Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 31 Mär 2017

Magdeburg (medio) Die Basis der Taufe sei Ansporn, als Christen gemeinsam Türöffner für Gottes Wirklichkeit zu sein. Dies sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), im Gottesdienst anlässlich der Erinnerung an 10 Jahre Taufanerkennung im Dom zu Magdeburg, den die ACK am 29. März feierte. 2007 hatten elf Mitgliedskirchen der ACK die Taufanerkennung unterzeichnet. Außerdem diskutieren die 50 Delegierten mit den Beauftragten der Kirchen bei der Bundesregierung über die Rolle der Religion im öffentlichen Raum.

In einer Zeit, in der die christliche Religion zunehmend an Bedeutung im öffentlichen Raum verliere, fordere die gemeinsame Taufe die Christen heraus, wie sie gemeinsam in der Welt Zeugnis für ihren Glauben geben können. Dieser ökumenische Blick auf die Taufe sei «das Gebot der Stunde», sagte Bischof Wiesemann. Die vor zehn Jahren unterschriebene Taufanerkennung habe für alle Mitgliedskirchen die Taufe wieder in die Mitte gerückt, auch für die Kirchen, die die Anerkennung nicht unterzeichneten.

Erneuerung der «baptismalen» Ökumene

In einem anschließenden Festakt, der von Bischof Martin Hein (Kassel), stellvertretender Vorsitzender der ACK in Deutschland moderiert wurde, ermutigten die katholische Professorin Dorothea Sattler (Universität Münster) und der freikirchliche Theologe Markus Iff (Theologische Hochschule Ewersbach) dazu, die «baptismale Ökumene», also eine auf die Taufe gründende Ökumene, zu stärken und für alle Kirchen fruchtbar zu machen. Die Theologen erinnerten an die Ergebnisse der ökumenischen Dialoge auf weltweiter Ebene, die noch nicht ausreichend in den Kirchen rezipiert worden seien. Damit könnten auch die immer noch bestehenden Unterschiede im Blick auf die Taufe weiter aufgearbeitet werden. Im Blick auf das Taufverständnis der täuferischen Kirchen sei es aber für alle Kirchen wichtig, den unaufgebbaren Zusammenhang von Glaube und Taufe stärker zu betonen und in der eigenen Taufpraxis aufzunehmen.


Stichwort: Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland gehören 17 Kirchen an. Sechs Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Die ACK repräsentiert ca. 50 Mio. Christen in Deutschland. Die Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die ACK, die zweimal im Jahr zur Mitgliederversammlung zusammenkommen. Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Schwerpunkte der Arbeit der ACK in Deutschland sind das gemeinsame Gebet, die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie der Kontakt zu anderen ökumenischen Einrichtungen. (31.03.2017)

Linktipp:

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland finden Sie im Internet unter:

oekumene-ack.de