Den Glauben bekräftigen

Die Konfirmation

Mit der Konfirmation bekräftigen junge Menschen ihren Glauben und die Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist. Mit 14 Jahren sind Jugendliche religionsmündig und erhalten damit alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche. Viele Familien feiern zur Konfirmation ein großes Fest.

Überblick

Konfirmation – Warum eigentlich?

Die Taufe steht schon in der Bibel, der Brauch der Konfirmation aber ist wesentlich jünger. Und sie wurde in Kurhessen-Waldeck erfunden, genauer gesagt in Ziegenhain in der Schwalm. Hintergrund war in der Zeit der Reformation (16. Jahrhundert) ein Streit darum, ob man Kinder oder Erwachsene taufen solle. Die Fronten waren verhärtet, doch Landgraf Philipp I. von Hessen beauftragte den Reformator Martin Bucer, einen Kompromiss auszuhandeln: Die getauften Jugendlichen wurden unterrichtet und legen eine Prüfung ab. Danach werden sie konfirmiert und durften von nun an am Abendmahl teilnehmen.

Konfirmation – das bedeutet Bestätigung. Und so wird es bis heute verstanden: Die Jugendlichen bekräftigen ihre Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche in einem Alter, in dem sie diese Entscheidung ganz bewusst treffen können. Und sie gelten von da ab als vollwertige Mitglieder der Gemeinde, viel früher übrigens als in politischen Gemeinde.

Die Gemeinden begleiten ihre Konfirmanden und Konfirmandinnen auf diesem Weg des Erwachsenwerdens. In ihrer Konfirmandenzeit sollen die Jugendlichen die christliche Gemeinschaft erleben und in der Gemeinde heimisch werden. Sie sollen im Unterricht die Bibel entdecken können und lernen, über den eigenen Glauben und ihr Leben nachzudenken. Und sie sollen die Spiritualität im Beten, Singen und im Gottesdienst kennen und schätzen lernen.

Taufe und Konfirmation

«Heute Nachmittag habe ich ein Taufgespräch. Im März soll ein kleiner Junge getauft werden. Am Telefon klingt die Stimme der Mutter sehr freundlich. Sie ist dankbar. Sie freut sich über ihren kleinen Sohn und dass er bald getauft werden wird. Für viele steht die Taufe am Anfang des Lebensweges. Eltern vertrauen ihre Kinder Gott an. Gottes Segen soll sie auf ihrem Lebensweg begleiten und sie sollen zur christlichen Kirche gehören. Heute Abend habe ich einen Elternabend zur Vorbereitung der Konfirmation. 21 Jugendliche wollen konfirmiert werden… »

Ein Beitrag von Pfarrerin Anke Zimmermann aus den Rundfunksendungen der Kirche im Hessischen Rundfunk.

Fragen & Antworten

Was passiert im Konfirmationsunterricht?

Der Unterricht bereitet die Jugendlichen auf die Konfirmation vor. Dabei geht es nicht um Leistungen. Vielmehr stehen Fragen über den Sinn des Lebens, über das Erwachsenwerden und den christlichen Glauben im Mittelpunkt. Die Jugendlichen debattieren miteinander und entdecken zusammen, was für ihr Leben wichtig ist, erleben Gemeinschaft und haben viel Spaß dabei.

Müssen Eltern Mitglieder einer christlichen Kirche sein?

Nein. Die Eltern müssen keiner christlichen Kirche angehören. Sie sind aber herzlich dazu eingeladen, mit ihren Kindern die evangelische Kirche zu entdecken, Gottesdienste zu besuchen und Christinnen und Christen kennenzulernen.

Müssen Jugendliche vor der Konfirmation getauft sein?

Ja. Die Taufe ist eine wichtige Voraussetzung für die Konfirmation. Mit ihrem «Ja» bei der Konfirmation bestätigen die Jugendlichen die Taufe. Wer mehr zur Taufe wissen will, kann in unsere Tauf-Rubrik schauen.

Kann unser Kind zum Konfi-Unterricht gehen, ohne getauft zu sein?

Ja. Ihr Kind nimmt an der Konfi-Stunde teil und wird meist kurz vor der Konfirmation getauft. Die Taufe kann auch im Konfirmationsgottesdienst erfolgen.

Welche Rechte erhalten Jugendliche mit der Konfirmation?

Nach der Konfirmation dürfen evangelische Christen ein Patenamt übernehmen. Die Konfirmation ist auch eine Voraussetzung für das kirchliche Wahlrecht und die Übernahme kirchlicher Ehrenämter.

Können auch Erwachsene konfirmiert werden?

Ja. Getaufte Mitglieder der Kirche können nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit konfirmiert werden. Diese wird mit der zuständigen Kirchengemeinde vereinbart. Bei der Taufe eines Erwachsenen ist die Konfirmation allerdings nicht mehr notwendig, weil der Akt der Taufe und das mit der Konfirmation verbundene Glaubensbekenntnis zusammenfallen.

Müssen Konfis regelmäßig in die Kirche gehen?

In der Regel wird erwartet, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden regelmäßig den Gottesdienst besuchen. Auch die Eltern der Konfis sind dazu eingeladen.

Was soll mein Kind zur Konfirmation anziehen?

Die Kleidung sollte den festlichen Charakter des Tages unterstreichen. Es gibt allerdings örtlich und traditionell gebundene Unterschiede. Die Kleiderfrage sollten Eltern und Kinder gemeinsam klären oder beim Elternabend mit dem Gemeindepfarrer oder Gemeindepfarrerin besprechen.

Für welchen Zweck ist die Kollekte im Konfirmationsgottesdienst?

In allen Konfirmationsgottesdiensten in Kurhessen-Waldeck geht die Kollekte an unser kirchliches Hilfswerk «Ausbildungshilfe – Christian Education Fund». Jungen Menschen in  Entwicklungsländern wird durch die Unterstützung der Ausbildungshilfe geholfen, die Schule zu besuchen, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium zu absolvieren. Weitere Informationen dazu unter www.ausbildungshilfe.de

Was kann man Jugendlichen zur Konfirmation schenken?

Eine alte Tradition ist es, Konfirmandinnen und Konfirmanden eine Bibel oder ein Gesangbuch zur Konfirmation zu schenken. Verschiedene Varianten des Gesangbuchs für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck können bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig bestellt werden. Vielfach wird heute Bargeld zur Konfirmation verschenkt, damit sich die Jugendlichen später einen Herzenswunsch erfüllen können.

Unsere Gemeinden

Zu welcher Kirchengemeinde gehöre ich? Die Antwort gibt es in unserem Gemeindeverzeichnis. Dort sind die Kontaktmöglichkeiten zu unseren Pfarrämtern zu finden. 

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