Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 31 Dez 2022

Kassel/Rom. Als «theologisch starken Denker» würdigt die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, den am heutigen Samstag (31. Dezember) verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. «Er stand uns als der Papst aus Deutschland, der an seiner bayrischen Heimat hing, in besonderer Weise nahe.»
 
«Der Wahrheit Gottes spürte er theologisch tiefgründig nach, immer im Gespräch mit anderen», so die Bischöfin. Josef Ratzinger habe sich als Kurienkardinal und später als Papst für die Einheit der Kirchen und ein gutes Verhältnis zu den Juden eingesetzt. «Als Theologie-Professor war er ein Beförderer von Veränderung.» Als Papst sei er an dieser Stelle zurückhaltender gewesen.
 
Mit seinem freiwilligen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen habe er das Papsttum der Moderne in besonderer Weise geprägt, so Bischöfin Hofmann. Auch in seinem Ruhestand blieb er im Gebet der Sorge für die römische und alle weiteren Kirchen treu verbunden, würdigte sie. Den katholischen Christinnen und Christen, insbesondere den Gläubigen im Bistum Fulda und Bischof Dr. Michael Gerber, drückte sie ihr Mitgefühl aus – «verbunden im Gebet und in der Liebe Gottes». (31.12.2022, Pressestelle)

Kondolenz zum Tod von Papst Benedikt

Bischöfin Dr. Beate Hofmann drückte dem Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, ihr Beileid zum Tod von Papst Benedikt XVI aus. Wir dokumentieren das Schreiben im Wortlaut:

Lieber Michael,

zu dem Tod von Papst Benedikt XVI drücke ich dir und allen Gläubigen im Bistum Fulda mein Beileid aus. 

«Cooperatores veritatis» bestimmte Josef Ratzinger als Wahlspruch, als er 1977 mit dem Amt des Erzbischofs von München und Freising betraut wurde. Der Wahrheit Gottes spürte er theologisch tiefgründig nach, immer im Gespräch mit anderen. Diesen Wahlspruch hat er dem 3. Brief des Johannes entnommen (Vers 8). Danach werden wir Christen zu «Mitarbeitern an der Wahrheit», indem wir einander als Geschwister im Glauben annehmen. Demgemäß setzte sich Josef Ratzinger als Kurienkardinal und später als Papst für die Einheit der Kirchen und ein gutes Verhältnis zu den Juden, unseren älteren Geschwistern im Glauben, ein.

Für uns alle unerwartet trat Papst Benedikt XVI im Jahr 2013 zurück – er spürte seine Kräfte schwinden. Mit seinem Rücktritt hat er das Papsttum der Moderne in besonderer Weise geprägt. In seinem Ruhestand blieb er im Gebet der Sorge für die römische und alle weiteren Kirchen treu verbunden.

*Papst Benedikt XVI stand uns als der Papst aus Deutschland, der an seiner bayrischen Heimat hing, in besonderer Weise nahe.* Ich wünsche Dir und den Gläubigen im Bistum Fulda, dass Gott Euch tröste durch den Frieden, der höher ist als alle Vernunft.

Im Gebet und in der Liebe Gottes mit Euch verbunden und mit guten Wünschen für das neue Kalenderjahr

Beate Hofmann