Partnerschaften: Partnerschaft mit der Evangelisch Lutherischen Kirche im südlichen Afrika

Die «Evangelical Lutheran Church in Southern Africa» als Partnerkirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist über das ganze Land verteilt. Die Evangelisch Lutherische Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) ist mit ihren etwa 615.000 Mitgliedern bei weitem die größte der ev.-lutherischen Kirchen Südafrikas. Sie ist die traditionell «schwarze» Kirche, die aus den missionarischen Einsätzen der lutherischen Missionen aus Amerika, Skandinavien und Deutschland entstanden ist. Nach dem 2. Weltkrieg ist der Drang nach Unabhängigkeit unter den Südafrikanern immer stärker geworden und somit ist der Einfluss der Europäer immer weiter geschrumpft.

Zuerst haben die Gemeinden in den jeweiligen Missionsgebieten Synoden gegründet. Dann haben sich 1975 vier Synoden zur ELCSA zusammengetan, wobei aus den Synoden Diözesen (mit jeweils eigenem Bischof) wurden. Inzwischen hat die ELCSA 7 Diözesen. ELCSA hat heute 1612 Gemeinden und Predigtstellen die über Südafrika, Botswana und Swaziland verteilt sind. Die Gemeinden werden von 484 Pastoren und 27 Evangelisten betreut.

Die ELCSA ist seit langem schon Mitglied der Lutherischen Gemeinschaft im südlichen Afrika (LUCSA), des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC).

Ein Partnerschaftsvertrag mit der Landeskirche besteht seit 1984. Außerdem gibt es Partnerschaften zwischen dem Kirchenkreis Frankenberg und Borwa I, dem Kirchenkreis Hanau-Stadt und Madikwe und dem Kirchenkreis Marburg-Stadt und Moretele.

Statistische Zahlen

Gemeindegliederzahl: 173.881
Gemeinden: 277
Pfarrerinnen und Pfarrer/ Diakone/ Evangelisten: 126

Wichtige Strukturen

Die Western Diocese hat etwa 150.000 Gemeindemitglieder und wird unter Vorsitz des Bischofs von der Synode (Diocesan Synod) geleitet. Zwischen den Synoden übernimmt das «Diocesan Council» die Leitungsfunktion. Es besteht aus den Dekanen der Kirchenkreise, einem Laienmitglied aus jedem Kirchen-kreis, zwei Vertretern der Pfarrerschaft, dem Schatzmeister, dem Kirchensekretär und dem Bischof und trifft sich mindestens 3x jährlich. Tagt das «Diocesan Council» nicht, übernimmt das «Executive Committee» (bestehend aus Bischof, Kirchensekretär, Schatzmeister und einem Laienmitglied des «Diocesan Council») die Verantwortung. Der Bischof ist Repräsentant der Kirche. Ihm stehen der Kirchensekretär und der Schatzmeister als ausführende Beamte («Executive Officers») zur Seite.

Bischof: Rev. Marcus Ditlhale
Stellvertr. Bischof Rev. L. J. Selwane
Schatzmeister: Rev. Kubu

Die Leitung der Kirchenkreise liegt in den Händen der Dekane gemeinsam mit den «Cicuit Meetings», den Kirchenkreissynoden, die 1x jährlich tagen. Das Circuit  Council (Vorstand) leitet die Amtsgeschäfte mit einem «Executive Commitee» für dringende Angelegenheiten.
Parishes (Kirchspiele) und Congregations (Gemeinden). Es gibt 86 «parishes» in der Western Diocese, geleitet von Pfarrern und dem «Parish Council»; der Vorstand der einzelnen Gemeinden (Congregations) wird vom «Congregatinal Council» geleitet.

Dekanate der 7 Kirchenkreise (circuits) der Westdiözese:

1. Moretele Circuit
2. Madikwe Circuit
3. Borwa I
4. Borwa II
5. Kgetleng
6. Odi
7. Tlhabane

Leitung der «Evangelical Lutheran Church in Southern Africa»

The Presiding Bishop: The Rt. Rev. Bishop JM Ramashapa
Generalsekretär: Rev. FC Bell 

Das Hauptbüro der ELCSA ist im lutherischen Zentrum in Bonaero Park, Kempton Park, bei Johannesburg untergebracht.

Lutheran Centre, 24 Geldenhuys St, Bonaero Park, Kempton Park
Anschrift: P.O.Box 7231, Bonaero Park, 1622
Tel. +27-11-973-1853/4/5
Fax. +27-11-395-1888

Leitung der Partnerdiözese «Western Diocese» (West-Diözese)

Bishop Marcus Dithlale
Stellvertr. Bischof: Rev. L.J.Selwane
Schatzmeister (Treasurer) Rev. E. Kubu

Site 2864, Thlabane Township, 0305
P.O.Box 536, Rustenburg, 0300
Tel./Fax +27-14-565-6556/-4595
Email: elcsawd@telkomsa.net

Besondere Einrichtungen der Kirche

Grundschule auf der ehemaligen Missionsschule Schaumburg bei Brits Kindergartenprogramm (BfdW) / Kindernothilfe (16 Kindergärten)

Education fund (Ausbildungshilfe)

Förderung des Luhurutshe Hospitals (bei Zeerust)

Oberschule in Bethel (bei Coligny)

Tlhabane Conference Centres (seit 1991) Entwicklung zur Akademie

Theologisches Ausbildungsseminar der Gesamt-ELCSA in «Marang» (bei Tlhabane/ Rustenburg)


 

Geschichte der Kirche

(bezogen auf die Western Diocese/ Südafrika)

Die «Evangelical Lutheran Church of Southern Africa - Western Diocese» liegt in Westtransvaal und dem Nordkap und hat ihren Ursprung in der Arbeit der Hermannsburger Mission.

1734

betritt der erste deutsche Missionar das Land und gründet nach Herrnhuter Muster den Ort Gnadenthal. Die London Mission Society (LMS), die Rheinische Missionsgesellschaft sowie das Berliner Missionswerk beginnen mit Missionsarbeit.

1854

Ankunft der ersten Hermannsburger Missionare, Arbeit unter den Tswanas erst ab 1857.

1912

Gründung der «Co-operating Luth.Missions in Natal» (=CLM), der die Hermannsburger Mission 1938 beitritt.

1966

Gründung der Dachorganisation der luth. Kirchen Südafrikas (=Federation of Lutheran Churches) und schließlich Gründung der ELCSA 1975 aus den 4 Regionalkirchen.

seit 1981

gibt es ein Rahmenabkommen zwischen der ELCSA und dem ELM und seiner Trägerkirchen

seit 1990

Gründung der Dachorganisation LUCSA (=Luth.Communion in Southern Africa)

 

Landesinformation zur Republik Südafrika

Lage

Südspitze des afrikanischen Kontinents, Grenzen zu Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Swasiland und Lesotho

Größe

1,22 Mio. km² (3,4 x die Fläche Deutschlands)

Klima

subtropisch bis mediteran

Landessprachen

Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga

Bevölkerung

43,6 Mio Einwohner (in 2050 werden ca 32,5 Mio erwartet), Bevölkerungsdichte: 38 Einw./km²

Ethnische Zusammensetzung

75,2% Schwarze; 13,6% Weiße; 8,6% Coloureds; 2,6% Inder

Religionen

68% Christen; 2% Muslime; 1,5% Hindus, 28,5% indigene und animist.

Währung

Südafrikanischer Rand (1 ZAR = 0,10 € / 1 € =9,67 ZAR,Stand Juni 07)

Staatsform

Republik / Regierungsform: Präsidialdemokratie mit föderativen Elementen, Staats-und Regierungsoberhaupt seit 1999: Thabo Mbeki

Arbeitslosigkeit

28% (2004)

Bruttosozialprodukt

2750 US$ je Einwohner

Alphabetisierungsrate

79% der Erwachsenen

Kindersterblichkeit

86 v.1000 Jungen/81 v.1000 Mädchen

Lebenserwartung

Männer 48,8 J / Frauen 52,6 J

HIV / Aids

20% der Erwachsenen sind infiziert


 

Geschichte der Republik Südafrika

40.000 v. Chr.

Kleine Gruppen der Khoisan als Jäger und Sammler.

20.000 - 5000 v. Chr.

Nomadisierende Khoi Khoi-Stämme betreiben Rinderzucht und Ackerbau in den fruchtbaren Gegenden. Reste steinzeitlichen Lebens sind nachweisbar. Wegen mangelnder schriftlicher Quellen und der stark instrumentalisierten Erforschung der Geschichte der indigenen Völker Südafrikas gibt es kaum verlässliche Aussagen über deren Einwanderung.

1600 v. Chr.

Einwanderung bantusprechender Völker aus Zentralafrika. Gründung hochentwickelter Gesellschaften, Entstehung der Königreiche der Zulu und Swasi im Nordosten und Ansiedlung der Xhosa im Südosten.

1488

Beginn der Zeit europäischer Entdecker mit B. Diaz und 1498 Vasco da Gama auf dem Seeweg nach Indien.

1652

Kolonialzeit; Jan v. Riebeeck gründet Kapstadt als niederländische Siedlung.

1657

Einwanderer aus den Niederlanden gründen Farmen und verdrängen die Buschleute nach Norden. Sklaven werden importiert.

ab 1800

Besetzung durch die Briten im Zuge der napoleonischen Kriege, 1815-1838 britische Kolonie, in Folge der Abschaffung der Apartheid Burenkriege (1834), die Buren wandern im «Großen Treck» (1835-41) nach Norden aus. Entscheidungsschlacht am «blood river» (1838) gegen Dingane.

1852

Landaufteilung unter Briten und Buren bei Beibehaltung Britischer Dominanz. Anerkennung der Südafr.Republik. Fortwährende Unterwerfung der Bantu-Völker.

1910

Als unabhängige Dominion des britischen Commonwealth entsteht die Südafrikanische Union. Apartheidsdenken und Apartheidspolitik manifestiert sich zunehmend.

1948

Bis 1948 kämpfen zwei politische Lager um die Vorherrschaft (South African Party = SAP und die National Party =NP), ab 1948 ist die National Party am Ruder und verstärkt die Rassentrennungspolitik. Durch die Installation sogenannter «Homelands» für Schwarze werden diese zu Ausländern im eigenen Land, da sie in den übrigen Gebieten kein Daueraufenthaltsrecht genießen.

1960-1990

Die Massaker von Sharpeville (1960) und Soweto (1976) werden zum Symbol der blutigsten Auseinandersetzungen und Brutalität des Apartheidregimes, dessen Sicherheitsapparat unter John Vorster (1966-1978) ausgebaut wird. Bei wachsendem außenpolitischen Druck gerät die süd- afrikanische Regierung weiter in Isolation und verhängt den Ausnahmezustand (1985-1990). Der Widerstand im In- und Ausland droht auch die schwarze Bevölkerung in verschiedene politische Lager zu spalten. Erst die Regierung De Kleerks (1989-1994) und endgültig die Freilassung Mandelas im Febr.1990 bringen einen friedlichen Wandel und die Abschaffung der Apartheid 1994 wird Nelson Mandela in den ersten freien Wahlen Südafrikas Präsident und schafft es, ein versöhnendes Zusammenwirken aller Bevölkerungsgruppen anzustoßen. Ein dunkles Kapitel von Vertreibung, Kolonialismus und Apartheid ist für die schwarze Bevölkerung am Kap zu Ende gegangen.

1998

Berühmte Funde und Felszeichen menschlicher Herkunft (zuletzt 1998 «little foot Skelett) lassen menschliches Leben bis in die früheste Vorgeschichte zurückverfolgen (2,5 Mill. Jahre).

 

Politische und soziale Situation

Nach beinahe bürgerkriegsähnlichen Machtkämpfen zwischen dem Xhosadominierten «ANC» und der Zulu-Partei «Inkatha» erhält Südafrika mit den ersten freien Wahlen 1994 eine neue Verfassung und mit dem Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela den ersten schwarzen Präsidenten, der bis 1999 amtierte. Sein Nachfolger Thabo Mbeki schafft die Homelands ab und gliedert das Land neu in neun Provinzen. Die Wahrheits- und Versöhnungskommission arbeitet seither die Verbrechen auf, die im Namen der Apartheid begangen wurden.

Eine immer selbstbewusster werdende bunte Nation («Rainbow-Nation») nimmt am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungsprozess aktiv teil, strebt der Gastgeberrolle in der Fußballweltmeisterschaft 2010 entgegen und sieht sich in Vorreiterrolle der positiven Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent. Probleme wie die Regelung der Landrechte, Arbeitslosigkeit, Wohnungs- und Infrastrukturprobleme werden von dem vorherrschenden Afrika-Problem des 21. Jahrhunderts, nämlich HIV Aids, übertroffen. Dies ist bei allem positiven Wandel die größte Last auf den Schultern der überwiegend schwarzen Bevölkerung.


 

Internetseiten mit weiterführenden Informationen

Informationen des Auswärtigen Amtes
www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Suedafrika.html

 

Quelle der Texte: Referent für die landeskirchlichen Partnerschaften der EKKW, Pfr. Bernd Müller, Tel. 0561-9378-388 bzw. 385, Fax -417, Mail: Bernd.Mueller@ekkw.de

2020-08-18 31201


Partnerschaft mit der Evangelisch Lutherischen Kirche im südlichen Afrika

Die «Evangelical Lutheran Church in Southern Africa» als Partnerkirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist über das ganze Land verteilt. Die Evangelisch Lutherische Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) ist mit ihren etwa 615.000 Mitgliedern bei weitem die größte der ev.-lutherischen Kirchen Südafrikas. Sie ist die traditionell «schwarze» Kirche, die aus den missionarischen Einsätzen der lutherischen Missionen aus Amerika, Skandinavien und Deutschland entstanden ist. Nach dem 2. Weltkrieg ist der Drang nach Unabhängigkeit unter den Südafrikanern immer stärker geworden und somit ist der Einfluss der Europäer immer weiter geschrumpft.

Zuerst haben die Gemeinden in den jeweiligen Missionsgebieten Synoden gegründet. Dann haben sich 1975 vier Synoden zur ELCSA zusammengetan, wobei aus den Synoden Diözesen (mit jeweils eigenem Bischof) wurden. Inzwischen hat die ELCSA 7 Diözesen. ELCSA hat heute 1612 Gemeinden und Predigtstellen die über Südafrika, Botswana und Swaziland verteilt sind. Die Gemeinden werden von 484 Pastoren und 27 Evangelisten betreut.

Die ELCSA ist seit langem schon Mitglied der Lutherischen Gemeinschaft im südlichen Afrika (LUCSA), des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC).

Ein Partnerschaftsvertrag mit der Landeskirche besteht seit 1984. Außerdem gibt es Partnerschaften zwischen dem Kirchenkreis Frankenberg und Borwa I, dem Kirchenkreis Hanau-Stadt und Madikwe und dem Kirchenkreis Marburg-Stadt und Moretele.

Statistische Zahlen

Gemeindegliederzahl: 173.881
Gemeinden: 277
Pfarrerinnen und Pfarrer/ Diakone/ Evangelisten: 126

Wichtige Strukturen

Die Western Diocese hat etwa 150.000 Gemeindemitglieder und wird unter Vorsitz des Bischofs von der Synode (Diocesan Synod) geleitet. Zwischen den Synoden übernimmt das «Diocesan Council» die Leitungsfunktion. Es besteht aus den Dekanen der Kirchenkreise, einem Laienmitglied aus jedem Kirchen-kreis, zwei Vertretern der Pfarrerschaft, dem Schatzmeister, dem Kirchensekretär und dem Bischof und trifft sich mindestens 3x jährlich. Tagt das «Diocesan Council» nicht, übernimmt das «Executive Committee» (bestehend aus Bischof, Kirchensekretär, Schatzmeister und einem Laienmitglied des «Diocesan Council») die Verantwortung. Der Bischof ist Repräsentant der Kirche. Ihm stehen der Kirchensekretär und der Schatzmeister als ausführende Beamte («Executive Officers») zur Seite.

Bischof: Rev. Marcus Ditlhale
Stellvertr. Bischof Rev. L. J. Selwane
Schatzmeister: Rev. Kubu

Die Leitung der Kirchenkreise liegt in den Händen der Dekane gemeinsam mit den «Cicuit Meetings», den Kirchenkreissynoden, die 1x jährlich tagen. Das Circuit  Council (Vorstand) leitet die Amtsgeschäfte mit einem «Executive Commitee» für dringende Angelegenheiten.
Parishes (Kirchspiele) und Congregations (Gemeinden). Es gibt 86 «parishes» in der Western Diocese, geleitet von Pfarrern und dem «Parish Council»; der Vorstand der einzelnen Gemeinden (Congregations) wird vom «Congregatinal Council» geleitet.

Dekanate der 7 Kirchenkreise (circuits) der Westdiözese:

1. Moretele Circuit
2. Madikwe Circuit
3. Borwa I
4. Borwa II
5. Kgetleng
6. Odi
7. Tlhabane

Leitung der «Evangelical Lutheran Church in Southern Africa»

The Presiding Bishop: The Rt. Rev. Bishop JM Ramashapa
Generalsekretär: Rev. FC Bell 

Das Hauptbüro der ELCSA ist im lutherischen Zentrum in Bonaero Park, Kempton Park, bei Johannesburg untergebracht.

Lutheran Centre, 24 Geldenhuys St, Bonaero Park, Kempton Park
Anschrift: P.O.Box 7231, Bonaero Park, 1622
Tel. +27-11-973-1853/4/5
Fax. +27-11-395-1888

Leitung der Partnerdiözese «Western Diocese» (West-Diözese)

Bishop Marcus Dithlale
Stellvertr. Bischof: Rev. L.J.Selwane
Schatzmeister (Treasurer) Rev. E. Kubu

Site 2864, Thlabane Township, 0305
P.O.Box 536, Rustenburg, 0300
Tel./Fax +27-14-565-6556/-4595
Email: elcsawd@telkomsa.net

Besondere Einrichtungen der Kirche

Grundschule auf der ehemaligen Missionsschule Schaumburg bei Brits Kindergartenprogramm (BfdW) / Kindernothilfe (16 Kindergärten)

Education fund (Ausbildungshilfe)

Förderung des Luhurutshe Hospitals (bei Zeerust)

Oberschule in Bethel (bei Coligny)

Tlhabane Conference Centres (seit 1991) Entwicklung zur Akademie

Theologisches Ausbildungsseminar der Gesamt-ELCSA in «Marang» (bei Tlhabane/ Rustenburg)


 

Geschichte der Kirche

(bezogen auf die Western Diocese/ Südafrika)

Die «Evangelical Lutheran Church of Southern Africa - Western Diocese» liegt in Westtransvaal und dem Nordkap und hat ihren Ursprung in der Arbeit der Hermannsburger Mission.

1734

betritt der erste deutsche Missionar das Land und gründet nach Herrnhuter Muster den Ort Gnadenthal. Die London Mission Society (LMS), die Rheinische Missionsgesellschaft sowie das Berliner Missionswerk beginnen mit Missionsarbeit.

1854

Ankunft der ersten Hermannsburger Missionare, Arbeit unter den Tswanas erst ab 1857.

1912

Gründung der «Co-operating Luth.Missions in Natal» (=CLM), der die Hermannsburger Mission 1938 beitritt.

1966

Gründung der Dachorganisation der luth. Kirchen Südafrikas (=Federation of Lutheran Churches) und schließlich Gründung der ELCSA 1975 aus den 4 Regionalkirchen.

seit 1981

gibt es ein Rahmenabkommen zwischen der ELCSA und dem ELM und seiner Trägerkirchen

seit 1990

Gründung der Dachorganisation LUCSA (=Luth.Communion in Southern Africa)

 

Landesinformation zur Republik Südafrika

Lage

Südspitze des afrikanischen Kontinents, Grenzen zu Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Swasiland und Lesotho

Größe

1,22 Mio. km² (3,4 x die Fläche Deutschlands)

Klima

subtropisch bis mediteran

Landessprachen

Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga

Bevölkerung

43,6 Mio Einwohner (in 2050 werden ca 32,5 Mio erwartet), Bevölkerungsdichte: 38 Einw./km²

Ethnische Zusammensetzung

75,2% Schwarze; 13,6% Weiße; 8,6% Coloureds; 2,6% Inder

Religionen

68% Christen; 2% Muslime; 1,5% Hindus, 28,5% indigene und animist.

Währung

Südafrikanischer Rand (1 ZAR = 0,10 € / 1 € =9,67 ZAR,Stand Juni 07)

Staatsform

Republik / Regierungsform: Präsidialdemokratie mit föderativen Elementen, Staats-und Regierungsoberhaupt seit 1999: Thabo Mbeki

Arbeitslosigkeit

28% (2004)

Bruttosozialprodukt

2750 US$ je Einwohner

Alphabetisierungsrate

79% der Erwachsenen

Kindersterblichkeit

86 v.1000 Jungen/81 v.1000 Mädchen

Lebenserwartung

Männer 48,8 J / Frauen 52,6 J

HIV / Aids

20% der Erwachsenen sind infiziert


 

Geschichte der Republik Südafrika

40.000 v. Chr.

Kleine Gruppen der Khoisan als Jäger und Sammler.

20.000 - 5000 v. Chr.

Nomadisierende Khoi Khoi-Stämme betreiben Rinderzucht und Ackerbau in den fruchtbaren Gegenden. Reste steinzeitlichen Lebens sind nachweisbar. Wegen mangelnder schriftlicher Quellen und der stark instrumentalisierten Erforschung der Geschichte der indigenen Völker Südafrikas gibt es kaum verlässliche Aussagen über deren Einwanderung.

1600 v. Chr.

Einwanderung bantusprechender Völker aus Zentralafrika. Gründung hochentwickelter Gesellschaften, Entstehung der Königreiche der Zulu und Swasi im Nordosten und Ansiedlung der Xhosa im Südosten.

1488

Beginn der Zeit europäischer Entdecker mit B. Diaz und 1498 Vasco da Gama auf dem Seeweg nach Indien.

1652

Kolonialzeit; Jan v. Riebeeck gründet Kapstadt als niederländische Siedlung.

1657

Einwanderer aus den Niederlanden gründen Farmen und verdrängen die Buschleute nach Norden. Sklaven werden importiert.

ab 1800

Besetzung durch die Briten im Zuge der napoleonischen Kriege, 1815-1838 britische Kolonie, in Folge der Abschaffung der Apartheid Burenkriege (1834), die Buren wandern im «Großen Treck» (1835-41) nach Norden aus. Entscheidungsschlacht am «blood river» (1838) gegen Dingane.

1852

Landaufteilung unter Briten und Buren bei Beibehaltung Britischer Dominanz. Anerkennung der Südafr.Republik. Fortwährende Unterwerfung der Bantu-Völker.

1910

Als unabhängige Dominion des britischen Commonwealth entsteht die Südafrikanische Union. Apartheidsdenken und Apartheidspolitik manifestiert sich zunehmend.

1948

Bis 1948 kämpfen zwei politische Lager um die Vorherrschaft (South African Party = SAP und die National Party =NP), ab 1948 ist die National Party am Ruder und verstärkt die Rassentrennungspolitik. Durch die Installation sogenannter «Homelands» für Schwarze werden diese zu Ausländern im eigenen Land, da sie in den übrigen Gebieten kein Daueraufenthaltsrecht genießen.

1960-1990

Die Massaker von Sharpeville (1960) und Soweto (1976) werden zum Symbol der blutigsten Auseinandersetzungen und Brutalität des Apartheidregimes, dessen Sicherheitsapparat unter John Vorster (1966-1978) ausgebaut wird. Bei wachsendem außenpolitischen Druck gerät die süd- afrikanische Regierung weiter in Isolation und verhängt den Ausnahmezustand (1985-1990). Der Widerstand im In- und Ausland droht auch die schwarze Bevölkerung in verschiedene politische Lager zu spalten. Erst die Regierung De Kleerks (1989-1994) und endgültig die Freilassung Mandelas im Febr.1990 bringen einen friedlichen Wandel und die Abschaffung der Apartheid 1994 wird Nelson Mandela in den ersten freien Wahlen Südafrikas Präsident und schafft es, ein versöhnendes Zusammenwirken aller Bevölkerungsgruppen anzustoßen. Ein dunkles Kapitel von Vertreibung, Kolonialismus und Apartheid ist für die schwarze Bevölkerung am Kap zu Ende gegangen.

1998

Berühmte Funde und Felszeichen menschlicher Herkunft (zuletzt 1998 «little foot Skelett) lassen menschliches Leben bis in die früheste Vorgeschichte zurückverfolgen (2,5 Mill. Jahre).

 

Politische und soziale Situation

Nach beinahe bürgerkriegsähnlichen Machtkämpfen zwischen dem Xhosadominierten «ANC» und der Zulu-Partei «Inkatha» erhält Südafrika mit den ersten freien Wahlen 1994 eine neue Verfassung und mit dem Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela den ersten schwarzen Präsidenten, der bis 1999 amtierte. Sein Nachfolger Thabo Mbeki schafft die Homelands ab und gliedert das Land neu in neun Provinzen. Die Wahrheits- und Versöhnungskommission arbeitet seither die Verbrechen auf, die im Namen der Apartheid begangen wurden.

Eine immer selbstbewusster werdende bunte Nation («Rainbow-Nation») nimmt am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungsprozess aktiv teil, strebt der Gastgeberrolle in der Fußballweltmeisterschaft 2010 entgegen und sieht sich in Vorreiterrolle der positiven Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent. Probleme wie die Regelung der Landrechte, Arbeitslosigkeit, Wohnungs- und Infrastrukturprobleme werden von dem vorherrschenden Afrika-Problem des 21. Jahrhunderts, nämlich HIV Aids, übertroffen. Dies ist bei allem positiven Wandel die größte Last auf den Schultern der überwiegend schwarzen Bevölkerung.


 

Internetseiten mit weiterführenden Informationen

Informationen des Auswärtigen Amtes
www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Suedafrika.html

 

Quelle der Texte: Referent für die landeskirchlichen Partnerschaften der EKKW, Pfr. Bernd Müller, Tel. 0561-9378-388 bzw. 385, Fax -417, Mail: Bernd.Mueller@ekkw.de


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Für Fragen zu dieser Partnerschaft der Landeskirche können Sie sich an den Referenten für die landeskirchlichen Partnerschaften der EKKW, Pfr. Bernd Müller, Tel. 0561-9378-388 bzw. 385, Fax -417, Mail: Bernd.Mueller@ekkw.de wenden.