Die Bibel sei «ein radikales Buch», urteilte einst der Schriftsteller Kurt Tucholsky: «Die Ausführungsbestimmungen mildern nachher manches.» Wie kein anderes Buch hat die Bibel Schriftsteller zu heiteren, spitzen oder sarkastischen Sprüchen, Aphorismen und Bonmots angeregt. Die Bibel sei eine «Gebrauchsanleitung für die Himmelsleiter», schrieb ein anonymer Autor. Der britische König George V. nannte sie ein «wunderbares Buch», um dann hinzuzufügen:«Aber es stehen ein paar sehr seltsame Sachen drin.»
Mit dem «Jahr der Bibel» 2003 wollen die Kirchen in Deutschland für die Lektüre des «Buchs der Bücher» werben. Das Aktionsjahr wird am 1. Januar in Dresden eröffnet. Möglicherweise ist es gerade die so schwer fassbare Welt des Glaubens, die Autoren so gern die Feder spitzen lässt. Mark Twain schrieb: «Was mich an der Bibel stört, sind nicht die Teile, die ich nicht verstehe, sondern diejenigen, die ich kapiere.» Gott könne mit einem Pfarrer verglichen werden, heißt es von einem unbekannten Autor: «Am Sonntag ist er unbegreiflich, und während der Woche ist er unsichtbar.»
Georg Christoph Lichtenberg etwa fragte: «Ist es nicht seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?» Und der amerikanische Journalist Henry Louis Mencken nannte die Kirche «einen Ort, wo Menschen vom Himmel Wunderdinge erzählen, die niemals dort waren. Und dies Menschen gegenüber, die nie dort eintreffen werden.» Die Bibel lehre, unsere Feinde zu lieben wie unsere Freunde, schrieb der italienische Schauspieler Vitorio de Sica: «Vermutlich, weil es dieselben sind.»
Sprüche und Aphorismen haben auch immer dazu gedient, Zweifel an der Bibel auszudrücken. Der polnische Lyriker Stanislew Lerzy Lec schrieb über die Bibel: «Im Anfang war das Wort - dann kam das Schweigen.» Ähnlich äußerte sich Jean-Paul Sartre: «Gott ist tot, er sprach zu uns, und nun schweigt er. Wir berühren nur noch seinen Leichnam.» Etwas humorvoller sagte es Filmemacher Woody Allen: «Gott schweigt - wenn wir jetzt bloß noch die Menschen dazu bewegen könnten, die Klappe zu halten.»
Glauben sei, so noch einmal Mark Twain, «auf etwas vertrauen, von dem du weißt, dass es nicht existiert.» Auch der frühere Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel hatte seine Zweifel: «Religion ist die Suche in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze, wenn keine Katze da ist und doch plötzlich einer ruft: 'Ich habe sie gefangen'.»
Insbesondere die Schöpfungsgeschichte hat es den Spöttern angetan. «Grundlage des Christentums ist ein Apfel», schrieb der Dichter Gustave Flaubert. Adam als erster Mensch hat vor allem Frauen zum Widerspruch gereizt. «Adam war der Entwurf für Eva», sagte die Schauspielerin Jeanne Moreau. Und Sängerin Helen Vita ergänzte: «Eva ist die umgearbeitete, verbesserte und verkürzte Ausgabe von Adam.» Jesus dagegen bleibt von spitzen Federn weitgehend verschont. Auch wird die Bedeutung der Bibel von den Autoren kaum angezweifelt. So antwortete Bert Brecht auf die Frage nach seiner Lieblingslektüre: «Sie werden lachen: die Bibel.» Auch über Möglichkeiten ihrer Verbreitung haben sich schon Menschen den Kopf zerbrochen. So schrieb George Pickford: «Es gibt offenbar nur eine Methode, die Bibelkenntnisse des heutigen Menschen zu verbessern: Man müsste die Lektüre der Bibel verbieten.» (Ein Artikel von Thomas Morell, epd)
«Gebrauchsanleitung für die Himmelsleiter»:
Sprüche und Aphorismen über das «Buch der Bücher»
Die Bibel sei «ein radikales Buch», urteilte einst der Schriftsteller Kurt Tucholsky: «Die Ausführungsbestimmungen mildern nachher manches.» Wie kein anderes Buch hat die Bibel Schriftsteller zu heiteren, spitzen oder sarkastischen Sprüchen, Aphorismen und Bonmots angeregt. Die Bibel sei eine «Gebrauchsanleitung für die Himmelsleiter», schrieb ein anonymer Autor. Der britische König George V. nannte sie ein «wunderbares Buch», um dann hinzuzufügen:«Aber es stehen ein paar sehr seltsame Sachen drin.»
Mit dem «Jahr der Bibel» 2003 wollen die Kirchen in Deutschland für die Lektüre des «Buchs der Bücher» werben. Das Aktionsjahr wird am 1. Januar in Dresden eröffnet. Möglicherweise ist es gerade die so schwer fassbare Welt des Glaubens, die Autoren so gern die Feder spitzen lässt. Mark Twain schrieb: «Was mich an der Bibel stört, sind nicht die Teile, die ich nicht verstehe, sondern diejenigen, die ich kapiere.» Gott könne mit einem Pfarrer verglichen werden, heißt es von einem unbekannten Autor: «Am Sonntag ist er unbegreiflich, und während der Woche ist er unsichtbar.»
Georg Christoph Lichtenberg etwa fragte: «Ist es nicht seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?» Und der amerikanische Journalist Henry Louis Mencken nannte die Kirche «einen Ort, wo Menschen vom Himmel Wunderdinge erzählen, die niemals dort waren. Und dies Menschen gegenüber, die nie dort eintreffen werden.» Die Bibel lehre, unsere Feinde zu lieben wie unsere Freunde, schrieb der italienische Schauspieler Vitorio de Sica: «Vermutlich, weil es dieselben sind.»
Sprüche und Aphorismen haben auch immer dazu gedient, Zweifel an der Bibel auszudrücken. Der polnische Lyriker Stanislew Lerzy Lec schrieb über die Bibel: «Im Anfang war das Wort - dann kam das Schweigen.» Ähnlich äußerte sich Jean-Paul Sartre: «Gott ist tot, er sprach zu uns, und nun schweigt er. Wir berühren nur noch seinen Leichnam.» Etwas humorvoller sagte es Filmemacher Woody Allen: «Gott schweigt - wenn wir jetzt bloß noch die Menschen dazu bewegen könnten, die Klappe zu halten.»
Glauben sei, so noch einmal Mark Twain, «auf etwas vertrauen, von dem du weißt, dass es nicht existiert.» Auch der frühere Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel hatte seine Zweifel: «Religion ist die Suche in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze, wenn keine Katze da ist und doch plötzlich einer ruft: 'Ich habe sie gefangen'.»
Insbesondere die Schöpfungsgeschichte hat es den Spöttern angetan. «Grundlage des Christentums ist ein Apfel», schrieb der Dichter Gustave Flaubert. Adam als erster Mensch hat vor allem Frauen zum Widerspruch gereizt. «Adam war der Entwurf für Eva», sagte die Schauspielerin Jeanne Moreau. Und Sängerin Helen Vita ergänzte: «Eva ist die umgearbeitete, verbesserte und verkürzte Ausgabe von Adam.» Jesus dagegen bleibt von spitzen Federn weitgehend verschont. Auch wird die Bedeutung der Bibel von den Autoren kaum angezweifelt. So antwortete Bert Brecht auf die Frage nach seiner Lieblingslektüre: «Sie werden lachen: die Bibel.» Auch über Möglichkeiten ihrer Verbreitung haben sich schon Menschen den Kopf zerbrochen. So schrieb George Pickford: «Es gibt offenbar nur eine Methode, die Bibelkenntnisse des heutigen Menschen zu verbessern: Man müsste die Lektüre der Bibel verbieten.» (Ein Artikel von Thomas Morell, epd)