Mit einem Festgottesdienst wurde am 19. September 2022 in der Martinskirche in Kassel das 20jährige Bestehen der flächendeckenden Notfallseelsorge in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gefeiert. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Mit einem Festgottesdienst wurde am 19. September 2022 in der Martinskirche in Kassel das 20jährige Bestehen der flächendeckenden Notfallseelsorge in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gefeiert. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Sep 2022

Kassel (medio). Bei Verkehrsunfällen, Unwetterkatastrophen oder Anschlägen sind nicht nur Einsatzkräfte gefordert, sondern oft auch Seelsorgende vor Ort, die für Betroffene und Einsatzkräfte da sind. Und auch bei traumatischen Ereignissen, wie plötzlichen Todesfällen, Suiziden oder beim Überbringen von Todesnachrichten stehen sie den Hinterbliebenen in Schmerz und Trauer bei. 

Möglich macht das ein in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck flächendeckendes Notfallseelsorge-Angebot, durch das Pfarrerinnen und Pfarrer in den Kirchenkreisen rund um die Uhr bei der Alarmierung der Rettungskräfte eingebunden sind. Diese Rufbereitschaft gehört für sie zum Dienstauftrag. Darüber hinaus werden Ehrenamtliche ausgebildet, die ebenfalls in der Rufbereitschaft arbeiten.

Festgottesdienst in Kasseler Martinskirche

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, würdigte den Dienst der Pfarrerinnen, Pfarrer und ehrenamtlich Tätigen in einem Festgottesdienst am 19. September 2022 in der Kasseler Martinskirche. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst u.a. von Notfallseelsorgerinnen, dem landeskirchlichen Beauftragten für die Notfallseelsorge, Pfarrer Ulrich Briesewitz, und einem Blechbläserensemble des Hessischen Landespolizeiorchesters unter der Leitung von Edgar Sterkel. 

In ihrer Predigt hob die Bischöfin die besondere Tätigkeit der Seelsorgenden hervor: «Wir feiern, dass es Menschen gibt, die sich dafür als Teil ihres Pfarrberufs oder ehrenamtlich zur Verfügung stellen und Menschen in einer existentiellen Krise beistehen. Dafür sage ich ganz herzlichen Dank an alle, die diesen Dienst tun und an alle, die mit Ihnen vertrauensvoll zusammenarbeiten.» 

Die besondere Stärke der Notfallseelsorge sieht die Bischöfin darin, dass sie im Gegensatz zu den Aufgaben der Einsatzkräfte nicht unmittelbar «funktional» sei. Gerade in dieser Funktionslosigkeit läge die Chance, einfach da zu sein und das zu tun, «was jetzt notwendig und notwendend ist», so Bischöfin Hofmann und sagte weiter: «Dieses mit offenen Augen und offenem Herzen einfach da sein, jenseits aller Routinen und mit hoher Achtsamkeit für den Moment, für das Gegenüber, für das, was es jetzt braucht, das ist die große Herausforderung, aber auch das große Geschenk dieses Dienstes.»

Flächendeckendes Angebot seit 20 Jahren

Seit 20 Jahren gibt es die Notfallseelsorge in der Landeskirche flächendeckend. Nachdem im Jahre 1996 im damaligen Kirchenkreis Eschwege die erste Notfallseelsorge in die Rufbereitschaft ging, wurde das System bis zum damaligen Kirchenkreis Schlüchtern im Jahre 2002 umgesetzt. Seither gibt es Notfallseelsorge rund um die Uhr in allen Kirchenkreisen der Landeskirche. (20.09.2022)

Im Wortlaut:

Hier können Sie die Predigt von Bischöfin Dr. Hofmann im Wortlaut lesen:

PDF-Dokument

Linktipp:

Viele Informationen rund um das Thema Notfallseelsorge finden Sie im ekkw.de-Servicebereich: