Die Demokratielots*innen bekamen durch Bischöfin Dr. Beate Hofmann (3.v.r.) ihre Zertifikate ausgehändigt, nachdem sie zuvor ihre Projekte vorgestellt hatten. Ebenfalls im Bild vorne: Martina Spohr (r.,  Bildungsreferentin im Landeskirchenamt) und Uwe Jakubczyk (2.v.r., Studienleiter Akademie Hofgeismar)

Die Demokratielots*innen bekamen durch Bischöfin Dr. Beate Hofmann (3.v.r.) ihre Zertifikate ausgehändigt, nachdem sie zuvor ihre Projekte vorgestellt hatten. Ebenfalls im Bild vorne: Martina Spohr (r., Bildungsreferentin im Landeskirchenamt) und Uwe Jakubczyk (2.v.r., Studienleiter Akademie Hofgeismar)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Mai 2022

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat am Samstag (14.05) zwölf Jugendliche zu ‚Demokratielotsen‘ ausgezeichnet. Zuvor hatten die Jugendlichen an einem mehrtägigen Kurs des Kinder- und Jugendreferats der EKKW und des Bereichs Gesellschaftspolitische Jugendbildung der Ev. Akademie Hofgeismar teilgenommen. Dort setzten sie sich mit dem demokratischen System in Deutschland auseinander. Ein Schwerpunkt des Kurses lag dabei auch auf dem Umgang mit Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft. Für ihr Engagement bekamen die Teilnehmenden am Samstag nun ein Zertifikat von Bischöfin Beate Hofmann im Pavillon der Christusgemeinde überreicht.

Mehrere Abschlussprojekte der Demokratielotsen

Ein Ziel des Kurses bestand darin, die theoretischen und gelernten Inhalte auch praktisch umzusetzen. Deshalb haben sich einzelne Teilnehmende zu Projektgruppen zusammengeschlossen. Eine dieser Gruppen hatte dabei die Idee, Aufkleber rechtsextremer Organisationen in den Innenstädten zu überkleben – mit Slogans, die sich für die Demokratie aussprechen. Das Ziel sei es, so Demokratielotsin Clara Bühl, «ein Zeichen zu setzen gegen Nazis und demokratiefeindliche Organisationen und Menschen.» In einem anderen Projekt erarbeitete Justin Müller einen Aktions-Tag für die Konfirmanden im osthessischen Ort Heringen. Dort hat er sie dann unter anderem für das Thema Sprache sensibilisiert. Müller habe die Erfahrung gemacht, dass Ausdrücke wie «Schwuler» oder «Jude» in der Jugendsprache noch zu oft abwertend gemeint seien.

Referentinnen von der Anne-Frank-Bildungsstätte 

Für die Kursinhalte wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit engagierte die EKKW zwei Trainerinnen der Anne-Frank-Bildungsstätte Sie erarbeiteten mit den Jugendlichen wie rassistischen und diskriminierenden Äußerungen begegnet werden kann. Für Ruth Battefeld vom Referat der Kinder- und Jugendarbeit der EKKW ist genau dies wichtig: «Junge Menschen nehmen wahr, dass sich das gesellschaftliche Klima verändert und demokratische Prozesse nicht mehr selbstverständlich sind.»                         
                                
Lob für den Kurs und dessen Inhalte gab es von den Jugendlichen selbst. Demokratielotsin Ronja Meyer sagte: «Ich find es schön, dass die Kirche sich nicht nur mit dem Gottesdienst auseinandersetzt, sondern auch anfängt, Jugendliche und die Gemeinschaft zusammen zu bringen.» (16.05.2022)