Mittwoch: Mittwoch, 29. November 2006-11-29 2823


Mittwoch, 29. November

 
Mittwoch: Landeskirche stimmt Reformpapier zu: Kernbereiche definieren und Prioritäten setzen

Hofgeismar (medio). Nach intensiven Beratungen hat die Synode am heutigen Mittwochvormittag dem Abschlussbericht «Reformprozess der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck» einstimmig zugestimmt. Zugleich beauftragte die Landessynode den Rat der Kirche eine Lenkungsgruppe einzusetzen und den begonnenen Prozess unter den Maßgaben des Berichts fortzusetzen.

Der Abschlussbericht zum Reformprozess der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck definiert  fünf Kernbereiche kirchlichen Handelns, die die Grunddimensionen kirchlichen Lebens abbilden. Sie lauten: «Gottesdienst und Amtshandlungen», «Seelsorge», «Bildung und Erziehung», «Mission» sowie «Diakonisches Handeln». In ihnen sollen sich gesellschaftliche Verantwortung und öffentliche Präsenz von Kirche konkretisieren. Als Maßgebend für die Entscheidungen über die Prioritäten kirchlichen Handelns sind in dem Papier jeweils Kriterien und Leitfragen genannt.

So ist zu fragen, ob das Evangelium glaubwürdig und zeitgemäß bezeugt und die missionarische Wirksamkeit gefördert werde. Eine flächendeckende Grundversorgung solle erhalten gleichzeitig Innovationen ermöglicht werden. In allen Bereichen kirchlicher Arbeit sei die ehrenamtliche Mitarbeit auszubauen, zu fördern und zu qualifizieren, um  Professionalität zu gewährleisten. Die Effizienz und Effektivität kirchlicher Dienste und Angebote solle überprüft und durch den eigenverantwortlichen Umgang mit Haushaltsmitteln (Budgetierung) auf allen Ebenen, die Planungssicherheit erhöht werden. Bei allen Angeboten und Einrichtungen müsse dabei das evangelische Profil deutlich werden, damit sie als Aufgabe der Evangelischen Kirche wahrnehmbar seien, so das Papier.

Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen

Kleinteiligkeit kennzeichne die stabile Kirchlichkeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, so das Papier. Diese gelte es zu erhalten und durch Kooperationen zwischen benachbarten Kirchengemeinden/Kirchspielen sowie auch Kirchenkreisen «zu bereichern und zu entlasten». Die Zusammenführung von bisher selbständigen Kirchengemeinden sei dabei möglichst orts- und sachnah zu entscheiden. Das Papier empfiehlt dabei, dass die Größe von Kirchspielen bzw. Kirchengemeinden – wenn möglich – so bemessen sei, dass sie mindestens eine volle Pfarrstelle tragen würden. Ähnliches gelte auch für die Mittlere Ebene der Kirchenkreise. Dazu sei in Kassel ein Anfang gemacht worden, der in Hanau und Marburg fortgesetzt werden sollte. (29.11.2006)

2006-11-29 2836


Landeskirche stimmt Reformpapier zu: Kernbereiche definieren und Prioritäten setzen

 

Hofgeismar (medio). Nach intensiven Beratungen hat die Synode am heutigen Mittwochvormittag dem Abschlussbericht «Reformprozess der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck» einstimmig zugestimmt. Zugleich beauftragte die Landessynode den Rat der Kirche eine Lenkungsgruppe einzusetzen und den begonnenen Prozess unter den Maßgaben des Berichts fortzusetzen.

Der Abschlussbericht zum Reformprozess der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck definiert  fünf Kernbereiche kirchlichen Handelns, die die Grunddimensionen kirchlichen Lebens abbilden. Sie lauten: «Gottesdienst und Amtshandlungen», «Seelsorge», «Bildung und Erziehung», «Mission» sowie «Diakonisches Handeln». In ihnen sollen sich gesellschaftliche Verantwortung und öffentliche Präsenz von Kirche konkretisieren. Als Maßgebend für die Entscheidungen über die Prioritäten kirchlichen Handelns sind in dem Papier jeweils Kriterien und Leitfragen genannt.

So ist zu fragen, ob das Evangelium glaubwürdig und zeitgemäß bezeugt und die missionarische Wirksamkeit gefördert werde. Eine flächendeckende Grundversorgung solle erhalten gleichzeitig Innovationen ermöglicht werden. In allen Bereichen kirchlicher Arbeit sei die ehrenamtliche Mitarbeit auszubauen, zu fördern und zu qualifizieren, um  Professionalität zu gewährleisten. Die Effizienz und Effektivität kirchlicher Dienste und Angebote solle überprüft und durch den eigenverantwortlichen Umgang mit Haushaltsmitteln (Budgetierung) auf allen Ebenen, die Planungssicherheit erhöht werden. Bei allen Angeboten und Einrichtungen müsse dabei das evangelische Profil deutlich werden, damit sie als Aufgabe der Evangelischen Kirche wahrnehmbar seien, so das Papier.

Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen

Kleinteiligkeit kennzeichne die stabile Kirchlichkeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, so das Papier. Diese gelte es zu erhalten und durch Kooperationen zwischen benachbarten Kirchengemeinden/Kirchspielen sowie auch Kirchenkreisen «zu bereichern und zu entlasten». Die Zusammenführung von bisher selbständigen Kirchengemeinden sei dabei möglichst orts- und sachnah zu entscheiden. Das Papier empfiehlt dabei, dass die Größe von Kirchspielen bzw. Kirchengemeinden – wenn möglich – so bemessen sei, dass sie mindestens eine volle Pfarrstelle tragen würden. Ähnliches gelte auch für die Mittlere Ebene der Kirchenkreise. Dazu sei in Kassel ein Anfang gemacht worden, der in Hanau und Marburg fortgesetzt werden sollte. (29.11.2006)


arrow_forward Vorlage:

Die Vorlage des Rates der Landeskirche vom 11.9.2006 zur Herbsttagung der Landessynode finden Sie hier:

Mittwoch: Voten der Landessynode: Kindertagesstätten und Hospizarbeit unverzichtbar

Hofgeismar (medio). Die Landessynode ermutigt in ihrem ersten Votum die Kirchengemeinden und diakonischen Träger, auch weiterhin das unverzichtbare Angebot der Kindertageseinrichtungen aufrechtzuerhalten. Die Landessynode erwarte dabei «die uneingeschränkte Unterstützung des Landes und der Kommunen», so das Votum. Die derzeitigen Mindestvoraussetzungen für die Personalausstattung würden in einem deutlichen Missverhältnis zu den steigenden Erwartungen an die von Kindertageseinrichtungen zu leistenden Aufgaben stehen. Land und Kommunen könnten und müssten einen Rahmen schaffen, der es ermöglichen würde, den Anforderungen gerecht zu werden.

Plädoyer für flächendeckendes Netz an ambulanten Hospizen

In ihrem zweiten Votum würdigt die Landessynode die Arbeit der ambulanten Hospizdienste und der stationären Hospize als ein „aus dem christlichen Menschenbild sich ergebendes Gegenmodell zu jeglichen Bestrebungen einer sog. «aktiven Sterbehilfe». Sie ermutige und unterstütze Kirchengemeinden beim Aufbau eines flächendeckenden Netzes von ambulanten Hospizdiensten. Sie bedauere aber, dass die Krankenkassen ihre zur Verfügung stehenden Mittel für die ambulante Hospizarbeit nur zu 65 Prozent ausschütte. Darüber hinaus fordert die Landessynode in ihrem Votum, dass gesetzliche Voraussetzungen für eine Reduzierung des Eigenanteils stationärer Hospize an den Gesamtkosten von derzeit zehn Prozent auf fünf Prozent geschaffen würden. Ebenso müsse es zu einer Absenkung des Selbstkostenanteils, den die Gäste zu übernehmen hätten, kommen. Dies könne durch regelmäßig höhere Krankenversicherungszuschüsse und Investitionskostenzuschüsse des Landes gelingen. (29.11.2006)

2006-11-29 2844


Voten der Landessynode: Kindertagesstätten und Hospizarbeit unverzichtbar

 

Hofgeismar (medio). Die Landessynode ermutigt in ihrem ersten Votum die Kirchengemeinden und diakonischen Träger, auch weiterhin das unverzichtbare Angebot der Kindertageseinrichtungen aufrechtzuerhalten. Die Landessynode erwarte dabei «die uneingeschränkte Unterstützung des Landes und der Kommunen», so das Votum. Die derzeitigen Mindestvoraussetzungen für die Personalausstattung würden in einem deutlichen Missverhältnis zu den steigenden Erwartungen an die von Kindertageseinrichtungen zu leistenden Aufgaben stehen. Land und Kommunen könnten und müssten einen Rahmen schaffen, der es ermöglichen würde, den Anforderungen gerecht zu werden.

Plädoyer für flächendeckendes Netz an ambulanten Hospizen

In ihrem zweiten Votum würdigt die Landessynode die Arbeit der ambulanten Hospizdienste und der stationären Hospize als ein „aus dem christlichen Menschenbild sich ergebendes Gegenmodell zu jeglichen Bestrebungen einer sog. «aktiven Sterbehilfe». Sie ermutige und unterstütze Kirchengemeinden beim Aufbau eines flächendeckenden Netzes von ambulanten Hospizdiensten. Sie bedauere aber, dass die Krankenkassen ihre zur Verfügung stehenden Mittel für die ambulante Hospizarbeit nur zu 65 Prozent ausschütte. Darüber hinaus fordert die Landessynode in ihrem Votum, dass gesetzliche Voraussetzungen für eine Reduzierung des Eigenanteils stationärer Hospize an den Gesamtkosten von derzeit zehn Prozent auf fünf Prozent geschaffen würden. Ebenso müsse es zu einer Absenkung des Selbstkostenanteils, den die Gäste zu übernehmen hätten, kommen. Dies könne durch regelmäßig höhere Krankenversicherungszuschüsse und Investitionskostenzuschüsse des Landes gelingen. (29.11.2006)


Mittwoch: Kirchenpräsident Steinacker betont auf der Synode von Kurhessen-Waldeck neue Qualität der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Wahrnehmung

Hofgeismar (medio). Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Prof. Dr. Peter Steinacker, hat in einem Grußwort vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am heutigen Mittwochnachmittag von einem weiteren «historischen Datum» gesprochen. Mit Freude sei er nach Hofgeismar gekommen und erwiedere damit den Besuch von Bischof Prof. Dr. Martin Hein auf der Kirchensynode der EKHN vergangene Woche in Frankfurt. Alte unbewusste Bilder voneinander seien abgelöst worden, die gegenseitige Wahrnehmung habe eine neue Qualität erreicht.

Wir dokumentieren das Grußwort von Kirchenpräsident Peter Steinacker im Wortlaut:

«Frau Präses Heinemann, Herr Bischof Hein, hohe Synode!

haben sie herzlichen Dank für die Einladung, zur Herbsttagung Ihrer Kirchensynode nach Hofgeismar zu kommen. Ich bin gerne gekommen und erwidere damit mit großer Freude den Besuch von Ihnen, Herr Bischof, bei unserer Synode in der vergangenen Woche. Sie haben sich sogar die Zeit genommen, einen ganzen Vormittag unseren Verhandlungen zu folgen, was ich aus Termingründen bei Ihrer Synode nicht nachmachen kann. Unsere Synode hat Sie herzlich empfangen und mir aufgetragen, Sie, und die versammelte Synode, besonders natürlich Frau Präses Heinemann zu grüßen.
 
Sie haben Ihren Besuch als historisches Datum bezeichnet und ich empfinde meinen heutigen bei Ihnen ebenso. Zwar hat es synodale Kontakte gegeben, aber noch nie haben die jeweiligen Leitenden Geistlichen ein Grußwort auf den Synoden gesprochen. Das war vielleicht in der Vergangenheit auch gar nicht wichtig, haben unsere Kirchen in früheren Zeiten doch wesentlich sich nur um ihr eigenes Profil gekümmert - und sich dabei beruhigt. So hat sich in unser Unterbewusstsein ein Bild der anderen Kirche, ihres Lebensraumes und Lebenswelt abgesenkt, das eine vorsichtige Beziehung zueinander als gerechtfertigt erscheinen lassen konnte.

2006-11-30 2825

Gleiche Herausforderungen – Gemeinsame Geschichte
Kirchenpräsident Steinacker betont auf der Synode von Kurhessen-Waldeck neue Qualität der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Wahrnehmung

 

Hofgeismar (medio). Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Prof. Dr. Peter Steinacker, hat in einem Grußwort vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am heutigen Mittwochnachmittag von einem weiteren «historischen Datum» gesprochen. Mit Freude sei er nach Hofgeismar gekommen und erwiedere damit den Besuch von Bischof Prof. Dr. Martin Hein auf der Kirchensynode der EKHN vergangene Woche in Frankfurt. Alte unbewusste Bilder voneinander seien abgelöst worden, die gegenseitige Wahrnehmung habe eine neue Qualität erreicht.

Wir dokumentieren das Grußwort von Kirchenpräsident Peter Steinacker im Wortlaut:

«Frau Präses Heinemann, Herr Bischof Hein, hohe Synode!

haben sie herzlichen Dank für die Einladung, zur Herbsttagung Ihrer Kirchensynode nach Hofgeismar zu kommen. Ich bin gerne gekommen und erwidere damit mit großer Freude den Besuch von Ihnen, Herr Bischof, bei unserer Synode in der vergangenen Woche. Sie haben sich sogar die Zeit genommen, einen ganzen Vormittag unseren Verhandlungen zu folgen, was ich aus Termingründen bei Ihrer Synode nicht nachmachen kann. Unsere Synode hat Sie herzlich empfangen und mir aufgetragen, Sie, und die versammelte Synode, besonders natürlich Frau Präses Heinemann zu grüßen.
 
Sie haben Ihren Besuch als historisches Datum bezeichnet und ich empfinde meinen heutigen bei Ihnen ebenso. Zwar hat es synodale Kontakte gegeben, aber noch nie haben die jeweiligen Leitenden Geistlichen ein Grußwort auf den Synoden gesprochen. Das war vielleicht in der Vergangenheit auch gar nicht wichtig, haben unsere Kirchen in früheren Zeiten doch wesentlich sich nur um ihr eigenes Profil gekümmert - und sich dabei beruhigt. So hat sich in unser Unterbewusstsein ein Bild der anderen Kirche, ihres Lebensraumes und Lebenswelt abgesenkt, das eine vorsichtige Beziehung zueinander als gerechtfertigt erscheinen lassen konnte.

Frau Präses Heinemann hat diese Bilder bei der Verabschiedung Ihres früheren Vizepräsidenten mit launigenWorten noch einmal aufleben lassen. Aber sie war ihrerseits vorsichtig  genug, diese Bilder in die Worte des scheidenden Vizepräsidenten zu kleiden, also eine eigene Differenzierung davon anzudeuten, jedenfalls dies als solche verstehen zu sollen. Was ich auch gemacht habe, denn wir Hessen - Nassauer können über uns selber auch lachen, was unser Selbstbewusstsein nicht schmälert.
 
Aber es hat sich gezeigt, dass diese tradierten Bilder schon lange nicht mehr stimmen, wenn sie es denn je taten. Kurhessen-Waldeck ist nicht nur Nord- und Osthessen, sondern reicht tief ins Rhein - Main Gebiet hinein. Und die EKHN ist nicht nur eine Großstadt- Kirche, die im Süden Hessens liegt, sondern sie reicht tief ins Marburger und Biedenkopfer Hinterland hinein, Frankenberg und Fritzlar sind nicht weit. Die EKHN ist aufs Ganze der Fläche gesehen eine wesentlich ländliche Kirche. Unsere beiden Kirchen liegen im wirtschaftlichen und kulturellen Sog der pulsierenden Rhein-Main Region, auf deren gesellschaftlichen und religiösen Situation wir beide uns so einzustellen haben, dass die Dörfer und die ländlichen Gebiete nicht zu kurz kommen; sondern auch gepflegt werden.

So stehen unsere Kirchen vor gleichen Herausforderungen und um die zu bestehen hilft uns die Beziehung auf unsere gemeinsame Geschichte: Als Landgraf Philipp 1526 eine Landessynode nach Homburg an der Efze einberief, gründete er damit die Evangelische Kirche in Hessen. Die Beschlüsse der Synode und die Ziegenhainer Zuchtordnung bildeten die ersten theologischen Grundlagen für das evangelische Gemeindeleben in Hessen. Auf die Liberalität des Landgrafen gegenüber den Täufern und anderen sind wir gemeinsam noch heute stolz. Es prägt uns bis heute, dass Phillip sich standhaft weigerte, Luthers Drängen auf Verfolgung und Tötung Andersgläubiger nachzukommen. Liberalität und Festigkeit im Glauben sind keine Gegensätze.  Schon lange gab es natürlich Kontakte und Verbindungen zwischen unseren Kirchen. Als ich 1993 in mein Amt als Kirchenpräsident  der EKHN eingeführt wurde, hatten wir schon lange den gemeinsamen Beauftragten bei der Landesregierung, einmal im Jahr trafen wir uns mit den katholischen Bistümern zur sogenannten HeKiLeiKo, und einmal im Jahr trafen wir uns bilateral zur «Marburger Konferenz». Aber die Atmosphäre unserer Treffen war seltsam distanziert, richtige Offenheit war nicht zu spären. Das ist völlig anders geworden. Auf der Marburger Konferenz, die inzwischen zweimal im Jahr stattfindet werden mit einer Offenheit und vollem gegenseitigen Vertrauen alle Probleme, Perspektiven und Vorhaben besprochen, die ihresgleichen in der EKD suchen, wie Bischof Hein in unserer Synode ausführte. Nur so macht Zusammenarbeit Sinn.

Warum hat sich das geändert? Ein wichtiges Datum ist der Kirchentag 2001 in Frankfurt. Wir Hessen - Nassauer wollten den Kirchentag nicht alleine gestalten und waren stolz und froh, dass Ihre Kirche unsere Einladung zur Mitwirkung an der Ausrichtung des Kirchentages so freudig angenommen  und sich so engagiert hat, wie sie es getan haben. Das Philippsjahr 2004 haben wir gemeinsam ausgerichtet und gerade haben der Bischof und ich gemeinsam in Kassel das Elisabethjahr 2007 eröffnet. Und nun vor allem: Auf den Frühjahrstagungen haben beide Synoden zeit- und wortgleich ein eindeutiges Votum zur weiteren Zusammenarbeit beschlossen, das wir nun mit den Besuchen als äußerlichem Zeichen und den Projekten zur Kooperation und den Prüfaufträgen inhaltlich umsetzen wollen. Wenn man überlegt, auf wie vielen Feldern unsere Kirchen schon jetzt zusammen arbeiten, so ist das, was die gemeinsame Arbeitsgruppe erarbeitet hat, konsequent  und folgerichtig. Denn was uns verbindet ist so klargeworden, dass uns die geistliche Kraft zugewachsen ist, unsere unbewussten Bilder von- und übereinander in die Helle des theologischen Bewusstseins zu holen und ihre Richtigkeit zu überprüfen. Gemeinsamkeit und Identität gehören zusammen, wenn das theologische Bild von der «versöhnten Verschiedenheit» keine Farce sein soll.

Ich bin nach Hofgeismar nicht in unvertrautes Land gekommen - wie oft war ich hier auf  Akademie - Tagungen, mit dem Kirchentag, zu gemeinsamen Sitzungen, Gesprächen und mit Ihrer theologischen Kammer. Aber meine Vertrautheit mit Ihrer Kirche reicht noch viel tiefer. Als ich mit dem Theologiestudium anfing wohnte meine Familie in Frankfurt - Seckbach. Hätten wir ca. zwei Kilometer weiter östlich in Bergen - Enkheim gewohnt, hätte ich auf Ihrer Liste gestanden. Mein Vikariat habe ich in Marburg - Marbach gemacht, ich habe also meine ersten geistlichen Schritte mit der Kurhessischen Agende begonnen. Und seit 26 Jahren lehre ich an der Philippsuniversität in Marburg und bin sicher, dass ich auf diese Weise zumindest einige kurhessische Pfarrerinnen und Pfarrer theologisch mitgeprägt habe. Die EKHN ist dazu bereit, die Nähe ihres Kirchenpräsidenten zur Kurhessischen Kirche in Gemeinsamkeit und Kooperation umzusetzen. Dabei vertrauen wir auf Gottes Barmherzigkeit und darauf, dass nicht wir es sind, die Kirche erhalten, sondern Er allein. Möge Er unser Vorhaben segnen. »

Hofgeismar, 29. November 2006


Mittwoch: Synode beschließt verstärkte Kooperation mit EKHN

Hofgeismar (medio). Mit einer überwältigenden Mehrheit bei nur einer Enthaltung hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck einer verstärkten Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zugestimmt. Die Kirchensynode der EKHN hatte in der vergangenen Woche in Frankfurt am Main ebenfalls ein Votum zur verstärkten Kooperation beider Landeskirchen abgegeben.

Jetzt soll eine Lenkungsgruppe eingerichtet werden, die weitere Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit eruiert und den jeweiligen Synoden vorstellen wird. Die hochrangig besetzte Lenkungsgruppe wird sich zunächst mit den Themenbereichen Mission und Ökumene, Akademiearbeit, Religionspädagogik sowie der Theologischen Ausbildung beschäftigen. Später sollen die Aufgabenfelder Öffentlichkeitsarbeit, Jugendarbeit und Prädikantenausbildung hinzu kommen. (29.11.2006)

2006-11-29 2846


Synode beschließt verstärkte Kooperation mit EKHN

 

Hofgeismar (medio). Mit einer überwältigenden Mehrheit bei nur einer Enthaltung hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck einer verstärkten Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zugestimmt. Die Kirchensynode der EKHN hatte in der vergangenen Woche in Frankfurt am Main ebenfalls ein Votum zur verstärkten Kooperation beider Landeskirchen abgegeben.

Jetzt soll eine Lenkungsgruppe eingerichtet werden, die weitere Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit eruiert und den jeweiligen Synoden vorstellen wird. Die hochrangig besetzte Lenkungsgruppe wird sich zunächst mit den Themenbereichen Mission und Ökumene, Akademiearbeit, Religionspädagogik sowie der Theologischen Ausbildung beschäftigen. Später sollen die Aufgabenfelder Öffentlichkeitsarbeit, Jugendarbeit und Prädikantenausbildung hinzu kommen. (29.11.2006)