am häufigsten Erziehungsschwierigkeiten genannt. Es folgten Entwicklungsauffälligkeiten (40 Prozent), Beziehungsprobleme (29 Prozent), Schul- oder Ausbildungsprobleme (knapp 32 Prozent) sowie Trennung oder Scheidung der Eltern (knapp 17 Prozent) beziehungsweise. Vernachlässigung des Kindes oder Jugendlichen (16 Prozent). (16.07.2004)

   

Wiedereinweihung der Barock-Kirche in Mansbach

   

Mansbach (medio). Am Sonntag wird eine der schönsten Kirchen Hessens, die Barock-Kirche in Mansbach (Osthessen), in einem Festgottesdienst mit Bischof Dr. Martin Hein wiedereingeweiht. Nach zwei Jahren Restaurationszeit erstrahlt die Kirche wieder in vollem Glanz. Selbst ein lange verdecktes Kunstwerk, das auf der Holztonnendecke musizierende Enegel zeigt, ist wieder zu sehen. Der Festgottesdienst beginnt um 14 Uhr. (16.07.2004)

 

Hörbeitrag:

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Internetangebot informiert
über Berufe in der Gemeindepädagogik

   

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bietet ein neues Internetangebot mit Informationen über den Arbeitsbereich der Gemeindepädagogik an. Unter www.gemeindepaedagogik.de können sich Besucher über das Berufsfeld, über Ausbildungswege und Einsatzmöglichkeiten kundig machen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an junge Erwachsene, die vor der Berufswahl stehen und für Berufe im Bereich der Gemeindepädagogik ermuntert werden sollen.

Ein interaktiver Eignungstest wendet sich an Menschen, die sich für einen Beruf in diesem Bereich interessieren. Wer sich durch die dreißig Fragen mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten klickt, erhält eine differenzierte Rückmeldung. Als Download abrufbar ist eine Liste mit Ansprechpartnern in den Landeskirchen der EKD und den evangelischen Fachhochschulen sowie eine Zusammenstellung der Ausbildungsstätten. (12.07.2004)

 

Linktipp:

Informationen über das Arbeitsfeld Gemeinde-
pädagogik in der EKKW finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/
gemeindepaedagogik

200 ev. Pfarrer bieten Seelsorge in Urlaubsgebieten

   

Hannover (epd). Etwa 200 Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bieten den Urlaubern in diesem Jahr Seelsorge in zahlreichen Urlaubsgebieten zwischen Skandinavien und Zypern an. Allein in Österreich gebe es dieses Angebot in 57 Orten, teilte die EKD in Hannover mit. «Wenn im Urlaub die Seele baumeln darf, tauchen die grundlegenden Fragen auf», sagt Pfarrer Hans Michaelis, der in diesem Jahr in Griechenland Seelsorge und Gottesdienste anbietet.

Der EKD zufolge wird Urlauberseelsorge auch in der Schweiz, Dänemark, Frankreich, Italien, Litauen, den Niederlanden, Polen, der Tschechischen Republik, an der türkischen Riviera, in Ungarn und Zypern angeboten. An der Algarve, auf Rhodos und am Gardasee sind evangelische Pfarrer über mehrere Monate hinweg im Einsatz. In Marbella und Benidorm, auf Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa sind zu diesem Zweck sogar hauptamtliche Tourismus-Pfarrstellen eingerichtet. Informationen im Internet: www.ekd.de/urlaub (09.07.2004)

 

Urlaubsseelsorge:

Wo Sie Urlaubsselsorger finden, erfahren Sie im Internet unter:

ekd.de/urlaub

Deutscher Ev. Kirchentag 2005
Internetcafé zum Mitmachen

   

Fulda (medio). Zur Beteiligung an einem Internetcafé auf dem Kirchentag 2005 in Hannover lädt der Deutsche Evangelische Kirchentag ein. Mitwirken können christliche Internet-Initiativen, aber auch andere Gruppen, die sich mit den Anliegen des Kirchentages 2005 auseinander setzen möchten.

30. Deutscher Evangelische Kirchentag in Hannover  vom 25. bis 29. Mai 2005

Das Internetcafé soll vom 26. bis 28. Mai 2005 auf dem Messegelände in Hannover eingerichtet werden. Gruppen, die an einer Mitwirkung interessiert sind, können sich bis zum 30. September 2004 beim Kirchentag bewerben. Entsprechende Projekte seien seit dem Kirchentag 1997 in Leipzig und auch beim Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin auf starke Resonanz gestoßen, teilte Rüdiger Runge vom Deutschen Evangelischen Kirchentag mit.

Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover findet unter dem Leitwort «Wenn dein Kind dich morgen fragt ...» (5. Mose 6,20) vom 25. bis 29. Mai 2005 statt. Erwartet werden 100.000 Teilnehmende aus Deutschland und aller Welt, darunter vor allem viele junge Menschen. (09.07.2004)

 

Ausschreibung:

Die Ausschreibung für das Internetcafé mit weiteren Informationen und der Möglichkeit zur Anmeldung ist zu finden unter:

kirchentag.de/...

Helmut Wöllenstein wird Dekan des Kirchenkreises Marburg-Stadt

   

Kassel (medio). Helmut Wöllenstein, derzeit Pfarrer in Bad Wildungen, wird Dekan des Kirchenkreises Marburg-Stadt. Der Rat der Landeskirche berief den 48jährigen am Montag (12.7.) auf seiner Tagung in Kassel zum Nachfolger von Dekanin Helga Bundesmann-Lotz, die im April diesen Jahres verstorben war.

Helmut Wöllenstein wurde 1956 in Ippinghausen (heute Stadtteil von Wolfhagen) geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er von 1974 bis 1980 Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel und Göttingen. Von 1980 bis 1982 war er als Vikar in Niddawitzhausen (Kirchenkreis Eschwege) tätig und wurde 1982 wurde in Kirchhain durch Bischof Dr. Jung ordiniert. In den Jahren 1982 bis 1987 war er Pfarrer in Eberschütz (Kirchenkreis Hofgeismar) und an der Martinskirche in Bad Hersfeld. Von 1990 bis 1997 war Helmut Wöllenstein Studienleiter am Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar. Seit 1997 ist er gemeinsam mit seiner Frau Pfarrer der 2. Pfarrstelle in Bad Wildungen, wo er auch die Kurseelsorge wahrnimmt.

Helmut Wöllenstein ist durch die Publikation von Büchern zur Liturgischen Präsenz und zum Wildunger Altar des Konrad von Soest («Von Angesicht zu Angesicht») hervorgetreten. Er qualifizierte sich in der Klinischen Seelsorge und war von 1993 bis 1997 Beauftragter für Umweltfragen im Kirchenkreis Hofgeismar. Seit 1999 ist er Informationsbeauftragter des Kirchenkreises der Eder und seit 2000 Autor und Sprecher von Verkündigungssendungen im Hessischen Rundfunk. Er ist seit 1987 mit Pfarrerin Andrea Wöllenstein verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Söhne und eine Tochter. (09.07.2004)

  Helmut Wöllenstein
Helmut Wöllenstein
(Foto: privat)

EKKW: 1,9 Millionen Euro Spenden
für «Brot für die Welt»

   

Kassel (epd). Rund 1,9 Millionen Euro an Spenden für «Brot für die Welt» hat das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW) im Jahr 2003 verzeichnet. Wie Öffentlichkeitsreferent Claus-Dieter Suß in Kassel mitteilte, liegt das Ergebnis bei 1.9 Millionen Euro. Bundesweit betrug das Spendeneinkommen der evangelischen Hilfsaktion 55,5 Millionen Euro (2002: 49,5 Mio. Euro).

Ein direkter Vergleich mit dem vorhergehenden Ergebnis aus Kurhessen-Waldeck sei nicht möglich, da der Abrechnungszeitraum umgestellt wurde, betonte Suß. Statt wie bisher vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abzurechnen, gelte nun das Kalenderjahr. Dennoch könne man bei den Kollekten und Spenden, die über das DWKW liefen, eine Steigerung feststellen. «Der durch die Flutkatastrophe in Osteuropa bedingte Spendeneinbruch 2002 konnte in diesem Jahr mehr als wettgemacht werden», interpretierte Suß die Entwicklung. Die Menschen seien trotz der eigenen unsicheren wirtschaftlichen Lage bereit, Not Leidenden zu helfen. Armutsbekämpfung durch langfristige Entwicklungshilfeprojekte zu fördern, sei nicht weniger wichtig als akute Nothilfe in Krisenfällen.

Derzeit fördert «Brot für die Welt» gut 1.000 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Schwerpunkte liegen in der ländlichen Entwicklung, in der Friedens-, Gesundheits- und Bildungsarbeit. Der Kampf gegen Aids gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Mit der Kampagne «MenschenRechtWasser» gegen die Privatisierung der Wasserversorgung hat das Hilfswerk überdies ein weltweites Problem aufgegriffen, von dem vor allem die Armen in den Entwicklungsländern betroffen sind. In Kurhessen-Waldeck fanden zu diesem Thema bisher fünf Studientage statt. (09.07.2004)

 

Linktipp:

Das Diakonische Werk Kurhessen-Waldeck finden Sie im Internet unter:

www.dwkw.de

Förderkreis Schule und Recht verleiht erstmals Preis

   

Kassel/Bad Wildungen (epd). Zum ersten Mal hat am vergangenen Freitag (9.7.) in Kassel der im November 2003 gegründete Förderkreis Schule und Recht einen Schülerpreis verliehen. Sieger des Anfang des Jahres ausgeschriebenen Wettbewerbes mit dem Thema «Du schuldest mir was» wurden Schüler der Hans-Viessmann-Schule aus Bad Wildungen. Insgesamt hatten sich 180 Schüler aus Nordhessen an dem Wettbewerb beteiligt, die drei besten Arbeiten wurden nun mit insgesamt 3.200 Euro prämiert, die für die EDV-Ausstattung der Schule sowie für die Klassenkasse bestimmt sind.

«Wir sind unserem Ziel, die Auseinandersetzung junger Menschen mit rechtlichen Themen zu fördern, auf diese Weise bereits etwas näher gekommen», erklärte Stefan Alsenz, Vorsitzender des Förderkreises. In dem Wettbewerb mussten sich die Schüler mit den Thema der zunehmenden Verschuldung junger Menschen in Deutschland auseinandersetzen. Nach Angaben von Alsenz geben Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland rund 72 Millionen Euro allein für Telefonate und das Versenden von SMS-Nachrichten aus. Sechs Prozent der 13- bis 17-Jährigen habe bereits Schulden von durchschnittlich 370 Euro. (12.07.2004)

   

Evangelische Unternehmer mahnen Generationenverantwortung an

   

Kronberg/Ts. (epd). Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Günter Krüsselberg (Marburg) hat die Bedeutung der Familie als gesellschaftlicher Stabilitätsfaktor hervorgehoben. Die Investition in Kinder und deren Ausbildung habe nach 1945 den Wohlstand in Deutschland erst ermöglicht, sagte Krüsselberg am Wochenende in Kronberg im Taunus bei einem Symposium des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) zum Thema «Generationenverantwortung».

Alle gegenwärtigen Probleme der Sozialsysteme seien darauf zurückzuführen, dass die Investitionen in das so genannte«Humanvermögen» nicht mehr im für die Stabilität der Gesellschaft notwendigem Maße stattfänden, bedauerte Krüsselberg. In Deutschland fehlten bis 2050 rund 22 Millionen Menschen als Steuerzahler, Verbraucher und Kulturträger. Dies sei ein gigantischer «Vermögensverlust».

Der Volkswirt Norman van Scherpenberg (Hannover) kritisierte, dass in den vergangenen Jahrzehnten kollektive Sicherungssysteme viele Menschen dazu verleitet hätten, auf Kinder zu verzichten. Dadurch würden die Generationen zu klein, um den Lebensunterhalt und die Gesundheitsfürsorge der vorangegangenen Generationen zu finanzieren. Für den früheren BASF-Manager ist die Generationen-Familie unverzichtbar für die Sicherung des Wohlstandes in einem Gemeinwesen. In ihr würden Wissen und Werte aber auch Geldvermögen weitergegeben, wovon die Volkswirtschaft insgesamt profitiere.

Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) setzte sich für eine Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus ein. «Wir müssen in den Schulen zu einem stärkeren Miteinander kommen und uns der Verantwortung für unsere Kinder stellen», sagte Wolff. Viele Eltern kämen ihrer Erziehungsverantwortung nicht mehr nach, kritisierte Wolff. So habe etwa die PISA-Ergänzungsstudie gezeigt, dass sich deutsche Eltern weitaus seltener nach den Schulleistungen ihrer Kinder erkundigten als Eltern in anderen Industrieländern.

An dem Forum des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) nahmen rund 50 Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kirche teil. Der AEU wurde 1966 gegründet. Er will nach eigenen Angaben in wirtschaftlichen Fragen Ansprechpartner für die Kirche, ihre Werke und Dienste sein. (12.07.2004)

   

Kirchen:
Kommunen sollen Kinderbetreuung ausbauen

   

Berlin (epd). Die beiden großen Kirchen haben an die Kommunen appelliert, die finanzielle Entlastung durch die Arbeitsmarktreform für den Ausbau der Kinderbetreuung zu nutzen. Das Geld aus Hartz IV müsse den Kindern zugute kommen, forderte der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim Bund, Prälat Stephan Reimers, im Berliner «Tagesspiegel». Die EKD rufe die Länder ausdrücklich dazu auf, die freiwerdenden Mittel an die Kommunen weiterzuleiten. Damit könnten sie Betreuungseinrichtungen finanzieren, sagte Reimers. Er sei zuversichtlich, dass sich viele Kommunen dafür entschieden, das Geld im Sinne einer familienfreundlicheren Gesellschaft auszugeben.

Der Bevollmächtigte der katholischen Kirche, Prälat Karl Jüsten, plädierte dafür, Bund und Gemeinden in die Pflicht zu nehmen. Es müsse anerkannt werden, dass der Bund Geld zur Verfügung stelle, obwohl Kinderbetreuung nicht zu seinen Aufgaben gehöre, sagte er. Es sei aber noch mehr Geld nötig. Die Bundesregierung hatte die Kommunen aufgefordert, aus ihrer Entlastung von 2,5 Milliarden Euro durch die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe bis zu 1,5 Milliarden Euro für die Kinderbetreuung zu verwenden. Die kommunalen Spitzenverbände lehnten dies bisher ab, weil die Gemeinden schon für ihre derzeitigen Aufgaben eine Entlastung bräuchten. (12.07.2004)

   

Christen und Muslime pilgern gemeinsam

   

Diemelstadt (epd). Zu einem 120 Kilometer langen, zehntägigen Pilgerweg durch Nordhessen bricht am Sonntag (11.7.) eine 20-köpfige Gruppe von Christen und Muslimen in Diemelstadt-Wethen auf. Der Pilgerweg nach Bebra-Imshausen zur Stiftung Adam von Trott werde im Rahmen des Projektes «Christlich-islamische Friedensarbeit» begangen, teilte der Veranstalter, der Ökumenische Dienst Schalomdiakonat, in Diemelstadt mit.

Die Ankunft in Imshausen ist für den 20. Juli geplant, dem 60. Jahrestag des Attentats auf Hitler. In Imshausen soll am Gedenkkreuz für den Widerstandskämpfer Adam von Trott eine Gedenkfeier stattfinden. Unterwegs sollen unter anderem Stationen wie Denkmäler für die im Krieg getöteten Menschen sowie eine Waffenfabrik in Kassel aufgesucht werden. Gastfreundschaft und Stärkung werde es in christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinden geben, so die Veranstalter. (09.07.2004)

   

Studie:
Wohnungslose sind immer jünger und kränker

   

Frankfurt a.M. (epd). Immer mehr junge Menschen werden obdachlos und die Gesundheitsversorgung vieler Wohnungsloser ist aktut gefährdet. Nach einer in Frankfurt am Main vorgestellten bundesweiten Studie, die vom Fachverband Evangelische Obdachlosenhilfe des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland in Auftrag gegeben wurde, sind inzwischen rund ein Viertel der Hilfesuchenden in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe unter 28 Jahre alt, der Altersdurchschnitt liegt bei nur noch 38 Jahren. Rund 40 Prozent der Hilfesuchenden waren im Erhebungszeitraum akut oder chronisch krank, nur 25 Prozent waren in ärztlicher Behandlung.

«Weil Hilfesysteme wie Jugendhilfe und Suchtkrankenhilfe dem Sparzwang zunehmend zum Opfer fallen, landen immer mehr Menschen in der Wohnungslosenhilfe», sagte Pfarrer Wolfgang Gern, Vorsitzender der Evangelischen Obdachlosenhilfe sowie des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, vor Journalisten. Mit Wohnungslosigkeit einher gehe in der Regel auch materielle Armut, schilderte Gern: «Rund 60 Prozent der Hilfesuchenden in unseren Einrichtungen haben gegenwärtig ein Einkommen unter 310 Euro, also unterhalb der Sozialhilfe.» 44 Prozent der Betroffenen hätten keinerlei regelmäßiges Einkommen, also nicht einmal den Regelsatz der Sozialhilfe zur Verfügung. Widerlegt hat die Studie laut Gern eine Reihe gängiger Vorurteile. So liege etwa der Anteil von Alkoholikern weit unter 40 Prozent. Der Anteil der Migranten von rund 13 Prozent entspreche dem Bevölkerungsdurchschnitt.

In der von der Bielefelder Gesellschaft für Organisation und Entscheidung durchgeführten Studie «Problemlagen der Hilfesuchenden in der Wohnungslosenhilfe» wurden in bundesweit 150 diakonischen Einrichtungen jeweils einen Monat lang die Probleme der Hilfesuchenden erhoben. Insgesamt wurden 1.709 Personen, davon 23,8 Prozent Frauen, befragt. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind derzeit etwa 400.000 Menschen obdachlos, von Wohnungslosigkeit bedroht oder leben in unzumutbaren Wohnverhältnissen. Etwa 25.000 leben «auf der Straße». (12.07.2004)

   

Staatstheater Kassel
Abschlussfest mit Benefizgala für Uganda

   

Kassel (medio). Intendantenwechsel und Theatersanierung stellen in Kassel Zuschauer wie Künstler vor neue Perspektiven. Bevor das Haus am Friedrichsplatz für zwei Jahre seine Pforten schließt, laden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatstheaters am Samstag (10.7.) zu einem großes Fest mit den Zuschauern ein.

Gefeiert wird ab 14 Uhr mit einem Konzert, mit Werkstattführungen, Basar, Verkleidungsaktionen, Schauspielworkshop, Kostümversteigerung und Musik. Um 18 Uhr geht dann im Opernhaus noch einmal der Vorhang für ein großes Bühnenprogramm mit Ausschnitten aus den Publikumsrennern der letzten Jahre auf, u. a. aus «Amadeus», «Sonny Boys», «A.N.O.N.Y.M.», «Carmen», «Die Liebe zu den drei Orangen», «On the Town». Mitwirkende sind das Staatsorchester unter der Leitung von Rasmus Baumann und Arne Willimczik, der Chor des Kasseler Staatstheaters sowie Mitglieder aller Sparten. Als prominente Gäste sind außerdem dabei: Badesalz, Siggy Davis und Gaines Hall.

Dank des Gagenverzichts vieler Künstler sollen die Einnahmen zu 50 Prozent an ein Hilfsprojekt für Flüchtlingskinder in Uganda fließen, das Kinder und Jugendliche in Gulu vor der Rekrutierung zu Kindersoldaten bewahren will. (09.07.2004)

 

Programm:

Das detaillierte Programm des Abschlussfestes ist zu finden im Internet unter:

staatstheater-kassel.de

Ev. Altenhilfe erprobte neues Praktikumsmodell

   

Hofgeismar (epd). Die von der Evangelischen Altenhilfe Hofgeismar initiierte Verknüpfung des Berufsbildungsgrundjahres mit einem neuen Praktikumsmodell hat sich bewährt. Diese Bilanz zog die Pflegedirektorin der Einrichtung, Charlotte Bellin. 17 Schüler der Herwig-Blankertz-Schule in Hofgeismar hatten seit September vergangenen Jahres während ihres Berufsbildungsgrundjahres Ernährung, Hauswirtschaft, Pflege pro Woche einen halben Tag in einem Haus der Altenhilfe verbracht. Das Projekt soll mit leichten Veränderungen wiederholt werden, erklärte Bellin.

Besonders gefallen hatte den Schülern laut eigenen Aussagen die Möglichkeit, sich mit den Bewohnern der Altenheime beschäftigen und mit ihnen reden zu können. Als lästig hingegen wurde der regelmäßige Putzdienst empfunden. Besonders gut in Erinnerung blieb den Schülern die Weihnachtszeit, als sie die Bewohner mit selbstgebackenen Plätzchen überraschen konnten. «Dafür haben wir im normalen Betrieb ohne Praktikanten keine Zeit», erklärte Bellin.

Die Evangelische Altenhilfe, deren Geschichte bis ins Jahr 1893 zurückreicht, bietet an mehreren Standorten in Nordhessen über 1.500 vollstationäre Pflegeplätze für alte Menschen an. (09.07.2004)

 

Linktipp:

Die Ev. Altenhilfe in Hofgeismar finden Sie im Internet unter:

gesundbrunnen.org

www.gesundbrunnen.org

Erich-Kästner-Fernsehpreis für «Pantoffelhelden»

   

Hannover (epd). Mit dem diesjährigen Erich-Kästner-Fernsehpreis ist Susanne Seidels Animationsfilm «Pantoffelhelden» ausgezeichnet worden. Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover mitteilte, erhielt sie den Preis für das beste deutschsprachige Kinderund Jugendprogramm. Die Babelsberger Medienpreise waren in der vergangenen Woche vergeben worden.

«Pantoffelhelden» erzählt die Geschichte eines lebenslustigen Frosches, der sich in eine schöne, vermeintliche Artgenossin verliebt, die allerdings nur eine Dekoration auf einem Pantoffel ist. Seidel drehte den Film als Diplomfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Ko-finanziert wurde der Film vom WDR und der Matthias-Film gGmbH Stuttgart, dem Medienvertrieb der EKD. (06.07.2004)

   

«Fünf Uhr am Nachmittag» ist Film des Monats Juli

   

Frankfurt a.M. (epd). Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat «Fünf Uhr am Nachmittag» der iranischen Regisseurin Samira Makhmalbaf als «Film des Monats Juli» empfohlen. In einer poetischen Bildsprache setze sich der Film mit der Situation in Afghanistan nach dem Ende der Taliban-Herrschaft auseinander, begründete die Jury am Dienstag ihre Wahl. Erzählt wird die Geschichte eine junge Frau, die davon träumt, Präsidentin des Landes zu werden. Der Film erhielt im vergangenen Jahr den Preis der Ökumenischen Jury beim Festival in Cannes. «Fünf Uhr am Nachmittag» ist ab Donnerstag (1.7.) in die deutschen Kinos zu sehen. (01.07.2004)

 

Filmtipp:

Weitere Informationen zum Film und der ev. Filmarbeit finden Sie im Internet unter:

gep.de/ filmdesmonats/

Wissenschaftler:
Armut und Ungleichheit wird in Deutschland zunehmen

   

Berlin (epd). Durch die Reformen der rot-grünen Koalition wird nach Auffassung von Wirtschaftswissenschaftlern die Armut und Ungleichheit in Deutschland vom Jahr 2005 an zunehmen. Die Arbeitsmarktreformen im Rahmen der Hartz IV-Gesetze und die Besteuerung der Renten würden vor allem die Alten und die gering Qualifizierten treffen, sagte der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen dem Berliner «Tagesspiegel» vom Sonntag. «Die Ungleichheit wird zunehmen - aber dazu gibt es keine Alternative», so der Wissenschaftler.

In den letzten 30 Jahren habe es sich Deutschland leisten können, «Arme durch Privilegien abzusichern», sagte Raffelhüschen. «Diesen Verteilungsspielraum haben wir nicht mehr.» Im kommenden Jahr werde es «gut 100.000 Arbeitslose mehr geben», sagte der Vizechef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Ulrich Walwei, dem «Tagesspiegel». (06.07.2004)

   

Diakonie Katastrophenhilfe:
Hilfsprojekte mit 35,5 Millionen Euro unterstützt

   

Stuttgart (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im vergangenen Jahr Not leidende Menschen in armen Ländern mit 35,5 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt seien 194 Projekte in 45 Staaten gefördert worden, teilte das evangelische Hilfswerk in Stuttgart mit. Der größte Teile der Hilfe sei den Menschen im östlichen und südlichen Afrika zugute gekommen. An Spenden nahm die Diakonie dem Jahresbericht 2003 zufolge 8,4 Millionen Euro ein. Das sei guter Durchschnitt, erklärte die Leiterin der Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle. 2002 hatte die Diakonie wegen der Jahrhundertflut in Ostdeutschland und Osteuropa mit 60 Millionen Euro an Spendeneinnahmen ein Rekordergebnis erzielt.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Katastrophenhilfe ist Hensle zufolge derzeit der Sudan. In der westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur und im Süden des Landes benötigten die Menschen dringend Hilfe. In Darfur seien mehr als eine Million Menschen auf der Flucht, während der 20-jährige Bürgerkrieg im Süden des Landes verheerende Schäden hinterlasse habe. Die Diakonie unterstütze dort fünf Gesundheitsstationen, in denen jährlich bis zu 60.000 Patienten behandelt würden. (06.07.2004)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur Diakonie Katastro-
phenhilfe und Spenden-
möglichkeiten finden Sie im Internet unter:

diakonie-katastrophenhilfe.de

Behindertenhilfe gegen zusätzliche Lasten für Sozialhilfeempfänger

   

Marburg (epd). Die fünf großen Fachverbände der Behindertenhilfe in Deutschland haben die Bundesregierung aufgefordert, bei der Neuregelung der Freifahrt Behinderter Sozialhilfe- und Grundsicherungsempfänger zu schonen. Zusätzliche finanzielle Einschränkungen seien diesen Menschen nicht zuzumuten, erklärten die Verbände in Marburg.

Das Bundessozialministerium will im Rahmen der allgemeinen Subventionskürzungen auch die unentgeltliche Beförderung von Schwerbehinderten in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Wohnort beschränken. Bisher sind Bahnfahrten im Umkreis von bis zu 50 Kilometern kostenlos. Durch die Neuregelung wollen Bund und Länder 37 Millionen Euro im Jahr 2005 und 160 Millionen Euro im Jahr 2007 einsparen.

Zu den fünf großen Fachverbänden der Behindertenhilfe gehören der Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe, die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, der Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte sowie der Verband für anthroposophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und soziale Arbeit. (06.07.2004)

   

Hessische Denkmalschutzpreise verliehen

   

Hattersheim (epd). Der hessische Denkmalschutzpreis wird in diesem Jahr für acht vorbildliche Sanierungen und Maßnahmen zur Erhaltung von Bauten, Kunst- und Kulturdenkmälern verliehen. Der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts (CDU), und der Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft Hessen, Heinz-Georg Sundermann, übergaben am Donnerstag in Hattersheim die Preise und Urkunden. Hauptpreisträger sind Martin und Carola Büttner für die Instandsetzung der Eckenmühle in Fulda-Kämmerzell und Tatjana Hutter für Umbau und Sanierung eines ehemaligen Glockenturms in Guxhagen. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 7.500 Euro.

Zu den übrigen Preisträgern, die mit einer Urkunde für ihre außerordentlichen Verdienste um den Denkmalschutz geehrt werden, gehören unter anderen die evangelische Erlöserkirchengemeinde in Bad Homburg, die das «Heilige Grab» auf dem reformierten Friedhof in Bad Homburg saniert hat, und die Gemeinde Waldkappel-Harmuthsachsen für die Sanierung der ehemaligen Synagoge. Weitere Urkunden gab es für die Sicherung des Paläontologischen Kulturdenkmals Adventhöhle bei Breitscheid-Erdbach sowie für Sanierungen von Baudenkmälern in Hattersheim, Lauterbach-Frischborn und Kassel. (01.07.2004)

   

Professor Helmut Koester feiert sein 50. Promotionsjubiläum

   

Marburg (epd). Der Theologieprofessor und Autor Helmut Koester feiert Anfang Juli sein 50-jähriges Promotionsjubiläum. Koester, am 18. Dezember 1926 in Hamburg geboren, promovierte 1954 an der Philippsuniversität in Marburg. Er war der letzte Promovend des berühmten evangelischen Theologen Rudolf Bultmann. Nach seiner Assistentenzeit in Heidelberg bei Günter Bornkamm und seiner Habitilation 1956 ging er 1958 in die USA an die Harvard Divinity School in Cambridge, wo er bis heute als Professor für Neues Testament und frühe Kirchengeschichte arbeitet.

Koester war Präsident einer der größten und ältesten bibelwissenschaftlichen Gesellschaften, der Society of Biblical Literature. In Deutschland wurde er durch seine Bücher «Entwickungslinien durch die Welt des Urchristentums» sowie das Werk«Ancient Christian Gospels» bekannt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein wissenschaftliches Werk, unter anderem einen Ehrendoktor der Universität Genf.

Zu seinem Jubiläum spricht Koester am 5. Juli um 20 Uhr in der Aula der Alten Universität in Marburg über das Thema «Messias oder leidender Gottesknecht? Konflikte in der frühchristlichen Christologie». (01.07.2004)

   

Studie:
Europäer schätzen Freiheit, Toleranz und Familie

   

Düsseldorf (epd). Die Werte Freiheit, Toleranz und Familie stehen bei Europäern nach einer Studie hoch im Kurs. Die Menschen in der Europäischen Union (EU) teilten überwiegend einen gemeinsamen Wertekanon, teilte die Stiftung Identity Foundation in Düsseldorf bei der Vorstellung einer Umfrage mit. West- und Osteuropäer würden sich in ihren Einstellungen kaum unterschieden. In 14 Ländern waren jeweils 500 Männer und Frauen nach ihren Wertevorstellungen und ihrer Einschätzung der europäischen Institutionen befragt worden.

Für mehr als zwei Drittel aller Befragten rangieren der Studie zufolge die Werte «Verantwortung übernehmen», «Freiheit und Unabhängigkeit» und ein «friedliches Europa» an oberster Stelle. In Osteuropa und Spanien stehe das «Leben mit Familie und Kindern» mit über 90 Prozent an der Spitze. Menschen in Ungarn hätten das größte Wertebewusstsein: Sie fühlten sich fast allen abgefragten Werten verpflichtet.

Große Unterschiede hingegen stellte die Untersuchung bei der Frage nach der Einstellung zur Religion fest: In Polen hielten 58 Prozent und in Italien 54 Prozent der Befragten Religion und Spiritualität für sehr wichtig. In Schweden und Tschechien maßen lediglich ein Viertel der Befragten diesem Thema eine hohe Bedeutung bei.

Große Wertschätzung in fast allen europäischen Ländern genießt der Europäische Gerichtshof, gefolgt vom Europäischen Parlament. Die überzeugtesten Europa-Anhänger sind der Studie zufolge die Ungarn, Polen und Slowaken. Die größten Skeptiker gibt es dagegen in Lettland, wo rund 16 Prozent auch den eigenen EU-Beitritt kritisch bewerteten. (01.07.2004)

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