Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Dez 2008

Kassel (epd). Die Ausstrahlung einer Dokumentation über die Selbsttötung des schwer nervenkranken Craig Ewerts in dem englischen Fernsehsender «Sky Real Lives» ist vom Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, kritisiert worden. Damit würden diejenigen gestärkt, die einen assistierten Selbstmord propagierten, sagte Hein in Kassel. «Die Vertreter der Hospizbewegung und der Palliativmedizin stehen unter einem starken öffentlichen Druck. Es ist zu befürchten, dass sich das Meinungsbild in dieser Frage wenden wird», gab der Bischof zu bedenken. Dass Ausschnitte des Films auch auf der Medienplattform «youtube» ohne Altersbeschränkung zugänglich seien, nannte Hein «unerträglich».

Der Film zeuge davon, «wie Medien mit der Ware Tod handeln», so Hein weiter. Ein Recht auf Sterben, wie es auch der Titel des Films «right to die» (Recht zum Sterben) suggeriere, gebe es nicht. «Das Lebensende ist unserer Verfügung entzogen», beschrieb er die christliche Position in dieser Frage. Diese drücke sich eher in einem «bereit zu sterben» aus, erklärte er. Die christlichen Kirchen müssten noch stärker betonen, dass das Leben ein Geschenk Gottes sei, betonte Hein. In der letzten Phase eines Lebens müsse es vor allen Dingen darum gehen, den Menschen auf die entscheidende Begegnung vorzubereiten: die Begegnung mit Gott in seiner Ewigkeit.

Diese letzte Phase eines Menschenlebens müsse lebenswürdig gestaltet werden, wies Hein auf die Bemühungen von Palliativmedizin und Hospizbewegung hin. Wichtig sei auch, dem Menschen die Angst zu nehmen, dass alles ganz schrecklich werde. Mit der Ausstrahlung würden massive Ängste geschürt, kritisierte er. (16.12.2008)