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Sterndeuter

Sie werden in der Bibel als Sternendeuter oder Magier bezeichnet. Und wie viele es tatsächlich waren, bleibt unklar. In Krippendarstellungen gehört häufig auch ein Kamel dazu, was auf die Art und Weise der Fortbewegung der Weisen aus dem Morgenland deutet.

Kassel / Redaktion ekkw.media
Veröffentlicht 17 Dez 2024

Im Lukasevangelium sind nur die Hirten als Geburtstagsgäste erwähnt. In der anderen Weihnachtsgeschichte, bei Matthäus, wird erzählt, wie «Sterndeuter aus dem Osten» zu König Herodes kamen. Sie hätten einen Stern gesehen, der die Ankunft eines neuen Königs verheiße, berichteten sie dem Herrscher.

Der eifersüchtige Herodes versuchte, die fremden Männer für seine Zwecke einzuspannen. Wenn sie den neuen König gefunden hätten, sollten sie ihm Bescheid geben, damit auch er ihm huldigen könne. Doch im Traum wurden sie vor Herodes gewarnt und zogen weiter, als sie Jesus gefunden hatten. Josef ergriff mit seiner kleinen Familie die Flucht nach Ägypten. Matthäus berichtet, dass Herodes, als er das bemerkte, alle Jungen bis zum Alter von zwei Jahren ermorden lässt.

So also steht es in der Bibel. Was dort nicht steht, ist die Bezeichnung Könige – es ist von Sterndeutern die Rede, in anderer Übersetzung von Weisen aus dem Morgenland. Auch «Magier aus dem Osten» ist eine mögliche Übersetzung. Nicht einmal die Anzahl drei ist biblisch festgelegt, vielleicht entstand sie aus der Anzahl der genannten Mitbringsel: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Könige an der Krippe: Darstellung aus dem spätgotischen Flügelaltar in Rauschenberg, entstanden nach 1250

Könige an der Krippe: Darstellung aus dem spätgotischen Flügelaltar in Rauschenberg, entstanden nach 1250

Diese wiederum, so erklären Bibelkundler, verweisen auf alttestamentarische Texte, in denen Könige dem HERRN solche Geschenke bringen. So wurden aus den Weisen oder Sterndeutern wohl ab dem 3. Jahrhundert Könige. Die Namen Caspar, Balthasar und Melchior tauchten im 6. Jahrhundert auf. Die Sternsinger, die vor allem in katholischen Gegenden von Haus zu Haus ziehen, schreiben die Jahreszahl und CMB über die Tür, ursprünglich die Initialen der Könige. Inzwischen stehen diese Buchstaben aber für «Christus mansionem benedicat» (Christus segne dieses Haus).

Vielerorts sind die Sternsinger längst ökumenisch zusammengesetzt und immer sammeln sie Geld für Menschen in Armut. Da lässt man sie doch gerne ein, ob sie nun reale Vorbilder hatten oder nicht.

Sternsinger
Empfang der Sternsinger im Bundeskanzleramt

Selbst im Bundeskanzleramt werden die Sternsinger empfangen. Unser Foto zeigt sie beim Empfang bei Bundeskanzler Olaf Scholz im Jahr 2023. Viel wissenswertes über die Sternsingertradition ist auf der Internetseite der Sternsinger zu finden.