Nachrichten-Archiv: Juli - September 2005

 

CVJM-Generalsekretär Ulrich Parzany scheidet aus dem Dienst

   

Kassel (epd). Ulrich Parzany, Generalsekretär des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM), scheidet zum 1. Oktober aus dem hauptamtlichen Dienst im deutschen CVJM aus. Wie die Pressestelle des Vereins mitteilte, will sich Parzany künftig auf die missionarische Verkündigung konzentrieren. Der 64-jährige Pfarrer hatte den rund 260.000 Mitglieder umfassenden Jugendverband 21 Jahre geleitet.

Nachfolger Parzanys wird Pfarrer Wolfgang Neuser (53) aus Habichtswald bei Kassel. Neuser leitete seit 1991 das CVJM-eigene Aus- und Fortbildungsinstitut für christliche Jugendarbeit. Der gebürtige Siegerländer hatte nach der Lehre zum Industriekaufmann ein Theologiestudium in Oberursel, Marburg, Mainz und Heidelberg absolviert.

Die Einführung Neusers wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, am 23. Oktober in der Kasseler Christuskirche vornehmen. Parzany selbst wird am 1. Oktober um 10.30 Uhr im Verwaltungsgebäude de E.ON Mitte AG in Kassel verabschiedet.

Der Präses des CVJM, Karl-Heinz Stengel, würdigte die unter Parzany erfolgte «klare evangelistische Positionierung der Arbeit im deutschen CVJM». Zudem sei es Parzany zu verdanken, dass die Zusammenführung der Evangelischen Jungmännerwerke der ehemaligen DDR mit dem CVJM in den alten Bundesländern nach der Wende reibungslos und spannungsfrei erfolgen konnte.

Parzany war zudem Initiator des missionarischen Jugendkongresses «Christival» und ist seit 1995 Leiter und Hauptredner der evangelistischen Initiative «ProChrist». Von 1997 bis 2000 war er Direktor des «Pavillon der Hoffnung», dem offiziellen Wahrzeichen der Weltausstellung 2000 in Hannover.

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM/YMCA) ist nach eigenen Angaben weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern. In Deutschland hat der CVJM-Gesamtverband 260.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer. Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2.200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern. (30.09.2005)

 

Linktipp:

Informationen zum Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) finden Sie im Internet unter:

cvjm.de

Deutscher Pfarrerverband
Dekan Grigat zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt

   

Bad Salzuflen (medio). Dekan Lothar Grigat (Homberg/Efze) ist zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Pfarrerverbandes gewählt worden. Die über 100 Delegierten wählten den 59-jährigen Dekan aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit überwältigender Mehrheit. Grigat gehörte dem Vorstand des Verbandes bereits seit 12 Jahren als Beisitzer an, seit dem Jahr 2000 ist er Vorsitzender des Vereins evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Kurhessen-Waldeck e.V. .

Dem Verband der Vereine evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland gehören ca. 20.000 Pfarrerinnen und Pfarrer in 22 Mitgliedsvereinen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Ziel des Verbandes ist, die Gemeinschaft unter den Pfarrerinnen und Pfarrern über die Grenzen der Landeskirchen hinaus zu stärken, den theologischen Austausch zu fördern und die Interessen der Pfarrerinnen und Pfarrer gegenüber den Kirchenleitungen zu vertreten. (27.09.2005)

 

Linktipp:

Informationen zum Deutschen Pfarrerverband finden Sie im Internet unter:

pfarrverband.de

Landesdiakoniepfarrer erwartet heftige Auseinandersetzungen über Tarifgefüge

   

Bad Arolsen (epd). Heftige Auseinandersetzungen über das Tarifgefüge in der Diakonie erwartet Eberhard Schwarz, Landespfarrer für Diakonie des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck (DWKW), in den kommenden Jahren. «Wir müssen in bestimmten Bereichen zu tariflichen Absenkungen kommen», kündigte er Lohnsenkungen vor der Mitgliederversammlung des DWKW in Bad Arolsen an. «Die Refinanzierung reicht nicht mehr», führte er als Ursache an. Eine neue Bundesregierung müsse vor allem dringend mehr Mittel in das System der Pflegeversicherung einbringen.

Schon jetzt würden in zahlreichen Einrichtungen die Mitarbeiter bis zu zehn Prozent unter Tarif bezahlt, so Schwarz weiter. Dabei habe man die Mitarbeiterschaft in die Verhandlungen mit einbezogen, die meist im Gegenzug zu einer Arbeitsplatzgarantie den neuen Vereinbarungen zugestimmt hätte. «Die Alternative wäre, die Betriebe zu schließen.»

Schwarz kritisierte die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. «Es wird über Gerechtigkeit zu streiten sein», kündigte er eine stärkere Einmischung der Diakonie in sozialpolitische Belange an. Der Verwaltungsratsvorsitzende des DWKW, Horst Rühl, forderte in diesem Zusammenhang eine Abkehr von der rein betriebswirtschaftlichen Sicht der Politik. «Unsere Gesellschaft spart sich im Kopf zu Tode», sagte er. Es sei ein falsches Denken, wenn Rentner nur noch als Belastung für die Sozialkassen und umgekehrt Kinder lediglich nur noch als Garanten für eine Alterssicherung gesehen würden.

In nächster Zeit, so Schwarz, wolle man zudem die Marke Diakonie in der Öffentlichkeit bekannter machen. Für die Mitarbeiter sei ein «Grundkurs Diakonie» in Vorbereitung, in dem ihnen das spezifische Profil der Diakonie noch deutlicher vermittelt werden solle. «In der gegenwärtigen Wettbewerbssituation müssen wir uns wieder verstärkt auf unser Proprium besinnen», sagte Schwarz. Diakonie sei die Sozialarbeit der evangelischen Kirche und müsse als solche auch erkennbar sein. (27.09.2005)

 

Linktipp:

Informationen zum Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck e.V. finden Sie im Internet unter:

dwkw.de

Rotenburger Konfirmanden entschieden
«Konficup 2005» für sich

   
Spannung pur: Konfirmanden im Kampf um den Konficup-Pokal
Spannung pur: Konfirmanden im Kampf um den Konficup-Pokal (Foto: Wohlgemuth)  

Felsberg (medio). Am Dienstag (20.9.) trafen sich die besten Konfirmandenteams aus den Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), um den Sieger des diesjährigen «Konficups» zu ermitteln. Austragungsort des Fußballevents war der Sportplatz in Felsberg. In den Ausscheidungsturnieren zum Finale qualifizierten sich in 12 Kirchenkreisen der Landeskirche die besten Teams aus über 20 Mannschaften.

Im Spiel um den Sieg im «Konficup» standen sich die Mannschaften aus Rotenburg/Altstadt (Kirchenkreis Rotenburg) und Großenritte (Kirchenkreis Kassel-Land) gegenüber. Das Finale entschieden die Konfirmanden aus Rotenburg mit einem 3:1 klar für sich. Den dritten Platz belegte das Konfirmandenteam aus Waldeck (Kirchenkreis der Eder) im Spiel gegen Vollmarshausen (Kirchenkreis Kaufungen).

Organisiert wurde der «Konficup» von der Arbeitsstelle für Konfirmandenunterricht in der EKKW und dem Arbeitskreis Kirche und Sport. 26.09.2005)

   

Erstmals Theologiedekanin an Marburger Universität

   

Marburg (epd). Als erste Frau wird Angela Standhartinger am 1. Oktober Dekanin des Fachbereichs Evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg. Die Professorin für Neues Testament ist die Nachfolgerin von Professor Dietrich Korsch, teilte die Universität in Marburg mit.

Standhartinger ist die erste Theologin, die seit der Gründung der Universität 1527 in dieses Amt gewählt wurde. Zuvor war Standhartinger bereits zwei Jahre lang Prodekanin des Fachbereichs und dessen Vertreterin auf dem Fakultätentag.

Angela Standhartinger wurde 1964 in Tübingen geboren. Sie studierte in Frankfurt am Main, München und Heidelberg und promovierte 1994 an der Frankfurter Goethe-Universität. 1998 habilitierte sie sich mit einer Arbeit zur Entstehungsgeschichte und Intention des neutestamentlichen Kolosserbriefes. (26.09.2005)

   

Auszeichnung für Gemeindebücherei in Schlüchtern

   

Schlüchtern (epd). Die Evangelische Gemeindebücherei Schlüchtern erhält eine Anerkennung im Rahmen des Hessischen Bibliothekspreises. Wie Claudia Lutz vom Landesverband Evangelischer Büchereien in Kurhessen-Waldeck in Kassel mitteilte, wird mit der Auszeichnung, die mit 1.500 Euro dotiert ist, das neben- und ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter ausgezeichnet. Der Hessische Bibliothekspreis wird jährlich von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und vom Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband verliehen.

Das elfköpfige Büchereiteam in Schlüchtern habe im vergangenen Jahr insgesamt 734 Arbeitsstunden geleistet, so Lutz. Dabei wurden 161 Entleiher betreut, die aus dem 2.675 Medien umfassenden Angebot auswählen konnten. Einen Schwerpunkt habe das Team auf Veranstaltungen wie Bücher-Café, Autorenlesungen und Vorlesenachmittage für Vorschulkinder gelegt. An elf Veranstaltungen seien 382 Besucher gezählt worden. (21.09.2005)

   

Bundesweite «Woche der ausländischen Mitbürger»

   

Hannover/Bonn (epd). Das Zusammenleben mit Ausländern in Deutschland ist nach Auffassung der Kirchen besser als sein Ruf. Es werde vorschnell geurteilt, «dass das bisherige Integrationsbemühen gescheitert sei», bemängelten die evangelische, die katholische und die griechischorthodoxe Kirche in einer Stellungnahme zur «Woche der ausländischen Mitbürger».

Das gemeinsame Kirchenwort zur interkulturellen Woche, die seit 30 Jahren veranstaltet wird, ist unterzeichnet vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sowie vom griechisch-orthodoxen Metropoliten Augoustinos. An vielen Orten sei das Zusammenleben von Einheimischen und Migranten selbstverständlich, so die Kirchen. Sie traten dem Eindruck entgegen, es gebe oft nur Probleme und Konflikte. In Betrieben und Kirchengemeinden, in Kindergärten und Schulen sowie in der Nachbarschaft gebe es ein «vertrauensvolles Zusammenleben». Schwierigkeiten dürften nicht verschwiegen werden, könnten allerdings häufig durch mehr Wissen übereinander vermieden werden. Für andere Probleme sollten mit Respekt und Dialog Lösungen angestrebt werden.

Bundesweit eröffnet wurde die diesjährige «Woche der ausländischen Mitbürger» am 25. September. An der Auftaktveranstaltung in Berlin wirkten Bischof Wolfgang Huber, Kardinal Georg Sterzinsky und Metropolit Augoustinos mit. Die Aktionswoche unter dem Motto «Miteinander Zusammenleben gestalten» soll mit Festen, Vorträgen, Veranstaltungen und Gottesdiensten zum besseren Verständnis und zur Überwindung von Vorurteilen beitragen. (21.09.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur Woche der ausländischen Mitbürger finden Sie im Internet unter:

woche-der-auslaendischen-mitbuerger.de

Kirchenkreis Eschwege will Kirchen auch wochentags öffnen

   

Eschwege (epd). Der evangelische Kirchenkreis Eschwege will seine 74 Kirchen vom kommenden Jahr an möglichst auch an Werktagen öffnen. Dies kündigte Dekan Martin Arnold vor der Kreissynode des Kirchenkreises in Eschwege an. Zudem sollten vermehrt alternative Gottesdienste gefeiert sowie die Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit verbessert werden.

Für die kommenden beiden Jahre sei bei den Finanzen mit heftigen Einschnitten zu rechnen, so der Dekan weiter. Die Weiterführung mancher Arbeitsbereiche sei dadurch gefährdet, erklärte Arnold, der dazu aber keine konkreten Angaben machte. (21.09.2005)

 

Linktipp:

Den Evangelischen Kirchenkreis Eschwege finden Sie im Internet unter:

kirchenkreis-eschwege.de

Bischof Hein gratuliert Karl Kardinal Lehmann zur Wiederwahl zum Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz

   

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat dem Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, zu dessen Wiederwahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gratuliert.

Bischof Hein hob in seinem Glückwunschschreiben an Kardinal Lehmann das ökumenische Engagement des Wiedergewählten hervor. «Ihr Name und Ihre Person stehen im besten Sinne für Kontinuität. Dies gilt für das Verhältnis der Deutschen Bischofkonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ich verbinde damit zugleich aus eigener Erfahrung das verlässliche und vertrauensvolle ökumenische Miteinander zwischen den Bistümern und Landeskirchen in Hessen. Dies stimmt mich trotz der bekannten Fährnisse für den weiteren gemeinsamen Weg unserer Kirchen zuversichtlich», führt Bischof Hein aus. (20.09.2005)

   

Diakoniepfarrer erinnern an Gründung von EKD und Evangelischem Hilfswerk

   

Schwalmstadt-Treysa (epd). An die Neuorganisation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Gründung des Evangelischen Hilfswerks, dem heutigen Diakonischen Werk, vor 60 Jahren im nordhessischen Treysa hat die Leitungskonferenz des Diakonischen Werkes der EKD am Mittwochabend (14.9.) erinnert. Der Marburger Kirchengeschichtler Jochen-Christoph Kaiser bezeichnete die damalige Konferenz von 120 Kirchenführern in der Diakonieeinrichtung «Hephata» als «doppelten Neuaufbruch».

Die Diakonie sei von Beginn an «als Wohlfahrtsverband an der Ausgestaltung des Sozialstaatsprinzips der Bundesrepublik und am Aufbau der sozialen Infrastruktur in großem Maße beteiligt» gewesen, betonte der Hochschullehrer. Joachim Lies, stellvertretender Vorsitzender der Diakonischen Konferenz, nannte die Diakonie eine «Speerspitze der Kirche», die sich ständig im Alltag der Menschen bewähren müsse.

Kirche und Diakonie hätten auch aus Sicht der Politik «ein gewichtiges Wort mitzureden», versicherte der hessische SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Spies. «Es ist eine Groteske, dass wir glauben, pflegerische Aufgaben seien von privaten Billiganbietern besser zu leisten als von Diakonie und Caritas, sagte Spies, der im Zivilberuf Mediziner ist. «Der Sozialstaat und seine Leistungen kosten so viel, wie sie uns wert sind.» (15.09.2005)

 

Linktipps:

Die Evangelische Kirche in Deutschland finden Sie im Internet unter:

ekd.de

Das Diakonische Werk finden Sie im Internet unter:

diakonie.de

Philipps-Ausstellung ab 13. September in Berlin

   
Staatsminister Riebel, Bischof Dr. Hein und Norbert Stieniczka (v.l.n.r) während der Ausstellungseröffnung in Berlin
Staatsminister Riebel, Bischof Dr. Hein und Norbert Stieniczka (v.l.n.r) während der Ausstellungseröffnung in Berlin (Foto: EKHN)  

Berlin/Wiesbaden (epd). Vom 13. September an wird in der Hessischen Landesvertretung in Berlin eine Ausstellung über den hessischen Landgrafen Philipp gezeigt. Die Wanderausstellung «Mit dem Glauben Staat machen. Hessens prägende Zeit. Landgraf Philipp der Großmütige 1504-1567» wurde gemeinsam von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und dem hessischen Staatsarchiv Marburg erarbeitet und war bereits in vielen hessischen Städten und Gemeinden zu sehen.

In Berlin wird die Ausstellung aus Anlass des 60-jährigen hessischen Landesjubiläums bis zum 3. Oktober gezeigt. Zur Eröffnung am 13. September sprachen der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, und der Geschäftsführer des Evangelischen Philpps-Jahres 2004, Norbert Stieniczka. Landgraf Philipp gilt als Begründer der Konfirmation. (Hessische Landesvertretung, In den Ministergärten 5, 10117 Berlin). (15.09.2005)

 

Linktipp:

Viele Informationen rund um «Philipp den Großmütigen» finden Sie im Internet unter:

philipp-von-hessen.de

EKD: Citykirchen bekommen zunehmende Bedeutung

   

Hamburg (epd). Den Citykirchen im Herzen der Städte kommt nach Einschätzung der evangelischen Kirche in Zukunft eine wachsende Bedeutung zu. Als «Gedächtnis, Gewissen und Seele» jeder Stadt müssten sie zu «Kompetenzzentren des Glaubens» ausgebaut werden, sagte Thies Gundlach von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Abschluss der Bundeskonferenz der Großstadtkirchen, die vom 11. bis 13 September in Hamburg tagte.

Angesichts «notwendiger Abschiede» von einzelnen Stadtteilkirchen müssten auch «finanzierbare Aufbrüche» gewagt werden, sagte Rolf Sturm, Referent im EKD-Kirchenamt. Insbesondere die Citykirchen seien «öffentliche Räume» und würden auch so wahrgenommen. Diese Ausstrahlungskraft gelte es zu erhalten. (15.09.2005)

   

Islamische Religionsgemeinschaft darf keinen Religionsunterricht an hessischen Schulen erteilen

   

Kassel (epd). Die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) darf keinen Religionsunterricht an hessischen Schulen erteilen. Dies entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof am Mittwoch (14.9.) in Kassel (AZ: 7 UE 2223/04). Er schloss sich damit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wiesbaden vom Juni 2004 an, in der das Anliegen der Gemeinschaft, in Übereinstimmung mit ihren Grundsätzen islamischen Religionsunterricht zu erteilen, bereits abgewiesen worden war. Die IRH hat nach eigenen Angaben rund 11.000 Mitglieder in 100 Städten und Gemeinden.

Zur Begründung führte der Verwaltungsgerichtshof an, dass die IRH nicht die Voraussetzungen des verfassungsrechtlichen Begriffs einer Religionsgemeinschaft erfülle. Unter einer Religionsgemeinschaft sei danach ein Verband zu verstehen, der sich eine umfassende Bekenntnispflege eines gemeinsamen Glaubens zum Ziel gesetzt habe. Bei der IRH handele es sich um einen «Interessenverband zur Durchsetzung einzelner Projekte». Hinzu kämen Zweifel an der Verfassungstreue der Organisation.

Das hessische Kultusministerium hatte die Genehmigung zur Erteilung von Religionsunterricht durch die Gemeinschaft, die diese bereits 1998 beantragt hatte, mit begründeten Zweifeln an deren unbedingter Verfassungstreue abgelehnt. Als Reaktion auf das Kasseler Urteil erklärte Kultusministerin Karin Wolff (CDU), dass das Land Hessen der Einführung islamischen Religionsunterrichts grundsätzlich offen gegenüberstehe. Dies sei aber nur «in inhaltlicher Verantwortung eines seriösen religiösen Partners in Kooperation mit dem Staat möglich», so Wolff. Ein solcher Partner fehle jedoch bislang in Hessen.

Eine Revision gegen das Urteil ließ das Gericht nicht zu. Gegen die Nichtzulassung kann allerdings Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingelegt werden. (15.09.2005)

   

«Kirche im Stadtteil»
Gemeinschaftsprojekt will stadtteilorientierte
kirchliche Arbeit vernetzen

   

Hannover/Berlin (medio). Mit der Initiative «Kirche im Stadtteil» wollen die «Gossner Mission» (Berlin) und die Ev. - luth. Bethlehemgemeinde Hannover-Linden gemeinwesenbezogene und stadtteilorientierte kirchliche Arbeit in ganz Deutschland im Internet vernetzen und fördern. Die Website richte sich an alle, «die sich in ihrer kirchlichen Arbeit stärker an der gesellschaftlichen und individuellen Wirklichkeit von Menschen in den Gemeinden vor Ort orientieren wollen», heißt es auf der Homepage.

Per Dateneingabe können Interessierte ihre Projekte in die Bereiche Gemeinde, Kinder und Jugendliche oder Familie und Arbeitswelt einordnen und vorstellen. Die Beschreibungen der Projekte können regional abgerufen werden und per Link sind die Projekt-Websites von der Internetseite erreichbar. Daneben besteht auch die Möglichkeit zum Download von Texten und Konzepten zum Thema.

Die Initiative «Kirche im Stadtteil» ging aus einem Projekt der beiden Initiatoren zum 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover hervor. (14.09.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen und die Teilnahme-
möglichkeit an diesem Projekt finden Sie unter:

kirche-im-stadtteil.de

Jüdische Bibelwoche widmet sich Schriftverständnis und den Zehn Geboten

   

Kassel (epd). Das jüdische Schriftverständnis und die Zehn Gebote stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Jüdischen Bibelwoche in Kurhessen-Waldeck. Wie der veranstaltende Evangelische Arbeitskreis Christen - Juden in Kassel mitteilte, wird der Rabbiner, Religionspädagoge und Kantor Andrew Steinman aus Frankfurt Vorträge zu diesen beiden Themen an verschiedenen Orten im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck halten.

Eröffnet wurde die Woche am Sonntag, 18. September, um 19 Uhr im Evangelischen Forum in Kassel, wo Steinman zum Thema «Eine Wahrheit, viele Deutungen - Schrift und Tradition im Judentum» sprechen wird. Am Mittwoch, 21. September, um 19.30 Uhr ist der Vortrag noch einmal im Altenzentrum Hospital in Hofgeismar zu hören.

Ein zweiter Vortrag Steinmans befasst sich mit dem Thema «Die Zehn Gebote - eine moderne jüdische Interpretation» und wird erstmals am Montag, 19. September, um 20 Uhr im Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar zu hören sein. Weitere Termine sind der 20. September um 20 Uhr im Gemeindehaus der Auferstehungskirche in Eschwege-Heuberg sowie der 22. September um 19.30 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Großkrotzenburg.

Ferner will Steinman an vier Vormittagen mit Schülern ins Gespräch kommen. Dabei soll es in erster Linie um die Zehn Gebote gehen. Die Stationen sind die Melanchthonschule Steinatal (19.9.), die Freiherr-vom-Stein-Schule in Hessisch-Lichtenau (20.9.), die Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld (21.9.) sowie das Franziskanergymnasium in Großkrotzenburg (22.9.). (13.09.2005)

   

Antrittsbesuch in Fulda
Landespfarrer des Diakonischen Werkes beeindruckt von der Vielfalt

   
Diakoniepfarrer Dr. Eberhard Schwarz, OLK Joachim Lies und Pfarrer Burkhard Enners (hintere Reihe v.l.) mit Mitarbeiterinnen der Bahnhofsmission in Fulda
Diakoniepfarrer Dr. Eberhard Schwarz, OLK Joachim Lies und Pfarrer Burkhard Enners (hintere Reihe v.l.) mit Mitarbeiterinnen der Bahnhofsmission in Fulda (Foto: Diakonie Fulda)  

Fulda (medio). Der neue Landespfarrer des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck, Dr. Eberhard Schwarz, besuchte zusammen mit Sachgebietsleiter Pfr. Gerd Bechtel und Oberlandeskirchenrat Joachim Lies die diakonischen Einrichtungen des evangelischen Kirchenkreises Fulda. Am Anfang stand eine Mitarbeitervollversammlung. 25 hauptamtliche Mitarbeiter stellten ihre Arbeitsbereiche vor – die Suchtberatung, die psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, den Integrationsfachdienst, die Müttergenesung, die Bahnhofsmission und die vielfältigen Betreuungsbausteine der ambulanten Jugendhilfe. Man war sehr beeindruckt von der Fülle des diakonischen Engagements der evangelischen Kirche in Fulda. Mit einem Etat von 1,4 Millionen Euro übernehme die Diakonie in vielfältigen sozialen Brennpunkten Verantwortung für die Gesellschaft. Dabei sei es wichtig, so Dr. Schwarz, dass die Mitarbeiterschaft sich getragen wisse von ihrer Kirche in ihrem oft schweren Dienst.

Oberlandeskirchenrat Lies betonte, dass es neben aller Professionalität der Arbeit unverzichtbar sei, dass die Einrichtungen und die Mitarbeiterschaft ein klares kirchlich/diakonisches Profil zeigen. Den Ratsuchenden müsse deutlich werden, dass die Zuwendung zum hilfesuchenden Mitmenschen aus einer christlichen Grundhaltung heraus erfolge. Der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Fulda, Pfarrer Burkhard Enners, dankte den für die Diakonie auf der Leitungsebene zuständigen Herren für ihr Kommen und für die Hilfe, die seit vielen Jahren die Diakonie in Fulda vom Landesverband und der Landeskirche erfahre.

Es schloss sich ein Gespräch mit der Geschäftsführung an, an dem auch Dekan Bengt Seeberg, der Leiter des Kirchenkreisamtes Hans-Martin Kümmel und der Geschäftsführer des Diakoniezentrums für psychisch Kranke, Daniel Weiss teilnahmen. Hier ging es um die Frage, wie angesichts zurückgehender Kirchensteuermittel und staatlicher Zuschüsse es gelingen kann, weiterhin in vielfältigen diakonischen Aufgabenfeldern präsent zu sein. Die finanzielle Abhängigkeit von vielen verschiedenen Kostenträgern wie LWV, Rehaträgern, Jugendämtern und Krankenkassen mache es erforderlich, auch über neue Strukturen nachzudenken, in denen künftig die Arbeit organisiert werden könne.

Dekan Seeberg stellte dar, dass der evangelische Kirchenkreis Fulda ein Drittel seiner frei verfügbaren Mittel für diakonische Zwecke aufwende. Dieses hohe finanzielle Engagement der Kirche in Fulda sei in der Zukunft kaum zu halten, da man mit erheblichem Rückgang der Kirchensteuerzuweisungen rechne. Zurzeit gehe man von 20 % Mindereinnahmen im neuen Doppelhaushalt aus. Der Besuch endete mit der Besichtigung der Beratungsstellen, dem Kleiderladen, dem Diakoniecafé, dem Integrationsfachdienst und der Tagesstätte für psychisch Kranke in der Heinrichstraße. Letztes Ziel war die Bahnhofsmission im Bahnhof Fulda, die seit Jahrzehnten mit einem großen Kreis von ehrenamtlichen Mitarbeitern in ökumenischer Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche betrieben wird. (13.09.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zur Diakonie im Kirchenkreis Fulda finden Sie im Internet unter:

diakonie-fulda.de

www.diakonie-fulda.de

Kirchenkreisbesuch
Bischof Hein lobt Diakonie und Seelsorge in Hanau

   

Hanau (medio). Bei seinem mehrtägigen Besuch im evangelischen Kirchenkreis Hanau-Stadt beeindruckte den Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, besonders die Arbeit mit Kindern aus sozial schwachen Familien im Haus Regenbogen. «Diese Kinder, deren familiäre Zustände im Grunde kaum zu beschreiben sind, müssten, wenn es dieses Haus nicht gäbe, auf der Straße leben», sagte der Bischof in einem medio-Interview. «Hier finden sie einen Familienersatz in einer freundlichen Zuwendung und erleben, dass sie wertgeschätzt sind, aber auch, dass es gut tut, Regeln im Leben zu haben. Persönlich berührt hat mich auch, mit welcher Liebe und Begeisterung die Mitarbeiter dort ihre Arbeit tun», so Hein.

Auf dem Visitationsprogramm standen neben diakonischen Einrichtungen auch ein Betrieb im Industriepark Wolfgang, die Klinik- und Schulseelsorge sowie Begegnungen mit den Bürgermeistern der Region. Im Blick auf die Zukunft forderte der Bischof, das Profil der evangelischen Kirche in Hanau zu stärken. Sie müsse in einer multireligiösen Gesellschaft deutlicher zeigen, dass sie ihre Arbeit auf der Grundlage des christlichen Glaubens tut.

«Wir sollten unaufdringlich und freundlich auch für unsere Kirche einstehen und mit unserer Haltung, nämlich dem christlichen Glauben, nicht hinterm Berg stehen.» Das gelte vor allem für die Jugendarbeit. Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten sei es aber auch nötig, besser mit der südhessischen Schwesterkirche in Hessen und Nassau, und der evangelischen Kirche im Bereich um Aschaffenburg zu kooperieren. «Das Rhein-Main-Gebiet als Ballungsraum», so Bischof Hein, «fordert auch von der evangelischen Kirche mehr Gemeinsamkeit.» (12.09.2005)

 

Bischof Dr. Martin Hein
Zu Gast im Kirchenkreis Hanau-Stadt: Bischof Dr. Martin Hein (Foto: medio.tv)

Linktipp:

Den Kirchenkreis Hanau-Stadt finden Sie im Internet unter:

Kirchenkreis Hanau-Stadt

Evangelischer Kirchenkreis Schmalkalden:
Landeskirche legt Kommunen Vergleichsangebot zu Kirchenbaulasten vor

   

Schmalkalden (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck legt den Kommunen im Kirchenkreis Schmalkalden ein Vergleichsangebot zu den Kirchenbaulasten vor. Diesen Vorschlag haben der für das Bauwesen der Landeskirche zuständige Dezernent im Landeskirchenamt, Oberlandeskirchenrat Dr. Volker Knöppel, und der Dekan des Kirchenkreises Schmalkalden, Michael Bedbur, in einem Pressegespräch am Freitag (10.9.2005) im evangelischen Dekanat Schmalkalden erläutert. Das Vergleichsangebot wurde den betroffenen Kommunen im Laufe dieser Woche bereits schriftlich unterbreitet. Es betrifft 21 Kirchen und 13 Pfarrhäuser.

Die Baulast an kirchlichen Gebäuden ist die rechtliche Verpflichtung der Kommunen, kirchliche Gebäude zu errichten, zu erweitern, instand zu halten oder wiederherzustellen. Die Rechtsgrundlage ist in der Regel das ungeschriebene Gewohnheitsrecht; in Ausnahmefällen können auch vertragliche Vereinbarungen oder Gerichtsurteile vorliegen. Auch während der Zeit der DDR wurden die Ansprüche der Kirchengemeinden, wenn auch nur eingeschränkt, erfüllt. Im Jahr 1981 war darüber eine Vereinbarung zwischen dem Evangelischen Dekanat und dem damaligen Rat des Kreises abgeschlossen worden.

Das Vergleichsangebot der Landeskirche:

Die Kommunen erkennen grundsätzlich die Kirchenbaulasten an. Landeskirche und Kirchengemeinden sichern zu, dass deren Erfüllung in den nächsten zehn Jahren auf 20 Prozent der notwendigen und gemeinsam zu vereinbarenden Gesamtkosten beschränkt wird.

Etwa noch offenstehende Forderungen der Kirchengemeinden auf eine Beteiligung der Kommunen an bereits begonnenen oder schon abgeschlossenen Baumaßnahmen der letzten fünf Jahre werden nicht geltend gemacht.

Landeskirche und Kirchengemeinde erwarten, dass sich die Kommunen innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten zunächst grundsätzlich dazu äußern werden, ob sie sich eine solche Verhandlungslösung vorstellen können, um eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die evangelischen Kirchengemeinden unterbreiten den Kommunen ein Angebot, das beiden Seiten in rechtlicher und finanzieller Seite gerecht wird. Seine Annahme vermeidet einen verwaltungsgerichtlichen Rechtsstreit.

Im Bundesland Hessen konnten die Kirchenbaulasten im Jahr 2004 nahezu vollständig abgelöst werden. Auch im Kirchenkreis Schmalkalden sind Landeskirche und Kirchengemeinden an einer zukunftsorientierten Lösung interessiert. (12.09.2005)

   

Nachgefragt - Bischof Dr. Martin Hein zur Einheitsübersetzung
«Wir haben gute Grundlage in der Luther-
übersetzung»

   

Kassel (medio). Nachdem der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland beschlossen hat, nicht mehr an der geplanten Revision der so genannten «Einheitsübersetzung» mitzuwirken (wir berichteten), hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, gegenüber medio Stellung genommen: Er betonte, dass die «Einheitsübersetzung» immer ein missverständlicher Ausdruck gewesen sei: Sie «war immer eine Übersetzung katholischer Theologen, zu der dann in bestimmten Bereichen auch evangelische Theologen hinzugezogen wurden», so Hein.

Der Bischof verwies demgegenüber auf die revidierte Lutherbibel, die 1984 noch einmal erneut herausgegeben wurde und die bis heute gültig ist: «Im Blick auf diese Lutherübersetzung gibt es meines Erachtens gegenwärtig überhaupt keinen Bedarf, an ihrem Bestand Veränderungen vorzunehmen», so der Bischof wörtlich. An der Einheitsübersetzung müsste sich die Evangelische Kirche nicht beteiligen, «weil wir eine gute Grundlage in der Lutherübersetzung besitzen», sagte der Bischof am Rande seiner Kirchenkreisbereisung in Hanau. (12.09.2005)

   

Bischof Huber bedauert Scheitern
EKD steigt aus «Einheitsübersetzung» der Bibel aus

   

Berlin (medio). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat der Deutschen Bischofskonferenz am 7. September 2005 mitgeteilt, dass die Voraussetzungen für die Mitwirkung der EKD an der geplanten Revision der sogenannten Einheitsübersetzung nicht mehr gegeben sind. Dies wird zur Folge haben, dass die "Einheitsübersetzung" nach Abschluss der Revision nur noch von der katholischen Seite verantwortet und herausgegeben werden kann. Wir dokumentieren dazu eine Stellungsnahme des Vorsitzenden des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, im Wortlaut:

"Die «Einheitsübersetzung» trägt ursprünglich diesen Namen, weil sie als einheitliche Übersetzung der katholischen Diözesen deutscher Sprache von den katholischen Bischöfen beschlossen und in Angriff genommen wurde. Im Fortgang der Arbeit wurden für die Übersetzung der Psalmen und des Neuen Testaments auch evangelische Fachleute einbezogen. Dies machte es möglich, 1978 die Psalmen und das Neue Testament auf beiden Seiten als ökumenischen Text zu rezipieren, und gab dem Namen "Einheitsübersetzung" eine zusätzliche Bedeutung.

Seit einer Reihe von Jahren wird eine behutsame Überarbeitung der «Einheitsübersetzung» geplant. Dies steht auf katholischer Seite in einem engen Zusammenhang mit der Revision des Deutschen Messbuchs und der Arbeit an einem neuen Gebet- und Gesangbuch.

Zum entscheidenden Hindernis für die evangelisch-katholische Zusammenarbeit entwickelte sich die unter dem Titel «Liturgiam authenticam» herausgegebene Instruktion über den «Gebrauch der Volkssprache bei der Herausgabe der Bücher der römischen Liturgie» vom 28. März 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 154). Im Sommer 2003 ist auf katholischer Seite erstmals geltend gemacht worden, diese Instruktion müsse auch bei der Revision der «Einheitsübersetzung» zu Grunde gelegt werden. Zunächst war im katholischen Bereich selbst umstritten, ob die Instruktion auf ökumenische Bibelübersetzungen überhaupt anwendbar sei.

Inzwischen hat die katholische Seite unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie sich - im Blick auf das vorgeschriebene Verfahren einer formellen Anerkennung durch Rom - auch im Falle einer ökumenischen Bibelübersetzung an die Instruktion «Liturgiam authenticam» gebunden sieht. Diese Instruktion enthält jedoch Kriterien, die von evangelischer Seite nicht mitgetragen werden können. Umso wichtiger war die ursprüngliche Zusage, sich in der Revisionsarbeit an das Konsensprinzip zu binden. In Gesprächen und Briefwechseln ist aber deutlich geworden, dass das Konsensprinzip auf die Bemühung um Konsens reduziert und für den Streitfall die Anwendung des Mehrheitsprinzips nicht ausgeschlossen wird. Dadurch wird es der evangelischen Seite unmöglich gemacht, sich an der Revision zu beteiligen und die «Einheitsübersetzung» der Psalmen und des Neuen Testaments auch künftig als ökumenischen Text zu bewahren.

Der Rat der EKD bedauert diese Entwicklung. Er hat alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, um das jetzt eingetretene Ergebnis zu vermeiden. Die «Einheitsübersetzung» ist in vielen Bereichen der evangelischen Kirche gern und mit Gewinn benutzt worden. Auch wenn künftig eine gemeinsame Bibelübersetzung bedauerlicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen wird - die grundlegendere und ungleich bedeutsamere Gemeinsamkeit bleibt davon unberührt: Die christlichen Kirchen haben denselben biblischen Text. Sie sehen in der Bibel die Richtschnur der christlichen Lehre und des christlichen Lebens. Insofern ist und bleibt die Bibel das stärkste Band, das die christlichen Kirchen miteinander verbindet." (09.09.2005)

 

Kirchenkreis Melsungen ruft Kirchenbaustiftung ins Leben

   

Melsungen (epd). Mit Übergabe der Stiftungsurkunde durch Regierungspräsident Lutz Klein (CDU) ist am Mittwochabend in Melsungen die Gründung der Kirchenbaustiftung MelsungerLand besiegelt worden. Die Gründung der Stiftung sei eine Reaktion auf die Vereinbarung zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, dem Land Hessen sowie den kommunalen Spitzenverbänden gewesen, sagte Klein, der die Urkunde an den Dekan des evangelischen Kirchenkreises Melsungen, Rudolf Schulze, überreichte.

Nach der Vereinbarung werden die Baulastverpflichtungen der politischen Gemeinden in den kommenden Jahren abgelöst. Aus den Erträgen der Stiftung sollen zukünftig Baubeihilfen ausgezahlt werden. Das Kapital der Kirchenbaustiftung MelsungerLand beträgt laut Schulze derzeit 160.000 Euro. Davon stammen 150.000 aus den diesjährigen Ablösemitteln, 10.000 habe der Kirchenkreis eingebracht. Die auf zehn jährliche Raten verteilten Ablösesummen der Kommunen sollen das Stiftungskapital im Jahr 2015 auf 3,5 Millionen Euro anwachsen lassen.

Schulze räumte ein, dass einigen Kirchenvorständen die Zustimmung zu der Rahmenvereinbarung zwischen der EKKW und der Hessischen Landesregierung schwer gefallen sei. Die Ablösesummen allein hätten keine überzeugende Wirkung gehabt. «Wirtschaftlich ist das kein gutes Geschäft», sagte Schulze. Ausschlaggebend für die Zustimmung sei aber vor allem gewesen, dass durch die Vereinbarung der Rechtsfrieden für kommende Generationen gesichert worden sei. Mit dem «Zukunftsmodell» der Stiftung sei nun garantiert, dass die Ablösesummen nicht für baldige Renovierungen verbraucht würden, sondern die Zinserträge langfristig genutzt werden könnten.

Obwohl die finanzielle Verpflichtung für die Kommunen nun entfallen sei, stehe die Bürgerschaft auch weiterhin in der Verantwortung für den Erhalt ihrer Kirchen. «Der Unterhalt der Gotteshäuser kann nicht allein kirchliche Aufgabe bleiben», wies Schulze auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung hin. Ferner rief er dazu auf, sich mit Zustiftungen an der Stiftung zu beteiligen. Bei Zustiftungen ab 1.000 Euro könne auch der Name des Stifters in der begünstigten Kirche an geeigneter Stelle genannt werden. (09.09.2005)

 

Linktipp:

Den Kirchenkreis Melsungen finden Sie im Internet unter:

kirchenkreis-melsungen.de

Wahldiskussion in Kassel
Diakonie und Kirche laden zu sozialpolitischem Hearing

   

Kassel (epd). Ein sozialpolitisches Hearing zur Bundestagswahl findet am Montag, 11.9.2005, um 18.30 Uhr in der Kasseler Lutherkirche statt. Wie die Veranstalter, das Evangelische Forum, das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck sowie das Amt für kirchliche Dienste der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, am Donnerstag mitteilten, sollen dabei zunächst Fragen an die Parteienvertreter zur Sprache kommen. Anschließend werde auch das Publikum das Wort erhalten.

Auf dem Podium stehen Jürgen Gebh (CDU), Erika Lotz (SPD), Andreas Jürgens (Grüne), Mechthild Dyckmans (FDP) sowie Wolfgang Gehrcke (Linkspartei) Rede und Antwort. Die Veranstaltung wird von Ulrike Holler vom Hessischen Rundfunk moderiert. (09.09.2005)

 

Open-air-Gottesdienst zum Radlersonntag im Kinzigtal

   
Unter dem Motto «Kinzigtal total» werden am 11.9. viele Radler im Main-Kinzig-Kreis unterwegs sein.
Unter dem Motto «Kinzigtal total» werden am 11.9. viele Radler im Main-Kinzig-Kreis unterwegs sein. (Foto: Axel Häsler)  

Gelnhausen (epd). Unter dem Motto «total begeistert» lädt der Evangelische Kirchenkreis Gelnhausen am 11. September um 14 Uhr zu einem Open-Air-Gottesdienst auf den ehemaligen Exerzierplatz in Gelnhausen ein. Der Gottesdienst finde im Rahmen des vom Main-Kinzig-Kreis organisierten Radlersonntags «Kinzigtal total» statt, teilte Pfarrer Rainer Schomburg in Gelnhausen mit.

Im Gottesdienst werden prominente Gäste wie der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, und der Karatemeister Wolfgang Lang in einem Predigt-Interview mit Moderator Klaus Hoffmeister vom Hessischen Rundfunk Rede und Antwort stehen. Zu der Open-Air-Veranstaltung werden rund 500 Besucher erwartet.

Startmöglichkeiten mit Ziel des Gottesdienstes sind jeweils um 9 Uhr in Niederzell und auf dem Hanauer Marktplatz. Weitere Treffpunkte zur gemeinsamen Fahrt finden sich in Langenselbold an der Kirche zwischen 10.30 und 11 Uhr sowie in Wächtersbach-Neudorf am Kirchplatz zwischen 11 und 12 Uhr. Die Veranstaltung findet im Rahmen der «Tour d' esprit» statt, die auf den Landeskirchentag in Gelnhausen im Juni 2006 hinweisen soll. (05.08.2005)

 

EKKW hilft Hurrikan-Opfern in den USA

   

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat für die von dem Hurrikan «Katrina» betroffene Bevölkerung in den Südstaaten der USA 30.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Wie der Sprecher der EKKW, Karl Waldeck, am Dienstag in Kassel mitteilte, stammt das Geld aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres. Die Mittel sollen der besonders stark betroffenen armen Bevölkerung zugute kommen.

Gemeinsam mit amerikanischen Partnerorganisationen, mit denen die Diakonie Katastrophenhilfe über die weltweit agierende kirchliche ACT-Allianz (Kirchen helfen gemeinsam) verbunden ist, sollen über regionale und lokale Anlaufstellen die Bedürftigsten der Hurrikan-Opfer mit Nothilfegütern wie Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden.

Zugleich ruft die EKKW zu Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe zur weiteren Unterstützung der Menschen in den vom Hurrikan betroffenen Südstaaten der USA auf. Konto: 502707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 60010070), Stichwort: «Hurrikan USA». Spenden im Internet: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/. (05.09.2005)

 

EKKW trauert um Erzbischof ihrer estnischen Partnerkirche

   

Kassel/Tallinn (epd). Mit Trauer und Anteilnahme hat die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) die Nachricht vom plötzlichen Tod des ehemaligen Erzbischofs ihrer estnischen Partnerkirche, Jaan Kiivit, aufgenommen. Wie die Pressestelle der EKKW am Montag mitteilte, verstarb Kiivit bereits am vergangenen Mittwoch auf einer Reise nach Sankt Petersburg.

Kiivit war von 1994 bis Anfang 2005 Erzbischof der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Im Februar dieses Jahres wurde er auf Grund seiner Emeritierung von Erzbischof Andres Pöder in seinem Amt abgelöst. Der 1940 als Sohn des gleichnamigen Pfarrers und späteren Erzbischofs geborene Jaan Kiivit junior war 28 Jahre lang Pfarrer der Heilig-Geist-Kirche in Tallinn. Während dieser Zeit wirkte er von 1978 bis 1994 auch als Dozent für Praktische Theologie am Theologischen Institut in Tallinn an der Pfarrerausbildung mit. Seit 1980 bis zur Übernahme des Bischofsamtes war er Beauftragter für ökumenische Beziehungen seiner Kirche. Kiivit war verheiratet und Vater von drei Töchtern.

Die EKKW trauert um einen nachdrücklichen Förderer der seit Jahrzehnten gewachsenen partnerschaftlichen Verbindungen der beiden Kirchen, die seit der Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung durch Erzbischof Kiivit und Bischof Martin Hein von der EKKW in Fritzlar am 18. März 2001 vertraglich Gestalt gewann. Beide Kirchen pflegen diese Partnerschaft vor allem durch Personalaustausch, persönliche Begegnungen sowie den Aufbau verschiedener Kirchenkreispartnerschaften.

Die Trauerfeier von Erzbischof Kiivit findet am kommenden Donnerstag in Tallinn statt. In Vertretung von Bischof Martin Hein wird der Dezernent für Mission und Ökumene der EKKW, Wilhelm Richebächer, daran teilnehmen. (05.09.2005)

 

"Tag des offenen Denkmals" in 261 evangelischen Kirchen

   

Am Sonntag, der 11. September, wird in Hessen der "Tag des offenen Denkmals" begangen. Einen nach Städten und Landkreisen sortierten Überblick bietet eine Datenbank auf der Website www.denkmalpflege-hessen.de, zu der auch eine Übersichtskarte gehört.

Die zu diesem Anlass erscheinende DENKmal-Zeitung listet 581 Veranstaltungen und denkmalgeschützte Bauten auf, die an diesem Tag öffentlich präsentiert werden. Dabei steuern mit 261 Objekten die beiden evangelischen Landeskichen in Hessen fast die Hälfte aller Angebote bei. Die katholischen Bistümer sind mit 28 Kirchen beteiligt. 292 Beiträge beziehen sich auf säkulare Gebäude. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) öffnet 121 Kirchen und bestreitet damit 57 Prozent aller Angebote in ihrem Kirchengebiet. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) präsentiert an diesem Tag 140 Kirchen und kirchliche Gebäude. Bezogen auf ihr Kirchengebiet sind das 38 Prozent aller Angebote.

Motto 2005: Krieg und Frieden: Suche den Frieden und jage ihm nach - Wehrkirchen
Kirchenbaudirektor Michael Frede würdigte das Engagement der Kirchengemeinden am "Tag des Offenen Denkmals": "Es ist eine große Chance, die bauhistorisch wertvollen Gebäude einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Kir chengemeinden und Landeskirchen dokumentieren damit ihre Verantwortung für die Pflege des kulturellen Erbes in der Gesellschaft". Mit Blick auf das Schwerpunktthema des diesjährigen "Tages des Offenen Denkmals", "Krieg und Frieden - Suche den Frieden und jage ihm nach" verwies Frede darauf, dass jeden Sonntag in den Kirchen um Frieden gebetet werde. In der Vergangenheit seien Kirchengebäude zugleich oft Zuflucht und Schutz bei konkreter kriegerischer Bedrohung gewesen. Dies zeige sich an zahlreichen Gotteshäusern, die als Wehrkirchen gedient haben. Damit werde eine enge Verbindung zwischen Kirche und dem politischen Gemeinwesen dokumentiert. So lädt am "Tag des Offenen Denkmals" unter anderem die ehemalige Wehrkirche in Bad Zwesten-Niederuff (Schwalm-Eder-Kreis) zu Besuch und Besichtigung ein.

Viele Kirchengemeinden aktiv - Kürzlich renovierte Kirchen laden zum Besuch ein
Am 11. September besteht schließlich auch die Möglichkeit, Einblick in denkmalgeschützte Kirchen zu gewinnen, die in diesem oder dem vergangenen Jahr umfangreich renoviert wurden. Dazu zählen die Kirchen in Willingen-Welleringhausen (Landkreis Waldeck-Frankenberg), Homberg-Allmuthshausen (Schwalm-Eder-Kreis) und Nidderau-Windecken (Main-Kinzig-Kreis). (09.09.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals und zu den zu besichtigen Objekten in Hessen finden Sie im Internet unter:

tag-des-offenen-denkmals.de(...)



Internetradio:

Für das medio! - Internetradio berichtet Christian Fischer:

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Männerarbeit ruft zur Beteiligung am «Männersonntag» auf

   

Kassel (epd). Die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat zur Beteiligung am «Männersonntag» am 16. Oktober aufgerufen. Männer müssten sich als Christen den Aufgaben unserer Zeit und den Veränderungen männlicher Rollenidentität stellen, heißt es in einer in Kassel veröffentlichten Erklärung. Der Männersonntag steht in diesem Jahr unter dem Motto «Wohin sollen wir gehen? - Was Männern Sinn gibt.»

Wenn Männer früher gefragt wurden, was ihrem Leben Sinn und Halt gibt, habe bei den Antworten die Erwerbsarbeit eine zentrale Rolle gespielt, so die Männerarbeit weiter. Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt sei dies heute so nicht mehr tragfähig. Brüche in der Erwerbsbiografie prägten zunehmend das Leben der Männer. Auch seien Männer unverzichtbar für die Sozialisation der Kinder.

Der jeweils dritte Sonntag im Oktober steht unter der Bezeichnung «Männersonntag». Den Gottesdienst zum Männersonntag am 16. Oktober wird der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, in Berlin halten. (31.08.2005)

 

Linktipp:

Die Männerarbeit der EKD finden Sie im Internet unter:

maennerarbeit-ekd.de

Bischof Hein über reformatorische Theologie heute
'Parole «Wir sind Papst» ist zutiefst evangelischer Satz'

   

Kassel (medio), 31.08.05. In einem Beitrag für idea-Spektrum 35/2005 nimmt Bischof Dr. Martin Hein zum Papstamt Stellung und kritisiert die «gegenwärtige Event-Orientierung und Megastar-Mentalität in der römischen Kirche». Wir dokumentieren den Artikel unter der Überschrift «Reformatorische Theologie heute» im Wortlaut:

Reformatorische Theologie heute!
«Wir sind Papst»: Diese Parole – als Button in fünfhunderttausendfacher Ausfertigung von einer deutschen Boulevardzeitung anlässlich des katholischen Weltjugendtages verteilt – ist ein zutiefst evangelischer Satz. Ohne das Konterfei Benedikts XVI. könnten ihn sich alle evangelischen Christen selbstbewusst anstecken! Denn wie sagt Martin Luther: «Was aus der Taufe gekrochen ist, das mag sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei.» Im «allgemeinen Priestertum aller Getauften» wurde diese Grunderkenntnis in der evangelischen Kirche wirkungsvoll in die Tat umgesetzt. Das neidvolle Schielen auf ein einziges Papstamt widerspricht schon im Ansatz der Reformation. Wir brauchen es nicht, weil evangelischer Glaube mündig macht.

Angesichts der gegenwärtigen Event-Orientierung und Megastar-Mentalität in der römischen Kirche gilt einmal mehr, wozu Karl Barth in ungleich bewegterer Zeit riet: nämlich «Theologie und nur Theologie zu treiben».

Reformatorische Theologie ist kritisch. Sie darf sich nicht scheuen, das zu benennen, was nicht mit der Heiligen Schrift in Einklang zu bringen ist: Maria als «Miterlöserin» etwa oder den Gedanken, als würde die Kirche in der Feier der Eucharistie ihrerseits Gott das Opfer Christi darbringen, Hostienanbetung, Reliquienverehrung, Fegefeuer, Ablaß und Zölibat für Priester (ausgerechnet der Apostel Petrus war verheiratet!) – eine ganze Menge also! Auch die sogenannte «apostolische Sukzession», deren Fehlen angeblich einen entscheidenden Mangel im evangelischen Amtsverständnis darstellt, erweist sich bei näherem Hinsehen schnell als reine Fiktion. Historisch betrachtet fehlt sie der römischen Kirche genauso.

Aber reformatorische Theologie erschöpft sich nie in der Kritik. Vielleicht haben wir uns in der jüngeren Vergangenheit zu sehr mit Insider-Problemen aufgehalten. Jetzt sind theologische Bemühungen gefordert, die zum Wesentlichen kommen – und damit zu der fundamentalen Frage, welche Bedeutung Jesus Christus als Heil der Welt für den Glauben und für die Gestalt der Kirche hat. Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, daß uns von der römischen Kirche nicht nur das Amts- und Kirchenverständnis trennt, sondern letztlich die Christologie. Da müssen wir um Klarheit ringen!

Es sind die alten reformatorischen Einsichten, denen sich unsere Theologie um ihrer selbst willen wieder zuwenden muß: Was heißt heute «allein die Heilige Schrift», «allein Christus», «allein aus Gnade», «allein durch den Glauben»? Das hat evangelische Theologie verständlich zu machen – und das macht sie sprachfähig! All dies bringt keine Schlagzeilen und Sondersendungen, ist aber der Sache angemessen. Hier liegt unsere Stärke!

Angesichts mancher evangelischen Aufgeregtheit und unverständlichen Verzagtheit sei ein Hinweis auf 2. Timotheus 1,7 gestattet: Kraft, Liebe und Besonnenheit sind wahrhaft «evangelische» Tugenden. Sie stehen uns – im Miteinander der christlichen Konfessionen – gerade jetzt gut an!

 

Zusammenschluss der Kirchenbanken
EKK und Acredo ist perfekt

   

Kassel (epd). Die Übernahme der Nürnberger Acredobank durch die Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel (EKK) ist unter Dach und Fach. Ohne Gegenstimme stimmten am Montag (29.8.) die EKK-Mitglieder bei einer außerordentlichen Generalversammlung in Kassel für den Zusammenschluss der beiden evangelischen Kirchenbanken. Die Vertreterversammlung der Acredobank hatte sich bereits eine Woche zuvor einstimmig dafür ausgesprochen.

Der Vorteil des Zusammengehens liege nach Angaben der EKK in der Ausweitung ihrer Geschäfte nach Bayern und nach Mecklenburg, wo die Acredobank mit einer Zweigstelle in Schwerin vertreten ist. Außerdem wolle sie die überlegene Ausstattung der bayerischen Kirchenbank mit Informationstechnologie für sich nutzen. Für die Acredobank sei der Anschluss an das Kasseler Geldhaus der Ausweg aus ihrer bedrängten Finanzsituation. Durch fehlgeschlagene Wertpapier- und Anlagegeschäfte hatte die Acredobank 2001 rund 13,8 Millionen Euro stille Reserven und Rücklagen verloren. Bei der Absicherung der von der Acredobank übernommenen Kreditrisiken greife der EKK laut ihres Vorstandsvorsitzenden Bernd Jacob die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken unter die Armen.

Nach dem Zusammenschluss ist die EKK nach eigenen Angaben die größte kirchliche Genossenschaftsbank in Deutschland. Ihre Bilanzsumme wächst auf 4,1 Milliarden Euro, getragen von rund 1.600 institutionellen Mitgliedern und 72.000 Kunden. In 13 Geschäftsstellen arbeiten einschließlich der 100 bisherigen Acredobank-Beschäftigten 339 Mitarbeiter. Den Acredobank-Mitarbeitern wurde eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2007 versprochen. Verhandlungen darüber laufen derzeit noch.

Sitz der EKK bleibt Kassel. Die übernommenen Filialen in Bayern und Mecklenburg sollen für zunächst drei Jahre die Bezeichnung «Acredobank Zweigniederlassung der Evangelischen Kreditgenossenschaft» bekommen. Der dreiköpfige Vorstand wird von der bisherigen EKK gestellt. Im Aufsichtsrat mit seinen 15 Mitgliedern bekommt die Acredobank drei Sitze. Die Fusion tritt rückwirkend zum 1. Januar 2005 in Kraft.

Die Acredobank wurde 1922 als «Wirtschaftsverband der evangelischen Geistlichen Bayerns» gegründet. 1969 folgte die Umbenennung in «Spar- und Kreditbank in der evangelischen Kirche in Bayern»; seit 2000 heißt sie Acredobank. (29.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen über die Banken finden Sie im Internet unter:

ekk.de
acredobank.de

Umfrage: Vertrauen in Politiker sinkt deutlich

   

Stuttgart (epd). Das Vertrauen der Deutschen in die Politiker ist einer Umfrage zufolge drastisch gesunken. Nur noch 17 Prozent der 1.000 befragten Bundesbürger bekunden Vertrauen in die politischen Parteien, ergab eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift «Reader's Digest» (September-Ausgabe).

Im Jahr 1995 hatten dagegen noch 41 Prozent der Befragten angegeben, Vertrauen in die Parteien zu haben. Die Werte für die Bundesregierung fielen von 53 Prozent Zustimmung im Jahr 1995 auf aktuell 26 Prozent, die für den Bundestag von 58 Prozent auf heute 34 Prozent. Relativ positiv wahrgenommen wird der Umfrage zufolge der Bundesrat, dem 50 Prozent Vertrauen entgegen bringen. Positiv beurteilt werden auch Nicht-Regierungsorganisationen wie das Rote Kreuz und Bürgerinitiativen.

Besonders wenig Vertrauen in die Politiker haben der Erhebung zufolge die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Während im bundesweiten Durchschnitt noch 26 Prozent der Befragten Vertrauen in die Regierung bekunden, sind es in diesen Ländern nur noch 15 Prozent. (24.08.2005)

 

Benedikt XVI. und Bischof Huber:
Ökumene bleibt zentrale Aufgabe
Papst mahnt zur Geduld - EKD für ehrlichen Dialog

   

Köln (epd). Papst Benedikt XVI. hat auf dem Weltjugendtag zu mehr Anstrengungen für die Einheit der Kirchen aufgerufen. Die Spaltung der Christenheit stehe im Kontrast zum Willen Jesu, erklärte der Papst am Freitagabend (19.8.) bei einem Treffen mit 30 Repräsentanten orthodoxer und evangelischer Kirchen in Köln. Zugleich mahnte er zur Geduld. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, sprach sich für einen ehrlichen Dialog zwischen Protestanten und Katholiken aus. Dazu gehörten auch die Themen Abendmahl und Frauenordination.

Benedikt XVI. erklärte, die Ökumene erfordere Ausdauer. Der Dialog dürfe nicht um den Preis der Wahrheit geführt werden. Stattdessen seien «Wahrhaftigkeit und Realismus» von Nöten. Der EKD-Ratsvorsitzende sagte nach dem Treffen vor Journalisten, er «gehe aus diesem Gespräch ermutigt heraus». Joseph Ratzinger habe sich vom Glaubenswächter zum Glaubensförderer entwickelt, so der evangelische Bischof. Huber sprach von einer offenen, von geschwisterlicher Nähe geprägten Begegnung. Der Papst habe betont, dass er keine «Rückkehr-Ökumene» wolle, sondern eine Einheit in Vielfalt.

An dem Treffen nahmen von evangelischer Seite auch die Präses der EKD-Synode, Barbara Rinke, der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Hans Christian Knuth, sowie der rheinische Präses Nikolaus Schneider teil. Auf der katholischen Seite waren unter anderen der Kurienkardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, und der Ökumene-Beauftragte der katholischen deutschen Bischöfe, der Regensburger Bischof Gerhard Müller, beteiligt. (22.08.2005)

 

Interview:

Ein Interview, das der Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber, im Vorfeld des Treffens mit Papst Benedikt XVI. mit dem epd führte, können Sie hier nachlesen:

ekd.de/aktuell(...)

Landeskunstausstellung «Hessiale 2005» in Kassel zeigt Arbeiten hessischer Künstler

   

Kassel (epd). Die Landeskunstausstellung «Hessiale 2005» in Kassel zeigt vom 26. August bis 2. Oktober 2005 Arbeiten von 19 hessischen Künstlern. Organisiert wird die Ausstellung vom «Bund Bildender Künstler» (BBK). Die Jury habe zwanzig Arbeiten aus über 130 Bewerbungen ihrer 530 Mitglieder ausgewählt, sagte Wladimir Olenburg vom BBK-Organisationsteam. Malereien, Graphiken und Fotografien sind ebenso zu sehen wie eine Auswahl ungewöhnlicher Rauminstallationen.

Die Landeskunstausstellung wird vom BKK in unregelmäßigem Abstand in jeweils einer anderen hessischen Stadt veranstaltet. Nach Wiesbaden 1994 und 1998 sowie Gießen 2002 findet die «Hessiale 2005» in Kassel statt. Die Ausstellung im Südflügel des Kasseler Kulturbahnhofs ist vom 26. August bis 2. Oktober jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. (22.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

hessiale2005.de

EKD-Ratsvorsitzender Huber würdigt ermordeten Taizé-Gründer Schutz

   

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat mit großer Betroffenheit auf die Ermordung des Taizé-Gründers Roger Schutz reagiert. Der 90-jährige evangelische Theologe habe unzählige vor allem junge Menschen geprägt und eine geistliche Heimat finden lassen, erklärte der Berliner Bischof in Hannover. Schutz war von einer offenbar geistig verwirrten Frau am Dienstagabend (16.8.) während eines Gottesdienstes mit einem Messer angegegriffen und schwer verletzt worden. Er starb nach Angaben der Polizei kurz danach.

Sein Tod in den Tagen des katholischen Weltjugendtages in Köln zeichne die Verbindung von Schutz zur Jugend auf tragische Weise nach, fügte Huber hinzu. Der Lebensweg von Schutz sei von einem tief im Glauben verwurzelten Engagement für die Ökumene geprägt gewesen. Dass er von Kardinal Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., während des Trauergottesdienstes für Johannes Paul II. die Eucharistie empfing, sei nun zu einem letzten und prägenden Bild seines ökumenischen Engagements geworden.

« Frère Roger war ein Mensch der Versöhnung, des Trostes und der Zuversicht aus dem Glauben. Er möge allen Halt geben, die jetzt um ihn trauern», so der EKD-Ratsvorsitzende weiter. Der Schweizer Schutz hatte in den 40er Jahren die ökumenische Gemeinschaft von Taizé in Burgund gegründet. Heute leben in der ökumenischen «Communauté de Taizé» mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. (17.08.2005)

   

Evangelische Akademie Hofgeismar mit 24 Veranstaltungen im 2. Halbjahr 2005

   

Hofgeismar (epd). Mit einem Angebot von 24 Veranstaltungen ist die Evangelische Akademie Hofgeismar ins zweite Halbjahr 2005 gestartet. Die Palette reicht von Tagungen für Kinder und Erwachsene über ein Kulturporträt Dänemarks bis hin zu einem Seminar über den russischen Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski.

Bereits am kommenden Wochenende (12. bis 14. August) wird aus Anlass des 200. Geburtstages von Hans Christian Andersen der Staat Dänemark, der als Kulturnation noch weit gehend unentdeckt ist, unter dem Motto «Dänemark und sein goldenes Zeitalter» unter verschiedenen Facetten beleuchtet.

Dem Thema «Lärm macht krank» widmet sich die Umweltkonsultation der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am 29. September. Vom 14. bis 16. Oktober tagt dann die Kinderakademie unter dem Motto «Echt stark(e) Kinder». Zu der Veranstaltung, in der es um innere und äußere Stärke geht, sind Kinder und Erwachsene eingeladen.

Mit dem Titel «Stern und Kreuz» ist ein musikalisch-meditatives Wochenende vom 9. bis 11. Dezember überschrieben, an dem schwerpunktmäßig Olivier Messiaens Klavierzyklus «Zwanzig Betrachtungen über das Jesuskind» interpretiert und zu einem vertieften Nachdenken über das Wunder der Weihnacht eingeladen wird. Mit dem Seminar «Dostojewskij und die Verlockung des Bösen» vom 16. bis 18. Dezember schließt das diesjährige Programm der Akademie. (12.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/
akademie.hofgeismar

Evangelische Kirche wird internationaler Treffpunkt im Vorfeld des Weltjugendtages

   

Fulda (epd). Die evangelische Christuskirche in Fulda wird am kommenden Wochenende im Vorfeld des katholischen Weltjugendtages in Köln (16. bis 21. August) zu einem internationalen Treffpunkt und Begegnungsort für alle Generationen werden. Wie die bischöfliche Pressestelle in Fulda mitteilte, werde im Rahmen der Begegnungstage zwischen Jugendlichen aus aller Welt vom 12. bis 14. August dort unter anderem eine Ausstellung über die Besonderheiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten der beiden großen Kirchen in Deutschland gezeigt.

In einem Café werde zudem fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und andere Erfrischungen angeboten. Insgesamt erwartet das gesamte Bistum rund 5.000 Gäste aus 25 Nationen. Weitere Programmpunkte sind Mittagsgebete am Freitag und Samstag jeweils um 15 Uhr sowie Taizé-Gebete jeweils um 20 Uhr.

Am Sonntag werden um 15 Uhr Weihbischof Karlheinz Diez und der Propst des Sprengels Kassel der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Reinhold Kalden, zum Thema Ökumene in Deutschland diskutieren. Ab 17 Uhr wird dann ein Musical, das eine Gruppe von behinderten und nicht behinderten Menschen aus dem Libanon für den Weltjugendtag geschrieben hat, erstmals in der Kirche aufgeführt. Live-Musik sowie eine Taizé-Gebetsnacht in der von Kerzen erleuchteten Kirchen sollen das Programm schließen. (12.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum katholischen Weltjugendtag sind zu finden unter:

wjt2005.de

www.wjt2005.de

Kirchenteam startet bei Fuldaer Halbmarathon

   

Fulda (epd). Insgesamt elf evangelische Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter beteiligen sich am Hochstift-Halbmarathon am 4. September in Fulda. Wie der Medienbeauftragte des Sprengels Hanau der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Fredy Fritz Henning, mitteilte, ist darunter auch der Dekan des Kirchenkreises Fulda, Bengt Seeberg, der zugleich Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Sport ist. Ein 13-köpfiges kirchliches Team hatte im vergangenen Jahr erstmals an dem Lauf teilgenommen und den 34. Platz unter 43 gewerteten Teams belegt.

Der Halbmarathon fand erstmals 1977 statt. Ausrichter war ein damals in Fulda stationiertes Panzeraufklärungsregiment der US-Armee sowie die amerikanische Militärgemeinde. Nach dem Abzug der US-Truppen aus Fulda im Jahr 1993 entschloss sich der Lauftreff der LG Fulda, den Marathon fortzusetzen. Speziell der Mannschaftslauf sollte dabei erhalten bleiben. Neben dem Team-Halbmarathon finden an dem Tag auch noch ein Halbmarathon für Einzelläufer sowie ein Marathonlauf über die volle Distanz statt. (12.08.2005)

   

Gottesdienst auf Open Flair Festival

   

Eschwege (epd). Bereits zum zehnten Mal in Folge lädt der Evangelische Kirchenkreis Eschwege zu einem Waldgottesdienst im Rahmen des Open Flair Festivals am kommenden Sonntag auf die Waldbühne am Leuchtberg bei Eschwege ein. Wie der Dekan des Kirchenkreises Eschwege, Martin Arnold, mitteilte, steht die um 14 Uhr beginnende Feier unter dem Motto «Auf dass wir alle eins seien! - Bloß nicht?» und befasst sich mit der biblischen Geschichte des Turmbaus zu Babel.

Die aus elf behinderten und nicht behinderten Musikern bestehende Rockformation Katrin & die Quietschboys wird für die musikalische Unterhaltung sorgen. Die drei Eschweger Pfarrer Gernot Hübner, Ralph Beyer und Helge Hofmann gestalten den Gottesdienst. Die Besucherresonanz in den vergangenen Jahren sei mit durchschnittlich 200 bis 300 Teilnehmern hervorragend, sagte Arnold.

Zu dem Open Flair Festival, das bereits am Freitag startet, werden insgesamt rund 20.000 Besucher erwartet. Die Veranstaltung ist mittlerweile weit über die Grenzen Nordhessens hinaus bekannt. In diesem Jahr treten hier unter anderem so bekannte Bands wie Die toten Hosen, Juli und Silbermond auf. (12.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum Gottesdienst und zum Festival finden Sie im Internet unter:

open-flair.de

Weltkirchenrat:
Hiroshima mahnt zur Abschaffung von Atomwaffen

   

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat zum 60. Jahrestag der Zerstörung von Hiroshima am 6. August zum weltweiten Bann von Atomwaffen aufgerufen. Sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verfügten neun Staaten über solche verheerenden Waffen, erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. Die Staatengemeinschaft müsse größere Anstrengungen zur nuklearen Abrüstung unternehmen. Alle Staaten seien für den Erfolg der Kontrolle von Atomwaffen verantwortlich.

Sechzig Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki seien die atomaren Waffensysteme noch weit zerstörerischer als damals, so der Weltkirchenrat. Staatsverträge zur Waffenkontrolle hätten sich als Totgeburten erwiesen. Der ÖRK habe bereits 1955 die Abschaffung sämtlicher Atomwaffen und effektive Kontrollen gefordert.

Die im Ökumenischen Rat der Kirchen zusammengeschlossenen weltweit mehr als 400 Millionen Christen beteten für die Opfer der ersten Atombomben und die Menschen, die an den Folgen leiden, hieß es weiter. Der Weltkirchenrat ist die Dachorganisation von 347 Kirchen aus mehr als 120 Ländern und fast allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied, arbeitet jedoch in einzelnen Programmen mit. (05.08.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen zum fÖkumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) finden Sie im Internet unter:

wcc-coe.org/(...)

Diakonisches Werk Fulda steigt bei Erdgas-Autos ein

   

Fulda (epd). Das Diakonische Werk Fulda hat jetzt ein mit Erdgas betriebenes Auto in seinen Fuhrpark aufgenommen. Wie Daniel Weiss, Geschäftsführer des Tochterunternehmens Diakoniezentrum Fulda gGmbH, in Fulda mitteilte, sind wirtschaftliche Gründe sowie das Bestreben, etwas für den Umweltschutz zu tun, für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen.

«Die Treibstoffkosten sind immens gestiegen», sagte Weiss im Hinblick auf den rund 30 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark des Werkes. Im Kirchenkreis Fulda gebe es eine «Flächendiakonie», man sei viel mit dem Auto unterwegs. Sollte sich das Erdgasauto bewähren, werde in Zukunft der Fuhrpark nach und nach mit solchen Autos ersetzt.

Vor über einem Jahr hatte der Umweltpfarrer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Stefan Weiß, kirchliche und diakonische Einrichtungen ermutigt, sich Erdgas-Autos anzuschaffen. Neben dem geringeren Schadstoffausstoß koste Erdgas nur halb so viel wie Benzin, hob Weiß auch den wirtschaftlichen Nutzen eines solchen Umstiegs hervor. (04.08.2005)

   

«Kirchturmkicker Velmeden/Hausen» gewinnen Finalturnier um den Konficup des Kirchenkreises Witzenhausen

   
Stolze Turniersieger: Die «Kirchturmkicker Velmeden/Hausen» gemeinsam mit Bischof Hein (2.v.r.) nach der Siegerehrung
Stolze Turniersieger: Die «Kirchturmkicker Velmeden/Hausen» gemeinsam mit Bischof Hein (2.v.r.) nach der Siegerehrung (Foto: Barth)  

Großalmerode (medio). Am Freitag (22.7.) sollte es im Großalmeröder «Schwarzenberg-Stadion» ein großes Fußballfest werden. Allerdings verwandelten Nieselregen, viel Wind und 14 Grad Außentemperatur das Fest eher zu einer kleinen, aber feinen Veranstaltung. Ab 16.30 Uhr trafen sich die besten vier Konfirmandenteams, um den Sieger im Kirchenkreis Witzenhausen in einem Fußballturnier zu ermitteln. Mit dabei waren die «Krawaller Fürstenhagen», die «Kirchturmkicker Velmeden/Hausen», die «Allendörfer Löwen» und die «Gotteskicker Ermschwerd».

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, nahm bei strömenden Regen die Siegerehrung vor. Als Sieger und damit für das landeskirchenweite Turnier am 20.9.05 qualifizierten sich sich die «Kirchturmkicker Velmeden/Hausen». Als begeisterter Fußballspieler legte Bischof Hein in seiner Andacht bekannte Fußballweisheiten aus, so z.B. «der Ball ist rund».

Gespielt wurde nach speziellen Fair-Play-Regeln, die das Zusammenspiel fördern und fußballerische Soloeinlagen von erfahrenen Vereinsspielern verhindern sollten. Und das Konzept ging auf: Weil Mädchentore doppelt zählten, gab es ein schönes Zusammenspiel in den Mannschaften. Auch die sogenannte «Handicap-Regel» hat sich bewährt. Zu Beginn jedes Spiels konnten die Kontrahenten sich gegenseitig mit einem «Handicap» versehen. Ein vermeintlich guter Spieler der gegnerischen Mannschaft wurde ausgewählt und durfte dann nur im Tor spielen. Auf diese Weise gab es spannende Begegnungen, in denen Fouls und rabiate Einzelaktionen zur Seltenheit gehörten. (04.08.2005)

   

Studie: Junge Christen optimistischer als ihre Altersgenossen

   

Berlin (epd). Evangelische und katholische Jugendliche blicken einer neuen Studie zufolge optimistischer in die Zukunft als ihre nicht kirchlich gebundenen Altersgenossen. Das ergibt eine Sonderauswertung der Untersuchung «Perspektive Deutschland» zum katholischen Weltjugendtag, wie die «Süddeutsche Zeitung» (Donnerstagsausgabe) berichtete.

78 Prozent der 16- bis 29-jährigen Protestanten gaben an, mit ihrem Umfeld zufrieden zu sein. Bei den jungen Katholiken waren es 84 Prozent. Insgesamt lag die Zahl in der Altersgruppe bei 67 Prozent. Auf die Frage, ob das Leben in Deutschland auch in fünf oder zehn Jahren noch so gut und gesichert sei wie heute, antwortete nur ein Viertel der jungen Frauen und Männer mit Ja. Jeder Vierte gab an, sich für die Gesellschaft verantwortlich zu fühlen.

Allgemeine Ergebnisse der Umfrage «Perspektive Deutschland», die von der Unternehmensberatung McKinsey, dem ZDF, «Stern» und AOL getragen wird, waren bereits im April dieses Jahres vorgestellt worden. Für die Untersuchung wurden 500.000 Deutsche online und 10.000 direkt befragt. (04.08.2005)

   

Lichtenau e.V.:
Karl Georg Dittmar erneut zum Kaufmännischen Direktor berufen

   

Hessisch-Lichtenau (epd). Karl Georg Dittmar ist erneut für fünf Jahre zum Kaufmännischen Direktor des Vereins Lichtenau berufen worden. Wie der Verein mitteilte, erfolgte die Wahl bereits am 6. Juli durch den Verwaltungsrat von Lichtenau e.V. Orthopädische Klinik und Rehabilitationszentrum der Diakonie. Die neue Amtszeit Dittmars beginnt am 1. Januar 2006. Dittmar führt den Verein gemeinsam mit den beiden Vorstandskollegen Lothar Sechtling und Pfarrer Frank Illgen.

Lichtenau e.V. ist mit seinen angeschlossenen Unternehmen mit über 600 Vollzeitstellen einer der größten Arbeitgeber im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Er betreibt verschiedene Rehabilitationseinrichtungen wie etwa ein Pflegezentrum, eine berufliche und eine soziale Rehabilitation für körperbehinderte Menschen sowie die ambulanten Dienste in Kassel. Zum Verein gehört auch die häusliche Krankenpflege in Hessisch Lichtenau.

Angeschlossen ist dem Verein ferner die Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau gGmbH, das Nachsorgezentrum Lichtenau gGmbH, das Orthopädietechnische Zentrum Lichtenau GmbH sowie die Lichtblick gGmbH. Darüber hinaus werden Tochterfirmen mit anderen Trägern betrieben wie etwa das Zentrum für Prävention, Rehabilitation und Nachsorge in Bad Sooden-Allendorf oder die Trägergesellschaft zum Betrieb Medizinischer Versorgungszentren Werra-Meißner. (04.08.2005)

   

Martinsmedaille für Klaus Haensel und Eckart Schaefer

   

Kassel (epd). Klaus Haensel und Eckart Schaefer sind am Dienstag (2.8.) in Kassel mit der Martinsmedaille der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung, die der Vizepräsident der EKKW, Friedrich Ristow, vornahm, wurde «für sehr hohes Engagement und außergewöhnliche Leistungen» verliehen. Die Ausgezeichneten waren 25 Jahre im Landeskirchengericht ehrenamtlich tätig.

Während Haensel 21 Jahre lang den Vorsitz im Gericht inne hatte, wirkte Schaefer hier als juristischer Beisitzer. Schaefer war darüber hinaus auch 30 Jahre lang Vorsitzender des CVJM-Stadtverbandes Kassel.

Das Landeskirchengericht entscheidet im Bereich der Landeskirche abschließend in allen strittigen Verwaltungsangelegenheiten. Die Mitglieder des Landeskirchengerichtes führen ihr Amt in richterlicher Unabhängigkeit. Sie werden von der Landessynode berufen und sind ehrenamtlich tätig. (03.08.2005)

   

Hungersnot im Niger:
Landeskirche stellt 30 000 Euro Soforthilfe bereit

   

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck stellt für die von der Hungersnot betroffenen Menschen im Niger 30.000 Euro zur Verfügung. Der Betrag stammt aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres. Gemeinsam mit den Partnern der Diakonie Katastrophenhilfe, dem weltweit agierenden kirchlichen Verbund ACT (Kirchen helfen gemeinsam), sollen zunächst bis Ende September rund 50 000 Menschen in der Provinz Tahoua im Südwesten des Landes mit Hirse und Milchpulver versorgt werden.

In einem zweiten Schritt sieht das Hilfsprogramm die Verteilung von Tierfutter und den Aufbau von Getreidebanken vor. Damit sollen die Gemeinden langfristig in die Lage versetzt werden, ihre Ernteerträge über das Jahr besser zu verwalten und zu nutzen. Neben Niger sind noch weitere Länder in der Sahelzone wie Mali, Mauretanien und Burkina Faso von Hunger und Unterernährung in Folge der Heuschreckenplage und geringer Niederschläge im vergangenen Jahr betroffen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt deshalb auch in Burkina Faso 12 500 Familien mit Lebensmitteln. (26.07.2005)



Spendenaufruf für Diakonie Katastrophenhilfe

Die Landeskirche ruft zugleich zu Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe zur weiteren Unterstützung der humanitären Hilfe für die von der Hungersnot betroffenen Menschen in der Sahelzone auf.

Konto: 502 707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70).
Kennwort: «Sahel»

 

Spenden im Internet:

Auf den Seiten der Diakonie-Katastrophen-
hilfe können Sie online spenden:

diakonie-katastrophenhilfe.de/
spenden

Stiftung Bibel und Kultur zeichnet 13 Beiträge des hessischen Schülerwettbewerbs aus

   
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Gastgeber Bischof Hein begrüßte die Gewinner , die mit einer Urkunde und einem Geldpreis ausgezeichnet wurden. (Foto: medio.tv/ Schauderna)  

Kassel (epd). Insgesamt 13 Geldpreise sind am Donnerstag (21.7.) in Kassel an Teilnehmer des hessischen Schülerwettbewerbs der Stiftung Bibel und Kultur verliehen worden. An dem Wettbewerb hatten sich rund 260 Schulklassen, Konfirmanden und Jugendgruppen mit insgesamt rund 1.500 Teilnehmern beteiligt, wovon rund 500 zur Preisverleihung und zum Abschlussfest ins Haus der Kirche kamen. Unter den prämierten Arbeiten befanden sich so unterschiedliche Ergebnisse wie etwa ein Bibelrap, Trickfilme, Collagen, Rätsel oder Spiele. Die Preise, die an je drei Gruppen in vier Alterstufen verliehen wurden sowie ein Sonderpreis sind zum Auffüllen der Klassen- oder Gruppenkasse bestimmt.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, gab in seiner Begrüßungsrede bekannt, dass er als Jugendlicher mit 14 Jahren die Bibel einmal von vorne bis hinten durchgelesen habe, um auch die Geschichten kennen zu lernen, die sich nicht in Kinderbibeln finden. Obwohl die Begeisterung im Laufe der Lektüre immer mehr abnahm, habe er die Bibel als ein «wunderbares, spannendes Buch» erlebt. Heute lasse sich die Bibel wieder neu entdecken, da ihre Inhalte vielen nicht mehr bekannt seien.

Der Staatssekretär in hessischen Kultusministerium, Joachim Jacobi (CDU), erklärte, dass die Bibel in seinem Leben stets eine große Rolle gespielt habe. Die Bibel sei ein «großartiges Lesebuch». Die spannenden Geschichten hätten ihn schon als Kind fasziniert und der Weg zur Bibel bereitet.

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Da macht das Singen Spaß:
Jugendtreffpunkt Haus der
Kirche
  Bischof Hein
erzählt von
Erfahrungen mit
der Bibel
  Straßenfest: Auch draußen
wurde gefeiert

(Fotos: medio.tv/Schauderna)

In einem getrennten Raum konnte ein Großteil der eingereichten Arbeiten der Jugendlichen besichtigt werden. Der Kasseler Kabarettist Bernd Gieseking, der zusammen mit der Schauspielerin Eva Maria Keller die Lobreden auf die Gewinner hielt, zeigte sich davon begeistert. «Ich finde die Arbeiten wirklich fantastisch», äußerte er sich anerkennend auch über die Werke, die bei der Preisverleihung leer ausgingen.

Der Wettbewerb unter dem Motto «Ich sag's auf meine Weise. Die Bibel entdecken» war von der Stiftung Bibel und Kultur und den hessischen Kirchen hessenweit ausgeschrieben worden. Das hessische Kultusministerium hatte alle Schulen zum Mitmachen aufgefordert. Der Wettbewerb wird jedes Jahr in einem anderen Bundesland veranstaltet. (22.07.2005)

   

Flughafenausbau Kassel-Calden
Bischof Hein empfing Kirchenvorstände und Bürgerinitiativen zum Gespräch

   

Kassel (medio). Die Sorgen Burguffelner und Grebensteiner Bürger im Zusammenhang des geplanten Flughafenausbaus Kassel-Calden standen im Mittelpunkt eines Gespräches, das Mitglieder der Kirchenvorstände aus Burguffeln und Grebenstein sowie Vertreter von Bürgerinitiativen mit dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, am Donnerstag (21.7.) führten. In einem zweistündigen Gespräch trug die Gruppe dem Bischof ihre Erfahrungen mit den bisherigen Planungen zum Flughafenausbau vor. Bischof Hein war von 1984 bis 1989 Gemeindepfarrer in Grebenstein und Burguffeln.

In den Äußerungen der Betroffenen spielte vor allem die Sorge um ihre Gesundheit angesichts von Lärm, Abgasen, Beeinträchtigung der Böden und des Grundwassers durch den Flugbetrieb und die Baumaßnehmen im Vorfeld eine wichtige Rolle. Auch die umstrittenen Prognosen zur wirtschaftlichen Bedeutung der enormen Investition kamen zu Sprache. Die Vertreter der Kirchenvorstände und Mitglieder der Bürgerinitiative berichteten von belastenden Auseinandersetzungen um den Flughafenausbau. Sie würden dazu führen, dass vor Ort ein Riss durch Familien, Verwandtschaft und Vereine gehe.

Bischof Hein sicherte zu, eine ihm überreichte Liste mit 350 Unterschriften gegen den Flughafenausbau an die politisch Verantwortlichen mit dem Appell weiterzuleiten, die Sorgen der Menschen in den Gemeinden rund um den geplanten Flughafen ernst zu nehmen und bei den weiteren Entscheidungen zu berücksichtigen. (22.07.2005)

   

Personalie
Verdienstorden für Hans Helmut Horn

   

Kassel (epd). Hans Helmut Horn, Vorsitzender des Fördervereins Lutherkirchturm, wurde am Freitag (22.7.) im Kasseler Lutherkirchturm mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands ausgezeichnet worden. Wie der Förderverein in Kassel mitteilte, wurde die Ehrung von dem hessischen Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) vorgenommen. Horn erhält die Auszeichnung für sein jahrelanges Engagement im Denkmalschutz, im Bereich der Erwachsenenbildung, in der Rehabilitation behinderter Menschen und in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen der Evangelischen Kirche.

Unter anderem ist es dem Förderverein Lutherkirchturm unter Horns Vorsitz in den vergangenen Jahren gelungen, den Turm der Lutherkirche, die im Krieg zerstört und deren Ruine 1968 abgerissen wurde, vor dem Verfall zu schützen und einer umfassenden Sanierung zuzuführen. Im Jahr 2003 war in dem Turm ein Café eröffnet worden, das derzeit von der gemeinnützigen Integra betrieben wird und acht Menschen einen Arbeitsplatz bietet.

Auslöser für die Idee eines bewirteten Turmes war nach Angaben Horns ein provisorisches Café am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2001. Der Förderverein selbst war bereits 1997 gegründet worden. 1999 wurden von dem Verein so genannte «Turmumspielungen» ins Leben gerufen, um durch Kunstprojekte das Machbare und Sinnstiftende für eine mögliche Nutzung des Turmes auszuloten. (22.07.2005)

   

Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck Landesdiakoniepfarrer Schwarz übernimmt Vorstandsvorsitz

   

Kassel (epd). Eberhard Schwarz, Landespfarrer für Diakonie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, ist jetzt auch Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck (DWKW). Wie Margarethe Leichle, Pressesprecherin des DWKW, in Kassel mitteilte, sieht dies die Ende Juni in Kraft getretene neue Satzung vor. Am Dienstag habe sich der neue Vorstand des DWKW zu seiner ersten Sitzung getroffen.

Dem Vorstand gehören neben Schwarz ferner der Direktor des DWKW, Reinhard Löwer, sowie Oberlandeskirchenrat Joachim Lies, der in dem Gremium die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck vertritt, an. Weitere Mitglieder sind Barbara Eschen, Vorstandssprecherin des Diakoniezentrums Hephata, die Hanauer Dekanin Claudia Brinkmann-Weiß sowie der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel, Bernd Jacob.

Das DWKW ist ein Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und vertritt die Interessen von 210 Mitgliedern, in deren Einrichtungen rund 12.500 Menschen arbeiten. (22.07.2005)

   

medio!-Sommerinterview mit Bischof Hein

   
Bischof Hein (l.) im Interview mit Pfarrer Christian Fischer
Bischof Hein (l.) im Interview mit Pfarrer Christian Fischer (Foto: medio.tv / Schauderna)  

Kassel (medio). In einem ausführlichen Interview mit der landeskirchlichen Medienagentur «medio!» hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, kurz vor seinem Sommerurlaub am 4. und 7. Juli zu der aktuellen politischen Situation in Deutschland und Europa sowie zum Reformprozess in der Landeskirche Stellung genommen.

Votum für eine «ehrliche und nachhaltige Politik»
Im Vorfeld eines möglichen Bundestagswahlkampfs mahnte Hein die Parteien zu einer ehrlichen und nachhaltigen Politik. Erforderlich sei eine ehrliche und nachhaltige Politik. Es komme zum einen darauf an, die Situation zu beschreiben wie sie ist. Dies bedeute Abschied zu nehmen von der Vorstellung, für alles gebe es auskömmliche Finanzen. Zugleich sei eine nachhaltige Politik notwendig. Hein nannte das fortgesetzte Schuldenmachen der öffentlichen Hand «ein Vergehen» im Blick auf die nachfolgende Generation, die diese Last nicht mehr schultern könne. Dies sei eine kurzsichtige, auf schnellen Wählerbeifall, letztlich auf Effekthascherei ausgerichtete Politik. Eine verantwortungsvolle Politik dürfe sich nicht scheuen, «Probleme auch nach außen hin als Probleme zu benennen». In diesem Zusammenhang regte der Bischof an, die Rhythmen der Wahlen in Bund und Ländern stärker anzupassen. Damit könne vermieden werden, permanent einen Wahlkampf zu führen und auch Entscheidungen wären möglich, «die kurzfristig vielleicht unpopulär sind.»

Misstrauensvotum: «Ich hätte es vorgezogen, wenn der Kanzler zurückgetreten wäre»
In Bezug auf das Misstrauensvotum erklärte Hein, er hätte es als klare und ehrliche Antwort vorgezogen, wenn der Bundeskanzler zurückgetreten wäre. Die Hoffnung, von einer Position des Misstrauens aus neues Vertrauen zu bekommen, sei eine seltsame Verkehrung der Begriffe und der politischen Kultur. Mit Blick auf einen möglichen Wahlkampf mahnte Hein die Parteien zu einem fairen Umgang. Es gehöre zu den Grundsätzen der Demokratie, dass Regierungen auch abgelöst werden können. «Je stärker polarisiert wird, umso unglaubwürdiger agieren Politiker auch gegenüber der Bevölkerung.»

Kritik an neuer Linkspartei: populistisches Programm ohne Chance auf Umsetzung
Kritik äußerte Hein an der Entstehung einer Linkspartei, die er für ausgesprochen gefährlich halte. Extreme auf der linken wie auf der rechten Seite kalkulierten auf Ängste und Ressentiments in der Bevölkerung und könnten deshalb auch Wählerstimmen bekommen. Eine Verteilungspolitik wie sie die PDS und ihr Partner anstrebe, sei aber nur bei absoluter Abschottung der Volkswirtschaft denkbar. «Dieser Zug ist aber in Deutschland und Europa längst abgefahren», erklärte Hein gegenüber medio. Die Kirche müsse auf soziale Aspekte drängen. Es gehe aber nicht an, ein Wählerpotential abzugrasen, ohne Rechenschaft zu geben, wie dies in konkrete Politik umzusetzen sei.

Für eine nachhaltige Familienpolitik – Finanzgrundlagen der Kirchen nicht beschneiden
Bischof Hein forderte zugleich eine nachhaltige Familienpolitik, die positiv zur Familie stehe und «nicht, wie lange genug geschehen, diesen Begriff in permanenten Misskredit bringt.» Hein appellierte an die Parteien, die Finanzgrundlagen der Kirchen nicht zu beschneiden. Zwar stehe die Kirchensteuer als solche nicht in Frage. Allerdings sei die Kirchensteuer als alleinige Einnahmebasis nicht mehr auskömmlich, um die verschiedenen Aufgaben, die die Kirche im Sinne des Subsidiaritätsprinzips für den Staat übernimmt, fortführen zu können. Deshalb müssten sich die Politiker im Klaren sein: Wenn sie eine Verlagerung der direkten auf die indirekten Steuern vornehmen, dann werden sie auch die Sozialleistungen mitfinanzieren müssen, die bisher von den Kirchen getragen wurden. Wer in Kauf nehme, dass die Kirchensteuer sinkt, könne nicht von der Kirche erwarten, dass sie die Ausfälle kompensiert. Die Kirche stehe in der Pflicht, keine Schulden zu machen. Sollten die Einnahmen aufgrund einer veränderten Steuersituation abnehmen, dann «Ist es für uns notwendig, dass wir uns auf das Kerngeschäft beschränken und dem Staat seine Aufgaben zuschreiben, aus denen er sich nicht einfach klammheimlich davonstehlen kann», betonte Hein. Es gehe nicht um eine Bestandssicherung der Kirche, aber um das Bewusstsein dafür, wie viel die Kirche für das Zusammenleben in der Gesellschaft tut.

Nein zu europäischer Verfassung: Abstimmung gegen Bürokratie, Undurchschaubarkeit der Entscheidungen und Erweiterung der EU
Mit Blick auf das Nein zur EU-Verfassung in den Niederlanden und in Frankreich sagte Hein, dies sei nicht in erster Linie ein Votum gegen den Verfassungstext gewesen, sondern vielmehr gegen die Bürokratisierung Europas, die Undurchschaubarkeit von Entscheidungen und gegen eine fortschreitende Erweiterung der EU ohne Sinn und Verstand.
Hein zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung. Sie sei auch eine Quittung dafür gewesen, dass es der EU nicht gelungen sei, einen gemeinsamen europäischen Geist deutlich zu machen, aus dem die Verfassung lebe. Europa sei weiterhin eine Ansammlung von 25 ausschließlich ihre Eigeninteressen berücksichtigenden Nationalstaaten. In diesem Zusammenhang erinnerte Hein daran, dass er für einen Gottesbezug und eine Erwähnung der prägenden Kraft des Christentums in der Verfassung eingetreten sei. Wer all dies in den Hintergrund schiebe, lasse Europa zu einer Freihandelszone verkommen. Hein, der sich in der Europa-Steuerungsgruppe der EKD engagiert, rät im Interview zu Besonnenheit. Jetzt sei es an der Zeit zu fragen, was Europa sich nicht nur finanziell, sondern vor allem gegenüber den Menschen leisten könne. Hein sprach sich dabei für den Abbau von «sinnlosen Anpassungsprozessen» aus, die die Vielfalt Europas zu einer «gleichmacherischen Einheit» einebnen wollten.

Bischof mahnt Entscheidungen im Reformprozess der Landeskirche an
Mit Blick auf den Reformprozess der Landeskirche mahnt der Bischof gegenüber medio zügige Entscheidungen an. Einige Weichenstellungen habe die Landeskirche schon vorgenommen, so stehe die Landeskirche für eine Präsenz in der Fläche. Die Landeskirche bleibe so auch weiterhin eine «Land-Kirche». Zudem sei der Reformprozess bei den kirchlichen Diensten weit fortgeschritten: Das Amt für kirchliche Dienste werde in das Landeskirchenamt integriert, ohne deswegen das Angebot wesentlich einzuschränken. Das Landeskirchenamt sei dabei, schlankere Verwaltungsstrukturen zu gewinnen. Dabei solle auch die Zahl der Dezernenten erheblich reduziert werden. Für die Landeskirche bedeute dies im Zusammenhang der Schwerpunktsetzungen, klar zu benennen, welche Arbeiten sie fortführen wolle.
Es komme grundsätzlich darauf an, verminderte Einkünfte in Einklang zu bringen mit der Erfüllung des Auftrags, den Jesus Christus der Kirche gegeben habe. «Mich schreckt die finanzielle Situation meiner Landeskirche nicht», erklärte Hein in dem Gespräch. Es seien nun aber notwendige Entscheidungen angesagt. Das Problem liege darin, dass etliche die Entscheidung scheuten. Darin sei die Kirche mit der Politik durchaus vergleichbar. Gefordert seien nun klare Vorlagen, über die dann kontrovers diskutiert werden könnte. Eine «institutionalisierte Dauerreflexion» könne sich die Kirche nicht leisten. Sie ermüde nur und schaffe Frustrationen.
Die Landeskirche sei, so Hein, auf Konsens ausgerichtet. Die meisten Entscheidungen seien in der Synode wie in den anderen Leitungsgremien mit überwältigender Mehrheit getroffen worden. Es habe sich als gut erwiesen, sich zur Beratung und Erwägung Zeit zu nehmen. Sollte danach die Interessenlage noch immer unterschiedlich sein, so sei es Aufgabe der Kirchenleitung Vorschläge zu machen, über die dann abgestimmt werden müsse. Nichts sei ermüdender als ein Prozess, der ohne Ziel weitergeführt werde.

Begrenzte Hoffnung für die Ökumene nach der Wahl Benedikt XVI.
Mit Blick auf die Zukunft der Ökumene sagte Hein, die Wahl Benedikt XVI. sei gewiss eine Überraschung gewesen. Für evangelische Christen verbänden sich mit diesem Pontifikat allerdings nur begrenzte Hoffnungen. Der große ökumenische Aufbruch sei nicht zu erwarten. Knackpunkt der Ökumene sei weiterhin der Streit um das Amtsverständnis. Hein erklärte, er habe den Eindruck, dass das Interesse des gegenwärtigen Papstes wie das seines Vorgängers vor allem auf eine Aussöhnung mit den orthodoxen Kirchen ausgerichtet sei. Die Protestanten stünden nicht vorrangig im Blickwinkel des Vatikan. «Das muss uns nicht bedrücken. Wir gehen unseren Weg fröhlich und bestimmt weiter», erklärte Hein gegenüber medio. (07.07.2005)

 

Ferienzeit:
Mehr als 180 Pfarrer als Urlauberseelsorger unterwegs

   

Hannover (epd). Mehr als 180 evangelische Pfarrer sind in diesem Jahr als Urlauberseelsorger in Europa unterwegs. An insgesamt 106 Orten würden deutschsprachige Gottesdienste, Seelsorgegespräche oder Gemeindeveranstaltungen angeboten, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover mit. Die meisten Touristenseelsorger seien in Österreich im Einsatz. Weitere Angebote gebe es in Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, den Niederlanden, Polen, der Tschechischen Republik, an der Türkischen Riviera sowie in Ungarn und auf Zypern.

Die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer leisteten Kurzzeiteinsätze von zwei bis vier Wochen, hieß es. Die Geistlichen widmeten dieser Aufgabe einen Teil des eigenen Jahresurlaubes. «Die Erfahrungen dabei sind so positiv, dass viele auch im nächsten Jahr wieder gerne den Talar in den Koffer packen», erklärte der Referent für Urlaubsseelsorge im EKD-Kirchenamt, Wolfgang Wild. Eine jeweils mehrere Monate besetzte Langzeit-Tourismusseelsorge gibt es den Angaben zufolge unter anderem an der Algarve, auf Rhodos, Kreta und Malta. Auf Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa sowie an der Costa del Sol und an der Costa Blanca sind ganzjährig besetzte hauptamtliche Tourismuspfarrstellen eingerichtet, hieß es weiter. (07.07.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

ekd.de/urlaub

Internetradio:

Für das medio! - Internetradio berichtet Melissa Schmidt:

Real-Datei Anhören...

Landtagsmehrheit
Kein Ethikunterricht in Hessen

   

Wiesbaden (epd). Einen verpflichtenden Werte- oder Ethikunterricht wird es in Hessen nicht geben. Der hessische Landtag hat am Donnerstag (14.7.) einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, der einen verpflichtenden Ethikunterricht an allen Schulen und Klassenstufen vorsieht. In dem Antrag war auch gefordert worden, in Hessen den «längst überfälligen Islamunterricht» einzuführen.

Ein Antrag der FDP-Fraktion, beim christlichen Religionsunterricht künftig auf ökumenische Vereinbarungen zu setzen und entsprechend mit der evangelischen und katholischen Kirche zu verhandeln, fand ebenfalls keine Mehrheit. Dagegen wurde ein Antrag der CDU-Fraktion verabschiedet, nach dem der konfessionelle Unterricht gestärkt werden soll und ein verpflichtender Werteunterricht abgelehnt wird.

Der Staat lebe von religiösen und ethischen Voraussetzungen, die er selbst nicht schaffen könne, heißt es in dem Antrag der CDU. Der Landtag fordert die Landesregierung auf, auf eine Stärkung des Religionsunterrichts in Hessen und bundesweit hinzuwirken. (15.07.2005)

   

Kirche kündigt Begleitausstellung zur nächsten documenta an

   

Kassel (epd). Auf der Weltkunstausstellung documenta 12 (6.6. bis 23.9.2007) wird es erneut eine von der Kirche verantwortete Begleitausstellung geben. Wie Pressesprecherin Heike Schaaf vom Evangelischen Stadtkirchenkreis Kassel mitteilte, wurde dafür gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck Andreas Mertin zum Kurator berufen. Mertin war schon für die Begleitausstellungen zur documenta X und zur Documenta 11 im Jahr 2002 verantwortlich. Das kirchliche Programm hatte 32.000 Besucher verzeichnet.

In der Ausstellung soll es um Konstellationen von Wort, Bild und Klang gehen, so Schaaf weiter. Neben der Kasseler Martinskirche werde die ebenfalls in der Innenstadt liegende Karlskirche in den «Spielraum» mit einbezogen. In der Karlskirche hatte John Cage bereits 1987 zur documenta 8 eine Klanginstallation präsentiert.

Noch in diesem Jahr soll es ferner in der Alten Brüderkirche in Kassel, die zum Veranstaltungsort umgewidmet wurde, in einer Sonderausstellung einen Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre der kirchlichen Begleitausstellungen geben. Dabei sollen auch Originalarbeiten erneut präsentiert werden. Eröffnung wird am 28. September sein. (13.07.2005)

   

1. Kasseler Kirchennacht verzeichnete über
20.000 Besucher

   
Festlich beleuchtete Innenstadt während der Kirchennacht in Kassel.
Festlich beleuchtete Innenstadt während der Kirchennacht in Kassel. (Foto: medio.tv)  

Kassel (epd). Rund 20.000 Besucher sind bei der ersten Nacht der offenen Kirchen in Kassel am 1. Juli gezählt worden. Wie Heike Schaaf, Pressesprecherin des Evangelischen Stadtkirchenverbandes, mitteilte, ist dies ein überwältigendes Ergebnis. «In zahlreichen Kirchengemeinden sind die Erwartungen deutlich übertroffen worden», sagte sie unter Verweis auf die noch laufende Auswertung der Rückmeldungen aus den Gemeinden. Die Nacht war von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel organisiert worden. Insgesamt wurden rund 300 verschiedene Veranstaltungen in fast allen Kasseler Kirchen angeboten.

In luftiger Höhe: Besucher blicken vom Luther-
kirchturm über Kassel. Im Hintergrund die Martinskirche.
In luftiger Höhe: Besucher blicken vom Luther-
kirchturm über Kassel. Im Hintergrund die Martinskirche.
 

Den größten Zulauf konnte die zentral gelegene Kasseler Martinskirche mit 2.500 Gästen verzeichnen, die mit einer Musiknacht lockte. Aber auch in vielen anderen Kirchen wurden mehrere hundert Besucher gezählt. «Auch die Kirchen am Stadtrand, die vorher etwas skeptisch waren, sind gut besucht gewesen», freute sich Schaaf. Angesichts des Erfolges soll die Aktion wiederholt werden. Ein Zeitpunkt stehe noch nicht fest, das nächste Jahr komme aber wahrscheinlich auf Grund der langen Vorbereitungszeit nicht in Frage. (04.07.2005)

 

Internetradio:

Für das medio! - Internetradio berichtete im Vorfeld Torsten Scheuermann:

Real-Datei Anhören...

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

kirchennacht-kassel.de

Schily ruft zu Schweigeminuten für Londoner Terroropfer auf

   

Berlin (epd). Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat die Deutschen zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge in London aufgerufen. Dafür würden am Donnerstag um 13 Uhr (12 Uhr Londoner Zeit) zwei Schweigeminuten anberaumt, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Deutschland schließe sich damit einer Bitte der britischen Regierung an. Bei den Bombenanschlägen auf drei U-Bahnen und einen Doppeldeckerbus am vergangenen Donnerstag waren mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. (13.07.2005)

   

260 Gruppen beteiligten sich an Schülerbibelwettbewerb

   

Kassel (epd). Rund 500 Teilnehmer werden zur Preisverleihung des diesjährigen Schülerwettbewerbs der Stiftung Bibel und Kultur am 21. Juli im Haus der Kirche in Kassel erwartet. Wie Michael Becker, Beauftragter für bibelgesellschaftliche Arbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, in Kassel mitteilte, haben sich 260 Gruppen und Einzelteilnehmer an dem hessenweit ausgeschriebenen Wettbewerb unter dem Motto «Ich sag's auf meine Weise. Die Bibel entdecken» beteiligt.

Insgesamt werden zwölf Preisträger ausgezeichnet sowie ein Sonderpreis vergeben. Die Preisverleihung wird von Joachim Jacobi (CDU), Staatssekretär im hessischen Kultusministerium, vorgenommen. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, wird die Teilnehmer begrüßen.

Der Schüler- und Jugendwettbewerb der Stiftung findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Für die Koordination in Hessen zeichnet Horst Jung, Vorsitzender der Kurhessischen Bibelgesellschaft, verantwortlich. (13.07.2005)

   

Fluggesellschaften und Kirche kritisieren Ausbau von Kleinstflughäfen

   

Kassel/Warburg (epd). Gegen den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden sowie weitere ähnliche Projekte in Deutschland hat sich die Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) gewandt. Statt weiterer unzähliger Start- und Landebahnen in Deutschland sei ein «integriertes Verkehrssystem» nötig, sagte Martin Gaebges, Generalsekretär der BARIG, in Warburg vor Journalisten. Die BARIG vertritt die Interessen von über 110 nationalen und internationalen Luftverkehrsgesellschaften in Deutschland.

Der geplante Ausbau von Kleinstflughäfen in Kassel-Calden und anderswo fördere lediglich einen «Kannibalisierungsprozess», da Kapazitäten verteilt würden und die Stückkosten der Flughäfen und Fluggesellschaften somit stiegen, kritisierte Gaebges. Zudem würden oft nur Billigflieger die Regionalflughäfen bedienen, die mit Vorteilen wie geringen Landegebühren gelockt werden müssten. Als Folge davon könnten die Flughäfen nicht rentabel arbeiten.

Dass viele regionale Flughäfen nur mit Hilfe von Subventionen ihren Betrieb aufrechterhalten können, sei eine Verschwendung von Steuergeldern, sagte Frank Püttmann von der Unternehmenskommunikation der Deutschen Lufthansa. Jeder Arbeitsplatz am Flughafen Dortmund werde beispielsweise mit rund 20.000 Euro subventioniert. Das sei doppelt so hoch wie die Subvention für einen Arbeitsplatz im Steinkohlebergbau. Auch zahlreiche andere kleine Flughäfen seien auf Subventionen angewiesen oder hätten wie jüngst in Augsburg Insolvenz angemeldet.

Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Stefan Weiß, äußerte sich auf Anfrage ebenfalls ablehnend über die Ausbaupläne. Der Bedarf zu fliegen werde durch die Billigfluglinien nur künstlich geweckt. Die Ausweitung des Flugverkehrs habe zudem starken Einfluss auf die Klimabeeinträchtigung. Ferner würden Kunden von der Bahn abgezogen, die das umweltverträglichste Verkehrsmittel sei.

Der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Hofgeismar, Eckhard Becker, regte an, Widerspruch gegen den Ausbau einzulegen. Auch Kirchengemeinden könnten von den Folgen des Ausbaus betroffen sein. Die allgemeine Stimmung in den Gemeinden tendiere im Moment eher auf eine Ablehnung des Projektes hin, auch die Kreissynode habe sich bereits mehrheitlich gegen einen Ausbau ausgesprochen. «Wirtschaftlich ist das ein Flop», so Becker.

Die Kosten für den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden werden auf 151 Millionen Euro veranschlagt, wovon das Land Hessen 108 Millionen tragen will. Die Stadt Kassel, deren Haushaltslage als prekär gilt, wäre mit 19 Millionen Euro beteiligt und müsste zudem jährliche Betriebskostenzuschüsse leisten. Einwände gegen das momentan laufende Planfeststellungsverfahren sind noch bis zum 5. August möglich. (13.07.2005)

   

Lebenshilfe zeichnet Liedermacher Rolf Zuckowski mit «Bobby 2005» aus

   

Marburg (epd). Der Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski erhält den Medienpreis «Bobby 2005» der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung. Wie der Verband in Marburg mitteilte, werde mit der undotierten Auszeichnung das vorbildliche Engagement Zuckowskis für behinderte Menschen gewürdigt. Ohne Berührungsängste beziehe der Musiker behinderte Jungen und Mädchen in seine Auftritte mit ein, heißt es in der Begründung. Seine Lieder mit heiteren, aber auch nachdenklichen Strophen bauten Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Der Preis soll am 28. November in Hamburg übergeben werden. (13.07.2005)

   

Bischof Hein:
Terrorakt erschwert Zusammenleben der Religionen

   

Kassel (medio). Der Terroranschlag in London erschwert erneut das Zusammenleben der Religionen. Dies sagte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, in einer ersten Stellungnahme zu dem Terrorakt gegenüber medio. «Ich erwarte von den führenden Vertretern der in Frage kommenden Religionen, dass sie dem Terror abschwören und den Anschlag deutlich verurteilen», ergänzte Hein.

Die Ereignisse in London zeigten, dass der Fanatismus grenzenlos sei, so Hein weiter. Terror aber sei durch nichts zu rechtfertigen. Dem britischen Generalkonsul in Frankfurt am Main sprach Hein in einem Kondolenzschreiben sein Beileid aus. (07.07.2005)

   

Größte Krankenpflegeschule Nordhessens ist ökumenisch

   

Kassel (epd). Mit 210 Ausbildungsplätzen ist am 1. Juli in Kassel die größte und erste ökumenisch geführte Krankenpflegeschule in Nordhessen entstanden. Durch den Zusammenschluss des Christlichen Bildungsinstitutes für Gesundheitsberufe gGmbH (CBG) mit der St. Vinzenz Krankenhaus gGmbH Fulda habe man zudem einen dritten Gesellschafter gefunden, erklärte der Geschäftsführer des CBG, Karl Leonhäuser, in Kassel. Im CBG waren bisher das Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel (DGK) und das Rote Kreuz Krankenhaus in Kassel zusammengeschlossen.

«Kleine Schulen haben auf Dauer keine Zukunft», begründete Leonhäuser den Zusammenschluss, der schon seit Jahren angestrebt worden sei. In der neuen Krankenpflegeschule werde besonderer Wert auf die Persönlichkeitsbildung auf Grundlage des christlichen Menschenbildes gelegt, betonte Brunhilde Wehner, Geschäftsführerin der St. Vinzenz Krankenhaus gGmbH, die bisher am Kasseler Marienkrankenhaus eine eigene Ausbildungsstätte mit 60 Plätzen unterhielt.

Pro Jahr verzeichne das CBG rund 800 Bewerbungen, erklärte Schulleiterin Jutta Schneider. «Pflegeberufe sind sehr gut nachgefragt», schilderte sie die Situation. Allerdings, so räumte der Geschäftsführer des DGK, Wolfgang Mursa ein, sei die neue Schule noch nicht ganz finanziert. Dennoch habe man ein Zeichen, auch zum Erhalt der Ausbildungsplätze im strukturschwachen Nordhessen, setzen wollen. (07.07.2005)

   

Diakonisches Werk Kassel erwartet Minister Clement

   

Kassel (epd). Die Initiative TeamArbeit des Bundeswirtschafts-ministeriums wird in dieser Woche im Diakonischen Werk Kassel zu Gast sein. Wie der Evangelische Stadtkirchenkreis mitteilte, werden neben einem Netzwerkbüro und einer Tauschbörse mit Weiterbildungsangeboten auch Berater vor Ort sein. Täglich finde außerdem eine Fachberatung für Existenzgründer statt. Höhepunkt der Woche soll ein Aktionstag am 14. Juli in der Kasseler Stadthalle werden, zu dem auch Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) erwartet werde. (07.07.2005)

   

Neue Studienleiterin am Predigerseminar Hofgeismar

   

Hofgeismar (epd). Katrin Wienold-Hocke (44) ist seit 1. Juli mit einer halben Stelle Studienleiterin am Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar. Wie Studienleiter Michael Dorhs mitteilte, sei das Team, das sich um die Fortbildung der kurhessischen Pfarrer kümmert, damit wieder komplett. Wienold-Hocke tritt die Nachfolge von Lydia Laucht an, die zum 1. Januar eine Gemeindepfarrstelle in Bad Wildungen übernommen hat. Neben Dorhs und Wienold-Hocke ist noch Reinhard Brand Studienleiter am Predigerseminar. (07.07.2005)

 

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/ predigerseminar

Kasseler Musiktage befassen sich mit Verhältnis von Klang und Farbe

   

Kassel (epd). Mit dem Verhältnis von Hören und Sehen, Klang und Farbe, beschäftigen sich die diesjährigen Kasseler Musiktage (26. bis 30. Oktober). Dabei solle es nicht um eine systematische Präsentation des Themas, sondern um spielerische Aspekte gehen, sagte Maren Matthes vom Programmbeirat des Musikfestivals in Kassel vor Journalisten.

Das Programm der Musiktage mit dem Titel «KlangFarben - FarbKlänge» musste wegen des überraschenden Ausscheidens des künstlerischen Leiters Freimut Richter-Hansen im Juli 2004 von einem Vorbereitungskreis erstellt werden. Für die Musiktage 2006 wird Dieter Rexroth die künstlerische Leitung haben, der im März dieses Jahres als Nachfolger von Richter-Hansen präsentiert wurde.

Erstmals wird es im Vorfeld der Musiktage vier einführende Vorträge zum Thema geben, die im Rahmen des Evangelischen Forums gehalten werden. Neu ist auch die Idee eines «Wandelkonzertes» mit dem Titel «Musik für Mona Lisa», in dessen Verlauf fünf Maler während eines Stückes von Johann Sebastian Bach Bilder malen und vom Publikum dabei beobachtet werden können. Nach einer Pause sollen dann in der seit 2002 zum Veranstaltungsort umgewidmeten Alten Brüderkirche in Kassel weitere fünf Zeichner zu ausgewählter Musik ein Aktmodell porträtieren.

Die Kasseler Musiktage gehören zu den ältesten Musikfesten Europas. Sie wurden 1933 von dem Kasseler Musikverlag Bärenreiter und einem Arbeitskreis ins Leben gerufen. Zu den Förderern der Musiktage zählt auch die evangelische Kirche. (07.07.2005)

 

Programm:

Das Programm der diesjährigen Kasseler Musiktage finden Sie im Internet unter:

kasseler-musiktage.de

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