Die Taufe steht schon in der Bibel, der Brauch der Konfirmation aber ist wesentlich jünger. Und sie wurde in Kurhessen-Waldeck erfunden, genauer gesagt in Ziegenhain in der Schwalm. Hintergrund war in der Zeit der Reformation (16. Jahrhundert) ein Streit darum, ob man Kinder oder Erwachsene taufen solle. Die Fronten waren verhärtet, doch Landgraf Philipp I. von Hessen beauftragte den Reformator Martin Bucer, einen Kompromiss auszuhandeln: Die getauften Jugendlichen wurden unterrichtet und legen eine Prüfung ab. Danach werden sie konfirmiert und durften von nun an am Abendmahl teilnehmen.
Konfirmation – das bedeutet Bestätigung. Und so wird es bis heute verstanden: Die Jugendlichen bekräftigen ihre Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche in einem Alter, in dem sie diese Entscheidung ganz bewusst treffen können. Und sie gelten von da ab als vollwertige Mitglieder der Gemeinde, viel früher übrigens als in politischen Gemeinde.
Die Gemeinden begleiten ihre Konfirmanden und Konfirmandinnen auf diesem Weg des Erwachsenwerdens. In ihrer Konfirmandenzeit sollen die Jugendlichen die christliche Gemeinschaft erleben und in der Gemeinde heimisch werden. Sie sollen im Unterricht die Bibel entdecken können und lernen, über den eigenen Glauben und ihr Leben nachzudenken. Und sie sollen die Spiritualität im Beten, Singen und im Gottesdienst kennen und schätzen lernen.