Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Dez 2014

Kassel (epd). Rund 2.000 Menschen haben am Montagabend in Kassel für eine weltoffene Stadt und gegen Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Mit der Demonstration werde gezeigt, dass die Bewegung «Kasseler gegen die Islamisierung des Abendlandes» («Kagida») in der nordhessischen Großstadt nichts zu suchen habe, sagte Michael Rudolph vom Deutschen Gewerkschaftsbund zum Auftakt der Veranstaltung. Am selben Abend demonstrierte die Bewegung Kagida ebenfalls, die Polizei zählte rund 170 Teilnehmer.

Der katholische Stadtdechant Harald Fischer warf in einer Rede der in mehreren Städten aktiven Bewegung vor, die Angst vor einer drohenden Islamisierung zu instrumentalisieren, um andere politische Interessen durchzusetzen. Angesichts von fünf Prozent Muslimen in Deutschland sei es Unsinn, von einer drohenden Islamisierung zu sprechen. «Wir wollen keine verdeckte oder offene Hetze gegen muslimische Mitbürger», sagte er.

Im Blick auf islamistische Gräueltaten in aller Welt forderte Fischer den Islam auf, sein Verhältnis zur Gewalt zu diskutieren und zu klären. Religionsfreiheit müsse es auch in den Ländern geben, die mehrheitlich muslimisch seien. Dies müsse aber weltoffen diskutiert werden.

Die evangelische Stadtdekanin Barbara Heinrich forderte eine Willkommenskultur für Flüchtlinge. «Fremdenhass verstößt gegen Gottes Gebot», sagte sie. Die Demonstration sei ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Hass. Die 2.000 Teilnehmer stünden für eine offene Stadt. (23.12.2014)