Darum sind wir in der Welt: zu erzählen, zu leben, zu teilen, dass Gott sich uns zeigt und uns hält, Jesus Christus uns begleitet, uns stärkt, dass Leben vielfältig und vielschichtig ist, dass Leben wunderschön und schmerzhaft ist, dass es gehütet ist in allem, was passiert, dass Gottes Geist uns immer mal wieder anweht, uns rüttelt, dass die Welt voll Hunger und Durst nach Frieden und einer Mahlzeit, voll Unrecht und Ungerechtigkeit ist und dass wir Menschen es sind.
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Wozu wir als Kirche da sind
Evangelium teilen ist unser Auftrag. Evangelium teilen ist das, wozu wir als Kirche da sind.
Mehr als 1500 Menschen
„Wozu sind wir als Kirche heute in der Welt?“ Mehr als 1500 Menschen haben sich dieser Frage gestellt – in Gruppen, die ganz unterschiedlich zusammengesetzt waren, die Ehrenamtliche und Hauptamtliche miteinander ins Gespräch gebracht haben, junge, mittelalte und alte, Menschen in Leitungsverantwortung und Menschen, die viele Fragen an Kirche haben. Die Landessynode hat im März 2022 dazu folgende Worte gefunden:
Evangelium teilen
… im Hören auf Gott und das, was Menschen brauchen. Wir verändern uns. Schon immer und immer noch, weil wir auf Gott hören und weil wir Menschen es sind, für die wir Kirche sind und darum fragen wir: Wozu braucht ihr uns?
Für all das, was wir sein wollen, haben wir als Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck einen Rahmen formuliert, wie wir sein wollen:
Sechs Aufgaben:
>Wir bewahren und deuten die christliche Botschaft und erzählen vom Glauben.
> Wir eröffnen, suchen und gestalten Räume.
> Wir begleiten Menschen durchs Leben.
> Wir eröffnen Gemeinschaft.
> Wir helfen Menschen.
> Wir bringen unsere Stimme in die Gesellschaft ein.
Fünf Kriterien:
Wie wir unsere Aufgaben tun wollen, beschreiben wir so:
> Kontaktflächen bietend
> Ausstrahlung fördernd
> Kooperation stärkend
> nachhaltig
> motivierend
Diese fünf Kriterien nutzen wir überall da, wo wir über unsere Aufgaben entscheiden: wo Ressourcen (Zeit, Finanzen, Arbeitskraft – hauptamtliche und ehrenamtliche etc.) verteilt werden.
Die Kriterien unterstützen dabei., gute Entscheidungen zu treffen, die möglichst vielen Kriterien so gerecht werden wie möglich. Sie helfen, Ressourcen zu schonen und klug zu wirtschaften, damit es uns, unserer Kirche und allen, die dazu gehören, gut geht.
Kriterium: Kontaktflächend anbietend
Die Sichtbarkeit der Kirche in der Öffentlichkeit soll verbessert werden. Das soll mit dem Kriterium „Kontaktflächen bietend“ ausgedrückt werden. Das heißt, dass Kirche mit offenen Augen durch die Welt gehen soll und versucht, Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen aufzubauen: Begegnungen und Beziehungen stärken. Zum einen sollen dafür bewusst Angebote geschaffen werden, andererseits soll Kirche auch an die Orte gehen, wo ohnehin schon Menschen sind, auch in digitalen und herkömmlichen Medien. Dafür ist es besonders wichtig, dass die Sprache, in der Kirche kommuniziert, einfach verständlich ist.
Kriterium: Ausstrahlung fördernd
Als Kirchengemeinden sind wir Teil eines Sozialraums. Wir handeln gemeinsam mit anderen an diesem Ort zum Wohl der Gemeinschaft. Als Christ:innen streben wir nach Gerechtigkeit und Frieden - dies wird in dem Kriterium „Ausstrahlung fördernd“ deutlich, wenn wir als Kirche uns besonders für diejenigen einsetzen, die Unterstützung brauchen und marginalisiert und benachteiligt sind. Gleichzeitig sollen Menschen, die Sinn und Orientierung suchen auf diesem Weg unterstützt werden, so sollen auch Gottesdienste und theologische Angebote besonders öffentlichkeitswirksam sein.
Kriterium: Kooperation stärkend
Wir wollen auf das achten, was den anderen dient und entdecken, dass gemeinsam mehr als allein geht. Kirche soll „Kooperation stärkend“ sein. Dies bezieht sich zum einen auf das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen, aber auch mit anderen kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. Auch mit anderen Kirchen, auch nicht-evangelischen, und nicht-kirchlichen Organisationen wie Vereinen, Kommunen und Initiativen soll zusammengearbeitet werden. Damit sollen Kräfte vereint werden um mehr Wirkung zu entfalten.
Kriterium: nachhaltig
Wir wollen gut haushalten mit den Gaben Gottes. “Nachhaltig“ soll Kirche sein, sowohl im Blick auf Klimaschutz und Artenvielfalt als auch im Blick auf alle Mittel, die eingesetzt werden sollen- sowohl finanzielle Ressourcen, als auch auf Arbeitskraft. Gleichzeitig soll genug investiert werden, um Kirche auch in Zukunft attraktiv zu machen und zu gewährleisten, dass der Auftrag erfüllt wird. Kurz: Wir wollen die (Um-)Welt und die Kirche pflegen und gut an die nächsten Generationen weitergeben.
Kriterium: motivierend
Wir wollen „brennen“ für unsere Aufgaben. Wie müssen Aufgaben und Angebote sein, damit sie interessant und sinnvoll sind. Kirche soll „motivierend“ sein, sie soll Potentiale erkennen und nutzen. Als Kirche wollen wir Sinn stiften und sinnvolle Arbeit leisten. Wir wollen wertschätzend miteinander umgehen und Freiräume schaffen.