Nach dem Zusammenbruch der Staatengemeinschaft der UdSSR 1990 stellten unzählige Russlanddeutsche den Antrag auf Ausreise und verließen das Land. Aus Sorge um die wenigen in Kirgisien verbliebenen Lutheraner bat die EKD die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 1996, eine Partnerschaft mit der Ev.-luth. Kirche in Kirgisien zu übernehmen. Eine Partnerschaftsvereinbarung wurde 1997 auf der Synode in Kant in Kirgisien vom Bischof der ELKRAS (Ev.-lutherische Kirche Russlands und anderer Staaten), Prof. D. Georg Kretschmar, St. Petersburg, und Bischof Prof. Dr. Christian Zippert von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Kassel erstmalig geschlossen. Das Gustav-Adolf-Werk Kurhessen-Waldeck e.V. als Diasporawerk der Landeskirche wirkt in der Verantwortung des Ökumenedezernats des Landeskirchenamtes an der Gestaltung der Kirchenpartnerschaft mit.
Landesinformationen Kirgisien (auch „Kirgistan“ oder „Kirgisistan“)
Geografisch ist Kirgisien ein Land in Mittelasien geprägt durch das Tien-Schan-Gebirge nördlich des Himalaja. Täler in West-Ost-Richtung in ca. 1800 m Höhe mit Pässen um 3000 m Höhe teilen das Land in Regionen, die klimatisch milder sind als die Steppen Kasachstans oder die Wüstengebiete Chinas, in deren Nachbarschaft das Land liegt. Höchster Berg ist im Süden der Pik Lenin mit 7.134 m – größter See ist der Issyk-Kul („Heißer See“) im Nordwesten des Landes in 1.580 Meter Meereshöhe, 190 km lang, 40 km breit, 700 m tief und sehr fischreich.
Kirgisien gilt als „die Schweiz Asiens“ – Tourismus und Fremdenverkehr werden in Zukunft das Land prägen. Feriensiedlungen und Hotelanlagen am Issyk-Kul zeigen das schon jetzt an. Es gibt nur eine Eisenbahnlinie im Norden des Landes, die die Hauptstadt Bishkek (früher „Frunse“, nach dem Revolutionsführer Michail Frunse benannt) mit Usbekistan im Westen und dem Issyk-Kul verbindet. Im Winter sind die Pässe kaum befahrbar, die Orte und Gemeinden des Südens nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Bishkek hat einen internationalen Flugplatz.
Die Fläche Kirgisiens beträgt 198.500 qkm – bei etwa 4,4 Millionen Einwohnern zur Zeit. Es gibt etwa 40 Orte mit über 5.000 Einwohnern, Bishkek als Hauptstadt hat ca. 870.000 Einwohner. Große Entfernungen prägen das Land: 900 km in West-Ost-Richtung, 435 km in Nord-Süd-Richtung.
Das Land (5 mal so groß wie die Schweiz) wird zu 56 % von Kirgisen, ca. 12,5 % Russen und ca. 13% Usbeken und 2,5 % Ukrainern, sowie Deutschen, Tataren, Uighuren, Koreanern u.a. (jeweils unter 2 %) bewohnt.
Konfessionell bilden die Muslime mit 70 % (vor allem im Süden des Landes) neben Russisch-Orthodoxen mit ca. 28 % die Mehrheit, Lutheraner, Katholiken, Baptisten, Mennoniten und Sekten mit unter 2 % bilden die Minderheit.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR zerbrach die gesamte Infrastruktur des Landes. Die Großindustrie (z. B. Monopol für landwirtschaftliche Geräte in Kant), die Kolchosen u.a. wurden aufgelöst – eine große Auswanderungswelle nach Russland und nach Deutschland („Russlanddeutsche“) oder in den Oblast Kaliningrad waren die Folge. Die Arbeitslosenquote ist sehr hoch. Die Lebenshaltungskosten steigen beständig und haben z. Zt. (Januar 2010) bereits europäisches Niveau erreicht.
Politisch war Kirgisien seit 1936 eine autonome sozialistische Sowjetrepublik (Kirgisische ASSR) – und damit Teil der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Nach dem Zusammenbruch der UdSSR erklärte am 31.8.1991 die Republik ihre Unabhängigkeit unter dem Namen „Republik Kirgisien“ – 1993 umbenannt in Kirgisische Republik. Erster Staatspräsident wurde Askar Akajew. Er vollzog zunächst einen radikalen Schritt von der Plan- zur Marktwirtschaft und leitete die Demokratisierung politischer Strukturen ein. Er wurde 1995 wiedergewählt – ab Ende der 1990er Jahre, besonders durch Überfälle von muslimischen Freischärlern im Südwesten des Landes wurde sein Regierungsstil autoritär. Die Opposition unter Kurmanbek Bakijew erreichte bei Unruhen nach den Parlamentswahlen von 2005 („Tulpenrevolution“) einen Rücktritt von Präsident und Regierung. Bakijew wurde zum Übergangspräsidenten bestimmt und bei anschließenden Wahlen am 16.12.2007 im Amt bestätigt (Quelle: www.wikipedia.de ).
Die 2007 bereits schwerwiegende wirtschaftliche Versorgungsmisere und infrastrukturelle wie politische Strukturarmut hat sich unter der neuen Führung des Landes in den Folgejahren eher noch verstärkt statt Abhilfe zu erfahren. Es führte u. a. zu weiter steigenden Arbeitslosenzahlen und wiederum zu Auswanderungen sowie einer hohen Zahl von Arbeitsmigranten, die saisonal ihre Familien verlassen um in Russland einer Beschäftigung nachzugehen. Im Land wurde gleichzeitig der innere Friede durch wachsende Einschränkung der Freiheitsrechte gefährdet. So hat auch ein 2009 ratifiziertes neues Religionsgesetz alle christlichen Kirchen außer der russisch-orthodoxen einer rigiden staatlichen Kontrolle und vielen Verboten im Blick auf öffentliche Religionsausübung und Verkündigung unterzogen.
Zwischen dem 6. und 9. April 2010 wurde Präsident Bakijew nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen ihm ergebenen Militärs und unzufriedenen und oppositionellen Volksmassen in der Hauptstadt (nahezu hundert Todesopfer) dazu gezwungen, die Hauptstadt und eine Woche später das Land zu verlassen. Nachdem sich die Opposition unter der Führung der früheren Außenministerin und Sozialdemokratin Rosa Otumbajewa als neue Übergangsregierung ausrief und in Bishkek wie im ganzen Land Anklang fand, trat Bakijew von seinem Amt zurück. Frau Otumbajewa hat die politische Leitung des Landes bis zu Neuwahlen übernommen. Gespannt hofft die Weltöffentlichkeit, dass es der neuen Regierung gelingen möge, ein parlamentarisch-demokratisches System aufzubauen und den Menschen zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen.
Die Geschichte der ELKK
Die Ursprünge gehen bis in das Zarenreich zurück. Die Zarin Katharina holte deutsche Siedler an die Wolga – Pietisten aus Schwaben, die ihr Deutschtum, ihre Sprache und ihren Glauben über Generationen bewahrten. Das hat sie alle Vertreibungen überstehen lassen. Auch starke Gruppen von Mennoniten siedelten damals nach Russland.
Die Oktoberrevolution führte zu Vertreibung und Verschleppung nach Sibirien. Am Ende der Stalin-Ära wurde eine Umsiedlung der sog. „Kulaken“ aus dem Gebiet von Saratow nach Kasachstan, Usbekistan und Kirgisien verfügt.
Der älteste Nachweis für lutherische Bewohner in Kirgisien ist mit dem Jahr 1906 in der kleinen Gemeinde Ananyevo am Issyk-Kul als Urkunde belegt. Damit hofft die ELKK ihre Anerkennung durch die Regierung in Bishkek als eine der „alten“ Religionen neben Muslimen und Orthodoxen zu erlangen.
Mit der Perestroika kam eine große Ausreisewelle der deutschstämmigen Christen nach Deutschland in Gang. Gab es 1980 noch etwa 100.000 Deutsche in Kirgisien – mit ca. 50 Gemeinden, die sich in wohnhausgroßen „Bethäusern“ versammelten – so ging diese Zahl beständig zurück. 1997 gab es noch ca. 38.000 Deutsche im Land (0,8 % der Bevölkerung).
Nach der Zusammenführung dieser Gemeinden unmittelbar nach der politischen Wende zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisien gibt es heute nur noch 15 Kirchengemeinden (s. Schaubild „Kirgisien“ aus der Sondernummer „Lutherischer Dienst“ 2/2006). Diese Ausreisewelle hat sich beständig fortgesetzt. Es gibt nur noch wenige Kirchenmitglieder mit deutschem Familienhintergrund. Schon vor zehn Jahren stellte die Kirche, insbesondere auch wegen ihres Wachstums unter Russisch sprachigen Jugendlichen, ihre Gottesdienstsprache auf Russisch um.
Entstehung und Gestaltung der Partnerschaft
Seit ihren Anfängen nach der politischen Wende 1990 ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kirgisien Eparchie, später dann Regionalkirche und schließlich als selbständige Kirche Mitglied des Kirchenbundes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS), welche einen geographischen Bereich umfasst, der von St. Petersburg bis Wladiwostok reicht. Ende 1996 kam es zu einem ersten Kontaktbesuch von Bischof Prof. D. Kretschmar bei Bischof Prof. Dr. Zippert in Kassel, bei dem Erstgenannter (Bezug nehmend auf einen Vorschlag des Außenamtes der EKD) um die Prüfung der Möglichkeit partnerschaftlicher Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der ELKK bat. Zum landeskirchlichen Diasporatag im Februar 1997 kam der bischöfliche Beauftragte, Pfr. Stefan Reder zusammen mit der Kanzlei-Sekretärin Sinaida Leipi aus Kant und sie berichteten über die Arbeit ihrer Kirche. Sie wiederholten ihre Einladung zur Partnerschaft. Eine Delegation der EKKW unter Führung von Bischof Zippert besuchte dann im April 1997 die Synode der ELKK in Kant. Dort wurde am 12.4. die Partnerschaftsvereinbarung zwischen beiden Kirchen geschlossen.
Zu den Aufgabenstellungen für die Partnerschaft gehört es nach § 1a+b der Partnerschaftsvereinbarung, dass die Kirchen einander „geistlichen Beistand () leisten, vor allem durch ein wechselseitiges Besuchsprogramm; finanzielle Hilfe im Rahmen dieser Vereinbarung vor allem zum Aufbau einer kirchlichen Struktur der Leitung, der Visitation und der Verwaltung zur Verfügung () stellen.“
Auf der Synode in Kant wurde für den verstorbenen Propst Hass ein Nachfolger gesucht. Der Prediger Emmanuel Schanz wurde - nicht zuletzt aufgrund der brüderlichen Ermutigung durch Bischof Prof. Dr. Zippert - für dieses Amt gewonnen und noch auf der Synode in sein Amt eingeführt. Mit der Umwand-lung der Eparchien der ELKAS in selbständige Gliedkirchen wurde Bischof Kretschmar Erzbischof und die Pröpste wurden zu Bischöfen ihrer Kirchen ernannt. Bischof Schanz bat 1999 die neu gewonnene Partnerkirche darum, den 1988 aus Winogradnoje nach Neustadt/Pfalz ausgereisten Alfred Eichholz und seine Ehefrau Larissa als Kirchenmitarbeiter speziell für die Jugend zu einem Dienst nach Kirgisien zu entsenden, was im September 1999 auf dem Heimatkirchentag der Russlanddeutschen in Delbrück geschah. Durch die aktive und attraktive Tätigkeit des Ehepaares Eichholz blühte in den Folgejahren die Jugendarbeit der Kirche wieder auf und die Gemeinden wuchsen.
Im Jahre 2005 trat Bischof Schanz in den Ruhestand und der inzwischen nach einer theologischen Fernkursausbildung im russischen Novosaratovka zum Pfarrer ordinierte Alfred Eichholz wurde als sein Nachfolger in das Bischofsamt berufen und von Bischof Prof. Dr. Hein feierlich in dasselbe eingeführt.
Die Partnerschaft wird geprägt von gegenseitigen Besuchen. Alle 2 Jahre besucht eine Delegation der EKKW die Synode in Kirgisien – in den Jahren dazwischen kommen Bischof Eichholz oder Vertreter der Kirche (so z. B. im November 2008 der Präses der Synode Alexander Schanz zusammen mit Prediger Dimitri Schlebajew) zum Gegenbesuch nach Kurhessen-Waldeck. Gegenseitig werden Gemeinden sowie kirchliche und diakonische Ein¬rich-tungen der Kirchen besucht.
Im Mai 2008 wurde auf der Synode in Kirgisien das 10jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert und die Vereinbarung auf weitere 5 Jahre verlängert. In der Vereinbarung wird eine jährliche Unterstützung der Arbeit der ELKK in Höhe von jährlich 25.000 € durch die EKKW festgeschrieben. Damit werden die Predigergehälter, die Kosten der Kanzlei und der Unterhalt der Dienstfahrzeuge der Gemeinden sowie Bauunterhaltungen mitfinanziert. Die ELKK versucht, durch Erschließung eigener Einnahmemöglichkeiten eine größere finanzielle Selbständigkeit zu erreichen.
Die in der ELKK immer vorhandene Hoffnung auf eine positive Entwick-lung des politischen Umfeldes im Land versuchten wir als Partnerkirche u. a. im Januar 2010 durch einen Empfang Bischof Eichholz‘ und des damaligen kirgi-sischen Ministers für religiöse Angelegenheiten Dr. Osmonalijev während ihres gemeinsamen Deutschland-Besuchs durch Bischof Prof. Hein diplomatisch zu stützen. Inhalt der Gespräche mit Bischof Hein und Ökumenedezernent Richebächer waren vor allem die theologischen und staatsrechtlichen Grund-lagen von Religionsfreiheit in modernen demokratischen Gesellschaften. Hieran war Minister Osmonalijev sehr interessiert und versprach, sich im Sinne von Toleranz und Religionsfreiheit in der eigenen Regierung einzusetzen.
Partnerschaftsbegegnungen in Bishkek werden seitens unserer Kirchenleitung auch jeweils zu Kontakten und Gesprächen mit Regierungs-vertretern und dem jeweiligen deutschen Botschafter genutzt.
Die Partnerschaft wird durch den Kirgisien-Ausschuss der EKKW begleitet. Dieser Ausschuss ist ein reines Informations- und Beratungsgremium, die Geschäftsführung liegt beim Dezernat Diakonie und Ökumene. Ihm gehören an: als Vorsitzende des GAW Kurhessen-Waldeck Pfarrerin Doris Krause, Frau OLKR Claudia Brinkmann-Weiß als Dezernentin für Diakonie und Ökumene, Frau Inge Rühl (Hanau) von der Frauenarbeit des GAW, Herr Friedrich Trapp, Herr Alexander Schacht (Aussiedlerbeauftragter des Sprengels Hanau), Pfarrer Markus Schnepel und Pfarrer Bernd Müller (Referent Partnerschaften der EKKW des Zentrums Oekumene).
Einrichtungen und Arbeitsfelder der ELKK
Das „Seminarium“ der ELKK in Bishkek ist zur Aus- und Fortbildung von Predi-gern und Schulung von Jugendarbeitern eingerichtet. Z. Zt. (Anfang 2010) studieren dort 6 Prediger-Anwärter. Zweimal im Jahr besuchen sie Kurse im Predigerseminar der ELKRAS in Novosaratovka (nahe St. Petersburg).
Die Studienleitung hat seit Frühjahr 2007 Pfarrer Raikin Dürr, zusammen mit Bischof Eichholz. In Zukunft soll die Arbeit durch Gast-Dozenten aus Deutsch-land erweitert werden.
Das Altersheim in Winogradnoje wird durch 4 Mitarbeiter betrieben. Es hat 8 Plätze, die meist von Frauen belegt sind, außer lutherischen Kirchen- gliedern werden auch andere Bewohner aufgenommen. Der Gesamt-Etat von 7.800 € wird durch Eigenbeiträge der Bewohner getragen (80% ihrer Rente) – Fehlbeträge werden durch Erträge des Landwirtschaftlichen Betriebes in Winogradnoje erwirtschaftet. Milch- und Fleischprodukte aus diesem Arbeits-zweig, der insgesamt 8 Menschen Arbeit gibt, werden in Geschäften und auf dem Markt in Bishkek vermarktet.
Ein Ladenprojekt in Bishkek mit 2 Angestellten bietet Waschmittel und Drogeriebedarf an.
Eine kircheneigene KFZ-Werkstatt in Bishkek wartet kostengünstig die Fahrzeuge der Kirchengemeinden (meistens Kleinbusse und Transporter) und gibt nicht nur dem jungen Werkstattleiter Arbeit und Auskommen, sondern durch Überschüsse, die durch Annahme von Arbeiten aus der Stadt erwirt-schaftet werden, wird die kirchliche Arbeit mitfinanziert. Eine weitere Werk-statt soll demnächst im Süden in Osch oder Dschlalabad oder Majlisun eröffnet werden.
Ein kircheneigener Jugendzeltplatz am Issyk-Kul wird in der Sommerzeit durch gut besuchte Sommerlager der Kirche genutzt. Auch hier erhofft man sich zusätzliche Einnahmen durch Vermietung. Ein Ausbau durch Schaffung von festen Gebäuden wird derzeit noch durch bürokratische Schwierigkeiten bei der Genehmigung verzögert.
Prediger Schlebajew in Belovodskye betreibt mit einigen Mitarbeitern Gefängnisseelsorge im dortigen Gefängnis. Diese Arbeit soll vor allem Wieder-eingliederung und Resozialisation fördern – bleibt aber problematisch, weil diese Arbeit allzu schnell als „missionarische“ Tätigkeit kritisiert wird.
2008/2009 nahmen 3 junge Leute aus Kirgisien an einem Diakonieprojekt zur Ausbildung als Pflegehelfer in der Martin-Luther-Stiftung Hanau teil. Sie sind inzwischen nach Kirgisien zurückgekehrt und arbeiten neben weiteren Studien an der Universität Bishkek in den Gemeinden mit.
Ansprechparterinnen und Ansprechpartner
Oekumene-Dezernent der EKKW:
Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel
Tel.: 0561/9378-270
E-Mail: oekumenedezernat.lka@ekkw.de
Vorsitzende des Kirgisien-Ausschusses im Landeskirchenamt
(und GAW-Hauptgruppen-Vorsitzende in der EKKW):
Pfarrerin Doris Krause
Kirchring 15, 34295 Edermünde-Grifte
Tel.: 05665/5737
E-Mail: gaw@ekkw.de
Kirchenkanzlei der ELKK
Bischof Alfred Eichholz
ul. Ilmenskaja 40, 720080 Bishkek, Kirgisien
E-Mail: bischofelkk@yandex.ru
Quelle der Texte: Referent für die landeskirchlichen Partnerschaften der EKKW, Pfr. Bernd Müller, Tel. 0561-9378-388 bzw. 385, Fax -417, Mail: Bernd.Mueller@ekkw.de
Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisien (ELKK)
Nach dem Zusammenbruch der Staatengemeinschaft der UdSSR 1990 stellten unzählige Russlanddeutsche den Antrag auf Ausreise und verließen das Land. Aus Sorge um die wenigen in Kirgisien verbliebenen Lutheraner bat die EKD die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 1996, eine Partnerschaft mit der Ev.-luth. Kirche in Kirgisien zu übernehmen. Eine Partnerschaftsvereinbarung wurde 1997 auf der Synode in Kant in Kirgisien vom Bischof der ELKRAS (Ev.-lutherische Kirche Russlands und anderer Staaten), Prof. D. Georg Kretschmar, St. Petersburg, und Bischof Prof. Dr. Christian Zippert von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Kassel erstmalig geschlossen. Das Gustav-Adolf-Werk Kurhessen-Waldeck e.V. als Diasporawerk der Landeskirche wirkt in der Verantwortung des Ökumenedezernats des Landeskirchenamtes an der Gestaltung der Kirchenpartnerschaft mit.
Landesinformationen Kirgisien (auch „Kirgistan“ oder „Kirgisistan“)
Geografisch ist Kirgisien ein Land in Mittelasien geprägt durch das Tien-Schan-Gebirge nördlich des Himalaja. Täler in West-Ost-Richtung in ca. 1800 m Höhe mit Pässen um 3000 m Höhe teilen das Land in Regionen, die klimatisch milder sind als die Steppen Kasachstans oder die Wüstengebiete Chinas, in deren Nachbarschaft das Land liegt. Höchster Berg ist im Süden der Pik Lenin mit 7.134 m – größter See ist der Issyk-Kul („Heißer See“) im Nordwesten des Landes in 1.580 Meter Meereshöhe, 190 km lang, 40 km breit, 700 m tief und sehr fischreich.
Kirgisien gilt als „die Schweiz Asiens“ – Tourismus und Fremdenverkehr werden in Zukunft das Land prägen. Feriensiedlungen und Hotelanlagen am Issyk-Kul zeigen das schon jetzt an. Es gibt nur eine Eisenbahnlinie im Norden des Landes, die die Hauptstadt Bishkek (früher „Frunse“, nach dem Revolutionsführer Michail Frunse benannt) mit Usbekistan im Westen und dem Issyk-Kul verbindet. Im Winter sind die Pässe kaum befahrbar, die Orte und Gemeinden des Südens nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Bishkek hat einen internationalen Flugplatz.
Die Fläche Kirgisiens beträgt 198.500 qkm – bei etwa 4,4 Millionen Einwohnern zur Zeit. Es gibt etwa 40 Orte mit über 5.000 Einwohnern, Bishkek als Hauptstadt hat ca. 870.000 Einwohner. Große Entfernungen prägen das Land: 900 km in West-Ost-Richtung, 435 km in Nord-Süd-Richtung.
Das Land (5 mal so groß wie die Schweiz) wird zu 56 % von Kirgisen, ca. 12,5 % Russen und ca. 13% Usbeken und 2,5 % Ukrainern, sowie Deutschen, Tataren, Uighuren, Koreanern u.a. (jeweils unter 2 %) bewohnt.
Konfessionell bilden die Muslime mit 70 % (vor allem im Süden des Landes) neben Russisch-Orthodoxen mit ca. 28 % die Mehrheit, Lutheraner, Katholiken, Baptisten, Mennoniten und Sekten mit unter 2 % bilden die Minderheit.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR zerbrach die gesamte Infrastruktur des Landes. Die Großindustrie (z. B. Monopol für landwirtschaftliche Geräte in Kant), die Kolchosen u.a. wurden aufgelöst – eine große Auswanderungswelle nach Russland und nach Deutschland („Russlanddeutsche“) oder in den Oblast Kaliningrad waren die Folge. Die Arbeitslosenquote ist sehr hoch. Die Lebenshaltungskosten steigen beständig und haben z. Zt. (Januar 2010) bereits europäisches Niveau erreicht.
Politisch war Kirgisien seit 1936 eine autonome sozialistische Sowjetrepublik (Kirgisische ASSR) – und damit Teil der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Nach dem Zusammenbruch der UdSSR erklärte am 31.8.1991 die Republik ihre Unabhängigkeit unter dem Namen „Republik Kirgisien“ – 1993 umbenannt in Kirgisische Republik. Erster Staatspräsident wurde Askar Akajew. Er vollzog zunächst einen radikalen Schritt von der Plan- zur Marktwirtschaft und leitete die Demokratisierung politischer Strukturen ein. Er wurde 1995 wiedergewählt – ab Ende der 1990er Jahre, besonders durch Überfälle von muslimischen Freischärlern im Südwesten des Landes wurde sein Regierungsstil autoritär. Die Opposition unter Kurmanbek Bakijew erreichte bei Unruhen nach den Parlamentswahlen von 2005 („Tulpenrevolution“) einen Rücktritt von Präsident und Regierung. Bakijew wurde zum Übergangspräsidenten bestimmt und bei anschließenden Wahlen am 16.12.2007 im Amt bestätigt (Quelle: www.wikipedia.de ).
Die 2007 bereits schwerwiegende wirtschaftliche Versorgungsmisere und infrastrukturelle wie politische Strukturarmut hat sich unter der neuen Führung des Landes in den Folgejahren eher noch verstärkt statt Abhilfe zu erfahren. Es führte u. a. zu weiter steigenden Arbeitslosenzahlen und wiederum zu Auswanderungen sowie einer hohen Zahl von Arbeitsmigranten, die saisonal ihre Familien verlassen um in Russland einer Beschäftigung nachzugehen. Im Land wurde gleichzeitig der innere Friede durch wachsende Einschränkung der Freiheitsrechte gefährdet. So hat auch ein 2009 ratifiziertes neues Religionsgesetz alle christlichen Kirchen außer der russisch-orthodoxen einer rigiden staatlichen Kontrolle und vielen Verboten im Blick auf öffentliche Religionsausübung und Verkündigung unterzogen.
Zwischen dem 6. und 9. April 2010 wurde Präsident Bakijew nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen ihm ergebenen Militärs und unzufriedenen und oppositionellen Volksmassen in der Hauptstadt (nahezu hundert Todesopfer) dazu gezwungen, die Hauptstadt und eine Woche später das Land zu verlassen. Nachdem sich die Opposition unter der Führung der früheren Außenministerin und Sozialdemokratin Rosa Otumbajewa als neue Übergangsregierung ausrief und in Bishkek wie im ganzen Land Anklang fand, trat Bakijew von seinem Amt zurück. Frau Otumbajewa hat die politische Leitung des Landes bis zu Neuwahlen übernommen. Gespannt hofft die Weltöffentlichkeit, dass es der neuen Regierung gelingen möge, ein parlamentarisch-demokratisches System aufzubauen und den Menschen zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen.
Die Geschichte der ELKK
Die Ursprünge gehen bis in das Zarenreich zurück. Die Zarin Katharina holte deutsche Siedler an die Wolga – Pietisten aus Schwaben, die ihr Deutschtum, ihre Sprache und ihren Glauben über Generationen bewahrten. Das hat sie alle Vertreibungen überstehen lassen. Auch starke Gruppen von Mennoniten siedelten damals nach Russland.
Die Oktoberrevolution führte zu Vertreibung und Verschleppung nach Sibirien. Am Ende der Stalin-Ära wurde eine Umsiedlung der sog. „Kulaken“ aus dem Gebiet von Saratow nach Kasachstan, Usbekistan und Kirgisien verfügt.
Der älteste Nachweis für lutherische Bewohner in Kirgisien ist mit dem Jahr 1906 in der kleinen Gemeinde Ananyevo am Issyk-Kul als Urkunde belegt. Damit hofft die ELKK ihre Anerkennung durch die Regierung in Bishkek als eine der „alten“ Religionen neben Muslimen und Orthodoxen zu erlangen.
Mit der Perestroika kam eine große Ausreisewelle der deutschstämmigen Christen nach Deutschland in Gang. Gab es 1980 noch etwa 100.000 Deutsche in Kirgisien – mit ca. 50 Gemeinden, die sich in wohnhausgroßen „Bethäusern“ versammelten – so ging diese Zahl beständig zurück. 1997 gab es noch ca. 38.000 Deutsche im Land (0,8 % der Bevölkerung).
Nach der Zusammenführung dieser Gemeinden unmittelbar nach der politischen Wende zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisien gibt es heute nur noch 15 Kirchengemeinden (s. Schaubild „Kirgisien“ aus der Sondernummer „Lutherischer Dienst“ 2/2006). Diese Ausreisewelle hat sich beständig fortgesetzt. Es gibt nur noch wenige Kirchenmitglieder mit deutschem Familienhintergrund. Schon vor zehn Jahren stellte die Kirche, insbesondere auch wegen ihres Wachstums unter Russisch sprachigen Jugendlichen, ihre Gottesdienstsprache auf Russisch um.
Entstehung und Gestaltung der Partnerschaft
Seit ihren Anfängen nach der politischen Wende 1990 ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kirgisien Eparchie, später dann Regionalkirche und schließlich als selbständige Kirche Mitglied des Kirchenbundes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS), welche einen geographischen Bereich umfasst, der von St. Petersburg bis Wladiwostok reicht. Ende 1996 kam es zu einem ersten Kontaktbesuch von Bischof Prof. D. Kretschmar bei Bischof Prof. Dr. Zippert in Kassel, bei dem Erstgenannter (Bezug nehmend auf einen Vorschlag des Außenamtes der EKD) um die Prüfung der Möglichkeit partnerschaftlicher Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der ELKK bat. Zum landeskirchlichen Diasporatag im Februar 1997 kam der bischöfliche Beauftragte, Pfr. Stefan Reder zusammen mit der Kanzlei-Sekretärin Sinaida Leipi aus Kant und sie berichteten über die Arbeit ihrer Kirche. Sie wiederholten ihre Einladung zur Partnerschaft. Eine Delegation der EKKW unter Führung von Bischof Zippert besuchte dann im April 1997 die Synode der ELKK in Kant. Dort wurde am 12.4. die Partnerschaftsvereinbarung zwischen beiden Kirchen geschlossen.
Zu den Aufgabenstellungen für die Partnerschaft gehört es nach § 1a+b der Partnerschaftsvereinbarung, dass die Kirchen einander „geistlichen Beistand () leisten, vor allem durch ein wechselseitiges Besuchsprogramm; finanzielle Hilfe im Rahmen dieser Vereinbarung vor allem zum Aufbau einer kirchlichen Struktur der Leitung, der Visitation und der Verwaltung zur Verfügung () stellen.“
Auf der Synode in Kant wurde für den verstorbenen Propst Hass ein Nachfolger gesucht. Der Prediger Emmanuel Schanz wurde - nicht zuletzt aufgrund der brüderlichen Ermutigung durch Bischof Prof. Dr. Zippert - für dieses Amt gewonnen und noch auf der Synode in sein Amt eingeführt. Mit der Umwand-lung der Eparchien der ELKAS in selbständige Gliedkirchen wurde Bischof Kretschmar Erzbischof und die Pröpste wurden zu Bischöfen ihrer Kirchen ernannt. Bischof Schanz bat 1999 die neu gewonnene Partnerkirche darum, den 1988 aus Winogradnoje nach Neustadt/Pfalz ausgereisten Alfred Eichholz und seine Ehefrau Larissa als Kirchenmitarbeiter speziell für die Jugend zu einem Dienst nach Kirgisien zu entsenden, was im September 1999 auf dem Heimatkirchentag der Russlanddeutschen in Delbrück geschah. Durch die aktive und attraktive Tätigkeit des Ehepaares Eichholz blühte in den Folgejahren die Jugendarbeit der Kirche wieder auf und die Gemeinden wuchsen.
Im Jahre 2005 trat Bischof Schanz in den Ruhestand und der inzwischen nach einer theologischen Fernkursausbildung im russischen Novosaratovka zum Pfarrer ordinierte Alfred Eichholz wurde als sein Nachfolger in das Bischofsamt berufen und von Bischof Prof. Dr. Hein feierlich in dasselbe eingeführt.
Die Partnerschaft wird geprägt von gegenseitigen Besuchen. Alle 2 Jahre besucht eine Delegation der EKKW die Synode in Kirgisien – in den Jahren dazwischen kommen Bischof Eichholz oder Vertreter der Kirche (so z. B. im November 2008 der Präses der Synode Alexander Schanz zusammen mit Prediger Dimitri Schlebajew) zum Gegenbesuch nach Kurhessen-Waldeck. Gegenseitig werden Gemeinden sowie kirchliche und diakonische Ein¬rich-tungen der Kirchen besucht.
Im Mai 2008 wurde auf der Synode in Kirgisien das 10jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert und die Vereinbarung auf weitere 5 Jahre verlängert. In der Vereinbarung wird eine jährliche Unterstützung der Arbeit der ELKK in Höhe von jährlich 25.000 € durch die EKKW festgeschrieben. Damit werden die Predigergehälter, die Kosten der Kanzlei und der Unterhalt der Dienstfahrzeuge der Gemeinden sowie Bauunterhaltungen mitfinanziert. Die ELKK versucht, durch Erschließung eigener Einnahmemöglichkeiten eine größere finanzielle Selbständigkeit zu erreichen.
Die in der ELKK immer vorhandene Hoffnung auf eine positive Entwick-lung des politischen Umfeldes im Land versuchten wir als Partnerkirche u. a. im Januar 2010 durch einen Empfang Bischof Eichholz‘ und des damaligen kirgi-sischen Ministers für religiöse Angelegenheiten Dr. Osmonalijev während ihres gemeinsamen Deutschland-Besuchs durch Bischof Prof. Hein diplomatisch zu stützen. Inhalt der Gespräche mit Bischof Hein und Ökumenedezernent Richebächer waren vor allem die theologischen und staatsrechtlichen Grund-lagen von Religionsfreiheit in modernen demokratischen Gesellschaften. Hieran war Minister Osmonalijev sehr interessiert und versprach, sich im Sinne von Toleranz und Religionsfreiheit in der eigenen Regierung einzusetzen.
Partnerschaftsbegegnungen in Bishkek werden seitens unserer Kirchenleitung auch jeweils zu Kontakten und Gesprächen mit Regierungs-vertretern und dem jeweiligen deutschen Botschafter genutzt.
Die Partnerschaft wird durch den Kirgisien-Ausschuss der EKKW begleitet. Dieser Ausschuss ist ein reines Informations- und Beratungsgremium, die Geschäftsführung liegt beim Dezernat Diakonie und Ökumene. Ihm gehören an: als Vorsitzende des GAW Kurhessen-Waldeck Pfarrerin Doris Krause, Frau OLKR Claudia Brinkmann-Weiß als Dezernentin für Diakonie und Ökumene, Frau Inge Rühl (Hanau) von der Frauenarbeit des GAW, Herr Friedrich Trapp, Herr Alexander Schacht (Aussiedlerbeauftragter des Sprengels Hanau), Pfarrer Markus Schnepel und Pfarrer Bernd Müller (Referent Partnerschaften der EKKW des Zentrums Oekumene).
Einrichtungen und Arbeitsfelder der ELKK
Das „Seminarium“ der ELKK in Bishkek ist zur Aus- und Fortbildung von Predi-gern und Schulung von Jugendarbeitern eingerichtet. Z. Zt. (Anfang 2010) studieren dort 6 Prediger-Anwärter. Zweimal im Jahr besuchen sie Kurse im Predigerseminar der ELKRAS in Novosaratovka (nahe St. Petersburg).
Die Studienleitung hat seit Frühjahr 2007 Pfarrer Raikin Dürr, zusammen mit Bischof Eichholz. In Zukunft soll die Arbeit durch Gast-Dozenten aus Deutsch-land erweitert werden.
Das Altersheim in Winogradnoje wird durch 4 Mitarbeiter betrieben. Es hat 8 Plätze, die meist von Frauen belegt sind, außer lutherischen Kirchen- gliedern werden auch andere Bewohner aufgenommen. Der Gesamt-Etat von 7.800 € wird durch Eigenbeiträge der Bewohner getragen (80% ihrer Rente) – Fehlbeträge werden durch Erträge des Landwirtschaftlichen Betriebes in Winogradnoje erwirtschaftet. Milch- und Fleischprodukte aus diesem Arbeits-zweig, der insgesamt 8 Menschen Arbeit gibt, werden in Geschäften und auf dem Markt in Bishkek vermarktet.
Ein Ladenprojekt in Bishkek mit 2 Angestellten bietet Waschmittel und Drogeriebedarf an.
Eine kircheneigene KFZ-Werkstatt in Bishkek wartet kostengünstig die Fahrzeuge der Kirchengemeinden (meistens Kleinbusse und Transporter) und gibt nicht nur dem jungen Werkstattleiter Arbeit und Auskommen, sondern durch Überschüsse, die durch Annahme von Arbeiten aus der Stadt erwirt-schaftet werden, wird die kirchliche Arbeit mitfinanziert. Eine weitere Werk-statt soll demnächst im Süden in Osch oder Dschlalabad oder Majlisun eröffnet werden.
Ein kircheneigener Jugendzeltplatz am Issyk-Kul wird in der Sommerzeit durch gut besuchte Sommerlager der Kirche genutzt. Auch hier erhofft man sich zusätzliche Einnahmen durch Vermietung. Ein Ausbau durch Schaffung von festen Gebäuden wird derzeit noch durch bürokratische Schwierigkeiten bei der Genehmigung verzögert.
Prediger Schlebajew in Belovodskye betreibt mit einigen Mitarbeitern Gefängnisseelsorge im dortigen Gefängnis. Diese Arbeit soll vor allem Wieder-eingliederung und Resozialisation fördern – bleibt aber problematisch, weil diese Arbeit allzu schnell als „missionarische“ Tätigkeit kritisiert wird.
2008/2009 nahmen 3 junge Leute aus Kirgisien an einem Diakonieprojekt zur Ausbildung als Pflegehelfer in der Martin-Luther-Stiftung Hanau teil. Sie sind inzwischen nach Kirgisien zurückgekehrt und arbeiten neben weiteren Studien an der Universität Bishkek in den Gemeinden mit.
Ansprechparterinnen und Ansprechpartner
Oekumene-Dezernent der EKKW:
Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel
Tel.: 0561/9378-270
E-Mail: oekumenedezernat.lka@ekkw.de
Vorsitzende des Kirgisien-Ausschusses im Landeskirchenamt
(und GAW-Hauptgruppen-Vorsitzende in der EKKW):
Pfarrerin Doris Krause
Kirchring 15, 34295 Edermünde-Grifte
Tel.: 05665/5737
E-Mail: gaw@ekkw.de
Kirchenkanzlei der ELKK
Bischof Alfred Eichholz
ul. Ilmenskaja 40, 720080 Bishkek, Kirgisien
E-Mail: bischofelkk@yandex.ru
Quelle der Texte: Referent für die landeskirchlichen Partnerschaften der EKKW, Pfr. Bernd Müller, Tel. 0561-9378-388 bzw. 385, Fax -417, Mail: Bernd.Mueller@ekkw.de
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