Die Bibel

Die Bibel ist das heilige Buch der Christenheit. Es ist aufgeteilt in das «Alte Testament», den Erzählungen des israelitischen Volkes, und das «Neue Testament», das vom Leben Jesu und der frühen Christenheit berichtet. Die Bibel gilt als das am weitesten verbreitete Buch der Welt, sie wurde in mehr als 2.000 Sprachen übersetzt.

Überblick

Was steht in der Bibel?

Die Geschichten der Bibel erzählen von Erfahrungen und Begegnungen von Menschen mit Gott. Die meisten dieser Geschichten handeln von historischen Personen, die vor langer Zeit gelebt haben. In anderen Texten geht es um ganz persönliche Fragen, die Menschen heute genauso bewegen wie damals.

Diese Erlebnisse wurden überliefert, weil damals nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten. So spiegeln die Erzählungen der Väter und Mütter Israels auch ihre Welt wider. Auch in der Zeit der Könige und sogar zur Zeit Jesu wurden viele Geschichten zuerst erzählt, bevor sie aufgeschrieben wurden. Mit der Niederschrift wollten die Menschen ihre Erfahrungen und Erzählungen bewahren. Die aufgeschriebenen Geschichten wurden in Büchern gesammelt und die Bücher zu den Teilen der Bibel zusammengestellt. 

Nicht alle Schriften zu biblischen Themen, die es damals gab, wurden als «Heilige Schriften» anerkannt und in die Bibel aufgenommen. Die Auswahl und Zusammenstellung der biblischen Bücher nennt man «Kanon». Schon vor der Zeit Jesu wurden die Schriften des Alten Testaments von jüdischen Gelehrten zu einem Buch zusammengestellt, berichtet die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart. Etwa 400 Jahre nach Jesu Geburt lag die Bibel schließlich so vor, wie wir sie heute kennen.

In der Bibel lesen

Der gesamte Text der Bibel in verschiedenen Übersetzungen ist im Internetangebot der Deutschen Bibelgesellschaft online verfügbar. Hier geht's los.

App für Tablet und Smartphone

Gottes Wort bleibt. Was sich ändert, sind die Wege, es den Menschen nahe zu bringen. Einer davon ist die Bibel-App für Tablet oder Smartphone, die die Texte der Bibel in verschiedenen Übersetzungen kostenlos zur Verfügung stellt.

Die Lutherbibel und weitere Übersetzungen

In deutscher Sprache liegt die vollständige Bibel in über 35 Übersetzungsvarianten vor, die von urtextnahen Versionen bis hin zu umgangssprachlichen Übertragungen reichen.

Die wohl bekannteste Übersetzung ist die Lutherbibel. Sie geht auf das Werk des Reformators Martin Luther (1483 bis 1546) zurück. Er formulierte drei Kriterien, die für alle Bibelübersetzungen der Deutschen Bibelgesellschaft auch heute noch verbindlich sind: 1. Treue gegenüber dem Leser, 2. Treue gegenüber dem Text und 3. Treue gegenüber dem Evangelium.

Die gegenwärtige Fassung wurde gegenüber der ersten Ausgabe von 1534 mehrfach überarbeitet (revidiert) und dem heutigen Sprachempfinden angepasst. Dennoch spricht aus ihr die sprachschöpferische Kraft des Reformators, der «Dem Volk auf's Maul schauen» wollte.

Die ursprünglichen Sprachen der Bibel sind Hebräisch (Altes Testament) und Griechisch (Neues Testament). Die vier ersten von 27 Büchern des Neuen Testaments sind die Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Sie wurden Historikern zufolge spätestens 40 bis 50 Jahre nach Jesu Tod in Griechisch verfasst. Luthers Übertragung der bis dahin zumeist in Latein gelesenen Bibel ins Deutsche im 16. Jahrhundert ebnete den Weg zur hochdeutschen Schriftsprache.

Der hebräische Teil der Bibel berichtet vom Bund Gottes mit dem Volk Israel. Im Neuen Testament wird dieser Bund nach dem Glauben der Christen auf die ganze Menschheit ausgeweitet. In den ersten Jahrhunderten des Christentums gab es noch weitere Evangelien, die aber nicht in den biblischen Text-Kanon aufgenommen wurden.

Einer der prägendsten Ausleger des Christentums ist Paulus. Von seiner Missionstätigkeit vor allem im Mittelmeerraum berichten etliche Schriften im Neuen Testament. Er betonte die Bedeutung von Jesu Tod und Auferstehung für das Heil der Menschen. Seine Lehre bestimmt bis heute die kirchlichen Bekenntnisse.

Inhalt und Aufbau

Das Wort «Bibel» stammt aus dem Griechischen und bedeutet «Bücher» (biblia). Tatsächlich ist die Bibel eine Sammlung von verschiedenen Einzelschriften oder «Büchern». Sie besteht aus 39 Schriften des Alten Testaments und 27 Schriften des Neuen Testaments.

Hinzu kommt eine Reihe weiterer Schriften, die sogenannten «Spätschriften des Alten Testaments» (in der Lutherbibel «Apokryphen» genannt). Je nach Zählung umfassen die Spätschriften zwischen 7 und 11 Schriften. In der evangelischen und reformierten Tradition (z.B. Lutherbibel, Gute Nachricht Bibel) stehen sie als eigener Teil zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Die gesamte Bibel ist also eine Sammlung von insgesamt über 70 Einzelbüchern.

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben und eröffnet für alle Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel.

International verantwortet die Gesellschaft die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Durch die Weltbibelhilfe unterstützt die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel, damit alle Menschen die Bibel in ihrer Sprache lesen können.

Deutsche Bibelgesellschaft

Bei der Deutschen Bibelgesellschaft werden die biblischen Schriften übersetzt, entwickelt und verbreitet. Die Gesellschaft eröffnet für alle Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel.