Mittwoch, 25. November 2015
- Kurhessische Synode beschließt Kategorisierung von Kirchengebäuden
- Staatssekretär Dr. Lösel vor Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
- Impressionen des Tages
Morschen (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat am Mittwoch erste Beschlüsse zur Umsetzung umfangreicher Einsparvorhaben gefasst. Um die Kosten des Bauunterhaltes der insgesamt 1.089 Kirchengebäude zu dämpfen, sollen diese künftig in drei Kategorien eingeteilt werden. Für Kategorie A sind demnach Bauunterhaltung und Ausgestaltung, für Kategorie B eine notwendige Bauunterhaltung und für Kategorie C nur noch eine substanzerhaltende Bauunterhaltung vorgesehen. In begründeten Ausnahmefällen dürfen Kirchen künftig auch verkauft werden.
Die Einteilung soll anhand verschiedener Kriterien wie etwa gottesdienstliche und gemeindliche Nutzung der Kirchen, kultur- und kirchengeschichtliche Bedeutung, Platzkapazität oder Prägung des Ortsbildes vorgenommen werden. Die zur Verfügung stehenden Baumittel sollen damit gezielter eingesetzt werden können.
Weiter reduziert werden soll auch die Zahl der Gemeindehäuser der EKKW. Derzeit sind noch 555 Gemeindehäuser in Betrieb. Auch Kooperationen mit anderen Nutzern sind mögliche Modelle und werden derzeit schon praktiziert. Die bereits begonnene Umsetzung der Gebäudebedarfspläne für Gemeindehäuser wird fortgesetzt, die leitende Größe ist hierbei eine Nutzfläche von 200 Quadratmetern, die rechnerisch 1.700 Gemeindemitgliedern zur Verfügung steht. Eine in dem Reformpapier vorgeschlagene zentrale Liegenschaftsverwaltung fand in der Synode hingegen keine Mehrheit.
Pfarrstellen: Stellenpools in Kirchenkreisen geplant
Bei den Pfarrstellen soll es ab 2018 sogenannte Stellenpools in den Kirchenkreisen geben. Damit soll eine basisnahe Verteilung der im Kirchenkreis vorhandenen Stellen gewährleistet werden. Durch die geringer werdende Zahl der Gemeindeglieder wird sich entsprechend auch die Zahl der Pfarrstellen verringern. 2026 soll es aber mindestens noch 400 Gemeindepfarrstellen und 150 funktionale Pfarrstellen geben.
Die EKKW will bis 2026 rund 25 Prozent ihrer Ausgaben, bezogen auf den Haushalt 2010, einsparen. Die Einsparungen sollen in fünf Bereichen erfolgen: Gebäude und Liegenschaften, Theologisches
Personal, Sonderhaushalte (mit Tagesstätten und Freizeitheimen), Diakone sowie Verwaltung. (25.11.2015)
Zukunftsprozess der Landeskirche
Kurhessische Synode beschließt Kategorisierung von Kirchengebäuden
Morschen (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat am Mittwoch erste Beschlüsse zur Umsetzung umfangreicher Einsparvorhaben gefasst. Um die Kosten des Bauunterhaltes der insgesamt 1.089 Kirchengebäude zu dämpfen, sollen diese künftig in drei Kategorien eingeteilt werden. Für Kategorie A sind demnach Bauunterhaltung und Ausgestaltung, für Kategorie B eine notwendige Bauunterhaltung und für Kategorie C nur noch eine substanzerhaltende Bauunterhaltung vorgesehen. In begründeten Ausnahmefällen dürfen Kirchen künftig auch verkauft werden.
Die Einteilung soll anhand verschiedener Kriterien wie etwa gottesdienstliche und gemeindliche Nutzung der Kirchen, kultur- und kirchengeschichtliche Bedeutung, Platzkapazität oder Prägung des Ortsbildes vorgenommen werden. Die zur Verfügung stehenden Baumittel sollen damit gezielter eingesetzt werden können.
Weiter reduziert werden soll auch die Zahl der Gemeindehäuser der EKKW. Derzeit sind noch 555 Gemeindehäuser in Betrieb. Auch Kooperationen mit anderen Nutzern sind mögliche Modelle und werden derzeit schon praktiziert. Die bereits begonnene Umsetzung der Gebäudebedarfspläne für Gemeindehäuser wird fortgesetzt, die leitende Größe ist hierbei eine Nutzfläche von 200 Quadratmetern, die rechnerisch 1.700 Gemeindemitgliedern zur Verfügung steht. Eine in dem Reformpapier vorgeschlagene zentrale Liegenschaftsverwaltung fand in der Synode hingegen keine Mehrheit.
Pfarrstellen: Stellenpools in Kirchenkreisen geplant
Bei den Pfarrstellen soll es ab 2018 sogenannte Stellenpools in den Kirchenkreisen geben. Damit soll eine basisnahe Verteilung der im Kirchenkreis vorhandenen Stellen gewährleistet werden. Durch die geringer werdende Zahl der Gemeindeglieder wird sich entsprechend auch die Zahl der Pfarrstellen verringern. 2026 soll es aber mindestens noch 400 Gemeindepfarrstellen und 150 funktionale Pfarrstellen geben.
Die EKKW will bis 2026 rund 25 Prozent ihrer Ausgaben, bezogen auf den Haushalt 2010, einsparen. Die Einsparungen sollen in fünf Bereichen erfolgen: Gebäude und Liegenschaften, Theologisches
Personal, Sonderhaushalte (mit Tagesstätten und Freizeitheimen), Diakone sowie Verwaltung. (25.11.2015)
Morschen (medio). Kirche und Staat seien kein Selbstzweck: «Es geht uns gemeinsam um die Menschen.» So äußerte sich heute Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, in einem Grußwort vor der Landessynode. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen werde das deutlich. Gemeinsam trauere man um die Opfer von Paris, gemeinsam sage man, dass Mord und Gewalt mit Religion nicht zu rechtfertigen seien und gemeinsam trete man dafür ein, dass die Terrorakte nicht zur Stimmungsmache gegen Menschen muslimischen Glaubens missbraucht würden. Dr. Lösel bekräftigte: «Das Eintreten für eine Kultur der Offenheit, der Toleranz – auch der religiösen und weltanschaulichen Toleranz – und der Menschlichkeit ist unser gemeinsames Anliegen.» Das gute Verhältnis zwischen Staat und Kirche manifestiere sich auch in der aktuellen Koalitionsvereinbarung. Hier werde den christlichen Kirchen die Rolle als Partner und kritische Mahner zugewiesen.
Dankbar für Kooperation in der Flüchtlingsarbeit
Der Staatssekretär dankte den Kirchen für das gute Miteinander in der aktuellen Flüchtlingsarbeit. Er sagte wörtlich: «Ich bin sehr dankbar, dass Kirche und Staat hier zum Wohle der Menschen, die Hilfe brauchen, zusammenwirken und dabei die Freiräume und Potentiale nutzen, die uns das Staatskirchenverhältnis bietet.» Dies geschehe sowohl auf der institutionellen Ebene zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen als auch dort, «wo Menschen guten Willens, mögen sie nun glauben oder nicht, gemeinsam oder auch individuell Not sehen und erkennen und im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten Gutes tun.» (25.11.2015)
Kirche und Staat: Gemeinsam für eine Kultur der Toleranz
Staatssekretär Dr. Lösel vor Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Morschen (medio). Kirche und Staat seien kein Selbstzweck: «Es geht uns gemeinsam um die Menschen.» So äußerte sich heute Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, in einem Grußwort vor der Landessynode. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen werde das deutlich. Gemeinsam trauere man um die Opfer von Paris, gemeinsam sage man, dass Mord und Gewalt mit Religion nicht zu rechtfertigen seien und gemeinsam trete man dafür ein, dass die Terrorakte nicht zur Stimmungsmache gegen Menschen muslimischen Glaubens missbraucht würden. Dr. Lösel bekräftigte: «Das Eintreten für eine Kultur der Offenheit, der Toleranz – auch der religiösen und weltanschaulichen Toleranz – und der Menschlichkeit ist unser gemeinsames Anliegen.» Das gute Verhältnis zwischen Staat und Kirche manifestiere sich auch in der aktuellen Koalitionsvereinbarung. Hier werde den christlichen Kirchen die Rolle als Partner und kritische Mahner zugewiesen.
Dankbar für Kooperation in der Flüchtlingsarbeit
Der Staatssekretär dankte den Kirchen für das gute Miteinander in der aktuellen Flüchtlingsarbeit. Er sagte wörtlich: «Ich bin sehr dankbar, dass Kirche und Staat hier zum Wohle der Menschen, die Hilfe brauchen, zusammenwirken und dabei die Freiräume und Potentiale nutzen, die uns das Staatskirchenverhältnis bietet.» Dies geschehe sowohl auf der institutionellen Ebene zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen als auch dort, «wo Menschen guten Willens, mögen sie nun glauben oder nicht, gemeinsam oder auch individuell Not sehen und erkennen und im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten Gutes tun.» (25.11.2015)
(alle Fotos: medio.tv/Schauderna)