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Nächstenliebe

„Liebe Gott“ und „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, in diesen beiden Sätzen fasst Jesus Christus das Leben eines Christenmenschen zusammen. Auch im Judentum ist Nächstenliebe ein zentrales Gebot, im Islam ist die Sorge für andere eine der fünf Säulen. Nächstenliebe ist also ein Erkennungsmerkmal für religiöse Menschen. In Deutschland hat sie sichtbare Strukturen in Diakonie und Caritas gefunden.

Nächstenliebe zeigt sich in der Bereitschaft, eigene Interessen zurückzustellen zugunsten der Bedürfnisse anderer. Nächstenliebe heißt, sich auf die Perspektive des Gegenübers einzulassen. Nächstenliebe beginnt mit dem Sehen von Not, von Einsamkeit, von Hilflosigkeit, von Ausweglosigkeit. Und wer das wirklich sieht, der kann nicht vorbeigehen, sondern muss etwas tun: reden, zuhören, ein Dach über dem Kopf, ein warmes Essen, Gemeinschaft, eine Perspektive bieten.

Von Verrat und Verleugnung, aber auch von Fürsorge und Hingabe erzählt uns die Leidensgeschichte Jesu. Sie wird uns in der Karwoche intensiv begleiten und mit hineinnehmen in Gottes Liebe für uns. Dieses Heft nimmt Sie mit in all diese Fragen und Erfahrungen.

Eine anregende Lektüre und eine gesegnete Kar- und Osterzeit wünscht Ihnen


Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck