Woher ich komme: Bischöfin Dr. Beate Hofmann - Woher ich komme 2019-09-24 29089


Bischöfin Dr. Beate Hofmann - Woher ich komme

Bischöfin Dr. Beate Hofmann - Woher ich komme
(Foto: medio.tv/Schauderna)

Woher ich komme

Geboren und aufgewachsen bin ich in Bayern. Die Kindheit in einem christlichen, weltoffenen Elternhaus in der evangelischen Diaspora Bayerns hat mich geprägt. Meine Gutenacht-Geschichten stammten aus der Bibel oder aus der Kirchengeschichte - beide Elternteile haben am Gymnasium Deutsch und evangelische Religionslehre unterrichtet. Gleichzeitig gehört die Begegnung mit der katholischen Kirche und gelebte Ökumene von Anfang an zu meinem Leben: Ich besuchte einen katholischen Kindergarten und eine katholische Klosterschule. Früh habe ich mich in meiner Kirchengemeinde (St. Johannes in Regensburg) engagiert: meine Interessen lagen beim Kindergottesdienst, der Jugendarbeit, bei sozialen Projekten und der Öffentlichkeitsarbeit.

Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der offenen Behindertenarbeit in der Langau (Oberbayern) habe ich, inspiriert durch anregenden Religionsunterricht und kirchliches Engagement, Evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld, Heidelberg, Evanston (USA), Hamburg und München studiert. Theologie und Glauben aus der Perspektive von Frauen haben mich dabei besonders beschäftigt, weitere Schwerpunkte bildeten die sozialgeschichtliche Auslegung biblischer Texte und kontextuelle Theologien. Das Studium in den USA hat mir den Blick in die weltweite Ökumene geöffnet, ich begegnete ganz anderen Formen von Kirche und Spiritualität.

Nach dem Studium wurde ich Vikarin in München-Hasenbergl, wo ich die Arbeit in einem sozialen Brennpunkt kennenlernte. Als Pfarrerin in München-Großhadern konnte ich anschließend meine Leidenschaft für Bildungsarbeit in einer lebendigen Stadtrandgemeinde entfalten.

Aus Interesse für die theologischen und spirituellen Wurzeln evangelischer Frauenarbeit in Bayern schrieb ich eine Doktorarbeit über die Geschichte und Arbeitsweise des Bayerischen Mütterdienstes (heute FrauenWerk Stein).

Nach intensiven Jahren in der Wissenschaft (Praktische Theologie und Diakoniewissenschaft) wurde ich 1998 Leiterin der Fortbildungseinrichtung der Diakonie Neuendettelsau, einem großen diakonischen Unternehmen in Bayern. Dort war ich für die berufliche Fortbildung von 5.500 Mitarbeitenden zuständig und gewann intensive Einblicke in die diakonische Arbeit und ihre spirituelle Profilierung.

2003 wechselte ich als Professorin für kirchliche Bildungsarbeit und Gemeindepädagogik an die Evangelische Hochschule Nürnberg, in die Ausbildung von Religionspädagog*innen und Diakon*innen. Die Leitung eines Masterstudiengangs Erwachsenenbildung und empirische Forschung im Bereich von Ehrenamt und religiöser Bildung gehörten zu den Herausforderungen dieser Jahre.

2013 folgte der Ruf als Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, seit 2022 Universität Bielefeld. In der Lehre, in vielen Vorträgen und empirischer Forschung konnte ich jetzt intensiv Fragen diakonischer Unternehmenskultur in wachsender gesellschaftlicher Pluralität verfolgen.

Am 9. Mai 2019 wurde ich zur Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gewählt, am 29. September 2019 in der Martinskirche in Kassel in mein neues Amt eingeführt.


keyboard_arrow_left Übersicht

Hier gelangen Sie wieder zurück zur vorherigen Übersicht:

file_download Download:

Laden Sie hier meine Vita als Dokument herunter: