Kirchturm mit Kreuz vor blauem Himmel mit Wolken
Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Mai 2024

Christi Himmelfahrt ist fester Teil des christlichen Festkalenders: Der Feiertag wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen, in diesem Jahr am 18. Mai. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und dem Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger «aufgehoben» wurde: «Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken» (Apostelgeschichte 1,9). Dies ist auch ein bevorzugtes Motiv in der bildenden Kunst.

Der auferstandene Christus ist bei Gott

Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt «aufgefahren in den Himmel», bedeutet dies nach christlichem Verständnis, dass der auferstandene Christus «bei Gott ist».

Blick in den Himmel

Heute ist Christi Himmelfahrt. Viele Gemeinden feiern an Himmelfahrt üblicherweise draußen ihre Gottesdienste. Das bietet sich an, denn an Christi Himmelfahrt, da geht der Blick in den Himmel. Also hebe ich meinen Kopf, lege ihn zurück in den Nacken und mache einen langen Hals. Sofort verändert sich mein Blick... (Eine Kurzandacht von Pfarrerin Anke Zimmermann aus Homberg/Efze)

Himmelfahrtsmotiv des bekannten Wildunger Altars des Conrad von Soest. Der Altar wurde im Jahr 1403 fertiggestellt und ist in der Stadtkirche Bad Wildungen zusehen.

Himmelfahrtsmotiv des bekannten Wildunger Altars des Conrad von Soest. Der Altar wurde im Jahr 1403 fertiggestellt und ist in der Stadtkirche Bad Wildungen zusehen.

Christi Himmelfahrt in der Bibel

(Apostelgeschichte 1, 1-14)

«Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte. Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.

Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.

Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.»

(Quelle: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Niederschlag in Kunst und Kultur

Christi Himmelfahrt wird seit dem späten 4. Jahrhundert gefeiert, es ist also ein sehr altes Fest. So hat es auch in Kunst und Kultur Niederschlag gefunden, unter anderem in Oratorien von Johann Sebastian und von Carl Philipp Emanuel Bach. Auf Gemälden wird laut Wikipedia seit etwa dem Jahr 1.000 die Himmelfahrt oft durch Beine oder Füße mit dem Fußabdruck Jesu dargestellt, seit dem 14. Jahrhundert oft nur durch einen einzelnen Fußabdruck. Der tatsächliche, rechte Fußabdruck Christi soll der Überlieferung nach in der Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg in Jerusalem zu sehen sein.

An Christi Himmelfahrt werden Gottesdienste traditionell oft draußen gefeiert, mit freiem Blick auf den Himmel. Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. An dem Termin wird auch Vatertag gefeiert.

Umfrage: Was ist für Dich der Himmel?

Zu Christi Himmelfahrt erinnern sich Christen daran, wie Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet hat und in den Himmel aufgefahren ist. Wir haben Menschen in Hessen gefragt, was für sie der Himmel ist?