Überblick

Elisabethjahr: 200.000 Menschen besuchten Wanderausstellung
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Brüssel: Ausstellung "Krone, Brot und Rosen – 800 Jahre Elisabeth von Thüringen" bei der EU eröffnet.
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Elisabethspiel ist Renner unter den christlichen PC-Spielen
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Elisabethjahr 2007 geht zu Ende -
Bischöfe Hein und Algermissen ermutigen zu neuem Bewusstsein für Arme
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Körnerbild für Elisabeth in Evangelischer Kirche in Mücke-Ruppertenrod zu sehen
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Sonderbriefmarke und Gedenkmünze zu Elisabeth von Thüringen
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Gottesdienst und Festakt am 22. September in Marburger Elisabethkirche - Hessen feiert Elisabeth!
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Elisabeth von Thüringen international

Elisabethjahr: 200.000 Menschen
besuchten Wanderausstellung

Foto: Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild.
Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild des Glaubens. Unser Bild zeigt die Ausstellung «Krone, Brot und Rosen», die auch im Jahr 2008 noch an vielen Orten zu sehen sein wird. (Foto: medio.tv/ Schauderna)


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Kassel (epd). Rund 200.000 Menschen in elf europäischen Ländern haben die Wanderausstellung «Krone, Brot und Rosen» zum Elisabethjahr 2007 bisher gesehen. Dies gab Jürgen Römer, Geschäftsführer des Elisabethjahres, in Kassel bekannt. Die Ausstellung sei immer noch unterwegs. Insgesamt hat es nach Römers Angaben mehr als 1.000 Veranstaltungen zum Elisabethjahr gegeben. Das Jahr war ein gemeinsames Projekt der beiden evangelischen Kirchen und der diakonischen Werke in Hessen.

Die Internetseite des Elisabethjahres ist nach Römers Auskunft im Schnitt täglich rund 1.600 Mal besucht worden. Erfolgreich sei auch ein eigens entwickeltes Computerspiel gewesen, das von mehr als 20.000 Spielern aufgerufen worden sei. Beide Angebote wurden von der Medienagentur der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, «medio!», produziert.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Peter Steinacker, betonen in einem Grußwort der Bilanzbroschüre, dass das Jahr die Erwartungen übertroffen habe. «Mit Elisabeth lassen sich Brücken in Europa schlagen», heißt es dort. So seien durch das Jahr auch neue Chancen für die Ökumene eröffnet worden. Dies gelte nicht nur für die Zusammenarbeit mit dem Bistum Fulda. Die Wanderausstellung sei international vornehmlich von katholischen Partnern gezeigt worden.

Informationen zur Broschüre und zum Elisabethjahr: Geschäftsstelle des Elisabethjahres im Kasseler Landeskirchenamt, Dr. Jürgen Römer, E-Mail: elisabethjahr@ekkw.de (06.05.2008)

Brüssel: Ausstellung „Krone, Brot und
Rosen - 800 Jahre Elisabeth von Thüringen“
bei der EU eröffnet.

Foto: Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild.
Dr. Jürgen Römer bei seiner Eröffnungsrede in Brüssel (Foto: Hessische Landesvertretung)

Brüssel (medio/Römer). In Brüssel eröffnete der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck Prof. Dr. Martin Hein die Ausstellung „Krone, Brot und Rosen – 800 Jahre Elisabeth von Thüringen“, die mittlerweile in 10 europäischen Ländern und in mehr als 130 Ausstellungsorten gezeigt wurde. In der mit 300 Personen vollbesetzten deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Brüssel unterstrich Hein die besondere Bedeutung Elisabeths als Integrationsfigur für Europa und für die christlichen Konfessionen sowie als Vorbild für den christlichen Glauben und das diakonische Handeln.

Dr. Jürgen Römer, Geschäftsführer des Elisabethjahres, wies in seiner Eröffnungsrede auf die Aktualität Elisabeths hin. Diese sei nicht zuletzt in dem enormen Identifikationspotenzial begründet, dass die heilig gesprochene Landgräfin bis heute biete. Es sei erstaunlich und erfreulich zugleich, wie sehr die Elisabeth-Wanderausstellung in den Ländern Europas zu einer Wiederbelebung und Auffrischung des Gedenkens an Elisabeth geführt habe. Pfarrer Joachim Cierpka von der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Brüssel hatte zuvor die zahlreichen Gäste willkommen geheißen; Staatssekretärin Dr. Meier überbrachte Grüße aus Thüringen.

Foto: Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild.
Ausstellungseröffnung in Brüssel
(Foto: Hessische Landesvertretung)

Im Foto sehen Sie (von rechts): Pfarrer Joachim G. Cierpka (Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Brüssel), Friedrich von Heusinger (Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der EU), Bischof Prof. Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Dr. Renate Meier (Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Freistaats Thüringen beim Bund), Michael Gahler MdEP (EVP-Fraktion), Dr. Jürgen Römer (Geschäftsführer des Elisabethjahres).

 

Eine Präsentation zur Ausstellung in verschiedenen Ländern der EU finden Sie hier:

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Elisabethspiel ist Renner unter den
christlichen PC-Spielen

Kassel (medio). Über 3.000 Einträge im Gästebuch des Elisabethspiels zeigen: Das Spiel kommt an und ist in nur wenigen Monaten zum Renner unter den christlichen PC-Spielen geworden. Thomas schreibt: «Spielt dieses Spiel, es ist echt cool!» und Marianne gibt im Internet Tipps für neue Besucher: «Geht in die Kapelle, wechselt die Kerze aus, und lasst die Mönche für euch singen! Vertraut mir, ich kenne mich gut aus. Ich spiele das jetzt schon 4 Wochen lang!!» - Mittlerweile haben schon rund 20.000 Menschen im Online-Spiel Elisabeth kennengelernt, berichtet der Internetbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrer Christian Fischer, der das Spiel mit entwickelt hat. «Rund um das Spiel hat sich sogar eine eigene 'Community' entwickelt, die sich immer wieder auf der Website trifft und untereinander über neue Strategien austauscht», so der Beauftragte weiter.

Ganze Schulklassen und Konfirmandengruppen spielten das Elisabethspiel gemeinsam, pflegten (virtuell) Arme und Kranke und züchteten Heilkräuter. «Stärker als je zuvor ist es damit der landeskirchlichen Internetarbeit gelungen, mit der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen einen langfristigen Kontakt aufzubauen», betonte Fischer. Der Erfolg zeige, dass auch christliche Inhalte zeitgemäß in einem Online-Spiel umgesetzt werden könnten.

Hinweis: Das Elisabeth kann in zwei Versionen auf dieser Website in der Rubrik «Spiel» online gespielt werden. Zudem ist eine Version zum Download erhältlich.

Elisabethjahr 2007 geht zu Ende -
Bischöfe Hein und Algermissen ermutigen
zu neuem Bewusstsein für Arme

Foto: Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild.
Auch 800 Jahre nach ihrer Geburt ist Elisabeth von Thüringen immer noch ein gefragtes Vorbild des Glaubens. Unser Bild zeigt die Ausstellung «Krone, Brot und Rosen», die auch im Jahr 2008 noch an vielen Orten zu sehen sein wird. (Foto: medio.tv/ Schauderna)


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Fulda/Kassel (medio/epd). Mit dem Todestag der Elisabeth von Thüringen am 17. November neigt sich auch das Elisabethjahr 2007 dem Ende zu. Aus diesem Anlass haben der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, und der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, in einem gemeinsamen Brief zu einem neuen Bewusstsein für die Armen ermutigt. «Wir brauchen wieder den echten, offenen Blick für den Nächsten. Statt unsere Augen vor dem Elend zu verschließen, müssen wir genauer hinschauen», schreiben die Bischöfe.

«Angesichts der sozialen Lage in Deutschland wäre es zu wenig, in Elisabeth nur die verklärte Gestalt der Nächstenliebe und Armenfürsorge zu sehen, die durch Wundertaten auf sich aufmerksam gemacht hat», heißt es in dem Brief weiter. Das außergewöhnliche Leben der Thüringer Landgräfin sollten beide Kirchen vielmehr als eine konkrete Handlungsanweisung für ein gemeinsames christliches Zeugnis verstehen.

Die Bischöfe äußern in dem Brief ferner die Hoffnung, dass das Elisabethjahr die Kirchen auch ökumenisch weiterführe. Jenseits aller theologischen Unterschiede, die weiter gründlich besprochen werden müssten, verbinde der gemeinsame Glaube an Jesus Christus. Auch im gemeinsamen sozialen Engagement liege ein wichtiges Feld für ein künftiges ökumenisches Zeugnis.

Internetseite und Onlinespiel bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt

Neben der Ausstellung «Krone, Brot und Rosen», die schon an vielen Orten im In- und Ausland zu sehen war, und den zahlreichen Veranstaltungen, trug auch das Internetangebot unter www.800-jahre-elisabeth.de zum großen Erfolg des Elisabethjahres bei. Wie der Internetbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrer Christian Fischer, in Kassel mitteilte, wurde die Internetseite «weit über 700.000 Mal» angeklickt. Dies sei ein neuer Rekord für eine solche zeitlich befristete Aktion im Internet für die Landeskirche. Neben vielen Informationen zu Elisabeths Leben und Wirken sowie einem Veranstaltungskalender mit allen Terminen rund um das Elisabethjahr sei das «Elisabethspiel» - ein Online-Spiel für Kinder und Jugendliche - der Renner des Angebots.

Nach Fischers Angaben wurde das Spiel schon über 17.000 Mal gespielt. «Mittlerweile hat sich rund um das Spiel sogar eine eigene «Community» entwickelt, die sich immer wieder auf der Website trifft und untereinander über neue Strategien austauscht», so der Beauftragte weiter. Ganze Schulklassen und Konfirmandengruppen spielten das Elisabethspiel gemeinsam, über 2.500 Einträge zähle bereits das Gästebuch, das in der virtuellen Kapelle ausliegt. «Stärker als je zuvor ist es damit der landeskirchlichen Internetarbeit gelungen, mit der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen einen langfristigen Kontakt aufzubauen», betonte Fischer. Der Erfolg zeige, dass auch christliche Inhalte zeitgemäß in einem Online-Spiel umgesetzt werden könnten. (13.11.2007)

 

PDF-Dokument Lesen Sie hier den gemeinsamen Brief im Wortlaut: [PDF-Dokument]

Körnerbild für Elisabeth in Evangelischer
Kirche in Mücke-Ruppertenrod zu sehen

Foto: Das gesamte Körnerbild in Mücke-Ruppertenrod.
Das gesamte Körnerbild in Mücke-Ruppertenrod ist ca. 2 x 2 m groß und zeigt ein spätmittelalter-liches Gemälde mit den Werken der Barmherzig-keit. (Foto: Römer)


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Mücke-Ruppertenrod (medio). Die evangelische Fachwerkkirche im Zentrum von Mücke-Ruppertenrod im Vogelsbergkreis zieht mit einem traditionellen Körnerbild jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Nach Angaben des Geschäftsführers des Elisabethjahres, Dr. Jürgen Römer, seien es in diesem Jahr seit Erntedank schon über 2000 gewesen.

Das Körnerbild 2007 zeigt ein Bildmotiv, das die Bearbeiterinnen in der Ausstellung "Krone, Brot und Rosen. 800 Jahre Elisabeth von Thüringen" gefunden hätten, so Römer weiter. Als Vorlage diente ein Gemälde eines unbekannten Künstler aus der Zeit um 1495, das die Werke der Barmherzigkeit nach dem 25. Kapitel des Matthäusevangeliums zeigt. Das Original ist im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen.

Über 300 Stunden ehrenamtlicher Arbeit steckten in der detaillierten Körner-Nachbildung. Zunächst wurde das Motiv mit einem Overheadprojektor auf die vorgesehenen Holzplatten übertragen. Anschließend legten die beteiligten Frauen die Konturen mit schwarzen Pfefferkörnern auf, die als einzige Materialien geklebt werden.

Foto: Nahaufnahme.
In der Nahaufnahme erschließt sich die präzise und mühevolle Arbeit, die den beteiligten Frauen aus Mücke-Ruppertenrod viel Freude macht. (Foto: Römer)


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Schließlich wurden die Flächen mit farbig genau abgestimmten Körnern, Sämereien und Blüten ausgestreut. Dabei wurden als Materialien unter anderem verwendet: getrocknete Rosenblüten, Schwarze Pfefferkörner, Weiße Lupinen, Rotklee, Weißklee, Schwedenklee, Senfsaat, Pfefferminze, Majoran, Estragon, Haferflocken gemahlen, Hortensienblüten blau und weiß, Hirse, Paprika geschrotet, Raps, Maisgries und Ringelblumen.

Elsbeth Schmidt, eine der Künstlerinnen, suchte sogar für unklare Details Unterstützung bei Fachwissenschaftlern, etwa um den Inhalt einer Inschrift zu klären. Von Erntedank bis einschließlich 16. November wird das Bild noch in Ruppertenrod zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 16.30 bis 18.00 Uhr, Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr sowie nach Vereinbarung (Elsbeth Schmidt, Tel: 06400-7301). (09.11.2007)

 

Sonderbriefmarke und Gedenkmünze
zu Elisabeth von Thüringen

Sonderbriefmarke zu Elisabeth von Thüringen
55-Cent-Sonderbrief-
marke zum 800. Geburtstag der Elisabeth von Thüringen. (Quelle: EKD)


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Marburg (medio/epd). Bundesfinanzministerium und Kirchen haben am Montag (29.10.) in Marburg eine 55-Cent-Briefmarke und eine Zehn-Euro-Gedenkmünze zum 800. Geburtstag von Elisabeth von Thüringen vorgestellt.

Die Sonderbriefmarke zeigt Elisabeth bei der Speisung eines Kranken, der durch seinen Heiligenschein als Christus gekennzeichnet ist, teilte der Geschäftsführer des Elisabethjahres der evangelischen Kirchen und Diakonischen Werke in Hessen, Dr. Jürgen Römer, mit. Das Originalgemälde ist im Wallraf-Richartz-Museum in Köln zu sehen und könne in etwa auf das Jahr 1390 datiert werden, so Römer weiter. Auf der Gedenkmünze ist die Heilige im Mittelpunkt zu sehen.

«Ich wünsche der Briefmarke und der Gedenkmünze Betrachter, die sich die Motive genau vor Augen führen als Motive des Handelns», sagte der evangelische Thüringer Landesbischof Christoph Kähler. Der Fuldaer katholische Bischof Heinz-Josef Algermissen forderte, der «zunehmenden Kälte unter uns zu widerstehen». Es gelte, Räume zu schaffen, «die ermöglichen, dass wir auf Augenhöhe mit unseren Armen sind».

Die Briefmarke hat eine Auflage von 9,8 Millionen Stück. Sie ist ab dem 8. November in allen Verkaufsstellen der Deutschen Post erhältlich. Die Gedenkmünze wird in einer Auflage von 1,9 Millionen Stück in Silber geprägt.

Elisabeth von Thüringen wurde vor 800 Jahren als ungarische Königstochter geboren. Ihre Stellung als Landgräfin nutzte sie, um gegen Not und Hunger tätig zu werden. Unterhalb der Wartburg ließ sie ein Siechenhaus errichten, wo sie sich der Pflege von Kranken und Armen widmete. In Marburg gründete sie ein Spital, in dem sie als dienende Schwester tätig war. Im November 1231 starb Elisabeth im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre später wurde sie von Papst Gregor IX heilig gesprochen. (29.10.2007)

 

Festakt in Marburger Elisabethkirche
Hessen feiert Elisabeth!

Foto: lisabeth mit Bettler, 
bemalte Statue des 18. Jahrhunderts, Grave/ Niederlande.
lisabeth mit Bettler,
bemalte Statue des 18. Jahrhunderts, Grave/ Niederlande (Foto: Römer)

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Hinweis:

Fotos vom Gottesdienst und Festakt finden Sie auf den Seiten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck unter:

www.ekkw.de

Marburg (epd/medio). Die evangelische und die katholische Kirche haben am Samstag (22.9.) in der Marburger Elisabethkirche einen ökumenischen Gottesdienst zum Elisabethjahr gefeiert. Leitende Geistliche aus Hessen und Thüringen erinnerten an das vorbildliche Leben der ungarischen Königstochter Elisabeth, die vor 800 Jahren geboren wurde und sich später als thüringische Landgräfin vor allem auf der Wartburg und in Marburg um Arme und Kranke kümmerte.

Für Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, zeigt sich an Elisabeths Leben, dass der Glaube an Gott und Mitmenschlichkeit untrennbar zusammengehören. Er verwies auf ihr Beispiel, den «Nackten» Kleidung zu geben. «Das ist kein Thema der Vergangenheit. In unserem wohlhabenden Land suchen immer mehr Menschen Kleiderkammern auf.» Es gelte, die Ursachen hierfür zu finden und zu beseitigen. Elisabeths Person sei bleibend anziehend, weil nichts an ihrem Leben beliebig sei, betonte Hein.

«Fremde und Gäste sind wir allesamt in dieser Welt», sagte der katholische Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen im Hinblick auf Elisabeth, die Obdachlose aufnahm. «Wenn in unserem Land Fremde zunehmend unbarmherzig behandelt werden, lässt das Rückschlüsse zu auf das Leben der Deutschen, die zunehmend ohne Glaubensbasis und Wertefundierung leben.» Algermissen unterstrich, dass die Christusfrömmigkeit Elisabeths der Quellgrund ihrer Mitmenschlichkeit sei. Dies sei eine bleibende Herausforderung und Anfrage an Kirche und Gesellschaft.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Steinacker, wies auf Elisabeths Fürsorge für die Hungernden hin: «Das war austeilende Güte.» Heute gebe es bei uns auch einen Hunger, der «aus Überfülle» entstehe und «blind» mache. Steinacker erinnerte damit an die Möglichkeit, für das evangelische Hilfswerk «Brot für die Welt» zu spenden.

Der Bischof des Bistums Erfurt, Prof. Dr. Joachim Wanke, bemerkte, dass heute häufig ein «Lebensdurst» existiere, der sich darin äußere, «nicht zu kurz kommen» zu wollen. Der evangelische thüringische Landesbischof Christoph Kähler würdigte die Arbeit von Seelsorgern und Besuchsdienstgruppen, die sich um kranke und einsame Menschen kümmern. Er beklagte jedoch auch die «fehlende Beachtung der Alten und Behinderten, die Leere zwischen den Menschen». Außerdem wirkten der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez sowie die Marburger Pröpstin Elisabeth Schoenborn mit. Gäste aus acht europäischen Ländern, die eine besondere Beziehung zu Elisabeth pflegen, waren zu Gast.

Ministerpräsident Koch: Christentum prägt das Menschenbild unserer Gesellschaft

Dem Gottesdienst schloss sich ein Festakt an, bei dem der hessische Ministerpräsident Roland Koch über Politik aus christlicher Verantwortung sprach.

Der CDU-Politiker betonte, dass das christliche Menschenbild nach wie vor die Gesellschaft präge, etwa in dem elementaren Gedanken der Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Das Bewusstsein für die Grundlagen einer Gesellschaft sei nicht zuletzt in Zeiten der Globalisierung von außerordentlicher Bedeutung, fügte Koch hinzu. Politiker seien auf geistige und religiöse Grundlagen angewiesen, von denen eine Gesellschaft zehre, auch wenn die politische Praxis diesen Maßstäben und Ansprüchen nicht immer gerecht werden könne.

Uraufführung der Auftragskomposition «Sakrale Meditation» von Volker David Kirchner

Außerdem erlebten die Gäste als musikalischen Höhepunkt die Uraufführung des Chorwerkes «Sakrale Meditation» über die «Werke der Barmherzigkeit» (Matthäus-evangelium Kapitel 25) des 1942 geborenen Mainzer Komponisten Volker David Kirchner. Die eigens für den Festakt zum Elisabethjubiläum in Auftrag gegebene Komposition wurde durch den JugendKathedralchor am Fuldaer Dom, das Marburger Oktett und die Kurhessische Kantorei Marburg unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum und Domkapellmeister Franz-Peter Huber aufgeführt.

Auf den Veranstaltungen stellten sich auch Diakonie und Caritas mit einem diakonischen Dialog vor. Zwischen und nach den Programmpunkten wurde mit «franziskanischer Bewirtung» auch für das leibliche Wohl gesorgt. (22.09.2007)

 

Elisabeth von Thüringen international

Foto: Reliquiar aus Admont, Sárospatak/ Ungarn.
Reliquiar aus Admont, Sárospatak/ Ungarn (Foto: Römer)

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Die enorme Nachfrage nach der Ausstellung "Krone, Brot und Rosen" zum Elisabeth-Jubiläum 2007 verdeutlichen die über 100 Standorte, an denen sie bundesweit gezeigt werden wird. Dazu kommen nun auch bedeutende Elisabeth-Orte in ganz Europa: In etwa einem halben Dutzend Ländern der EU wird die Ausstellung in der jeweiligen Landessprache gezeigt, meist an mehr als einem Ort.

Konkrete Bezüge zu Elisabeth sind an allen diesen Stationen zu finden. Elisabeth von Thüringen ist seit Jahrhunderten eine in ganz Europa bekannte und beliebte Frauengestalt, und dies über konfessionelle Grenzen hinweg. So steht in der estnischen Hauptstadt Tallinn ein berühmter spätmittelalterlicher Elisabethaltar, in Sárospatak in Ungarn kam Elisabeth vermutlich zur Welt, schon 1251 erhielt Slovenj Gradec in Slowenien eine der neuen Heiligen geweihte Kirche, seit dem 14. Jahrhundert wird sie in Toruń in Polen verehrt, wie Wandgemälde und ein Konvent des Elisabethinenordens belegen. In Coimbra nördlich von Lissabon gründete ihre Großnichte, die portugiesische Nationalheilige Isabella, nach dem Vorbild Elisabeths ein Hospital; in Grave in den Niederlanden war es eine alte hessisch-brabantische Tradition, die zur Weihe der dortigen mittelalterlichen Kirche auf Elisabeth schon im 13. Jahrhundert führte.

Zu den Erfahrungen mit den internationalen Kooperationspartnern meint der Geschäftsführer des Elisabethjahres Dr. Jürgen Römer: "Das Interesse aus diesen Ländern und der freundliche Empfang dort haben mich überwältigt. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die internationalen Verbindungen Elisabeths und ihres Kultes aufzuzeigen; dass das solche Dimensionen annehmen wird, hätten wir nie und nimmer erwartet!"

 

In diesem Dokument stellen wir Ihnen die genannten Orte mit Texten und Bildern vor:

PDF-Dokument "Elisabeth von Thüringen international" - Ein Bericht von Dr. Jürgen Römer [PDF-Dokument, 2,9 MB]

 

Fotopakete zu diesem Bericht:

Foto-Paket "Tallinn" (ZIP-Datei, 2,6 MB)

Foto-Paket "Sárospatak" (ZIP-Datei, 1,2 MB)

Foto-Paket "Slovenj Gradec" (ZIP-Datei, 4,2 MB)

Foto-Paket "Toruń" (ZIP-Datei, 1,4 MB)

Foto-Paket "Coimbra" (ZIP-Datei, 3,5 MB)

Foto-Paket "Grave" (ZIP-Datei, 6,7 MB)