Trauern heißt, einen Weg gehen – oder geführt werden. Oft ist das kein Weg, der sich in klaren Schritten oder Stufen vorzeichnen ließe, sondern eher eine Bewegung durch ein Feld, in dem viel Hin und Her, Auf und Ab möglich ist. Menschen durchleben Trauer und Abschied so verschieden, wie sie selber sind. Es gehört zum ureigenen Auftrag der Kirche, Zeichen der Hoffnung angesichts des Todes zu setzen. Viele sehen darin das Wichtigste, was die Kirche zum Leben der Menschen beitragen kann.
Die Einstellungen zu Sterben und Tod haben sich in unserem Land gewandelt. Unbeirrt von allen Wandlungen ist es Auftrag der Kirche, Menschen zu trösten und ihnen Zuversicht über den Tod hinaus zu geben. Denn Christen glauben, dass «Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium» (2.Tim 1,10). Es gilt, Worte zu finden, die kein bloßes Gerede sind; Trost spürbar zu machen in Situationen, die als untröstlich empfunden werden, und Beistand zu verkörpern, der angenommen werden kann.
Das Evangelium macht Christen gewiss, «dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn» (Röm 8,38-39).