Sexualisierte Gewalt

Unabhängige Aufarbeitungskommission

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse zur Aufarbeitungsstudie des Forschungsverbunds „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ im Januar 2024 haben sich die 20 evangelischen Landeskirchen und Landesverbände der Diakonie in Deutschland zu neun Verbünden zusammengeschlossen, die jeweils eine Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) bilden. Diese Kommissionen sollen nach verbindlichen Kriterien und Standards arbeiten. 

Aktuell läuft der Prozess zur Bildung Unabhängiger Regionaler Aufarbeitungskommissionen im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die beiden hessischen Landeskirchen (Kurhessen-Waldeck und Hessen und Nassau) beauftragen zusammen mit der Diakonie Hessen eine gemeinsame Aufarbeitungskommission. Die Mitglieder der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen setzen sich aus (mind. zwei) Betroffenen (aus dem Raum der evangelischen Kirche oder Diakonie), Expert:innen, die gesellschaftliche Verantwortung tragen (z.B. aus der Geschichtswissenschaft, Archivwesen, Rechtswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Pädagogik oder Theologie) sowie unabhängigen Vertreter:innen der Landeskirchen und Landesverbände der Diakonie zusammen.

Zu den Aufgaben der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission gehört die zahlenmäßige Erhebung von Fällen sexualisierter Gewalt, die qualitative Analyse von Strukturen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen und deren Aufdeckung erschweren, die Evaluation der bisherigen Aufarbeitungspraxis und die fortlaufende Beauftragung weiterer Forschung zum Thema. Die Aufgabe der einzelnen Landeskirchen und Diakonischen Landesverbände wird es sein, daraus die notwendigen rechtlichen und strukturellen Konsequenzen zu ziehen.

Weitere Informationen folgen, sobald die hessische Kommission ihre Arbeit aufgenommen hat.