Freitag, 5. Mai 2006
- Vizepräsident Ristow: Finanziellen Konsolidierungskurs fortsetzen
- Synoden votieren für mehr Kooperation beider evangelischer Landeskirchen in Hessen
- Stärkere Integration innerhalb der EKD - Prädikantenausbildung und -dienst neu geregelt
- Impressionen
Hofgeismar (medio). Der Leitende Jurist der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Vizepräsident Friedrich Ristow, hat sich für eine Fortsetzung des begonnenen finanziellen Konsolidierungskurs der Landeskirche ausgesprochen. In seinem Bericht über den aktuellen Stand der Finanzen sagte Ristow am Freitag vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Hofgeismar, es werde angestrebt, bis 2011 den landeskirchlichen Haushalt um 18 Millionen Euro oder 15 Prozent des Ausgabeniveaus des landeskirchlichen Haushalts auf der Basis des Haushaltsjahres 2005 zu reduzieren. Entsprechende Beschlüsse seien durch die Landessynode bis zum Jahre 2009 bereits gefasst worden.
Kompensation der Steuerausfälle aus 2004 und 2005 – Senkung von Kosten
Diese Reduzierung sei ausschließlich dafür notwendig, die durch die Steuerreform eingetretenen Steuerausfälle der Jahre 2004 und 2005 auf Dauer zu kompensieren. Ristow, der Ende August in den Ruhestand tritt, nannte in diesem Zusammenhang eine Senkung der Personalkosten im theologischen und nichttheologischen Bereich für unausweichlich, da eine Haushaltsreduzierung in entsprechender Höhe allein durch Kürzung bei Sachmitteln und Zuweisungen unmöglich sei. Dabei sei jedoch nicht an einen Eingriff in das Besoldungssystem gedacht, sondern an die Reduzierung von Stellen. Betriebsbedingte Kündigungen sollten dabei grundsätzlich vermieden werden.
Bericht über die aktuelle Finanzsituation der Landeskirche
Vizepräsident Ristow: Finanziellen Konsolidierungskurs fortsetzen

Vizepräsident Ristow hält eine Senkung der Personalkosten im theologischen und nicht- theologischen Bereich für unausweichlich. (Foto: medio.tv)
Hofgeismar (medio). Der Leitende Jurist der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Vizepräsident Friedrich Ristow, hat sich für eine Fortsetzung des begonnenen finanziellen Konsolidierungskurs der Landeskirche ausgesprochen. In seinem Bericht über den aktuellen Stand der Finanzen sagte Ristow am Freitag vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Hofgeismar, es werde angestrebt, bis 2011 den landeskirchlichen Haushalt um 18 Millionen Euro oder 15 Prozent des Ausgabeniveaus des landeskirchlichen Haushalts auf der Basis des Haushaltsjahres 2005 zu reduzieren. Entsprechende Beschlüsse seien durch die Landessynode bis zum Jahre 2009 bereits gefasst worden.
Kompensation der Steuerausfälle aus 2004 und 2005 – Senkung von Kosten
Diese Reduzierung sei ausschließlich dafür notwendig, die durch die Steuerreform eingetretenen Steuerausfälle der Jahre 2004 und 2005 auf Dauer zu kompensieren. Ristow, der Ende August in den Ruhestand tritt, nannte in diesem Zusammenhang eine Senkung der Personalkosten im theologischen und nichttheologischen Bereich für unausweichlich, da eine Haushaltsreduzierung in entsprechender Höhe allein durch Kürzung bei Sachmitteln und Zuweisungen unmöglich sei. Dabei sei jedoch nicht an einen Eingriff in das Besoldungssystem gedacht, sondern an die Reduzierung von Stellen. Betriebsbedingte Kündigungen sollten dabei grundsätzlich vermieden werden.

Dekan Fritz-Eckhard Schmidt, Vorsitzender des Finanzaus-schusses der Landeskirche beim Vortrag seiner Stellungnahme. (Foto: medio.tv)
Wachstum ohne große Effekte – Prioritätensetzung bei der Verkündigung
Ristow zeigte sich skeptisch, dass das derzeitig prognostizierte wirtschaftliche Wachstum in Deutschland spürbar positive Effekte für die Kirchensteuer habe. Erst ab zwei Prozent Wachstum sei mit positiven arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen zu rechnen, die sich dann auch bei den Kirchensteuern niederschlage. Mit dem Konsolidierungsprozess, erläuterte Ristow, sei gleichzeitig eine Prioritätensetzung verbunden: Aufgaben der Landeskirche mit oberster Priorität, vor allem die der Verkündigung dienten, würden in den nächsten sechs Jahren um mindestens fünf Prozent reduziert, alle anderen Aufgaben durchschnittlich um 15 Prozent, so der Vizepräsident.
Im Haushaltsjahr 2006 habe die Landeskirche bereits Einsparungen in einer Größenordnung von 5,04 Prozent gegenüber dem Haushaltsjahr 2005, für 2007 weitere Einsparungen von 5,5 Prozent auf den Weg gebracht. (05.05.2006)
file_download Im Wortlaut:
Lesen Sie hier den Bericht von Vize- präsident Ristow im Wortlaut:
file_download Stellungnahme:
Stellungnahme des Vorsitzenden des Finanzausschusses der Landeskirche, Dekan Fritz-Eckhard Schmidt, zum Finanzbericht des Vizepräsidenten auf der Frühjahrstagung der Landesynode:
Hofgeismar/Frankfurt (medio). Die Synoden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die zeitgleich in Frankfurt und Hofgeismar tagen, haben sich mit großer Mehrheit für mehr Kooperation ausgesprochen. Sie ermutigten damit Prof. Dr. Martin Hein und Kirchenpräsident Prof. Dr. Peter Steinacker, die entsprechenden Sondierungsgespräche fortzuführen und auf den Herbsttagungen beider Synoden einen Vorschlag für das weitere Verfahren in einem Kooperationsprozess zu unterbreiten.
Zuvor hatten Hein und Steinacker in einem wortgleichen Statement zeitgleich ihren Synoden vorgetragen, dass sie sich zusammen «dem Kooperationsthema verstärkt widmen wollen». Dabei wollen sie prüfen, ob bislang von beiden Kirchen in eigener Verantwortung wahrgenommene Aufgaben auf eine gemeinsame Ebene übertragen sowie landeskirchliche Arbeitsfelder verflochten oder zusammengeführt werden können.
Synoden votieren für mehr Kooperation beider evangelischer Landeskirchen in Hessen
Hofgeismar/Frankfurt (medio). Die Synoden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die zeitgleich in Frankfurt und Hofgeismar tagen, haben sich mit großer Mehrheit für mehr Kooperation ausgesprochen. Sie ermutigten damit Prof. Dr. Martin Hein und Kirchenpräsident Prof. Dr. Peter Steinacker, die entsprechenden Sondierungsgespräche fortzuführen und auf den Herbsttagungen beider Synoden einen Vorschlag für das weitere Verfahren in einem Kooperationsprozess zu unterbreiten.
Zuvor hatten Hein und Steinacker in einem wortgleichen Statement zeitgleich ihren Synoden vorgetragen, dass sie sich zusammen «dem Kooperationsthema verstärkt widmen wollen». Dabei wollen sie prüfen, ob bislang von beiden Kirchen in eigener Verantwortung wahrgenommene Aufgaben auf eine gemeinsame Ebene übertragen sowie landeskirchliche Arbeitsfelder verflochten oder zusammengeführt werden können.
Geschwisterliche Verbundenheit - Bündelung kirchenpolitischer Aktivitäten
Als Gründe für die Kooperationsbestrebungen hatten Hein und Steinacker die «gewachsenen und weiter wachsenden geschwisterlichen Beziehungen zwischen den Landeskirchen, die Notwendigkeit der Bündelung der kirchenpolitischen Aktivitäten mit Blick auf das Land Hessen einerseits und die römisch-katholischen Bistümer andererseits sowie manche Prognosen über die Zukunft der Volkskirche und damit der bestehenden Landeskirchen» genannt. Hein und Steinacker hatten darauf hingewiesen, dass beide Kirchen durch gemeinsame geschichtliche Wurzeln verbunden seien. Sie hoben hervor, dass beide Landeskirchen «stabil und geordnet, in vollem Umfang handlungsfähig» seien. Man stehe mit Blick auf eine Kooperation in keiner Weise unter Druck. Dies seien gute Voraussetzungen, sich zum jetzigen Zeitpunkt Gedanken über die gemeinsame mittel- und langfristige Zukunft zu machen.
Bestandsaufnahme erfolgreich
Eine Arbeitsgruppe, der auch die Leitungen der Landeskirchenämter und der Diakonischen Werke angehören, hatte hierzu eine Bestandsaufnahme vorhandener Kooperationen und einen Strukturvergleich beider Kirchen vorgenommen. Sie sieht gute Chancen für ein verstärktes Zusammengehen beider Kirchen und Diakonischen Werke. Im Vorfeld der Synode hatten sich das Landeskirchenamt der EKKW den Beschlussvorschlag einmütig, der Rat der Landeskirche mehrheitlich sowie die Kirchenleitung der EKHN einstimmig zu eigen gemacht. (05.05.2006)
file_download Im Wortlaut:
Einbringungsstatement - Kooperation zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau:
Hofgeismar (medio). Zum Abschluss ihrer Beratungen hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Freitag in Hofgeismar eine Reihe von Kirchengesetzen verabschiedet. So stimmte die Synode einstimmig einem Kirchengesetz zu, das den Integrationsprozess der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) befördert. Damit kann die EKD in Zukunft mehr Gemeinschaftaufgaben für die deutschen evangelischen Kirchen wahrnehmen. Zudem können damit die Kirchenämter der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelischen-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) ins Kirchenamt der EKD integriert werden.
Weiterhin beschloss die Landessynode mit großer Mehrheit ein Gesetz, das die Ausbildung und den Dienst der Prädikanten neu regelt. Prädikanten sind Personen, die zur freien Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung in einer bestimmten Kirchengemeinde der Landeskirche berufen werden können. Ihrer Einsegnung in das Prädikantenamt geht eine einjährige Vorbereitungszeit und ein Kolloquium voraus. In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind derzeit 112 Prädikanten tätig. (05.05.2006)
Stärkere Integration innerhalb der EKD - Prädikantenausbildung und -dienst neu geregelt
Hofgeismar (medio). Zum Abschluss ihrer Beratungen hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Freitag in Hofgeismar eine Reihe von Kirchengesetzen verabschiedet. So stimmte die Synode einstimmig einem Kirchengesetz zu, das den Integrationsprozess der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) befördert. Damit kann die EKD in Zukunft mehr Gemeinschaftaufgaben für die deutschen evangelischen Kirchen wahrnehmen. Zudem können damit die Kirchenämter der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelischen-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) ins Kirchenamt der EKD integriert werden.
Weiterhin beschloss die Landessynode mit großer Mehrheit ein Gesetz, das die Ausbildung und den Dienst der Prädikanten neu regelt. Prädikanten sind Personen, die zur freien Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung in einer bestimmten Kirchengemeinde der Landeskirche berufen werden können. Ihrer Einsegnung in das Prädikantenamt geht eine einjährige Vorbereitungszeit und ein Kolloquium voraus. In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sind derzeit 112 Prädikanten tätig. (05.05.2006)