Samstag, 27. April 2013
Hofgeismar (medio). Unter dem Motto: «Volkskirche qualitativ weiterentwickeln» stellte der Zukunftsausschuss der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck seinen Abschlussbericht vor. Der Ausschuss war im Jahr 2011 mit dem Auftrag eingesetzt worden, «Nachrangigkeiten» für die Erstellung der künftigen Haushaltspläne zu benennen.
In vier sogenannten «Korridoren» (Gebäude und Liegenschaften, Theologisches Personal, Sonderhaushalte und Verwaltung) wurden z. T. weitreichende Vorschläge unterbreitet, wie die Landeskirche bis zum Jahre 2026 rund 30 Mio. Euro einsparen könne. Beraten wurde auf der Grundlage der voraussichtlichen Entwicklung der Gemeindegliederzahl und der damit verbundenen sinkenden Einnahmen. Es wird mit einem Rückgang von 1,3 Prozent pro Jahr gerechnet.
Finanzierung der Gemeindehäuser / Reduzierung der Pfarrstellen
So solle geprüft werden, ob Gemeindehäuser bis 2017 nur zu 50 Prozent und ab 2026 gar nicht mehr von der Landeskirche finanziert werden sollen, so dass die Gemeinden bei Bedarf nach eigenen Finanzierungsmöglichkeiten suchen müssten. Für den Pfarrdienst sind Einsparungen von 133 Gemeindepfarrstellen und 94 funktionalen Pfarrstellen bis zum Jahre 2026 vorgesehen. Dabei solle die Residenzpflicht der Pfarrer und Pfarrerinnen erhalten bleiben, um die Präsenz der Kirche in der Fläche sicherzustellen. Für Funktionspfarrstellen solle verstärkt nach Möglichkeiten von Fremdfinanzierung gesucht werden. Vorgesehen sei auch, über sogenannte «Kooperationsräume» neue Formen der Zusammenarbeit von Gemeinden zu ermöglichen.
Prüfaufträge und Kürzungen in der Verwaltung
Der dritte «Korridor» Sonderhaushalte unterbreitet Vorschläge zur Aufgabenkritik und umfangreiche Prüfaufträge in fast allen Bereichen kirchlicher Arbeit, so u. A. in der Kirchenmusik, der kirchlichen Freizeit- und Tagungshäuser, der Diakonie und der Öffentlichkeitsarbeit. Dafür setzte die Synode einen Ausschuss «Sonderhaushalte» ein. Der vierte Korridor «Verwaltung» schlägt ebenfalls Kürzungen um 25 Prozent bezogen auf den Stand von 2010 vor.
Nach Vorstellung des Abschlussberichtes des Zukunftsausschusses berieten die Mitglieder der Landessynode in fünf Arbeitsgruppen und diskutierten die Vorlage danach im Plenum. Der Rat der Landeskirche wird einen Ausschuss einsetzen, der die weitere Umsetzung der Beschlüsse auf den Weg bringen soll.
Bischof Hein: Meilenstein in der Geschichte der Landeskirche
Bischof Martin Hein würdigte die Arbeit des Zukunftssauschusses und die Debatte in der Synode als einen Meilenstein in der Geschichte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. «Wir bewegen uns auf die Zukunft zu und warten nicht, bis es zu spät ist. Das ist eine große gemeinschaftliche Leistung, auf die wir stolz sein können. Ich scheue mich nicht, von einem historischen Moment zu sprechen».
Präses Schulze: Beeindruckende Leistung des Ausschusses und Dank an die Synode
Präses Schulze bedankte sich bei den Mitgliedern des Zukunftsausschusses für ihre «beeindruckende Leistung, binnen Jahresfrist beschlussreife Vorlagen zu erarbeiten». Er würdigte auch die Unterstützung durch alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zur Zuarbeit aufgefordert waren. «Der größte Dank aber gebührt der Synode: Wir haben nach einer konzentrierten und lösungsorientierten Diskussion die Kirche ertüchtigt, auch weiterhin das Evangelium zu verkündigen und der Gesellschaft zu dienen.» (27.4.2013)
«Volkskirche qualitativ weiterentwickeln»
Zukunftsausschuss legt Abschlussbericht vor: Weitreichende Sparmaßnahmen bis 2026 beschlossen
Hofgeismar (medio). Unter dem Motto: «Volkskirche qualitativ weiterentwickeln» stellte der Zukunftsausschuss der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck seinen Abschlussbericht vor. Der Ausschuss war im Jahr 2011 mit dem Auftrag eingesetzt worden, «Nachrangigkeiten» für die Erstellung der künftigen Haushaltspläne zu benennen.
In vier sogenannten «Korridoren» (Gebäude und Liegenschaften, Theologisches Personal, Sonderhaushalte und Verwaltung) wurden z. T. weitreichende Vorschläge unterbreitet, wie die Landeskirche bis zum Jahre 2026 rund 30 Mio. Euro einsparen könne. Beraten wurde auf der Grundlage der voraussichtlichen Entwicklung der Gemeindegliederzahl und der damit verbundenen sinkenden Einnahmen. Es wird mit einem Rückgang von 1,3 Prozent pro Jahr gerechnet.
Finanzierung der Gemeindehäuser / Reduzierung der Pfarrstellen
So solle geprüft werden, ob Gemeindehäuser bis 2017 nur zu 50 Prozent und ab 2026 gar nicht mehr von der Landeskirche finanziert werden sollen, so dass die Gemeinden bei Bedarf nach eigenen Finanzierungsmöglichkeiten suchen müssten. Für den Pfarrdienst sind Einsparungen von 133 Gemeindepfarrstellen und 94 funktionalen Pfarrstellen bis zum Jahre 2026 vorgesehen. Dabei solle die Residenzpflicht der Pfarrer und Pfarrerinnen erhalten bleiben, um die Präsenz der Kirche in der Fläche sicherzustellen. Für Funktionspfarrstellen solle verstärkt nach Möglichkeiten von Fremdfinanzierung gesucht werden. Vorgesehen sei auch, über sogenannte «Kooperationsräume» neue Formen der Zusammenarbeit von Gemeinden zu ermöglichen.
Prüfaufträge und Kürzungen in der Verwaltung
Der dritte «Korridor» Sonderhaushalte unterbreitet Vorschläge zur Aufgabenkritik und umfangreiche Prüfaufträge in fast allen Bereichen kirchlicher Arbeit, so u. A. in der Kirchenmusik, der kirchlichen Freizeit- und Tagungshäuser, der Diakonie und der Öffentlichkeitsarbeit. Dafür setzte die Synode einen Ausschuss «Sonderhaushalte» ein. Der vierte Korridor «Verwaltung» schlägt ebenfalls Kürzungen um 25 Prozent bezogen auf den Stand von 2010 vor.
Nach Vorstellung des Abschlussberichtes des Zukunftsausschusses berieten die Mitglieder der Landessynode in fünf Arbeitsgruppen und diskutierten die Vorlage danach im Plenum. Der Rat der Landeskirche wird einen Ausschuss einsetzen, der die weitere Umsetzung der Beschlüsse auf den Weg bringen soll.
Bischof Hein: Meilenstein in der Geschichte der Landeskirche
Bischof Martin Hein würdigte die Arbeit des Zukunftssauschusses und die Debatte in der Synode als einen Meilenstein in der Geschichte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. «Wir bewegen uns auf die Zukunft zu und warten nicht, bis es zu spät ist. Das ist eine große gemeinschaftliche Leistung, auf die wir stolz sein können. Ich scheue mich nicht, von einem historischen Moment zu sprechen».
Präses Schulze: Beeindruckende Leistung des Ausschusses und Dank an die Synode
Präses Schulze bedankte sich bei den Mitgliedern des Zukunftsausschusses für ihre «beeindruckende Leistung, binnen Jahresfrist beschlussreife Vorlagen zu erarbeiten». Er würdigte auch die Unterstützung durch alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zur Zuarbeit aufgefordert waren. «Der größte Dank aber gebührt der Synode: Wir haben nach einer konzentrierten und lösungsorientierten Diskussion die Kirche ertüchtigt, auch weiterhin das Evangelium zu verkündigen und der Gesellschaft zu dienen.» (27.4.2013)
arrow_forward medio-Interview:
Präses Rudolf Schulze über die Vorschläge des Zukunftsausschuss und die geplanten Einsparungen bis 2026: