Donnerstag, 25. April 2013
- Namibischer Bischof verabschiedet sich von Mitgliedern der Landessynode
- Margot Käßmann: Reformationsjubiläum will Glauben erleb- und erfahrbar machen
- Impressionen des Tages
Hofgeismar (epd). Der im Herbst in den Ruhestand tretende namibische Bischof Zephania Kameeta (67) hat sich am Donnerstag von den Synodalen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verabschiedet.
Kameeta war elf Jahre lang Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia, die eine Partnerkirche der Landeskirche ist. Bekannt wurde der Theologe unter anderem durch seine befreiungstheologischen Psalmenübertragungen sowie durch seine Tätigkeit als stellvertretender Parlamentssprecher, die er von 1990 bis 2000 ausübte.
In seiner Abschiedsrede erinnerte Kameeta an seinen ersten Besuch in Deutschland im Jahre 1977. Er sei damals von der Solidarität und Unterstützung, die es hier im Kampf gegen die Apartheid gegeben habe, sehr beeindruckt gewesen. Kameeta gehörte von 1980 bis 1990 auch der Kommission des Programms zur Bekämpfung des Rassismus des Ökumenischen Rates der Kirchen an.
Kameeta würdigte die langjährige Partnerschaft zwischen der namibischen und der kurhessischen Kirche. Hier seien im Laufe der Jahre auch viele persönliche Freundschaften entstanden. Mit Hilfe aus Kurhessen-Waldeck habe zudem das Modellprojekt «Basis income Grant» in dem 1.000-Seelen-Dorf Otjivero verwirklicht werden können, bei dem jedem Einwohner ein Grundeinkommen gewährt wurde.
Zum Schluss seiner Ansprache zitierte Kameeta aus einer Ansprache Jesu an seine Jünger: «Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren». Auch er sei ein solcher «unnützer Knecht» gewesen, der nur seine Schuldigkeit getan habe, sagte Kameeta, der mit viel Beifall verabschiedet wurde. (25.04.2013)
Grußwort von Bischof Zephania Kameeta
Namibischer Bischof verabschiedet sich von Mitgliedern der Landessynode

Bischof Martin Hein verlieh Bischof Zephania Kameeta (l.) die Martinsmedaille, mit der die Landeskirche sehr hohes Engagement und besondere Verdienste auszeichnet. (Foto: medio.tv/Küster)
Hofgeismar (epd). Der im Herbst in den Ruhestand tretende namibische Bischof Zephania Kameeta (67) hat sich am Donnerstag von den Synodalen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verabschiedet.
Kameeta war elf Jahre lang Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia, die eine Partnerkirche der Landeskirche ist. Bekannt wurde der Theologe unter anderem durch seine befreiungstheologischen Psalmenübertragungen sowie durch seine Tätigkeit als stellvertretender Parlamentssprecher, die er von 1990 bis 2000 ausübte.
In seiner Abschiedsrede erinnerte Kameeta an seinen ersten Besuch in Deutschland im Jahre 1977. Er sei damals von der Solidarität und Unterstützung, die es hier im Kampf gegen die Apartheid gegeben habe, sehr beeindruckt gewesen. Kameeta gehörte von 1980 bis 1990 auch der Kommission des Programms zur Bekämpfung des Rassismus des Ökumenischen Rates der Kirchen an.
Kameeta würdigte die langjährige Partnerschaft zwischen der namibischen und der kurhessischen Kirche. Hier seien im Laufe der Jahre auch viele persönliche Freundschaften entstanden. Mit Hilfe aus Kurhessen-Waldeck habe zudem das Modellprojekt «Basis income Grant» in dem 1.000-Seelen-Dorf Otjivero verwirklicht werden können, bei dem jedem Einwohner ein Grundeinkommen gewährt wurde.
Zum Schluss seiner Ansprache zitierte Kameeta aus einer Ansprache Jesu an seine Jünger: «Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren». Auch er sei ein solcher «unnützer Knecht» gewesen, der nur seine Schuldigkeit getan habe, sagte Kameeta, der mit viel Beifall verabschiedet wurde. (25.04.2013)
arrow_forward Hintergrund:
Informationen zur Partnerschaft mit der Evangelical Lutheran Church in the Republic of Namibia finden Sie hier:
arrow_forward medio-Interview:
Bischof Martin Hein über die Zukunft der Landeskirche und den Besuch des namibischen Bischofs:
Hofgeismar (medio). Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017, Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, sprach am Donnerstagabend vor der Landessynode zum Thema «Reformationsjubiläum 2017 - Herausforderung für Kirche und Gesellschaft». Die ehemalige kurhessische Pfarrerin war im Rahmen des Synodalthemas der 12. Landessynode «Salz der Erde – Licht der Welt» nach Hofgeismar eingeladen worden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Präses Kirchenrat Rudolf Schulze sagte bei der Begrüßung Käßmanns, dass die Kirche mit dem Reformationsjubiläum tief in die Gesellschaft und in jede einzelne Gemeinde hineinwirke.
Margot Käßmann ging in ihrem Vortrag zunächst auf die sogenannten «Themenjahre» bis zum Jubiläumsjahr 2017 ein, das am 31. Oktober 2016 beginnen soll, so die Pressestelle weiter. Der Verlauf des Jahres ruhe dann auf «fünf Säulen»: Auf eine große Eröffnungsfeier, wenn möglich mit einer ökumenischen Komponente, folge ein Stationenweg von 95 Bussen, die «zu 95 Reformationsstädten in Deutschland und Europa fahren und in jeder Stadt eine These einsammeln», so die Botschafterin. Daran schließe sich eine «Weltausstellung der Reformation» in und um Wittenberg, der Stadt des Thesenanschlages, an. Dazu werde es, im Zusammenhang mit einem Kirchentag in Berlin, einen Gottesdienst und ein internationales Jugendcamp geben, so Käßmann weiter.
Vortrag über Reformationsdekade vor der Synode
Margot Käßmann: Reformationsjubiläum will Glauben erleb- und erfahrbar machen
Hofgeismar (medio). Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017, Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, sprach am Donnerstagabend vor der Landessynode zum Thema «Reformationsjubiläum 2017 - Herausforderung für Kirche und Gesellschaft». Die ehemalige kurhessische Pfarrerin war im Rahmen des Synodalthemas der 12. Landessynode «Salz der Erde – Licht der Welt» nach Hofgeismar eingeladen worden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Präses Kirchenrat Rudolf Schulze sagte bei der Begrüßung Käßmanns, dass die Kirche mit dem Reformationsjubiläum tief in die Gesellschaft und in jede einzelne Gemeinde hineinwirke.
Margot Käßmann ging in ihrem Vortrag zunächst auf die sogenannten «Themenjahre» bis zum Jubiläumsjahr 2017 ein, das am 31. Oktober 2016 beginnen soll, so die Pressestelle weiter. Der Verlauf des Jahres ruhe dann auf «fünf Säulen»: Auf eine große Eröffnungsfeier, wenn möglich mit einer ökumenischen Komponente, folge ein Stationenweg von 95 Bussen, die «zu 95 Reformationsstädten in Deutschland und Europa fahren und in jeder Stadt eine These einsammeln», so die Botschafterin. Daran schließe sich eine «Weltausstellung der Reformation» in und um Wittenberg, der Stadt des Thesenanschlages, an. Dazu werde es, im Zusammenhang mit einem Kirchentag in Berlin, einen Gottesdienst und ein internationales Jugendcamp geben, so Käßmann weiter.
Kern des Vortrages war die Entfaltung von zehn Schwerpunkten, die während der Reformationsdekade im Mittelpunkt stehen. Dazu gehören, so Käßmann, der kritischer Rückblick, die Ökumene, der Dialog der Religionen, die Konzentration auf die reformatorische Kernbotschaft in säkularer Zeit, die Frauen, die Überwindung von Spaltung, die Bildung, die Freiheit, die Rechtfertigung und die Globalisierung. Mit der Dekade werde das Ziel verfolgt, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was es heiße, evangelisch zu sein. Eine wichtige Aufgabe werde es sein, in die Gebiete, aus denen die Reformation stamme, den Glauben wieder zurückzubringen, erläuterte Käßmann. Das Reformationsjubiläum biete die Möglichkeit, den Glauben für die Menschen erleb- und erfahrbar zu machen. Käßmann schloss mit der Hoffnung, dass von der Reformationsdekade ein weltweiter Impuls über das Jahr 2017 hinaus ausgehe. (25.04.2013)
(Fotos: medio.tv/Schauderna & Küster)