Nachrichten 2017

Renovierung der Karlskirche steht bevor
Noch sind viele Spenden nötig

Viele Menschen besuchen Jahr für Jahr die Karlskirche zu Gottesdiensten und Gebet, zu Konzerten und Vorträgen. Sie kommen in großer Zahl zur jährlichen Krippenausstellung und hören gern das Glockenspiel. Die Karlskirche ist für viele Menschen ein besonderer Ort, der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

Spenden für die Renovierung der Karlskirche Vor mehr als 300 Jahren wurde sie gebaut. Sie ist die größte Hugenottenkirche in Nordhessen. Ein wichtiges Kulturdenkmal der Stadt- und Regionalgeschichte. Während des Hessentages 2013 wurde sie sogar zur Zukunftskirche.
60 Jahre sind seit dem Wiederaufbau der Kirche vergangen. Seither hat es keine grundlegende Renovierung gegeben. Nun ist die Zeit gekommen, sie im Inneren zu renovieren.
Neben den elektrischen Leitungen rufen die Lautsprecheranlage, die Heizung, die Beleuchtung, der Fußboden nach Erneuerung. Schon lange wünschen sich Besucher erreichbare Toiletten. Der Zugang zur Kirche soll behindertengerecht werden. Ein Gemeinderaum unter der Empore wird entstehen und auch eine Küche, damit man sich mit Kaffee, Tee und anderem auf leichtem Weg versorgen kann.
Die Pläne wurden der Gemeinde nach einem Gottesdienst vorgestellt und für gut befunden. Im Herbst 2017 wird es vorbereitende Arbeiten in der Kirche geben. Von Erntedank bis Silvester 2017 können wir noch Gottesdienst in der Kirche feiern. 2018 bleibt die Kirche dann wegen der Renovierung geschlossen.
Für die Finanzierung wurde das alte Gemeindehaus Ecke Friedrichstraße veräußert. Die Landeskirche und der Stadtkirchenkreis steuern ebenfalls Mittel bei. Aber es reicht noch nicht. 300.000 € fehlen noch.
Wir brauchen Ihre Unterstützung! Sagen Sie es weiter. Helfen sie uns, die Karlskirche zukunftsfähig zu machen, damit sie ein besonderer Ort für viele bleiben kann und wir uns danach gern bei Gottesdiensten, Ausstellungen, Konzerten und anderem wiedersehen.
Allen Spenderinnen und Spendern danke ich im Namen des Kirchenvorstandes im Voraus.

Ihre
Pfarrerin Inge Böhle

Spendenkonto

Evangelischer Stadtkirchenkreis Kassel
Evangelische Bank eG
IBAN: DE30 5206 0410 0002 2002 01
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort „Renovierung Karlskirche“ (bitte unbedingt angeben!)

Flyer zur Renovierung der Karlskirche hier zum Download (PDF).

Die Renovierung der Karlskirche wird gefördert durch die Evangelische Bank e.G. in Kassel.

 

Vorarbeiten haben begonnen

Orgel der Karlskirche wurde für die Zeit der Renovierung eingehaust.Bereits jetzt haben die ersten Vorarbeiten für die Renovierung begonnen. Damit unsere Orgel bei den Bauarbeiten nicht verschmutzt oder beschädigt wird, wurde sie aufwändig eingehaust. In den nächsten Tagen werden Bohrungen im Fußboden zur Untersuchung des Baugrunds ausgeführt.

Mit einem festlichen Jahresschlussgottesdienst wollen wir uns am 31. Dezember von der Karlskirche verabschieden.
Ab 1. Januar 2018 ist die Karlskirche dann für voraussichtlich ein Jahr wegen der Renovierung geschlossen. Fußboden, Heizung, Elektrik, behindertengerechter Zugang und Toiletten, Einbauten unter der Empore, Beleuchtung, Mikrofonanlage...
Es gibt viel zu tun, damit die Karlskirche weiterhin ein guter Ort für viele bleiben kann

Gottesdienste während der Renovierungszeit

Jeden 1. Sonntag im Monat können wir im Saal der Musikakademie einen Gottesdienst mit Abendmahl feiern. Der Saal liegt im Untergeschoß und ist per Aufzug oder Treppe gut erreichbar. Wir danken der Musikakademie, dass sie uns ihren Raum zur Verfügung stellt. Wie schön ist solche Nachbarschaft!

An den anderen Sonntagen eines Monats sind die Gemeindeglieder in die Unterneustädter Kirche oder in die Martinskirche eingeladen. Pfarrerin Inge Böhle wird dort auch Gottesdienste halten.

Eingehauste Orgel der Karlskirche - Foto: Claus-Dieter Suß

Weihnachtliche Lieder aus Schweden
Luciachor aus Västerås gab Konzert in der Karlskirche

Auch in diesem Jahr besuchte St. Lucia, die Lichterkönigin, mit ihrem Chor die Karlskirche. Die Sängerinnen kamen aus Kassels schwedischer Partnerstadt Västerås.

St. Lucia - Chor aus Västeras sang in der Karlskirche

Der Besuch des Chores  "Carlforsska gymnasiets vokalensemble" hat schon Tradition. Unter Leitung von Ellinor Carlson sangen die jungen Frauen  traditionelle Weihnachtslieder aus ihrer Heimat. Die Kasseler Stadträtin Ester Kalveram begrüßte die Sängerinnen.
Das Publikum in der vollbesetzten Kirche dankte mit einem herzlichen Beifall. Der Spendenerlös des Konzertes ist für die Renovierung der Karlskirche bestimmt.

St. Lucia

Das Lucia-Fest wird in Schweden traditionell am 13. Dezember begangen. Es erinnert an die Märtyrerin Lucia von Syrakrus, die im 3. Jahrhundert lebte. Nach einer Legende brachte Lucia ihren Glaubensgenossen Lebensmittel in die Verstecke. Damit sie beide Hände frei hatte setzte sie sich dabei einen Lichterkranz auf den Kopf. Beim Lucia-Fest, dass Schweden seit rund 200 Jahren gefeiert wird, gehen deshalb junge Mädchen mit einem Lichterkranz durch die Städte und Dörfer und singen dabei weihnachtliche Lieder.
Der Lucia-Tag war bis zur gregorianischen Kalendereform der kürzeste Tag des Jahres. Darauf bezieht sich die Symbolik von Licht und Dunkelheit.

Fotos: Claus-Dieter Suß

Einführung am 2. Advent
Dr. Renja Rentz – Die neue Pfarrerin für die Unterneustadt

Am 2. Advent 2017 wurde Dr. Renja Rentz als neue Pfarrerin in der Unterneustadt eingeführt. Sie tritt die Nachfolge von Pfarrer Reinhard Natt an.

Hier lesen Sie eine kurze Vorstellung von Pfarrerin Dr. Rentz:

Dr. Renja Rentz - die neue Pfarrerin in der Unterneustadt.Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wanden heißt.
Diese Liedzeile aus dem Gesangbuch (EG 395) kommt mir in diesen Tagen des Übergangs von der alten zur neuen Pfarrstelle häufiger in den Sinn. Leben ist Veränderung, bedeutet immer wieder Abschied von Altem und Aufbruch zu Neuem. Neue Wege zu gehen ist schön und aufregend zugleich.
Ich hoffe, dass es mit der Renovierung der Pfarrdienstwohnung klappt und ich ab dem 15. Dezember als neue Pfarrerin in der Unterneustadt für Sie da sein kann!

Geboren und aufgewachsen in Oberkaufungen ist mir Kassel vertraut. Der Unterneustadt fühle ich mich insofern verbunden, als ich an der Herderschule mein Abitur gemacht habe. Die Gemeindearbeit in Oberkaufungen mit ihrer lebendigen Kinder- und Jugendarbeit hat mich geprägt und war mit ausschlaggebend für meine Entscheidung, Pfarrerin zu werden.

Nach dem Abitur hat es mich allerdings erstmal in die Ferne gezogen. Ich war für ein halbes Jahr in Bolivien und habe dort in einer Gastfamilie gelebt und in einem Kinderheim gearbeitet.
Theologie studiert habe ich vor allem in Marburg. Zwischendurch war ich für ein Studienjahr in Buenos Aires. Nach meinem Vikariat in der Kirchengemeinde Ahnatal-Weimar habe ich mich intensiver mit dem Thema Seelsorge befasst, habe mit einer praktischen Seelsorgeausbildung begonnen und eine Doktorarbeit zum Thema „Schuld in der Seelsorge“ geschrieben.

Die vergangenen zwei Jahre war ich Gemeindepfarrerin zweier Landgemeinden im Werra-Meißner-Kreis. Dort konnte ich die ganze Bandbreite der Gemeindearbeit kennen lernen und erproben. Die Arbeit mit den Menschen dort hat mir Spaß gemacht und doch freue ich mich nun auf das Leben und Arbeiten in der Stadt.

Bei einem Spaziergang durch die Unterneustadt habe ich schon gesehen, dass sich seit meiner Schulzeit viel entwickelt und verändert hat und freue mich darauf, das Stadtviertel neu zu entdecken und vor allem darauf Sie kennen zu lernen! Ich bin gespannt auf die neuen Wege, die nun für uns als Gemeinde vor uns liegen und gehe sie zuversichtlich an, mit der Liedzeile im Kopf: Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Renja Rentz

Foto: privat 

Impressionen von der Einführung von Pfarrerin Dr. Renja Rentz

Einführung von Pfarrerin Dr. Rentz - Kirchenvorstand Dr. Horn, Dekan Renner, Frau WielandDr. Rentz bei ihrer Einführungs-Predigt Pfarrerin Böhle, Pfarrerin Dr. Rentz, Pfarrer Dr. Temme - Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde Kassel-Mitte

Fotos: Claus-Dieter Suß

Orgelbau und Orgelmusik sind jetzt immaterielles Kulturerbe der Menschheit

KMD Eckhard Manz © N. KlingerDie UNESCO hat Orgelbau und Orgelmusik jetzt zum "immateriellen Kulturerbe der Menschheit" erklärt. Das hat die Kommission auf ihrer Tagung (7.-9.12.2017) in Jeju in Südkorea verkündet. Insgesamt gab es 34 Nominierungen. Der Orgelbau ist dabei erst die zweite deutsche Nominierung für die weltweite Liste, die seit 2003 geführt wird.

Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz, Leiter der Kantorei St. Martin, freut dies besonders, zumal mit dem Orgelbau an St. Martin jüngst ein einzigartiges Instrument mit Beachtung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus entstanden ist.   

In einem Beitrag in der Hessenschau am 7. Dezember 2017 hat Eckhard Manz zur der Auszeichnung Stellung genommen.

Beitrag der Tagesschau zur Auszeichung: Beitrag
Foto: Nils Klinger

Ehrung
Seit 50 Jahren zieht Wilhelm Ritter die richtigen Register

Wilhelm Ritter ist seit 50 Jahren Organist an der Kasseler Martinskirche. Dafür hat ihn die Kirchengemeinde Kassel-Mitte jetzt geehrt. „Seit 50 Jahren ziehen Sie die richtigen Register“, sagte Dr. Hans Helmut Horn anlässlich der Ehrung Ritters im Gottesdienst am 12. November in der Martinskirche. „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Horn weiter. 1000 Gottesdienste habe Ritter in einem halben Jahrhundert begleitet, so Horn.

Zu Ritters Ehrentag hatte sich die Gemeinde etwas Besonderes ausgedacht: Zwei Pfeifen der neuen Rieger-Orgel werden mit Metallplättchen versehen, deren Inschriften Ritter gewidmet sind: "Die Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte dankt Wilhelm Ritter für 50 Jahre Orgeldienst in St. Martin. 12.11.2017." Welche Pfeifen mit den Metallplättchen versehen werden, das dürfen der Organist und seine Frau Gabriela selbst bestimmen. Bereitsvor vielen Jahren bekam Ritter die Philipp-Nicolai-Medaille der Landeskirche verliehen für mehr als 24 Jahre kirchenmusikalischen Dienst mit überdurchschnittlichen Leitungen.

Sichtlich bewegt danke Ritter der Gemeinde. Er sei als 17-jähriger Schüler in der Martinskirche sehr freundlich aufgenommen worden und habe so schnell eine neue Heimat in Kassel gefunden, so Ritter.

Ritter stammt aus Orferode bei Bad Soden-Allendorf und begann mit 12 Jahren das Orgelspiel. Schon damals faszinierte ihn die Orgel der Martinskirche. Als er dann als junger Mann nach Kassel kam vertrat er seinen Musiklehrer Hans Martin Ziegler, der zugleich stellvertretender Organist an der Martinskirche war. „Ich war der Vertreter des Vertreters“, sagt Ritter. Und er blieb. Vier Bischöfe hat Ritter an St. Martin erlebt, ebenso viele Pfarrer, Dekane und Küster. Und jüngst auch den Orgelneubau. Ganz selbstverständlich nimmt Ritter auch auf der Orgelbank dieses beeindruckenden Instrumentes Platz und zieht, wie soll es anders sein, die richtigen Register. Auch an diesem Sonntag der Ehrung ist seine Frau Gabriela an seiner Seite, die ihm die Orgelblätter umschlägt und die Liebe zur Musik mit ihm teilt. (HS/14.11.2017)

Bild: Freuen sich über die Ehrung: Dr. Hans Helmut Horn, Wilhelm Ritter, Gabriela Ritter und Pfarrer Dr. Willi Temme.  (Foto: Heike Schaaf)

Martinstag an St. Martin – Zwei Tage später!

Da der Martinstag (11.11.) in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, feiert die Martinskirche diesen Gedenktag zwei Tage später, also am Montag, 13. November.

Bereits um 8.00 Uhr findet der traditionelle Frühgottesdienst mit anschließendem Martinsfrühstück statt.

Um 16.30 Uhr startet der traditionelle Laternenumzug auf dem Martinsplatz. Die Laternenträger überqueren die Fulda auf der Karl-Branner-Brücke, wo sich die Kinder aus der Unterneustadt dem Zug anschließen. Gemeinsam geht es dann über die Drahtbrücke wieder zurück in die Martinskirche, wo es gegen 17.30 Uhr eine Andacht mit Pfarrer Dr. Willi Temme gibt. Zum Schluss bekommen alle Kinder einen süßen Martinswecken mit auf den Weg. (08.11.2017)
Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Auszeichnung
Georg Kleinschmidt mit Martinsmedaille geehrt

Georg Kleinschmidt, der ehemalige Direktor der Kasseler Bank, ist mit der Martinsmedaille der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ausgezeichnet worden. Bischof Prof. Dr. Martin Hein ehrte Kleinschmidt am vergangenen Sonntag in der Kasseler Martinskirche für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement im Rahmen des Orgelneubaus in St. Martin.  

Mit der Martinsmedaille ausgezeichnet: Georg Kleinschmidt (vorne, links) freut sich mit Ehefrau Erika über die Auszeichnung. Dahinter v.l.n.r.: Dr. Hans Helmut Horn, Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Pfarrer Dr. Willi Temme. Foto: Brigitte Stache

 Auch der Vorsitzende des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Kassel-Mitte, Dr. Hans Helmut Horn, würdigte Kleinschmidts Rolle bei der Werbung von Spendern und Unterstützern für den Orgelneubau. Horn erinnerte an den Anfang der Arbeit der Spendenkommission, die sich zum ersten Mal am Reformationstag 2012 zusammengefunden hatte. Neben Kleinschmidt, Pfarrer Dr. Willi Temme und Horn gehörten dem Arbeitskreis auch Kantor Eckhard Manz, die Kirchenvorsteherin Heike Schaaf sowie Hans Dieter Schröder an.

„Gemeinsam entwickelten wir eine Strategie, wie die Summe von 500.000 Euro, die die Kirchengemeinde an Spenden benötigte, zusammengebracht werden könnte“, so Pfarrer Dr. Willi Temme. Hierbei und auch bei der praktischen Spendenakquise habe Georg Kleinschmidt seine Erfahrungen als Finanzfachmann eingebracht und Außerordentliches geleistet. Zum Zeitpunkt der Orgeleinweihung am diesjährigen Pfingstfest hatte die Kirchengemeinde mehr als 800.000 Euro Spenden- und Sponsorengelder eingeworben. „Eine enorme Summe, die half, die Lücke in der Finanzierung des Orgelneubaus möglichst überschaubar zu halten“, so Temme weiter. „Dass dieses große Unternehmen Orgelbau so erfolgreich abgeschlossen werden konnte, dafür gebührt Georg Kleinschmidt auch im Namen unserer Kirchengemeinde ein herzliches Dankeschön.“

Die Martinsmedaille wird von der Landeskirche für sehr hohes Engagement und besondere Verdienste an hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter verliehen. Die Verleihung der Martinsmedaille ist eine der höchsten Auszeichnungen der Landeskirche. (15.08.2017)

Das Klangkunstwerk wurde an Pfingsten eingeweiht
Neue Orgel an St. Martin

Nach siebenjähriger Planungs- und Bauzeit wurde die neue Orgel am Pfingstsonntag 2017 in einem Festgottesdienst in der Kasseler Martinskirche feierlich eingeweiht. Die Festpredigt hielt Bischof Prof. Dr. Martin Hein.



Der Weg zur neuen Orgel
Ein Orgelneubau an St. Martin sei seit über 25 Jahren im Gespräch. „Dem besonderen Auftrag der Kirchenmusik an St. Martin, zeitgenössische Kirchenmusik durch Uraufführungen, Kompositionsaufträge und Konzerte zu entwickeln und zu pflegen genügte das Vorgänger-Instrument seit langem nicht“, sagt Pfarrer Dr. Willi Temme. Dem jetzt realisierten Orgelneubau ging ein mehrjähriger Beratungs- und Konsultationsprozess mit Sachverständigen und Kirchenmusikern aus ganz Deutschland voraus. In der letzten Phase begleiteten Experten und engagierte Ehrenamtliche in einer Orgel-, einer Prospekt- und einer Spendenkommission das Projekt. „Wir freuen uns nun mit allen Beteiligten, mit Gemeindemitgliedern, Bürgerinnen und Bürgern Kassels und vielen Besuchern auf einzigartigen Hörgenuss“, so Temme.

(v.l.): Stephan Niebler und Georg Pfeifer (Rieger-Orgelbau), Kirchenmusikdirektor Eckard Manz, Pfarrer Dr. Willi Temme, Dr. Hans Helmut Horn, Petra Feist-Dietrich (Vorsitzende Kulturplattform St. Martin). Foto: schauderna/medio.tvDie Kosten von in Höhe von 2,5 Mio. Euro wurde aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde Kassel-Mitte, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und mit großzügigen Zuwendungen von Sponsoren und Spendern finanziert. „Wir danken unseren Unterstützern und den vielen Spendern und Pfeifenpaten ohne die wir das Orgelprojekt nicht hätten realisieren können“, sagt Dr. Hans Helmut Horn, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Kassel-Mitte. „Wir sind geradezu überwältigt von der großen Resonanz in der Stadtöffentlichkeit.“

Die Orgel
Mit einem Gewicht von 25 Tonnen und 500 Raummetern umbauten Raum gehört des Instrument zu den ambitioniertesten Orgelneubauten der letzten Jahrzehnte. „Auf dem Klangkunstwerk kann die gesamte Orgelliteratur auf höchstem ästhetischem Niveau zu Gehör gebracht werden“, sagt Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz. „Vor allem der Entwicklung und Darstellung zeitgenössischer Musik trägt das neue Instrument Rechnung.“ Außerdem vereinten sich in dem Instrument auf einzigartige Weise Expressivität, Mikrotonalität und eine radikal künstlerische Gestaltung.

Der Künstler Yngve Holen in Kooperation mit dem Architekten Ivar Heggheim
Der norwegisch-deutsche Künstler Yngve Holen hat gemeinsam mit dem Architekten Ivar Heggheim die spektakuläre neue Orgel für St. Martin gestaltet. Mit einer ungewöhnlichen Breite von gut 20 Metern nimmt das von Orgelbau Rieger aus Schwarzach (Österreich) gebaute Instrument nahezu die gesamte Westwand des Kirchenschiffes ein. In aufwändiger, dreijähriger Arbeit hat der Künstler von der Verteilung der rund 5700 Pfeifen bis hin zur Beschriftungen des Spieltisches den gesamten Orgelprospekt bis ins Detail bestimmt. Holen wurde bei einem Wettbewerb auf Vorschlag von Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, Kassel, von einer Expertenkommission ausgewählt, die neue Orgel zu entwerfen. „Yngve Holens bildhauerische Arbeiten lassen uns in einer sehr gegenwärtigen Weise darüber nachdenken, wie sich die globalisierten ökonomischen und technologischen Strukturen in vertraut wirkenden Alltagsobjekten materialisieren“, so Pfeffer.

Courtesy the artist and Galerie Neu, Berlin. Foto: Stefan KorteEs war die Entscheidung des Künstlers, den Orgelkörper nicht wie üblich kompakt zu halten, sondern so breit und so flach wie möglich zu lagern. In enger Abstimmung mit Orgelbau Rieger konnte dies bei voller Klangleistung umgesetzt werden. Die Verteilung der bis zu neun Meter hohen Pfeifen folgt ebenfalls dem Entwurf des Künstlers. Im unteren Bereich des Orgelprospektes halten 71 Ventilatoren mehrere Bahnen schwarzen Kunsthaares in Bewegung.

Die Orgelkonstruktion
Die Orgelkonstruktion auf der Empore besteht aus vier begehbaren Kammern. Das Instrument verfügt über 90 Register und rund 5700 Pfeifen. 80 Prozent der Pfeifen sind sie aus Metall gefertigt. Die übrigen Pfeifen bestehen aus Holz. Die kleinste Pfeife ist sechs Millimeter lang, wiegt wenige Gramm, die längste Pfeife misst neun Meter und ist mit 400 Kilogramm die schwerste. "Die Orgel ist ohne Frage ein ganz spezielles Instrument, auf das die Kasseler wirklich stolz sein können. In dieser Größe und diesen musikalischen Möglichkeiten ist das Instrument eine absolute Ausnahme“, sagt Orgelbauer Georg Pfeifer, Rieger Orgelbau.

Hintergrund
Der Künstler Yngve Holen Yngve Holen beschäftigt sich als Bildhauer in seinen Werken mit den Implikationen technologischer Entwicklungen auf die menschliche (körperliche) Verfassung. Seine Material- und Designanalysen lenken das Augenmerk auf die Fetischisierung bestimmter, auch alltäglicher Objekte und verweisen auf die zugrundeliegenden sozialen und ökonomischen Zusammenhänge.

Holen schloss seinen Master of Arts an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main ab. Er ist Preisträger des Ars Viva-Preises 2014/2015 sowie des Robert-Jacobsen-Preises 2017 und national wie international in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten - u.a. LUMA Foundation, Gstaad (2017), Kunsthalle Basel (2016), The Jewish Museum, NY (2016), Stuart Shave/Modern Art, London (2015), Galerie Neu, Berlin (2015)

Der Orgelbauer – Rieger Orgelbau
Rieger Orgelbau beschäftigt an ihrem Betriebsstandort Schwarzach/Vorarlberg nahezu 60 Mitarbeiter aus verschiedenen Nationen. Das Unternehmen baut klassische Pfeifenorgeln für Kirchen und Konzertsäle in der ganzen Welt. Diese werden vorwiegend in handwerklicher, traditioneller, mechanischer Bauweise gefertigt und zeichnen sich durch herausragende Qualität aus. Jedes Instrument ist eine individuelle Einzelanfertigung, die für den jeweiligen Bestimmungsort gefertigt wird. Rieger-Orgelbau gilt in der Branche als innovativstes Unternehmen weltweit.

Neue Orgel St. Martin
mit freundlicher Unterstützung von:

B. Braun I Evangelische Bank I Fehr I Förderverein R. D. e.V. I Gerhard-Fieseler-Stiftung I Hübner I Kasseler Bank I Kasseler Sparkasse I Kulturstiftung des Bundes I Sparda-Bank Hessen eG I Stadt Kassel I Wintershall
und zahlreichen Pfeifenpaten und Spendern
Schirmherr: Oberbürgermeister Bertram Hilgen

Bildrechte:
Orgel: Courtesy the artist and Galerie Neu, Berlin. Foto: Stefan Korte / Gruppenbild: schauderna/medio.tv

 

Ehrung für herausragende kulturelle Arbeit
Citykirchen erhalten Sonderpreis des Kulturförderpreises der Stadt Kassel

Martinskirche; © medio.tv; Foto: schaudernaDie evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte an der Martinskirche und die katholische Pfarrei Sankt Elisabeth erhalten den undotierten Sonderpreis des Kulturförderpreises der Stadt Kassel. Geehrt würden die Gemeinden für ihre herausragende kulturelle Arbeit in der Innenstadt, teilte die Stadt Kassel am Mittwoch, 1. Juni mit. Die beiden Kirchen stünden für eine kontinuierliche künstlerische und musikalische Programmgestaltung auf höchstem Niveau. Sie eine darüber hinaus ihr außergewöhnliches Engagement für die Orgel als nicht nur kirchenmusikalisch tragendes Instrument.

Durch die Überführung der historischen Bosch-Bornefeld-Orgel von der Martinskirche zur Elisabethkirche hätten sich beide Gemeinden für den Erhalt eines wertvollen musikalischen Zeugnisses eingesetzt und zugleich den Weg geebnet für einen beeindruckenden Orgelneubau in der Martinskirche.

Den mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Preis teilen sich ferner der Verein Klang Keller, der für eine Förderung musikalischer Jugendkultur ausgezeichnet wird, der Veranstaltungsort "Lage" für sein interdisziplinäres Programm an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst, Fashion, Design und Performance sowie der Verein Vikonauten, der Führungen zu schwer zugänglichen, verborgenen Orten in Kassel anbietet.

Mit dem Kulturförderpreis werden seit 1987 Künstler, Kulturinitiativen und Kulturprojekte gefördert. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 3. Dezember, im Schauspielhaus des Staatstheaters Kassel statt. (epd/Stadt Kassel, 31.05.17)
Foto: schauderna/medio.tv

Leuchtturm für Lampedusa auf der Karlskirche
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck präsentiert Ausstellung in Kassel zum Reformationsjubiläum

«Ein Leuchtturm für Lampedusa!» mitten in Kassel.  Mit Hilfe von Material von Flüchtlingsbooten hat der Künstler Thomas Kilpper den Kirchturm der Kasseler Karlskirche zum Leuchtturm umgestaltet. Der Kirchturm und die Ausstellung in der Kasseler Karlskirche sind Teil des Ausstellungsprojektes «Luther und die Avantgarde». Die Ausstellung in Kassel wurde am Sonntag (21.05.) mit einem feierlichen Gottesdienst mit Bischof Martin Hein eröffnet. Die Ausstellung läuft vom 19. Mai bis zum 17. September 2017. Zentraler Ausstellungsort des Projektes «Luther und die Avantgarde» ist das Alte Gefängnis in der Lutherstadt Wittenberg, in dem 66 Künstler ihre Arbeiten zeigen, teilte die Pressestelle der Evangelischne Kirche von Kurhessen-Waldeck mit. In der Karlskirche in Kassel sind Einzelpräsentationen der indischen Künstlerin Shilpa Gupta und der Künstler Thomas Kilpper (Berlin, Bergen) & Massimo Ricciardo (Turin) zu sehen. (medio)

Weitere Informationen zur Ausstellung in der Kasseler Karlskirche:
www.luther-avantgarde-kassel.de

Gemeindepfarrer im Pfarrbezirk Unterstadt tritt in den Ruhestand
Verabschiedung von Pfarrer Reinhard Natt

Am Sonntag Kantate wurde Reinhard Natt, Gemeindepfarrer in der Unterneustädter Kirche, aus dem aktiven Dienst durch Dekan Jürgen Renner in den Ruhestand verabschiedet.

Pfarrer Reinhard Natt bei seiner Verabschiedung in der Unterneustädter Kirche (Foto: Peter Natt)Als „Springer“ hatte Reinhard Natt  im August 2014 seinen Dienst im Pfarrbezirk Unterneustadt der Kirchengemeinde Kassel-Mitte übernommen. Zunächst als Vertretung für den erkrankten Pfarrer Stephan Rudolph wurde er im Juni 2015 Stelleninhaber der Pfarrstelle. Zuvor war er nach über zwölf Jahren in der Bundespolizei-Seelsorge tätig.

Der Gottesdienst stand unter dem Wort des Wochenspruchs aus Psalm 98: „Singet dem Gut gefüllt war die Unterneustädter Kirche zur Verabschiedung von Pfarrer Natt.Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“ Der Psalm 98 klingt mit Blick auf das Ende der Geschichte – und darüber hinaus – nach „Vor-Freude, einem Leben in Vorfreude, bei dem alte und neue Lieder zum Lobe Gottes angestimmt werden und ohne Ende musiziert wird – rund um den Globus. Da ist kein Raum mehr, um Trübsal zu blasen, - da gelten auch nicht einzelne Misstöne und ebensolche Stimmungen; da wird alles zusammengeführt zur großen Harmonie; – vielleicht ist es das, – das neue Lied?!“, so Pfarrer Natt in seiner Predigt.

Zu seiner Verabschiedung wünschte sich der scheidende Pfarrer einen fröhlichen, bunten Kantate-Gottesdienst. Dieser Wunsch wurde ihm von allen Mitwirkenden reichlich erfüllt: dem Singkreis unter Leitung von Antje Gerth, die auch den Gemeindegesang an der Orgel begleitete, der Pianistin und Organistin Akiko Hikita am Flügel zusammen mit der Sopranistin Michaela Krusche, Valentin Tollhopf am Flügel und Jurij Greschko am Akkordeon. Claudia Alsenz und Bärbel Dahlhaus mit Kinder aus dem „Hafen 15/17“ überbrachten Segenswünsche auf selbstgenähten Textilfähnchen, die Bewohnerinnen und Zahlreiche gute Wünsche wurden dem scheidenden Pfarrer mit auf den Weg gegeben.Bewohner aus den benachbarten Wohngruppen der BDKs (Baunataler Diakonie Kassel) und der EFW (Erich-Freudenstein-Wohnanlage) in der Geibelstraße übergaben ihrem scheidenden Pfarrer Geschenke, zum Verzehr und Gebrauch gedacht, mit denen ein Rucksack für die neue Wegstrecke gefüllt wurde.

Als zukünftiger Pensionär mit mehr Freizeit wurde Reinhard Natt seitens der Gemeinde u.a. Gottesdienstbesucher mit Kultur-Gutscheinen verschiedener Art beschenkt.   

Fotos: Peter Natt

Karlskirche
Weltgebetstag von den Philippinen: "Was ist denn fair?"

FTitelbild zum Weltgebetstag 2017 Philippinen mit Bildtitel "A Glimpse of the Philippine Situation" von der philippinischen Künstlerin Rowena Apol Laxamana Sta Rosa, © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. ©rauen verschiedener Konfessionen aus den Kasseler Innenstadtgemeinden laden am Weltgebetstag, Freitag, 3. März, um 10 Uhr zum Gottesdienst in die Karlskirche ein. Die Liturgie kommt in diesem Jahr von den Philippinen.

Die Texte, Lieder und Gebete dafür haben 20 Filipinas unterschiedlicher christlicher Konfessionen ausgewählt. Mit dem Motto des Gottesdienstes „Was ist denn fair?“ thematisieren die Frauen die große Sehnsucht der Menschen nach ausgleichender Gerechtigkeit in einem Land extremer Gegensätze.

Ziele des Weltgebetstages sind die Pflege der Gemeinschaft verschiedener Konfessionen, Informationen über die Situation von Frauen in anderen Ländern und die Förderung von Frauenprojekten.

Im Anschluss sind die Besucherinnen und Besucher zu landestypischem Essen und zum Beisammensein eingeladen.

Die Philippinen - Land der krassen Gegensätze
Der Weltgebetstag 2017 führt auf die Philippinen, in ein katholisch geprägtes Land mit 7.107 Inseln. Auf dem Archipel im Pazifischen Ozean finden sich neben Naturschönheiten und Weltkulturerbe auch zerstörerische Naturgewalten, interne Konflikte und von Menschen verantwortete Umweltkatastrophen. Trotz Ressourcenreichtums herrscht eine krasse Ungleichheit, die zurück geht bis in die spanische Kolonialzeit. Wohlstand, Macht und Einfluss konzentrieren sich auf wenige Familienclans. Große Teile der Bevölkerung leben in Armut. Wer sich für Menschenrechte, Umweltschutz, Landreformen oder die indigene Bevölkerung engagiert, lebt oft gefährlich – und das schon lange vor Amtsantritt des umstrittenen Präsidenten Duterte im Jahr 2016.

Hintergrund Weltgebetstag
Der Weltgebetstag ist eine weltweite, ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören in ihr untrennbar zusammen. Ein sichtbares Zeichen dafür sind die Kollekten aus den Gottesdiensten in Deutschland, die vor allem Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Im Jahr 2017 sind darunter acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich u.a. für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie gegen Gewalt an Frauen und Kindern engagieren. (01.03.2017)

Foto: Titelbild zum Weltgebetstag 2017 Philippinen mit Bildtitel "A Glimpse of the Philippine Situation" von der philippinischen  Künstlerin Rowena Apol Laxamana Sta Rosa, © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. ©

Festprogramm
Jubiläum: 650 Jahre Martinskirche

Es sind 650 Jahre vergangen, seit die Martinskirche als Gottesdienststätte geweiht wurde. Das war im Jahr 1367. Dieses Jubiläum wird im Februar gefeiert. Doch 1367 war längst noch nicht alles fertig! Es dauerte noch bis 1450, bis der Kirchenraum vollständig errichtet war. 

Das Jahr 2017 ist für die evangelische Kirche insgesamt ein großes Jubiläumsjahr. Wir feiern 500 Jahre Reformation. Und so verbindet sich in unserer Kirchengemeinde Kassel-Mitte das Reformationsjubiläum mit dem Jubiläum der Martinskirche. Und das passt sehr gut. Denn beide Feste handeln davon, dass Kirche immer im Wandel ist. Luther hat einmal gesagt, die Kirche sei semper reformanda – was so viel heißt wie: die Kirche muss sich ständig erneuern, sonst macht sie etwas falsch.

Wie schön, dass wir die Veränderung der Kirche und ihre Erneuerung gerade jetzt am Gebäude der Martinskirche so sinnfällig erleben können. Die Renovierung ist so gut wie abgeschlossen und der Orgelneubau schreitet planmäßig voran. Zu wünschen ist, dass der Geist der Erneuerung auch in unserer Gemeinde – nicht nur an den Gebäuden – Spuren hinterlässt, sondern dass der Geist der Erneuerung auch in unserem eigenen Leben Raum bekommt, sich zu entfalten und Neues zu gestalten.
Dr. Willi Temme, Auszug aus dem Gemeindebrief 01/2017

 

Pfarrer Dr. Temme feiert 20jähriges Dienstjubiläum an der Martinskirche
Seelsorger, Netzwerker, Praktiker

Am 1. Februar 2017 feierte Dr. Willi Temme sein 20jähriges Jubiläum als Gemeindepfarrer und Citykirchenpfarrer an der Martinskirche Kassel.
In einem kleinen Vorgespräch zu diesen Zeilen war ihm mehrmals wichtig zu erwähnen, dass an Vielem Viele beteiligt sind, dass er vernetzt arbeitet, gemeinsam und im Austausch mit anderen. So steht es auch in der Überschrift und gilt daher für alles, was jetzt kommt.

Seit seinem Dienstantritt am 1. Februar 1997 hat er zahlreiche Akzente gesetzt, Ideen gepflanzt, Projekte begleitet. Ein Schwerpunkt sind die Gottesdienstreihen, wie etwa „Inspiriert! – Theater im Gottesdienst“, in Kooperation mit dem Staatstheater, oder auch die Reihe „Sommer in St. Martin“. Im Rahmen letzterer hat er das Angebot „Rent a Pastor“ initiiert, quasi den Pfarrer zum Mieten, das überregional Beachtung fand und bundesweit großes Medieninteresse hervorrief.

In seine Dienstzeit fällt die Fusion der ehemals vier selbständigen Kirchengemeinden Martinskirche, Karlskirche, Lutherkirche und Kirche Unterneustadt zur Kirchengemeinde Kassel-Mitte. Diesen nicht einfachen Prozess hat er umsichtig begleitet. Der Zusammenschluss gilt in der Evangelischen Kirche in Kassel als vorbildlich; die Gemeinde arbeitet mit einem relativ kleinen Kirchenvorstand – für ein kleines, arbeitsfähiges Gremium hat er immer geworben - sehr erfolgreich.

Die Gründung des Fördervereins Martinskirche fällt ebenfalls in seine Amtszeit. Der Verein ermöglicht u.a. das Projekt „Ein Tisch für alle“, das jeden Sommer an drei Tagen auf dem Martinsplatz eine große Schar von Gästen zu Tisch bittet. An der großen Tafel kommen Gemeindeglieder, Geschäftsleute und viele Menschen zusammen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben. Sein Tischgebet wird immer mit Beifall und Zustimmungsbekundungen gewürdigt, bevor das gute Mittagessen serviert wird. Dieses soziale Projekt ist spürbar eines seiner Herzensanliegen.
Alle Foto: medio.tv/schauderna

In den letzten Jahren war er zudem intensiv mit den Bauvorhaben in und um die Martinskirche befasst. Nach der langjährigen Renovierung der Außenfassade, wurde das Haus an St. Martin saniert. Die darin befindliche Pfarrwohnung wurde aufgelöst. Dr. Temme nahm Wohnung in der Unterneustadt und blieb nah bei der Gemeinde. Das Haus an St. Martin selbst wurde umgestaltet, u.a. mit einem Glasgang versehen. Dieser wurde, wie auch die Kanzel, der Altar und das Lesepult in der Kirche künstlerisch ausgestaltet. Hier hat er viel ästhetisches und theologisches Gespür eingebracht. Auch die Entscheidung, die alten Kirchenbänke durch eine neue Bestuhlung zu ersetzten hat er maßgeblich vorangetrieben und sich für die finanzielle Realisierung stark gemacht. In jüngster Zeit erfolgte die Innenrenovierung der Martinskirche, die derzeit noch andauert. Sein Organisationsgeschick, seine Vermittlung, sein Sachverstand und vor allem sein langer Atem sind dabei sehr gefragt. Das momentan spannendste Projekt, der bereits in den 1990er Jahren diskutierte Orgelneubau, findet nun u.a. mit seiner Begleitung derzeit seine Realisierung.

Die Konzeption und Umsetzung der genannten großen Projekte machen es erforderlich, neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Dafür hat Dr. Temme unzählige Gespräche und Korrespondenzen geführt und vor allem Menschen begeistert; er hat ein Klima geschaffen, in dem Unternehmen, Organisationen wie auch Einzelpersonen Projekte gerne unterstützen.

Alles in allem ist Pfarrer Dr. Willi Temme ein großartiger Teamplayer und Netzwerker. Immer im gutem Austausch mit der Kirchenmusik, dem Kirchenvorstand, dem Förderverein, den vielen Aktiven in der Gemeinde, mit politisch Verantwortlichen, Kulturschaffenden, Geschäftsleuten und noch vielen mehr. Er ist ein großartiger Vermittler von Interessen, einer der Konflikte nicht scheut und deshalb gute Kompromisse findet und auch einer, der sich von guten Argumenten überzeugen lässt. Er ist Menschenfänger im besten Sinne und vor allem ein Pfarrer, ein Seelsorger wie eine Gemeinde sich ihn wünscht.

Heike Schaaf
Fotos: medio.tv/schauderna
 

Café HALLO
Mitarbeitende gesucht für Begegnungscafé mit Flüchtlingen

Im Juni 2016 ist im Haus des CVJM in der Wolfsschlucht 21 das "Café HALLO" ein Begegnungscafé mit Flüchtlingen gestartet.

Das Café ist zunächst jeden Freitagnachmittag geöffnet.
Weiter suchen wir nach Freiwilligen, die gern mitarbeiten möchten.

Die Ev. Kirchengemeinde Kassel-Mitte und der CVJM Kassel arbeiten zusammen. Interessiert an der Mitarbeit können im Café vorbeischauen.

Informationen bei

Pfarrerin Inge Böhle, Karlskirche, Telefon (0561) 772376, E-Mail: pfarramt5.kassel-mitte@ekkw.de
Sekretär Volker Klebaum (CVJM) Telefon (0561) 15073, E-Mail: volker.klebaum@CVJM-kassel.de