Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Dez 2020

Kassel / Darmstadt (medio/epd). Die evangelischen Kirchen in Hessen wollen in der Corona-Pandemie an Weihnachten für die Menschen ansprechbar bleiben und verantwortlich mit den Gottesdiensten an den Feiertagen umgehen. Das erklärten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nach einem Spitzengespräch mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am Mittwochnachmittag (16.12.).

So sei die Seelsorge für Menschen in der durch die Pandemie belastenden Situation angesichts vieler Kranker und zunehmender Todesfälle derzeit besonders wichtig. Für den hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung ist es deshalb zentral, «Menschen gerade in dieser Zeit auf vielfältige Weise zu begleiten.» Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW, begrüßte es, dass nach wie vor die Zugänge zu Seniorenheimen und Krankenhäusern für die Seelsorge offenstehen: «Seelsorge gilt als Muttersprache der Kirche. Gerade in diesen Tagen soll sie auch über Weihnachten zu hören sein.»

Gestaltungsrahmen für Weihachtsgottesdienste 

In der Kirche gelten die bisherigen Hygieneregeln wie Mindestabstand, Maskentragen auch am Sitzplatz. Erfassung der Kontaktdaten und Verzicht auf Gesang. Für Gottesdienste mit hohem Besucheraufkommen ist zudem eine vorherige Anmeldung erforderlich. Weitere Vorgaben wolle der Staat den Kirchen nicht machen, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier bei einer Presskonferenz am Mittwoch in Wiesbaden. 

Auch Gottesdienste draußen ohne Gesang sowie die Christmetten sind zulässig. Dafür wird eigens der Beginn der Ausgangssperre an Heiligabend von 21 auf 24 Uhr verschoben, auch in den Gebieten, wo diese wegen der Inzidenz von 200 Neuinfektionen und mehr pro 100.000 Einwohner gilt. Die Lockerung soll zudem ermöglichen, dass sich kein Teilnehmer an einer familiären Weihnachtsfeier danach sputen muss, wieder nach Hause oder in die Unterkunft zurückzukehren. Am Ersten und Zweiten Weihnachtsfeiertag beginnen die Ausgangssperren in den betroffenen Städten und Landkreisen um 22 Uhr, an allen anderen Tagen bleibt es bei 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens.

Kontakt-Regelungen an Weihnachten und Silvester 

Vom 24. bis 26. Dezember dürfen - vor allem für die familiären Weihnachtsfeiern - jeweils der eigene Hausstand plus vier Erwachsene und Kinder zusammenkommen. Dazu können neben etwa einer alleinstehenden Nachbarin enge Angehörige unabhängig vom Hausstand zählen. An Silvester und Neujahr bleibt es dagegen bei den allgemeinen Lockdown-Regeln, so der Ministerpräsident. 

Nach Angaben von Jung und Hofmann gelten für die Gottesdienste über die Feiertage strenge Hygienekonzepte. So seien Gottesdienste in Kirchen und im Freien unter anderem mit Abstand, Maske, vorheriger Anmeldung und ohne Gemeindegesang möglich. Überlegt werde derzeit aber noch, ob es Empfehlungen geben soll, bei besonders hohen Inzidenzzahlen Gottesdienste abzusagen oder ob die Platzzahl bei Außenveranstaltungen begrenzt werden soll. In der EKKW sind keine Gottesdienste mit mehr als 200 Teilnehmenden geplant; bei hohen Inzidenzzahlen sollen Gottesdienste abgesagt werden können.

Wichtig sei beiden, Gemeinden in ihrer jeweils eigenen Entscheidung zu stützen. Jung: «Es kann vor Ort gute Gründe für eine Absage ebenso wie für das Feiern der Weihnachtsgottesdienste geben. Beide Entscheidungen verdienen angesichts der hohen Verantwortung unserer Kirchenvorstände größten Respekt.» Bischöfin Hofmann: «Ich bin mir sicher, dass die Gemeinden gegebenenfalls auch viele phantasievolle alternative Aktionen entwickeln wie Gottesdienst zum Mitnehmen, im Internet und am Telefon. Wichtig ist mir, dass auch die Menschen, die zuhause bleiben, Zugang zur Botschaft an Weihnachten haben: Gott ist bei Euch!»

Die EKHN wird ihren Gemeinden nach einem Abstimmungsgespräch mit den Dekaninnen und Dekanen am Donnerstag aktualisierte Orientierungshilfen an die Hand geben. Für die EKKW ist diese Information bereits erfolgt. (16.12.2020)

Einsam oder in Sorge? Hier finden Sie Hilfe!

Mit dem zweiten Lockdown rücken auch die Sorgen und Nöte der Menschen wieder in den Vordergrund. Einsamkeit oder die Befürchtung, an Weihnachten nicht wie gewohnt mit den Angehörigen feiern zu können, werden leicht zu bedrückenden Themen. Da kann es helfen zu teilen, was einem zu schaffen macht und sich an Menschen zu wenden, die für die Seele sorgen. Hier finden Sie Kontaktmöglichkeiten:

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