Morschen (medio). Die 12. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck trat vom 23. April 2015 zu ihrer 11. Tagung im Kloster Haydau in Morschen im Kirchenkreis Melsungen zusammen.
Informieren Sie sich hier über die Tagung:
Personal, Beihilfe zur Selbsstötung, Volkskirche und Lage der Christen weltweit
Frühjahrstagung der Landessynode im Kloster Haydau

Morschen (medio). Die 12. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck trat vom 23. April 2015 zu ihrer 11. Tagung im Kloster Haydau in Morschen im Kirchenkreis Melsungen zusammen.
Informieren Sie sich hier über die Tagung:
- Prälatin Natt: Auf Gott hören und Menschen begleiten sind Grundaufgaben der Kirche
- Stellungnahme zur Beihilfe zur Selbsttötung verabschiedet
- Landessynode verurteilt Christenverfolgung weltweit und fordert mehr Einsatz für Religionsfreiheit
- Landessynode diskutiert zukünftige Gestalt der Volkskirche
- Präses Schulze: Es geht darum, zum «Mund der Stummen» zu werden
- Vizepräsident Knöppel: Unabhängiges Amt für Revision soll Landeskirche bei künftigen Entscheidungen beraten
- Bischof Hein zum Völkermord: Nur Wahrheit ermöglicht Versöhnung
- Schwerpunkte der Frühjahrstagung vom 23. bis 25. April
- Tagesordnung der elften Tagung der 12. Landessynode
- Geschäftsstelle / Kontakt
- Pressekontakt
file_download Tagesordnung:
Tagesordnung der elften Tagung (Frühjahr 2015) der 12. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vom 23. bis 25. April 2015 in Morschen:
Morschen (medio). Die Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Marita Natt, hat in ihrem Personalbericht vor der Landessynode einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Religion analysiert und daraus Konsequenzen gezogen. Die Prälatin bezog sich dabei auf die Ergebnisse der neuesten EKD-Mitgliedschaftsuntersuchung. Diese zeige, dass Kirchenaustritte nicht vorwiegend finanziell bedingt und auch keine Reaktion auf schlechte Dienstleistungen seien. Vielmehr könnten viele Menschen laut Studie mit Religion «nichts mehr anfangen, oder sind der Meinung, die Kirche passe nicht mehr in unsere moderne Gesellschaft.»
Natt kritisierte in diesem Zusammenhang das EKD-Reformpapier «Kirche der Freiheit» aus dem Jahr 2006, das in einer «Sprache der Wirtschaft» für die evangelische Kirche ein «Wachstum gegen den Trend» gefordert hatte. Prälatin Natt wörtlich: «Mit dem Hauptziel 'Wachsen gegen den Trend' wurde eine Wachstumsideologie unreflektiert auf die Kirche angewendet.» Allerdings könnten Qualitätsoffensiven oder unternehmerisches Handeln weitere Austritt kaum verhindern. Es gelte vielmehr einerseits darauf zu hören, «was Gott uns sagen will» und andererseits darum, Menschen zu begleiten, so Natt. (23.04.2015)
Abkehr von der Wachstumsideologie
Prälatin Natt: Auf Gott hören und Menschen begleiten sind Grundaufgaben der Kirche
Morschen (medio). Die Prälatin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Marita Natt, hat in ihrem Personalbericht vor der Landessynode einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Religion analysiert und daraus Konsequenzen gezogen. Die Prälatin bezog sich dabei auf die Ergebnisse der neuesten EKD-Mitgliedschaftsuntersuchung. Diese zeige, dass Kirchenaustritte nicht vorwiegend finanziell bedingt und auch keine Reaktion auf schlechte Dienstleistungen seien. Vielmehr könnten viele Menschen laut Studie mit Religion «nichts mehr anfangen, oder sind der Meinung, die Kirche passe nicht mehr in unsere moderne Gesellschaft.»
Natt kritisierte in diesem Zusammenhang das EKD-Reformpapier «Kirche der Freiheit» aus dem Jahr 2006, das in einer «Sprache der Wirtschaft» für die evangelische Kirche ein «Wachstum gegen den Trend» gefordert hatte. Prälatin Natt wörtlich: «Mit dem Hauptziel 'Wachsen gegen den Trend' wurde eine Wachstumsideologie unreflektiert auf die Kirche angewendet.» Allerdings könnten Qualitätsoffensiven oder unternehmerisches Handeln weitere Austritt kaum verhindern. Es gelte vielmehr einerseits darauf zu hören, «was Gott uns sagen will» und andererseits darum, Menschen zu begleiten, so Natt. (23.04.2015)
Morschen (medio). In einer am Freitagnachmittag (24.4.) verabschiedeten Stellungnahme zur Beihilfe zur Selbsttötung hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewendet. Die Synodalen bitten darum, kommerzielle und geschäftsmäßige Beihilfe zur Selbsttötung zu verbieten und auf weitergehende gesetzliche Regelungen zur Sache zu verzichten. Hintergrund sind die anstehenden parlamentarischen Beratungen zu einer möglichen rechtlichen Regelung der Beihilfe, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.
Die Synodalen bitten die Abgeordneten weiter, die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen durch Seelsorge, Palliativversorgung und Hospizarbeit so auszubauen, dass Menschen die Selbsttötung nicht als letzten Ausweg sehen müssen, heißt es in dem Papier. Außerdem solle eine vertiefte öffentliche Debatte über die Bedingungen und Grenzen menschlicher Selbstbestimmung gefördert werden. (24.04.2015)
Landessynode appelliert an Abgeordnete des Deutschen Bundestages
Stellungnahme zur Beihilfe zur Selbsttötung verabschiedet

Mit ihrer Stellungnahme wenden sich die Synodalen gegen eine kommerzielle und geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid. (Fotos: medio.tv/Küster)
Morschen (medio). In einer am Freitagnachmittag (24.4.) verabschiedeten Stellungnahme zur Beihilfe zur Selbsttötung hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewendet. Die Synodalen bitten darum, kommerzielle und geschäftsmäßige Beihilfe zur Selbsttötung zu verbieten und auf weitergehende gesetzliche Regelungen zur Sache zu verzichten. Hintergrund sind die anstehenden parlamentarischen Beratungen zu einer möglichen rechtlichen Regelung der Beihilfe, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.
Die Synodalen bitten die Abgeordneten weiter, die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen durch Seelsorge, Palliativversorgung und Hospizarbeit so auszubauen, dass Menschen die Selbsttötung nicht als letzten Ausweg sehen müssen, heißt es in dem Papier. Außerdem solle eine vertiefte öffentliche Debatte über die Bedingungen und Grenzen menschlicher Selbstbestimmung gefördert werden. (24.04.2015)
arrow_forward Nachgefragt:
Bischof Martin Hein im medio-Interview zum Thema Volkskirche und warum die Beschäftigung mit der Beihilfe zur Selbsttötung zurzeit so drängend ist:
Morschen (medio). Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat am Samstag (25.4.) eine Erklärung verabschiedet, mit der sie sich für verfolgte Christen einsetzt. Sie stellt fest: «Der Einsatz für die bedrängten und verfolgten Christen ist für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Teil ihres Eintretens für Religionsfreiheit für alle Menschen – bei uns und weltweit», heißt es in der Erklärung.
In ihrer Erklärung verurteilt die Synode die Bedrohung und Verfolgung von Christinnen und Christen weltweit und stellt sich in ihrer Fürbitte an die Seite der bedrängten und verfolgten Glaubensgeschwister. Von den politisch Verantwortlichen fordert sie, sich noch nachdrücklicher für die Religionsfreiheit in den betroffenen Ländern einzusetzen. Immer mehr Christen seien gezwungen, aufgrund von Verfolgungen ihre Heimatländer zu verlassen. Zu diesen Ländern gehörten auch die des Vorderen Orients, in denen das Christentum entstanden sei und über zwei Jahrtausende die Geschichte und Kultur mitgeprägt habe. (25.04.2015)
Erklärung zur Situation verfolgter Christen
Landessynode verurteilt Christenverfolgung weltweit und fordert mehr Einsatz für Religionsfreiheit

Bischof Hein und Präses Schulze sagten Unterstützung im Gebet und Einsatz bei der Bundesregierung für die in Pakistan zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi zu. (Fotos: medio.tv/Küster)
Morschen (medio). Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat am Samstag (25.4.) eine Erklärung verabschiedet, mit der sie sich für verfolgte Christen einsetzt. Sie stellt fest: «Der Einsatz für die bedrängten und verfolgten Christen ist für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Teil ihres Eintretens für Religionsfreiheit für alle Menschen – bei uns und weltweit», heißt es in der Erklärung.
In ihrer Erklärung verurteilt die Synode die Bedrohung und Verfolgung von Christinnen und Christen weltweit und stellt sich in ihrer Fürbitte an die Seite der bedrängten und verfolgten Glaubensgeschwister. Von den politisch Verantwortlichen fordert sie, sich noch nachdrücklicher für die Religionsfreiheit in den betroffenen Ländern einzusetzen. Immer mehr Christen seien gezwungen, aufgrund von Verfolgungen ihre Heimatländer zu verlassen. Zu diesen Ländern gehörten auch die des Vorderen Orients, in denen das Christentum entstanden sei und über zwei Jahrtausende die Geschichte und Kultur mitgeprägt habe. (25.04.2015)
Morschen (medio/epd). Die 93 Mitglieder der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben sich am Freitag (24.4.) mit der Zukunft der Kirche als Volkskirche befasst. Dabei wurden während eines Studientages in sechs Arbeitsgruppen der Begriff der Gemeinde, das Verständnis der Ämter sowie das Verhältnis Kirche und Öffentlichkeit diskutiert. Die Auseinandersetzung diente vor allem der Vorbereitung auf die Herbsttagung der Landessynode, auf der über Einsparungen entschieden werden soll. (23.04.2015)
Vorbereitung auf Herbsttagung
Landessynode diskutiert zukünftige Gestalt der Volkskirche
Morschen (medio/epd). Die 93 Mitglieder der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben sich am Freitag (24.4.) mit der Zukunft der Kirche als Volkskirche befasst. Dabei wurden während eines Studientages in sechs Arbeitsgruppen der Begriff der Gemeinde, das Verständnis der Ämter sowie das Verhältnis Kirche und Öffentlichkeit diskutiert. Die Auseinandersetzung diente vor allem der Vorbereitung auf die Herbsttagung der Landessynode, auf der über Einsparungen entschieden werden soll. (23.04.2015)
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Bischof Martin Hein im medio-Interview zum Thema Volkskirche und warum die Beschäftigung mit der Beihilfe zur Selbsttötung zurzeit so drängend ist:
Morschen (medio). Zur Eröffnung der Frühjahrstagung der Landessynode stellte Präses Schulze fest, die Synodaltagung richte ihren Blick «auch hinaus in die weite Welt». Die Frage der zunehmenden Bedrohung und Verfolgung der Christen, insbesondere in Ländern des Nahen Ostens, ziehe sich als roter Faden durch die Frühjahrstagung: Man beginne mit einem Gedenkgottesdienst angesichts des Völkermordes an den Armeniern vor 100 Jahren, beteilige sich am 24. April um 17.00 Uhr am Gedenkläuten, beschäftige sich mit einem Vortrag zur gegenwärtigen Lage und der jüngeren Geschichte der orientalischen Christen, und man begrüße am Samstag den Ehemann und die Tochter der zum Tode verurteilten pakistanischen Christin Asia Bibi.
Schulze betonte: «Es geht jetzt auch darum, dass wir das Schicksal der verfolgten und bedrängten Glaubensgeschwister wenigstens in unserer Synode öffentlich thematisieren und insofern zum «Mund der Stummen» werden.» (23.04.2015)
Eröffnung der Frühjahrstagung
Präses Schulze: Es geht darum, zum «Mund der Stummen» zu werden
Morschen (medio). Zur Eröffnung der Frühjahrstagung der Landessynode stellte Präses Schulze fest, die Synodaltagung richte ihren Blick «auch hinaus in die weite Welt». Die Frage der zunehmenden Bedrohung und Verfolgung der Christen, insbesondere in Ländern des Nahen Ostens, ziehe sich als roter Faden durch die Frühjahrstagung: Man beginne mit einem Gedenkgottesdienst angesichts des Völkermordes an den Armeniern vor 100 Jahren, beteilige sich am 24. April um 17.00 Uhr am Gedenkläuten, beschäftige sich mit einem Vortrag zur gegenwärtigen Lage und der jüngeren Geschichte der orientalischen Christen, und man begrüße am Samstag den Ehemann und die Tochter der zum Tode verurteilten pakistanischen Christin Asia Bibi.
Schulze betonte: «Es geht jetzt auch darum, dass wir das Schicksal der verfolgten und bedrängten Glaubensgeschwister wenigstens in unserer Synode öffentlich thematisieren und insofern zum «Mund der Stummen» werden.» (23.04.2015)
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Präses Rudolf Schulze im medio-Interview zu den Schwerpunkten der Frühjahrstagung:
Morschen (medio). Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Volker Knöppel, hat in einem Gespräch mit der landeskirchlichen Medienagentur «medio» die Gesetzesvorhaben zur Finanzzuweisung an Kirchengemeinden, Kirchenkreise etc. sowie die weiteren auf der Frühjahrssynode zur Beratung anstehenden Kirchengesetze erläutert. Unter anderem werde die Landeskirche das Rechnungsprüfungsamt durch ein «Amt für Revision» ersetzen und diesem eine neue Rolle geben. Es gelte, demnächst nicht nur in die Vergangenheit zu prüfen, sondern auch verstärkt in die Zukunft zu schauen. Das Amt für Revision solle unabhängig arbeiten und die Landeskirche bei künftigen Entscheidungen beraten, so Knöppel. Lesen Sie hier das Interview im Wortlaut. (23.04.2015)
medio-Interview
Vizepräsident Knöppel: Unabhängiges Amt für Revision soll Landeskirche bei künftigen Entscheidungen beraten
Morschen (medio). Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Volker Knöppel, hat in einem Gespräch mit der landeskirchlichen Medienagentur «medio» die Gesetzesvorhaben zur Finanzzuweisung an Kirchengemeinden, Kirchenkreise etc. sowie die weiteren auf der Frühjahrssynode zur Beratung anstehenden Kirchengesetze erläutert. Unter anderem werde die Landeskirche das Rechnungsprüfungsamt durch ein «Amt für Revision» ersetzen und diesem eine neue Rolle geben. Es gelte, demnächst nicht nur in die Vergangenheit zu prüfen, sondern auch verstärkt in die Zukunft zu schauen. Das Amt für Revision solle unabhängig arbeiten und die Landeskirche bei künftigen Entscheidungen beraten, so Knöppel. Lesen Sie hier das Interview im Wortlaut. (23.04.2015)
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Vizepräsident Dr. Volker Knöppel im medio-Interview zum Kirchengesetz über das Haushalts- und Rechnungswesen und das neue Amt für Revision:
Morschen (medio) Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche hat die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Kloster Haydau in Morschen (Kirchenkreis Melsungen) begonnen. In seiner Predigt erinnerte Bischof Hein an den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Im Zuge der Vernichtungsaktionen des osmanischen Reiches hätten 1,5 Mio. Armenier und andere christliche Minderheiten ihr Leben verloren, so der Bischof. Viele Spuren christlicher Kultur in der Türkei seien beseitigt worden.
Hein kritisierte, dass Deutschland nicht nur damals zu dem Verbrechen geschwiegen habe, sondern auch heute aus Rücksichtnahme davor zurückschrecke, das Geschehene als Völkermord zu bezeichnen. Von der Türkei wünsche er sich die Bereitschaft, sich ernsthaft mit den Schattenseiten der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Es sei wichtig, «dafür einzutreten, dass endlich die Wahrheit zur Geltung kommt, die allein Versöhnung ermöglicht.» (23.04.2015)
Landessynode nimmt Beratungen auf - Eröffnung im Kloster Haydau
Bischof Hein zum Völkermord: Nur Wahrheit ermöglicht Versöhnung
Morschen (medio) Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche hat die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Kloster Haydau in Morschen (Kirchenkreis Melsungen) begonnen. In seiner Predigt erinnerte Bischof Hein an den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Im Zuge der Vernichtungsaktionen des osmanischen Reiches hätten 1,5 Mio. Armenier und andere christliche Minderheiten ihr Leben verloren, so der Bischof. Viele Spuren christlicher Kultur in der Türkei seien beseitigt worden.
Hein kritisierte, dass Deutschland nicht nur damals zu dem Verbrechen geschwiegen habe, sondern auch heute aus Rücksichtnahme davor zurückschrecke, das Geschehene als Völkermord zu bezeichnen. Von der Türkei wünsche er sich die Bereitschaft, sich ernsthaft mit den Schattenseiten der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Es sei wichtig, «dafür einzutreten, dass endlich die Wahrheit zur Geltung kommt, die allein Versöhnung ermöglicht.» (23.04.2015)
file_download Im Wortlaut:
Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein im Eröffnungsgottesdienst im Wortlaut:
Kassel/Morschen (epd/medio). Die zukünftige Gestalt der Kirche als Volkskirche steht auf der Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vom 23. bis 25. April im Kloster Haydau im Mittelpunkt der Beratungen.
Schwerpunkte der Frühjahrstagung vom 23. bis 25. April
Kassel/Morschen (epd/medio). Die zukünftige Gestalt der Kirche als Volkskirche steht auf der Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) vom 23. bis 25. April im Kloster Haydau im Mittelpunkt der Beratungen.
Die 93 Synodalen werden sich unter anderem mit der Frage beschäftigen, welches Modell von Volkskirche die Landeskirche in Zukunft sein will, sagte der Präses der Synode, Kirchenrat Rudolf Schulze, bei der Vorstellung der Tagesordnung am Freitag (17.4.) vor Journalisten in Kassel.
Hintergrund sind die geplanten Einsparungen beim Haushalt in Höhe von 25 Prozent bis zum Jahr 2026, über deren konkrete Umsetzung eine Sondersynode im Herbst befinden soll.
Die Gemeinden der Landeskirche müssen sich darauf einstellen, dass der Weg zum Pfarrer oder zur Pfarrerin zukünftig weiter sein könnte und vielleicht nicht an jedem Sonntag in jeder Kirche eines Kirchspiels Gottesdienst gefeiert wird. Dafür gebe es aber an der Basis ein großes Verständnis, sage Prälatin Marita Natt in der Pressekonferenz.
Natt, die zum Auftakt der Frühjahrstagung am Donnerstag (23.4.) zur Personalsituation berichten wird, äußerte sich vor dem Hintergrund der Sparvorgaben, die auch Einschnitte beim Personal erfordern: Bis zum Stichtag sollen insgesamt 74 Gemeindepfarrstellen wegfallen, davon wurden 53 bereits gestrichen, so Natt. Derzeit hat die Landeskirche 566 Gemeindepfarrstellen. Zudem werde ein Nachwuchsmangel bei Pfarrern befürchtet. Die Theologie sei, wie auch andere Geisteswissenschaften, offenbar bei der Studienwahl nicht mehr so attraktiv, so die Prälatin.
Zusammenarbeit von Kirchengemeinden zukünftig über Grenzen hinweg
Ein Rezept, um mit weniger Personal auszukommen, seien Kooperationsräume, in denen die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg organisiert werden könnte, erläuterte Prälatin Natt. Zudem gelte, dass Pfarrer nicht alle Aufgaben selbst übernehmen müssten. So sollen die Theologen etwa von Verwaltungsaufgaben entlastet werden, kündigte Natt an. In Teams könnten Pfarrer, Kirchenmusiker, Diakone, Prädikanten und andere koordiniert zusammenarbeiten.
Es sei durchaus denkbar, dass Gemeindeglieder ein paar Kilometer zum Gottesdienst fahren müssten, sagte die Prälatin, aber das geschehe beim Einkaufen ja auch. Sie nannte das Beispiel einer Gemeinde, in der die Gottesdienstbesucher selbst angeregt hätten, nur jede zweite Woche einen Gottesdienst anzubieten. Dann seien auch genug Besucher da, um gut gemeinsam singen zu können. «Die Gemeinden», sagte die Prälatin, «wissen, dass der Pfarrer nicht überall sein kann.» Zugleich sehe sie die Gemeindepfarrer auch in Zukunft in einer Schlüsselrolle in der Gemeinde und in der Öffentlichkeit.
Zur Lage der Christen weltweit und insbesondere im Nahen Osten
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung wird die Lage der Christen weltweit und insbesondere im Nahen Osten beschäftigen, ergänzte Präses Schulze. Hierzu sei für den Freitagabend (24.4.) ein Referat des Göttinger Theologen Martin Tamcke geplant. Schulze wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mittlerweile bis zu eine Million Christen den Irak verlassen mussten. «Dazu können wir nicht schweigen», sagte er.
Weitere Themen: «Beihilfe zum Suizid», Kirchengesetze und Wahlen

Vizepräsident Dr. Volker Knöppel erläuterte das Kirchengesetz zur Änderung des Haushalts- und Rechnungswesens, über das bei der Tagung beraten wird.
Laut vorläufigem Verlaufsplan befassen sich die Synodalen außerdem mit der «Beihilfe zum Suizid». Zu dem Thema soll es eine Stellungnahme der Landessynode geben, die voraussichtlich am Samstag abgegeben wird. Zu den weiteren Tagesordnungspunkten gehören u.a. die Beratung und Verabschiedung verschiedener Kirchengesetze und die Nachwahl in den Nominierungsausschuss.
Eröffnet wird die öffentliche Tagung am 23. April um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche in Morschen, in dem Bischof Martin Hein predigen wird. Beginn der Beratungen ist um 11:30 Uhr in der Orangerie des Klosters. (21.04.2015)
arrow_forward Frühjahrstagung:
Meldungen, Wortlautberichte und Fotos finden Sie auf unseren Sonderseiten zur Frühjahrstagung der Landessynode:
1.
Personalbericht
2.
Sachstandsbericht des Begleitausschusses zur Umsetzung der Beschlüsse der Landessynode
3.
«Salz der Erde – Licht der Welt»
Trauma und keine Hoffnung? Zur gegenwärtigen Lage und jüngeren Geschichte der orientalischen Christen.
Vortrag Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Tamcke
4.
Wie wollen wir Volkskirche sein? / Welche Volkskirche wollen wir sein?
Referat Prof. Dr. Eberhard Hauschildt
5.
Kirchengesetz zur Änderung des Haushalts- und Rechnungswesens nach Einführung der Doppelten Buchführung in Konten
6.
36. Kirchengesetz zur Änderung der Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
7.
Erstes Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über das Verfahren zur Regelung der Arbeitsverhältnisse der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst
(Arbeitsrechtsregelungsgesetz – ARRG.EKKW)
8.
Zweites Kirchengesetz zur Verlängerung des Strukturerprobungsgesetzes
9.
Stellungnahme der Landessynode «Beihilfe zum Suizid»
10.
Nachwahl in den Nominierungsausschuss
11.
Sachstandsbericht über den Umbau des Gästehauses der Akademie Hofgeismar
12.
Bericht des Rates der Landeskirche über die an ihn verwiesenen Anträge
13.
Anträge aus den Kreissynoden:
Kirchenkreis Kirchhain:
Änderung des Finanzzuweisungsgesetzes ab dem Doppelhaushalt 2016/2017
14.
Aktuelle Fragestunde
15.
Verschiedenes
Tagesordnung der elften Tagung der 12. Landessynode
1.
Personalbericht
2.
Sachstandsbericht des Begleitausschusses zur Umsetzung der Beschlüsse der Landessynode
3.
«Salz der Erde – Licht der Welt»
Trauma und keine Hoffnung? Zur gegenwärtigen Lage und jüngeren Geschichte der orientalischen Christen.
Vortrag Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Tamcke
4.
Wie wollen wir Volkskirche sein? / Welche Volkskirche wollen wir sein?
Referat Prof. Dr. Eberhard Hauschildt
5.
Kirchengesetz zur Änderung des Haushalts- und Rechnungswesens nach Einführung der Doppelten Buchführung in Konten
6.
36. Kirchengesetz zur Änderung der Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
7.
Erstes Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über das Verfahren zur Regelung der Arbeitsverhältnisse der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst
(Arbeitsrechtsregelungsgesetz – ARRG.EKKW)
8.
Zweites Kirchengesetz zur Verlängerung des Strukturerprobungsgesetzes
9.
Stellungnahme der Landessynode «Beihilfe zum Suizid»
10.
Nachwahl in den Nominierungsausschuss
11.
Sachstandsbericht über den Umbau des Gästehauses der Akademie Hofgeismar
12.
Bericht des Rates der Landeskirche über die an ihn verwiesenen Anträge
13.
Anträge aus den Kreissynoden:
Kirchenkreis Kirchhain:
Änderung des Finanzzuweisungsgesetzes ab dem Doppelhaushalt 2016/2017
14.
Aktuelle Fragestunde
15.
Verschiedenes
Büro der Landessynode
Wilhelmshöher Allee 330
34131 Kassel
Tel.: (0561) 9378-277 (Bettina Groß, Leiterin)
Tel.: (0561) 9378-276 (Christiane Kriege, Assistentin)
Fax: (0561) 9378-288
E-Mail: synode@ekkw.de
Während der Tagung der Landessynode:
Ev. Tagungsstätte Hofgeismar im VCH
Gesundbrunnen 8
34369 Hofgeismar
Tel.: (05671) 881-0
Fax: (05671) 881-203
Geschäftsstelle / Kontakt
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Während der Tagung der Landessynode:
Dr. Anja Berens (Pressesprecherin)
Tel.: (0561) 9378-272
E-Mail: anja.berens@ekkw.de
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Willkommen im Online-Bereich der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Hier finden Sie Berichte von den Tagungen, Hintergründe und Informationen zu den Mitgliedern.
Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Willkommen im Online-Bereich der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Hier finden Sie Berichte von den Tagungen, Hintergründe und Informationen zu den Mitgliedern.
Landeskirche und Landessynode
Der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören rund 730.000 Menschen (Stand 31. Dezember 2022) an. Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zum im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden.
Landessynode: Das sind ihre Aufgaben und Kompetenzen
Die Landessynode besitzt herausragende Kompetenzen: Sie hat in allen kirchlichen Fragen die letzte Entscheidung. Die geistliche und rechtliche Leitung der Landeskirche teilt sie mit der Bischöfin, den Pröpstinnen und dem Propst, dem Rat der Landeskirche und dem Landeskirchenamt. Alle anderen Leitungsorgane sind der Landessynode verantwortlich. Die Synode wählt den Bischof / die Bischöfin und entsendet aus ihrer Mitte den Rat der Landeskirche. Sie erlässt Gesetze, verabschiedet den Haushalt und schafft so die Grundlagen für das rechtliche Leben der Landeskirche.
So setzt sie sich zusammen
78 Mitglieder gehören der 14. Landessynode an; dabei sind die Nicht-Theologen in der Mehrheit. Das Gros der Mitglieder wird direkt von den Synoden der Kirchenkreise für sechs Jahre gewählt. Hinzu kommen von Amts wegen die Bischöfin, die Vizepräsidentin (juristische Stellvertreterin der Bischöfin) und der Prälat (theologischer Stellvertreter der Bischöfin), die Pröpstinnen bzw. der Propst der drei Sprengel sowie die Direktoren des Evangelischen Studienseminars und der Evangelischen Akademie. Der Rat der Landeskirche beruft zwölf weitere Mitglieder der Landessynode, von denen mindestens acht Laien sein müssen. Bei deren Berufung sollen laut Grundordnung „die für den Dienst der Kirche in der Welt wichtigen Kräfte“ vertreten sein.
So oft tagen die Synodalen
Die Landessynode tagt in der Regel zweimal im Jahr: im Frühjahr und in der Woche vor dem 1. Advent. Ihre Sitzungen werden durch den / die Präses oder ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter geleitet. Am 5. Mai 2022 begann die Amtszeit der 14. Landessynode mit der Segnung der Synodalen im Eröffnungsgottesdienst und der offiziellen Verpflichtung zu Beginn der Sitzung. Die Amtszeit endet im Frühjahr 2028. Die Synode wählt zu Beginn ihrer Tagung den Synodalvorstand, bestehend aus dem / der Präses und zwei beisitzenden Mitgliedern sowie den Rat der Landeskirche, der die Synode in ihrer tagungsfreien Zeit vertritt.
Präses der 14. Landessynode ist Dr. Michael Schneider (Schlüchtern), erste Beisitzerin ist Kirchenrätin Dr. Isabel Schneider-Wölfinger (Espenau) und zweiter Beisitzer Pfarrer Jan Friedrich Eisenberg (Vöhl).
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Was ist die Landessynode? Wie setzt sich die Synode zusammen und wie werden Beschlüsse gefasst? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir hier:
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