Mittwoch, 24. April 2013
- Prälatin Natt: «Zuversichtlich kleiner werden»
- Landessynode informiert sich über Hilfsaktion für Flüchtlingen in Syrien
- Zwei Publikationen zum Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt
- Landessynode nimmt Beratungen in Hofgeismar auf
- Impressionen des Tages
Hofgeismar (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck kann «zuversichtlich kleiner werden», sagte Prälatin Marita Natt am Mittwoch in ihrem Personalbericht vor der Synode in Hofgeismar. Angesichts des demografischen Wandels und der dadurch stetig sinkenden Mitgliederzahl der Kirche werde es als Folge auch weniger Pfarrstellen geben. Zudem sei die große Zahl der kirchlichen Gebäude nicht mehr zu finanzieren. In Zukunft werde es in Gemeinden und Einrichtungen daher auf Zusammenarbeit und Kooperation ankommen, so die Prälatin. Es gelte, sich kreativ dem demographischen Wandel zu stellen, der die Hauptursache für die schwindenden Mitgliederzahlen sei.
Dass die Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck für viele nach wie vor eine hohe Bedeutung habe, zeige sich im EKD Vergleich; hier werde deutlich, dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck die stabilste Mitgliederschaft und den höchsten Gottesdienstbesuch innerhalb der Gliedkirchen aufzuweisen habe. «Das bitte ich Sie zu hören!» rief die Prälatin den Synodalen zu. Dennoch seien im Blick auf die Zukunft Maßnahmen zu ergreifen, so Natt. So müsse die Zahl der Pfarrstellen abgesenkt werden, Personalabbau in anderen Bereichen kirchlicher Arbeit müsse erfolgen, eine Vielzahl kirchlicher Gebäude seien dauerhaft nicht mehr zu finanzieren.
Natt würdigte ausdrücklich das hohe ehrenamtliche Engagement, mit dem sich die Menschen in Gemeinden und Einrichtungen der Herausforderung stellten.
«Zusammenarbeit» bezeichnete sie als das Gebot der Stunde. Sie betonte den Wert des Wortes «zuversichtlich» in diesem Zusammenhang. Es bedeute, sich mit «Weitblick und einem gesunden Gottvertrauen» auf den Weg zu machen.
Kooperationen werden an Bedeutung gewinnen / Frage nach «geistlichem Gemeindeleben»
Angesichts kleiner werdender Gemeinden und immer größerer Zusammenschlüsse würden, so die Prälatin weiter, Kooperationen auf den verschiedenen Ebenen an Bedeutung gewinnen. In vielen Regionen bestünden bereits gute Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen in der Verkündigung, der Kirchenmusik und der Jugendarbeit. Das gelte es weiter auszubauen. Sie stellte neue Projekte in Stadt- und Landgemeinden vor, die Mut machend für die Zukunft sein könnten.
Alles zukünftige Handeln müsse sich an der Frage orientieren, welche Größe ein «geistliches Gemeindeleben» brauche. Es lägen bereits erste Erfahrungen mit «Groß-Kirchspielen» vor, ohne dass diese eine rechtliche Gestalt hätten. Solche Kooperationen könnten gerade kleineren Gemeinden Angebote ermöglichen, die sie sonst nicht zu leisten seien, z. B. in der Konfirmandenarbeit. Dafür müssten allerdings die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Leitend sollten bei allem theologische Kriterien sein, denn «Kirche ist kein Wirtschaftsbetrieb», sagte die Prälatin.
Pfarrerinnen und Pfarrer: «Niemand kann alles gleich gut»
Angesichts des sich ändernden gesellschaftlichen Klimas gegenüber der Kirche und den veränderten Arbeitsbedingungen im Pfarramt zitierte die Prälatin aus der 2007 von der Pfarrvertretung herausgegebenen Studie «Das Amt des Pfarrers und der Pfarrerin in der modernen Gesellschaft“, in der nicht mehr von dem «einen Pfarramt» gesprochen werde, sondern von einem «pastoralen Berufsfeld». Das stelle, verbunden mit der schon oft bemerkten «Funktionsexplosion» und Aufgabenvermehrung, eine große Herausforderung dar. Auch hier sei Kooperation ein möglicher Weg, Begabungen und Ressourcen angemessen zum Einsatz zu bringen: «Niemand kann alles gleich gut». Das müsse auch in der Ausbildung auf allen kirchlichen Tätigkeitsfeldern stärker berücksichtigt werden.
Mit der sinkenden gesellschaftlichen Anerkennung nehme nicht nur die Berufszufriedenheit ab, stellte sie bedauernd fest, auch die Attraktivität des Pfarrberufes schwinde. Es gebe zu wenig Theologiestudierende. Die Prälatin rief daher auf, für diesen Beruf zu werben. Bereits jetzt sei absehbar, dass schon bald nicht mehr alle Pfarrstellen besetzt werden könnten. Darauf reagiere die Landeskirche mit verstärkten Bemühungen, junge Menschen zu interessieren. Es sei aber eine Aufgabe aller Kirchenmitglieder, ein attraktives Bild von Kirche zu geben.
Plädoyer für Personalentwicklung / Werben für Kirchenvorstandswahl im September 2013
Natt warb für eine qualifizierte Personalentwicklung, um den Veränderungen Rechnung zu tragen. «Das meint eine zunehmende Profilierung von Personen und eine systematische Begleitung durch Pastoralkollegs, Fortbildungen, Supervision und Personalentwicklungsgespräche». Dazu gehöre auch der «Freiraum für das eigene Gebet und die Beschäftigung mit Gottes Wort». Dieser Teil der Arbeit, der nicht öffentlich sichtbar sei, bedürfe der Unterstützung.
Mit dem Blick auf die Kirchenvorstandswahl im Herbst des Jahres betonte die Prälatin die Einmaligkeit der Online–Wahl. Jugendliche forderte sie auf, die Chance zu nutzen, mit 14 Jahren wählen zu können und damit das zukünftige Gesicht der Kirche mitzugestalten. Sie dankte ausdrücklich allen, die sich in Zeiten großer Veränderungen für ihre evangelische Kirche in vielfältiger Weise engagieren und lud mit dem in der ehemaligen DDR geschriebenen Lied: «Vertraut den neuen Wegen», alle Synodalen zum gemeinsamen ermutigenden Singen ein.
Hintergrund: Statistische Daten zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Gemeindeglieder
Zum 31.12.2012 zählte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 885.666 Gemeindeglieder; damit ist die Mitgliederzahl im Vergleich zum Vorjahr (31.12.2011: 895.185) um 1,07 % gesunken. Ursache ist vor allem der demographische Wandel, der sich unter anderem in einem Ungleichgewicht von Taufen und Beerdigungen zeigt (6.988 Taufen stehen 11.796 Beerdigungen gegenüber).
Pfarrstellen
Die Pfarrstellen (Stand 01.01.2013) gliedern sich in 539 volle Gemeindepfarrstellen (davon: 43 durch Pfarrerehepaare versorgt), 133 landeskirchliche Pfarrstellen (z. B. Krankenhausseelsorge, Schulpfarrämter, Polizeiseelsorge), 3 Kirchenkreispfarrstellen und einige wenige «Verfügungsstellen“ für besondere Aufgaben (Vakanzversorgung und Ähnliches).
Theologinnen und Theologen
Von insgesamt 969 Theologen und Theologinnen sind 403 Pfarrer und 225 Pfarrinnen im Gemeindedienst (= 628), tätig, der Rest steht in funktionalen Diensten, in Beurlaubungen oder im Vikariat.
Das Durchschnittsalter der Gemeindepfarrer betrug bei den Männern rund 50 Jahre, bei den Frauen rund 53 Jahre. Auf der Liste der Theologiestudierenden werden 100 Interessenten geführt, davon 59 Frauen. (1993: 260 Studierende, 2003: 142 Studierende). Der Anteil der Frauen liegt seit 10 Jahren konstant um 55 Prozent.
Ehrenamtlicher Verkündigungsdienst
767 Lektorinnen und Lektoren sowie 140 Prädikantinnen und Prädikanten leisten ehrenamtlichen Verkündigungsdienst. (24.04.2013)
Personalbericht vor der Synode
Prälatin Natt: «Zuversichtlich kleiner werden»
Hofgeismar (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck kann «zuversichtlich kleiner werden», sagte Prälatin Marita Natt am Mittwoch in ihrem Personalbericht vor der Synode in Hofgeismar. Angesichts des demografischen Wandels und der dadurch stetig sinkenden Mitgliederzahl der Kirche werde es als Folge auch weniger Pfarrstellen geben. Zudem sei die große Zahl der kirchlichen Gebäude nicht mehr zu finanzieren. In Zukunft werde es in Gemeinden und Einrichtungen daher auf Zusammenarbeit und Kooperation ankommen, so die Prälatin. Es gelte, sich kreativ dem demographischen Wandel zu stellen, der die Hauptursache für die schwindenden Mitgliederzahlen sei.
Dass die Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck für viele nach wie vor eine hohe Bedeutung habe, zeige sich im EKD Vergleich; hier werde deutlich, dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck die stabilste Mitgliederschaft und den höchsten Gottesdienstbesuch innerhalb der Gliedkirchen aufzuweisen habe. «Das bitte ich Sie zu hören!» rief die Prälatin den Synodalen zu. Dennoch seien im Blick auf die Zukunft Maßnahmen zu ergreifen, so Natt. So müsse die Zahl der Pfarrstellen abgesenkt werden, Personalabbau in anderen Bereichen kirchlicher Arbeit müsse erfolgen, eine Vielzahl kirchlicher Gebäude seien dauerhaft nicht mehr zu finanzieren.
Natt würdigte ausdrücklich das hohe ehrenamtliche Engagement, mit dem sich die Menschen in Gemeinden und Einrichtungen der Herausforderung stellten.
«Zusammenarbeit» bezeichnete sie als das Gebot der Stunde. Sie betonte den Wert des Wortes «zuversichtlich» in diesem Zusammenhang. Es bedeute, sich mit «Weitblick und einem gesunden Gottvertrauen» auf den Weg zu machen.
Kooperationen werden an Bedeutung gewinnen / Frage nach «geistlichem Gemeindeleben»
Angesichts kleiner werdender Gemeinden und immer größerer Zusammenschlüsse würden, so die Prälatin weiter, Kooperationen auf den verschiedenen Ebenen an Bedeutung gewinnen. In vielen Regionen bestünden bereits gute Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen in der Verkündigung, der Kirchenmusik und der Jugendarbeit. Das gelte es weiter auszubauen. Sie stellte neue Projekte in Stadt- und Landgemeinden vor, die Mut machend für die Zukunft sein könnten.
Alles zukünftige Handeln müsse sich an der Frage orientieren, welche Größe ein «geistliches Gemeindeleben» brauche. Es lägen bereits erste Erfahrungen mit «Groß-Kirchspielen» vor, ohne dass diese eine rechtliche Gestalt hätten. Solche Kooperationen könnten gerade kleineren Gemeinden Angebote ermöglichen, die sie sonst nicht zu leisten seien, z. B. in der Konfirmandenarbeit. Dafür müssten allerdings die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Leitend sollten bei allem theologische Kriterien sein, denn «Kirche ist kein Wirtschaftsbetrieb», sagte die Prälatin.
Pfarrerinnen und Pfarrer: «Niemand kann alles gleich gut»
Angesichts des sich ändernden gesellschaftlichen Klimas gegenüber der Kirche und den veränderten Arbeitsbedingungen im Pfarramt zitierte die Prälatin aus der 2007 von der Pfarrvertretung herausgegebenen Studie «Das Amt des Pfarrers und der Pfarrerin in der modernen Gesellschaft“, in der nicht mehr von dem «einen Pfarramt» gesprochen werde, sondern von einem «pastoralen Berufsfeld». Das stelle, verbunden mit der schon oft bemerkten «Funktionsexplosion» und Aufgabenvermehrung, eine große Herausforderung dar. Auch hier sei Kooperation ein möglicher Weg, Begabungen und Ressourcen angemessen zum Einsatz zu bringen: «Niemand kann alles gleich gut». Das müsse auch in der Ausbildung auf allen kirchlichen Tätigkeitsfeldern stärker berücksichtigt werden.
Mit der sinkenden gesellschaftlichen Anerkennung nehme nicht nur die Berufszufriedenheit ab, stellte sie bedauernd fest, auch die Attraktivität des Pfarrberufes schwinde. Es gebe zu wenig Theologiestudierende. Die Prälatin rief daher auf, für diesen Beruf zu werben. Bereits jetzt sei absehbar, dass schon bald nicht mehr alle Pfarrstellen besetzt werden könnten. Darauf reagiere die Landeskirche mit verstärkten Bemühungen, junge Menschen zu interessieren. Es sei aber eine Aufgabe aller Kirchenmitglieder, ein attraktives Bild von Kirche zu geben.
Plädoyer für Personalentwicklung / Werben für Kirchenvorstandswahl im September 2013
Natt warb für eine qualifizierte Personalentwicklung, um den Veränderungen Rechnung zu tragen. «Das meint eine zunehmende Profilierung von Personen und eine systematische Begleitung durch Pastoralkollegs, Fortbildungen, Supervision und Personalentwicklungsgespräche». Dazu gehöre auch der «Freiraum für das eigene Gebet und die Beschäftigung mit Gottes Wort». Dieser Teil der Arbeit, der nicht öffentlich sichtbar sei, bedürfe der Unterstützung.
Mit dem Blick auf die Kirchenvorstandswahl im Herbst des Jahres betonte die Prälatin die Einmaligkeit der Online–Wahl. Jugendliche forderte sie auf, die Chance zu nutzen, mit 14 Jahren wählen zu können und damit das zukünftige Gesicht der Kirche mitzugestalten. Sie dankte ausdrücklich allen, die sich in Zeiten großer Veränderungen für ihre evangelische Kirche in vielfältiger Weise engagieren und lud mit dem in der ehemaligen DDR geschriebenen Lied: «Vertraut den neuen Wegen», alle Synodalen zum gemeinsamen ermutigenden Singen ein.
Hintergrund: Statistische Daten zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Gemeindeglieder
Zum 31.12.2012 zählte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 885.666 Gemeindeglieder; damit ist die Mitgliederzahl im Vergleich zum Vorjahr (31.12.2011: 895.185) um 1,07 % gesunken. Ursache ist vor allem der demographische Wandel, der sich unter anderem in einem Ungleichgewicht von Taufen und Beerdigungen zeigt (6.988 Taufen stehen 11.796 Beerdigungen gegenüber).
Pfarrstellen
Die Pfarrstellen (Stand 01.01.2013) gliedern sich in 539 volle Gemeindepfarrstellen (davon: 43 durch Pfarrerehepaare versorgt), 133 landeskirchliche Pfarrstellen (z. B. Krankenhausseelsorge, Schulpfarrämter, Polizeiseelsorge), 3 Kirchenkreispfarrstellen und einige wenige «Verfügungsstellen“ für besondere Aufgaben (Vakanzversorgung und Ähnliches).
Theologinnen und Theologen
Von insgesamt 969 Theologen und Theologinnen sind 403 Pfarrer und 225 Pfarrinnen im Gemeindedienst (= 628), tätig, der Rest steht in funktionalen Diensten, in Beurlaubungen oder im Vikariat.
Das Durchschnittsalter der Gemeindepfarrer betrug bei den Männern rund 50 Jahre, bei den Frauen rund 53 Jahre. Auf der Liste der Theologiestudierenden werden 100 Interessenten geführt, davon 59 Frauen. (1993: 260 Studierende, 2003: 142 Studierende). Der Anteil der Frauen liegt seit 10 Jahren konstant um 55 Prozent.
Ehrenamtlicher Verkündigungsdienst
767 Lektorinnen und Lektoren sowie 140 Prädikantinnen und Prädikanten leisten ehrenamtlichen Verkündigungsdienst. (24.04.2013)
file_download Im Wortlaut:
Lesen Sie hier den Personalbericht von Prälatin Marita Natt im Wortlaut:
arrow_forward medio-Interview:
Prälatin Marita Natt über neue Formen der Teamarbeit im Pfarrberuf, die KV-Wahl und die Zukunft des Pfarrhauses:
Hofgeismar (medio). Der Vorsitzende des Antiochiaausschusses der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dekan Dr. Martin Lückhoff (Langenselbold), hat die Mitglieder der Landessynode am Mittwoch über die Situation der Menschen in Syrien und die Hilfsaktion der Landeskirche für Flüchtlinge in dem Land informiert. Laut Lückhoff sind dort zwischen 2 und 3 Millionen Menschen auf der Flucht, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.
Während sich die großen Hilfsorganisationen auf die Flüchtlingsströme an den Grenzen orientierten, würde die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia in Syrien, zu der die Landeskirche seit mehr als 20 Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhält, die Flüchtlinge direkt im Land unterstützen. Dort gebe es große Versorgungengpässe, so der Dekan. Die Hilfsaktion der Landeskirche könne über drei Wege unterstützt werden, erläuterte Lückhoff. Dazu gehörten das Gebet, das den orthodoxen Glaubensgeschwistern besonders wichtig sei, Sachspenden mit nicht verderblichen Dingen des täglichen, hygienischen und medizinischen Bedarfes oder Geldspenden, mit denen die Transporte der Hilfsgüter finanziert werden könnten.
Erste Lieferung vor Ort - weitergehende Hilfsaktion wird organisiert
In einer ersten Hilfslieferung seien bereits vom Pharmakonzern Merck gespendete Vitaminpräparate über Istanbul und Beirut an die rum-orthodoxe Kirche geliefert worden. Für die Transportkosten stellte die Landeskirche Mittel in Höhe von 2.000 Euro aus der Erntedankkollekte bereit, so die Pressestelle. Unter der Federführung von Dekan Lückhoff werde nun eine weitergehende Hilfsaktion auf den Weg gebracht.
Lückhoff betonte, es sei gewährleistet, dass der Transport und die Ausgabe der Produkte professionell und unter Wahrung aller legalen Notwendigkeiten abgewickelt werde. Außerdem sei sichergestellt, dass alle Lieferungen nur an die Verantwortlichen der rum-orthodoxen Kirche übergeben und auch nur von diesen verteilt werden. Diese Form der Unterstützung helfe den Menschen sehr unmittelbar und könne nicht gegen sie missbraucht werden.
Lückhoff rief die Synodalen und die Gemeinden in Kurhessen-Waldeck dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Kontakt könne mit ihm direkt aufgenommen werden: Tel.: (06184) 3877, E-Mail: dekanat.hanau-land@ekkw.de (25.04.2013)
Landessynode informiert sich über Hilfsaktion für Flüchtlingen in Syrien
Hofgeismar (medio). Der Vorsitzende des Antiochiaausschusses der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dekan Dr. Martin Lückhoff (Langenselbold), hat die Mitglieder der Landessynode am Mittwoch über die Situation der Menschen in Syrien und die Hilfsaktion der Landeskirche für Flüchtlinge in dem Land informiert. Laut Lückhoff sind dort zwischen 2 und 3 Millionen Menschen auf der Flucht, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.
Während sich die großen Hilfsorganisationen auf die Flüchtlingsströme an den Grenzen orientierten, würde die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia in Syrien, zu der die Landeskirche seit mehr als 20 Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhält, die Flüchtlinge direkt im Land unterstützen. Dort gebe es große Versorgungengpässe, so der Dekan. Die Hilfsaktion der Landeskirche könne über drei Wege unterstützt werden, erläuterte Lückhoff. Dazu gehörten das Gebet, das den orthodoxen Glaubensgeschwistern besonders wichtig sei, Sachspenden mit nicht verderblichen Dingen des täglichen, hygienischen und medizinischen Bedarfes oder Geldspenden, mit denen die Transporte der Hilfsgüter finanziert werden könnten.
Erste Lieferung vor Ort - weitergehende Hilfsaktion wird organisiert
In einer ersten Hilfslieferung seien bereits vom Pharmakonzern Merck gespendete Vitaminpräparate über Istanbul und Beirut an die rum-orthodoxe Kirche geliefert worden. Für die Transportkosten stellte die Landeskirche Mittel in Höhe von 2.000 Euro aus der Erntedankkollekte bereit, so die Pressestelle. Unter der Federführung von Dekan Lückhoff werde nun eine weitergehende Hilfsaktion auf den Weg gebracht.
Lückhoff betonte, es sei gewährleistet, dass der Transport und die Ausgabe der Produkte professionell und unter Wahrung aller legalen Notwendigkeiten abgewickelt werde. Außerdem sei sichergestellt, dass alle Lieferungen nur an die Verantwortlichen der rum-orthodoxen Kirche übergeben und auch nur von diesen verteilt werden. Diese Form der Unterstützung helfe den Menschen sehr unmittelbar und könne nicht gegen sie missbraucht werden.
Lückhoff rief die Synodalen und die Gemeinden in Kurhessen-Waldeck dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Kontakt könne mit ihm direkt aufgenommen werden: Tel.: (06184) 3877, E-Mail: dekanat.hanau-land@ekkw.de (25.04.2013)
Hofgeismar (medio). Im Rahmen der Frühjahrstagung der Landessynode sind am Mittwochabend zwei Publikationen zum Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt worden. Dazu gehören der Band «Schmalkalden» und eine Sammlung von wissenschaftlichen Aufsätzen unter dem Titel «Profil und Abgrenzung. Luthers (vergessenes?) Vermächtnis. 475 Jahre Schmalkaldische Artikel», teilte die Pressetelle der Landeskirche mit.
Der zur Reihe «Orte der Reformation» gehörige Band «Schmalkalden» erscheint in der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig und wird von den an der Lutherdekade beteiligten Landeskirchen und Institutionen gefördert, erläuterte der Historiker Dr. Jürgen Römer, der die Publikationen im Auftrag der Landeskirche herausgibt. Der als Journal gestaltete Band wendet sich an eine historisch oder touristisch interessierte Leserschaft und «eröffnet ein Panorama auf die faszinierende Geschichte der Reformation in Schmalkalden», so Römer bei der Vorstellung. Ein ähnlicher Band werde im Laufe des Jahres über die Stadt Marburg erscheinen.
Die Aufsatzsammlung «Profil und Abgrenzung. Luthers (vergessenes?) Vermächtnis. 475 Jahre Schmalkaldische Artikel» enthält die Ergebnisse des historisch-theologischen Symposions, dass die Landeskirche anlässlich des 475-jährigen Jubiläums der «Schmalkaldischen Artikel» im Jahr 2012 in Schmalkalden veranstaltete, so Römer. Die Sammlung dokumentiert die Vorträge des Symposions und erscheint im Verlag Evangelischen Medienverband Kassel in der Reihe monographia hassiae (Band 27). Zu den Autoren gehören u.a. Volker Leppin (Uni Tübingen), Klaus Dicke (Rektor der Uni Jena) und Dietrich Korsch (Uni Marburg).
Bischof Prof. Dr. Martin Hein zeigte sich erfreut über die Publikationen: «Die Landgrafschaft Hessen hat wesentliche Beiträge zur Reformation geleistet. Gerade Schmalkalden mit seiner sehr besonderen Geschichte hat es verdient, in seiner Bedeutung gewürdigt zu werden», so Hein nach der Präsentation. Beide Schriften seien gut geeignet, Antworten auf die Frage zu geben, was es heißt, evangelisch zu sein, so der Bischof. (25.04.2013)
Band «Schmalkalden» und wissenschaftliche Aufsatzsammlung
Zwei Publikationen zum Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt

Gibt die neuen Publikationen im Auftrag der Landeskirche heraus: Dr. Jürgen Römer (Foto:medio.tv/Schauderna)
Hofgeismar (medio). Im Rahmen der Frühjahrstagung der Landessynode sind am Mittwochabend zwei Publikationen zum Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt worden. Dazu gehören der Band «Schmalkalden» und eine Sammlung von wissenschaftlichen Aufsätzen unter dem Titel «Profil und Abgrenzung. Luthers (vergessenes?) Vermächtnis. 475 Jahre Schmalkaldische Artikel», teilte die Pressetelle der Landeskirche mit.
Der zur Reihe «Orte der Reformation» gehörige Band «Schmalkalden» erscheint in der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig und wird von den an der Lutherdekade beteiligten Landeskirchen und Institutionen gefördert, erläuterte der Historiker Dr. Jürgen Römer, der die Publikationen im Auftrag der Landeskirche herausgibt. Der als Journal gestaltete Band wendet sich an eine historisch oder touristisch interessierte Leserschaft und «eröffnet ein Panorama auf die faszinierende Geschichte der Reformation in Schmalkalden», so Römer bei der Vorstellung. Ein ähnlicher Band werde im Laufe des Jahres über die Stadt Marburg erscheinen.
Die Aufsatzsammlung «Profil und Abgrenzung. Luthers (vergessenes?) Vermächtnis. 475 Jahre Schmalkaldische Artikel» enthält die Ergebnisse des historisch-theologischen Symposions, dass die Landeskirche anlässlich des 475-jährigen Jubiläums der «Schmalkaldischen Artikel» im Jahr 2012 in Schmalkalden veranstaltete, so Römer. Die Sammlung dokumentiert die Vorträge des Symposions und erscheint im Verlag Evangelischen Medienverband Kassel in der Reihe monographia hassiae (Band 27). Zu den Autoren gehören u.a. Volker Leppin (Uni Tübingen), Klaus Dicke (Rektor der Uni Jena) und Dietrich Korsch (Uni Marburg).
Bischof Prof. Dr. Martin Hein zeigte sich erfreut über die Publikationen: «Die Landgrafschaft Hessen hat wesentliche Beiträge zur Reformation geleistet. Gerade Schmalkalden mit seiner sehr besonderen Geschichte hat es verdient, in seiner Bedeutung gewürdigt zu werden», so Hein nach der Präsentation. Beide Schriften seien gut geeignet, Antworten auf die Frage zu geben, was es heißt, evangelisch zu sein, so der Bischof. (25.04.2013)
Hofgeismar (medio). Mit einem Gottesdienst in der Hofgeismarer Brunnenkirche begann heute die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Schwerpunkte der Beratungen, die voraussichtlich bis einschließlich Samstag dauern werden, sind der Personalbericht der Prälatin und der Abschlussbericht des Zukunftsausschusses. Darüber hinaus steht noch die Verabschiedung des Arbeitsrechtsregelungsgesetzes an.
Bischof Hein: «Neues Denken, neue Wege»
In seiner Predigt legte Bischof Dr. Martin Hein den Wochenspruch aus «Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.» (1. Kor 5,17). Dies klinge nach dem Slogan der Heimwerker: «Aus Alt mach Neu». «Sanieren, Restaurieren, Renovieren» stehe jetzt auch in der Synode auf der Tagesordnung. Aber es müsse um mehr gehen, als um ein vordergründiges «Lifting». Paulus beziehe seinen Satz auf das Leben: «An die Stelle von Alt tritt Neu». Christen seien durch die Taufe bereits in einem neuen Leben. Das zeige sich vor allem in einem neuen Denken.
Mit Blick auf die anstehenden Synodaldebatten hielt der Bischof fest: «Der Glaube hebt die vier Grundrechenarten nicht auf». Aber die Frage sei, ob wir mit Beklemmung, Sorge und Unsicherheit an die Dinge herangingen, oder mit einer «unverschämten Kühnheit», die aus dem Glauben komme. Der Bischof schloss mit der Ermutigung: «Neues Denken, neue Wege - das entspricht uns. Denn wir sind ja getauft». (24.04.2013)
Landessynode nimmt Beratungen in Hofgeismar auf
Hofgeismar (medio). Mit einem Gottesdienst in der Hofgeismarer Brunnenkirche begann heute die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Schwerpunkte der Beratungen, die voraussichtlich bis einschließlich Samstag dauern werden, sind der Personalbericht der Prälatin und der Abschlussbericht des Zukunftsausschusses. Darüber hinaus steht noch die Verabschiedung des Arbeitsrechtsregelungsgesetzes an.
Bischof Hein: «Neues Denken, neue Wege»
In seiner Predigt legte Bischof Dr. Martin Hein den Wochenspruch aus «Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.» (1. Kor 5,17). Dies klinge nach dem Slogan der Heimwerker: «Aus Alt mach Neu». «Sanieren, Restaurieren, Renovieren» stehe jetzt auch in der Synode auf der Tagesordnung. Aber es müsse um mehr gehen, als um ein vordergründiges «Lifting». Paulus beziehe seinen Satz auf das Leben: «An die Stelle von Alt tritt Neu». Christen seien durch die Taufe bereits in einem neuen Leben. Das zeige sich vor allem in einem neuen Denken.
Mit Blick auf die anstehenden Synodaldebatten hielt der Bischof fest: «Der Glaube hebt die vier Grundrechenarten nicht auf». Aber die Frage sei, ob wir mit Beklemmung, Sorge und Unsicherheit an die Dinge herangingen, oder mit einer «unverschämten Kühnheit», die aus dem Glauben komme. Der Bischof schloss mit der Ermutigung: «Neues Denken, neue Wege - das entspricht uns. Denn wir sind ja getauft». (24.04.2013)
file_download Im Wortlaut:
Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein im Wortlaut:
(Fotos: medio.tv/Schauderna)