Aktuell: Kirchliches Bündnis kauft Schiff zur Seenotrettung

Berlin/Kassel (medio/epd). Das von der evangelischen Kirche mitbegründete Bündnis «United4Rescue» hat ein Schiff für die geplanten Rettungen im Mittelmeer erworben. Das Bündnis hat den Zuschlag für das Kieler Forschungsschiff «Poseidon» erhalten. «United4Rescue» hatte seit Dezember Spenden für den Erwerb eines Schiffes gesammelt, das sich für Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer eignet. Dem Verein «Gemeinsam Retten e.V.» zufolge, der für das Bündnis die Spenden einwarb, hat das Schiff 1,5 Millionen Euro gekostet. 1,1 Millionen Euro habe das Bündnis beigesteuert. Den Rest der Summe übernehme die Organisation Sea Watch, die im Auftrag das Bündnisses das Schiff betreiben soll, sagte Vereinssprecher Joachim Lenz.

Forschungsschiff wird Rettungsschiff

Die «Poseidon» war in den letzten 43 Jahren als Forschungsschiff im Dienst der Wissenschaft auf den Weltmeeren unterwegs, sagte der Prälat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Bernd Böttner, gegenüber dem Medienhaus der Landeskirche. Auf dem Schiff fuhren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und erforschten die Geheimnisse der Erde und der Ozeane. Klimawandel und Klimaschutz seien dabei wichtige Themen für sie. Die Poseidon gehe für diesen Zweck jetzt außer Dienst, eine neue soll gebaut werden, so Böttner. Das Schiff werde umgebaut und soll von nun an auf dem Mittelmeer unterwegs sein, um Menschen aus dem Meer zu fischen und vor dem Ertrinken zu retten.

Bevor die Poseidon für diesen Zweck in See stechen kann, muss unter anderem eine Krankenstation eingerichtet werden. Vereinssprecher Lenz zufolge wollen sich die Verantwortlichen zunächst einen Überblick über die notwendigen Arbeiten verschaffen. Er hoffe, dass das Schiff etwa von Ostern an für Rettungseinsätze zur Verfügung steht.

Landeskirche unterstützt «United4Rescue»

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck schloss sich dem Bündnis «United4Rescue», dem viele weitere Kirchen, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen angehören, im Dezember 2019 an. «Wir haben uns entschieden, das Bündnis zu unterstützen, um Menschen nicht ertrinken zu lassen, auch wissend, dass dies nicht die Gesamtproblematik von Flucht und Migration löst», heißt es in einer Mitteilung der Landeskirche zur Beitrittsentscheidung des Rates der Landeskirche vom Dezember 2019.

Hintergrund

Die Idee, dass sich die evangelische Kirche an der Rettung von Flüchtlingen beteiligt, geht auf eine Initiative des evangelischen Kirchentages vom Juni 2019 in Dortmund zurück. Anfang Dezember wurde dann das Bündnis «United4Rescue» gegründet. Es hat derzeit rund 150 Mitglieder. Darunter sind neben der Evangelischen Kirche in Deutschland Organisationen wie die AWO, Diakonische Werke und Landeskirchen sowie einzelne Kirchengemeinden und Privatpersonen wie Wim Wenders und die Band Revolverheld. Mehr als 2.500 Menschen und Organisationen haben bereits für das Projekt gespendet. (20.02.2020)

2020-02-20 30036

Ehemaliges Forschungsschiff ersteigert
Kirchliches Bündnis kauft Schiff zur Seenotrettung

Kirchliches Bündnis kauft Schiff zur Seenotrettung
Das Kieler Forschungsschiff «Poseidon» war bislang für das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung im Einsatz. Unser Foto zeigt das Schiff bei einem Forschungseinsatz im Mittelmeer vor dem Ätna auf der italienischen Insel Sizilien. (Foto: Dr. Felix Gross )

Berlin/Kassel (medio/epd). Das von der evangelischen Kirche mitbegründete Bündnis «United4Rescue» hat ein Schiff für die geplanten Rettungen im Mittelmeer erworben. Das Bündnis hat den Zuschlag für das Kieler Forschungsschiff «Poseidon» erhalten. «United4Rescue» hatte seit Dezember Spenden für den Erwerb eines Schiffes gesammelt, das sich für Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer eignet. Dem Verein «Gemeinsam Retten e.V.» zufolge, der für das Bündnis die Spenden einwarb, hat das Schiff 1,5 Millionen Euro gekostet. 1,1 Millionen Euro habe das Bündnis beigesteuert. Den Rest der Summe übernehme die Organisation Sea Watch, die im Auftrag das Bündnisses das Schiff betreiben soll, sagte Vereinssprecher Joachim Lenz.

Forschungsschiff wird Rettungsschiff

Die «Poseidon» war in den letzten 43 Jahren als Forschungsschiff im Dienst der Wissenschaft auf den Weltmeeren unterwegs, sagte der Prälat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Bernd Böttner, gegenüber dem Medienhaus der Landeskirche. Auf dem Schiff fuhren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und erforschten die Geheimnisse der Erde und der Ozeane. Klimawandel und Klimaschutz seien dabei wichtige Themen für sie. Die Poseidon gehe für diesen Zweck jetzt außer Dienst, eine neue soll gebaut werden, so Böttner. Das Schiff werde umgebaut und soll von nun an auf dem Mittelmeer unterwegs sein, um Menschen aus dem Meer zu fischen und vor dem Ertrinken zu retten.

Bevor die Poseidon für diesen Zweck in See stechen kann, muss unter anderem eine Krankenstation eingerichtet werden. Vereinssprecher Lenz zufolge wollen sich die Verantwortlichen zunächst einen Überblick über die notwendigen Arbeiten verschaffen. Er hoffe, dass das Schiff etwa von Ostern an für Rettungseinsätze zur Verfügung steht.

Landeskirche unterstützt «United4Rescue»

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck schloss sich dem Bündnis «United4Rescue», dem viele weitere Kirchen, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen angehören, im Dezember 2019 an. «Wir haben uns entschieden, das Bündnis zu unterstützen, um Menschen nicht ertrinken zu lassen, auch wissend, dass dies nicht die Gesamtproblematik von Flucht und Migration löst», heißt es in einer Mitteilung der Landeskirche zur Beitrittsentscheidung des Rates der Landeskirche vom Dezember 2019.

Hintergrund

Die Idee, dass sich die evangelische Kirche an der Rettung von Flüchtlingen beteiligt, geht auf eine Initiative des evangelischen Kirchentages vom Juni 2019 in Dortmund zurück. Anfang Dezember wurde dann das Bündnis «United4Rescue» gegründet. Es hat derzeit rund 150 Mitglieder. Darunter sind neben der Evangelischen Kirche in Deutschland Organisationen wie die AWO, Diakonische Werke und Landeskirchen sowie einzelne Kirchengemeinden und Privatpersonen wie Wim Wenders und die Band Revolverheld. Mehr als 2.500 Menschen und Organisationen haben bereits für das Projekt gespendet. (20.02.2020)

Spendenkonto

Verantwortlich für den Erwerb und den Betrieb des Schiffes ist der Verein «Gemeinsam Retten e.V.», der sich ausschließlich durch Spenden finanziert.

Spenden können eingezahlt werden auf das Konto:

IBAN DE93 1006 1006 1111 1111 93, BIC GENODED1KDB.


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Weitere Informationen zum Bündnis «United4Rescue» und den Plänen zur Seenotrettung im Mittelmeer finden Sie im Internet unter: