Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Jan 2012

Kassel (medio). Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat in einer Feierstunde am gestrigen Montagnachmittag in Kassel die Förderbewilligungen für das Jahr 2011 überreicht. Dabei konnten neun Bauvorhaben in neun Kirchenkreisen mit einem Gesamtbetrag von 546.700 Euro gefördert werden.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hob mit Blick auf die Epiphaniaszeit und die zu Ende gehende Weihnachtszeit hervor, dass heute Bescherung sei – die Gemeinden bescherten sich freilich durch ihr Engagement selbst. Die durchaus umstrittene Frage, ob es sinnvoll sei, «in Steine statt in Menschen» zu investieren, sei mit Blick auf die Tatsache, dass Kirchen eben auch Stein gewordene Erinnerungen und damit ein Stück Heimat seien, eindeutig beantwortet worden. «Als lebendige Steine, aus denen die Gemeinde gebaut ist», hätten die Gemeinden einen Beitrag zum Erhalt jener Steine geliefert, die die Möglichkeit böten, sich unter dem Wort Gottes zu versammeln. Der Bischof dankte für diesen Einsatz und wünschte den Gemeinden nun, dass das «Engagement auch über den konkreten Zweck hinaus erhalten bleibe». Gerne nehme er, wenn möglich, Einladungen zur Einweihung der geförderten Kirchen an.

Vizepräsident Dr. Volker Knöppel betonte in seinen Ausführungen, dass die Stiftung im Bewusstsein der Kirchengemeinden längst zu einer festen Größe geworden sei. In den elf Jahren ihres Bestehens seien über 200 Maßnahmen mit insgesamt rund 9 Mio. Euro unterstützt worden. Inzwischen gebe es etwas wie einen «Wettbewerb» um die Höhe des Verdoppelungseffektes. Er zitierte Prof. Dr. Eibelshäuser mit dem Hinweis, dass dieses Modell ein «hochrentierliches Investmentprogramm» sei.

Für die Stiftung erklärte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes Andreas Fehr, dass diese Veranstaltung vor allem den Gemeindegliedern gewidmet sei, die sich mit «vorbildlichem Engagement und Fantasie und liebevollen Ideen für den Erhalt ihre Kirchengebäude eingesetzt hätten». Das Stiftungsprinzip der «Spendenverdoppelung» sei ein großer Anreiz und EKD-weit einzigartig. Inzwischen seien auch Privatpersonen von diesem Modell so überzeugt, dass es zu privaten Zustiftungen und Spenden gekommen sei, so dass die Stiftung hoffnungsvoll in die Zukunft blicke.

Anschließend präsentierte die Kirchengemeinde Landau stellvertretend für alle Teilnehmer ihre zahlreichen und beeindruckenden Projekte zum Einwerben der Spenden. (31.01.2012)

Impressionen:

Hintergrund:

Zu den Schätzen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören ihre denkmalgeschützten Kirchengebäude. Sie zu erhalten, ist Verpflichtung der Landes-kirche und ihrer Gemeinden. Im Jahr 2000 hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck die Errichtung einer kirchlichen Baustiftung beschlossen. Ziel ist es, einen finanziellen Grundstock zu schaffen, aus dessen Erträgnissen die Bauunterhaltung denkmalgeschützter kirchlicher Gebäude und ihrer Ausstattungsstücke gefördert werden kann. Die Landeskirche hat die Stiftung mit einem Stiftungskapital von 15,838 Mio. € ausgestattet. Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist bei ihren vielfältigen Aufgaben und Projekten auch auf die Mithilfe und Unterstützung von Dritten angewiesen.

Die Förderobjekte 2011:

Der Stiftungsvorstand hat in seiner Sitzung am 28. November 2011 die Förderung von 9 Kirchengebäuden mit einem Gesamtvolumen von 546.700 € beschlossen.
Förderschwerpunkte sind im Jahr 2011 Innenrenovierungs- und Orgelbaumaßnahmen in denkmalgeschützten Kirchen.

Während der Laufzeit der Projektliste vom 9. Juni bis 11. November 2011 haben die Kirchengemeinden durch vielfältige Vorortaktivitäten ein Spendenergebnis von 546.365 € erzielt, das von der Stiftung entsprechend der Stiftungsverfassung verdoppelt wird. Auch in Würdigung des vor Ort gezeigten besonderen Eigenengagements erhielten folgende Kirchengemeinden am 30. Januar 2012 im Rahmen einer Feierstunde ihre Bewilligungsbescheide von der Stiftung:

• Bad Wildungen-Mandern, Kirchenkreis der Eder, Innenrenovierung Kirche mit Orgelrestaurierung, Gesamtförderung: 63.000 €

• Sontra-Ulfen, Kirchenkreis Eschwege, Innenrenovierung Turmraum Kirche, Gesamtförderung: 22.600 €

• Hohenroda-Ausbach, Kirchenkreis Hersfeld, Restaurierung der Malereien in der Kirche Ausbach, Gesamtförderung: 32.100 €

• Calden-Fürstenwald, Kirchenkreis Hofgeismar, Innenrenovierung Kirche, Gesamtförderung: 60.000 €

• Weimar-Roth, Kirchenkreis Marburg-Land, Innenrenovierung Kirche Wolfshausen, Gesamtförderung: 24.100 €

• Rotenburg-Altstadt, Kirchenkreis Rotenburg, Innenrenovierung Jakobikirche, Gesamtförderung: 107.100 €

• Steinbach-Hallenberg, Kirchenkreis Schmalkalden, Innenrenovierung Friedhofskirche, Gesamtförderung: 58.400 €

• Bad Arolsen-Landau, Kirchenkreis der Twiste, Innenrenovierung Kirche, Gesamtförderung: 136.800 €

• Zierenberg-Oelshausen, Kirchenkreis Wolfhagen, Innenrenovierung Kirche,Gesamtförderung: 42.600 €

Linktipp:

Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds finden Sie im Internet unter:

kirchenerhaltungsfonds.de