(V.l.): Bürgermeisterin Ilona Friedrich (Stadt Kassel), Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW), Madlen Freudenberg (Moderation, Geschäftsführerin Neue Denkerei) und Kai Lorenz Wittrock (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Kassel) trafen sich, um sich über eine Zeit nach Corona auszutauschen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

(V.l.): Bürgermeisterin Ilona Friedrich (Stadt Kassel), Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW), Madlen Freudenberg (Moderation, Geschäftsführerin Neue Denkerei) und Kai Lorenz Wittrock (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Kassel) trafen sich, um sich über eine Zeit nach Corona auszutauschen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Mär 2021

Kassel (medio). Kurzkuren für erschöpfte Familien, Räume für kreative Köpfe, Unterstützung für Jugendliche, einsame und alte Menschen: Mit ganz konkreten Ideen wollen mehr als 30 Kasseler Akteurinnen und Akteure auf die Corona-Krise reagieren, und zwar gemeinsam. Um die Weichen für die Bewältigung der Folgen der Pandemie zu stellen, hat die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, zusammen mit Bürgermeisterin Ilona Friedrich sowie Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel, eine entsprechende Initiative ins Leben gerufen. Wie die Pressestelle der Landeskirche mitteilte, sind darin Engagierte aus Wirtschaft, Kirche, Kultur, sozialen Bereichen, Gewerkschaft, Bildung, Wohlfahrtsverbänden, Stiftungen und Serviceclubs vertreten. «Weiterdenken nach Corona – Perspektiven vernetzen»: Unter dieser Überschrift wurden – moderiert vom Team der Neuen Denkerei – in digitalen Workshops Herausforderungen benannt, Ideen geschmiedet und Lösungsansätze entwickelt.

Bedrohte Existenzen, blockierte Engagierte, erschöpfte Familien

«Zusammenhalt fördert man durch Vernetzung», sagt Bischöfin Hofmann auch angesichts einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft und so genannter Querdenker-Demonstrationen. Es gelte, miteinander die sozialen Folgen der Pandemie zu bewältigen. Dazu haben die Teilnehmenden sechs verschiedene Bereiche in den Blick genommen: 

  • Bildungsgerechtigkeit: Damit sich junge Menschen (wieder) begegnen können, soll ein coronataugliches Freizeitenprogramm für geschlossene Gruppen entwickelt werden.
  • Lebensgestaltung für vulnerable Gruppen: Über Kassels Stadtteilzentren sollen Unterstützungsstrukturen aufgebaut werden, damit Seniorinnen, Senioren und Menschen mit Behinderung in (digitalen) Kontakt mit Freunden oder neuen Menschen kommen und bleiben können.
  • Bedrohte Existenzen: Kreativ- und Kulturschaffende sollen leerstehende Räume, zum Beispiel Kirchen- und Gewerberäume, für Projekte nutzen können.
  • Erschöpfte Familien: Familien sollen unterstützt werden, um ihre Alltagsstrukturen aufrecht zu erhalten. Erholung sollen sie in Kurzkuren erfahren.
  • Blockierte Engagierte: Um engagierte Freiwillige zu begleiten und zu fördern und um Organisationen auch in Krisenzeiten gutes Engagement zu ermöglichen, ist eine digitale Engagement-Börse geplant.
  • Ausbildungsplätze: Vernetzungsmöglichkeiten zwischen jungen Menschen und Betrieben sollen verbessert werden. Gelingen soll dies über eine persönliche Kontaktaufnahme zwischen Ausbildungsstätten und Jugendlichen.

 Diese Pläne sollen nun auf den Weg gebracht werden, um die Folgen der Pandemie abzumildern. Erklärtes Ziel: Zusammen Kassels Zukunft zu gestalten und aus einer engagierten Stadt eine sorgende Gemeinschaft zu machen. Kai Lorenz Wittrock sieht im bunt gemischten Feld der Engagierten «große Chancen». Dass sich gemeinsam mehr erreichen lässt, davon ist auch Kassels Bürgermeisterin Ilona Friedrich überzeugt: «Dieser interdisziplinäre Austausch bringt uns voran.» (19.03.2021)
 
Kontakt für weitere an der Initiative interessierte Engagierte: bischoefin@ekkw.de
Kontakt für Medienvertreterinnen und -vertreter: pressestelle@ekkw.de