Enzyklika
Zu den wichtigsten päpstlichen Lehrschreiben in dieser Form gehören die Sozialenzyklika «Rerum novarum» von Leo XIII. aus dem Jahr 1891. Die so genannte Pillenenzyklika «Humanae vitae», in der Paul VI. 1968 künstliche Verhütungsmittel ablehnte, stieß auch unter Katholiken auf starke Kritik. Während des Nationalsozialismus schrieb Papst Pius XI. die in Deutschland bekannte Enzyklika «Mit brennender Sorge». Kurz vor seinem Tod 1939 und der Wahl seines umstrittenen Nachfolgers Pius XII. warnte er darin vor den Gefahren der Hitler-Diktatur.
Strittig ist in der katholischen Kirche, ob diese Lehrschreiben als unfehlbar anzusehen sind. Das erst durch Pius IX. im 19. Jahrhundert eingeführte Unfehlbarkeitsdogma bezieht sich auf so genannte Kathedralentscheidungen, die das Kirchenoberhaupt von der Kanzel aus verkündet. Der Inhalt von Enzykliken ist laut Pius XII. jedoch «der freien Erörterung der Theologen entzogen».
Berühmtheit erlangte die nie veröffentlichte Enzyklika gegen Rassismus von Pius XI., die kurz vor dessen Tod 1939 entstand. Sie wurde jedoch nicht mehr unterzeichnet. Kritiker werfen seinem Nachfolger Pius XII. vor, er habe sie aus einer antisemitischen Haltung heraus und aus Sympathie mit den Nationalsozialisten unterschlagen. Seine Anhänger halten dagegen, er habe aus Vorsicht keine offene Kritik an den Nationalsozialisten geübt, sondern im Geheimen Juden gerettet. (16.4.2003)
Linktipp:
Enzyklika von Papst Johannes Paul II. zur katholischen Eucharistiefeier:
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