Kirche Unterneustadt
Profil und Öffnungszeiten
Der Pfarrbezirk Unterneustadt, die Diakoniestationen und das Diakonische Werk Kassel haben sich als direkte Nachbarn in der Hafenstraße entschlossen, diese Nachbarschaft ganz bewusst zu gestalten und sich dafür auch einen Titel gegeben: Als Evangelische Nachbarschaft wollen sie füreinander, aber auch dem ganzen Stadtteil gute Nachbarn sein und das Miteinander weiter entwickeln. Die Häuser in der Hafenstraße 13 – 17 sind deshalb für alle Bewohner der Unterneustadt und der Gäste im Stadtteil eine besondere Adresse.
Geschichte
Die heutige Unterneustädter Kirche ist das vierte Gotteshaus der zweitältesten Gemeinde Kassels mit einer über 700jährigen Geschichte. 1277 ließ Landgraf Heinrich I. am rechten Fuldaufer als Brückenkopf die Neustadt (später Unterneustadt) mit eigenem Markt und eigener Kirche anlegen. 1283 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung.
Die Magdalenenkirche auf dem Holzmarkt - in ihr wurde 1521 zum ersten Mal der Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten - musste 1795 wegen des Neubaus der Fuldabrücke abgerissen werden. 1801/08 wurde eine zweite Kirche auf dem Unterneustädter Kirchplatz erbaut, sie wurde 1943 durch Bomben zerstört. Zwei Gedenkplatten erinnern an diese ersten beiden Gotteshäuser.
Nach dem Krieg war in der Zündholzfabrik-Ruine in der Salztorstraße eine Notkirche eingerichtet worden. Die heutige Kirche in der Hafenstraße wurde 1952-53 aus den alten Steinen der Ruine vom Kirchplatz gebaut. Die historischen Abendmahlsgeräte befinden sich als Dauerleihgabe im Stadtmuseum Kassel.
Architektur und Gegenwart
1952 wurde der Grundstein für die heutige Unterneustädter Kirche gelegt. Die Kirche wurde aus den alten Steinen der Vorgängerkirche gebaut. Die Kirche erhielt in ihrem Dachreiter die von Landgraf Moritz zu Hessen aus dem Jahre 1639 stammende Siechenhofglocke von der ebenfalls 1943 zerstörten Siechenhofkapelle (am heutigen "Großen Kreisel").
Im Unterschied zur ersten Unterneustädter Kirche (Maria Magdalena) hat die heutige Kirche in der Hafenstraße wie auch die zweite am Unterneustädter Kirchplatz keinen besonderen Namen bekommen. Ihre Bezeichnung "Unterneustädter Kirche" will den Namen dieses zweitältesten Kasseler Stadtteils bewusst zur Geltung bringen.
Die Räume des Gemeindehauses wurden 2009 renoviert. Im Frühjahr 2010 ist die Diakoniestation Kassel-Mitte dort eingezogen. Der große Besprechungsraum und der Gemeinderaum können für Tagungen oder Besprechungen angemietet werden.