Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Dez 2009

Kassel (epd). Florian Müller-Reißmann ist richtig froh. Nicht nur, weil er mit seinem Partner Jochen Pfeiffer eine Einladung zum «Festival der besten Artisten» bekommen hat, das der Zirkus «Flic Flac» derzeit in Kassel ausrichtet. Das allein wäre schon Auszeichnung genug. Doch Florian kann Heiligabend im Kreis der Familie verbringen. «Ich habe einen Onkel in Fritzlar, der ist Pfarrer, da fahre ich Heiligabend hin», sagt er und strahlt über das ganze Gesicht. Der 24. Dezember ist der einzige Abend des vom 17. Dezember bis 10. Januar dauernden Zirkusfestivals, an dem es keine Vorstellung gibt. «Alleine im Hotelzimmer zu sitzen, das wäre schon doof», meint Florian. So aber treffe er in Fritzlar unter anderem auch seine Cousine, und natürlich gehöre auch der Gang zur Kirche mit zur Feier. «Das ist ein großes Glück für mich.»

«Der Heiligabend ist bei uns ein Familienfeiertag und damit frei», umreißt «Flic Flac»-Pressesprecherin Iris Vollmann die Bedeutung des 24. Dezembers für den Zirkus. Da könnten die Artisten, Feuerschlucker und Jongleure ihre Familien besuchen oder sich abends in Ruhe im Hotel zusammensetzen. Ansonsten aber sei Weihnachten besonders stressig, da an den Feiertagen gleich zwei Vorstellungen angeboten würden. «Danach sind die meisten erst mal ziemlich geschlaucht», räumt sie ein.

Eine Bedeutung ganz anderer Art hat der 24. Dezember für den jungen Sprungakrobaten Sascha aus Moldawien, der zusammen mit vier anderen Artisten auftritt. «Meine Freundin hat an diesem Tag Geburtstag», erklärt er. Da sie auch mit zur Formation gehört, werde man den Abend zusammen verbringen. Ansonsten aber könne er mit dem 24. Dezember nicht viel anfangen, sagt Sascha. «Dieses Datum spielt in Moldawien keine Rolle.» Das orthodoxe Weihnachten werde erst später gefeiert. (23.12.2009)