Ordination in der Tallinner Kathedrale.

Am 23. April fand in der Tallinner Kathedrale ein historisches Ereignis statt, bei dem drei Geistliche gleichzeitig zu Bischöfen der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche ordiniert wurden: Ove Sander, Anti Toplaan und Marko Tiitus.

Tallinn / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Apr 2024

Die drei neuen Bischöfe sind Mitglieder des Konsistoriums, vergleichbar dem Kollegium des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), berichtete Dr. Diethelm Meißner, Dezernent für Diakonie und Ökumene der EKKW.

Die Ordination stellt für die Struktur der EELK eine bedeutende Veränderung dar, so Meißner weiter. In der Kirche mit aktuell 28.000 Mitgliedern erhöhe sich die Anzahl der Bischöfe damit auf insgesamt vier. Zudem liege der im Mai tagenden EELK-Synode ergänzend dazu der Vorschlag vor, die Kirche in vier Diözesen einzuteilen, in denen die Bischöfe dann eine stärkere Verantwortung für die rund 250 Pfarrerinnen und Pfarrer übernehmen sollen. Dies können z.B. durch Jahresgespräche, geistliche Begleitung und Beratung geschehen. 

Zu den Personen

Dr. Ove Sander ist bisher Rektor des Theologischen Instituts in Tallinn und Pfarrer der Nõmme Rahu-Gemeinde bei Tallinn gewesen.

Marko Tiitus leitet in diesem Institut in Tallinn das Pastoralseminar, ist Propst in der Propstei Viljandi und dort auch Gemeindepfarrer.

Anti Toplaaan ist Propst in Saarte und Pfarrer in der St. Laurentius-Gemeinde in Kuressaare.

Offen sei bislang, ob die drei neuen Bischöfe ihre bisherigen Aufgaben weiterhin im gleichen Umfang wahrnehmen werden.

Ordinationsgottesdienst mit Geistlichen aus 20 Nationen

Am Gottesdienst nahmen Geistliche aus nahezu 20 Ländern Europas und den USA teil, unter ihnen auch Delegierte aus der Ukraine und aus Russland. Auch die lettische Kirche, in der vor acht Jahren die Frauenordination ausgesetzt worden ist, war durch Erzbischof Vanags vertreten. Für die auslandslettische Kirche hingegen waren zwei weibliche Delegierte entsandt worden, heißt es in der Mitteilung. Die EKKW war durch den Ökumenedezernenten Dr. Meißner und den Estlandbeauftragten Pfarrer Michael Schümers vertreten.

Zur Partnerschaft mit der EELK

Die Partnerschaft mit der EELK besteht seit den neunziger Jahren und verbindet die Kirche mit den anderen Partnerkirchen der EKKW, z.B. durch die gemeinsame Teilnahme an der sogenannten «Bischofskonsultation» oder den Frauenkonsultationen. Daneben bestehen lebendige Beziehungen zwischen den Kirchenkreisen Kirchhain-Ida Harju, Schmalkalden-Lääne und Werra-Meißner-Valga. Zudem entwickelt sich derzeit eine Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen und der Propstei Jarva.